l . l . l
— — ——
— — — — — — —
14387 — No. g, fällig, und eine besondere Bekanntmachung enthaͤlt das Noͤthige wegen Auszahlung der darin verschriebenen Zin— sen. Mit dieser soll die Ausreichung der neuen Zins⸗Kou⸗ pons, Series IV., so wie der etwa nicht abgehobenen alteren Koupons, verbunden werden. . '.
Dazu sind die Staats⸗-Schuldscheine im Originah vorzu— legen, weil auf denselben die neuen Zins⸗Koupons abgestem⸗ pelt werden muͤssen.
Das dabei stattfindende He fahren ist folgendes:
In Berlin werden diese Zins-Koupons bei der Kontrolle der Staats⸗Papiere im Seehandlungs⸗Gebaͤude, Jaͤger⸗Straße No. 21., Vormittags von 9 bis 1 Uhr ausgereicht und zwar auf die Staats⸗Schuldscheine:
No. ... bis 15,00, vom 2. bis 4. Januar.
15, oo 30, 00o,⸗ ö ⸗ So, ooa⸗⸗ 45, ooo, 13. 498. 45, 001 6o, ooo, 20. 35. e 6 d 353. g. Februar. . oog 0. 5. = go, oo o, , 7. 24. ö
105,001 und drüber 15. Marz.
Jeder, welcher Koupons zu erheben hat, wird ersucht, sei— nen Staats⸗Schuldschein nach Littera, Nummer und Nenn— werth zu spezifiziren und zwar, wenn es deren mehrere sind, in der Ordnung, welche die Zahlenfolge der Nummer ergiebt. Er stellt diese Spezifikation in duplo aus, versieht beide Exemplare mit seiner Namens-Unterschrift, welcher Stand, Wohnung und Datum hinzuzufuͤgen ist, und uͤbergiebt sie, mit den Original⸗Staats-Schuldscheinen, der Kontrolle der Staats-Papiere, bei welcher gedruckte Formulare zu jenen Spezifikationen unentgeltlich verabreicht werden und schon gegenwartig in Empfang zu nehmen sind.
Die Beamten werden sich bemuͤhen, einen Jeden, so weit es nur irgend moͤglich ist, sofort abzufertigen; wenn es die Menge der Arbeit aber nicht verstattet, unter Zuruͤckgabe des einen Exemplars der Spezifikation als Empfangs-Beschei— nigung — den Tag bestimmen, an welchem darauf die neuen Koupons abgeholt werden koͤnnen. Erlauben es die Um— staͤnde, so wird auch ohne Ruͤcksicht auf die bezeichnete Rei— hefolge mit der Extradition, jedoch in der Voraussetzung und in dem Vertrauen verfahren, daß durch diese bloß zum Be— sten des Publikums abzweckende Einrichtung weder ein die Geschaͤfte stoͤrender Andrang, noch uͤberhaupt unbillige An— foderungen veranlaßt werden, um so mehr, als mit dem 15. Maͤrz 1geg die Ausreichung der neuen Zins-Koupons nicht geschlossen, sondern bis zur naͤchsten Zins-Zahlung un—
unterbrochen fertg etzt wird. Es ist auch hier die Erinnerung zu wiederholen, daß we—
der die Kontrolle der Staats-⸗Papiere, noch die dabei ange— stellilen Beamten, noch weniger aber die unterzeichnete Haupt— Verwaltung der Staatsschulden, sich mit irgend Jemand, uͤber die Ausreichung neuer Zins-Koupons in Briefwechsel einlassen koͤnnen; weshalb alle Gesuche dieser Art schon in voraus abgelehnt werden und unberuͤcksichtigt bleiben muͤssen.
Was zur Erleichterung des Publikums hierunter gesche— hen kann, besteht darin, daß: 9
Auswärtige, denen es hier in Berlin an Bekanntschaft fehlt, ihre Staats-Schuldscheine zur Einziehung der Zins— Koupons an die naͤchste Regierungs-Hauptkasse einreichen koͤnnen. Wer dazu geneigt ist, muß es aber ungesaͤumt und spaͤ— testens bis Ende Februar 1623 thun, auch seinen Staats— Schuldscheinen zwei, in eben beschriebener Art eingerichtete Verzeichnisse derselben beifuͤgen. . —
Die Regierungs-Hauptkassen uͤbersenden dann die Staats⸗Schuldscheine unter, portofreier Rubrik, an die Kon— trolle der Staats ⸗Papiere, welche auf denselben die Zins⸗ Koupons abstempelt und diese mit den Staats-Schuldscheinen, zur unentgeltlichen Extradition, an die einsendende Kasse zu—
uͤckschickt. ö III.
Wer die neuen Zins⸗-Koupons, oder eine fruͤhere Series derselben, in Leipzig zu erheben wuͤnscht, zeigt solches baldigst, spaͤtestens aber bis ultimo Januar 1823 dem dortigen Han— delshause Reichenbach u. Kompagnie an und 63 demsel⸗ ben dabei ein doppeltes Verzeichniß seiner Staats⸗Schuldscheine nach Littern, Nummer und Nennwerth, wie es oben vorge— schrieben ist, worauf sodann die darnach verlangten Zins-Kou— pons unentgeltlich verschrieben werden und in der Zeit vom 15. bis letzten Februar 1623 bei unserm im Komptoir des gedachten Handelshauses zu Leipzig alsdann anwesenden Kommissarius kostenfrei abzuheben sind, als zu welchem Ende
ihm aber auch die Originat-Staats,- Schuldscheine vorgelegt
werden muͤssen, um die Koupons darauf abzustempeln.
Wer diese Gelegenheit nicht benutzt oder die verschriebe— nen Koupons, waͤhrend der so eben bezeichneten Zeit, in Leipzig nicht abhebt, kann dieselben nicht mehr dort, sondern nur in Berlin bei der Kontrolle der Staats-Papiere er— halten. e
Bei dieser Gelegenheit wird die Bekanntmachung erneu— ert, daß, wer überhaupt Zinsen von Staats-Schuldscheinen in Leipzig zahlbar zu stellen wuͤnscht, zu diesem e , , edachten Handelshause Reichenbach u. Komp. die ganze ö seiner Zins⸗-Koupons präsentirt, um dieselbe mit ei— nem rothen Stempel zu versehen, welches den Erfolg hat, daß dergleichen roth gestempelte Zins⸗-Koupons ausschließlich
2
bei demselben in Leipzig, auf Rechnung der untersh! e schreibt man unterm 297. v. M., daß die Zahl der Haupt⸗Verwaltung der Staatsschulden, jedoch zu 7 g Ten fü, dort mit jedem Tage zunehme. Am 2zsten Inhaber beliebigen Zeit, in so fern nur die Zinsen, selhst der General Eguia, nebst Frau, 3 Kindern und einem
ie sprechen, selbst faͤllig si et we ersonen an. . 6 n , * eingelbset wet dei . von. ae n, hat gestern den Herzog von Tarent
. von zog, — X chef als Major — general der Koͤniglichen Garde i. e r. ; ; ndlungen in dem Prozesse der Herren Meurice, De⸗ zurückzuführen, nämi ehm des, n,, dre wb, ne e el r Ren n Asstifen⸗ Hofe fortgesetzt und beendigt. Am Schlusse des eredten Reguisitorktums des General- Advokaten Hrn. von 2) 500 welches auf die Versammlung einen tiefen Eindruck zu ma⸗ 400 en, heißt es unter andern: „Der blutduͤrstige Zweck, den 300 efellschaft der Karbongris, zu welcher Meurice unstreitig ge⸗ 200 dei Vertheilung der Listen der Geschwornen und bei den an en erlassenen Droh⸗-Briefen vor Augen hatte, kann keinen
2* blick zweifelhaft seyn. Sie werden daher nicht vergessen, . Herren, daß hier Lon Ihrem eigenen Interesse, Ihrer eige⸗ 25 mn abhaͤngigkeit, die Rede ist; unmbglich koͤnnen Sie es gleich⸗
Es werden deshalb die Inhaber von Staats- anfehen, daß Boͤsewichter es wagen, Ihre Namen dem Dol⸗ e Mörders zu bezeichnen; Sie wuͤrden dadurch nicht allein
nen, welche auf eine, nicht in diese 8 Klassen fallend. ; lauten, aufgefodert, dieselben ohne Koupons, mitn erhabenen Stellung vergeben, sondern auch die Handhabung besonde a U zuferti sche, und mit ihr den Staat, deren festeste Stuͤtze sie ist, esondern, in duplo anzufertigenden Nachweisung,! scße 6 ich daber daß Sie die Formulare jederzeit unentgeltlich in der Kontrolle hitttren, Ich. halte me, daher überzeugt, daß Sie die Ih— sind, bei derselben ungesaͤumt einzureichen, um du . rn, Nennwerth derselben in andern Staats⸗Schuldschn , , , 9 gn r urtheil wird Frankreich beweisen, daß, wenn in dem La bezeichneten 9 Klassen, nebst dazu gehoͤrigen Koupons, fü , , ,. unerschrockene Geschworne sich [IV, die uͤberschießenden Summen aber, welche durch! iedrige Drohungen nicht haben in Furcht jagen lassen, an⸗ 6 U h niedrig ⸗ Schuldscheine à 25 Rthlr. nicht dargestellt werden kan, leich ünerschrockene Geschworne auch gewußt haben, die ür— Empfang zu nehmen. dieser Drohungen, so wie sie es verdient, zu bestrafen.“ Nach⸗ Berlin d. 30. Nov. 1922. ie Advokaten ihre Klienten vertheidigt, der General-⸗Proku⸗ Haupt⸗Verwaltung der Staatsschulden darauf in einer langen durchaus improvisirten Rede geant⸗
S j 746 6 t, erstere demnaͤchst wieder das Wort ergriffen und endlich v. d. Schulenburg. v. Schutze. Beelitz. srfsdent sein Résums gemacht hatte, erfolgte um halb 1
Rächts das Urtheil, wonach Delaserve kee en. Meu⸗ d Marchand aber zu sechsmonatlicher Verhaftung, und je⸗ 100, dieser zu Zoo Fr. Geldstrafe, beide aber solidarisch in ozeß⸗Kosten verurtheilt worden sind. ayonne, 26. Nov. Saint-Jean-Pied⸗de⸗Port wird
Fammelplatz der Glaubens-Armee genannt. — Dem Ge—
Staabe des kommandirenden Generals der einen Division anzoͤsischen n,, , ,. von r, . ist neu⸗
. ; js der bisher im Kriegs-Ministerium beschaͤftigt gewesene
IÜ. 3 6 in . Na chM 1 ch g LCLieutenant de Roncherolles, beigegeben worden. — Am
h wurden den Agenten der Glaubens-Armee, zur Aus— wu 1
von sieben oder acht gefangenen Konstitutionellen, Paris, . Der. Der Minister Staats⸗Sekretair fuͤr
Endlich ist, zur Vereinfachung der Verwaltung Erleichterung im oͤffentlichen Verkehr, beschlossen, all Schuldscheine auf 6 Klassen points von:
1) 1000 Rthlr.
Angekommen: Se. Durchlaucht der Fuͤrst von Muskau, von Muskau.
Abgereist; Der Russisch Kaiserliche außerordent sandte und bevollmaͤchtigte Minister am hiesigen Hofe, Alopeus, nach Warschau.
9 n b. en neuesten Nachrichten aus Toulouse zufolge, lebt der
Fr., durch ein Handlungs-Haus hieselbst ausgezahlt. waͤrtigen Angelegenheiten, Vicomte von Montmorency,
vorgestern Abend aus Verona wieder hier eingetroffen, un!
unmittelbar nach seiner Ankunft, Sr. Maj. dem Könige! Erfolg seiner Mission Bericht ab. Allerhöchstdteselben he
Ihrem Minister einen Beweis Ihres 2Wohriwonens unz ö. sonderen Zufriedenheit zu geben, demselben bei diesen Hel fuͤr sich und seine Nachkommen in gerader Linie, den Hectzj tel zu verleihen geruhet.
.
Zurüsckgezogenheit, und wohnt nicht einmal den oͤffent—
ist, um das Aufsehen zu vermeiden, welches fein Erschei— anselbst verursacht hat, in dem Kloster seines Ordens in
Religtonsttebungen bei.
brüfsei, 4. Der. Se. Maj. dor König haben den rath Holvoet zum Gouverneur des oͤstlichen Flandern nt. — Das amtliche Tagblatt des Koͤnigreiches enthaͤlt
Königl. Verordnung vom 26. Okt. d. J., wonach vom 1.
Vorgestern erschien im Moniteur folgender Artikel, wi 1923 ab, bei allen oͤffentlichen Verhandlungen, in den
allem Anscheine nach, aus einer offieiellen Quelle gesost
„Alle solche Fragen, die einer auswaͤrtigen Politik angehör
ben die Eigenheit, daß, da sie sich an entferntere Intereseen fen, ihre Eroͤrterung auch außer der Sphaͤre gewoͤhnlicher ) nungen liegt. Die in diesen letzteren Berechnungen gg Maͤnner befinden sich daher, um uͤber jene Fragen richth theilen, in einer hoͤchst unvortheilhaften Lage; sie sind außer; irgend einen 4 Gesichtspunkt aufzufassen, oder an einer bestimmten Grundlage zu Werke zu gehen; sie sind mehr ausgesetzt, sich in ihren urtheilen von dem eigentlich der Verhandlungen zu entfernen, als diese Verhandlung ihrer Natur nach, großeren Entwickelungen unterworfen's mithin auch zu einem desfallsigen Beschlusse ein groͤßerer wand erfoderlich ist. Es duͤrfte daher jenen Maͤnnern von Nutzen seyn, die Entscheidungen der Fragen, fuͤr welch interessiren, wenigstens in dem Maße, wie solche erfolgt ⸗ nen zu lernen. Nach den mancherlei widersprechenden C welche uͤber unsere Verhaͤltnisse mit Spanien verbreitet sind; nach den Diskussionen, die sich im Laufe der Konfen
Verong uͤber diese unerschoͤpfliche Materie erhoben haben;
unschluͤssigkeit, welche durch die mancherlei entgegengesehn nungen in den Gemuͤthern erregt worden ist, — ließe sich! eine ziemlich dauerhafte Grundlage zu neuen Muthmaßun der Gewißheit finden, daß Frankreich beim Kongresse in diejenige Stelle ee, , , habe, welche ihm unter den h schen Monarchien zukam, und daß die Kontinental⸗-Maͤchte t reich uͤberlassen haͤtten, die Angelegenheiten Spaniens zu
und zu beendigen, mit dem festen Vorsatze, alle ihre Ku
Mitwirkung bei denjenigen Gewalt⸗Maßregeln aufzubieten chen unser Stgat sich etwa veranlaßt fehen möchte. Du solchen Entschluß haͤtten die hohen Maͤchte des Festlandes ner so einfachen und so richtigen Idee gehandelt, daß st eraden Sinne einleuchten wird; sie hatten sich hinsich ntscheidung der Frage, die sie alle angeht, einer Mach traut, welche dabei das unmittelbarste Fnteresse hat. Um so hoch wichtigen Beweis von Vertrauen haͤtle Frankteh Weisheit, und der inneren Kraft zu verdanken, welche ez Triumphe der Begriffe von Ruhe und Ordnung uͤber Spa
und Irrthuͤmer, die es nur zu lange bewegt haben, gewon
vor allem aber haͤtte es jenes Vertrauen den Tugenden si nigs zu danken, so wie den Maßregeln, welche Er zu ti wußt, um Frankreich in einer angemessenen Stellung di Begebenheiten der Halbinsel beobachten zu lasfen; endl rankreich das ihm geschenkte Vertrauen jener Ueberein n Wünschen und guten Gesinnungen zu verdanken, womt ein ganzes Volk dem Koͤnige die Zuverstcht bezeigt hat, mit es Seine Regierung betrachtet. Shne Zweifel därfte ein J. Resultat fuͤr alle in diese Frage derssochtenen Intel Pfand vollkommenster Beruhigung hinsichtlich ihrer eswanhh teren Entwickelungen seyn.“
jinzen des suͤdlichen Brabants, so wie in den Arrondisse— s von Bruͤssel und Louvain, ausschließlich die National— che in Anwendung kommen soll. Unkenntniß derselben in ihren Funktionen nicht belas—
Die Beamten, welche
erden koͤnnen, sollen, nach Maßgabe ihrer Fahigkeiten, Provinzen des Reiches angestellt werden, wo die Fran— oder Deutsche Sprache herrschend ist. — Eine andere Verordnung befiehlt die Ausfuͤhrung des neuen Ab— Systemes vom 1. Jan. 1623 ab. — In Bezug auf die lesigen Blattern fruͤher gegebene Nachricht uber das erwartende Gastspiel Talma's (S. 1455 d. 3.), mel— tselben, aus dem Franzoͤsischen Zeitblatte: „le Keil,“ Unternehmer des LThéätre frangais in Paris, dem ge— n Kuͤnstler ein aus der Theater-Kasse fließendes Ge— bn Lo, oo Fr., mit einer von dem Gouvernement be— en jahrlichen Zulage von Zo, 000 Fr. und einen fuͤr Fr. abzukaufenden dreimonatlichen Urlaub, angeboten, Talma jedoch noch keinen bestimmten Entschluß gefaßt. ugsburg, 2. Dec. Fuͤr die Kavalerie der K. Baier— Armee sind betraͤchtliche Pferde⸗Ankaͤufe, namentlich in soldau, gemacht worden. Die Cheveauxlegers⸗Regimen⸗ len um eine Eskadron verstaͤrkt werden. Der neue minister hat eine Kommission niedergesetzt, welche ihm läge zur Verminderung des Personals in den verschie— ureaux seines Ministeriums machen soll. resden, 6. Dec. Se. Maj. haben Hoͤchstdero Nef— m Prinzen Friedrich August K. H., das Kommando der en Infanterie-⸗Brigade uͤbertragen. Der bekannte Professor van Eß, vormals katholi⸗ hfarrer in Marburg, welcher sich jetzt in Darmstadt t, ist, gegenwartig beschaͤftitt, von den Predigten m verstorbenen Ober-Hofpredigers Reinhard, eine wohl— sgabe in 34 Banden zu veranstalten. — 34 Leipzig er— beruͤchtigte Kaufmann Kopf, am 27. Nov. seine Stra⸗ stand Vormittags von 11 bis 12 Uhr am Pranger, rde Abends ins Zuchthaus auf 4 Jahre abgefuͤhrt.
ankfurt, 5. Dec. Die Nachricht von der Ern en⸗ s Hrn. von Pfeffel zum Königl. Baierschen Bundes— ksandten hat sich bestätigt. Heute fand nach Ablauf die Ferien bestimmt gewesenen Frist, wieder die erste des Bundestages statt, welche der Koͤniglich Saͤchsi⸗ sandte, Herr von Carlovbitz, als ernannter“ Stelldertre— Hrn. Grafen von Buol-Schauenstein, damit eröffnete, den Hrn. von Pfeffel als Nachfolger des verdienstvol—
1490
len Freiherrn von Aretin feierlichst in die Versammlung ein— fuͤhrte. Es wurde hierauf uͤber einige wenig erhebliche Re— klamationen diskutirt und demnächst einstimmig beschlossen, die Ferien noch bis zum 1. Februar zu verlaͤngern.
Der Koͤnigl. Hanndversche Bundestags-Gesandte, Herr von Hammerstein, ist von einer nach Paris unternommenen Reise heute wieder hier eingetroffen. .
Karlsruhe, 3. Dec. In der gestrigen Abend⸗Sitzung hat die zweite Kammer die Berathungen uͤber das Konskrip— tions-Gesetz beendigt, und dasselbe, mit Ausnahme Einer Stimme, angenommen.
Kehl, 2. Dec. Das am 2g. Nov., Vormittags 107 Uhr, zu Buͤhl, Speyer und Stuttgart bemerkte Erdbeben wurde auch hier empfunden. Das neue Schulhaus bekam eine schau— kelnde ungefahr 8 Sekunden dauernde Bewegung von Suͤden gegen Norden. In der Atmosphaͤre herrschte Stille. Bald darauf begann ein Wind, der gegen Abend zu einem Sturm sich erhob, und bis nach Mitternacht dauerte.
Manz, 5. Dec. Unter Redaktion des Herrn Grosch,
ist, an die Stelle der unlaͤngst aufgehobenen hiesigen Zeitung,
heute die erste Nummer der neuen Mainzer Zeitung er—
schienen. — Auch hier ist am 28. Nov., in der Naͤhe des
. fruͤh gegen 2 Uhr, eine Erderschuͤtterung verspuͤrt den.
Mannheim, 3. Dec. Das Großherzogl. Staats⸗Mini⸗ sterium hat folgenden Erlaß in die hiesige Zeitung aufnehmen lassen. „Man hat wiederholt zu bemerken gehabt, daß in den Auszuͤgen aus den Verhandlungen der Badischen Staͤnde⸗ Versammlung, welched ie Mannheimer Zeitung liefert, das Be⸗ streben sichtbar vorwaltet, durch die Art der Darstellung das Volk uͤber den Gang dieser Verhandlungen zu taͤuschen, und solches hinsichtlich der Absichten der Regierung irre zu leiten, wovon sich jeder Unbefangene bei Vergleichung dieser Auszuͤge mit den gedruckten Protokollen uͤberzeugen kann.“
„Das Ministerium des Inneren wird daher beauftragt, das Neckarkreis-Direktorium anzuweisen, der Redaktion die⸗ ser Zeitung aufzugeben, fuͤr einen unparteiischen Korrespon⸗ denten zu sorgen, und dadurch unangenehmen Maßregeln zu— vorzukommen.“
Weimar, 7. Dec. Unter den Studirenden in Jena, hat es am a9sten des vorigen und am nsten dieses Monats einige Unruhen gegeben. Die naͤchste Veranlassung dazu war ein Verbot gegen das Singen auf oͤffentlichen Straßen und Plaͤtzen. Vierhundert Studenten sind am 3. d. M. nach Kahla, einem benachbarten Städtchen im Fuͤrstenthume Al⸗ tenburg gelegen, ausgezogen, um, wie Einzelne versichern, die aufgeregte Menge zu entfernen und außerhalb Jena wieder zur Besinnung kommen zu lassen. Von Seiten Der akademi— schen Behoͤrde ist die Drohung nachgefolgt, daß derjenige,
welcher nicht bis zum 7. d. M. zuruͤckkommen wurde, ohne weiteres relegirt werden solle. Zwei Kompagnien Infanterie und ein Detaschement Kavalerie, sind zur Unterstuͤtzung der Behoͤrden von hier nach Jena befehliget worden. 6. Dec. Gestern ist die Ruͤckkehr der ausgezogenen Studenten nach Jena in kleinen Abtheilungen erfolgt. We— gen der, vor dem Auszuge geschehenen Unordnungen und Fre— vel, hat man die strengste Untersuchung eingeleitet. Wien, 3. Der. (Aus dem Oesterr. Beob) Den neuesten Be— richten aus Konstantinopel vom 9. und 1. Nov. zufolge, sind da⸗ selbst wichtige Veraͤnderungen im Ministerium vorgefallen.
Schon seit laͤngerer Zeit waren die Klagen der Janitscharen gegen Halet Efendi, — der bekanntlich durch eine Reihe von Jah⸗ ren, als Praͤsident des Konseils, zuletzt aber als Nischandschi Baschi (Groß⸗Siegelbewahrer) den entschiedensten Einfluß auf die Staatz⸗ Angelegenheiten behauptete, — immer heftiger und lauter geworden.
In den ersten Tagen des Novembers vereinigten sich die Ael⸗ testen des Korps, zur Abfassung einer Bittschrift' an den Sultan, worin sie mit ehrfurchtvoller, aber fester Sprache, besagten Güänsi= ling als einen der Haupt-Urheber der uͤber das Osmanische Reich gekommenen unfaͤlle bezeichneten, und um seine Entfernung von den Geschaͤften ansuchten. Abdullah Pascha, der bei den Janitscha⸗ ren in großem Ansehen steht, und sie mehrmals schon glück ich zum Gehorsam zuruͤckbrachte, nahm es, auf ihre Bitte, *. sich, gedachte Vorstellung dem Monarchen zu uͤberreichen, und mit el ner buͤndigen Denkschrift von seiner Hand zu begleiten.
Sultan Mahmud wollte vor allem sich mit eigenen Augen von der Wahrheit der Angaben uͤberzeugen. Er durchzog, wie jetzt oͤf⸗ ter geschieht, am gten im strengsten Incognito bie Straßen von Konstantinopel. Es herrschte die größteè Ruhe. Der Monarch be— . sih mit , .. un gf begegneten;
ufklaͤrungen, welche er bei dieser Gelegenheit sich ver brachten seinen Entschluß zur Reife. ; .
Noch in derselben Nacht wurden der Großvezir Salih Pascha, und der Mufti, beide Kreaturen Halet Efendis, abgesetzt, und das Reichssiegel obbenanntem Abdullah Pascha, welcher in der letzteren Zeit das hei Skutgri stehende Armee-Korps befehligte, anvertraut. Die erledigte Stelle des Mufti erhielt Sidki Sade, jenes Mitglied der Ulemas, welches, als Praͤsident der Konferenzen, allen Ver⸗ handlungen des Lord Strangford mit den Tärkischen Ministern eee, 69 1 ;
s(war jedoch vorauszusehen, daß es hiebei allein nicht se Verbleiben haben wuͤrde. Wirklich bekam Halet Efendi ah, 363 10ten Nachmittags Befehl, sich aus der Haͤuptstadt zu entfernen; ein Kapidschi Baschi ele, ihn nach Brussa, wo er sein ferneres Schicksal erwarten soll. Gleichzeitig wurden guch der Berber Ba⸗ schi (Ober⸗Barbier), und der Kahwedschi Baschi Dien n, der Kaf⸗ seeschenken?, zwei Beamte von Halets Partei im Inneren bas Seragils, abgedankt und nach Asien verwiesen. Hoͤhchstwahrscheinli duͤrfte der Sturz jenes maͤchtigen Guͤnstlings die ,,,. mancher anderer seiner Anhaͤnger ur Folge haben.
Was man auch in der letzten Zeit Aber einen nahen Ausbru von Unzufriedenheit, unter den Janitscharen zu Konstantinopel, faͤlschlich verbreitete: die oͤffentliche Ruhe wurde nicht einen Augen⸗