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479 Eltern, die ihrer Geschäͤfte wegen, nicht zu Hause bleiben konnen, ihre unerwachsenen Kinder, waͤhrend der Zeit der Abwesenheit, zur Aufsicht anvertrauen, verdiente wohl allgemeiner zu werden.
Aachen. Der Apotheker Scholl zu Blumenthal hat durch die Analyse gefunden, daß die Hammerschlacken, die in fruͤhern Zeiten auf den Cin reren ar nicht, und in der neueren Zeit bei dem B , ,. gebraucht wurden, vierzig Procent Eisen noch ent⸗ halten, und vermischt mit Eisenstein, sich zum nochmaligen Schmel⸗ zen sehr gut eigneten. Mehrere Eisen - Fabrikanten haben auf ihren Eisenhuͤtten damit Versuche angestellt, welche erfreuliche Re⸗ sultate geliefert haben. ꝛ; ee.
Arnsberg. Am 20. Okt. wurde zu Unna die gluͤcklich zu Stande gekommene Union der ehemaligen reformirten und luthe⸗ rischen Konfessions⸗Verwandten, und die Vereinigung beider Ge— meinden zu einer evangel. Gesammt-Gemeinde, durch ein gottes— dienstliches Fest gefeiert, und der vereinten Gemeinde durch den Konsistorial Rath Hasenklever, der vorzuͤgliche Beifall der Allerhoͤch— sten und hoͤhern Behörde zu erkennen gegeben und zugleich die gol⸗ dene Denkmuͤnze zugestellt. — Die Vereinigung der reformirten Gemeinde zu Luͤdenscheid mit den dortigen beiden lutherischen Ge⸗ meinden ist gleichfalls gluͤcklich zu Stande gekommen. Ein Theil des Vermoͤgens der reformirten Kirche, so wie der erledigten Pfarre wird zum Neubau der dortigen Kirche, ein anderer Theil aber zur Verhesserung des Schulfonds bestimmt werden. ö
In der Nacht vom 2Ysten auf den 2gsten Okt, zeigte sich gegen 3 Uhr im Kr. Berleburg gegen Westen ein praͤchtiges Meteor, wel⸗ ches sich in einer Breite von ungefähr 5 Fuß, und in einer schein—⸗ baren Laͤnge von 20. 30 Fuß, nach Norden hinzog, und mit dem einen Ende nach und nach sich bis zur vollkommenen Gestalt eines rechten Winkels bildete. Die ganze Erscheinung, die mit einem sehr bemerkbaren Lichte leuchtete, dauerte ungefaͤhr 5 Minuten, und verschwand endlich, nachdem der Schein immer matter ward, ohne den geringsten Knall. — Im Oktober ward auch wieder, in der Möhne, zwischen Guͤnne und Delecke, ein alter Bieber gefangen, und auf das naturhistorische Museum zu Bonn abgegeben. Die Seltenheit dieser Thiere nimmt immer mehr zu. (
Breslau. Am 5. Okt. ging in einem Hause hiesiger Oder⸗ Vorstadt, unter der Treppe Feuer auf, wurde jedoch bald geloͤscht; man fand ein Paquet Schießpulver mit Schwamm und Pech. Der Hauswirth versteckte den folgenden Abend einen Waͤchter, und die⸗ ser ergriff einen Mann, der an der Stelle, wo dies Feuer angelegt worden war, nachsuchte. Der Wirth erkannte in diesem einen Schneider, der mit ihm in Feindschaft lebte, und ihm schon einmal die Fenster eingeworfen hatte. In der Wohnung des Schneiders fand man noch eine Duͤte mit Pulver. ;
Der zu Reichenstein verstorbene Dr. med. Heintz, hat denjeni⸗ gen Betrag seines Vermögens, welcher, nach Abzug der Legate, Schulden und Kosten, uͤbrig bleiben wuͤrde, zu einem Drittheile, im Betrage von 1000 Reichsthaler, der dasigen evangelischen Kirche, und zu einem Drittheile dem dasigen Hospital älsdann, wenn die von ihm auf den Nießbrauch gesetzte Universal-⸗Erbin mit Tode abgegangen seyn wird, desgleichen sein Haus, im Werthe von 16560 Rthlr., zur Wohnung fuͤr die evangelischen Prediger und Schullehrer bestimmt. l e n.
Bromberg. Auf den, im Kreise Chodziesen, befindlichen vielen Sandschellen ist seit Kurzem, die Holz⸗Kultur von gluͤckli⸗ chem Erfolge gewesen; nicht weniger ist seit der Verwaltungszeit des gegenwärtigen Landraths (816) am dortigen Straßen -Bau viel geschehen; fast alle Haupt- oder Post⸗Straßen sind gerade ge⸗ zogen, geebnet, mit Graben versehen, und mit wilden Baͤumen be⸗
anzt worden. Zur Erbauung der großen Petersburger Straße, sind die noͤthigen Entwuͤrfe gemacht. Die Einsassen, welche diese Straße beruͤhren, haben sich zur Heranschgffung der Materialien, erböͤtig gefunden. — Der Erdaͤpfel⸗Bau wollte fruͤher den Bewoh⸗ nern nicht recht vortheilhaft erscheinen; sie sind indessen jetzt von diesem Vorurtheil zuruͤckgekommen, und haben in d. J. schon eine bedeutende Quantitaͤt gewonnen. — Auch Hinsichts der Verbesserung des Schul⸗Wesens, sind seit jener Epoche, namhafte Fortschritte gemacht worden. Viele Schulen sind ganz neu errichtet. Wegen
inpfarrung der evangelischen Ortschaften sind alle Einsassen be— reits zu ihren Erklaͤrungen aufgefodert, und ihre Offerten sind zur hypothekarischen Eintragung vorbereitet worden. — Mit Separation der bäuerlichen Einsassen, ist in den Margoninsdorffschen und Strelitzer Guͤtern vorgegangen, und dieselbe mit guͤnstigen Re⸗ sultaten ausgefuͤhrt worden. — Endlich ist auch, in gedachtem Kreise der Nutzen wissenschaftlich unterrichteter Hebammen einleuchtender geworden, und darum nimmt die Zahl der Hebammen-⸗Schuͤlerin⸗ nen jaͤhrlich zu; in d. J. meldeten sich deren eilf zum deutschen und , Lehr⸗Kursus. . . ;
Elberfeld, 25. Nov. In der, I hiesigen Kreise gehoͤri⸗ gen Buͤrgermeisterei Kronenberg zeigte sich das Beduͤrfniß besserer Schul⸗Lokgle so fuͤhlbar, daß der Gemeinde⸗Rath schon vor 2 Jah⸗ ren eine jaͤhrliche Beinahme von 1000 Rthlr. bewilligte, um so den Fond zu den noͤthigen Anlagen, zum Neubau der Schulen zu Sud⸗ berg und n n üg; und zur Vergrößerung der Dorfschule, auf eine ihre Mitbuͤrger am wenigsten druͤckende Weise nach und ngch
u sammeln. Die Schule zu Sudberg war dem Einsturze nahe, aher mußte auch zuerst fuͤr jenen Schul⸗Bezirk gesorgt werden. In den letzten Tagen wurde der Bau vollendet und gestern die neue Schule, im Beiseyn der Geistlichen, des Schul⸗Pflegers Dr. Millberg und des Buͤrgermeister von den Steinen, welcher zugleich die Stelle des, der Feier beizuwohnen verhinderten Landraths ver⸗ trat, feierlichst eingeweiht. rankfurt. Im Laufe d. J. hat das Bepflanzen der Wege mit Baͤumen im hiesigen Kr., einen recht erfreulichen Fortgang ge⸗ habt. Es sind auf diese Art mehr als 3o,oo0 Baͤume aller Gat⸗ tungen angepflanzt worden. Dazu haben die Dorfschaften Kliestow und Booßen innerhalb ihrer Feldmark allein zaoo Stück, und dar⸗ unter 209 Qbstbaͤume, geliefert; die Kommune Seefeld verwandte . dem aͤhnlichen Zweck 1600, das Dorf Zweinert 1385, Flein⸗ äbbichow 114 Baume, darunter 200 Sbstbäume und die Zahl der von den il e g. Kr. zur Wegbepflanzung hergegebenen Obst⸗ Baͤume, belaͤuft sich auf überhaupt 1425 Stuck. ei der naheren Untersuchung gegen den (Seite 8. d. 3 erwahnten Mörder Meyer hat sich ergeben, daß der rund seines Verbrechens nicht die Absicht auf des ermordeten Hirten⸗Sohnes, Schuhe und Taback, sondern Lebens ⸗ Ueberdruß war. Der Moͤrder lebte in einer unglücklichen Ehe, und hatte schon im vorigen Jahre sein Leben durch Aufhaͤngen beschließen wollen; man hatte jedoch noch zu rechter Zeit ihn auf der That
ertappt, und seinen boͤsen Vorsatz vereitelt. Die Entweny Schuhe hatte nicht unmittelbar nach der Mordthat, sondern der nachmaligen Ruͤckkehr zum Mord-Platze statt. Aug der Verbrecher ein, die That zur Herbeifuͤhrung seiner e bens Verkürzung absichtlich an einem bibdsinnigen Men zg äbt zu haben, well er durch dessen Ermordung der Well Nutzen entzogen habe. Verhaft nichts sehnlicher, als die baldige Vollziehung des, ten Todes⸗Urtheils.
Koblenz. Zu Altenahr hat der Pfarrer Schuͤtzchen, sich uberhaupt des Schul⸗Wesens sehr annimmt, eine C Schule errichtet, welche den besten Fortgang hat, und w dern von 14 Juͤnglingen, uͤber 20 Jahre alt, besucht wird erste Batgillon des hsten Landwehr⸗Regiments, hat fuͤr) maͤnner Schmidt und Alt von Schoͤnstein, deren Gebh brannt sind, 239 Rthlr. gesammelt. Wenn etwas das liche dieser Wohlthat erhöhen kann, so ist es die Still spruchlosigkeit, womit diese Sammlung veranstaltet und wurde. — Im Kreise Mayen kam vor 6 Jahren eine erstenmale nieder, verlor aber am naͤmlichen Tage das 9 den Tod, und wurde seitdem nicht wieder schwanger. M halben Jahre starb eine mit ihr in dem naͤmlichen Hause
Frau im Kindbette, worauf jene sich sogleich des hinterlassa
des annghm, und, um ihm bei seiner Kraͤnklichkeit wenig taͤuschende Beruhigung zu geben, es die Nacht uͤber an legte; das Kind fing an zu saugen, und sehr bald stellt dieser ZGjaäͤhrigen Frau die Absonderung der Milch ein, wil dem bereits Monate lang reichlich fortdauert.
— Der Buͤrgermeister Hoͤrter zu Wiebelsheim, Ven Rheinlaändischen Weinbaues, giebt als 1 This Werks, im k. Jahre einen Weinbau⸗Katechismus, z dung rationeller Wein-Pflanzer und Weinberg⸗Arheitn aus. Dieser Katechismus wird nach Sokratischer Methode, eigentlichen Weinbau, oder die Kultur der Weinrehen theoretisch praktischen Grundsaͤtzen; 2) die Gaͤhrung, zweckmaͤßigere Behandlung des Trauben⸗Mostes; 3) die lung, Krankheiten und Heilmittel der Weine; ) die Verf gen und deren Kennzeichen, und 9) die allgemeinere un Benutzung mancherlei Edukte der Weingewaͤchse zum kon und agrtisttschen Gebrauche umfassen.
Bei dem heitern Wetter und wenigen Regen sind R tief in ihr Bette zuruͤckgetreten und in vielen Brunnen de ist Wassermangel. Der Sommer scheint gar nicht aufgehoͤn ben. Im Leben vieler Pflanzen ist nicht der geringste eingetreten, viele haben fortgefahren zu bluͤhen, andere hab Bluͤthen getrieben. Unter den erstern bemerkt man im freien Viola tricolor, Lamium purpureum und album, Ranunculus aq lendula officinalis, Bellis perennis, Chrysanthemum coronarium; letztern Viola odorata, Anemone hepatica, Vinca minor, Myosch stris, Primnla veris lt. dgl. 1 Neuwied hat man i Garten zum zweitenmale ausgetragene Trauben gesehen, Bodendorf trug ein frischer Schoßling Traubenbluͤth
dieser Witterung haben denn auch die Winzer ihre Wein
reits umgraben koͤnnen, und das vollkommen reif geworden giebt auch für die kuͤnftige Aerndte ein gutes Voruͤrtheil
Köslin, 3. Dec. In Stolp haben die Sim «estrqeh zweitenmale reife Fruͤchte hervorgebracht, und in Ruͤgemman pfelbaͤume und Weinstoͤcke zum zweitenmale gebluͤhet. Die! Trauben, deren es hin und wieder in Gaͤrten giebt, sind im hie Depgrtement voͤllig reif geworden; ein hier außergewoͤhnliche eigniß. ; In den Stolpmuͤnder Hafen liefen, exel. der Bootsfahrtt November 2 Schiffe ein und z aus. In den Hafen zu Koll Munde langten 7 Schiffe an und 4 segelten ab. Außerdem daselbst noch 12 Bote an, und 1 dergl. verließ den Hafen. Rügenwalder Hafen trafen, mit Ausschluß der Bootsfah Schiffe ein, und eins lief aus. — K
Die Stadt Ruͤgenwglde hat sich die Wiederin standsetz zu Anfang d. J, durch Stuͤrme sehr beschaͤdigten Hafenwe ber Muͤnde, in diesem Herbste angelegen seyn lassen, u unbedeutende Arbeiten dabei bereits ausgefuͤhrt.
Merseburg. In Eulenburg hat der Chemikus eine Fabrik zu Anfertigung gebrannter Wasser angelegt, cher, nach dem von ihm angeschafften Apparate zu urthe etwas erwarten laͤßt. — Die dasige Wachslicht-Fabrik beeifert sich, fortwaͤhrend gute Waare zu liefern. — In M verfertigt jetzt der Instrumentenmacher Beyer sehr gute Forh in Fluͤgel⸗ und Tafelform; auch hier in Merseburg hat Te. Namens Chwatel, niedergelassen, der sehr schoͤn⸗
aut. Der Bau der Kunststraße zwischen Halle und Wittenb auf das thaͤtigste betrieben und macht große Fortschritte.
Der Schleusenbau an der Saale kann fast als been trachtet werden, indem nur noch sehr wenig daran zu Mit dem Fruͤhjahr kann auf jeden Fall auf dem ganzen S Schiffahrt unbehindert betrieben werden.
— Im BDorfe Mertendorff wurde am 6ten Okto neue sehr schoͤne Orgel eingeweiht. Der groͤßte Theil det Aufwandes wurde duͤrch die Prozeß- Kosten gedeckt, welch nem langjaͤhrigen Rechtshandel der Gemeinde Mertendet der benachbarten Gemeinde Wethau erwachsen waren, und letztern der erstern restituirt werden mußten. Die Gemein thau, des langen Unfriedens vergessend, nahm nicht nut bendigsten Antheil an der Orgel⸗Weihe, sondern unterstuͤt die Gemeinde Mertendorff bei ihrer ünternehmung auf eh tige und unter den stattfindenden Verhaͤltnissen, gewiß sehr würdige Art. — In dem sehr armen Dorfe Wettelrod neues Schulhaus erbaut worden. Der verdiente Orts M. Rhone hat sich auch bei dieser Gelegenheit sehr thaͤtig und seines beschraͤnkten Einkommens ungeachtet, selbst ein haͤltnißmaͤßig nicht unbedeutenden Beitrag zu diesem Bau lig geleistet. — Am 5. Okt. feierte der Archidigkonus Ci Halle, sein Amts-Jubilaͤum. — In Naumburg ist eine sog Sparkasse errichtet worden. Die Kaͤmmerei⸗Kasse hat rantie der Unternehmung uͤbernommen und mehrere der! bendsten und angesehensten Orts- Einwohner haben sich ö angeschlossen. — Hier und in Herzberg wird thaͤtig an der A rung des Straßen⸗Pflasters gearbeitet.
Uebrigens wuͤnscht er noch jeßt n
geordnete Kirchen⸗Musik erhd
Be
1
148sten Stuͤcke der Allgemeinen Preußischen Staats⸗Zeitung
vom
ctelsburg (Reg. Bez. Königsberg). Am 17 Nov. fruͤh
riefen die Glocken die Gemeinde zur Kirche. Voran zog dem LZiede: „Nun danket Alle Gott,“ die Schuljugend, an pitze der Plfarrer Wlotzka mit den Schullehrern; dann folgte nöͤrath von Berg, der Magistrat und die Stadtverordneten. ese reiheten sich die verschiedenen Korporationen in schwarzen ein, mit brennenden Wachskerzen in der Hand; an diese en sich das Land- und Stadt⸗Gericht, die Intendantur, die er- und Kassen⸗Officianten und die Honoratioren der Stadt mgegend. Der Kommandeur des ten Koͤnigl. Ostpreußtschen hehr⸗Bataillons, zten Regiments, Major von Witzleben, hatte Mannschaft zur Kirchen Parade antreten lassen. Er ließ ab⸗ nken und marschirte dem Zuge vor zum Gotteshause. Eine here die Feier des Gottesdienstes.
Abstingung des Liedes: „Gott deiner Huͤlfe freuen sich der Dic. spraͤch der Pfarrer Wlotzka herzerhebende Worte. Das ff folgende Lied begleitete der Donner der Kanonen. Außer . Spende an das hiesige Hospital, wurden die Stadt⸗ an einer Tafel von 65 Gedecken bewirthet. Hier brachte indrath von Berg auf das Wohl Sr. Maj. des Koͤnigs und nzen Koͤniglichen Hauses den Toast aus, welcher von dem nder Anwesenden, dem Schumacher⸗-Meister Gissau, beant⸗ wurde. Die aͤrmere Schuljugend erhielt ein Geschenk an jen Schulbuͤchern. Der Major von Witzleben hatte ein Ma⸗ ke veranstaltet, bei welchem vorausgesetzt wurde, daß die Gar⸗ einen anruͤcken den Feind zuruͤckdraͤngt, die ser aber sein Fanal an⸗ „um Suceurs herbei zu fuͤhren, der heraneilt und die Gar⸗ wieder zuruͤckschlaͤgt. — Der Oberfoͤrster Schultz aus Korpel⸗ utte mit seinen untergeordneten Unterfoͤrstern das Fanal auf dͤchsten Berge, 50 Fuß hoch, erbaut. Das Feuer flammte hoch Wolken empör, und verkuͤndete viele Meilen weit in das sinein, den Bewohnern der Umgegend, die Wichtigkeit des Mit dem Volks ⸗Liede: „Heil Dir im Siegerkranz!“ zog kamm⸗Mannschaft in die Stadt und brachte vor dem Quar⸗ s Kommandeurs, Sr. Maj. ein dreifaches Hurrah! Die wo⸗ Polks Menge wiederholte es herzlich, und tief in den Ber⸗ lte der Juhbelruf der Liebe und Treüe wieder. Die Stamm⸗ schaft ward hierauf vom Major von Witzleben bewirthet, und gemeine Beleuchtung der Stadt, so wie ein Tanz⸗Vergnuͤ⸗
m Hause des Kaufmann Sinagowitz, beendete spaͤt nach Mit⸗ cht die Feier dieses denkwuͤrdigen Festes.
Etralsind. Am 10. Nov. fiel der erste Schnee. — zu Benken⸗ ist vom Patronat eine sehr zweckmaͤßige, gut dotirte Schule
ichtet worden.
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Blick auf das vormalige Reichskammergericht,
seiner Errichtung an, bis zu seiner Aufldsung,
Ebst einigen Notizen über das Reichskammer— gerichtliche Archiv.
on dem, im Jahre 18 6 aufgeldͤsten Reichskammergerichte, cht unter der Herrschaft der nun auch zu Grabe gegange⸗— maligen Reichs-Institutionen, das Palladium deutscher Frei⸗ nannt, ist kaum der Name noch uͤbrig 6 Und doch sich so interessante Erinnerungen an dieses Tribunal, das en Fuͤrsten wie uͤber den Bettler Recht sprach. Es lohnt n der Muͤhe, das Andenken an dieses Gericht, welches, von so oft verkannt, so manches Gute wirkte, welches das schon in der Hälfte des vorigen Jahrhunderts locker gewordene Band Fuͤrten und Unterthanen theils wieder befestigte, theils ichterliche Einschreitungen das gaͤnzliche Zerreißen desselben „an welchem Maͤnner, wie ein Dekherr, von Ludolph, von von Harpprecht, von Gudenus, anderer zum Theil noch r trefflichen Manner, deren Bescheidenheit durch namentliche ung nicht zu nahe getreten werden soll, nicht zu gedenken, hre Talente und Gelehrsamkeit glaͤnzten, welches die Schule her Rechtsgelehrsamkeit war, und den meisten deutschen die wuͤrdigsten Staatsbeamten lieferte, zu erneuern, und der Nachkommenschaft aufzubewahren. ; hrhunderte lang seufzte Deütschland unter dem Drucke gaͤnz⸗ Hesetzlosigkeit; das 14te und 15te Jahrhundert waren es ch, wo dieser Druck bis zur Unerttäͤglichkeit sich steigerte. se Freiheit und unterdruͤckung, Widerspruch im Ganzen 3. in einzelnen Theilen: dies sind die Hauptgrund⸗ 8 Gemöhldes von Deutschlands damaliger Lage. Auf Ber⸗ d Anhdͤhen hausete der Ritter; von dem Wartthurme seiner ürzte er auf die Vorbeiziehenden, den Raub auf seine Burg nd. Handel und Wandel lagen danieder. Es war eine e Anarchie und Barbarei. Ünter so vielen Belegen, die urkunden und zugleich den Beweis liefern, daß die damg⸗ desucht auch die niederen Volksklassen ergriffen hatte, möͤ— . hier einen Platz finden. Im Jahre 191 schick= Schuhknechte zu Leipzig der dortigen Universttaͤt einen hrief In einem Kriege, den Pfalzgraf Ludwig mit einigen in Schwaben fuͤhrte, sandten seine Baͤcker jenen Staͤdten bsage⸗Brief. Die Backer und Buben des Markgrafen Ja⸗ Baden befebdeten die Staͤdte Eßlingen und Reutlingen. he und Kuchen- Knechte des Herrn von Eppenstein sngten afen von Solms Fehde an. Wer die Schrectnisse jener un⸗= n Zeit naͤher kennen lernen will, findet sie in Lehmanns
10ten December
1822.
DW. Die traurigen Folgen aller dieser Uebel wurden nicht so sebr durch den Mangel an Gerichten, als vielmehr durch h . Verfassung derselben, und durch die Schwaͤche der vollziehenden Gewalt vermehrt; besonders waren es die Vehmgerichte, die sich dieser trotzig entgegenstemmten, und daz Westphäͤfksche Vehmgericht trieb im Jahre 1470 seine Frechheit so weit, den Kaiserlichen Kam⸗ i n, lei Ulrich zu Passan mit Kaiser Friedrich Ii. vor
Dem Unwesen des Faustrechts zu steuern, dem Gerichtswese eine kraͤftigere Einrichtung zu geben und Deutschlands 3 e zustellen, dazu gehoͤrte ein Maximilian, der einen Berthold von an, . en, a m,, . hatte.
es war der 4te August des Fahres 195, an dem si aiser Maximilian, mit den zu Worms versammelten ren n s chern 5 den allgemeinen Landfrieden und die Errichtung des Kammerge— richtes vereinigte. Die Uebereinkunft wurde am 7. Aug. an, belannt gemacht. Dieser Tag, an welchem Deutschland aufhörte, der Schauplatz von Gewaltthaͤtigkeiten und Zerrüttungen zu seyn, , 82 nn,, ,. Jetzt fand die ui nl
der Wehrlose und Unterdruͤckte Rettung, und . ,. Raͤcher. *) 9 , ,
Die Reichsstadt Frankfurt wurde zum Sitz des Kammergerich⸗ tes bestimmt; das Haus Groß⸗Braunfels daselbst ward 2 *. für diesen Behuf gemiethet, und die Bürger dieser Stat Riegen es, wie Lersner in seiner Chronik 1. Th. S. 223 versichert, an ei⸗ ner guten Aufnahme nicht fehlen. .
Der 31. Okt. a495 war der Tag der feierlichen Eröffnung des Reichskammergerichts. Max begab sich zwischen g und 10 Uhr Morgens in das Haus Groß-Braunfels. Veit Freiherr von Wolkenstein hielt vor der ganzen Versammlung eine stattliche Rede, worin der zum Kammer-Richter ernannte Graf Eitel Friedrich von Zollern ermahnt wurde anstatt und wegen Seiner Kaiserlichen Maje— staͤt, das Kammergericht fürohin, Innhalts der Ord— nunge, aufrichtig und ohne alle Behinderung zu be⸗ seßz en, Gericht zu halten und Allem maäͤnniglich Recht ren,, nnn, f
Der Kaiser nahm hierauf dem Grafen von Zollern und den ,, . . . ,, . . Ersteren den Richter⸗Stab, ch vorhanden ist, und im kam ichtli ran,, wird. ö i ,
annigfaltigen Schicksalen war das Kammergericht unter⸗
worfen, die Wandelbarkeit seines Wohnsitzes, der r g 4 terhalt, Krankheiten und Kriegsgefahren hatten sie herbeigefuͤhrt zu Frankfurt am 31. Okt. 1493 erdffnet, wurde es schon im April 149 nach Worms, 1502 nach Nuͤrnberg und 1503 nach Regensbur verlegt. Im Jahre 1509 wanderte es nach Worms, 1513 na e . 2. nach . 1521 nach Nuͤrnberg, 1524 nach
zungen, 1527 nach Speier, und 135 d ö 9 , Speier, S359 sogar nach dem unveden
Folgen dieser Wandelbarkeit waren Unterbrechung der Justiz⸗
Verwaltung und Aufhaͤufung von Klagen, deren E 6
zum ö . gen nn,,
uch die Quellen fuͤr den kammergerichtlichen Unterhalt ver⸗ siegten öfter. Anfangs wurden sie 6 i . . dem gemeinen Pfennig bestritten, die aber nicht ausreichten, und schon
361 g. den Stillstand des Gerichts zur Folge hatte. In dem R. Abschtede von 1548 uͤbernahmen nun zwar bie Stande die Busten⸗ tation, allein die Zahlungen geriethen oft ins Stocken, und der Z0jaͤhrige Krieg brachte vollends alles in Verwirrung; erst im Jahre 1719 wurde der Unterhalt auf einen festern Fuß, und endlich 1785 die Zahl der Richter, die aus Ho bestehen sollte, auf gebracht, nachdem fruͤher sehr oft durch Mangel an Unterhalt diefelbe auf wenige Gexichts⸗BVeisitzer geschmolzen war.
Die haͤrteste Pruͤfung, die das Schicksal dem Kammergerichte auflegte, war die Verbrennung seines Wohnsitzes der Stadt Speier, i. J. 1689. Die Franzosen ig unter dem beruͤchtigten Mordbrenner Brigadter Melacs dessen Andenken auf immer zu brandmarken man den Hunden den Namen Melae beilegte, * be⸗ reits die Staͤdte Offenburg, Rastadt, Baden, Pforzheim, Bruchsal, Mannheim, Kreuznach, Alzey, Frankfurt, Worms, nebst den diesen Staͤdten nahe gelegenen Borfschaften abbrennen lassen, als ste auch noch die Einascherüng von Speier beschlossen, und am aten Tage des Pfingstfestes 1589 verwicklichten. Vor der Ausführung dleser Mordbrennerei hatten die Franzosen die Sustentations„ Depositen⸗ und Armen-Kassen⸗Gelder, im Gesammtbetrage von 1379 Mark,
9 er Chronik, — Muͤller⸗Datt⸗Hegewisch Geschichte Max !.
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hinweggenommen, und Tausende von kammergerichtl. Prozeß Akten nach Straßburg geschleppt. Zum Gluck war schon frhh n bei der unerwarteten Ueberrumpelung der Reichsstadt Straßbuͤrg i. J 1681, ein bedeutender Theil des kammergerichtlichen Archivs nach Frank 16 ,,, e g, an,. far durch den Brand dem mmergerichtlichen Personale verursachte Schaden
und betrug mehrere Tonnen hol r sac 9 . 9. 2
Durch den Reichsschluß vom 22. Okt. 1689 wurde nun Wetzlar
Y Revocata pax, sopitus ubique armorum furor; restituta vis leg i- bus, judiciis auetoritas: rediit cültus agris, sa gris honos, sescuritas o- minibus, gerta dnique rerum suarum possessio coalita iterum pacis
gslutino reipublicge membra, quae tam longa armorum Serie la ce ra ve-
rat; regte faciendi omnibus aut incussa voßlnnt j it. .
ita; i ge en, n, ætc- , eschichte der Zerstörung der Stadt Speier i. J. 169g Fabers alte Staats⸗Kanzlei, Theil 2. S. 319. 2