1822 / 141 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 23 Nov 1822 18:00:01 GMT) scan diff

1407 loo z. in den Hafen von Hull

wurden sie nach Yorkshire und,

Dampfmaschinen zermalmt waren, haup ster, einem der vornehmsten Maͤrkte fuͤr die ackerbauende Klasse,

eschafft. Die oͤligen Theile, welche sich durch das Verkal— ier f Knochen⸗Masse entwickeln, geben, vorzüglich von menschlichen Gebeinen, einen besseren Duͤnger, als irgend ein

nderer Stoff.

s Bis . 11. Nov. sollen hier, durch das Fallen der Fran⸗ zoͤsischen Fonds, gegen 200 Mill. Fr. an denselben verloren worden seyn.

Nachrichten aus Rio Janeiro vom 17. Sept. zufolge, kam der Prinz-Regent am 14ten von S. Paulo zuruͤck; der Statthalter und das Volk drangen in ihn, die Unabhäͤngig— keit Brasiliens zu erklaͤren. Er legte demgemaͤß die konstitu— tionelle Kokarde ab, befestigte ein gruͤnes mit einem gelben Streifen durchwebtes Band, auf dem sich die Worte „Unab— haͤngigkeit oder Tod!“ befinden, um den linken Arm, erschien damit am 15ten in der Oper, und am ißten war keine kon— stitutionelle Kokarde in der Stadt mehr zu sehen. Man er— wartet die Unabhängigkeits-Erklaͤrung und des Prinzen Aus— rufung als Koͤnig oder Kaiser, zum Geburts-Tage des Prin zen am 12. Oktober.

Am 11iten waren unsre Kons. einmal auf 79 herunter, erholten sich aber auf goz. Abends widersprach der Kourier allen umlaufenden Geruͤchten von nahen Feindseligkeiten ge— gen Spanien und dergl. mehr auf die foͤrmlichste Weise. Eine Art Spanischer Fonds war dieser Tage in Paris auf 43 ge— sunken, nachdem sie fruher einmal 87 gestanden. Schon gestern stieg hier, auf Expreß⸗Nachrichten aus Paris, die Franz. Rente auf 8tz bis 86 Fr., und Spanische und Neapolitanische Pa— piere im Verhaͤltnisse.

Am 11. Nov. hielt hier Hunt in einem sechsspaͤnnigen Wagen seinen Einzug. Unter Beifallsklatschen und Gezisch durchzog er die Stadt, und langte um 3 Uhr in der Eagle— Tavern an, wo er sich mit 300 seiner Freunde zu Tische setz— te, sehr viel sprach, und am Abend mit 2 Lichtern in den Haͤnden auf dem Balkon erschien, und an das Volk eine Rede hielt.

eingefuͤhrt worden. Von hier wenn sie dort durch maͤchtige

Zu manchen hiesigen Sonderbarkeiten gehoͤrt unter an- dern auch der fortwährende Begehr nach Cauls, fast in jeder

unserer Zeitungen wird dieser Artikel dringend gesucht, und

wer vom Auslande eine kleine freilich vielleicht schwer aufzu⸗

treibende Ladung desselben hieher abgehen lassen koͤnnte, wurde Wozu aber

gewiß eine gute Handels-Spekulation machen. diese Cauls eigentlich hier gebraucht werden, ist noch nicht zu ermitteln gewesen.

Einer der hier angekommenen Brasil. Abgeordneten, Hr. Machado, will es durch Zeugnisse des Polizei⸗Intendanten in Lissabon wahrmachen, daß Anschläͤge auf sein und seiner Ge— faͤhrten Leben dort im Werke gewesen. 44

Gibraltar, 26. Okt. Die Ausfuhr der Brittischen Manufak⸗ tur⸗Waaren nach Spanien ist jetzt hoͤchst bedeutend. .

Frankfurt, 16. Nov. Seit einigen Tagen sanken die Metalliques bis auf 79 herab, hoben sich aber vorgestern und gestern wieder auf 8a. Spa i den Pariser Koursen gleichen Schritt, und fielen 8 pCt.

Von Seiten des Senats ist dem Handelsstande kund gemacht

worden, daß er auch seine Transit-Sendungen durchs Preu— ßische mit genauen Inhalt-Deklarationen zu versehen habe, da an der Preußischen Zollgränze jedes Colli einzeln geoͤffnet und revidirt werden muͤßte.

Es sind wieder mehrere unserer Landsleute nach Brasi— lien abgegangen. Man hat indessen Nachricht erhalten, daß das Schiff, welches die, letzten Sommer abgegangenen Roͤ— delheimer Kolonisten nach Brasilien uͤbersetzen sollte, mit der ganzen Bemannung und allen Passagieren untergegangen ist. Einer nur entging dem Tode dadurch, daß er in Amsterdam auf eine Summe Geldes warten mußte, und deshalb am Bord eines anderen Schiffes die Ueberfahrt machte.

Dem. Canzi, die beruͤhmte Saͤngerin, wird hier todt ge— sagt. Sie ward von Vielen fuͤr eine Italienerin gehalten, doch gehört sie Deutschland an. Sie soll in Benzheim an der Bergstraße geboren seyn, und von einer angesehenen Fa— milie hoͤheren Standes abstammen.

Nach der alteren Hildburghausischen Landes-Verfassung war durch ein Gesetz vom Jahre 1700, der Adel bis auf die neueste Zeit vom oͤffentlichen Aufgebot bei Trauungen ausge— nommen. Unter dem 17. Jul. d. J. hat der Herzog diese Ausnahme, als mit dem Begriff der Gleichheit vor dem Ge— setz unvereinbar, aufgehoben.

19. Nov. Das Geruͤcht erhaͤlt sich, daß der am Lon— doner Hofe akkreditirt gewesene Königl. Baiersche Gesandte, Staatsrath von Pfeffel, den durch den Tod des Freiherrn von Aretin erledigten Posten eines Koͤnigl. Balerschen Bun— destags-Gesandten erhalten werde. Herr von Pfeffel ist am 15ten hier eingetroffen.

Der Graf Capodistrias hat vor einigen Tagen Frankfurt Die. verlassen, um sich durch die Schweitz nach Genf zu egeben.

amburg, 17. Nov. Zur Feier des gestrigen 36. 6. . . 3 6.9 . 2 estmahle vereinigt, dem auch Se. Exc, der K. Preuß? ö dentliche Gesandte und Minister, . . ö ,, , Graf von Grote, beiwohnte. Die eben hier befindlichen Preußischen

F

Aufsammlung von Menschen- und Thterknochen, und deren Ver= kauf nach England, wird von mehreren Seiten in Zweifel gestellt.

hauptsaͤchlich nach Donca—

Die Spanischen Vales hielten mit

werden kann,

Schiffer ließen zur Feier dieses gluͤcklichen Tages ihre ;

wehen.

Munchen. Am zaten erschien die Prinzessin By Hoh. mit dem ganzen Koͤniglichen Hause, im neuen Theater, wo bei freiem Eintritte die Oper Zelmira, vnn sini, zum erstenmale aufgeführt wurde. Das ganze empfing die junge braͤutliche Füͤrstin mit einem rausg Lebehoch, und derselbe Zuruf erscholl von neuem, als! Dieselbe beim Schlusse der Oper die Koͤnigl. Loge ver In wenigen Tagen kommt hier die zweite Auflage d Genealogen sehr interessanten Stammbaumes unseres y ten Regenten-Hauses, vom Rath Schraml heraus.

Innsbruck. Am 3. Nov, endigte das hiesige amn begonnene große Freischießen; außer den 1 Centrum Schüsg zusammen 1310 Schwarz- Schuͤsse gethan worden; unter z Schuͤtzen aus allen Staͤnden befanden sich Greise von 86 un ben von is Jahren; den ersten Preis à 200 Dukaten gewan bastian Falbesoner aus Mieders.

Verong, 7. Nov. Vorgestern war bei Sr. Maj. dem von Oesterreich glaͤnzendes Ballfest, welchem saͤmmtliche hier

lichen Souveraͤne, das diplomatische Korps und der Adel! Navanna, 20. Sept. . 3. a nch ein Entrepot fuͤr auslaͤndische Waaren errichtet wer—

Stadt beiwohnten.

Vengdig, g. Nov. Durch eine Verordnung des Fina Handels Ministeriums ist die Einfuhr von verdorbenen unz nießbaren Rosinen zum Gebrauch der Bleiweiß- und anden brikanten, gegen einen Zoll von 93 Centesimen fuͤr den Centn willigt worden.

Neapel 21. Akt. Durch ein K. Dekret ist der gegen General⸗Staab der Armee aufgeloͤst; dessen neue Bildung un fassung soll in Krieges Zeiten, durch anderweite K. Y verordnet werden. Ein anderes K. Dekret ernennt die My

Herzog n hi

. en Fiskal auf, sich zu stellen, dieser aber erklaͤrte, we⸗ er e ten untersuchung nicht beiwohnen zu koͤnnen. Er üchertretung der Gesetze uͤberwiesen und seiner Funktionen digt: die von ihm gemachte Proscriptions⸗Liste ist annullirt en, nur die eilf Ofsteiere sollen gesetzlich verfolgt werden. unf Alkalden haben, im Haupt-Quanrtier des konstitutionellen Korps in Katalonien, fuͤr Joo in ihren Bezirken ausgeho⸗ Verstarkungs⸗Mannschaften der Regentschafts Truppen, Am⸗ nachgesucht, unter der Versicherung, daß dieselben mit Wehr Waffen sich ergeben würden. Der General Vikar des bi⸗ fchen Sprengels von Pampelona hat 4 Pfarrer von ihrem suspendirt, weil sie mit Wort und That die Antikonstitutio⸗ unterstützt. Der herzoß von Infantado, dessen Verhaftung at worden, hat sich derselben durch die Flucht entzogen. En Beziehung auf die Vorgaͤnge im Anfange des Jul. hat der ) D. Karlos alles ihm Schuld Gegebene unbedingt in Abrede * Kortes haben in der Sitzung vom 7ten zum Praͤsidenten, del Parque, zum Vice⸗Praͤsidenten den Deputirten Ve⸗ esiger Prediger), und zum Sekretair den Oberst Grases en laufenden Monat ernannt. Einer neuen hiesigen Zoll⸗Verordnung Mlle trocknen Waaren (Lebensmittel ausgenommen) sollen . Okt. an, ein Jahr lang zollfrei darin verwahrt werden en, und dann bei der Wiederausfuhr nur 2 pCt. statt aller Ko⸗ zahlen. Die gegenwaͤrtige Abgabe von trockenen Waaren soll mit naͤchstemn Monat um 6 pEt. erniedrigt werden.

dn IJ an h. Berlin. Im Verlage des Buchhaͤndler Ruͤcker hieselbst, er⸗

des hohen Militair⸗Gerichtshofes, und den General Cielten Mit in etwa 9 Ronafen, des K. Preuß. Gen. Majors, Frhrn.

nutolo zu dessen Praͤfidenten. Die Regimenter Kong und nigin haben sich in den Tagen des Ausbrächs des Vesuns, ihre musterhafte Disciplin ünd durch ihre thaͤtige Hälfe, dan noͤthig war, und durch ihren Eifer fuͤr die Erhaltung der nung, besonders ansgezeichnet.

Sto c holm, 8. Nov. Die Schwedische und Norw Unions⸗Flagge hat, kraft eines Großherrl. Firmans, das Re freien Schiffahrt auf dem Schwarzen Meere erhalten, m ausdruͤcklichen Zusatz, daß die Schwedischen und Norwe Schiffe keinen andern Bedingungen unterworfen seyn sollte) denen, welchen die Schiffe der Nationen, die Schiffahrt auf Schwarzen Meere treiben durften, unterliegen. Ein Schwe) Fahrzeug ist dem gemaͤß von den Tuͤrkischen Zoll- Behörde wohlwollend behandelt und nicht einmal visitirt worden, inz erklaͤrten, daß ein Schwedisches Schiff nicht visitirt zu

brauche, da von ihrer Seite kein Mißbrauch zu befuͤrchten soh

Kopenhagen, 5. Nov. Die Abwesenheit unsers ne

Physikers Oersted, wird sechs Monat dauern. Er ist ein

von 45 Jahren; im zosten gewann er eine Praͤmie fuͤr eine tische, und im folgenden Jahre eine zweite fuͤr eine medi Preis⸗Aufgabe. rath, Ritter, und der Kanzlei Deputirter, ist als ein scharss Schriftsteller im juristischen und philosophischen Fache, ruh bekannt. Beide Bruder haben sich in ihren Faͤchern hervon und gehören zu den, von der Daͤnischen Regierung, in Ünreysht gen und Kommissionen viel , ,. und befragten Meyn

Eine neue Zeitschrift: „Das Abendblatt,“ von det wichen eine Nummer ausgegeben wird, ist hier erschienen. Di er Nummern haben einige Beitraͤge von Ad. Oehlenschlaͤger.

Bei Gelegenheit der Genesung des Köoͤnigs nach einer wierigen Krankheit, ist hier eine Medaille verfertiget Mitbuͤrger aller Staͤnde waren einig geworden, durch ein s here e. Andenken ihre Verehrung fuͤr Se. Maj. an de zu legen. . ale ,

* Zeitschrift: „Magazin fuͤr Militair⸗Wissenschaft fortgesetzt, und theilt gute, meistens Original⸗Auffaͤtze mit. der letzten Hefte giebt uͤber die jetzige planmaͤßige Staͤrke de nischen Land-Kriegesmacht Folgendes: J. Der General-Stas faͤllt in zwei Theile; der General- Adjutant⸗ Staab besteht General-Adjutanten als Chef, 3 General-Adjutanten und 3 Adiutanten; der General⸗Quartiermeister⸗Staab besteht auß neral⸗Quartiermeister als Chef, 2 General⸗-Quartiermeister⸗ nant, Dber Qnartiermeister, Divisions Quartiermeister joints und 8 Guiden. II. Das

Artillerie- Korps besteht aus 13 Kompagnien in 2 Brigaden, werker⸗ und Minierer⸗Kompagnie. Chef und Offteiere 85, Staab iz, Kadetten o, Civil-Bedienten 198. Uebrige Mean gos, zusammen 3239. IV. Kavalerie, 2 Eskadrons Leibg̃ Pferde, a Regim. Kuirassier, 4 Regim. leichte Sragoner, Regn zentraͤger. I Regim. Husaren. 2090 Offtciere. Üebrige Mam oa, zusammen dae. V. Land⸗Kadetten Korps, 5 Officien Kadetten. VI. Infanterie, Komp. Leibgarde zu Fuß, 135 Reg! fanterie, jedes in 2 Bataillone getheilt, von denen das eis taillon Grengdier Komp. und 4 Musketier Komp. ausmah 2 Bgtaillon Musketier Komp. und 1 Jaͤger Komp. 5i9 8 Uebrige Mannschaft 17, Jos, zusammen 18415. VII. 5 Faͤgen Officiere 76, uͤbrige Mannschaft 2677. VIII. Das Requet Kr steht aus 132 Mann; hiernach betraͤgt die ganze stehende! zo 36 Mann. Als Reserve in einem bevorstehenden Kriegt damit in solchem Falle die Landmacht in kurzer Zeit wa n sind dem stehenden Heere Verstaͤrkungs taillone ugesellt, naͤmlich fuͤr jedes der a3 Regmt. zwei, n die 4 Jäger⸗Korps, 4 Verstaͤrkungs⸗Bataillone, fuͤr jedes ein ganze Mannschaft derselben betraͤgt 27450.

Madrid. 7. Nov. gapape, der init 1000 Antikonstitutht in Teruel eindringen wollte, ist vom General Velasco, am! M. vollig geschlagen worden.

General Morillo hat Paͤsse erhalten, um sich auf sein Wort herzubegeben.

Am ten erschien General Riego zum Kongreß und leistete den gebraͤuchlichen Eld.

Am aten begann die Üntersuchung der Gefaͤngnisse um gesetzlichen Foöͤrmlichkeiten. Die Verhöre der Gefangenen ve ten im hoͤchsten Grade die Schuld des Hrn. Paredes, Fish

erstenmal wied

dem Gardisten⸗Prozeß; die Protokolle zeugen von dessen un

maͤßigkeiten und willkührlichen Handlungen. Der Untersuch

Sein Bruder, Koͤnigl. Daͤnischer wirklicher

. ö ö 5 5 ö . . 2 noms et preänoms du pensionnaire, lIisiblement crits, ainsi que

minutoli Reise zum Tempel des Jupiter Ammon in der Ly⸗ en Wuͤste und nach Ober⸗Aegypten, nebst Beschreibung der Et⸗ ing der großen Pyramide bei Sakkara in den Jahren 1820 und Der Subskriptions⸗Preis betraͤgt fuͤr a Exemplar der ge⸗ lichen Ausgabe 20 Rthlr. Kour,, fuͤr Exemplar auf geglaͤtte⸗ chweizer⸗Velin⸗Papier 25 Rthlr. Gold; zu gleicher Zeit wird be Werk auch in Franzoͤsischer Sprache herauskommen.

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8 . 1 2 2 ĩ a L(gation de France à Berlin s'empresse de prevenir les

pnnaires de la liste civile de Sa Majesté Très Chrétienne, domi- dans les Etats de Sa Majesté le Roi de Prüsse, que pour leur

A Tavenir les frais qu'entraine Pintermédiaire dun fond de

birs à Paris,ů S. E. le Ministre de la maison du Roi a arrèté, que wimestre, on tous les si mois, à leur choix, ils toucheraient bureaux de la Légation de France à Berlin le montant de on qu'ils üennent de la bienveillance du Roi. A cet effet la n de France engage les pensionnaires de la liste civile à lui arvenir dans le plus court deélai possible, une note contenant

micile; 2) la quotitè de la pension; 3) les numéros sous es- elle est inserite, sils leux sont connus; 4) les termes auxquels gäre qu'elle soit payde; S9 le nom et L'adresse du fondé de Ppou- actuel à Paris, asinque S. E. le Ministre de la maison du Roi so retirer le brevet de la pension qui est déposé entre les mains et agent. Ce hrevet sera ensuaite remis au titulaire. herlin, 44. Novembre 1822. Le Chargèé d'affaires de France Comte Roger de Cauæ.

zreslau. Am 16. Nov. versammelten sich um 11 Uhr die nCivil⸗Behoͤrden mit den Mitgliedern der Universitaͤt, und ten Bewohnern Breslaus zur Feier dieses Tages, wo nach

von dem Kapellmeister Schnabel aufgefuͤhrten Musik, der

ssor Middeldorpf eine Rede in deutscher Spache, uͤber die ienste un seres Koͤnigs um die geistige Bildung und Erhebung Volkes, hielt. Schen um 20 Uhr hatten sich die saͤmmtli⸗ Schuler der hiesigen Gelehrten und Elementar⸗Schulen, in Hoöͤtsaͤlen versammelt, wo, in Gegenwart einiger Deputirten des strats und der Stadtverordneten, die Lehrer in zweckmaͤßigen agen, der Jugend die Bedeutung und Wichtigkeit der Feier Tages ans Herz legten. Auch die saͤmmtlichen hiesigen Frei⸗

it, dem Zwecke des Tages entsprechenden Feierlichkeiten. Am gaben auf Veranlassung des Regierungs- Praͤsidenten Rich⸗

n Musik⸗Saale der Universitaͤt, der Kapellmeister Schnabel Musik⸗Direktor Berner ein, ganz der Feier des Tages gemaͤß den waͤrmsten Wuͤnschen fuͤr ein langes Leben und fuͤr

girtes Konzert, zum Besten der Armen. Alle zu diesem Kon— itwirkenden leisteten freiwillig auf jede Belohnung oder Ersatz cr Auslagen Verzicht Am 17ten fruͤh um 10 Uhr versam⸗ sich, unter dem Befehle Sr. Excellenz des in Schlesien kom⸗ srenden Generals Grafen von Zieten, das hiesige Militair auf hargde⸗Platze vor dem Koͤnigl. Palast, zu einer religibsen und irischen Feierlichkeit. Der Gottesdienst wurde mit einem er— den Te Beum geschlossen, waͤhrend welchem 101 Kanonen⸗ s der ganzen Umgegend die frohe Feier verkuͤndete. In Kirchen der Stadt, auch in der Synagoge der Israeliten, gleichfalls eine religiöse Feier statt. Die Stadt Breslau dies Fest auf alle ihr moͤgliche Weise zu verherrlichen. Auf he Kosten wurden gespeiset: das hier in Garnison stehende sir vom Feldwebel abwaͤrts, die staͤdtischen Invaliden, die und die Waisen-Kinder in saͤmmtlichen hiesigen Hospitaͤ⸗ ingleichen in der ersten Klasse des Armen -Hauses. Die Militair und Civil⸗-Behörben, die Mitglieder der Univer⸗ ind mehrere anwesende Fremde in Hreslau, vereinigten sich im Lokal der Loge „Friedrich zum goldnen Scepter;“ der Ma— die Stadtverordneten und diele Burger im Garten- Saale 2. die Kaufmanns⸗Aeltesten, die gesammte Kaufmannschaft nehrere Einwohner Breslaus im soögenannten Zwinger, die Schuͤtzen⸗Gesellschaft im Schießwerder, und noch viele an⸗ ahlreiche Milltair- und Civil-Gesellschaften an verschiedenen „iu feierlichen Mahlzeiten, und bei jeder wurde mit den herz— e n ehen, den Gefuͤhlen der innigsten Liebe und Anhaͤng⸗ Gs hohe Wohl des theuren Monarchen getrunken. Am Abend ie ganze Stadt freiwillig erleuchtet, und im Theater wurde

ö

Ingenieur -Korps zahlt CGM r⸗-Logen begingen dies frohe Fest mit der innigsten Theilnahme,

18 Officiere; das uͤbrige Personale besteht aus 13 Mann. is

s erhabene Koͤnigs⸗Haus und wahrer Vaterlandsliebe

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zur Feier des Tages ein Festgesang, gedichtet von v. Holtey und in Musik gesetzt von Bierey, gegeben. Bei der Beleuchtun zeichneten sich vorzuͤglich das Königl. Regierungs⸗Gebaͤude, da Rathhaus und mehrere öffentliche und Privat- Gebaͤude aus. Der frohe Jubel des Volkes dauerte bis spaͤt in die Nacht, und mit heißeren Wuͤnschen fuͤr den gefeierten Monarchen, den geliebten Kronprinzen und das ganze erhabene Koͤnigs⸗Haus, schloß sich wohl nie ein ahnliches Fest! Doch nicht allein auf Schlesiens Haupt- Stadt war diese, dem ganzen Volke so theure Feierlichkeit beschraͤnkt sie erstreckte sich an beiden Tagen uͤber un sere ganze n,, denn, nach einer Anordnung des hiesigen Konsistoriums, feierten alle Schulen des Landes dies Fest am 126ten auf eben die Weise, wie es in der Hauptstadt gefeiert wurde, und am 17 ten konnten in allen Kir⸗ chen die saͤmmtlichen Bewohner Schlesiens in einer religiösen Feier fuͤr das Wohl ihres hochverehrten Koͤnigs, und seines ganzen Hau⸗ ses, ihre innigen Gebete und Kuͤnsche zum Throne des Ewigen emporsenden. .

Danzig. Das Erxinnerungs⸗Fest der vor fuͤnf und zwanzi Jahren erfolgten Thronbesteigung Sr. Maj. unseres Königs war hier durch die Aeußerung einer allgemeinen freudigen Theitnahme feierlich begangen. Den Anbruch des frohen Tages verkuͤndigten Glocken- Gelaͤute von den Thuͤrmen und Kanonen⸗-Donner von den Waͤllen. Dieser ertoͤnte nochmals, als in der Garnison⸗Kirche das Le DDeumbei dem Gottesdienste gesungen ward, vor dessen An⸗ fang die verschiedenen Truppentheile von ihren Befehlshabern auf die Wichtigkeit des Tages aufmerksam gemacht waren. Auf Ver⸗ anstaltung der Herren Kommandanten, Generale und nicht regi⸗ mentirter Officiere war den Invaliden hei einem Gastwirthe ein anstaͤndiges Mittagsmahl bereitet, bei welchem diese nach einer An⸗ rede des ersten Herrn Kommandanten ihr freudiges Lebehoch Sr. Maj. darbrachten. Eben so waren auf den Beschluß der Stadt⸗ verordneten in dem Arthushofe mehrere Tafeln bereitet, an wel⸗ chen 550 Arme beiderlei Geschlechts reichlich mit warmer Speise, Bier und Wein gelabet wurden. Denn auch die, welchen sonst die Mittel dazu fehlten, sollten an diesem Tage die allgemeine Freude mit empfinden! und so vereinten auch sie aus vollem Her⸗ zen ihre Stimme mit dem allgemeinen Jubel. In den Armen⸗An⸗ stalten wurden die dort besindlichen Armen erquickt und 100 Klaf⸗ ter Holz zur Verfugung des Wohlthaͤtigkeits Vereines gestellt. Durch ihre Herren Officiere wurden saͤmmtliche Truppen in ihren Revieren bewirthet. Das Kasino und andere Gesellschaften wa⸗ ren vereinigt, um in geselligem Kreise ihre Freude und ihre Wuͤn⸗ sche auszusprechen. Die Friedrich Wilhelm Schuͤtzen⸗Gesellschgft hatte in einem feierlichen Aufzuge sich zum gleichen Zweck in ihr Ver sammlungs⸗Haus begeben. Im Schauspielhause gab ein Pro⸗ log und Engels Dankbarer Sohn neue Gelegenheit zum Ausbru der Freude, und eine freiwilltge allgemeine Erleuchtung beschlo diesen, mit einer von allen Seiten geaͤußerten Theilnahme gefeierten

Tag. 4

Guben (Reg. Bez. Frankfurt), 17. Nov. Der gestrige Tag war auch den Bewohnern unserer Stadt heilig. Der Gedanke, daß nun ein vierter Theil eines Jahrhunderts verflossen ist, seitdem Se Maj. der Koͤnig zum Gluͤck seines Volkes den Thron bestieg, ergriff auch unsere Herzen lebhaft, und stimmte uns zu den frohesten Gefuͤhlen. Schon beim Erwachen des Tages ertoͤnte eine heitere Musik durch die Straßen der Stadt. Eine Stunde spaͤter weckte das Gelaute der Glocken ernste und religieuse Gefuͤhle, und ertheilte dem Feste eine 6. Weihe; das hier garnisonirende Militair begrüßte den Morgen durch eine gottesdienstliche Feier in der Stadtkirche, zog darauf in Parade auf den Marktplatz, und rief St. Maj. ein drei⸗ maliges Hurrah. Die hiesigen Civil⸗Behoͤrden und die Buͤrgerschaft stimmten herzlich dahin uͤberein, dem wichtigen Tage, durch die die⸗ ser Stadt moglichen Festlichkeiten, das Gepraͤge eines wuͤrdevollen und heiteren Volksfestes zu geben. Darum vereinigten sich die ver⸗ schiedenen Schützen⸗-Korps der Buͤrgerschaft zu einem solennen Scheiben⸗-Schießen, und nachdem sie sich vor dem Rathhause auf⸗ gestellt, und dem geliebten Koͤnige ein dreimaliges Lebehoch hatten erschallen lassen, ruͤckten sie, vom Magistrats⸗Koͤllegium gefuhrt, mit Fahnen und klingendem Spiel auf den Schuͤtzen Platz aus. Zu einem frohen Mahle vereinigten sich die Honoratioren der Stadt und Umgegend. Die bekraͤnzte Buͤste Sr. Maj. mit Guirlanden festlich umgeben, schmuͤckte den Saal, und freudig erhoben sich Alle, als unter Salven und Freuden -Schuͤssen auf das Allerhöchste Wohi Sr. Maj. der Toast gusgebracht wurde. Am Abend, wo die allge⸗ meine Freude und Ehrerbietung sich durch Erleuchtung aller Haͤu⸗ ser zu erkennen gab, hielten die hiesigen Gymnasiasten bei Fackel⸗ Schein und unter Trompeten- und Pauken⸗Schall einen Aufzn aus dem Gymnasium auf den Marktplatz, und stimmten daselb den feierlichen National⸗Gesang und ein dreimaliges Lebehoch an. Ein froher Ball beschloß an mehreren Orten der Stadt die Fest⸗ lichkeiten eines Tages, der den innigsten Gefuͤhlen der Freude und as unun⸗ r. Wohl des treu geliebten Vaters seines Volks gewid⸗ met war. 6 Magdeburg. Auch im benachbarten Dorfe Eggersdorf feierte die Gemeinde den 16. Nov. einfach und herzlich. Die Schuljugend zog unter Gesang und Glockenklang, auf einen gruͤnen Platz; zwei Maͤdchen trugen voran das Landwehrkreuz mit der Inschrift: „un⸗ serem guten frommen Koͤnige.“ Auf erwaͤhntem Platze befanden sich alle Einwohner versammelt. Der Schulze Hase sprach hier einige herzliche Worte; dann sang die ganze Versammlung: „Nun danket alle Gott“ und ein dreimaliges Vivat beschloß die lan bi hl Feier. ; . Minden. Mehrere Gemeinden des Kr. Rahden, vorzüglich die zu Oldendorff und Lübbecke, haben sich durch gruͤndliche und zum Theil Chaussee⸗aͤhnliche Verbesserung ihrer Kommunal⸗Wege ausgezeichnet. In der Stadt Warburg wurden eilf der größten Si . und am 25. Okt. zu Lippspringe 30 Haͤuser durchs Feuer verzehrt. . .

Der verstorbene Geheime Rath von Hohenhausen zu Herford hat durch Testament ein Kapital von 1090 Rthlr. bestimmt, desfen Zinsen unter dem Namen Hohenhausensches Vermaͤchtniß, jahrlich am zten Maͤrz, als dem Sterbetage seiner ersten Gattin, unter dor⸗ tige Hausgrme in der Art vertheilt werden sollen, daß jede unter⸗ stützung einen Thaler betragt. Der Gutsbesitzer Schumacher zu Wedigenstein hat, zum Gedaͤchtniß seiner verstorbenen Gattin, eine Rente von 10 Rthlr. hypothekarisch radieirt, wofür jaͤhrlich am To⸗ destage und am Grabe der Verstorbenen, Schulbuͤcher an arme

Kinder des Hausberger Kirchspiels vertheilt werden sollen.

Die Reorganisation des Gymnasiums zu Minden hat mit An⸗