1822 / 129 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 26 Oct 1822 18:00:01 GMT) scan diff

1287

55 Minuten Morgens, in der Richtung von Osten nach We— sten ein Erdbeben, welches etwa s Sekunden anhielt.

An die Stelle des Hrn. Gentil, hat der auf halben Sold befindliche Oberst⸗Lnrutenant vom General⸗Stabe, Gimel, die Direktion des zweiten Théatre frangais uͤbernommen.

Der Constitutionnel vom A4ten d. M. ist an diesem Tage, auf Ansuchen des Koͤnigl. General-⸗Prokurators, wegen eines darin enthaltenen, „mon Congrées'“ betitelten und „de Pradt“ gezeichneten Aufsatzes, von der Polizei konfiscirt worden.

19. Okt. Am atztwn wurde in den Koͤnigl. Appartements sowohl, als in saͤmmtlichen Kirchen der Hauptstadt, ein feierliches Todten⸗Amt fuͤr die Koͤnigin Mgrie Antoinette von Frankreich ge⸗ halten. In der Kirche zu St. Denis wohnten demselben JJ. KK.

H. Monsieur und der Herzog v. Angouleme, so wie die Dfficiere des Koͤnigl. ch das diplomatische Korps und saͤmmtliche Mi⸗ litair und Civil⸗Behoͤrden bei. ;

Der Marine⸗Minister, Marquis von Clermont ⸗Tonnerre, ist von feiner Inspektions-Reise in mehrere Haͤfen des Koͤnigreichs am itzten wieder hier eingetroffen.

Ueberall wo der Minister sich auf seiner Reise aufg ehalten, hat er von Seiten der zum Seewesen gehörigen Militairs, die un⸗ zweideutigsten Beweise der Liebe und Anhaͤnglichkeit an die Per⸗ son des Koͤnigs und Seine erhabene Familie erhalten. Se. Maj. haben Ihre besondere Zufriedenheit mit diesen Gesinnungen da⸗ durch zu erkennen gegeben, daß Sie dem gesammten Marine⸗Korps den ehrenvollen Namen; „Koͤnigliches Korps“ beigelegt haben.

Die sogengnnten Piqueurs treiben seit einiger Zeit wieder ihr Wesen hieselbst, und zwar auf eine empörendere Weise als je. Am 14ten d. M., Abends zwischen 6 und 7 Uhr, wurden drei junge Maͤdchen auf oͤffentlicher Straße und an verschiedenen Orten von diesen Boͤsewichtern verwundet; es fand sich aber diesmal, daß die empfangenen Wunden sehr bedeutend waren, ja eine von ihnen haͤtte lebensgefaͤhrlich werden koͤnnen, wenn sie nur eine Linie tie⸗ fer gedrungen waͤre. Sie schienen alle mit einem scharfen Instru⸗ mente, in der Form eines Radir⸗Messers (grattoir), beigebracht worden u seyn, und waren a bis 13 Zoll tief und 1 Zoll breit. Die Poltzet giebt sich alle Muͤhe, den verruchten Thaͤtern auf die Spur zu kommen.

Zu der beabsichtigten Errichtung einer Telegraphen Linie von hier uͤber Bordeaux nach Bayonne, ist dem General⸗Direktor der Bruͤcken und Chausseen, vorlaͤufig ein Kredit von zoo,oοο Fr. eroͤffnet worden.

Nach dem Courrier frangais ist der General Rob. Wilson, wel⸗ cher bekanntlich seit einiger Zeit hier seinen Aufenthalt genommen hat, von der Polizei aufgefodert worden, binnen 24 Stunden die Hauptstadt zu verlassen. Die Gruͤnde zu diesem Befehle sind zur Zeit noch unbekannt. .

Das Journal des Debats widerruft die von demselben vor eini⸗ en Tagen mitgetheilte Nachricht, daß der General Berton vor einem Ende jeden Beistand der Kirche verworfen habe, und theilt ein von dem General⸗Vikar zu Poitiers, Herrn Lambert, an die Redaktion jenes Blattes gerichtetes Schreiben mit, woraus erhellt, daß Berton als Christ gestorben ist, zweimal, bevor er sein Gefaͤng⸗ niß verlassen, gebeichtet hat, und sich auf dem Wege nach dem Richtplatze gegen Hrn. Lambert weder die Aeußerung? „daß man ihn in . lassen moge,“ noch irgend eine andere Unhoͤflichkeit hat zu Schulden kommen lassen.

Der Koͤnigl. Neapolitanische Eg⸗General der Insel Malta, wo er sich bisher aufgehalten,

kommen. . sind in Marseille 720 neue Haͤuser ge⸗

Seit dem Jahre 12813 baut worden. 36 .

Die von dem Koͤnige von Portuggl beschworene Verfassungs Urkunde ist bereits ins Franzoͤsische üͤbersetzt und wird in diesen Tagen gedruckt ö. Zu Begupuy, (Gers⸗Depagrtement sst ein Landmann im 103ten Lebensjahre verstorben; 4 Tage vor seinem Tode machte er noch eine Fußreise; unausgesetzt bearbeitete er das Feld; er konnte sich nicht entsinnen, je rank gewesen zu

eyn. 6. Nach Briefen aus Marseille hatte der Poͤbel zu Algier, unter⸗ richtet, daß die Nord⸗-Amerikaner den Griechen besonders aden, den Konsul der Vereinigten Staaten groͤblich gemißhandelt, so daß dieser sich nach Mahon hat fluͤchten muͤssen. Babhonne, 9. Bkt. Hier kommen fortwährend Kriegs- und Miödvorrathe an! Seit Kurzem sind 45,00 Gewehre eingetrossen. Zur e ung 7. 40 ee, . ʒeltgestellen sind die erfoderlichen dontrakte geschlossen worden. ö . J Das Gefecht zwischen Tafallg und Pampelong, am 4. d. M. fiel anfaͤnglich zum Nachtheil des Gen. Es pinosa aus; dieser erhielt indessen Verstaͤrkungen, und schlug zuletzt die Anti⸗ konstltutionellen, welche 330 Mann auf dem Platze ließen, in die Flucht. Am Fsten nahm Gen. Espinosa wieder die Offensive und verfolgte die Glaubenstruppen bis zu den Gebirgen des Erro⸗Thals, wo am Sten ein neues Gefecht statt gefunden haben soll. f Perpignan, 7. Okt. Alle Dwisionen des Glaubensheeres ziehen sich auf Salsona zuruͤck, um Urgel vor jedem Ueberfall zu ichern. ̃ ö 2 London, 15. Okt. Am ten dieses ward in Dublin ein BVerbaft Befehl an James Casch vollzogen, weil er behulflich ge⸗ wesen, eine Ehe zwischen der Mary M Garry, einem Kinde un⸗ ter 14 Jahren, und dem Moses Pentland, einem Manne von 583 Jahren, zu Stande zu bringen. In einem New Horker Blatte defindet fich ein Schreiben aus Pottstown (Pensylvanien vom zten September, worin e heißt: Vor einigen Tagen esuchte eine Gefellschaft den berühmten Klingleberg oder das Gangthal— Miles von hier. Eine gewaltige, regellofe Masse unfbͤrmlichęr eine, wahrscheinlich von einem vülkanischen Ausbrüche so durcheinander gewürfelt, bot sich ihrem Blicke dar Das Wunder bare an ihnen ig daß, wenn man durch irgend eine etwas starke Bewegung auf sie wirkt, die mannigfaltigsten, silberreinsten Glok⸗ keen n. vom 4. Baß bis zum zartesten Sopran vernommen werden. Nahe be 35 melodischen Klingleberg ist eine sehens⸗ werthe Höhle, welche sich in hetraͤchtlicher Lange unter dem Felsen ort erstreckt. Die Gewaltthaten der Seeraͤuber auf den West⸗ karl, Gewaͤssern haben, wahrend des Augusts, in einem bedenk⸗ lichen Grade zugenommen. Den Herrn eines Hollaͤndischen Schoo⸗ ners veinigten ih. Meer⸗Ungeheuer uͤber einem langsamen Feuer, bis er den Ort, wo das Geld verborgen war, entdegtte. Um so befremdlicher ist, daß der Praͤsident der Vereinigten Staaten, vor

Carascosa, ist von in England ange⸗

ein

1

Kurzem mehreren eingefangenen Seeräubern Verzeihung ang hen ließ. Nach der Ansicht, die man hievon in der Havanna will sich derselbe durch diese Nachsicht, bei dem nicht unbetr chen Theile der Bewohner Kubas, der mit den Seeraͤubern heimer Verbindung stehet, beliebt machen. Von Spaniens n ist auf Kuba kaum ein Schatten uͤbrig, sonst wuͤrden die Se ber und ihr Anhang nicht wagen b fen! die geraubten Guͤter offen auszulegen 9 verkaufen. Der Golf von Florida jetzt fuͤr eine der gefaͤhrlichsten Gegenden der Welt gelten. kommen die Kauffahrer auch seinen Klippen und Untiefen, es doch kaum moglich, daß sie den Seeraͤuber⸗Schaaren, von er uͤberfuͤllt ist, entschluͤpfen. Ein hiesiger Kaufmann, Bowring *) ist auf dem Wege von Paris hieher, in Calais verh und nach Boulogne gefaͤnglich abgefuͤhrt worden.

Die Perusche Anleihe ist zwischen dem dortigen Min Gareia del Rio, und Gen. Pagroisien einer- und den Bann Everett und Komp. andrerseits, fuͤr 1,200, 000 Pfd. abgesch worden, zu 6 pCt. zinsen. Gestern kamen die Peruschen gationen an die Boͤrse und stiegen sofort von 8o auf go.

Beim letzten Aufenthalte Sr. Maj. in Edinburgh, beg drei junge Englaͤnder einer tief verschleierten Dame, die für schoͤnste Schottin unserer Zeit gehalten wird. Die Neugierde, Pracht⸗Ausgabe der Schottischen beau-monde von Angesicht gesicht zu schen, gab dem Einen der jungen Maͤnner den h den Schleier ein wenig zu luͤften, und uͤberrascht von der des bluͤhenden Kolorits, rief er aus: „Geschminkt by God!“, entgegnete sie, „Geschminkt, only by God“ (Geschminkt, aber Gott.) (Bekanntlich heißt by, bei und von)

Im Stempel⸗Amt will man kuͤnftig das Stempeln durch, Dampfmaschine betreiben.

Sir T. Lawrence fodert fuͤr Rembrants keuschen Josenh, ihm 700 Guineen gekostet, Joo Pfd. Sterl. Witz linge meh er halte bloß auf einen so enorm hohen Preis, weil der 4 eines keuschen Juͤnglings jetzt hier zu den außerordentlichsten tenheiten gehͤre. Die Sucht, bagres Geld gegen Papier) zugeben, ist hier so groß, daß der Perusche Agent, als er ng nen neuen Obligationen auf die Boͤrse kam, von mehr dem Gentlemanns, die alle kaufen wollten, foͤrmlich umlagert wann Der Paͤchter Towle zu New⸗Hampshire, ein Mann, der uͤbe Bauch 7 Fuß mißt, ließ sich des Scherzes halber wiegen; Schwere betrug 5iß Pfund. So wohlgenaͤhrt ist bei den ju Getratde⸗Preisen, keiner unserer Paͤchter.

48. Okt. Sir Henry Wellesley Cehemals Gesandter in drid) soll zum Bothschafter am Oesterr. Hofe ernannt seyn. E

.

Korporationen in Dublin bringen, um der Noth Irlands abzs nge Zeit langten auch

fen, die Wiederauflsung der ünton in Antrag. Auch in] land sollen, heißt es, unsere Schiffe, in Hinsicht der Abgaben, gleichen Fuß mit den einheimischen gesetzt werden. Brüssel, 18. Okt. Se. Maj. haben die Statut Hospital⸗Schwestern zu Tirlemont, Assche und Legau un grauen Schwestern zu Tirlemont anerkannt.

dere Verordnung genehmigen Sie ebenfalls die Kongregtg der Benediktinerinnen zu Luͤttich, die sich der Erziehung Wellington, beide von Venedig, hier angekommen.

ger Maͤdchen widmen.

Se. Maj. sind heute in Begleitung des Prinzen Fried K. H., J. Maj. die Koͤnigin aber mit der Prinzessin? riane K. H. im Haag angekommen. Das im Decen 1820 abgebrannte Palais der General⸗Staaten wird zum ey dieses vollig fertig seyn.

Leipzig. Der achtzehnte Oktober ward in Mainz men, Kassel, Hamburg, Frankfurt a. M., Wurzburg, u. a. a. O. mit großen oͤffentlichen Feierlichkeiten began Unter anderen gab man in Prag im Theater, „den V Befehl,“ zum Besten des Invaliden-Fonds; und zu Wuͤrz speiste der Kronprinz von Baiern K. H., gegen 500 Ar Wir hier feierten den Tag in kleineren Privatzirkeln, brachten ein froͤhliches Glas aus, auf das Andenken der herren, in deren Hand es lag, unsere Stadt in einen Aft haufen zu verwandeln, und die sie mit menschenfreundh Üümsicht verschonten; auf das Wohl der Helden, dle vor sern Mauern die Freiheit Deutschlands erfochten; auf Trost derer, die an diesem Tage, den Vater, den Gatten, Geliebten, den Freund im blutigen Kampf verloren, und die Dauer des Friedens, dessen goldene Kraͤnze, jetzt in rona, mit frischen Palmen mogen durchflochten werden.

Munchen, 15. Okt. Heute nahmen JJ. MM. Koͤnig und die Koͤnigin, begleitet von Sr. Durchl. dem zoge von Braunschweig, die von dem Hofbau⸗Intendante Klenze neuerbaute Reitbahn in Augenschein. In dem! welches Se. Maj. dem Architekten dieses neuen Prachth ertheilten, fand dieser den Lohn seiner Arbeit und Bemih gen. Die feierliche Eroͤffnung dieses Gebaͤudes wird naͤchs mit einem Karoussel statt haben.

Saͤmmtliche noch ruͤckstaͤndige Obligationen des, vol ehemaligen Landschaft in Baiern, im J. 1804 bei A. E. ligmann negoziirten Anlehns sollen, neuester Bekanntmat gemaͤß, den z1. Dec. zuruͤckgezahlt werden.

Se. Maj. haben der ganzen Armee, vom Oberst! zum Gemeinen, eine betraͤchtliche Soldvermehrung ben Sie betraͤgt bei den Obersten 6 bis goo Gulden jaͤhrlich, so im Verhaͤltniß abwaͤrts, beinahe ganz so, wie sie in letzten Staͤnde⸗Versammlung vorgeschlagen wurde.

Regensburg. Der Erzbischof von Muͤnchen und singen wird dem Koadjutor von Regensburg, Bischof Germanikopolis, Sailer, am 298. Okt. in der hiesigen D Kirche die bischofliche Konsekration ertheilen.

Schwerin, 17. Okt. Gestern haben Se. K. H., Großherzog von Mecklenburg⸗-Strelitz, Ludwigslust verla und sich nach Strelitz, und J. K. H., die Frau Großhe gin, nach Hanover begeben.

Insbruck, 13. Okt. Vorgestern fruͤh ward von Sr.]

J Nach anderen Nachrichten soll er nicht Kaufmann, son Maler seyn.

39

en sich sodann it 14. höͤchsten ) e selbst

Durch ein dem Großherzege von Toskang,

und 1 Maj. 4 —— ae iche E ings-Institut der Urselinerinnen, in Augenschein a e, fuhren Se. Maj. der Kaiser, Ihrem erhabe⸗ sreunde und Bändesgenossen, dem Kaiser Alexander Maj bis nach entgegen, und beide Monarchen zogen unter dem Gelaute al⸗ wöocken ünd dem Donner des Geschützes, in die Burg ein. mittags begaben sich Se Maj. unser Kaiser, J Maj. die Kai⸗ und Se. Maj. der Kaiser Alerander auf die Schießstaͤtte, wo um welche sich eine ungemeine Menge von Scharfschuͤtzen ver⸗ elt befand. Se. Mai, der Kaiser von Rußland eroͤffneten 'pen ersten Schuß dieses fuͤr das Land. Tirol unvergeßliche ichtesten. Auch Se. Maj. unser Allergnaͤdigster Landesherr nah⸗ selbst Antheil, und die Freude des Volkes war uber alle Be⸗ bung, als un ser Allergeliebter Mongrch / durch zwet dem Schwarz zielscheibe ganz nahe getroffene Schuͤsse bewies, daß Er auch der Waffe und der Künst der Tiroler im Scheibenschießen ver⸗ it fey. Abends erschienen die Allerhöchsten Herrschaften im ater. Gestern fruͤh reisten Se. Maj. der Kaiser und J. Maj. Kaiserin von Sesterreich nach Verong ab. Se. Maj, der Kai⸗ von Rußland aber. nahmen das Provinzial Strafhaus, das hloß Ambras, das Mausolaͤum in der Franziskaner⸗- Kirche, und Kaserne des Kaiser⸗Jaͤger⸗Regiments in Augenschein, und be⸗ wieder auf die Schießstaͤtte. Der Kaiser wurde Jubel empfangen, und nahm sogleich an diesem Des 9 unter der . 49 ; enge war kein Ende, als der Monarch unter vier Schüs⸗ u e ger machte. Heute fuhren Se. Maj. nach der, durch timilians Abentheuer beruͤhmten, Martinswand und setzten nihre Reise nach Verong fort. Die Zahl der bei diesem Frei⸗ cen versammelten rn, Vertheidiger, betrug 5000 Mann, . dompagnien vertheilt waren. 4. ö. . ö. Okt. Odessaer Briefe bestaͤtigen, daß Selim ssa mit 13,00 h Mann zu den Persern übergegangen ist, und gleich darauf mehrere sehr hitzige ; in die Türken eine völlige Niederlage erlitten und ihre ganze

)

rie eingebuͤßt haben. (6) . 3 3 Radziwilow bis St. Petersburg, Mos⸗

nd den vorzuglichsten Handels⸗Staͤdten sollen Kourier⸗Posten u, n . ne die auslaͤndischen Briefe von Brody schon den sten Tag in St. Petersburg eintreffen können. Verona, 17. Okt. Se. Maj. der Konig von Preußen sind vorge⸗ „begleitet von Sr. Kaiserl. H. dem Erzherzoge Rayner, Vice⸗-Kö⸗ des Lombardischen Königreiches, welcher Sr. Majestaͤt zum fange von Seiten St. Maj. des Kaisers von Oesterreich ent⸗ Engesandt war, von Mailand hier eingetroffen. Fast zu dersel⸗ Se. Maj. der Kaiser von Oesterreich hier an. Jestern war der Einzug Sr. Maj. des Kaisers von Rußland, cher an der Seite Sr. Maj. des Kaisers Franz in die hiesige dt einfuhr, und in dem fuͤr Allerhöchstdieselben eingerichteten aste Eandffa, von Sr. Maj. dem Koͤnige von Preußen, so wie dem Herzoge von Modeng Oesterreich

Provinzial Strafhaug

wieder Antheil,

den übrigen hier anwesenden Erzherzogen von

fangen wurde.

Vorgestern sind auch der Fuͤrst v. Hardenberg und der Herzog

er war der Graf von Bernstorff hier eingetroffen.

Gefechte vorgefallen sind,

Am Tage

Außer den gedachten Italienischen Fuͤrsten werden noch IJ. die Koͤnige von Neapel und Sardinien erwartet, J M. die jogin von Parma, befindet sich ebenfalls in hiesiger Stadt, und

Königin von Sardinien wird heute noch hier eintreffen, Venedig, 5. Okt. Unserer : ' Maj. der König von England, eine Sammlung von Gyps⸗ mücken der praͤchtigsten Monumente des Partenons, und, des nprinzen von Baiern, Koͤnigl. Hoh, eine aͤhnliche Gypsabdruͤcke⸗ snnlung von dem Marmor von Enging zum Geschenke gemacht. h Canova hat der , , 26 den Zierrathen der Kirche von fanno, Gypsmodelle uͤbersendet.

. Sept. Die Verhandlungen in dem Prozesse der ellen von Monteforte, und die Ürtheile des Spezial- Gerichts⸗ es sind in Druck erschienen; es werden Exemplare an alle obrig⸗ schen Behörden vertheilt, auch befinden sich dergleichen im Buch— del. ig Ex⸗Offieiere vom isten leichten Regimente Marsi, wel⸗ am 7. Jul, unter dem Befehle des Herzogs von Noeccaroma⸗

Akademie der schoͤnen Kuͤnste hat

gegen die Rebellen marschiren sollten, ihren Chef aber verlie=

und mit 300 Mann

zu den Empoͤrern uͤbergingen, wurden von

erwahnten Spezial-⸗Gerichts-Hofe freigesprochen, weil bei der

immung Gleichheit der Stimmen eintrat, welche sofort, nach

rn Gefetzen, zu Gunsten der Angeklagten angewendet wurde. Palermo, 29g. Sept. Durch die große Hitze dieses Sommers n auf der, 50 Ital. Meilen von hier entfernten kleinen Insel

*

ja, alle Brunnen und Quellen so versiegt, daß die Einwohner

Rettung zu Grunde gegangen seyn wurden, wenn ihnen nicht

hier aus eine, mit einem auf zwoͤlf Tage hinreichenden Was⸗ Vorrath beladene Brigantine, zügesandt worden waͤre. Kopenhagen, 19. Skt. Zur üntersuchung verschiedener Un⸗ ungen guf unseren Besitzungen in Qstindien, wird eing Kom⸗ on in Kurzem dahin abgehen. Fuͤr ein Quantum Weitz en, gen und Malz zum Branntweinbrennen, welches 217 Rbthlr. (betragt die Konsumtions Abgabe 23 Rbthlr.

Stockholm, 15. Okt. Die zehnjaͤhrige Tochter des Feld⸗ schals Adlerkreutz, ist auf dem Landsitze ihrer verwitweten Mut⸗ von ihrer Waͤrterin ermordet worden.

Ch ristia nig, 11. Okt. Se. Maj. haben Ihren Unterthanen bt, mit allen Haͤfen des festen Landes von Suͤd⸗Amerika Han⸗ f treiben. Auch ist gestattet, daß alle Handels⸗Fahrzeuge, wel⸗ Unwohnern solcher Haͤfen auf dem festen Lande von Suͤd⸗Ame⸗ zigehdren, die Schwedische und Norwegische Fahrzeuge guf⸗ hien und freundschaftlich behandeln, in Schwedische und Nor⸗ sche Hafen einlaufen, ihre in Suͤd⸗Amerika producirten Waa—

ibsetzen und Schwedische und Norwegische wieder dafuͤr ein⸗

en koͤnnen.

Der Staatsrath Graf Wedel-Jarlsberg ist, auf sein Gesuch, r Posten als Staatsrath und als Chef des Finanz Handels⸗ Zoll⸗Departements, entlassen worden. Semlin, 7. Okt. Briefe aus Bitoglia vom 19. Sept. mel⸗ daß General Normann, vereint mit Bozzaris und qooo Su⸗ bei den Fuͤnf Brunnen, 6 Stunden von Janina, eingetroffen und von dleser Seite gegen Larissa vordringe. Janing waͤre 8s in seiner Gewalt, allein die Pest verhindere die Besitznahme.

Per Inhalt dieses Briefes wird durch Fluͤchtlinge, die jene Ge⸗

1290

gend vor 22 Tagen verlassen zu haben vorgeben, bestaͤtigt. (Die Nachricht von der nebergabe von Suli, scheint demnach grundlos. Spätere Briefe aus Triest versichern, die auf Cefalonia angekom⸗ menen Fluͤchtlinge seyen aus der Gegend von Arta gekommen, bloß um der Pest auszuweichen.) ö

Tripolizza, 4. Aug. Der hiesige Pascha hat den ihm üher— tragenen Oberbefehl in Thessalien nicht angenommen, seine Wei⸗ gerungs-Gruͤnde haben in Konstantinopel Gehör gefunden, und er behaͤlt sein Paschaltk.

Madrid, 3. Okt. Gestern eröffnete des Koͤnigs Majest. die Sitzung der Kortes in Person; eine Deputation von 30 Mitgliedern der Kortes empfing den Konig und die Infanten, und eine an⸗ dere von 20 Deputirten die Königin Maj, die mit den Infantinnen in der für sie bestimmten Tribüne Platz nahm. In der Rede, die hierauf Se. Maj. hielten, heißt es unter anderen: „Die Feinde der Konstitution, von eben so grausamen als unsinnigen Leidenschaften verleitet, haben alle Mittel in Bewegung gesetzt, um eine betraͤcht⸗ liche Anzahl von Spaniern zu Verbrechen hinzureißen. Mein Herz ist bedraͤngt, wie das Ihrige, bei dem Blick auf das Ungluͤck, wel⸗ ches diese Excesse in Katalonien, Arragonien und den andern Graͤnz⸗ Provinzen hervorgebracht haben.“

„Ihnen kommt es zu, die wirksamsten Maßregeln gegen diese bejammernswerthen Unordnungen zu ergreifen. Sie Nation bedarf vieler Arme, um die Kuͤhnheit ihrer rebellischen Kinder mit einem Schlage zu unterdruͤcken, und die tapfern und getreuen Vertheidi⸗ . ö. gf 6 6 1. . a. verlangen maͤchtige Un⸗

tstüͤtzung, um das Gelingen der Unternehmunge denen ,, . ; h . sichern, 1

„Die Volker floͤßen einander wechselseitige Achtung ein, dur die Energie und Kraft, die sie in gewissen une ben . nim rm wissen. Spanien verdient mittelst seiner Lage, seines Kuͤsten landes, seiner Erzeugnisse und der Tugend seiner Bewohner, einen aus gezeichneten Rang auf der politischen Karte von Europa einz= nehmen. Alles fodert es auf, eine imponirende und kraͤftige Stel⸗ lung iu behaupten, damit es die Achtung genieße, deren es so wür⸗ dig ist. Alles weiset Spanien darauf hin, wie nothwendig es ist, mit den Staaten, welche den Werth unserer wahrhaften Reichthuͤ⸗ mer kennen, neue Verbindungen anzuknüpfen.“

„Die heroischen Hpfer, welche die Armee der National⸗Unab⸗ haͤngigkeit gebracht, sind bekannt; die Dienste, welche sie gegenwaͤr⸗ tig der Sache der Vaterlands⸗ Freiheit leistet, liegen offen vor den Augen Europg's.“

„Mögen sich die gutgesinnten Buͤrger freuen, Sie, Meine Her⸗ ren Abgeordnete, zum zweitenmale mit ihrer Wohlfahrt beschaͤftigt zu sehen; die Uebelwollenden aber sollen in dem National⸗Kongreß

einen unuͤbersteiglichen Damm fuͤr ihre verbrecherischen Plaͤne finden.“

Der Koͤnig wurde, nach Anhoͤrung der vom Praͤsidenten vor⸗ getragenen Antwort, mit dem, bei seiner Ankunft beobachteten Cere⸗ moniel, wieder zuruͤckbegleitet. Der ganze Akt ging mit der groöͤß⸗ ten Ordnung und Ruhe vor sich. r 9. Okt. Der gestern, vom Kriegs⸗ und Finanz⸗Minister den Kortes vorgelegte Etat der Erfodernisse fuͤr die Armee und den Schatz, wird zum Druck befoͤrdert.

General Mina hat Cervera nicht mit Sturm genommen, und die antikonstitutionelle Besatzung nicht uͤber die Klinge springen lassen, vielmehr ist er ohne allen Widerstand eingeruͤckt, da die Än⸗ tikonstitutionellen an 8oJo0 Mann mit 15 Kanonen stark, die Stadt bei seiner Annaͤherung geraͤumt hatten.

Der Graf von Abisbal, General ⸗Inspektor der Infanterie, hielt, sobald ihm die unerwartete Nachricht geworden, oögß sein Bruder, D. Karlos O 'Donell, zu den Antikonstitutionellen uͤberge⸗ gangen, und zum Ober- Feldherrn der Glaubens- Armee ernannt sey, um seine Entlassung an, weil er fuͤrchtete, durch jenen Vor⸗ fall das unbedingte Vertrauen der Nation verloren zu haben; al⸗ lein Se. Maj. haben ihm eröffnen lassen, daß Sie zu ehr von seiner Anhaͤnglichkeit an das konstitutionelle System uͤberzeugt waͤren, als seine Entlassung annehmen zu konnen. Zaldivar kam am iagten mit einigen Genossen nach la Carlotta, um den Landes⸗-Hauptmann von Kadir, Hrn. Eseario, der dort mit der Diligence erwartet wur⸗ de, aufzuheben und erschießen zu lassen. Dieser erfuhr es aber in Zeiten, und kam auf einem andern Wege glücklich hier an.

Unsere stehende Armee zaͤhlt gegenwartig i565 Mann Infan⸗ terie und 6559 Pferde; sie soll auf 89441 Mann Infanterte und 13643 Mann Kavalerie (mit Einschluß der Artilleriez gebracht wer⸗ den. Wo Riego sich nur zeigt, erregt seine Anwesenheit großen Enthusigsmus, Zu Antequerra, Mallaga zc. wurde er mit pracht⸗ vollen Feierlichkeiten empfangen.

Der nach Bayonne gefluͤchtete Bischof von Pampelona, soll alle Kostbarkeiten seiner Kirche mit sich genommen haben. Im Prado hat man den Leichnam des jungen Grafen von Cagnaveral, unter⸗Lieutenant der Königl. Garde, gefunden. Er soll sich, wie die Konstitutionellen sagen, aus Reue, daß er am 7. Jul. die Waf⸗ fen Wen die e ,, r fen, en n, haben.

er Finanz-Minister hat von den Kortes 784,896, 837 R. zur Deckung von Staatsbeduͤrfnissen und eines Defieits . . R. begehrt. Von den, fuͤr verkaufte National-Guͤter eingegan⸗ enen Staatsschuld⸗Scheinen (Vales, welche bekanntlich nur allein in Zahlung derselben angenommen werden) sollen kuͤrzlich für ga7 9,561 Puros verbrannt worden seyn. .

Seo d'urgel, 3. Okt. Baron Eroles ist auf die Nachricht, daß Gen. 226 del Valle, mit 4 500 Mann auf Tremp mar⸗ schire, gestern nach Talarn dem Gen. Zarco entgegen gegangen.

Die hiesige Zeitung enthaͤlt ein Dekret, welches d h alle mit dem Erzbisthum von Tarragona verknüpften Renten und Re⸗ venüen, dem Bischof zur Verfuͤgung zu stellen. Bekanntlich haben die Kortes dieselben mit Beschlag belegen lassen. 5 ͤ

Katalonien ist mit Raͤubern s uͤberschwemmt, daß kein Mensch mehr ohne Eskorte reisen kann. n,

Lissgbon, 28. Sept. Im Kriegsministerlum bemerkt man große Thaͤtigkeit; es bewegen sich auch wirklich Hin Truppen nach der w * , ü. 6 sollen, sa man, in Vertheidigungsstand gese und 10,0 RMann na n. randa an die Graͤnze lr e ilfe. beordert werden. c ;

Rto-Janeiro, 10. Aug. Am zten bertef der Staats- Sekre=

tair alle eingebornen und fremden Kgüfleute zu sich, und versangte eine Anleihe von ooo Milreis, die auch sogleich zu 5 pCt. 3in⸗ sen und auf 13 jahrlichen Abtrag unterzeichnet wurde; mehrere

tische Kaufleute und selbst Europaͤische Portugiesen haben mit un⸗

terzeichnet.