1822 / 119 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

1155 gat, wurden 2300 Stuͤck erschlagen, dem ungeachtet traf man in . 2. u . wieder eine . ahl dieser ungebetenen Gaͤste an. SF. 1818 sich hier eingenisteten das S* da rin en nr h immer heim, sie rauben nicht nur be⸗ deutende Mundvorraͤthe, sondern schleppen sogar Kleidungsstuͤcke in ihre Asyle, und unterwühlen die Wohnungen der Landleute. i (Reg. Bez. Merseburg), 1. Sept. Am Mariaͤ⸗ Geburts⸗Markte wurden 831 Stein 16 Pfd. Schaafwolle zur hiesi⸗ gen Stadt gebracht, und der Stein mit 7 Rthlr. 12 Gr. bis 10

thlr. bezahlt.

Bericht über den Gesundheits-Zustand aus dem Innern des Reiches, vom Ende August.

Im Ganzen war der Gesundheits⸗Zustand der Landes⸗-Einwoh⸗

ner sehr gut. Einzelne Ausnahmen ergeben sich aus folgenden richten. ;

. Bf ceuß en, Gumbinnen. In zweien Doͤrfern des

Lötzenschen Kreises sind die natuͤrlichen Pocken ausgehrochen, je⸗

doch zu Hemmung dieses Uehels alle erfoderliche polizeiliche Maß⸗

regeln getroffen =) 1 e

I. Brandenburg. Potsdam. Vorzuͤglich herrschten Augen⸗, Hals⸗ und Brüst⸗Entzuͤndungen, auch zeigten sich hie und da Durchfaͤlle und Ruhr. Der stehende Krankheits-Charakter war rheumgtisch⸗gastrisch. Die Kinder litten an einigen Orten an den Roͤtheln, sowie an Friesel und Scharlach⸗ Fieber, jedoch waren be⸗ sonders die beiden letztern Krankheiten nicht boͤgartig. Frank⸗ furt. Rheumatische, Gicht und Gallenkrankheiten waren vorherr⸗ schend, mit haͤufigem Ruͤcktritt des Rheumatismus auf die inneren und edleren Theile, was, in Verbindung mit dem Genusse des Obstes, anhaltende, oft ruhrartige Durchfaͤlle erzeugte.

III. Pommern. Stettin. Unter den Erwachsenen an mehreren Orten Ruhrkrankheiten, unter Kindern Scharlach und Ma— sern, letztere, welche am haͤufigsten vorkommen, sind ungemein gutar⸗ tig, der Scharlach hingegen hat sich in seinen Folgen durch Druͤ⸗ en⸗Entzuͤndungen und Geschwulst ausgezeichnet, und sind diese

achkrankheiten stets hartnaͤckig und oftmals gefaͤhrlich gewesen. Stralsund. Vorherrschend bleibt auch im August der gallichte Charakter der Krankheiten; doch war dieser selten rein, sondern mit entzuͤndlichen und rheumatischen Zufaͤllen komplicirt; auch zeig—⸗ ten h. n mm und rheumatische Affektionen und ruhrartige Durchfaͤlle.

16. Schlesien. Breslau. Der allgemeine Krankheits⸗ Charakter war im Anfange des Monats katarrhalisch⸗rheumatisch⸗ gastrisch, in der Mitte mehr entzuͤndlich, und gegen das Ende ner— vos. Sehr haͤufig zeigte sich hier in der Stadt ein rheumatisch⸗ astrisches Fieber, das nicht selten mit einem Katarrh endete. Blut— M. und Bluthusten und hartnaͤckige Durchfaͤlle kamen auch haͤu— ig vor, desgleichen Friesel⸗Ausschlag. Scharlach und Masern un⸗— ter Kindern und Erwachsenen, doch meist gutartig. Sehr viele Per— sonen litten an katarrhalischen Augenbeschwerden. Im Warten

bergschen, Neumarktschen und Guhrauschen Kr. war in einzelnen Ort⸗

schaften ein Nervenfieber ausgebrochen, und in einigen Doͤrfern Strehlenschen Kreises ein entzuͤndliches Flußsieber, das zum Rer— vöoͤsen hinneigte. Das Scharlachfieber ging herum im Wohlauer, Guhrauer, Oelsner, Reichenbacher und Breslauer Kreise. Lieg⸗ nitz. Zu Zerbau bei Glogau scheint sich eine Art Epidemie zeigen zu wollen. Noch ist es nicht klar, ob das Uebel als ein gelinder Typhus oder vielmehr als eine boͤse Witterungs-Krankheit zu cha⸗ rakterisiren ist. Indessen sind schon Personen daran gestorben; 11 noch krank, und 142 krank gewesene wieder genesen. Sppeln. Wechsel⸗ u. rheumatische Fieber, Ruhren und Augen⸗Entzuͤndungen waren die Hauptkrankheiten unter den Erwachsenen. Kinder litten vorzuͤglich an gutartigen Masern, Roͤtheln und Durchfall. In Graase, Falkenberger Kreis, erkrankten 13 Personen an einem kon— tagleusen Nervenfieber, genasen jedoch saͤmmtlich. Von dem (S. 1065 erwahnten) mit einem ansteckenden rheumatischen Katarrhal-Fieber zu Ellguth⸗Guttentag, befallenen Personen starh nur eine, der groͤßte Theil der uͤbrigen erfreuet sich bereits der vollkommenen Ge⸗ nesung. Diese Krankheit brach auch in Babinitz desselben Kreises aus. Die invicirten Haͤuser wurden gesperrt, und mit Warnungs— Tafeln versehen. In Groß⸗Gorzuͤtz (Rgtiborer Kreis), erkrankten 9 Kinder an boͤsartigen natuͤrlichen Pocken, 5 davon starben. Die chleunigst getroffenen Maßregeln hemmten die weitere Verbrei— tung. y Posen. Posen. An Masern leiden die Kinder im Oborniker und Schrodger Kreise, und an Masern und Friesel im Pleschener Kreise. Das Scharlachfieber im Krotoszyner und Kroͤ— bener Kreise hat ur aufgehoͤrt. Bromberg. In einigen . des Inowraklawer Kreises, Petechien, mehreren Kindern toͤdtlich.

VI. Sach sen. Magdeburg. Die Anzahl der Kranken war sehr gering, auch haben vorherrschende Krankheiten nicht stattge⸗ funden. Merseburg. Rheumatische und katarrhalische Be— schwerden, Ruhr und mehrere Gattungen von Fiebern, letztere nicht selten nervoͤsen Charakters. Zu Battaune erkrankten an ei— nem nervoͤsen, mit Ausschlag verbundenen Fieber 12 Personen auf Den Tod, 4 starben. Auch in Theisa kam ein entzuͤndliches nervoö— ses Fieber zum Ausbruche, verbreitete sich indessen nicht weiter. In andern Gegenden Scharlachsieber, jedoch immer gutartig, und in Hettstaͤdt naturliche Menschenpocken. In Wethau eine bösartige

alskrankheit, an welcher viele Menschen auf den Tod darnieder liegen. Sie aͤußert sich durch schmerzhafte, dem Schlucken hinder— li . . *

II. Bestphalen. Münster. Fortwaͤhrend herrscht das Scharlachsieber und an einigen Orten . 5h die ul Ei⸗ isn n, nn, , n e. i. wie sich bis jetzt igt hat, a eber, nicht aber, wie di e r ant en 9 6 3 ö. die Sage ging, am

II. Ju lich, eve, Berg. Köln. Der Kr es. Charakter war rheumatisch⸗gastrisch. In der a w r n mn . kenhagen herrschte das Nervenfieber Du sfeldorf. Die in den 22 Krefeld und Duͤsseldorf schon im v. M. ausgebrochene

Dissenterie und das Nervensieber haben noch nicht nachgelassen,

In Rußland grassiren langs der Gränze die natürlichen Blattern.

eee, nee mae.

Gedruckt bei Hayn.

eten Wander⸗ANatten suchen

gen noch daran nieder.

indessen sind sie nicht von epidemischer Art. In der Burg sterei Kaarst herrscht dagegen ein epidemisches Fieber, n mer rere Menschen gefaͤhrlich darnieder liegen. Auch ist in den · Hen den Burgwaldniel Kirspelwaldniel und Amern, im Kreise Kempn ö eine epidemische Dissenterie ausgebrochen; an dieser Krankheit n in jenen Gemeinden bereits 3, Menschen gestorhen, und 185 3

1X. Niederrhein. Koblenz. Zu Kreu hatte 4 der zweiten Haͤlfte des Monats, bei einem . des ol Gymngsit, das Scharlachfieber gezeigt, und der Patient war ben nem schwaͤchlichen zur Lungensucht geneigten Koͤrper, daran gesty ben. Ein gleiches Schicksal hatte ein zweiter Gymnasiast. 9. erhaltene Anzeige wurde sogleich ein Mitglied des Medizinal⸗Ky legit nach Kreuznach geschickt, um zweckdtenliche Maßregeln, wohl uberhaupt, als auch besonders in Bezug auf die von aus waͤr daselbst befindlichen Gymnasigsten zu nehmen, welches um so .

Rll emeine

reußische Staats-Zeitung.

thiger war, als nach und nach noch 40 junge Leute am Scharlach fieber erkrankten, viele andere aber dadurch in ein solches Schr ken geriethen, daß sie Kreuznach verließen, und den Ruf von“ Krankheit auswärts auf eine vergrößerte Weife verbreiteten. fand sich, daß die Krankheit durchaus keinen bösartigen Charak

lung oder Diaͤt gefaͤhrlich werden kann. allein sachgemaͤße Maßregeln genommen, sondern auch,

ohne große Verbreitung.

hat, und bei den meisten Patienten nur durch zweckwidrige Beham Es wurden hierauf nich h, zur Bern; , , g ö ** in, in der Kren; nacher Zeitung eine passende Bekanntmachung erlassen und ein rich

tiges diaͤtetisches Verhalten vorgeschrieben. Hier in doblenz h 7 . *** 1, ; . 3 2 1 * . ö e 4 3 abe⸗ = sich die Spuren eines gallichten Nervenfiebers gezeigt, jedoch nos A m t l ö ch e N a ch r 1 ch t e n.

sels sind mehrere Kinder vn Kronik des Tages.

gro Zu Braunfels der haͤutigen Braͤune befallen worden. Aachen. In Mon joie a . das Schgrlachieber fortz selbst viele erwachsene Pers⸗ = zost be * ö dre i se 2 3 x 2 ; . ⸗. e * ö 1 ralmedy und Erkalen vJSeine Koͤnigl. Majestaͤt haben den Syndikus der Oels⸗ . Mltzschen Fuͤrstenthums-Landschaft, Schmiedel, zum Hof— —— = Uch zu ernennen, und das daruͤber ausgefertigte Patent Wechsel⸗ und Geld⸗Kourse. l 66 k n d , gan H, a. 27 Se . 1 c. Seine Koͤnigliche Majestaͤt haben den bisherigen Kam— 2 26 . ir . k. S. 1065 pCt., mergerichts-Assessor Detring, zum Stadt-Justiz-Rathe bei n , n ,. . machen. im hiestgen Stadtgerichte zu ernennen geruhet. . Den. Geld 3 . besf w * Des Königs Majestaͤt haben den bisherigen Sta bt Nich. Bordeaux e Mon a6; Schill r ,, . ö Schl Koch Zu Wor mditt e. Stat g,. Justiz . Nathe 2. 1 96 ö 364 5 Schund pe sladtgerichte zu Koͤnigsberg in Preußen zu ernennen geruhet. Geld. Wien in ellectiv 6 W. 147 pCt., Prag in ekt. lectiv 6 W. 1463 pCt., Geld. Augsburg 6 W. 148 pCt. Geld mit Fg besser. Frankfurt 6 W. 1465 pCt., Geld. Leipzig z. M. 1473 pCt., Briefe und Geld. St. Peters burg 8 Mon. 9M, Schill., gut zu lassen.

Louisd'or 1 Mrk. 6 Schill., Geber und Nehmer. Gold al marco 1027 Schill., zu haben. Daͤn. Grob Kon rant 1245 pCt. Hamb. Grob Kourant 123 pCt. Neue 3 Stuͤcke fuͤr voll 97 pCt. 1 Schilling-Stuͤcke 25 und 26 pCt. Piaster, zu 9 Mark Kaͤufer. Fein Silber 27 Mrk. 1123 Schill,, Silber in Sorten 13 8. 5 G. à 14 8.

2 G. 27 Mrk. 11 Schill,, Preuß. Muͤnze 7 Mrk. Staaten ihren Wohnsitz haben. Schill. zu lassen. De'r 2c. Seidler, und Falls derselbe schon verstorben seyn

Preuß. Praäͤmienscheine, Mrk. Bko. à 20 Briofe, ao Ulte, dessen Erben, imgleichen die Erben des, eingegangenen Mrk. Geld. ; Nachrichten zufolge, bereits verstorbenen 3c. Sauf, werden

Preuß. Engl. Anleihe 8, 977 pCt. Nehmer und Geber Uher, in so fern sie Königl. Preußische Unterthanen sind, . Neue Preuß. Engl. Anleihe, 2 Mon. nach Erscheinen zu hlermit veranlaßt, ihren gegenwaͤrtigen Wohnort unter Bei— liefern, nichts gemacht. gung glaubhafter Atteste über die Identitaͤt der Person und Vorweg. Anleihe, à 857 pCt. Briefe, à g5 pCt. Geld. eziehlich uͤber ihre Eigenschaft als Erben, dem unterzeichne— Daänische Anleihe, erste Abtheilung à 6 pCt. Zinsen n Ministerium anzuzeigen, welches sodann zu dem Zwecke, 94 95 pCt., desgl. 5 pCtg. 96 863 pCt., zweite desgl. r sie die Herausgabe der gedachten Kautionen zu vermit— 5 pCtg. 8655 . 97 pCt., wenig Umsatz. ln, die weiteren Einleitungen treffen wird.

Daͤn. Engl. Anleihe in Lst. à 37 Schill. 4 Den., 86. Berlin, den 28. Sept. 1822.

363 pCt', in Bko. Mrk. 855. 853 pEt., wenig Umfaßz— ö Ministerium der auswaͤrtigen Angelegenheiten. Oesterr. Loose, pr. kont. 143 pCt., pr. December 123 Lottum.

124 pCt.; . kont. 99 93 pCt., auf 3 Hi

nat gi . 812 pCt., viel Umsatz. 6. Wiener Banko-⸗Aktien pr. kont. 856 . 862 pCt.; pr ; ; 233 rf.

Dec. 8662. . w B56 . 6652 pCt.; pr. ult yster, Zreihert Stein d. Alken ste in, näch Leipzig.

higung der Einwohner und der auswaͤrtigen Eltern,

Bekanntmachung.

Die Köoͤniglich Polnische Regierung hat sich bereit erklaͤrt, von dem ehemaligen Neu-Ostpreußischen Buͤrgermeister zu kol, Seidler, als Kaͤmmerei⸗Kassen⸗Rendanten, mit einer eehandlungs⸗-Obligation uber 100 Rthlr., und die von dem emaligen Neu-⸗Ostpreußischen Polizei-Buͤrgermeister zu dlawa, Sauf, mit einem Pfandbriefe uͤber 100 Rthlr. be— ellte Kautionen, der Koͤnigl. Preußischen Regierung in dem alle auszuliefern, daß die Eigenthuͤmer in den diesseitigen

Königlich Schauspie te

Dienst. 1. Okt. Im Opernhause: Axur, Koͤnig von Or— ; ; mus, Oper in 4 Abtheil., Musik von Salieri. . II. 3 e i t un 9 8⸗ Na chM r1 ch t en. Mittw. 2. Okt. Im Schauspielhause: Zum erstenmale; Die Grabrosen, buͤrgerliches Trauersp. in 3 Abth., von J. v. u g 1 g n d Voß. Hierauf Der Hagelschlag, Lustsp. in 1 Aufzuge, on Adalbert vom Thale. Paris, 23. Sept. Vorgestern Nachmittag haben die ner um Tode g , . , d , 2 e r ö Foubin und Raoulx, ihre Strafe erlitten. Um 5 Uhr Mor— M 4. eorologische Beobachtungen. Uns wurden sie von Bicetre nach der Conciergerie gebracht. Barometer Therm. Hygr. Wind Witterung. hegen 9 Uhr aͤußerten sie, daß sie Mittheilungen zu machen t. A. 28. 357 85 765 N. W. Regen, Mondbncke, rr stten. Der Praͤsident des Assisen-Hofes, Herr von Mon— t. F r* 75 778 N. W. trüb, Sonnenblicke , Ergué, begab sich einige Stunden darauf zu ihnen, um diese air 465 O. Eonnenbticke, unt ann Heilungen zu empfangen; wie indessen verlautet, ist es 4 69 590 N. O. sternklar, ü; mselben leider nicht gelungen, die Verbrecher zu irgend ei— * 55 667 V. O. hell, wen. Wolk, frischer M. m Geständnisse zu vermögen; sie haben ihr Geheimniß mit 4 90 460 O. trüb, stirmisch, ficht, Re3. Grab genommen, und dadurch gewiß manchem strafbaren n 7 605 trüb, kühl, Regen. zewissen neuen Muth eingefloͤßt. Um 5 Uhr Abends wurden * 630 770 gen ohe, gin, unter einem ungeheuren Zulaufe, auf 2 Karren nach dem ti ia 46 ltrüb, Sonnenbl / lauer Wind. e, we, Platze gefuͤhrt. Der Weg dorthin war mit = Neihen ; ilitair besetzt. Auf dem ersten Karren befanden sich Bo— es und Goubin, auf dem zweiten Raoulx und Pomier. Vier eistliche, deren Trostreden und Ermahnungen sie indessen

27. 26.

95 24

P 29. Sept. F

30. Sept.

Nr. 117 d. Z., in der Tabelle der inlaͤndischen Durch—

Silber-Groschen.

enig zu beachten schienen, begleiteten sie. Goubin empfing n Todesstreich mit den kaum vernehmbaren Worten: „Es be die Freiheit!“ Bories bestieg mit schnellen Schritten s Schaffot, und sprach hierauf noch einige Worte, welche die Luͤfte verhallten. Vorgestern, als am Geburts⸗Tage n Mademoiselle, Tochter der Herzogin von Berry K. H.,

schnitt-Preise des Getreides, st. Bruch -Groschen-Silber, J.

Redakteur Heun⸗.

Abg ereist: Se. Excellenz, der wirkliche Geheime Staats⸗Mi⸗

. igt Stück Berlin, Donnerstag den 3Zten Oktober 1822.

fuͤhrten die Schauspieler des Gymnase dramatique und des

Vaudeville-Theaters, in dem Pavillon Marsan, zwei kleine

Lustspiele auf, denen die ganze Koͤnigliche Familie beiwohnte.

Nach den neuesten Nachrichten aus Wien vom 15ten d.

M. gedachte der Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten,

Vicomte von Montmorency, seine Ruͤckreise nach Paris in

den ersten Tagen des kuͤnftigen Monats anzutreten. Das

Journal „l'btoile“ sagt: „Wir koͤnnen heute die bestimmteste Versicherung geben, daß alle bisher verbreitete Geruͤchte uͤber eine angebliche Niederlage des Generals Quesada voͤllig un⸗ gegruͤndet sind. Der Herzog von Wellington hat vorgestern eine lange Privat-Audienz beim Koͤnige gehabt, und hierauf einem großen diplomatischen Diner bei dem Praäͤsidenten des Minister-Rathes, Grafen von Villeéle, beigewohnt. Gestern fruͤh ist Seine Herrlichkeit von hier nach Verona abgereist. Aus Lyon schreibt man, daß am ißten d. M. zwei Poli— zei-Beamte sich nach der dortigen Freimaurer-Loge, mit dem Beinamen „Memphis“, begeben, und saͤmmtliche der Bruͤ— derschaft gehoͤrige Papiere in Beschlag genommen haben. Es heißt, daß diese Maßregel von dem Ministerium des Inneren angeordnet worden sey. Auf Veranlassung der Einweihung des Standbildes Ludwigs XIV., hat der Koͤnig nachtraͤglich noch einem zweiten 102jahrigen Invaliden, Namens Pré vost, den Orden der Ehren-Legion verliehen. Die Stadt Paris hat demselben gleichzeitig, fuͤr den Rest seiner Tage, eine jaͤhrliche Pension von 300 Fr. ausgesetzt. Der Buchdrucker Cati— neau zu Poitiers, welcher sich eine absichtlich boshafte Ent— stellung der gerichtlichen Verhandlungen in dem Bertonschen Prozesse hatte zu Schulden kommen lassen, ist von dem dor— tigen Assisen⸗ Hofe zu einmonatlicher Gefaͤngniß- und einer Geldstrafe von 1000 Fr. verurtheilt worden. In Rouen wird naͤchstens mit dem Baue zweier, nach Cayenne bestimm— ten Dampfboͤte, fuͤr Rechnung der Regierung, der Anfang gemacht werden. Vor einigen Tagen ist hier eine Frau von vier wohlgestalteten und zur Zeit noch lebenden Kindern, drei Knaben und einem Maͤdchen, entbunden worden. ..

Nach Berichten aus Perpignan vom 14ten d. M, hat die Ge⸗ sundheits⸗Intendanz der oͤstlichen Pyrenäen, wegen des in Barcel⸗ long herrschenden guten Gesundheits⸗-Zustandes, sich veranlaßt ge⸗ funden, die bisherige Quarantaine⸗Frist auf resp. 10 und 5 Tage ir die aus Spanien kommenden Personen und Waaren, zu ver⸗

uͤrzen. Vorgestern wurden 3 Schott- und Irlaͤnder, des Karbona⸗ rismus beschuldigt, hier verhaftet.

Der Spanische Gesandte Casa⸗-Yrujo hieselbst, empfing am igten einen Kourier aus Madrid; von Vittoria ab aber sind die Wege durch die Antikonstitutionellen so unsicher, daß dieser drei Tage dort verweilen mußte, und nur mit einer Eskorte von 60 Mann abgehen konnte, die ihn bis in die Gegend brachte, welche von den Truppen des Generals Espinosa besetzt ist.

Frankfurt, 27. Sept. Endlich ist unser nenes Rekru⸗ tirungs-Gesetz publicirt worden; es enthaͤlt als wesentliche Bestimmung, daß unser bisheriges Militair, bis zur Vollstaͤn—⸗ digkeit des Kontingents, durch freiwillige Werbung ergaͤnzt, belbehalten werden soll. Den etwanigen Abgang im Felde oder zur Versehung der Wach-Dienste in der Stadt, und um der Verbindlichkeit, der Stadt gegen den Bund vollstaͤndig Ge⸗ nuͤge zu leisten, wird eine Konskription vom 19gten bis zum 25sten Jahre in fuͤnf Klassen errichtet, aus welchen alljährig die Ersatz-Mannschaft gewaͤhlt wird. Das 25ste Jahr be⸗ rechtigt zum Abschiede, bis zu welcher Zeit die Erlaubniß zur Verehelichung nur unter Kaution der Erfuͤllung der Konfkrip— tions-Verpflichtungen, entweder selbst oder durch Einstellung, ertheilt wird. Die Kompletirung der Ersatz-Mannschaft wird unter die vier Klassen, der Buͤrger, Beisassen, Juden und Dorfschaften, verhaͤltnißmaͤßig vertheilt, und es verdient be— sondere Bemerkung, daß nur Christ fur Christ, Jude nur fuͤr Jude , . kann. Endlich wird fuͤr die Invaliden eine Pension bestimmt, die fuͤr den Gemeinen, nebst Brot und Montur, auf monatliche 6 Fl. u. s. w. steigend festgesetzt ist. Wer freiwillig eintritt, erhaͤlt zwei Jahre geschenkt, welche Handwerkern an ihren Wander- und Muthjahren abgehen. Es scheint bestimmt zu seyn, daß mehrere Einkaͤufe auf dieser Messe fuͤr Rechnung von Nordamerikanern gemacht wurden, besonders Leder, und andere Militair-Beduͤrfnisse; so waren Baͤren⸗Felle zu Grenadier⸗Muͤtzen gesucht, und wurde in diesem Artikel Alles weggekauft. In der Gegend von