1822 / 115 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 24 Sep 1822 18:00:01 GMT) scan diff

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und werden für die Gemeinden von vielem Nutzen seyn. Zu Mörz (Kr. Mayen) hat sich ein Krankheitszufall ergeben, der unter die medizinischen Merkwürdigkeiten gehört. Ein dasiger Einwoh⸗ ner, 41 Jahr alt, 1 im Anfange Mai's des vorigen Jahres un pa lich und nahm einige Arznei, wobei ihm zuletzt am rechten Arme zu Ader gelassen wurde. Hierauf wendete sich am 15. Mai die Krankheit in eine Hemiplegie der rechten Seite um; die Fin⸗ ger beider Haͤnde schlossen sich, und eben so die Augen; es erfolgte f el Stockung in den Funktionen der Sinne; Arm und Bein der rechten Seite wurden, obgleich biegsam bleibend, eiskalt, auf der linken Seite waren sie ein wenig wärmer, aber ohne Selbst⸗ bewegung; die Zaͤhne (jedoch oft ohne Mundklemme) waren ge⸗ schlossen, und die Respiration traͤge. In den Praͤkordien blieb noch etwas Warme bemerkbar. In diesem bewußtlosen, bloß vegetativen Leben und lethargischen zusten de blieb der Kranke vom 15. Mai 2B2n bis 15. Mat „822. Waͤhrend dieses Zustandes wurden ihm, mittelst eines Roͤhrchens, fluͤssige Nahrungsmittel durch eine Zahnluͤcke eingefloͤßt. Die Aus lcerungen erfolgten unregelmaͤßig. Waͤhrend dieses ganzen Jahres wurden weder Arzt noch Arzneimittel ge⸗ braucht. Am 19. Mai 1822, Morgens beim Laͤuten, hob der Kranke 2 die linke Hand mit ausgestreckten Fingern zum Ohr: er ffnete die Augen und gab die Wahrnehmung des Glochenschalls * erkennen. Am naͤmlichen Tage kam, obgleich mit kindischer

erstandesschwaͤche, das Bewußtseyn zuruͤch, so wie auch die Sprache, zuerst unartikulirt, drei Tage darauf aber vollkommen; die Glieder, auch die rechte Seite, bekamen wieder Bewegung, uͤberall stroͤmte Leben und Waͤrme, und die organischen Verrichtun⸗ gen nahmen ihren normalen zustand wieder an. Jetzt ist der Mann wieder im Zustande einer maͤßigen Gesundheit, geht spazieren und verrichtet leichte Arbeiten, nur ist sein rechter Füß etwas steif und kalt. Zu bemerken ist noch, daß sich die wieder erwachenden Ideen dieses Menschen, genau an den 15. Mai d. J. anknuͤpfen, und daß er von allem, was in der Zwischenzeit vorgefallen, . nicht die ent⸗ fernteste Kenntniß hat.

Merseburg. Ein Hund, welcher von einem Insekt hinter dem Ohre gestochen worden war, und ein Pferd, welches einen Stich am Fuße erhalten hatte, schwollen plotzlich auf und starben. 9 es wohl unwahrscheinlich, daß eine Fliege oder ein an⸗

eres Insekt an sich, die Ursache des Todes ist, auch fehlt es an Grunden zur Vermuthung, daß eine gefaͤhrliche Gattung dieser Thiere, etwa die faria infernalis, sich in hiesiger Gegend eingefun⸗ den haͤtte. Allein mehrere Rinder und Schafe sind am Milzbrande gefallen. Wahrscheinlich sind diese Thiere nicht sorgfaͤltig genug eingescharrt worden, und die Fliegen haben das Gift, welches sie auf den Kadavern eingesogen, durch ihren Stich auf Menschen und Thiere uͤbergetragen. Fruͤhere Erfahrungen scheinen fuͤr diese Vermuthung . sprechen, und es ist daher hoͤhern Orts, die sorgfaͤltigste Ein⸗

n am Milzbrande gefallenen Viehes angeordnet, und

o. e groͤßte Vorsicht bei dessen Abdectung auf das dringend⸗ ste empfohlen worden; der Gemeinde⸗Hirt zu Neutz bei Wettin, welcher ein, am Milzbrande gefallenes Stuͤck Rindvieh abgezo⸗

i und dabei sich aus Versehen in den Arm geschnitten hatte, arb der angewendeten aͤrztlichen Huͤlfe ungeachtet.

Posen. Das Staͤdtchen Wronke, erst im v. J. vom Feuer⸗ chaden heimgesucht, hat bei einer, vor Kurzem dort ausgehrochenen euersbrunst wieder 4, Haͤuser verloren. 219 Familien sind ihres

Obdachs und groͤßtentheils ihrer Habe beraubt. Im August wur⸗ den in Birnbaumer Kreise zu Bukowice, Eichberg, Gura und Lu⸗ tom, neue Schulen organisirt.

Schneidemuühl (Reg. Bez. Bromberg). Am 2. Aug. erfolgte hier die Einweihung der neuen evangelischen Kirche hieselbst. Bie Gemeinde e . sich in dem alten Schulhause, vor dessen Altar der Prebiger eine zweckmaͤßige Abschiedsrede hielt. Die Ge⸗ meinde begab sich hirn enk in einem geordneten Zuge, von einem ir r und Instrumental⸗Musik begleitet, nach der neuen Kirche. Der geistliche Kommissarius, Superintendent Hanow, hielt an der Haupt- Thuͤre der Kirche, eine Anrede an die Gemeinde, nach deren Schluß der weltliche Kommissarius, interimistische Land⸗ rath v. Stosch, einige gehaltvolle Worte sprach und die Kirche ͤff⸗ nete. Die Gemeinde stimmte das Tedeum an; und nachdem vor

sem Altar ein feierliches Gebet gesprochen war, wurde die Einwei⸗ un an g ehalten, und den Beschluß machte die Vorlesung der , gf kzü*n Kabinets⸗Ordre, das Geschenk der Glocken be⸗ treffen

Stettin. Am 9. Sept. brannten zu Pyritz 3o, mit den See⸗ gen der Aerndte gefuͤllte Scheunen ab; der Schade wird auf mehr enn 40,000 Rthlr. geschaͤtzt.

Wechsel⸗ und Geld⸗Kourse.

Hamburg, 17. Sept. Amsterdam k. S. 1043 pCt., 2 Mon. 105 pCt., Geld. London k. S. 37 Schill. 35 Den, 8 Mon. 37 Schill. I Den, zu lassen. Paris 2 Mon. 265 Schill,, Bordeaux 2 Mon. 2644 Schill., lange Sichten

esucht, kurz zu haben. Kopenhagen k. S. 251 pCt.

Ei n 6 W. 4053 Schill., Briefe und Geld. Wien in effectiv 6 W. 147 pCt., Prag in effectiv 6 W. 148 pCt., Geld. 33 ea, ü,. 6 . 1477 u. 3 i. 1491 pCt., Leipzig z. M. 1463 pCt., St. Petersburg 2 Mon. 9g 6 Schill., Geld und Briefe.

ELoulsd'or 11 Mrk. 3 Schill, zu haben. Gold al rer 1035 4 zu haben. Dan. Grob Kourant 1243 pCt. Hamb. Grob Kourant 1235 pCt. Neue 3 Stuͤcke

Amsterdam ? Mon.

fuͤr voll Eg pCt. 2 Schilling ⸗Stuͤcke as; und Piaster, zu eg Mark zu haben. Fein Sllber⸗ 117 Schill,, Silber in Sorten iz L. 5 G. 2 1 27 Mrk. 11 Schilli, Preuß. Münze 27 Mrt.

zu lassen. Preuß. Praͤmienscheine, à Bozz Mrk. Bko. zu

205 Mrk. Bko. zu lassen. Preuß. Engl. Anleihe 87z . gez pCt., Geld u

Neue Preuß. Engl. Anleihe, 2 Mon. nach liefern, 86 pCt. etwas gemacht 1

Norweg. Anleihe, à 855 pCt. Briefe, à 85 1 Daͤnische Anleihe, erste Abtheilung à 6 pCt. 253 . 94 pCt., desgl. 5 pCtg. 96 . 86 per * zm 5 pCtg. 855. 8 pEt., wenig gemacht. Dan. Engl. Anleihe in Lst. à 37 Schill. 4 663 pCt., in Bko. Mrk. 6853. 653 pCt., wenig .

Oesterr. Loose, pr. kont. 125 pCt., pr. Deen pCt.; Meralliques, pr. kont. 827 er, 7 5 pCt., sehr wenig gemacht, flau.

Wiener Banko⸗Aktien pr. kont. 670 pCt., sehr wenig gemacht, flau.

P. S. Wegen der Juͤdischen Festtage war in! 1 n ; und besonders in Fonds, heute sehr k, Umsatz.

Berlin, 20. Sept. London 3 Mon. à Hamburg 2 Mon. à . kurz 1 à 1455 pCt., Paris 2 M pCt., . Augsburg 2 Han a z037 k . M. 2 Mon. à 1083 pCt., Wien in S0 Rr' 10955 pCt., St. Petersburg 3 Wochen dato zu haben, und in keiner Devise etwas gemacht. 4 45 pCt. Geld und Briefe. Friedrichsd'or Briefe, à 1143 pCt. Geld. Praͤmlen⸗Staatsschul * io3z pCt., Staatsschuld⸗Scheine à 735 pCt.,

865 pCt.; pr.

Hamburger Avista⸗Kours 150 pCt., à 8 pCt. zu

853 pCt.; auf Zeit inkl, Mon. fix à 855 pCt., on Oesterr. Anleihe in Loosen, p. ult. dies . pCt. und p. December à 126 pCt. ohne Umgang.

Königliche Schauspiel——

Sonnabend, 21. Sept. J f

J . . Im Opernhause, auf Die Jungfrau von Orleans, 'i en, von Schiller.

Sonntag, 22. Sept.

Trauerspiel in 9 2g

OꝘ- ; .

Sonntag, 22. S Im Opernhause: Die Et Familie, Singspiel in 3 Abtheilungen. Musik van Mad. Luise Franck, Kammersaͤngerin, und Mitg Großherzoglichen Hoftheaters zu Darmstadt: Emme

Die zu dieser Vorstellung bereits gekauften, mit bezeichneten Opernhaus⸗Billets, bleiben zu der heut stellung guͤltig; auch werden die zur Schweitzer Fan zu verkaufenden Billets mit Freitag bezeichnet s wird ersucht, die zu der Oper: Der Deserteur, bere ten, mit Son ntag bezeichneten Opernhaus-Billets, Verkaufs⸗Buͤreau, Dorotheen⸗Straße Nr. 11, gegel welche mit Freitag bezeichnet sind,

In Charlottenburg: Die beiden Klingsberge, Af 5 Abtheilungen, von Kotzebue. 96 berge,

Montag, 23. Sept. Im Schauspielhause: N laͤndliches Sitte uigemalde in 5 mr n. h 8 V.]

Meteorologische Beobachtung

Barometer Therm. Hygr. Wind.. Witteth

16. Sept. A. 260 37 * 95 7 716 N. W. sern hen in N 1 19. Sept. F. E60 3 73 820 N. W. ,, Meß 33 * 125 495 N. W. Sonnenblicke n A. 2675 23 * 672 570 N. W. trüb, kühler Wo / 20. Sept. F. a6 * 65 902 N. gebrochner him M. eh? 410 * N. O. gon, Volken /

S. 1142, Zeile 8, st⸗ „des Spaniers“, l. „der 6

ü

Redal

Gedruckt bei Hayn.

8

Anleihe à gi pCt., zu haben. Norwegische Ang zu lassen. DHesterreichische 5pCtge Obligationen .

umtauschen zu

.

(.

6.

Allgemeine

115633 Stück. Berlin, Dienstag den 24sten September 1822.

mtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

e. Maj. der Konig eister von Thielau

Köoͤnigliche Maj. haben Allergnaͤdigst geruhet, den en . . Polizei⸗Praͤsidio augestellten, Po⸗ fessoren Ziegler, Schroder und Deter, den Cha⸗ us Polizei⸗Raͤthe beizulegen, und die daruͤber ausgefer⸗ datente Allerhöͤchstselbst zu vollziehen. . Maj. der König haben dem Gensdarmen Lin kel dos allgemeine Ehrenzeichen zweiter Klasse zu verlei⸗

uhet.

die Kammerherrn-Wuͤrde zu er—

Destern sind Ihre Koͤnigl. Hoheiten der Erbgroßherzog t Erbgroßherzogin von Mecklenburg-Schwerin er nach Strelitz abgegangen.

Bekanntmachung.

ha Seine Majestaͤt der Koͤnig Allergnaͤdigst geruhet ha—

baͤhrend Allerhoͤchst Ihrer Abwesenheit, Se. Koͤnigliche den Kronprinzen zu Hoͤchst Ihrem Stellvertreter zu

en und daher Sr. Königlichen Hoheit die obere Leitung Ftaats-Geschäͤfte, namentlich aller auf die inneren Ver— isse des Staates Bezug habenden und sämmtlicher Mi—

Angelegenheiten zu uͤbertragen, so wird diese Allerhoͤchste

mmung in Folge der dieserhalb dem Koͤniglichen Staats— sterium zugegangenen Allerhoͤchsten Ordre vom 18ten d. iermit zur offentlichen Kenntniß gebracht. erlin, den 20. September 1922.

Der Staatskanzler. C. Fuͤrst von Hardenberg.

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Beine Durchlaucht der Herr Staatskanzler Fuͤrst von enberg haben gestern die Reise von hier zu dem kesse nach Wien und Verona angetreten.

Bei der am 2osten und 21sten d. M. geschehenen Zie— der 3Zten Klasse 46ster K. Klassen-Lotterie, fiel der Haupt— nn von 5000 Rthlr. auf Nr. 74,970; 2 Gewinne zu Rthlr. fielen auf Nr. 6574 und 8340; 3 Gewinne zu Athlr. auf Nr. 42,640. 58,3 8 und 72, 273; 4 Gewinne o Rthlr. auf Nr. 1753. 198, 7.52. 26,50 und 62, 5os; 9 nne zu oo Rthlr. auf Nr. 7or2. gäo6. 9347. 32, 561 o,o; 10 Gewinne zu 165 Rthlr. auf Nr. 8925. 14, Zä9. 5. 43.8165. 45,573. 47,545. 53,389. 59, 206. 73,660 und . Die kleineren Gewinne von 75 Rthlr. an, sind aus edruckten Gewinn-Listen bei den Lotterie⸗-Einnehmern zu n. Die Ziehung der 4ten Klasse dieser Lotterie ist en 22. 2353. und 24. Oktober d. J. festgesetzt.

Berlin, den 29. September 1922. ; Köoͤnigl. Preußische General-Lotterie-Direktion.

ngekommen: Der Koͤnigl. Daͤnische General⸗Quartier⸗ küeutenant und Kammerherr von Haffner, von Kopen⸗

bet Königl. Geheime Staats⸗Minister, Freiherr von Bro sck⸗ En Ercellenz, von Stargardt. ö reh 66

Per Heheimè Ober⸗Fmanz-Rath Ro sen stiel , von Posen.

cr. Rufsisch Kaiserl Feldjaͤger, Lleutenant Jackowleff, als

ö von St. Petersburg. . gereist: Der Russtsch Kaiserl. außerordentliche Gesandte richte Minister am hiesigen Hofe, Graf v. A löp eus,

der Russisch Kaiserl. Feldiaͤger Davidoff, als Kourier nach

haben Allergnaädigst geruhet, dem

II. zett ung s-RNachrichten.

Bu st a n

Paris, 14. Sept. Das Loos Bertons und seiner Mit— angeschuldigten ist am 11ten d. M. entschieden worden. Die Sitzung des Assisenhofes zu Poitiers vom 10ten war ledi lich den Vertheidigungs-Reden der Advokaten gewidmet. Bei die ser Sitzung sowohl als bei der vom gten war der juͤngste Sohn Bertons gegenwartig. Am zanten, gleich zu der Audienz, ergriff, auf die Frage des Praͤsidenten, ob die Angeschuldigten noch irgend etwas zu ihren Gunsten anzufüh⸗ ren haͤtten, der Ex-General Berton zum drittenmale das Wort. Er beschwerte sich zuvoͤrderst, daß er von keinem Ad⸗ vokaten vertreten worden sey, sondern seine Vertheidigun selbst habe uͤbernehmen muͤssen; daß man die gegen ihn auf— getretenen Zeugen bereitwillig angehört, die fuͤr ihn sich ge⸗ meldeten aber theils ganz entfernt gehalten, theils in Furcht gejagt habe; unter diesen Umstaͤnden meinte er, sey zu be⸗ fuͤrchten, daß das System des General-Prokurators, welcher nur Blut, und immer Blut verlange, den Sieg davon tra. gen werde; auch sey er bereit, wenn das Gewissen der Ge⸗ schwornen ihnen doch ein Opfer abnoͤthige, mit seinem Lehen zu büßen; nur mochten dieselben seine Mitbeschuldigten ver— schonen, die, wie er, hintergangen worden seyen und nun schon seit 7 Monaten im Kerker schmachteten. Nach Ber⸗ ton verlas der Mitangeklagte Jagkin eine kleine Schrift, wor⸗ in er unter Thraͤnen und Schluchzen seine Frau und Kinder den Geschwornen anempfahl. Es wurde hierauf noch der ge⸗ rade in Poitiers anwesende Unter-Praͤfekt von Saumur, Hr. v. Carrére, von dem Praͤsidenten vorgeladen und verhoöͤrt. Seine Aussagen in Betreff des Marsches der Bertonschen Truppe auf Saumur, stimmten mit den bereits bekannten Thatsachen im Allgemeinen uͤberein. Hinsichtlich des Aufent— haltes B. Constants in dieser Stadt, und dessen Verhaͤltnisse zu Caffé, erklärte er, daß die Anwesenheit Constants in Sau— mur, auf den Geist der dortigen Einwohner allerdings einen hoͤchst nachtheiligen Einfluß gehabt habe; ja, daß in Folge derfelben, sogar einige National-Garden sich von ihrer Pflicht entfernt haͤtten, was fruuher nie der Fall gewesen sey. Nach einer kurzen Ausflucht des ꝛc Carreère uͤber die Moralitaͤt Caffé's und Sauzais's, erklaͤrte der Praͤsident die Debatten fuͤr geschlossen, und machte sein Résumé, worin er unter an— dern die Geschwornen auffoderte, bei ihren Berathungen und demnaͤchstigen Ausspruche keine Nachsicht, sondern die strengste Gerechtigkeit obwalten zu lassen, und wohl zu bedenken, daß das Begnadigungsrecht einzig und allein dem Könige zustehe, Nach Vorlegung der verschledenen Fragen zogen die Geschwor⸗ nen sich um 12 Uhr Mittags in ihr Berathungs-„Zimmer zu— ruͤck. Um halb 10 Uhr Abends erfolgte der Ausspruch, wo— nach! 1) der Ex⸗General Berton (535 Jahr alt), der Ex⸗Oberst Allix, der Ex-Regiments-Chirurgus Caffé, der Eigenthuͤmer Saugé in Thouars; der Adjunkt der Mairie zu Parthenay und Arzt, Heinrich Fradin, und der Eigenthuͤmer Scnéchault zu Thenézah, der Theilnahme und Komplicität am Komplotte (Allix aber nur mit 7 gegen 5 Stimmen); ) sieben der An⸗ geklagten der Verhehlung des Komplotts; 3) neun Andere, der Theilnahme an einer gesetzwidrigen Bewaffnung, und un⸗ ter ihnen der Ex-⸗Militair Jaglin uͤberdies noch der Soldaten⸗ Verführung schuldig befunden worden sind; 4) hinsichtlich der uͤbrigen Angeklagten (bis auf zwei, welche gaͤnzlich freigespro, chen wurden), die Geschwornen aber erkannten, daß sie sich auf der ersten Warnung von Seiten der Behörden aus dem Kom plott zurückgezogen haͤtten. Während daß der er ern n entfernte, um nachtraͤglich uͤber den ze. Allix zu berathschla⸗ gen, wurden saͤmmtliche Angeklagte aus dem Gefaͤngnisse ab⸗ geholt. Auf dem Wege von dort nach dem Assisenhefe, brach einer der Wagen, weshalb die darin befindlichen 24 Angeklag⸗ ten (unter ihnen auch Jaglin, der dabei am Auge leicht ver⸗ wundet ward), den Rest des Weges zu Fuß machen mußten. Die Hausbewohner in den Straßen, wo der Zug voruͤber ging, wurden ersucht, ihre Fenster zu schließen. Angelangt in dem Saal, bezeigte Berton die größte Gemuͤthsruhe, und durch— lief mit anscheinender , n, die Zahl der Zuschauer.

Fradin, Caffé, Senechault ünd Saugs waren dagegen höͤchst

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ßische Staats-Zeitung.

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