1822 / 146 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 05 Dec 1822 18:00:01 GMT) scan diff

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6iaͤhrigen Knaben, der in die Bartsch gefallen war, nach, und brachte ihn gluͤcklich heraus. Ein gleiches Verdienst erwarb sich der Schuhmacher Brauer zu Steinau um einen, in den Wallgraben ge

fallenen Knaben. 282 3 J U nitz), 30. Nov. In der Heide bei Alt

Bunzlau (Reg. Bez. Lie . der Heide Oels ward am 11. Jul. d. J, der Gerichts⸗Aktuarius Stilling aus

Kittlitz treben erschössen. Fetzt hat sich der herrschaftliche Jager Werner als Moͤrder bekannt. f

ECzarnikau (Reg. Bez. Bromberg). Am 13. Nov. starb zu Schoͤnlankendorf der Freikossaͤth Jesse, in einem Alter von 101 Jah⸗ ren und 1 Mongte. Wenige Tage vor seinem Hinscheiden drasch er noch und schnitt Hechsel. Noch am Morgen seines Todes, ging er vor das Dorf, um, wie er sagte, sich die Welt ein bischen an⸗ zusehen, klagte bei der Ruͤckkehr über eine kleine Unbehaglichkeit, und schlummerte in das Land des ewigen Friedens, sonder Schmerz hinuͤber. Sein hohes Alter und seinen heiteren Sinn, hatte er der Regelmaͤßigkeit seines Lebens, seiner Genuͤgsamkeit und seiner un⸗ ermuͤdlichen Thaͤtigkeit zu danken In der ganzen langen Zeit war der Gluͤckliche, nur ein einziges Mal krank gewesen.

Danzig. Die von Seiten des Koͤnigl. Stagtsministertums bewilligte, und gegenwartig in der Vertheilung begriffene Unter⸗ stuͤtzung der, durch den diesjaͤhrigen Mißwachs, dem Mangel an Lebens-Unterhalt ausgesetzten Einwohner, durch ein bestimmtes Quantum Brotroggen, aus den seit zwei Jahren fuͤr Rechnung der Stagtskasse angekauften Getreide- Bestaͤnden, wird nicht als Geschenk oder Vorschuß, sondern als Lohn fuͤr Arbeiten bei Wege⸗ Bauten und Forstverbesserungen gereicht, und gewaͤhrt dadurch dem Lande zwiefgchen Vortheil, indem nicht bloß der Noth der huͤlfs⸗ beduͤrftigen Einwohner abgeholfen, sondern auch zugleich AWBerke he⸗ foͤrdert werden, welche auf die Landes⸗Kultur uͤberhaupt einen sehr wohlthaͤtigen Einfluß haben. Es ist deshalb auch bereits fuͤr diesen Herbst und Winter, die Regulirung der neuen Poststraße von Ko— nitz uͤber Stargard und Derschau nach Königsberg eingeleitet, dies Arbeiten werden besonders im naͤchsten Fruͤhjahr den besten Erfolg haben, und dem reisenden Publikum eine, nun fast 6 Meilen kuͤr⸗ zere und bequemere Verbindung zwischen Berlin und Koͤnigsberg eröffnen. 1) Fuͤr Rechnung der Staatskassen und im Wege der Administration ist ausgefuͤhrt:

a) von Danzig bis St. Albrecht. 1 Meile. b) von Schanzberg bei Marienburg bis Altfelde auf R e) von Elbing bis Lahmehand auf demselben Wege * thut 3 Meil.

2) Im Wege der Privat⸗Unternehmung sind ausgefuͤhrt

a) auf der Straße von der Pommerschen Graͤnze bis

J 4 Meile

b) auf der Straße von Neustadt nach Danzig 1

thut 67 Meile.

Außerdem ist die im Wege der Privat- Unternehmung durch den Amtsrath und Gutsbesitzer Kozer uͤbernommene Erbauung der Kunststraße zwischen Altfelde und Fichthorst, auf dem Wege zwischen Marienburg und Elbing dergestalt vorgeschritten, daß das Planum auf dem fh eri sten Theile dieser Strecke, und zwar auf einer Ausdehnung von beinghe ciner Meile ganz vollstaͤndig regulirt ist, so daß die gaͤnzliche Vollendung dieser Strecke im naͤchsten Jahr mit Zuversicht erwartet werden darf, Fuͤr das folgende Jahr sind bereits folgende Bauvorschlaͤge von Prlwat⸗Unternehmern gemacht: auf der Straße von Neustadt nach Danzig die Vollendung der bereits bis zur naͤchsten Poststation Klein- Katz gediehenen Kies- Chaussee, bis Danzig, auf einer Strecke von 23 Meile; b) die Straße von Dirschau bis Marienburg auf einer Strecke von 2 Meilen; e) die gaͤnzliche Vollendung der Kunststraße auf dem Wege von Marienburg nach Elbing, und zwar zwischen Lahmehand und Fichthorst, auf einer Strecke von Zoo Ruthen.

Vorlaͤuftg ist hiernaͤchst auch bereits von einem Privgt⸗unter⸗ nehmer das Rnerbieten gemacht worden, die Straße von Praust bis Dirschau, gegen Bewilligung einer Praͤmie und gegen den Genuß des Thauffee Zolls auf eine gewisse Reihe von Jahren, im naͤchsten Jahre als Kies⸗-Chaussee zu bauen, so daß, wenn diese Vorschlaͤge genehmigt werden, mit dem Eintritt des Winters 1824, die ganze Straße von der Pommerschen Graͤnze durch den hiesigen Verwal⸗ tungs- Bezirk, aber Dirschau, Marienburg und Elbing bis nahe an die Graͤnze von Ostpreußen auf eine Ausdehnung von 23 Mei⸗ len in eine Kunststraße umgewandelt seyn wird. . ö

Duüsseldorf. Mit dem Monat November geht hier der Fang der sogenannten Krammets⸗-Voͤgel gröͤßtentheils zu Ende, welcher im Bergischen einen nicht ganz unbedeutenden Erwerbszweig ausmacht. Fast größtentheils werden sie in Deutschland in Schlingen (Dohnen, auch Schneißen, Baumgerichte und Schnirren genannt), am rechten Ufer des Niederrheins aber hauptsaͤchlich auf sogenannten Vogel⸗ Heerden mit Schlaggarnen gefangen. In den 6 ostrheinischen Krei⸗ sen des hiesigen Regierungs- Bezirks kann man wenigstens Goc sol⸗ cher Heerde annehmen, und ebenso den aͤhrlichen Fang auf 100 Gebind solcher Vögel (zu vier Stuͤck) fuͤr jeden Heerd berechnen. Sie werden fur lic in die hengchbarten Staͤdte und Fahrik⸗ orte, vorzüglich nach Köln und Duͤsseldorf, verkauft, wo sie waͤh⸗ rend der Monate Oktober und November zu den unumgaͤnglichen Erfodernissen der Restaurationen, und zu den beliebtesten Lecker⸗ bissen der Privat- Tafeln gehdren. Das Gebind verkauft der Vogelfaͤnger fuͤr R bis 5 Silbergroschen, und zahlt an den Grund⸗ Herrn des Heerdes, gewöhnlich Einen Thaler jaͤhrlich. .

Die Gruͤndung von Seminarien, zur a, tuͤchtiger Schullehrer nach dem Beduͤrfnisse der beiden christlichen Kon⸗ fesstonen, in den Rhein⸗Provinzen, war seit laͤngerer Zeit ein Gegenstand der Fuͤrforge der höheren Staatsbehörde. Es stehet nunmehr die Erbsnung der dazu bestimmten Anstalten nahe bevor.

ür das katholische Schullehrer⸗Seminarium zu Bruͤhl, welches ine Zöglinge aus den Regierungs-Pezirken Koblenz, Köln, Aa— chen und Dässeldorf erhalten wird, ist hiezu der erste Januar 1325 bestimmt. Der unterricht wird unentgeltlich ertheilt. Die zög⸗ linge finden in dem Semingriums-⸗Gebaͤude nicht allein freie Woh⸗ nung, sondern auch vollstaͤndige Betten. Die Speisung findet in dem Seminar gegen Erlegung eines maͤßigen Kostgeldes zu Mit⸗ tag und Abend statt. Zur Unterstuͤtzung duürftiger Zöglinge werden ,, . gegruͤndet, worgus ihnen Zuschuͤsse zur Entrichtung des . nach Bedürfniß bewilligt werden. aiserswerth (Reg. Bez. Duͤsseldorf), 13. Nov. Das Fest

der Königl. Jubelfeier begann hier mit einem fentlichen Gottes⸗

dienste in der Invaliden⸗Kaserne. Die Schuljugend erdͤffnete die

Feier mit dem Liede „Heil Dir im Siegerkranz.“ Der ) Fliedner sprach einfache, aber um so ruͤhrendere Worte vom zu Herzen. Yttags bewirthete der Kommandeur der Im Lieutenant Hochxitt, der schon unter Friedrich dem Großen ten, seine alten Kriegsgefaͤhrten, und in einem wiederholten von mehreren Salven begleitet, sprach sich die Theilnahme n digen Ereigniß aus. Am Abend war die Invaliden ⸗Kasern das Verwaltungs-Lokal beleuchtet. Großer Zapfenstreich n derholte Salven sollten das Fest beschließen, aber im frohen vergaß man der Zeit, und es waͤhrte fort bis zum nahen]

Koblenz. Ungeachtet des niedern Wasserstandes sind Rheine dennoch im Oktober abo Kubikmeters Eichen- un nen⸗Holzes auf 13 Flössen verschifft worden. Die Zölle zen Rheinstromes rechnen noch nach dem Derimal⸗Systen Fahrzeugen aller Art passixrten auf dem Rheine: zu Thal Berge 236; auf der Mosel: zu Thal 177, zu Berge 176 verschiedener Groͤße.

Königsberg i. Pr. 28. Nov. Das hiesige Gou— und Polizei⸗Praͤsidium bringen, in Bezug auf die neueren Ert hiesigen Theater, das Publikandum vom 5. Dec. 18111 hiesige Zeitung in Erinnerung, in dem gegen alle Stoͤrn Schausptelhause, mehrere Strafbestimmungen enthalten sin Fuüͤr das Saͤeleinsaat, dessen Beschaffenheit n Jahre vorzuͤglich ist, findet sich wenig Abnahme, und n gleich wegen des, in diesem Jahre sehr unergiebig gewesem sischfanges, und des dadurch theuerer werdenden Thrans, Schlagleinsaat eine guͤnstigere Konjunktur erwarten laͤßt, dem wieder entgegen, daß jetzt wegen der sich auswaͤrtz mehr und mehr verbreitenden Gaserleuchtung, uͤberhaun mehr so viel Oehl, als sonst, verbraucht wird.

Liegnitz. Im Dorfe Schmottseifen wurden in diesem gegen gogo Scheffel Birnen und Aepfel gewonnen. Du haͤusler Reimann zu Riemendorf feierte am 6. Nov. seint Hochzeit. Der Wege⸗zolleinnehmer Hasler zu Loͤwenhern von seinen Rehen am 12. Noy, reife und suͤße Weintrauben zweite diesfaͤhrige Frucht; sie hatten innerhalb 3 Monat 210 Tagen gebluͤht und Reife erlangt. Im Garten dez lers Döring zu Großwalditz trug ein Apfelbaum sehr reichh so große Fruͤchte, daß fast jeder Apfel ein Pfund wog. So Fruͤchte vor 13 Monat abgenommen worden waren, fan neue Bluͤthen ein, und der Baum ist jetzt mit der zweiten so uͤberladen, wie er es mit der ersten war.

Löwenberg (Reg. Bez. Liegnitz, 27. Nov. Vorgest bei einem hiesigen Einwohner, Werg in der Stube zu brennt ward das Feuer noch ohne großen Laͤrmen unterdruͤckt. Abends um halb 1 Uhr ertoͤnte die Feuer -Glocke, und eine halbe Meile entlegenen Stadt⸗ Dorfe Ludwigsdorf hu der Gerichts⸗Kretscham, 1 Muͤhle, 2 Wohnhaͤuser, das Sch und a Scheune nieder. Noch waren die Retten den in Ludwigsh schaͤftiget, als um halb 2 Uhr des heutigen Morgens die

Glocke abermals ertönte, und die beiden staͤdtischen Bober⸗

an der Braunauer Graͤnze, gingen in kurzer Zeit in Ra In diesem Jahre sind die Schutzblattern 15389 Kindg hiesigen Kreises eingeimpft worden.

Mun ster. Der hiesige Send⸗Markt ist schlecht au es fehlte an Kaͤufern. Die Viehmaͤrkte liefern kein bessa sultat; Pferde und Bieh aller Art fanden keine Abnehmn. man kaufte schon fettes Rindvieh 100 Pfund fuͤr 5 Rrhln, d Preis durch das aus Ostfriesland eingefuͤhrte Mastwieh noch heruntergehen wird. Schweine wurden 15 16 Pfund fuüͤr 1 Butter 7— 9 Pfund fuͤr I Rthlr. verkauft. Hie und da Reh

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1äßbsten Stucke der Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung

vom 5zten December

eheim (Reg. Bez Arnsberg). Im 3 1807 brannte un ser Haͤustrn bestehendes Staͤdtchen, fast ganz ab. Auch die ard tin Raub der Flammen. Nach und nach erstanden ohnungen wieder aus der Asche, nur zum Aufbau des sauses rn. es uns an Kraͤften; in einer aͤrmlichen Noth⸗ heteten wir daher zu dem, der uns manche harte Pruͤfung gt, aber auch manche stille Freude geschentt hatte., Unterdes— hrte uns unser wohlthaͤtiges Geschick unter die Fittige des Adlers, und bald darauf ward uns das Gluck zu Theil, H. den Kronprinzen bei uns festlich zu begrüßen. Unser rger nahete sich Demselben, als Er eben bei der mit Stroh en Nothkirche voruͤber fuhr, und machte Ihn auf unser Be⸗ s, auf unsere frommen Wüͤnsche aufmerksam. Huld reich ver⸗ en S. K. H., Sich fuͤr die Sache bei des Koͤnigs Maj zu ver⸗ n, und wie Allerhöchstdieselben diese Gott gefällige Verwen⸗ unsers Fuͤrstlichen Fuͤrsprechers beachtet, des ist unser neuer Tempel Zeuge. Am 29. Okt. fand die Glockenweihe und sige Einsegnung der Kirche durch den Land-Dechant Plaß⸗ von Affeln feierlich statt. horn in Westpreußen. Der 16. und 17. Nov. wurden auch slich begangen. Den itzten war Gottesdienst, dem eine zahl⸗ Militair⸗- und Civil⸗Gemeinde, und alle Behoͤrden beiwohn⸗ Bei Anstimmung des Lob⸗ und Dankliedes wurden die Ka⸗ der Festung gelost, und in der Mittagsstunde ertönte die vom Rathhaus⸗Thurme. Zu Mittag feierte eine Gesellschaft er Männer aus allen Staͤnden dieses seltene Fest, wobei das ch des geliebten Königs, von Ihm treuen Herzen ausgebracht In den Kasernen war dem Militair durch dessen Obern ein Tag bereitet. Auch der Armen wurde gedacht; ein geachte⸗ guen⸗Verein unterstuͤtzte die Duͤrftigsten mit Holz und andern ⸗Bedurfnissen. Den 19ten war die Stadt, und darunter 8s der offentlichen und Privatgebaͤude geschmacvoll erleuch⸗ bbei das in Menge auf den Straßen wogende Volk seine Theilnahme an diesem gluͤcklichen Feste laut aͤußerte.

nöoheits-Berichte aus dem Inneren des Reichs, vom Ende Oktober.

fie lauten im Allgemeinen sehr befriedigend, und die Sterb⸗

stuͤberschritt ihre gewohnlichen Graͤnzen nicht. Ostp re ußen. Gumbinnen.

) In den Doͤrfern Rau⸗ nd Grieben im Darkehmer Kr., so wie in der Kreisstadt selbst,

sogar 0 Pfund Rindfleisch fuͤr n Rthlr., für eben so viel i die Menschen⸗Pocken ausgebrochen. Ueberhaupt sind 16 Kin⸗

vollendeter Mast, Schweine⸗Fleisch bedungen, ein beispiello driger Preis. Das Tecklenburger Loͤwendlinnen ist voh diesjaͤhrigem Preise von 70 auf 53 Pfennig heruntergeg Die Baumseiden⸗Fabrik zu Bochold stockt beinahe ganz. J senschmelze zu Bochold ist zwar wieder angeblasen, aber erhbheten Niederlaͤndischen Tarife unter unguͤnstigen Am Von allen hiesigen Fabrikationen haben nur die Baumwollen. nerei in Gronau, das Weben von grobem Tuche, sogenannt in Nienberg, und von gestreiften Zeugen aus Leinen⸗ und wollen⸗Garn, welches zu Neuenkirchen 2 Fabrikanten in d

land absetzen, einigen Fortgang. Mit Ausnahme von Muͤns

einiger Umgegend, fallen die Grundkaufe und Pgchtpreise haͤltniß zu denen der Naturalien, mitunter selbst unter di der fruͤheren. . .

Das fast allgemeine Mißrathen des Flachses ist hier, aller Gewerbfleiß in Spinnen und Weben besteht, ein her gluͤcksschlag. Zwar ist Flachs vom Ober⸗Rhein her, von z ten angefahren, allein es fehlt dem gemeinen Mann an G Kaufe; dabei ist die Leinwand so wenig gesucht, und s feil, daß fuͤr die Arbeit fast nichts uͤbrig bleibt.

Außer den uberall gehörig wahrgenommenen Wege⸗W gen, deren einige mehr als Neubaue kosten, wird an neuen don Vreden nach Olbenkottẽ zur Schleuse auf der Berl Gemen nach Suͤdlohn auf der Hamburger⸗Straße, von, nach Luͤnen, an Chausseen von Ibbenbuͤhren nach Os nabti den Daruper Berg auf dem Postwege nach Niederland, eifrig ga

Oppeln. Der am 17. Okt. in Ratibor abgehalten; marft ist zur Zufriedenheit der Verkaͤufer ausgefallen. Nl wurde zum Theil noch zu hoͤherem Preise, als auf dem letzte markte in Breslau verkauft. Der Speditions⸗-Handel zu war, wegen des niedrigen Wasserstandes der Oder, nicht Der Betrieb der Eisen⸗ Fabriken war auch im Monate schwunghaft, der Debit jedoch mehr im In⸗ als Aus lan Landmann fand durch die An⸗ und Abfuhr des Eisens Verdienst. Die Glas⸗-Fahriken dagegen stehen groͤßtenthels Mangel an Absaß bei bedeutenden Borraͤthen. Die Zink können den Bestellungen nicht genügen, und werden daher lebhaft betrieben, auch werden besonders im Beuthener Kk während neue Zinkhuͤtten erbaut, und dadurch mehrere M beschaͤftigt, fo daß bereits uber Mangel an Arbeitern in Gegend geklagt wird. Ein auf Steinkohlen⸗Betrieb angele⸗ her Ofen zu Antonien⸗Huͤtte, Beuthener Kr., steht daher gu trieb, weil es an Leuten zur Forderung der Kohlen auf de fehlt, und das Arbeitslohn steigt, weil die Unternehmer sich bieten, um nur Leute zur Arbeit zu erhalten; es haͤlt schon die nßthigen Steinkohlen zur haͤuslichen Feuerung von de ben zu erhalten, weil die Indistrle, gusschlie ßlich auf den kratihen Betrieb der Zink-Hütten sich gerichtet hat.

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von befallen, und 4 derselben gestorben. Die angestectten r sind gesperrt, und die uͤbrigen vorschriftmaͤhtgen Siche⸗ Mittel werden mit Strenge angewendet. Königsberg. Masern und der Scharlach waren bei den Kindern zwar haͤu⸗ sch nicht epidemisch. ; Westpreuß en. Marienwerder. Katarrhalische heiten und Fieber, mehr nervbser als entzuͤndlicher Art, sind Scharlach⸗Fieber fast aller Orten, aber gutartig. Brandenburg. Frankfurt. Gallen⸗Krankheiten wachsenen, Keichhusten bei Kindern, auch hin und wieder leber. Potsdam. Nerven- und Schleim⸗Fieber haben zeigen angefangen, indeß nur an wenigen Orten boͤsartig, assirten Brust⸗, Augen⸗, Ohren⸗ und Hals-Entzuͤndung und r. Der stehende Krankheits⸗-Charakter war rheuma⸗ risch. Pommern. Stettin. Die gutartigen Masern ha⸗ in dem Grade verbreitet, daß nur wenige Famtlien, zu kleine Kinder gehoͤren, davon verschont geblieben sind; nkheiten haben das Befinden der Kinder nicht gestoͤrt. Schar⸗ lten. Bei Erwachsenen viel Rheumgtismen. Koͤslin. tolpschen und Schlaweschen Kr. haͤutige Braͤune unter den n, und im Stolpschen Kr. die Masern. Stralsund. nzeln zeigten sich Windblattern und scharlachaͤhnliche Aus⸗ dagegen waren katarrhalische, rheumatische und haͤmorrhoi⸗ Uebel vorherrschend. Gallichte Zufaͤlle waren seltener, und een kamen nur hin und wieder vor. Mitunter zeigten sich tzuͤndliche Affektionen, so wie ein⸗ und dreitaͤgige Wechsel⸗

Schlesten. e Außer der zu Zerbau und Vorwerk immer noch fortdauernden tu rd ansteckenden zeit, welche sich jedoch ihrer Endschaft naͤhert, hat sich auch äͤhnliches im Jauerschen und Goͤrlitzer Kreise gezeigt. Da bon diesem Uebel nur Einzelne befallen sind, so lassen sich 8 Allgemeine keine Besorgnisse hegen. Das Scharlachfie⸗ r überall, wo es sich bisher zeigte, gutartiger Natur, und sich immer mehr. In Fauer und Hirschberg ist es wieder 2. Die getroffenen Sanitaͤts⸗ polizeilichen Vorkeh⸗ cheinen ihren Zweck sowohl in jenen typhöͤsen Uebeln, als harlachfieber nicht zu verfehlen. Bres lau. Der allge— Krankheits⸗Charakter blieb katarrhalisch rheumatisch⸗gastrisch cht motivirtem Uebergange in den nervösen Zustand. Im des Monats zeigten sich Uebergaͤnge katarrhalischer Affek⸗ f die Sräfen, besonders die Ohren -Druͤsen, haͤufig, spaͤter⸗ en. Auch Beschwerden der Urin⸗Wege, meist katarrhalisch⸗ sischer Art, waren nicht selten. Bei den Kindern hier in ödt gingen Scharlach, Masern und Roͤtheln herum. In „hatte das Scharlach Fieber 2 Kinder befallen, doch war rtig. In Brieg waren zugleich auch die Masern in einigen

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Familien ausgebrochen. In Schweidnitz dauerte es, jedoch mit sehr verminderter Gefaͤhrlichkeit fort. Eben so in einigen Dörfern des Breslauschen, Namslauschen, Wartenbergschen, Guhrauschen, Strieh⸗ gauschen, Schweidnitzschen und Neumarktschen Kreises. Im letztern waren einige Kranken daran gestorben. Auf dem Vorwerke zu Kun⸗ zendorff, Wartenbergschen Kreises, lagen einige Personen am Ner⸗ ven⸗Fieber, welches auch zu Bischwitz, Neumarktschen Kreises, aus⸗ gebrochen war. Oppeln. Haupt-Krankheiten unter Erwachse⸗ nen waren Katarr, Rheumatismen, Wechsel- und kalte Fieber, ro⸗ senartige Entzuͤndungen, Brust⸗ und Unterleibs⸗Wassersuchten Un⸗ ter Kindern gutartige Ruhren und Scharlach- Fieber. Zu Bierd⸗ zan und Ellguth. Turawg, so wie zu Czoiklitz, ansteckendes Nerven⸗ Fieber. Die infieirten Häͤuser wurden gesperrt und mit Warnungg⸗ Tafeln versehen. Ein in Tichau ausgebrochenes nervoͤses Brust⸗ Fieber ergriff 24 Personen, von denen jedoch nur eine einzige das Leben einbüßte. Zu Birkowitz starb ein Haͤusler nebst Frau und . . einer am Milzbrande erkrankten und geschlach⸗ en Kah.

VI. Posen. Posen. An nicht bösartigen Masern und Roͤtheln waren in den Kreisen Pleschen, Krotoszin und Fraustadt mehrere Kinder, und am Fieber erwachsene Personen krank. Im Kostener Kr. Gallensieber. .

Ul. Sach sen. Merseburg. Scharlachsteber, Rötheln und Flußfieber, welche haufig einen nervösen Charakter annahmen, Braͤune und Augen⸗Entzuͤndungen waren bie herrschenden Krank⸗ heiten. In Naumburg starben in den letzten drei Mongten 37 Per⸗ sonen am Scharlachsieber. Im Liebenwerdaer Kr. fielen im Mo⸗ nat Oktober fuͤnf Menschen in Wahnsinn. Eine uͤberkluge Heb⸗ amme loͤste dem gtaͤgigen Kinde eines Huͤfners, in Abwesenheit des Vaters und ohne Vorwissen der Mutter, mit einer alten Scheere die Zunge. Schon in der darauf folgenden Nacht war das Kind an der entstandenen Geschwulst erstickt. Moͤge dies traurige Er⸗ eigniß vorwitzigen Frauen der Art, zur Warnung dienen. Mag⸗ deburg. Die Anzahl der Kranken war gering. Der Charakter der Krankheiten war rheumatisch⸗gastrisch.

VIII. Westphalen. Minden. Scharlach Fieber, jedoch nicht bösartig, in einigen Bezirken der Kreise Wiedenbruͤck und Pa⸗ derborn. Mun ster. Das Scharlachfieber grassirte zwar, doch entwe⸗ der im Abnehmen oder gutartig. In Westerhold starben Menschen an der Ruhr. D Arnsberg. Jin Kr. Lippstadt die Ruhr und im Kr. Brilon Nervenfieber, Keichhusten und Scharlachfieber, doch nicht gefaͤhrlich; hie und da gastrische und rheumatische Fieber.

l. Jülich, Kleve, Berg. Du ssel dorf. Dissenterie und Nerven- Fieber, bisher in einigen Kreisen bemerkbar, haben fast . ese gen, 4

Niederrhein. Trier. Im Kreise Merzig Spuren ei⸗ ner Augen⸗-Krankheit; die Aeqgyptische hat sich aber e ge, geaͤu⸗ ßert. In einer Gemeinde des Kreises Daun sind 13 Menschen vom Typhus ergriffen, auch z von demselben hinweg gerafft worden. Koblenz. Im Kr. Mayen macht daz Nervensteber schnelle Fort⸗ schritte, von 60 daran Erkrankten sind 6 gestorben. Um das Üebel zu hemmen, erhalten saͤmmtliche Kranke die aͤrztliche Bedienun , k 12 . ,, Arzneimittel. zu Kreuzng das Scharlachsieber noch nicht ganz aufgehoͤrt. Es ist jedoch gutartig und ohne Gefahr. bt gam ann

Landwirthschaftliche Berichte aus dem Inneren des Reichs, vom Ende Oktober.

I. O stpreuß en. Königsberg. Fast in der ganzen Pro⸗ vinz gab es den 17. und 29. Okt. Abends starke Gewitter. In den Gaͤrten knospeten und bluͤheten mehrere Obstbaͤume, und aus den Waͤldern wurden reife Erdbeeren und Blaubeeren zu Markt gebracht. Die Saatfelder und Scheunen werden von den Feld⸗ Maͤusen sehr heimgesucht. In Kurland sollen die Getreide⸗Preise noch niedriger stehen, als in Memel.

II. Westpreußen. Danzig. Die Winter⸗Saaten wurden eine reichliche Aerndte versprechen, wenn nicht die ungewohnliche Menge von Feldmaͤusen, besonders in der Niederung, zerstoͤrend auf 9. ker, r. ö z tf 9 ;

Brandenburg. Frankfurt. Vortrefflich stehen die Winter⸗Saaten, nnr werden sie von den Feldmaͤusen yl 232 Potsdam. Die Winter⸗Saaten stehen meistentheils gut; der Hederich hat uͤberhand genommen; die Feldmaͤuse lassen fuͤr die Saaten fuͤrchten.

lV. Pommern. Stettin. Das Winter⸗Getreide steht sehr gut, nur drohen die vielen Maͤuse den Saaten einiger Ge⸗ genden und den Kleefeldern; bei Stettin bluͤhen Aepfel Gin, Himbeerstraͤucher u. Erdbeeren tragen Fruͤchte. —K 8 slin. Die Win⸗ ter⸗Saat gewahrt im Allgemeinen einen erfreulichen Anblick, nur lei⸗ det sie fortwaͤhrend durch die Feldmaͤuse. Stralsund. Die Kartoffel⸗Aerndte ist im Allgemeinen gut ausgefallen. Feldmaͤnfe fuͤgen 3 5 e. 8 en zu. .

—Schlesien. Liegnitz. In der Gegend von Friede⸗ berg am Queis will man Kartoffeln . Die Weinlese um Gruͤnberg ist der AQuantltãt nach, zwar nur mit⸗ telmaͤßig, aber nach der Quaglitaͤt gut, der vom Jahre 1gig gleich. Die Saaten stehen vortrefflich, sind an vielen Orten c von den Maͤusen bedroht. Die e entkeimen der Erde aufs neue mit frischem Gruͤn. Noch erhalt das Vieh grünes Futter. Die Grummet⸗Aerndte ist zur Zufriedenheit ausgefallen; ihr reicher

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