1822 / 151 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 17 Dec 1822 18:00:01 GMT) scan diff

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1503 Armen⸗Fond uͤberwiesene kleine Ein laß⸗Gabe, ausgestellt worden war, wurde dasselbe am Tage der Einweihung jener Kirche i Altar⸗Blatte erhoben. Am 15. und 14. Okt., würden die religibsen eierlichkeiten durch die von dem Weih⸗Bischofe vorgenommenen elungen, und durch Begehung des Aerndte⸗Festes und allge⸗ meinen Todten⸗Amtes fortgesetzt, und von einem gut besetzten Mu⸗

evangelischen Glaubens⸗Bekenntnisses, nahmen an dieser Feier⸗ lichkeit Theil. Am 2. Okt. starb an einer Leber⸗Entzuͤndung, im S7ysten Lebens⸗Jahre, der von Sr. Maj. zum Konsistorial⸗Rathe bei der hiesigen Regierung ernannte biet Stadt⸗Pfarrer Seidel; ein, durch Thaͤtigkeit, freie unbefangene Denkungs-Art, und Humani⸗ taͤt sehr achtbarer Mann; die hiesigen Armen verlieren in ihm einen ihrer groͤßten Wohlthaͤter. Prüm 7Reg. Bez. Trier). Zur Beschaffung der Czakots den ten (Pruͤmschen) Bataillons e en Landwehr⸗ Regiments, bewil⸗ . der Kreis Daun 82 Rthlr., der Kreis Wittlich 1098 Rthlr., und der Kreis Berneastel, in so weit er zur Erganzung obiger Bataillons kontribuirt, 2g Rthlr. 5 Gr. 4 Pf. Der Rest des An⸗ kaufspreises, ad 392 Rthlr. 2 Gr. 9 Pf, ward durch freiwillige

. unterstuͤtzt, eber os Personen, und darunter mehrere

Beitrage des Ofsieier⸗Korps und der Wehrmaͤnner der uͤbrigen

Kreise, welche noch zum Batatllons⸗Bereiche gehoͤren, gedeckt. Schmiedeberg (Reg. Bez. Liegnitz.) Am 2g. v. M. sin⸗ gen hier die Gesellen des Zimmer-Meisters Großer jun. im Garten ihres Meisters, einen Zehn-Ender lebendig. Auf dem Dittersbacher Revier war an diesem Tage eine Jagd veran— staltet; dort hatten die Hunde den Hirsch aufgejagt, und ihn hieher in die Stadt durch mehrere Straßen, bis zu dem rings— um 2 Haäͤusern und Zaͤunen umgebenen genannten Garten verfolgt. ar en, und. Im November liefen: 14 Schiffe von 40 Durchschnitt⸗Last zu Stralsund . 43 Greifswald K 2 —Wolgast

in Suma 45 Schiffe von 433 Durchschnitt⸗-Last, ein, und 4 Schiffe von 16 Durchschnitt⸗Last aus Stralsund 5 . . ö Greifswald 53 39 Wolgast 57 Barth

in Suma 125 Schiffe von 398 Durchschnitt-Last, aus.

Tilse (Reg. Bez. Gumbinnen). Am 17. Novem—⸗ ber begaben sich das Militair und die koͤniglichen und staͤdti— schen Behoͤrden, in feierlichem Zuge in die Kirche; nach voll— endetem Gottesdienste wurde ein 16 Deum unter Begleitung von Musik-⸗Choͤren und von 101 Kanonen-Schuß abgesungen. Hierauf zog die ganze Versammlung auf den großen Markt, wo das Militair und Civil gemeinschaftlich dem allgeliebten Koͤnige ein dreimaliges Lebehoch brachte. Ein frohes Festmahl folgte hierauf, wobei das Wohl des Landesvaters, unter Ab— feuerung von 25 Kanonen-Schuͤssen getrunken wurde. Eine reichliche Spende fuͤr die Armen bewies, daß die Theilnehmer des Festmahls, aus allen Staͤnden, bei dem Frohsinn, ihre ar— men Mitbuͤrger nicht vergessen. Eine besondere Speisung saͤmmtlicher im Orte befindlichen Invaliden, war von den Militair-Behoͤrden in der Kaserne veranstaltet. Eine allge⸗ meine freiwillige Erleuchtung der Stadt beschloß diesen Tag, dessen Andenken in den Herzen Aller, die ihn feierten, nie

verloͤschen wird.

ie Prümmer gemeinnützigen Blätter machen das Eier⸗Oel, als Hausmittel a 6 ö bekannt. Dasselbe wird auf folgende Art bereitet. Eier werden hart gekocht, das Weiße vom Gelben gesondert, das Gelbe in einer Pfanne erwärmt, bis daß sich heim Eindrücken mit dem Finger das Oel sondert. Das Ganze wird nun in einen leinenen Beutel geschlagen und zwischen erwarmten

Pressen ausgepreßt.

ls das beste und einfachste Mittel gegen feuchte Wände, wird das Ueb erzie⸗ 266 Wand 3 dünngerolitem Blei empfohlen. Dieses Blei ist von derselben icke, wie das Blei, mit welchem die Theekisten ausgelegt sind. Wenn der Qug— dratfüß nur noch 5 goth schwer ist, so soll kein Wasser und keine Feuchtigkeit n. Dieses Blei wird sodann an der Wand mit kleinen kupfernen Nä⸗

ichgehe ; U , weil diese nicht verrosten. Daß man hierauf dann jede Tapete aufziehen kann, versteht sich von selbst.

m das Holzwerk in den Gebäuden gegen die zerstörenden Wirkungen der uftin n ,. der Tiroler Bote folgendes Mittel! Man zerligsse 3 PViertelpfund Kolophoniüm in einem eisernen Tiegel, und thue 12 Maß Thran und 3 bis 3 Rollen Schwefel hinzu. Wenn sich das Kolophonium und der Schwefel ganzlich aufgelöst haben, so thue man braunen, rothen oder gelben Sker Je nachdem man die Farbe haben will, der vorher mit Oel fein ahgerieben worden ist, hinzu. Dann streicht man mit dieser recht heiß gemgchten Mischung vermittels un Pinsels das Holzwerk an, und zwar das erste Mal so dünn als möglich. Nach ein Paar Tagen, wenn der Anstrich in's Holz eingezogen und recht trocken ist, wiederholt man das Anstreichen. Selbst Mauersteine werden

dadurch vor dem Verwittern gesichert.

Im Monat November galt nach Berl. Maß und Geld

In Sgr. pro Scheffel , Gerste. Hafer.

Rt. Gr. Pf. Rt. Gr. Pf. Rt. Gr. Pf. In Amsterdam 265

155 211 Aurich 17 16 13 Emden 12

5 11 annover 22 nn, aͤhren

6 19 23 ( 28 11 8 Munchen 29 Oesterreich (Nieder⸗) K

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Vergleichung. 69 Stand. Weitzen 1 Rthlr. 1 Gr. Voggen 4 Nthlt 3 Gr. (Emden); Gerste az Gr. Hafer 11 Gr. (Emden).

Roggen 2 Rthlr. 2 Gr. (Mainz); Gerste 2 Rthl (Mainz) ; Hafer 1 Rthlr. 6 Gr' (Mainz). hu

Wechsel⸗ und Geld⸗Kourse.

Ham burg, 10. Dec. Mon. 1047 pCt., mit S besser mehr zu haben wi London k. S. 36 Schill. 9 Den., 2 Mon. z 5 Den., Geld mit Den. besser. Paris 2 s . Schill.ͥ, Geld und Briefe. Bordeaux 2 M Schill. Kopenhagen k. S. 249 pCt. Brel

dor Schill., Geld mit * besser. Wien in elle

1495 pCt., Prag in effectiy 6 W. 150 pCt.,

K

Hoöoͤchster Stand. Weitzen 2 Rthlr. 8 Gr. (4

Amsterdam k. S. 103

ren

Allgemeine

ßische Staats-Zeitung.

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161 6 Stück. Berlin, Dien stag den 17ten December i822.

burg 6 W. 146 per, Frankfurt 8 W. ic pet,

ten und wenig gemacht. Leipzig z. M. 149 p Petersburg 9 Mon., 873 Schill. flau. Diskont Geld und Briefe.

Louisd or 1 Mrk. 37 Schill., zu lassen. marco 1015 Schill., zu lassen. Daͤn. Grob Konn pCt. Hamb. Grob Kourant 1235 pét. Neue für voll 3o pCt. 1 Schilling-Stuͤcke 26 und eb) Piaster, zu 26 Mark Kaͤufer. Fein Silber 27 u zu haben und zu lassen. Silber in Sorten 13 8. 14 L. 9 G. 2, Mrk. 10 Schill,, Preuß. Muͤnze 4 Schill, zu lassen.

Preußische Praͤmienscheine, ox Mrk. Bko. n à gol Mrk. Bko. zu lassen. .

Preuß. Engl. Anleihe pr. kont. 8569 . 655 pe und Briefe.

Neue Preuß. Engl. Anleihe pr. kont. 84. 842) und Briefe.

Norweg. Anleihe bei Gebruͤder Benecke à 5p pCt. Briefe, 86 pCt. Geld. Desgleichen bei Hu Sohn a 6 pCt., nach dem Erscheinen zu liefern ag Geber, 4 g4 pCt. Nehmer.

Daͤn. Anleihe, erste Abtheil. à 6 pCt. Zinsen, 95.9 desgl. 5 pCtg.; zweite desgl. 5 pCtg., wenig Umsatz. Daͤn. Engl. Anleihe in Lst. a 37 Schill. 4 D Bko. Mrk. 837 . 643 pCt., wenig Umsatz.

Oesterr. Loose, pr. kont. 16. 119 pCt.; Metal kont. 62. 627 pCt., auf 3 Mon. 88 . 9825 pCt., ; gesetzten Preisen etwas gemacht.

Wiener Banko⸗Aktien pr. kont. 930. 940 pt, Februar ga5 . 935 pCt., zu herabgesetz ten Prei gemacht.

Berlin, 13. Dec. London 3 Mon. A7 Nthlr.

Hamburg 8 Mon. à 16533 pCt., kurz à 1565 pad dngekom men: ĩ ch und George von Hessen⸗Kassel, von Braunschweig.

Amsterdam 8 Mon. a 145 pCt., Paris 2 Mon.

pCt., Augsburg 8 Mon. 4 1083 pCt., Frant

M. 8 Mon. à 103 pCt., Wien in 20 Kr. 2 Mon. pCt., St. Petersburg 3 Wochen dato à eg pt, kaͤufer.

Preuß. Praͤmien-Scheine a 109 pCt. Geber, pCt. Nehmer. Staatsschuld⸗Scheine à 733 pCt. fer. Pr. Englische Anleihe à gos pCt. zu habe pCt. zu lassen. Norwegische Anleihe zum Kours! a 989 pCt. Verkaͤufer. Oesterreichische 5 pCtge nen p. Casse à 87 pCt. und auf Zeit incl. 1 Mon Mon. taͤgl. à 66 pCt., zu machen Oesterr 9 6 pr. ult. December à 125 pCt. Briefe, Geld.

Königliche Schauspiele—

Sonnabend, 14. Dec. Im Schauspielhause: Stuart, Trauersp. in 5 Abtheilungen, von Schiller. halb 6 Uhr.)

Wegen Unpaßlichkeit der Mad. Unzelmann, h Schauspiel: Kenilworth, heute nicht gegeben werden,

Sonntag, 15. Dec. Im Opernhause: Numm Lustsp. in 1 Aufzug, von C. Lebruͤn. Und: Arlequin in der Zauberei, Pantomime in 3 Abtheil., von Lauchen

Im Schauspielhause: Belmonte und Constan in 2 Abtheil.,‚, Musik von Mozart. ; .

Montag, 16. Dec. Im Schauspielhause: Nin Weise, dramatisches Gedicht in 5 Abtheil., von Lessi Lemm wird hierin als Nathan wieder auftreten. schort: den Sultan. Mad. Devrient: Recha. Hr.! den Tempelherrn.)

Meteorologische Beobachtung⸗

Barometer Therm. Hygr. Wind. Witte 11. Dec. A. * * 93* . trüb. 19. Dec. F. 3 9175 W. trüb, Nebel, M 984* trüb, Sonnenbl ; 7357 istrüb. 13. Dec. FJ. 73 N. W. strüb, dunstiz. 727 S. O. Sonne, Wolken Redakten

Gedruckt hei Hayn.

[Amtliche Rachrichten.

nit des Tages.

e. Majestät der Koͤnig haben dem Regierungs-Rathe sston zu Gumbinnen, den Rothen Adler⸗Orden dritter sse zu verleihen geruhet.

Bekanntmachung.

saufleute oder Fabrikanten des Preußischen Staats, se bei dem Absatz Preußischer Wollen -Fabrikate nach a durch Rußland, nach Kanton zu handeln beabsichtigen, sich durch eigene Ansicht von der Waare zu uͤberzeugen schen, die auf den dortigen Markt kommt, zugleich aber ihrer Verpackung Kenntniß nehmen wollen, koͤnnen sich alb persoͤnlich an den Herrn Geheimen Ober -Finanz— h Beuth hieselbst wenden, der ihnen dazu bis zum R Maͤrz k. J., Gelegenheit und naͤhere Auskunft geben

Berlin, 14. Dec. 1822. Ministerium des Handels und der Gewerbe.

Graf von Buͤlow.

Der bisherige Advokat Alexander Philipp von Oliva

n Ab oskatäluwald bei dem Landgerichte zu Aachen be⸗

worden.

Ihre Durchlauchten die Prinzen Frie⸗

Sr. Excellenz der General der Infanterie und kommandirende seral des dritten Armee-Korps, Graf Tauentzien von Wit⸗ berg, von Krossen.

Diskonto a 33 pCt. Briefe und Geld. drichsd'or à 1163 pCt. zu haben, 4 1145 pCt. zu

Zeitung s⸗Nachrichten. d

daris, 7. Dec. Eine Koͤnigl. Verordnung vom 4ten s. hebt die bisher bestandenen 13 Inspektionen bei der balung der indirekten Steuern auf, und uͤbertraͤgt die meine Aufsicht derselben in den Provinzen, fuͤnf General— dektoren. Durch diese neue Einrichtung werden fuͤr das te Johr q0o 1,500 Fr. erspart; der fuͤr das Jahr 1924 zu nde Kredit fuͤr diesen Verwaltungs-Zweig wird uͤberdies 20 Millionen herabgesetzt werden, woraus abermals eine arniß von 400, 000 Fr. erwaͤchst. Die außer Aktivitat ge⸗ n Beamten werden nach Verhaͤltniß ihres bisherigen ommens pensionirt. Nach einer zweiten Verordnung sind die, den Steuer— ehmern in Marseille, Rouen, Bordeaux und Lyon zur e gestellten Kontroleurs abgeschafft, und ist den General— er-Empfaͤngern fuͤr die Departements der Rhonemuͤn— en, der niederen Seine, der Gironde und des Rhone assen worden, falls sie es fuͤr ihre eigene Verantwort— it noͤthig finden, den Steuer-Einnehmern in obigen Staͤd— pecielle Vorgesetzte zu bestellen, deren Besoldung jedoch General⸗Empfaͤnger selbst zur Last fällt, und deren An— ng von dem Präfekten sanktionirt werden muß. Was fontroleurs der Steuer-Einnehmer in Paris betrifft, so en dieselben nicht allein beibehalten, sondern auch, nach der der Stadt-Bezirke, auf 24 erhoht. Sie beziehen ein ilt von 1500 Fr., welches dem General⸗-Steuer⸗Empfaͤn⸗ es Seine-Departements zur Last fallt, und werden von n dem Finanz-Minister zur Anstellung in Vorschlag ge— Der Kaiserlich Russische Bothschafter, General Pozzo di o, ist am 4ten aus Verona hier eingetroffen. Der Mo— kuͤndigt die Ankunft des Lord Wellington in wenigen an.

Der von einigen hiesigen Blaͤttern verbreiteten Nachricht,

als ob der Fuͤrst Julius von Polignae zum diesseitigen Ge— sandten in Madrid ernannt worden sey, wird von dem Jour- nal des Débats auf das bestimmteste widersprochen.

In Betreff der von dem verstorbenen Hrn. Zea hieselbst abgeschlossenen Anleihe der 2 Millionen Pfd. Sterl., enthalt das Journal des ébats vom 6ten nachtraͤglich noch Folgen— des: „Es kann uͤber die Gesetzwidrigkeit und die Unguͤltigkeit dieses Anlehns nicht mehr der mindeste Zweifel obwalten. Nach dem 55sten Artikel der Kolumbischen Verfassung Titel as, und nach den Art. 114, 120, 154, 188 und 189, in Betreff der Vorrechte des Kongresses und der ausuͤbenden Gewalt, konnte Hr. Zea, selbst wenn er nach den Gesetzen des Kon— gresses und in Folge der guͤltigsten Vollmachten gehandelt haͤtte, immer nur ein kon ditionelles, der Ratifikation des Kongresses unterworfenes, niemals aber ein definitives Anlehn abschließen. Herr Zea wußte sehr wohl, daß er zu einem solchen nicht befugt, nicht bevollmaͤchtigt war; denn er sagt in seinem Schreiben vom 4ten v. M. selbst, daß dem Kongresse allein das Recht zustehe, ein Anlehn zu ratificiren. Er hätte daher nicht allein diese Klausel in dem Anleihe⸗-Kon— trakte namentlich aufführen, sondern uͤberhaupt auch des Da— tums des Kongreß-Gesetzes, welchem gemaͤß er negocirte, darin erwähnen muͤssen. Er hat wissentlich auf eine ganz ent— gegengesetzte Weise gehandelt; das Anlehn ist daher . dig unguͤltig und die Republik Kolumbien kann sich dadurch in keiner Art fuͤr verpflichtet halten. Hingegen sind, nach den Englischen Gesetzen, die Subscribenten jener Anleihe vom 413. Marz, die in dim Kontrakte bald als Kontrahenten, bald als Agenten der Anleihe aufgeführt sind, offenbar den Obligations-Inhabern, die in ihrem Vertrauen getaͤuscht worden sind, verantwortlich, und diese koͤnnen auf volle Ent— schaͤdigung bestehen.“

Der Schiffs- Kapitain Gimier ist wegen Unterschleifs zur See von dem Assisenhofe in Aix, zu fuͤnfjaͤhriger Fe—⸗ stungsstrafe und zum Pranger verurtheilt worden.

Es heißt, daß der General Quesada binnen Kurzem Pa— ris verlassen werde, um ein Kommando in Navarra zu uͤber⸗ nehmen. Die Truppen der Glaubens-Armee sind nicht fo= wohl von Minas Truppen geschlagen und uͤberwunden, als zerstreut, denn sie erscheinen in kleinen Haufen von 2 bis Zoo. Mann guf vielen einzelnen Punkten in Navarra, Ara— gonien und den Baskischen Provinzen; einige tausend Mann haben sich indessen auch auf unser Gebiet gefluͤchtet. Der Moniteur vom 5. enthalt über die neuesten Ereignisse auf der Spanischen Gräͤnze, angeblich aus einem Privat-Schrei⸗ ben aus Perpignan, folgendes:

„Der Baron Eroles hat, wie solches nicht anders zu er— warten war, Belver geräumt und daselbst nur ein schwaches Korps gelassen, welches indessen nach einer halbstuͤndigen Ge— genwehr, der Uebermacht des Feindes weichen mußte. Mina ist am 29. November fruͤh um 9 Uhr in Puycerda eingerückt. Die auf den Flecken Madame zuruͤckgedraͤngten Soldaten des Glaubens⸗Heeres, legten daselbst, auf das Ersuchen des Ba— taillons-Chefs des 6ten leichten Infanterie⸗Regiments, Hrn. Lavit, der auf diesem Punkte die Franzoͤsischen Truppen be⸗ fehligt, ihre Waffen ab. Die Truppen Minas stellten sogleich das Feuern ein und erclaͤrten dem kommandirenden O9ffteier, daß sie die Franzoͤsische Gränze respektirten. Die Truppen des Barons Eroles wurden von denen des General Mina bis in die Gebirge zur Linken Puycerda's und namentlich bis an das Dorf Ur verfolgt; sie vertheidigten sich indessen bis auf den aäͤußersten Graͤnzpunkt, wo sie sich auf das Begehren des Bataillons-Chefs Lafeuille gleichfalls genoͤthigt sahen, die Waffen abzulegen. Diese sowohl als jene Abtheilung des Glaubens-Heeres zog sich demnaͤchst auf unser Gebiet zuruͤck. Die in das Thal Andora eingedrungenen Truppen haben auf die erste an sie ergangene Auffoderung, dasselbe sogleich ge— raͤumt; eine gleiche hr nz hat Mina fuͤr die Privilegien dieses kleinen Freistaates bewiesen. Auf allen Punkten, wo diese einzelnen Gefechte stattgefunden, standen die Franzoͤsi⸗ schen Truppen unter den Waffen.“

Foir, 28. Nov. Die versprengte Glaubens⸗Armee, im Gan⸗ zen 180 Mann stark, hat in einzelnen zerstreuten Korps 133 Weg nach St. Girons (Franz. Depart. Äriege) genommen, und will von da sich nach Venasque wenden, um sich dort wieder zu sammeln. Sie hat zu dem Behuf ihre Waffen zurück empfangen.