1822 / 135 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

. r die kuͤnftigen Bedurfnisse schon enugsam ge⸗ orgt ist. ich. Undere Stabt- und Dorfgemein den sind dahin ge— ommen, mit der 26 w ihrer lastigen Schulden anfangen oder ren zu konnen. 6 an, . d Hie. Bez. Aachen), 27. Okt. Vor einigen Tagen beging ein Hirten⸗Knabe in der Nähe, die Unvorsich—⸗ tigkeit, an den Schwelf einer auf der Weide befindlichen Kuh einen Strick zu binden, und das andere Ende desselben sich um den Leib zu schlingen; er nahm darauf die Peitsche, und trieb die Kuh zum Laufen, wahrscheinlich in der Meinung, daß er das Thier, mittels des Stricks hinreichend in der Ge⸗ walt habe, um es nach Gefallen zum Stillstehen bringen zu koͤn— nen. Dieses aber ging, die ungewohnte Last hinter sich, mit dem unbesonnenen Knaben durch, rannte durch die Ruhr, riß das Kind über Steine und Klippen, und war von den her⸗ heile n Menschen nicht eher zum Stehen zu bringen, als bis der Strick sich von selbst abgelost hatte. Der Knabe war furchtbar verstümmelt, und hat den qualvollsten Tod er⸗ litten. Seit Kurzem ist dies der zweite traurige Fall dieser Art. Eine Auffoderung fuͤr Volks-Schullehrer, ihre Zoͤglinge auf —— Gefährliche eines so sinnlosen Spiels aufmerksam zu machen.

Zu den Naturmerkwuͤrdigkeiten des Jahres 1822 gehoͤrt auch die Erscheinung, daß in der Eifel, am es. Oktober, ein Zeitpunkt, wo diese Gegend gewöhnlich mit Reif, Frost und Schnee heimgesucht wird, die Veilchen in voller Bluͤthe pran⸗ gen und die den Haiden von Ginster⸗-Bluͤthe herrlich geziert sind. Das Thermometer von Reaumur steht durchgängig 10 bis 19 Grad uͤber Null, wogegen solches in gewohnlichen Jahren Ende Oktober auf und unter dem Gefrierpunkte steht.

Halle. „Zu einer Zeit,“ sagt das hiesige pgtriotische Wochen⸗ Blatt, „zu einer Zeit, wo es nicht selten den Anschein haben will, als machten es sich felbst Staatsbeamte zum Geschaͤft, bei den Regen⸗ ten und Fursten Deutschlands nur Argwohn und Mißtrauen zu erwecken und Gefahren auch da zu sehen, wo keine sind, ist es eine erfreuliche Erscheinung, wenn auch andere Stimmen nicht schwei⸗ n und die Gesinnungen des Volkes, die man nie mit den

ebanken und Verirrungen einzelner Menschen verwechseln . als rechtlich darstellen und als eine Buͤrgschaft betrachten, es = mit Liebe an ann. angestammten Regenten⸗ Hause bange und sich nie von eitlen Vorspiegelungen einer er⸗ trqumten nirgend zu sindenden . werde blenden lassen. Es noch erfreulicher, wenn diese Stimmen unmittelbar von dem Regenten vernommen, und damlt sie jedermann vernehmen könne, durch den Druck erhalten und verbreitet werden. Dies ange⸗ nehme Gefühl draͤngte sich auch bet einer unlaͤngst gehaltenen Pre⸗ digt des Felbprobstes Offelsmeyer zu Potsdam, welcher bekanntlich cinen Sonntag um den andern in der Garnison⸗Kirche vor Sr. Maj. dem Könige u. dem Königl. Hause zu reden hat, uns auf!“ De⸗ nen, die mit gleichem wohlbegruͤndeten Vertrauen, auf die den Deuntschen angeborne Licbe und Anhaͤnglichkeit an ihren Herrscher⸗ Stamm bauen, wird daher dieser im Druck erschienene geistliche Vortrag des genannten Feld⸗Probstes, eine recht herzerfreuliche an . gewaͤhren. me, . . Kötn. In der hier herauskommenden Zeitschrift: „Co⸗ lonia,“ empfiehlt ein Hr. v. H., gegen den seit einiger Zeit hie und da auf dem Lande herrschenden Katarrhal⸗Husten, neben der Entfagung aller hitzigen Getränke, einen Aufguß auf gruͤne oder auch getrocknete rombeerstrauch⸗Blaͤtter. Um⸗ sichtige Aerzte werden beurtheilen, in wie weit von diesem Hausmittel mit Vortheil Gebrauch zu machen seyn duͤrfte.

Landsberg (Reg. Bez. Frankfurt). Der vom 21. bis 26. d a abgehaltene Wollmarkt hat nachstehende Resultate ge⸗ efert: .

a ᷣQQQQOQQäöLJQueQKi—.— —äQ ' - r Woll ⸗Arte n. (den Stein zu 22 Pfd. Sum̃a. Extra

Ge⸗ Lande. 3 ane, Pan san/

; ringe. Stein. ] Stein. ö . Nach dem amag. Jun. ö ö d. J. abgehaltenen Wollmarkt blieben la⸗

K,, rn a1. bis inel. 2. Okt. d. J. sind hin⸗

ugekommen⸗

un . r , von 36 Nth lr. unter die Eingesessenen ver⸗ m

Davon sind ver⸗ kauft im

397 3280

171 1212

2153 4524 zoo] 7JBoq 2016 5174

631 1 1740

ummgé . i8oꝛ2 ] 2952 Davon sind verkauft und weiter gegangen 1444 1 174 Qs bleiben d. 27. Ott. d. J. lagern a l 368 1258 1054 a0 Die Preise waren im Durchschnitt: der Stein Feine, 22 Rthlr. 2a Gr.; Mitte, Rthlr. 3 Gr.; Geringe, 4 Rthlr. 16 Gr. Paderborn, zo. Okt. Am 26sten brannten zu Lippspringe in 4 Stunden zo Haͤuser mit gllen Früchten der beendigten Aerndte, und der ganzen Habe go ungläcklicher Familien ab. Die benach⸗ barte l. Lippische Gemeinde Schlangen, an ihrer Spitze deren Vorsteher Hanseel, ein Mann von Besonnenheit und freundnach—= barlichem Willen, zeichnete sich beim Loͤschen, wie nachher durch sehr ansehnliche ünterstützung an Geld und Lebensmitteln ruͤhm⸗ ch 5. h gleichem Dank erkennen die Bewohner des betrof⸗ enen Staͤdtchens, die verdienstliche Thaͤtigkeit des ehemaligen Bur⸗ 3. 7 und mehrerer Bewohner von Neuhaus, mehrerer in

574

Teuhaus garnisoniren der Ofsiciere, des Sommandeurs des ten Kuiras⸗ . nts, und vieler Burger von Paderborn, so . .

Gedruckt bei Hayn.

1

Konrad Kordicke und Schneidermeisters Lahme aus Schlangen, Gez Aufsehers Ludwigkowsky, und des Schumann und Schelhase aus derborn an. Das lobenswerthe Betragen des Lippspringer Lokal⸗Be⸗ ten Munter, der, ohnerachtet sein Haus und ganze Habe in aug scheinlicher Gefahr, von den Flammen verzehrt zu werden, schwe sich nur dann erst um das y kuͤmmerte, als er das Staͤdt⸗ Archiv und sonstiges Eigenthum in Sicherhelt gebracht hatte, dient eine öffentliche ehrenvolle Erwaͤhnung. . Einwohner Stadt Paderborn haben durch Spendung reichlicher Gaben Art, abermals bewiesen, wie sehr ihnen das Wohl ihrer Mitm schen jederzeit am Herzen liegt.

Stralsund. Der Sinn fuͤr das Einwirken auf geistige und moralische Ausbildung der Jugend wird un den Bewohnern der hiesigen Provinz immer reger. G

Allgemeine

reußische Staats-Zeitung.

neuerlich lieferte davon der General⸗-Lieut. von Corswam auf Pentin, durch hoͤchst zweckmaͤßige Einrichtung einer ne Schule, ein ruͤhmliches Beispiel. 3

Der Allgem. Anzeiger der Deutschen empfiehlt in No. 2is und 290, den brauch des Arsenits beim Pferdesutter, um das Thier immer recht glänzen freßlustig zu erhalten. Sachkenner wollen die Tauglichkeit dieses Mittel unbedingt unterschreiben; die Roßtäuscher bedienen sich dessen allerdings, *. dabei das außere Ansehen des Pferdes für den Angenblick gewinnt, a Dauer aber kann es von sehr in, m,, reh seyn; das Pferd verträgt eine ziemliche Portion dieses Gifts, d. h. es fällt nicht auf dem Flecke dar allein seiner Gesundheit ist es allemal nachtheilig; beim Notz können Ra rungen mit Arsenik, den Ausfluß etwas verhessern g aber völlige Heilung der z heit ist davon nicht zu erwarten. Unlangst wurden vier raudige Pferde v nem Pfüscher in der Thier-Arzneikunde, mit Arsenik äußerlich behandelt; s kamen dicke Köpfe, fingen in Kurzem an zu rasen, und fielen ohne Rettung

* Künstler⸗Reisen im Oktober. her Prim

Hr. Baͤrmann in Bremen und Hamburg; Bouchsé i ge chen erster lin; Donati in Insbruck; Drouet in Muͤnchen, dr i ] ö . Breslgu; v. Gaͤrtner in Königsberg in Pr.; Grund in Hanbat Hermstedt in Berlin; Hierling in Aachen; Hildebrandt in Ew feld; Jackowski in Krakau; Jacobi in Karlsruhe; berg; Lemm in Königsberg; Mazas in Kassel; Saͤmann in W Schunkel in Leipzig; Vimeregty in Mainz: Weiß in Breü Weixelbaum in Mainz; Wilhelmi in Wien; Wolfram in Di dorf und Elberfeld.“ Madame Bouchs in Berlin; Frank in lin; Hoppe in Berlin; Peroni in Innsbruck; Schulz in Bre Seidler in Dresden; Wẽeirelbaum In Main Rille. Can München; Eorri in Stuttgart; Frank in Wien; Kainz in Ha und Bremen. (Der Violinist Hr. Pechadscheck aus Wien, h Konzertmeister in Stuttgart angestellt. Das K. K. Hofth am Kaäͤrnthner-⸗Thore in Wien zaͤhlt gegenwartig 11 Sopran Mezzo⸗Soprane, 5 Tenore, 4 Bariton s, 5 Baͤsse, 7 Komiker Opern ⸗Personale der Muͤnchener Buͤhne besteht dagegen Sopranen, 3 Mezzo⸗Sopranen, 2 Tenore, 2 Bariton s, 2 . Komiker.) 7

kamen hier an sder Preis war pro 6 1 . zu W

* .

zu Lande szu Wasser zu Lande UMgisp. Echfl Wisy. Sch . Nthl. Sg. Pf] NAthi le 55 12122 6

13 10 177 5 3 23 27 21 10

Vom 2. bis 5 November

Weitzen Roggen. große Gerste kleine Gerste Hafer Erbsen Linsen

12

12

124

175

104 3

15121

29. 41, 360 und 219. 374. 561.

10,856.

6. 10,783.

12,283. 21. 13,465.

15,555.

17,873. D86. 19,722. 1, 968. 23, 889. 25, 836. 27, 895.

29,467. Zo, 58. S1, 769. Sqᷓ,/ 224. S6, 555. Z36, 663. 22. 39,765. 57. 4, 123. 86. 43,435.

12,442. 13, 500. 16, 177. 17,972. go, o3g. 22, 113. æq/oß4. 25,901. 28, 270. 29, 50. 30, 753. 31/659. Ich / 234. 57/109. 39/091. 4o, 105. 42, 226. 45,976.

Berlin, 6 Nov. Land⸗Frachtsaͤtze, zu welchen, nat gabe der Schaffner, verladen worden. Der Centner nach lau 15 Rthlr.; Conitz 3 Rthlr.; Cottbus 2 Rthlr.; Ert 6 Danzig 335 Rthlr.; Duͤsseldorf 44 Rthlr.; Elb n t; Frankfurt a. d. Oder 3 Rthlr.; Frankfurt a. Nthlr.; Glogau 3 Rthlr.; Halle 13 Rthlr.; Hambut Golde) 2 Nthlr.; Königsberg 5 Rthlr.; Leipzig 23 N Luͤbeck (in Golde) 2 Rthlr.; Liegnitz 1.3 Rthlr.; Mag 173 Rthlr.; Marienwerder 5 Rthlr. Nuͤrnberg 3 Posen 15 Rthlr.; Prag 3. Rthlr.; Reichenbach 21, N Rostock (in Golde) 2 Rthlr.; Stargard 146 Rthlr.; 6 r ,. Stralsund 23 Rthlr.; Warschau 6 Rthlr.;

hlr.

Königliche Schau spiele.

Donnerstag, 7. Nov. Im Schauspielhause: Di dianer in England, Lustspiel ist 3 . * Kl (Mad. Louise Hoppe, vom Theater zu Teplitz: Gurly Freitag, 9. Nov. Im Opernhause: Don Juan, in 2 Abtheilungen. Musik von Mozart. (Hr. Mille 3 vom Theater zu Amsterdam: Octavio, als ersl

47,952.

rsehen. z Rthlr. Einsatz

Meteorologische Beobachtungen

Barometer Therm. Hygr. Wind. Witterung

A. 285 47 ie W. hen, fri A. Wr hell, frisch. F. 2960 43 915 S. W. hell, Reif

4. Nov. 5. Nov.

Der bisherige Privat dentlichen Professor in der ih Universitaͤt ernannt worden.

Bei der am 31sten vor. M.

und 6ten d. M. gezogenen fiel der Hauptgewin J. Schuͤck in Neiße; bo Rthlr. fielen auf Nr. 3

Nosendorn und bei Mestag; zr. 7914. 11,413 und 460652; Nr. 9, 106. 31, 4897. 33'696 und 34,825

Rthlt. auf Nr. 5955. 8993. 20, og. S7, 57 und 3, 294; zewinne zu 500 Rthlr. auf Nr. 295

ad, 468. 25,3568. 27, 239. 32,773 un

zu 200 Rthlr, auf Nr. 624. 1776. 3193. 4622. 4905. ö582. 6675. 7265. S669. 14,

o. 20, o74. 231, 923. 23, 704. 28, 191. 31, A6, 5 1; 200 Gewinne zu 63. 895. 1078. 1294 1929. 2618. 3373. 3956. 6712. 7398. 7706. 76869 9541. 9666. 9738. 9989. Hb. 10, 945. 12,480. 13,774. 16,215. 18, 299. 20, 385. 9/155. 24, 621. 26, o15. 28, 686. 29, 669. 30, 666. 32, 195. S4 /45b. 37/448. 6. Z9 445.

39.17

40, 169. 42, 679. 44, 162. 56. 45,3 17. 45,531. 46,429. 40 Die kleineren Gewinne von 50 lr den gedruckten Gewinn-Listen bei den Lotterie⸗Einnehmern Der unterm 22. erie bekannt gemachte Plan, und 11,000 Gewinnen, inden ysten Lotterie beibehalten, deren Ziehung am 10. iber d. J. ihren Anfang nimmt. Berlin, den 7ten November 19822.

Königl. Preuß. Gener

n von 12,

5

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

ine Majestaͤt der Koͤnig haben de avesi zu Frankenstein, Klasse zu verleihen geruhet.

m Stadtverordneten⸗ das Allgemeine Eh—

e. Koͤnigliche Hoheit der Herzog von Cumberland Klauer in don Dessau hier angekommen.

at⸗Docent Dr. Hecker ist zum au— medicinischen Fakultaͤt der

und am asten, ten, 4ten, 46sten Koͤnigl. Kleinen Lot— ooo Rthlr. auf Nr. 10, 655 die nächstfolgenden 2 Hauptgewinne 271 und 19,548 in 5 Gewinne zu 1500 Rthlr. 4 Gewinne zu 1200 Rthlr. Gewinne zu

Berlin

6. 42265. 5534. 6126. d 33,42; 5 Ge⸗

199. i65, 998. 17,274. 18, 329. 648. 33,770. 34,982. 100 Rthlr. auf

o. 1364. 1470. 1732.

4562. 5526. 5336. 5465. 6507.

10, 159. 10,977. 198,55. 14,515. 16,313. 16,779. go, 619. 22,554. q 657. 26, 270. 26,609. a9, 716. 36, goꝛ. 32, 561. 34-548. 37,683.

4o/æ85. 42/927.

44,335. , 5ßßg. 46, 107. 46, 971. 47,459. 47/505 Rthlr. an, sind

10, 296. 11, 114. 13, 025. 14, 690. 16,419. 16, 805. g1, 143.

10,41

7959. Go42. 8o57. 8305. G595. 6. 10,539. 11, 294. 13, 167. 14, 751. 16,501. 18, 856. 12, 330. 2, 643. S6, 575. 7, 465. 2g, 145. Zo, oq́ 1. Zi, 05. 69. 32,793. S6 894. S8, 1853. S9 / 523. 41, 146. 43/104. 44/670.

11,746. 13, 274. 15, o 2. 17, 356. 19, 288. 1, 686.

53/178.

25,42. 27, 667.

29, 250. 30, 2. 31/372. 32, 869. 3b 4537. 36/44. 39/5867. 41, 226. 453, 1 11. 44,696.

Mai d. J. zur 44sten Kleinen

al⸗Lotterie⸗Direktion.

bestehend aus 48, 000 Loosen ist auch zur naͤchst—

M.eg* 2 70 V. trüb. ; 3. S. W. tri. Nov. sF. 727 S. W. strüb, Wind.

9 rtner, Kreis⸗Kassen* Boten Hartmann aus Paderborn, des

747 W. ltrüb, Wind. Redakteur . Paris, 30. Okt.

Pet sich im journal des Debats vom 26. d.

6a nend.

zeitung s-Nachrichten. .

Ueber die bevorstehenden Wahlen be—

M.

ein nicht

13564 Stück. Berlin, Sonnabend den gten November 1822.

uninteressanter Aufsatz, welcher darauf berechnet ist, den roya⸗

listischen Wahlmännern einige Winke uͤber die Kunstgriffe zu

geben, deren ihre Gegner sich zu bedienen pflegen, um die

Stimmen-Mehrheit einem ihrer liberalen Kandidaten zuzu⸗

wenden, und sie auf die Mittel aufmerksam zu machen, diese

Kunstgriffe zu vereiteln. Da die rechte Seite der Deputir⸗

ten-Kammer schon jetzt an Zahl der linken bei weitem uͤber—

legen ist, so läßt sich erwarten, daß die Opposition bei den

bevorstehenden Wahlen Alles aufbieten wird, um neue An⸗ haͤnger ihres verderblichen, antimonarchischen und antisocialen Systems in die Kammer einzufüuͤhren. Ein Blick auf die Vergangenheit ist hinreichend, um die Mittel und Wege zu erkennen, wodurch es den liberalen Wahlmaͤnnern bisher haͤu⸗ fig gelungen ist, ihre Pläne durch zu setzen. Vor allen Din⸗ gen finden sie fich bei den Wahlen mit groͤßter Puͤnktlichkeit ein, wogegen die royalistischen Wahlmaͤnner, sey es aus Gleichguͤltigkeit oder aus Gemaͤchlichkeit, oder weil sie ihres Sieges dennoch gewiß zu seyn glauben, sich nie vollzaͤhlig auf ihren Posten begeben, und schon dadurch die Zahl ihrer Stimmen schmäͤlern ?). Die Oppositions⸗Maͤnner geben sich ferner alle ersinnliche Muͤhe, um Spaltungen unter den Roya⸗ listen herbei zu fuuͤhren und ihre Vota zu zersplittern. Haben diese daher nicht schon im Voraus sich uͤber einen ihrer Kan⸗ didaten vereinigt, dem sie ihre Stimmen zuwenden wollen, so ist die naturliche Folge der Intriguen der Opposition, daß die abfolute Majöoritaͤt den Royalisten allmaͤhlig aus den Haͤn⸗ den gespielt wird. Kömmt es sodann zum Balloöttiren, so verlie⸗ ren sich die Stimmen der royalistischen Wahlmänner, weil ge⸗

woͤhnlich jeder von ihnen nach seinem persoͤnlichen Gewissen

stimmt, wogegen die Mitglieder der Opposition ihre Stimmen kon⸗ centriren, ihre erste Lieblings⸗Wahl allenfalls aufgeben, sich der Majorität anschließen, und dadurch natuͤrlicherweise die Ue—⸗ bermacht gewinnen. Um ihnen daher den Sieg streitig zu ma chen, kommt es nur darauf an, daß die Royalisten sich ebenfalls puͤnktlich bei den Wahlen einfinden, daß sie sich unter sich ver⸗ stehen, daß sie ihre Stimmen nur wohlgesinnten, dem Koͤnige treu ergebenen Maͤnnern zuwenden, endlich, daß sie diejenigen ihrer Kollegen, welche sich geneigt zeigen, mit der royalistischen Partei zu stimmen, durch Achtung und eine liebevolle freund⸗ schaftliche Aufnahme fuͤr sich zu gewinnen suchen, ihnen mit Vertrauen entgegen kommen und zu erkennen geben, wie sehr es sie freue, sie zu der ehrenvollen Zahl der gut gesinnten und treuen Anhaͤnger der konstitutionellen Monarchie rechnen zu koͤnnen, einer Monarchie, deren Grundgesetz uͤberall pünktlich erfuͤllt werde, und deren aufgeklaͤrte, unerschuͤtterliche Regie— rung den Feinden der Legitimitaͤt mit Wuͤrde und Kraft ent⸗ gegentrete, die Freunde derselben aber nach Verdienst zu he- lohnen bemuͤht sey. Freilich wird die Opposition in dieser letztern Beziehung uͤber Bestechung und Gewissens⸗Verletzung klagen, wie sie dies schon bei Gelegenheit des bekannten Cir— kulare des Ministers des Innern an die Staats⸗Diener ge⸗ than hat. Immerhin Es bleibt darum nicht minder wahr, daß die Regierung von ihren Beamten verlangen koͤnne und muͤsse, daß sie ihr mit Treue und Eifer dienen. Die Behauptung, daß ein Be⸗ amter, ohne mit der Regierung zu stimmen, gleichwohl ein rechtschaffener Mann seyn koͤnne, kann nur von seinem Pr i⸗ vatleben gelten; im offentlichen Leben ist er als solcher nicht zu betrachten, sobald er sich um Dienste und Ehren in einem Staate bewirbt, den er zu verrathen oder wenigstens in einer Zeit zu verlassen, keinen Anstand nimmt, wo man Seiner am noͤthigsten bedarf. Wo das Gewissen einem Be⸗ amten verbietet, mit dem Staate auf Einer Linie zu gehen, muß das Gewissen ihn auch veranlassen, sich vom Dienste zu⸗ ruͤckzuziehen und seinen Platz einem andern, mit dem Syste⸗ me der Regierung uͤbereinstimmenden Manne einzuraͤumen. Welch anderes Recht kann denn uͤberhaupt der Buͤrger zu ei⸗ ner Anstellung im Dienste des Staates geltend machen, als das, welches sich auf das Vertrauen des Monarchen gruͤn⸗ det? Mit diesem Vertrauen aber verliert er zugleich die Stelle, die er bloß jenem zu verdanken hatte. Dieser Grund⸗ satz ist so natuͤrlich und einfach, daß das persoͤnliche Interesse

hiervon haben noch in neuerer Zeit die Wah= Departements im Mai Wahl maͤnner die 3

Einen Beweis len in den 38 Arrondissements des Seine d. J. geliefert, wo die Zahl der liberalen bonn um 7g uͤberstieg, was die naturliche Folge hatte, gröͤßtentheils liberale Kandidaten gewaͤhlt wurden.