1255 solcher Beweise der Liebe und Heil den Schülern, die noch na
Werthachtung sich zu erfreuen hat! ch vielen Fahren Ursache finden, ihrem treuen Lehrer so wetteifernd zu danken! Heil dem Lande, wo der Fuͤrst und feine Stellvertreter, den Mann so ehrend auszeich⸗ nen, der an dem großen, Werke, an der Bildung des Volkes, mit
ifer arbeitete! , 4. Okt. Se. Majest. der Koͤnig trafen den 36. Sept. Abends um 7 Uhr in Weinheim ein, und fuhren am a7 sten fruͤh um 8 Uhr uͤber Bruchsal, wo Hoͤchsidieselben der verwitwe⸗ len Frau Markgraͤfin von Baden, Durchlaucht, einen Besuch ab⸗ statteten, nach Karlsruhe, wo Sie Nachmittags anlangten, den Be⸗ such des Großherzogs K. H. empfingen, denselben erwiederten, und Abends einer Vorstellung im Theater beiwohnten. Am folgenden Morgen waren Se. Maj. bei dem Manocuvre gegenwartig, wel⸗ ches die hler versammelten Großherzogl. Truppen vor Hoͤchstdenen⸗ selben ausfüuͤhrten, speisten darauf mit des Großherzogs K. He be⸗ fahen nach der Tafel in Hoͤchstdessen Begleitung die merkwuͤrdig⸗ sten Gebäude der Stadt, besuchten Abends das Theater, und nah⸗ men nach Beendigung desselben, von dem Großherzoge, unter ge⸗ genseitigen Beweisen der Achtung und aufrichtigen Freundschaft, Abschied. Am 29. Sept, Morgens 7 Uhr verließen Se. Majestät Karlsruhe, statteten in Baden J. Maj. der Koͤnigin Friederike von Schweden einen Besuch ab, begahen sich, von Kehl aus, nach Straß⸗ burg, besuchten daselbst den Muͤnster, das Grabmahl des Marschalls von Sachsen, die neu angelegten Promenaden, die Orangerie und das neue Schauspielhaus, geruheten darauf, einige Augenblicke bei dem Gouverneur, Gen. Lieut. Pamphile de Laeroix, einzutreten, und daselbst auf die Gesundheit des Koͤnigs von Frankreich und des Her⸗ zogs v. Bordegur, dessen Gevurtstag man feierte, zu trinken. Abends um 8 Uhr trafen Se. Maj. darauf in Offenburg ein, wo Hoöͤchst⸗ dieselben uͤbernachteten, des andern Morgens um 7 Uhr aber Ihre Reise fortsetzten und Abends 6 Uhr in Basel eintrafen. Am 1. Okt. Morgens 17 Uhr verließen Se. Majest. diese Stadt, speisten Mittags in Solothurn, und trafen Abends nach 9 Uhr in Neucha⸗ tel, bei allgemeiner Beleuchtung der Stadt, ein, und wurden im Schlosse, wo Hoͤchstdieselben abtraten, von dem Gouverneur und den Behörden empfangen. Die Freude und die Zufriedenheit üͤber die Anwesenheit Sr. Maj. aͤußerte sich hier allgemein, und gewaͤhrte einen neuen Beweis von der großen Anhaͤnglichkeit dieses Landes an seinen Souverain, und von der Ueberzeugung des Gluͤcks, wel⸗ ches ihm aus seinen Verhaͤltnissen zum Preuß. Staate entspringt. — Am 2. Okt. Morgens fuhren Se. Maj. bis Val de Ruy; um die Umgegend der Stadt in Augenschein zu nehmen, kehrten uͤber Va⸗ langin zuruck, besichtigten darauf die hier versammelten Milizen, geruheten dieselben vor Sich vorbei defiliren zu lassen, und bega⸗ ben Sich um 2 Uhr zur Tafel, zu welcher der Gouverneur des Landes, die höͤchsten Militair⸗ und Civil⸗Behoͤrden, die Deputirten des Kantons Bern mit dem Landamman von Watteville an ihrer Spitze, so wie die ausgezeichnetesten Standes⸗Personen des Landes, gezogen wurden. Am 3. Okt. speisten des Königs Majestaͤt im klei neren Zirkel mit dem Abends vorher hier angelangten Prinzen Wilhelm K. H, und geruheten Abends einem Balle beizuwohnen, welchen die Stadt im Konzert⸗Saale, Hoͤchstdenenselben zu Ehren, veranstaltet hatte. Am 4. Okt., Morgens, haben Se. Majest, im hoͤchsten Wohlseyn, Neuchatel verlassen, um Höchstihre Reise uͤber Lausanne fortzusetzen.
Am 10. Okt. dieses Jahres starb in den besten Jahren seines thaͤtigen, verdienstvollen Lebens, der Dr. Med., Johann Fried⸗ rich . Mertzdor ff. Er war geboren den 29. Jan. 1770 in Berlin, bezog die Universitaͤt zu Halle, promovirte dort, und vollendete seine Studien in seiner Vaterstadt. Nach dem Tode seiner ersten Gattin bereisete er Deutschland, die Schweitz, Frank= reich, Spanien und England. Den medizinischen Instituten in Wien, Paris, Madrid und London verdankte er die hohere Bil⸗ dung, welche ihn als praktischen Arzt auszeichnete. Nach seiner Rückkehr in Berlin, igon, verheirathete er sich zum zweitenmale, und ward 1gitz Stadtphysikus der Residenz. — Mit Aufopferung, Liebe und Eifer erfuͤllte der Verstorbene streng die muͤhevollen Pflichten seines wichtigen Amtes. Seine Arbeiten in den Verhand⸗ fungen des Kriminal⸗Gerichtes, dem er angehoͤrte, bezeugen, was er fur die Wissenschaft geleistet hat, und bezeichnen ihn als einen tiefdenkenden, höͤchst gewissenhaften Beamten. Die Stadt verlor in ihm einen allgemein verehrten Mitbuͤrger, das Publtkum einen höchst schaͤtzbaren, liebreichen und theilnehmenden Arzt.
Bekanntmachung.
Der Unterricht in der Baugewerks-Schule der Kunst— Akademie, wird am Montag den 21. Okt. d. J, anfangen; daher alle diejenigen, so daran Theil nehmen wollen und kön— nen, sich deshalb bei dem zeitigen Direktor, Geheimen Kriegs— und Geheimen Ober⸗Bau⸗Rath Becherer, Franzoͤsische Str. No. 30, Vormittags von 9g bis 11 Uhr die Zutritts⸗-Karte zu loͤsen haben.
Verzeichniß der Vorlesungen bei der Königlichen
Medieintsch-⸗Chirurgifchen Militair⸗ Akademie im
Winter⸗Halbjahre, vom Anfange Novembers 1622 bis Ende Maͤrz 1823.
I Profess ores ordinarii.
C F Gräfe, Dr., Dekanus, traͤgt 1) des Montags und Dienstags von ; bis 10 Uhr dffentlich die Augenheilkunde vor. D Privatim haͤlt er des Montags, Dienstags, Donnerstags und Freitags von 3 bis 4 Uhr Vorlesungen uͤber den Cursum operatig- num chirurtzicarum. Die zu diesem Vortrage gehdrigen Demonstra⸗ tionen und Uebungen an Leichnamen werden auf besondere Stun⸗ den Mittwochs und Sonnabends festgesetzt. 3) Klinik der Chirur⸗ . und Augenheilkunde setzt derselbe im Koͤnigl. chirurgisch⸗klini⸗
3 Institute, taglich von 2 bis z Uhr auf die gewohnte Weise L. For mey, Dr., wird des Montags und Dienstags von 10 bis 11 Uhr seine Vorlesungen uͤber specielle Therapie ern
Gedruckt bei Hayn.
183
S. F. Hermb städt, Dr., wird des Mittwochs und Donn
stags von 1 bis 14 Uhr eine Einleitung in die theoretische 6 mie, in Ruͤcksicht auf die Heilkunde und Pharmgeie df fent! vortragen. Privatim wird er Montags, Dienstags, Mittwog Donnerstags und Freitags Nachmittags von 5 bis 6 Uhr die qi, Berlin 1814) vortragen, und folche durch Experimente erlaͤuten
E. Horn, Dr., wird des Donnerstags von 9 bis 10 Uhr! des Sonnabends von 8 bis 9guhr die praktische Krieg es⸗g neikunde oͤffentlich lehren, und die specielle Ther der hitzigen und chronischen Krankheiten nach eig Heften Montags, Dienstags, Mittwochs, Donnerstags und Frehn von g bis 9 Uhr privatim vortragen.
F. Hufeland, Dr., wird Mittwochs und Sonnabends
10 bis 11 Uhr Semiotik offentlich lesen; privat im die Pathoh
von bis 5 Uhr viermal woͤchentlich, und den zweiten Theil speeiellen Therapie von 1 bis 2
ͤ ) die alle meine Experimental⸗Chemie (nach seinen Grundlinien dersch
l Uhr sechsmal wöchentlich. 9 C. A. F. Kluge, Dr., wird oͤffentlich des Mittwochs Sonnabends von ü his 12 Uhr in der Entbindungs⸗Kunde nm
Allge
hreußische Staats-Zeitung.
meine
richt ertheilen, und privatim von 10 bis 12 Uhr, 1) des M
nerstags und Freitags uͤber generelle Chirurg ie, ) des A . stags uͤber mechanische Knoch en-Krankheiten, und 5
Montags uͤber Geburtshuͤlfe Lehrvortraͤge halten und, in⸗ zug auf die letztere Doctrin, noch in besonderen Stunden in Untersuchung der Schwangern, in den geburtshuͤlflichen Mam
und Instrumental⸗DOperationen und in der Leitung der Woch betts⸗Pflege praktische Unterweisung geben.
. Amtliche Nachrichten.
C. Knape, Dr., traͤgt des Donnerstags und Freitags von
bis 1 Uhr die Syndesmologie offentlich vor. Privatimz er taglich von 9 bis 12 Uhr in der praktischen Zergliederungs⸗s Unterricht, und liest des Montags, Dienstags, Donnerstags Freitags von 12 bis 2 Uhr Osteologie, an eben diesen Tagen bis 5 Uhr Splanchnologie; des Montags, Dienstags und wochs Abends von 6 bis 7 Uhr Medicina sorensis, und
nische Polizei⸗Wissenschaft.
L. E. S. Konen, Dr., wird des Donnerstags und Fitch
. 9bis 10 Uhr in seinen Vorlesungen uͤber Pharmacologie ahren. H. F. Link, Dr., wird Sonnabends von 12 bis 1 Uhr
kryptogamische Pflanzen offentlich lesen. Privatim wird
„bis 5 Uhr sechsmal in der Woche die Pharmacologie, so wit 5 bis g Ühr fünfmal in der Woche die mediecinisch? Chemie,; von 5 bis 7 Ühr zweimal in der Woche die physikalische schreibung vortragen. ö ͤ E. Ssann, Dr., wird zweimal woͤchentlich oͤffentlich allgemeine Mare ra inediea, und privatim die specielle teria medica fuͤnfmal von 5 bis 6 Uhr woͤchentlich vortragef C. A. Rudolph, Dr., wird des Mittwochs und Sonngt
von g bis 19 Uhr die Anatomie der Sinneswerkzeuge mit Ruͤcss Privatim gielum Adjunkt des Pfarrers in Wildberg bestellt worden.
auf die Chirurgie offentlich vortragen.
taͤglich von 9 bis 12 ühr in der praktischen JZergliederungs⸗ 3 ; g ⸗ Unterricht, ünd lehrt taͤglich von 2 bis 3 Uhr die Anatomie, der interimistische Kreisphysikus Dr. Geletnecky zu Stettin,
des Montags, Dienstag, Donnerstags und Freitags von 5 ssm Kreisphysikus des Randowschen Kreises ernannt worden.
Uhr die pathologische Anatomie. 4 J. R. Ru st, Dr., wird 1) oͤffentlich zweimal in der uͤber die wichtigsten Gegenstaͤnde der Akiurgie Vortraͤge halten die Operationen selbst am Kadaver demonstriren; 2) vrzivg a) die allgemeine und specielle Chirurgie in ihrem ganzen Um des Donnerstags, Freitags und Sonnabends von 6 bis 8 Uhr lehren, und b) die klinischen Uebungen in der praktischen ö gie und Augenheilkunde Montags, Dienstags, Donnerstage Freitags von g bis 103 Uhr Morgens Charité⸗Krankenhauses leiten. Uhr oͤffentlich die Erfahrungs-Seelenlehre vortragen. II. Profess ores extraordinarii.
G. W. Eck, Dr., wird Mittwochs von 12 bis 1 Uhr uͤbe Analogie der Bildung der blutbereitenden Org, im Thierreiche und in der Entwickelung s-Geschit des Menschen, lesen. Privatim wird er die allg em und fpecielle Physioldgie sechsmal woͤchentlich von ih Uhr vortragen.
lehren.
C. D. Turte, Dr., wird die ffent : gen; privatim lehrt er die Experimental⸗Physik Mittwoch? Sonnabends von 3 bis 5 Uhr,
Pruͤfung der Arzneimittel eine besondere Vorlesung halten.
Königliche Schau spiele.
Donnerstag, 17. Okt. Im Schauspielhause, zum et male wiederholt: Das Geschenk des Fuͤrsten, Lustspiel Abtheilungen, nach dem Franzoͤsischen, vom Freiherrn Thumb. Hierauf: Der Baͤr und der Bassa, Vaudeville⸗ leske in 1 Aufzuge, von K. Blum.
Freitag, 15. Okt. Im Opernhause: Das Taschen Drama in 3 Abtheilungen, von Kotzebue. Hierauf: Die liche Ruͤckkehr, militairisches Ballet in 1 Aufzuge, vo nigl. Balletmeister Telle.
Meteorologische Beobachtungen. Barometer Therm. Hygr. Wind. Witterung. A. 27 9 W. strüb, Reg, Nachts sti F. 27510“ W. hell, dünne Wolken, M. e7 *“ W. trüb, Wind.
A. 272 117 sternhell.
F. 87711 hell, dünne Strfwlk.,
14. Okt. 15. Okt.
16. Okt.
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Me7* 1027“ Sonne, Wolken.
Redakteur
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des nerstags, Freitags und Sonnabends in denselben Stunden mi
lästein dem Kap
in der Königl. Klin
F. Wo lf. Br., wird Montags und Dienstags von 2 6
Kronik des Tages. Der Justiz-Kommissarius Teßmar in Köslin, ist zum larius publicus, im Departement des Ober⸗Landes⸗-Gerich⸗ daselbst, bestellt worden.
Im Bez. der K. Reg. zu Koͤnigsberg die katholische Pfarrstelle in Wuttrienen bei Allenstein, dem plan Strojeck i Bischofsburg, die katholische Pfarrstelle zu an Seeberger zu Bischofstein verliehen. Im Bez. der K. Reg. zu Magdeburg m v. Meyeringk von Gruͤneberg nach Lödderitz ö. Im Bez. der K. Reg. zu Potsdam der Superintendent Erler zu Baruth, zum Superintendenten Didͤzese Belzig; der Prediger und Rektor uthemann zu Koͤ—⸗ ick, zum Sber Prediger in Wendisch Buchholz der Prediger und öul⸗-Inspektor Baltzer zu Kuhsdorf, zum Ober- Prediger in rder, der Kandidat Bock zum Franzoͤsisch⸗reformirten Prediger Strasburg, und der Prediger Lütkemuͤller zu Papenbruch,
Im Bez. der K. Reg. zu Stettin
Im Bez. der K. Reg. zu Stralsund
bei dem Königl. Militair Erztehungs-Institute zu Stralsund,
Ministerial⸗Sch 1 ir T 8 ( ĩ ? Le m, hullehrer Thom as zu Stettin, zum Ober ehrer
Bei dem Provinziäl⸗Medizinal⸗-Kollegium in Stettin
der bisherige gte Medizinal⸗Rath Dr. Rostkovius zum isten, Privat⸗Doöcent bei der universitaͤt zu Berlin, Dr. Lorin er, m zweiten, und der Dr. Steffen zum zten Medizinal⸗Rath nt worden. ꝛ
Im Bez. des K. Kammer⸗-Ger. zu Berlin
dem Buürg⸗ und Stadtrichter Baath zu Wittenberge, die Justiz⸗ mmissgrien⸗Praxis verstattet worden.
Bei dem K. Ob. Ln. Ger. zu Halberstadt der Referendarius hes Koͤnigl. Ob. Ed. Ger. zu Naumburg, chwenkert, zum Assessor ernannt worden. Bei dem K. Ob. Ln. Ger. zu Ratibor
d. die Auskultatoren Wolle und Jir sa zu Referendarien er⸗ annt worden.
G. E. Re ich, Dr, wird die Geschichte der Medicin dfüns bn nag s sf e fich,
auch wird er uͤber die 6 3 e . t un g 6 N a ch r i ch ten
n 8
Paris, 9. Okt. Am heutigen Geburtstage Sr. K. H. Men-
urs, werden die Schauspieler des Theatre des varictés, im Pavillon san, zwei kleine Lustspiele auffuͤhren. — Gestern nach der Messe rreichte der bisherige K. Span. Gesandte, Marquis von Casa— ujo, dem Könige, in einer . sein Rekreditiv, und nrlaubte sich bei Sr. Majestaͤt. Man versichert, daß derselbe den nter uͤber in Parts zubringen werde. Nach dieser Audienz üuͤber⸗ chte der neuernannte Bothschafter, Herzog von San Lorenzo, sein glaubigungs⸗Schreiben; er erschien bei dieser Gelegenheit in der irsten⸗Untform der Spanischen Milizen. .
Bei der gewöhnlichen Kour wurde Sr. Maj. auch der neuer⸗
z bei der hiesigen K. Preuß. Gesandtschaft angestellte Legations⸗ h Baron v. Maltzahn, gls interimistischer Geschaͤftztraͤger, waͤh⸗ J der nf ret des K. Preuß. Gesandten, Grafen von der
„vorgestellt.
Den neuesten Briefen aus Poitiers zufolge, hat der General rton, am 6. dieses Monats, Morgens um 11 Uhr seine Strafe itten. Die Nachricht von der Verwerfung des Kassations⸗Ge⸗ s dieses Generals und seiner Komplicen, war am gedachten ge, um 2 Uhr Morgens, in Poitiers eingetroffen. Die Verur⸗ ilten wurden alsbald aufgefodert, sich zum Tode vorzubereiten. ei Geistliche brachten den Morgen in ihrer Gesellschaft zu. Ber⸗
verwarf jedoch deren Ermahnungen und ü ,. Beistand⸗ ff schien dagegen, im Bette liegend, seinem Beichtvater auf⸗ rksam zuzuhßren, als er plötzlich die Augen schloß, und mit der
m vernehmbaren Bitte, ihm den letzten Segen zu ertheilen, schied. Jetzt erst bemerkte man, daß er sich unter der Decke, mit
Stück. Berlin, Sonnabend den igten Oktober 1822.
zu verschaffen gewußt, die Schenkel⸗Arterte zerschnitten haͤtte. Es wurden sogleich die noͤthigen Vorsichtsmaßregeln getroffen, um den Selbstmord der ubrigen Berurtheilten zu verhindern. Als die letzte Stunde Berton's geschlagen, und er auf dem Richtplatze angelangt war, bestieg er, zwar bleich, aber doch mit vieler He dr re,, t, das Schafft, und, mit dem Rufe: „Es lebe Frankreich! Es lebe die Freiheit!“ empfing er den Todesstreich. Jaglin und Sauge wur = den dem Urtheile zufolge, sogleich, unter guter Bedeckung, nach
Thougrs gebracht, wo sie gestern hingerichtet werden sollten. Am 1. d. M. ist in Lyon abermals eine Maurer⸗Loge, die dem
Ritus des Misraim folgte, geschlossen worden. sind am 3 8d. M in
Carons Kameraden, Roger und Dublar, Kolmar eingetroffen, wo ihr Prozeß unverzüglich beginnen wird.
Am 29. v. M, dem Geburtstage des Hero. von Bordeaug, sind in Sedan die Grundsteine zu einem neuen Rathhause, einen neuen Gerichts-Hofe und einem Monumente, zum Andenken des . Tuͤrenne, unter angemessenen Feierlichkeiten, gelegt
en. 4
Hr. von Santa⸗-Rosa ist vorgestern hier durch nach Calais ge⸗
reist, wo er sich, auf hoͤheren Befehl, nach England einschiffen soll.
Aus Brest meldet man, als eine Seltenheit, daß am 30. v. M. bereits 23 Schiffe mit diesjaͤhrigem Bordeaur⸗ Weine daselbst eingelaufen sind. In Pgris sind ebenfalls, aus der Gegend von Außerre, schon ooo Feuillettes neue Weine angekommen. In Vo⸗ necburt bet Chaumont (Depart, der obern Marne), waren einem Eigenthuͤmer von Weinbergen im Jun. d. J. fast alle Trauben er⸗ froͤren; er schnitt letztere ab, die Stoͤcke setzten hierauf neue Trau⸗ ben, welche jetzt beinghe zur Reife gediehen sind, und man versi⸗ *, daß der Eigenthuͤmer eine sehr bedeutende Aerndte machen wird.
Briefe aus Rom melden: „Madame Läͤtitia Bonaparte be] faͤnde sich so gefaͤhrlich krank, daß ihr bereits das Viaticum gereicht 26 ihr Sohn Ludwig eiligst aus Florenz herbet geholt worden Hr. Choris (S. 1259) ruͤstet sich zu einer neuen Reise um die Welt, und geht zu diesem Behufe . Kurzem von ie nach London ab. Hoffentlich wird sein Wunsch, St. Helena zu sehen, jetzt, nach Bonapartes Tode, eher in Erfuͤllung gehen, als bei der ,. Reise, wo das Landen auf dieser Insel ihm nicht erlaubt
urde. .
Waͤhrend der letzten Seuche im Herbst 1821 kam ein Fremder in Barcelona an, den man fuͤr einen Tuͤrken, Armenier oder Renegaten hielt Es war ein Kaufmann, der seit Jahren jeder Pest in der Tuͤrkei nachgezogen war und große Schaͤtze gehaͤuft hatte. Sobald er hoͤrte, daß die Pest in eine Stadt gekommen, so reiste er auf der Stelle dorthin, um, wie er sagte, bessere Geschaͤfte zu machen. Deutlicher ließ er sig nie aus. Jederman wunderte sich, daß ein alter reicher Mann sich taͤglich einem unvermeidlich scheinenden Tode aussetzte. Wenn er in einer von der Pest befallenen Stadt ankam, so wickelte er sich von Kopf zu Fuß in einen Teppich, der mit Theer bestrichen war, zog Handschuhe von schwarzem Leder an, bedeckte das Gesicht mit einer glaͤsernen Maske, und schritt auf Stelzen und mit einem Stocke, der eine scharfe eiserne Spitze hatte, in die Haͤuser, wo er alles nahm, was ihm behagte und den Leichen oft die Kleinodien vom Finger zog, ja nicht selten die mit dem Tode ringenden Pestkranken . wenn ihr Schreien ihn an seinem Diehshandwerke hinderte. Kam er durch Zufall in Häu⸗ ser, wo die Pest sich noch nicht gezeigt hatte, so gab er sich fuͤr ei⸗ nen Arzt aus, aber wehe denen, die ihm trauten! Er schaffte sie auf eine oder die andere Art aus der Welt. Mit Schaͤtzen beladen kehrte er nach Venedig zuruͤch, wo er eine neue Gelegenheit ab⸗ wartete, seine abscheuliche Industrie zu uͤben. Endlich erreichte ihn die Nemesis. Er hatte kaum gehort, daß in Barcelona die Pest ausgebrochen, als er dorthin eilte, und sein grausendes Gewerbe mit vielem Gluͤck zu treiben anfing. Ein n. Franzose in Bar⸗ celona hatte seine Frau und zwei Kinder verloren, er selbst war angesteckt worden und rang mit dem Tode,. Da kam jenes Unge⸗ heuer und gab ihm in dem Augenblick den Todesstoß, als der Hauptmann R. hereintrat, den Franzosen zu besuchen. Es entspann sich ein Kampf zwischen dem Armenier und dem Haupt⸗ mann, worin Ersterer zu Boden geworfen wurde; er bot die Börse für sein Leben, aber ein Saͤbelhieb endete die Tage dieses Scheusals; der Magistrat befahl, seine Gebeine in einen Winkel zu werfen, und feine Schaͤtze unter die Armen auszutheilen.
Bayonne, 238. Sept. Die konstitutionellen Truppen halten diesen Augenblick die ganze Kuͤste von Fuentarabig bis Bilbas he⸗ setz. — Heute sind 2 Transport⸗Schiffe mit Kriegs und Mund⸗ Vorraͤthen aus Nantes hier eingetroffen.
— — 3. Okt. Seit Aufhebung des Lazarethes vermehrt sich die Zahl der Spanischen antikonstitutionellen Flüchtlinge ö. r bedeutend. Die gestern hier angekommenen 1 Fra nziskanet⸗= Mönche haben bereits ihr Ordens Kleid abgelegt, und erscheinen als Laien⸗Bruͤder. — Die hiesige Munizipalitaͤt ist von der zu er⸗ wartenden Ankunft von 20, 00 Mann Truppen benachrichtigt. Das
der Lanzette, welche er sich auf bis jetzt noch unbekannte Weise
Arfengl und alle Gelegenheiten sind bereits mit Geschüß, Ammu⸗