1822 / 130 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 29 Oct 1822 18:00:01 GMT) scan diff

1299

ruͤcken der bewaffneten Buͤrgerschaft nach der Grindbrunnen Wiese, wie das Predigen im Freien. Eben so wenig konnte die Schuljugend die vorgeschriebenen Gesaͤnge auf den freien Plaͤtzen der Stadt halten, weil gegen Abend ein heftiger Re— gen eintrat. ; .

Frendetzstadt (Wuüͤrtemberg). In der Nacht vom 6. auf ben 7. Okt. verspürte man in dem obern Murgthale, wischen 3 und 4 Uhr Morgens, eine heftige Erderschuͤtterung. Viele Personen wurden durch sie aus dem Schlafe geweckt, und leichte Gefäße von der Stelle bewegt. Heftiger wurde sie im Thale verspuͤrt als auf dem Gebirge. Sie schien ih⸗ ren Zug von Norden gegen Suͤden genommen zu haben. Der Stand des Barometers war 25“ 1“. Der Wind wehte aus Westen mit Sturm. Nur wenige Wolken waren am

Him mel. Der Mond leuchtete hell. anover, 22. Okt. J. K. H. die Großherzogin von

Mecklenburg⸗-Strelitz sind zu einem Besuche bei Ihrer Durch— lauchtigsten Frau Schwester, der Herzogin von Cambridge, K. H., hleselbst eingetroffen. Wir duͤrfen hier der Ankunft J. K. H. der Prinzessin Auguste entgegensehen. Se. K. H. der Herzog von Cambridge werden schwerlich vor der Mitte des k. M. hier wieder eintreffen.

Verona, i5. Okt. Obgleich Se. Maj. der Kaiser von Oe⸗ sterreich bei seiner Ankunft in Verong sich alle Ehrenbezeigungen verbeten hatte, und im strengsten Inkognito eintreffen wollte, so war doch der Podesta mit dem Korps der Munizipalitaͤt, von vie⸗ len Equipagen, und beinahe der ganzen Bevdlkerung der Stadt begleitet, Sr. Maj bis an die Kommunal⸗Graͤnze, wo ein Triumph⸗ Bogen errichtet war, entgegen gegangen. Se. Maj. bewohnen den

allast Erbisti. ; ö Venedig, 14 Okt. Am q4 ten traf der beruͤhmte Ritter Ca⸗

nova hier krank ein, und starb nach gtaͤgigen Leiden, gestern fruͤh, zum großen Schmerze der ganzen Künstwelt. Im Dorfe Possagno, bei Treviso, i. J. 179 geboren, that er sein Talent, als 12j4hriger Knabe, zuerst durch einen Löwen kund, den er aus Butter formte, und der so = aussiel, daß ihn Canovas Grundherr, Falieri, der Ehre werth hlelt, bei einem eben bevorstehenden Festmahle, als Tafel ⸗Aufsatz aufzustellen. Der allgemeine Beifall, den der Butter⸗ Cöwe von den kunstsinnigen Gaͤsten erhielt, bewirkte, daß Falieri, den Knaben nach Bassano bei einem Bildhauer in die Lehre that, wo er in seinem 17ten Jahre schon, eine Eurydiee in halber Lebens Größe lieferte. Auf der Kunst⸗Akademie hieselbst, begann sein ei⸗ i. J. 1779 ging er auf Kosten unsers damali⸗

gentliches Studium; i. . gen Senats nach Rom, von da an begannen seine Meister-Arbei⸗

ten, deren Verzeichniß fuͤr den Raum dieser Blaͤtter zu e, n, seyn wurde, denn er war von rastloser Thaͤtigkeit. Den Vorfa mit dem Lpwen, erwaͤhnten wir aus seiner Jugendgeschichte absicht⸗ lich, um feine Vorliebe fuͤr diesen König des Thierreichs zu erklaͤ⸗ ren, die er bei mehreren spaͤtern Arbeiten bethaͤtigt hat. Ueber Ca⸗ novas Werth als Mensch ist nur Eine Stimme. :

Das mit d. J. ablaufende, zwischen der Krone Baiern und dem Lombardisch⸗Venetianischen Königreiche, auf 5 Jahre abgeschlossene Kartel ist einstweilen provisorisch verlaͤngert worden.

ELivorno, 9. Okt. Die vier Niederlaͤndischen Schiffe, der Vassenaar, die Schelde, der Stern und der Geier, sind nach der Levante abgesegelt. Die Amerikantsche Korvette, der Ontario, mit zo Kanonen und go Mann, und die Fregatte, die Konstitution, mit 30 Kanonen und soo Mann, sind, von Gibraltar kommend, hier

eingelaufen. Okt. Am 6. d. M. kam der Graf von Schonen hier

Rom, g. Negroni ab. Y* H. ist be⸗

nd trat im Palaste . r (hei, 16 Der Herzog von Kalahrten K.

eits vollkhmmen wieder hergestellt. Ein Zögling des K. Kollegi⸗ n * Maddaloni, nahm fh am 29. v. M, das Leben, weil er im Examen nicht besonders bestanden hatte; auf seinem Tische fand man einen 1 mit den Worten: „Ich sterbe, weil ich die Schande icht ertragen kann.“ . . 2 er r rsor der pargphrasirten Litanei, Fiorillo, hat hier ein mit Beifall aufgenommenes Gedicht auf den Kongreß von Verong heraus gegeben. Außer dessen voetischen Schoͤnheiten ist vorzuͤglich die edle en , n ,, mn und Befestigung der Throne ind der Religion, zu loben. . 366 ‚. Die Lief, an! Professors der Mahlerkunst bei dem hiesigen Institut der schoͤnen Kunste, ist vakant geworden, und es werden sowohl Frembe als Cinheimische aufgefadert, sich innerhalb 2 Va⸗ gen zu melden, und dem Staats- Ministerto des C. Hauses, Na— men, Geburts⸗ und Aufenthaltzort, nebst dem Verzeichnisse ihrer Werke einzusenden, worauf selbige zur Probe zugelassen werden sollen. Diese Probe wird in einer halben Figur al fresco bestehen, und von jedem Konkurrenten in einem verschlossenen Gemache aus⸗

efüͤhrt werden.

if en Kurzem sind abermals mehrere Banditen, der Gerechtig⸗

keit überliefert worden, andere sind in Gefechten geblieben, ; Krakau, 16. Okt. Der Graf Arthur Poto ct hat dem Ko⸗

mitè zur Errichtung des Monumentes fuͤr Kos eiuszko, 1000 Fl.

Poln. geschenkt. Warsch au, 21. Okt. Unsere Zeitungen vom 1hten d. M. ent⸗

halten folgende Bekanntmachung: „Die Wojewodschafts- Kommis⸗ sion von Masovien, bringt die, mittels Reseripts der Regierung⸗Kom⸗ mission der Einkuͤnfte u. des Schatzes vom 23. Set. d. J., einge⸗ gangene Verordnung des Fuͤrsten Koͤnigl. Statthalters vom 19ten Gept. d. J., wonach Gespinnste, Tücher, geinewand und andere Fabrikate und Halbfabrikate aus K. Polnischen Fabriken, welche ins Ausland geschickt werden, um dort 6. gewalkt, gepreßt oder anderweisig zubereitet zu werden, bei ihrem Wiedereingange, den fremden Fabrik⸗Waaren gleichgestellt, und denjenigen Bestimmun⸗ gen unterworfen seyn sollen, welche in Ansehung der fremden Waaren dieser Gattung, bereits bestehen oder annoch fene e wer⸗ den mochten, hiemit zur offentlichen Kenntniß: Im Namen Sr. Majestät des Kaisers aller Reußen, Königs von Polen ꝛc. Aleran⸗ der J. Der Fuͤrst Königliche Statthalter im Staatsrathe. In Er⸗ waͤgung, daß die . gestattete, und bis jetzt noch fortdauernde Ausfuhr der Gespinnste, der Tuͤcher, der Leinewand und anderer Fabrikate und Halbfabrikate, Behufs des Faͤrbens, Pressens und anderer Zubereitung, dem heutigen Zustande der inlaͤndischen Ma⸗ nufakturen und Fabriken nicht mehr entsprechen? ist, haben Wir, auf den Antrag der Regierungs⸗Kommission der Einkuͤnfte und des

1

Schatzes, bestimmt und bestimmen hiemit: Art. 1. Gespinnste ken zu bringen,

cher, Leinewand, so wie andere Fabrikate und Halbfabrikate, n zum Faͤrben, Walken, Pressen und zu sonstiger Zubereitun Ausland versandt werden, sollen, bei ihrer Ruͤchkehr ins In leich den fremden Fabrikaten betrachtet, und nach denjenigen chriften behandelt werden, welche wegen der fremden Fah dieser Gattung bereits bestehen, odet annoch erlassen werden. 2. Mit der Ausfuhrung dieser Verordnung beauftragen WM Regierungs⸗Kommission der Einkuͤnfte und des Schatzes. VR delt zu Warschau in der Sitzung des Administrations⸗Rathen 10. Sept. 1922. . Zajaezek. Der in der Regierungs⸗Kommission der Einkuͤnfte un Schatzes praͤsidirende Minister F. R. v. Lubecki. Der Staatsrath und Staats⸗Sekretair, Brigade⸗Gene Kossecki. Mit dem Originale gleichlgutend. v. Kossecki.

Die Wojewodschafts⸗Kommission bemerkt hiebei warnend, da nach der Bestimmung des Fuͤrsten Königlichen Statthalter 30. Aug. d. J., die Einfuhr von fremden Tuͤchern in das reich Polen, mit alleiniger Ausnahme einer gewissen Quantit den Preußischen Fabriken, welche, gegen Ursprungs⸗Bescheinigu durch das einzige Zoll-Amt Kalisch, nach den heiden Staͤdten und Plock eingefuͤhrt werden darf, gaͤnzlich untersagt ist; in maͤßheit des obigen Dekretes, diejenigen Polnischen Tuͤcher, nn ins Ausland, Behufs des Faͤrbens, Walkens, Pressens oder s

er Zubereitung gesandt werden, nicht wieder ins Inland

assen werden konnen. Geschehen zu Warschau, den 12. Okt. Der Praͤsident, Staats⸗Rath R. v. Rem bielingll Der General⸗Sekretair Filipe cki.“

St. Petersburg, 11. Okt. Am 26. Sept., am Krön Feste Sr. Maj. des Kaisers, wurde zu Moskau der Grundsz einem neuen Militair⸗Waisenhause gelegt. Der Genergh tenant, Graf von Liewen, Kurgtor der Universitaͤt Dorpfa sich aus der Residenz auf seine Besitzungen in Kurland zu zogen. . 1 Konstantinopel, 25. Sept. In dem Kampfe beim zond, der sich am 22ten dieses siegreich fuͤr die Perser en . Fo,ooo Tuͤrken. Trebizond soll in den Haͤnden der 6

eyn.

Madrid, 10. Okt. Aus dem vorgestern, den Korte Kriegs⸗Minister erstatteten Bericht geht hervor, daß es der an Mannschaft, Waffen, Bekleidung und Gelde fehlt; daß Konstitutionellen der Verlust der Plaͤtze Meguinenza, Urgel Irati, sehr empfindlich ist; daß man den Umtrieben der Antz stitutio nellen, anfaͤnglich viel zu schwache Krafte entgegeng habe, und daß die Körtes viel rascher und energischer handeln! sen, wenn sie ihre Sache durchgesetzt wissen wollten. Dan nisterium soll, auf Verlangen der Kortes, die Ursachen amel

welche die Nation in ihre gegenwaͤrtige bedraͤngte Lage gönn . 2 nih harakter war katarrhalisch, rheumatisch, nervds; am haͤufigsten

haben. und der Guardian des praͤchtigen Klosters Aranzazu,

richten, am 25. Sept. (S. 1274), sondern gestern am 1. d. M. gaben sich Se. Maj der Koͤnig, im feierlichen Zuge, unter L des Geschuͤtzes, in den Sitzungs⸗Sagal der Kortes, zur Veschwz der Berfassung. Der Zusammenfluß des freudetrunkenen g war ohne Gleichen; schon vom fruͤhen Morgen waren qq des Palastes und dessen Umgebungen von Menschen uͤberfuͤh Maj. nahmen bei Höͤchstihrer Ankunft auf dem Throne Plaß Infant D. Ille. auf der fuͤr die K. Familie eingerichteten une. Das diplomatische Korps, der Staatsrath, der Magishh waren auf den dazu bestimmten Plaͤtzen; die Minister zur tz die Groß⸗Offictere des Palastes, zur Linken des Thrones. Ste! sagten in Höchstihrer Rede unter andern: „Ich habe die pol Verfassung der Monarchie, die, im Namen der Bewohner de einigten Königreiches Portugal, Brasilien und Algarbien, dun nen Theil seiner gesetzmaͤßigen Vertreter Mir vorgelegt wi reiflich gepruft und mit gewissenhafter Genauigkeit diesen Gesellschafts⸗ e te g erwogen. Meinen Grundsaͤtzen ge schmeichle Ich Mir, der Nation selbst unter den schwierigsten haͤltnissen, zuverlaͤßige Beweise Meiner Liebe und Biederkeit,;

ben zu haben. Wenn die Portugiesen sich hievon uͤberzeugt

so ist dies die würdigste Belohnung Meiner Anstrengung und Der neue Gesellsch en 2

ö Im Strzelnoer Amts⸗Dorfe Mlyny war die Ruhr ausge⸗

umb chen.

gegenfeitige Intereffen, die Mein Wohl mit dein des Volkes n I. Sach sen. Mag deb urg. Der Charakter der Krank⸗

falt, das hoͤchste Ziel Meines Strebens. Vertrag, Meine Herren, ist das Resultat des allgemeinen Wun und Ihrer erleuchteten Berathungen, dem Zeitgeist gemaͤ

trennlich verbinden, fest begruͤndet; Ich komme daher heute Mitte der Volks-Vertreter, um die von Ihnen entworfene M ij mit dem feierlichsten Eide pu besiegeln, und das unverh lichste Versprechen hier niederzulegen, diese Verfassung zu beg ten und beobgchten zu lassen. Dieses heilige Versprechen, daß so freiwillig ist, als es Mein Entschluß war, aus der neuen in die Wiege der Mongrchie zuruͤckzukommen, um an Ihremg vollen Unternehmen thaͤtig mitzuwirken, kann keine bessere

schaft haben, als die Aufrichtigkeit, mit der Ich die von Mi her beschworenen Grundlagen der Verfassung beachtet habe.

heutige Tag wird in der Geschichte Portugals, der Nachwe

fast einzige Beispiel von der Wiedergeburt einer Nation geb

ren Ruhe in nichts gestoͤrt worden. Der erste koanstitutionch nig der Portugiesen, der das Vertrauen seines Volkes zu weiß, hat empfunden, wie suͤß es ist, uͤber die Herzen zu hertsth Nach Beendigung der Rede, überreichte der Praͤsident, von n Sekretgiren begleitet, Sr. Maj, das heilige Evgngelien⸗Buch! König sagte, beim Empfange desselben: „ch will laut sprechen⸗ mit Jedermann Mich hoöͤre,“ und fuhr fort: „Ich genehm von den konstitüuirenden Kortes der Nation dekretirte vo

Verfassung der Portugiesischen Monarchie, und schwoͤre, sie zu ten und beobachken zu lassen.“ Se. Maj. fuͤgten hinzu: „und schwoͤre es mit dem groͤßten Vergnuͤgen und von ganzem Heth Ein freudiges Lebehoch erscholl ringsum.

n ö m,

Breslau. Den 16. Sept. brannte zu Kattern eine Guth Stelle ab. Die eigene 11jaͤhrige Tochter des Besitzers hatte,

ihre Mutter, die ihr eine Züchtigung angedroht, auf andere ö

Der Direktor und der Kassirer der Waffen⸗Manufgktur . sich h h d. sencia, ein Professor und der Sekretair der Universitaͤt zu Onehirnz, Brust⸗Katarrhe, Lungen Entzündungen, Koliken und find heihnnchfaͤlle waren nicht

entwichen, der gedachte Kassirer hat go, ooo Realen mitgenom theln und Scharlach, letzterer jedoch ungemein leicht.

Lissabon, 2. Okt. Nicht, wie Pariser Tagblaͤtter irri

01 das Feuer angelegt. Zu Olbersdorff kam dem Kinder ein Stuͤck Birken Rinde in die Haͤnde, beschrieben war, und eine Branddrohung enthielt. Beim naͤ⸗ n Rachforschen ergab sich, daß ein a0idhriges Maͤdchen solches Anstiften eines 11ahrigen Mitschülers geschrieben. Die ka⸗ ssche Gemeinde zu Schmellwitz hat aus eigenem Antriebe auf innere Verzierung der Kirche über 340. Rthlr. verwendet. 25. Sept. ward ie neu erbaute katholische Kirche zu Glosch—⸗ und am 24sten f Woͤlfelsdorf das erweiterte und fast Err g erbaute katholische Schulhaus eingeweiht. Der Besitzer Wölfelsdorf, Graf von Althan, bewieß sich bei dieser Ge⸗ nheit sehr wohlthaͤtig. Eine gleiche Feierlichkeit hat zu Guh—⸗ am zoösten, in Ansehung der im katholischen Schulhguse neu erichteten Stu ben statt gehabt, die Lehrer bezogen zugleich die . ten Wohnungen. Am agsten wurde von dem

e eingerichte 1 ir, . der Kommune zu Frankenstein, das Fojaͤhrige Buͤr⸗

ulzen durch seine

/

Hubilaͤum des Verstehers der Stadtverordneten, Primavesi, ei⸗

verdienten und allgemein gesche hel ; lert, dem Jubelgreis das ihm von des Koͤnigs Maj.

Mahl gefeiert, es Kl lichene Allgemeine Ehrenzeichen erster Klasse ausgehaͤndigt, und sselbe Namens der Stadt mit

eschaͤtzten Mannes, durch ein festli⸗

einem silbernen Becher beschenkt.

heits-Berichte aus dem Inneren des Reiches, vom Ende September.

Der Gesundheits-Zustand war im Allgemeinen sehr beruhigend, die Sterblichkeit blieb in ihren gewohnlichen Graͤnzen.

J. Westpreußen. Marten werder. Die ruhrartigen rchaͤde, im August in mehreren Gegenden des Departements hidemisch, sind allmaͤhlig verschwunden.

. Brandenburg. Potsdam. Die Krankheiten waren g entzuͤndlicher Art; vorzĩuͤglich wurden die Augen und die jane des Halses ergriffen. Auch herrschten hie und da Scharlach Nerven- Fieber, und unter den Kindern besonders Masern, 'seln und ruührartige Durchfaͤlle. Frankfurt. Wurmkrank⸗ en unter Erwachsenen und Durchfaͤlle bei Kindern, hie und da

hitzige und kalte Fieber. . li. Pommern. Stettin. Masern unter den Kindern,

F gutartig. Scharlach hie und da, meistens bösartig, katarrha⸗ e' Hals-Entzuͤndungen an der Tages-Ordnung, und oftmals bedeutend. Köstin. Masern und Roͤtheln in Bublitz und migen Dorfschaften, doch sehr unbedeutend. Stralsund. den eingetretenen Krankheiten war zu Anfange des Mongtes gallichte Charakter am meisten hervorspringend; mit dem Ein⸗ der kühleren Witterung trat auch der rheumatisch⸗ katarrhali⸗ mehr hervor, und ist gegenwaͤrtig als der herrschende anzusehen.

lichte Anfälle wurden scitdem seltener. Auch kamen Haͤmorrhoi⸗

Beschwerden vielfaͤltig vor. ; ; Hr. Schlesien. Breslau. Der allgemeine Krankheits-

Esund

hier in der Stadt katarrhalische Fieber. Leiden des Unter den Kindern Husten, Masern, Mitun⸗ uch die falschen Po cken. In Schweidnitz, Scharlach ⸗Fieber, ings bösartig, in der Folge mit einem milderen Chgrakter. Auch Dels, Brieg, Habelschwerdt, Trebnitz und Militsch, so wie im Sinner, Striegauer, Wohlguer und Guhrauer Kr. war hie und diese Krankheit ausgebrochen. In Bernstadt hatte dieselbe hchoͤrt, nachdem vom 9 kranken Kindern gestorben. In tenberg u. Oels, Nervenfieber. Liegnitz. Einzelne boͤsartige her, zu Zerbau 20 Personen davon ergriffen. Oppeln. Gastrische ssel, kalte u. katarrhalische Fieber u Unterleibs⸗Entzuͤndungen un⸗ en Erwachsenen. Kinder litten vorzuͤglich an Durch fallen u. Keuch⸗ n. In Groß⸗Sarne und Schaderwiz, Falkenberger Kr., mußten höuser, wegen eines dort ausgebrochenen kontagiösen Nerven⸗ etz, an welchem zwei Personen starben, gesperrt werden. In hendorf, Toster Kr., fauliges Nerven-Fieber mit Friesel-Aus⸗ g, und im Ratiborer Kr. erkrankten mehrere Erwachsene an n schleichenden Nerven⸗Fieber. In Gleiwitz gutartige Ma⸗ in Nieder⸗Schwirklan, Pschow, Goldmannsdorf und Petro— natuͤrliche Pocken, drei Kinder das Opfer derselben. Zu Ober⸗ und Dzieschowiz Scharlach-Fieber unter den Kindern. v. Posen. Po sen. Zu Schwetzkau Scharlach⸗ und zu kriszewo Nervenfieber. Im Schrodger und Buker Kr., Masern den Kindern. Bromberg. Am Faul⸗ und Fleckfieber en 26 Personen in Schoͤnlanke, mehrere in Exin am Fleckfie⸗

selten.

in war rheumatisch, gastrisch, bisweilen zum Nervoͤsen sich hin⸗ End. Merse burg. Scharlachsfieber und andere Hautaus⸗ ge waren die herrschenden Krankheiten. Dabei fehlte es nicht heumatischen und katarrhalischen Beschwerden. Im Saal⸗ Mannsfelder Gebirgs⸗-Kreise starben drei Menschen, durch Ver⸗ aͤsigung der empfohlenen Vorsicht bet Behandlung des, am brande erkrankten oder gefallenen Viehes, am Milzbrand⸗Kar— el, theils weil sie zu spaͤt Huͤlfe suchten, theils weil die Krank⸗ am Halse ausbrach und die brandige Entzuͤndungs⸗Geschwulst Erstickung herbeifüͤhrte. Diese Karbunkeln entstanden meh— seils, wenn man bei Schaafen, welche an der sogenannten Blut⸗ c. . Form des Milzbrandes litten, sich einer Ansteckung ssetzt hatte.

Il. Westphalen. Münst er. In der Stadt Muͤnster einigen Gemeinden der Kreise Muͤnster, Warendorf, Beckum öteinfürt, dauerte das Scharlachfsieber fort. Im Dorfe Gref— Warendorfer Kr.) zeigt sich ein boͤßartiges Nervenfieber, wor⸗ ichs Menschen gestoͤrben waren und zehn darnieder liegen. den. Die an mehreren Orten entstandenen Ruhrkrankheiten

i Nervenfieber sind nicht epidemisch zu nennen. Die Menschen—

ern haben sich wieder zu Guͤtersloh und Wiedenbruͤck gezeigt. III. lich, Kleve, Berg. Koͤln. Der Krankheits⸗

sakter neigte sich zum Rheumatischen. Ruhr zu Ober⸗ und

er⸗Piefrath im Kr. Uqerath. Nervensieber in den Buͤrgermei⸗ en Marienheide und Gummersbach; Keuchhusten zu Neustadt, ohne besonders nachtheiligen Charakter. Du ssel dorf. In Kreisen Duͤsseldorf und Neuß Dissenterie unnd Nervenfieber; cmische Dissenterie in den Gemeinden Vierßen und Dahlen.

X Nieder⸗Rhein. Koblenz. Aus dem Lr. Adenau ist Nervensieber wieder verschwunden, eben so das Scharlachsieber

1302

aus Kreuznach. In den Kreisen Mayen und Simmern starke Diarrhbden ohne boͤse Folgen. Trier. Im Kr. Merzig unter den Kindern Husten. 4

2

Landwirthschaftliche Berichte aus dem Inneren des Reiches, vom Ende Septem ber. 4

I. Ostpreußen. Königsberg. Die Winter⸗ zaaten gröͤßtentheils ausgestreut; die fruher bestellten gut ö . Aerndte des Winter- Getreides im Allgemeinen nur mittelmäßig, die des Sommer-Getreives sehr schlecht. Durch den vielen Regen haben Kartoffeln und Grummet bedeutend gelitten. Hu n gen, nen. Sortwaͤhrende Naͤsse war dem Einbringen des Sommer⸗Ge⸗ treides von spaͤt besaͤeten Feldern und des Grummets hinberlich; n,, . ,,, gt. Jus n d und Rußland stehen die eide⸗Pre oͤher als bei uns n

, statt. daher findet von dort jetzt keine e Westpreuß en. Dan zig. Durch die t

ist der Grummet⸗Gewinn auf nie g n r e ,, loren gegangen. Das Sominer- Getreide konnte während bieser ungünstigen Witterung an manchen Orten theils gar nicht, nell. nur naß in die Scheunen gebracht werden; den Kartoffeln und Küͤchen-Gewaͤchsen aber war sie gedeihlich. Die Winter⸗Saat⸗Be⸗ stellung wird durch die, seit einigen Tagen wieder eingetretene be— staͤndige trockene Witterung beguͤnstigt. In der Marienburger Nie⸗ derung greifen die Feldmaͤuse, die sich in einer ungewöhnlichen Menge dort eingefunden haben, jetzt, nachdem das Getreide einge—⸗ aͤrndiet ist, die Graswurzeln auf den Wiesen an, und bedrohen die Winter⸗Saaten. Marienwerder. Die Sommer ⸗Aerndte im Allgemeinen ist sehr erf tif so daß von Gerste, Hafer und Erbsen, an Auch die Heu⸗

vielen Orten nicht einmal die Sgat gewonnen ist.

Aerndte ist im Ganzen nicht ergiebig; Kartoffeln mi jetzt nehmen viele Landwirthe darauf Wizfh, ,,, den Hafer durch Roggen, und in den Bier⸗Brauereien die Gerste ö

in . uu ersetzen. Brandenburg. Pots dam. Die aäͤußerst trockene Wit⸗ terung im Laufe des Monats September ist , are, . der Winter-Saat, aber nicht dem Aufgang derselben guͤnstig gewesen und es hat an manchen Srten der Provinz, insbesondereh an sanb!' gen Gegenden die Winter⸗SaagtsBestellung theilweise auggesetz, wer⸗ den muͤssen, Der Aufgang der Roggen-Saat ist daher sehr ungleich⸗ foͤrnig. Fuͤr die Kartoffel Aerndte ist das trockene Wetter vorthen⸗ haft gewesen. Den Gartenfruͤchten haben die Nachtfröͤste in der Mitte des Mongts mitunter merklichen Schaden zugefuͤgt. Fran k⸗ 9 . . n n, Ganzen mittelmaͤßig. In

seren Kreisen eine Unzahl von Feldmaͤusen Som⸗ m ,,. schaͤdlich. ; = fen Kere n, e.

Pommern. Stettin. Die hiesige und An

Gegend ih von einer ungewoͤhnlich großen g. Eil fein mer gesucht, welche den Saaten viel Schaden zuzufüigen drohen. Weiz⸗ zen und Roggen hat einen guten Ertrag geliefert. Die Aerndte 5 Gerste ist ziemlich gut, in Hafer und Erbsen aber schlecht. Die ge⸗ *ingen Preise der Kartoffeln sprechen fuͤr eine reiche Aerndte in die⸗ sem Ariikel. Kos lin. Die Aerndte kann im Ganzen eine Mit⸗

tel⸗Aerndte genannt werden. Futter⸗Gewinn war nicht ergiebi Erbsen sind groͤßtentheils 1 mißrathen, ba ge , , großer Menge und von vorzuͤglicher Qualitat gewonnen worden. Im Amtsgarten zu Ruͤgenwalde bluͤhte ein Apfelbaum im Sept. jum zweiten Male.! Stra lsun d. Die Aerndte kann nur zu den höoͤchst mitte lmaͤßigen, besonders an Sommer- Getreide und choo⸗ tenkorn, gerechnet werden. Sie ist uͤbrigens fast allgemein in der Provinz in der ersten Halfte dieses Monats 36. t worden, und bereits ist mit der Bestellung des Winterkorns der If, gemacht V. Sch lesie n,. Breslau. Die Witterung war dem Ein hringen der letzten Feldfruͤchte, der Ader Zurichtung und Einfaat äͤußerst günstig. Nur hie und da ist die Grummet Aernbte durch star te Regengůsse verringert worden. Im Ganzen ist selbige jedoch reichlich ausgefallen. Auch die Flachs Aerndte ißk, besonders im Ge⸗ birge, uͤber Erwartung ausgefallen, der Tabak ziemlich. Obst Küber— all im groͤßten Ueberfluß; nur geht es bald in Faͤulniß uͤber. In vielen Gegenden richten die Maͤuse große Verwuͤstungen an. In den mit Erdbohrern ausgegrabenen Löchern, wurden oft über 8 Stüc mit einem Male gefangen. Im Trebnitzer Kr. haben hie u. da Kirsch⸗ und Aepfelbaͤume, zum Atenmal geblüht. Einige Nächte hat es schon stark gereift, dagegen schlug in der Nacht vom 2bsten zum Y)sten ein sehr heftiges Gewitter zu Moͤllendorff in den Schaafstall, u. steckte ihn in Brand, wobei 360 Laͤmmer in den Flammen umika⸗ men Im Ohlauschen Kr, haben mehrere Einsassen das Saamen⸗Ge⸗ treide kaufen muͤssen. Liegnitz. Die Bestellung der Felder zur Win ter⸗Aussaat ist nunmehr ziemlich beendigt. Die bereits au gegange⸗ nen Saaten stehen gut, aber sie werden von einem furchtbaren Feinde, den Maͤusen bedroht. Auch die Ratten aller Art greifen mehr um sich, als es in andern Jahren der Fall gewesen ist. Die Weinlese im Gruͤnbergschen und Freystaͤdtschen hat den Erwartun⸗ gen nicht entsprochen. Die Trauben sind aufgesprungen und we—= gen der großen Naͤsse ist Faͤulniß in die Frucht getreten. Die Wein- Bauer eilen daher mit der Weinlese und sammeln den Rest zu früh⸗ zeitig und noch nicht voͤllig reif ein. Die durch das im Julius statt gefundene Hagel-Wetter ihrer Blaͤtter beraubten Obstöume stehen im Schoͤnauer Kr. und auch an andern Orten, zum Thell in voller Bluͤthe. ppeln. Die Grummet⸗Lerndte ft im All⸗ gemeinen sehr gut ausgefallen. Die Winter⸗Felder haben gut und fruͤh bestellt werden koͤnnen, und die schon aufgegangenen Winter Saaten berechtigen zu guten Hoffnungen. Auf drei er har ell en, Vorwerks Feldern zu Naßiedel (eobschuͤtzer Kr.) sind binnen d ei Wochen, uͤber 20, oo Feldmaͤnse in besonders dazu angelegten 3 2 w und n, worden.

J. Po sen. Po sen. Sehr nachtheilig war die Witte⸗ rung der Bestellung der Winter ⸗Saat und 9 kern 3 Garten- auch zum Theil der Feldfrüchte. Tief liegen der Acker hat noch gar nicht bestellt werden konnen, oder wo es geschehen, nochmals umgeackert werden muͤssen. Auf den Feldern befinden sich noch Kar=

toffeln, Hirse, Buchweitzen und Gerste. Letztere ist zum

und unbrauchbar. Die schon eingeaͤrndtete . 2 1 ] eingebracht und ein bedeutender Theil der Körner durch die Platz- Regen vom Halme geschlggen worden. Auf den Wiesen langs den Fluͤssen, die uͤberall aus ihren Ufern getreten siud, so wie in den

Niederungen, ist der zweite Heugewinn verdorben. . der Aerndte ruͤcksichtlich der Sommer⸗Fruͤchte, ist nc ,,,

gefallen. Der Hafer ist im Allgemeinen so schlecht, daß in man⸗