Taufe, Bauwesen der Kirchen und Schulen, R Begraͤbnißplaͤtze, Bekanntmachung von den Kanzeln,
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litairische Eintheilung des Staates, e
zeerdigung, ln, Berichte, deren Abfassung, Bevoͤlkerungslisten, Bibelgesellschaft, Biß— thuͤmer, Brandversicherung, . u. s. w.
Vollstaͤndiges topographisches Wörterbuch
des Preußischen Staats, enthaltend, saͤmmtliche Staͤdte, Flecken, Dorfer, Wei⸗ ler, Kolonien, Vorwerke, Hofe, Muͤhlen, einzelne Haͤuser, mit Angabe der Feuerstellen und Einwohner⸗ zahl, so wie der Provinz, des Kreises, und des Re⸗ gierungs- und Gerichtsbezirks, worin sie liegen, des— gleichen alle Gebirge und Berge, große Waldungen und Forsten, Moraͤste und Brüche, Fluͤsse, Seen, Baͤche und Kanäle. Von J. D. F. Rumpf, Koͤnigl. Dofrathe, vormals expedirendem Sekretär bei der Negierung zu Berlin, und H. F. Rumpf, Köoͤnigl. Preuß. Lieutenant a. D., Ritter des eisernen Kreuzes. 3 Bande, A bis Z. Preis: 7 Rthlr.
Der Einleitung dieses Woͤrterbuchs sind folgende tabella—
rische Zusammenstellungen beigefügt: 1 eine geographische⸗mi⸗
nthaͤlt: die Armee⸗Abthei⸗ lungen, die Benennung der Armeekorps, die Provinzen mit den Regierungs- und Hberlandesgerichts-Bezirken, nebst den darin befindlichen Kreisen und deren Unterabtheilungen; 2) Eine tabellarische Uebersicht des Preuß. Staates, in Hinsicht auf Flaͤcheninhalt, Zahl der Einwohner, Haͤuser und Ortschaf⸗ ten, saͤmmtlicher Provinzen, Regierungs-Bezirke und Kreise. 3) Saͤmmtliche Kreise in der ganzen Monarchie, nach dem Alphabet, nebst den darin besindlichen Staͤdten und Flecken, der Einwohner und Haͤuser-Zahl in den Staͤdten und auf dem Lande, so wie den Regierungs- und Oberlandesgerichts— Bezirken, worin sie liegen.
Das Werk ist in gr. 8. auf gespaltenen Seiten fortlau— fend gedruckt und enthalt in alphabetischer Folge: 1) den Na— men des Ortes, 2) dessen Bezeichnung, als Stadt, Dorf, Flecken, Weiler, Bauerschaft, Vorwerk, Hof ꝛc.,, 3) die Pro— vinz, 4) den Regierungs- und 5) den Gerichts-Bezirk, so wie 6) den Kreis, worin der Ort liegt, ferner 7) die Zahl der Einwohner und 9) der Häufer, die der Ort enthaͤit. Bei den kleineren Wohnplaͤtzen ist das Kirchspiel oder die Pfarr— Kirche, die Burgemeisterei oder das Hauptgut angezeigt. In einem Anhange werden saͤmmtliche Postaͤmter, Postwaͤrtereien, Briefsammlungen und Stationen der ganzen Monarchie, mit dem Regierungs-Bezirk, worin sie liegen, nachgewiesen. Bei den Hauptpostaͤmtern ist die Entfernung von Berlin, bei den untergeordneten Postanstalten aber die Entfernung von dem nächsten Hauptpostamte angegeben, woraus sich ohne Muͤhe das nächste Postamt bei jedem Srte, also der Addreßort fuͤr jeden Brief, ermitteln laßt. Ein zweiter Anhang enthält sämmt— liche Hauptzollamter auf den Grenzen, nebst den Packhofs— Städten im Innern des Reichs.
Eine mit so wesentlichen Notizen versehene und mit Be— nutzung aller amtlichen Quellen ausgestattete Topographie, welche nicht nur jeden bewohnten Ort, sondern auch jeden topographisch bezeichneten Gegenstand umfaßt, war laͤngst ein dringendes Beduͤrfniß fuͤr sammtliche Staatsbehoͤrden, fo wie fuͤr den Geschaͤftsbetrieb der Privatpersonen. Referent hat sich von den richtigen Angaben der genannten Gegenstaͤnde überzeugt, und muß demselben den Anspruch auf eine der er— sten Stellen in jedem Staats- und Privat-Bureau einraͤumen.
Titulgturen und Addressen
an Koͤnigl. Preuß. Staatsbehoͤrden, Staatsbeamten und andere Personen, nebst den Ressort-Verhaͤltnissen, Vorschrif— ten fuͤr Bittsteller, dem neuen Stempelgesetze, und einem Verzeichnisse von Koͤnigl. Preuß. Ordensrittern und Inha— berinnen des Louisen- Ordens. 4te Ausg. Preis: 18 Gr. Das Titulaturwesen im Preußischen, im Staatsdienst sowohl
als in Privatverhaͤltnissen, hat sich in den neuern Zeiten sehr ver⸗ einfacht; aber eben darum ist es auch um so weniger zu entschul⸗ digen, wenn darin durch das Zuviel oder Zuwenig gefehlt wird. Die gegenwaͤrtige Schrift enthaͤlt nicht nur einen voͤllstaͤn— digen Unterricht uͤber die Titulaturen an Personen aus allen Stän⸗ den im Allgemeinen, sondern insbesondere an Preuß. Staatsbehör— den und Staatsbeamten von jedem Range. Die auf dem Titel genannten, mit jedem Titulaturbuche in naher Berührung stehen⸗ den Gegenstaͤnde, werden gewiß als eine sehr brauchbare Zugabe
willkommen sein.
Allgemeines Kriegswoͤrterbuch fuͤr Offiziere aller Waffen. Von H. F. Rumpf, Koͤnigl. Preuß. Lieutenant und Ritter 2c. Mit einem Vorwort von J. G. von Hoher, Koͤnigl. Preuß. General-Major im Ingenieur⸗-Korps 2c. Zwei Baͤnde, A bis 3. Mit XV Steintafeln in Bogengroͤße, und a9g8 Abbildungen. gr. 8. Preis: ar Bd. 3 Rthlr. 16 Gr. ar Bd. 2 Rthlr. 19 Gr. Bei dem sich immer mehr ausbreitenden Studium der Kriegswissenschaften, und bei den gesteigerten Foderungen, welche jetzt an den Soldaten von jedem Grade gemacht wer⸗ den, ist dieses Werk eine um so willkommenere Erscheinung, da wir bis jetzt kein ähnliches besitzen. Die Anspruͤche, die wir an die Brauchbarkeit eines solchen Werks zu machen be⸗ rechtiget sind, haben allerdings einen bedeutenden Umfang. Ein Woͤrterbuch der Kriegswissenschaften soll aus allen Zwei⸗ gen der Kriegskunst das Wissensnöthigste mit sachreicher Kuͤrze vortragen, es soll dem Offizier jeder Waffe einen solchen Un— terricht von dem Wesen und Dienst aller Truppengattungen darbieten, daß er nirgends als Fremdling erscheint, vielmehr
. e rn n, verschafft, daß sich der Hr. Verf. diefen s e
das
Fenntniß sich erwerben kann. Refer. hat sich die ang
rigen Aufgabe mit lobenswerthem Fleiße, mit Sachke
arg Beurtheilung, Auswahl und Zusamm enstellun efriedigendste entledigt hat.
Der dem Werke vorgedruckte Inhalt, wo die Artikt
einem bestimmten System, und zugleich in alphabetische
nung aufgeführt sind, giebt einen Ueberblick von dem z
Umsicht und Erfahrung des Verfassers. Der ebenerwaͤhnte Inhalt enthalt folgende Haun schnitte:
schnitt enthaͤlt theils Definitionen aus dem System der wissenschaften, theils die summarische Uebersicht des uͤberhaupt, so wie der einzelnen Truppengattungen, an sichten von der Strategie, von strategischen C satzen u. s. w. ö B. Kriegswissenschaften. 4 . Die Waffenlehre, das Fuhrwesen, nebß Gebrauch ze, Hier findet man in dem Woͤrterbuche um einzelnen Artikeln, die Verfertigung, die Einrichtum Handhabung, den Gebrauch der Waffen und Gescho Art, wie guch die Verfertigung und den Gebrauch i im Kriege uͤblichen Ernstfeuer. II. Die Truppenkunde, handelt von der Organ und inneren Einrichtung der Armee, von ihren versch⸗ Chargen, von der Kriegszucht und dem kleinen Dien;, der Verpflegung, von allerhand Ausruͤstungsgegenstaͤnden dem Justiz- und Medizinalwesen ze. III. Die Taktik. Dieses weitlaͤuftige Gebiet hat der fasser nach seinem Systeme eingetheilt, in: 1) Die reine Taktik, nebst Fechten, Reiten, S men ꝛc. Man findet hier nicht nur diese letztern ⸗ sehr vollstaͤndig abgehandelt, sondern auch die Abt der verschiedenen Truppengattungen, der Infanterig vallerie, Artillerie und Pioniere, in dem Gebrauch schiedenen Handwaffen, in der Bedienung des Gest in allen Evolutionen und Mandͤvern, bei den Schifj gen und sonstigen Verrichtungen. 2) Die Terrainlehre. Hierher gehort:
a) Das Aufnehmen und Zeichnen, die Terraink niß ꝛe. Was das Aufnehmen betrifft, so konn Verf. hier natuͤrlich nicht die ganze Feldmeßkunst / deln; jedoch giebt er unter den hierher gehoͤrigen N
eine vollständige Uebersicht der noͤthigen Instrument die allgemeinen Regeln fuͤr militairische Aufnahmen, der Zeichenkunst sind alle bis jetzt erschienenen Mu auseinandergesetzt, und auf den Steinplatten dane auch vermißt man weder das Kopiren der Zeichn noch das Auszeichnen der Situationsplaͤne u. gs. minder vollstaͤndig hat sich der Verf. bei der Terraink niß uͤber alle hierher gehoͤrigen Gegenstaͤnde ausgelo und Ref. kann nicht umhin, als Beispiele hier die kel Augen maaß, Orientiren, Terrain re. fuͤhren. ⸗
b) Die Befestigungs kunst. Auch diese ist so vollsth als es in einem solchen Werke geschehen kann, abt delt; man findet hier die verschiedenen Befestigun nieren, die Anlegung der Festungen, das Mauerwe verschiedenen Arten der Festungswerke, die ganze befestigung u. s. w. .
3) Die angewandte Taktik. Mehrere Artikel die
schnittes sind bogenstark, und beweisen ihre vollstaͤnd
oͤrterung. Von den Fechtarten der verschiedenen? gattungen ist besonders die der leichten Trupp, der kleine Krieg sehr zweckmaͤßig und musterhaj beitet. Ueberhaupt scheint der Verf. fuͤr diese Trin eine besondere Vorliebe zu haben, die z. B. aus det
Patrouille, Rekognosciren und vielen anderen, wege besonderen Vollständigkeit, hervorgeht. — Der Festum mit dem Minenwesen, der Angriff und die Verthe der Feldschanzen, die Pontonierwissenschaft, die Hä der Generalstabswissenschaft 3c. sind hoͤchst zweckmi handelt. — Endlich folgt:
IVI. Der Seekrieg, wo man die Erklaͤrung aller d schiedenen Kriegsfahrzeuge, der Einrichtung und des der Schiffe und ihrer Masten, ihres Segel- und Tan der hauptsächlichsten Manoͤver eines Schiffes bei den R
Mannschaft während eines Treffens u. s. w. findet. Diese kurze Darstellung des Inhalts laͤßt wohl Zweifel uͤber die Brauchbarkeit des, bereits in mehren tischen Blättern, namentlich in der Halleschen, Jen! Leipziger Lit. Zeit. mit Beifall gewuͤrdlgten Buchs uͤbn Ganze ist 71 Bogen stark, im groͤßten Oktavformat, und lich engem Druck. Die Auswahl der Abbildungen entspti dem Zwecke und dem Plane, wobei es eine Hauptabst den Preis des Buchs durch eine allzugroße Menge! feln nicht zu sehr zu vertheuern. Ref. hat sich t daß dieses gelungene Werk nicht nur dem Offizier jede der auf umsichtige Kenntniß seines Berufs Ansprug als ein treffliches Lehr- und Erinnerungs-Buch wil seyn, und ihm die Stelle einer kleinen Kriegsbibl Felde vertreten wird, sondern es wird auch, wegen ? mein verständlichen Vortrags, den Mann aus jedem Stande, der sich Kenntnisse von dem Kriegswesen va
von dem Wichtigsten außer seiner Berufswaffe, hinlängliche
will, vollkommen befriedigen.
welcher hierbei zum Grunde lag, und von der Reichhan
des Werks; die Ausarbeitung jedes einzelnen Artikels li . 6 den angefuͤhrten Zweck nichts zu wuͤnschen uͤbrig, un 6 . leicht auffindlichen Hauptbegriffe geben einen Beweis vn ö ö 2 1
a. Die Kriegskunst im Allgemeinen. Dies
le von Orleans ihren Gluͤckwunsch ab. Abends war großer Zirkel bei dem Grafen von Villle,
keln: Jager, Buͤchse, Schießuͤbungen, Signal, Fel
denen Operationen der Seetaktik, und das Verhaln
Allg e
meine
——
1657 1 Stück. Berlin, Dienstag den zu sten December 1822.
mtliche Nachrichten.
Kronik des Tages.
kichten von der Reise Sr. Maj. des Koͤnigs.
erona, 8o. Dec. Des Koͤnigs Maj. sind heute im ichten Wohlseyn hier wieder eingetroffen. Hoͤchstdie⸗ werden morgen hier verweilen, am 2easten d. M. aber, ise uͤber Inspruck, Salzburg, Linz, Prag und Dres⸗ jach Potsdam antreten, und gedenken am 3. Jan. k. elbst einzutreffen. . 6
hre Königl. Hoheiten die Prinzen Wilhelm und Karl, die Ruͤckreise von Neapel, einige Tage nach dem Ab— Sr. Maj. angetreten haben, genießen, den neusten ichten zufolge, der vollkommensten Gesundheit und wer— nige Tage spaͤter, als Se. Maj., in Berlin ankommen.
ngekom men: Der Königl. Hanndversche außerordentliche die und bevollmaͤchtigte Minister am hiesigen Hofe, Baron oDmpte da, von Dresden.
er Lieutenant Timm, vom aten Garde⸗-Landwehr-Kavale⸗ giment, als Kourier von Verona.
Zeit ung s⸗Nachrichten.
k
daris, 81. Dec. Vorgestern, als am Geburtstage der gin von Angouleme, empfingen J. K. H. die Gluͤck— he der Minister und der Groß⸗-9Officiere des Königlichen s und des Hauses der Prinzen und Prinzessinnen. ittags statteten auch der Herzog von Bordeaux, Made— le von Artois, der Herzog, die Herzogin und Made— An demselben
unter anderen auch der Herzog von Wellington bei— Seine Herrlichkeit haben gestern fruͤh um Uhr die nach London angetreten. Einige Stunden nach des
zs Abreise traf der Vicomte von Chateaubriand aus
a ein. Er wurde gegen z Uhr in das Minister-Konseil Der Koͤnigl. Franz. Bothschafter am St. Peters, Hofe, Graf von la ,. wird, wie verlautet, ersten Tagen des kuͤnftigen Monats hier erwartet. er zum Koͤnigl. Span. Gesandten am Londoner Hofe ite ehemalige Marine-⸗Minister v. Jabat, ist am i6ten in Bordeaux angelangt, und wird sich unverzuͤglich nach d einschiffen. e uche d' Aquitaine meldet, daß die Stadt Saint— be Luz in Gefahr stehe, gaͤnzlich von dem Meere ver— zen zu werden. Der Damm, welchen die Regierung zuffuͤhren lassen, um der Gewalt der Wellen Einhalt a und welcher aus den ungeheuersten, durch starke ei— Daͤnder verbundenen Steinmassen bestand, ist durchbro— zorden und zum Theil gänzlich verschwunden. Es wird nnn WMuͤhe halten, die zerstoͤrten Werke erzustellen. öe. Hej. der Koͤnig haben auf den Antrag des Mini— s Königl. Hauses, der hinterbliebenen Witwe und den Töchtern des in dem Vendée⸗Kriege sich ruͤhmlichst aus— neten Anführers Cathelineau, jeder eine lebenslaäͤngliche n ausgesetzt. m 1. Januar an, wird der Herzog von Blacas den von Duras in seiner Eigenschaft als premier Gentil- de la chambre bei dem Könige, ersetzen. Graf von Esterno, ein Schwager Eaulaincourts, ltglied der Deputirten⸗Kammer, ist Vor einigen Tagen Lerstorben. Er gehoͤrte zur Opposition, und vertrat epartement, welches die Herren Foy und Labbey de res gewahlt hat, das Departement der Aisne, wel— t zu einer neuen Wahl schreiten muß. r Drapean blanc kuͤndigt bei den verschiedenen Ver—
waltungs-Zweigen und bei den Präfekturen große Verände⸗ rungen an.
Der Advokat Drault, welcher sich bekanntlich geweigert, den General Berton zu vertheibigen, sollte, nach einem Be— schlusse des Assisenhofes zu Poitiers, auf ein Jahr aus der Advokaten-Liste gestrichen werden. Allein er Zpponirte sich gegen diesen Ausspruch bei dem Koͤniglichen Gerichtshofe in Poitiers. Dieser erklaͤrte indessen, daß der Einspruch des Drault unzulaͤssig sey, da es sich hier von einer Disciplinar, Strafe handle, wo die Urthelle und Bescheide der Tribunäle nicht auf dem Wege der Opposition angegriffen werden koͤnn⸗ ten. Hr. Drault ist gegen diese Entscheidung nunmehr bei dem Kassationshofe eingekommen.
Die neuesten Nachrichten von der Spanischen Graͤnze lauten, wie folgt; Mina hat in der ganzen Umgegend von Urgel eine Position genommen, welche die Kommunikation mit diesem Fort hoͤchst schwierig macht. Gleichwohl will der Marq. von Mata-⸗Florida am 11ten in Toulouse einen Ex— pressen aus Urgel mit der Botschaft erhalten haben, daß die Festung gut verproviantirt, und an eine Uebergabe daher nicht zu denken sey. Die sogenannte liberale Partei verbreitet inzwischen das Geruͤcht, daß Mina mit einigen Militairs des Platzes im Einverständnisse stehe, und daß dieser daher bin— nen Kurzem durch Verrath uͤbergehen werde. Der General Mina hat uͤbrigens, unterm 4ten d. M., kurz vor seinem Ausmarsch aus Puycerda, eine hoͤchst pomphafte Proklama— tion an die Bewohner der Cerdagne erlassen, an deren Schluß es unter andern heißt: „Ich gehe, um mit den unter meinen Befehlen stehenden und mit mir gleichgesinnten Truppen die Freiheit und Unabhängigkeit der Nation zu befestigen, und die Trabanten der Tyrannei, uͤberall, wo wir ste antreffen, zu vernichten; Ihr, Bewohner der Cerdagne, denen die Er— haltung der Ruhe und des Friedens vorzuͤglich angelegen seyn muß, wacht indessen, daß beide nicht aufs neue gestoͤrt wer⸗ den; waffnet Euch, habt Muth und Vertrauen, und feyd ver⸗ sichert, daß wir noͤthigenfalls sogleich zu Eurer Huͤlfe herbeieilen werden. Ich danke Euch fuͤr Euer gutes Benehmen gegen die National-Truppen, und fodere Euch auf, bel diesen Ge— sinnungen zu beharren. Es lebe die Spanische Konstitution! ewiger Krieg den niedrigen Geschoͤpfen, die deren wo hlt h a⸗ tige Wirkungen zu hemmen suchen!“ Am 7ten ging der konstitutionelle General Roten, von Berga aus, mit den un— ter ihm stehenden Truppen, den royalistischen Anfuͤhrern Mon—⸗ tagus und Bosoms, bei Bagua entgegen, sah sich indessen, nach einem ziemlich hartnaͤckigen Gefechte, genöͤthigt, nach Berga zuruͤckzukehren. In Bayonne wollte man am 10. Dec. die Nachricht haben, daß die, unter dem General Torrijos stehende 3500 starke Division eine bedeutende Niederlage durch den General O Donnel erlitten habe; doch scheint uns dieses Geruͤcht, noch sehr einer Bestaͤtigung zu be⸗ durfen. Der Erz-Bischof von Tarragona befand sich am aten noch in Perpignan, und die uͤbrigen Mitglieder der Spanischen Regentschaft, mit Ausnahme Barafous, in Tou— louse. Alle Muthmaßungen, die man uͤber die eigentlichen Absichten der Regentschaft hegt, sind mehr oder weniger e wagt. Dem Geruͤchte, daß sie sich nach Navarra begeben wolle, läßt sich, bei der jetzigen Lage dieser Provinz, nicht fuͤglich Glauben beimessen. Inzwischen haben die in Katalonien von den konstitutlonellen Truppen ausgeuͤbten Graͤuel, weit ent⸗ fernt, die Zahl der Anhaͤnger der rohalistischen Partei zu vermindern, dieselbe vielmehr bedeutend verstärkt. Die Aus— wanderungen nach Frankreich vermehren sich mit jedem Tage. Nicht bloß Maͤnner von einem gewissen Ansehn, denen es um die Erhaltung ihres Lebens und ihres Vermögens zu chun ist; nicht bloß einzelne Gegner eines Systems, welches in seiner jetzigen Gestalt, wie sehr es auch von einer gewissen Partei gelobt werden mag, Spanien doch uͤber kurz oder la den Greueln einer allgemeinen Anarchie preis geben wird u muß: nein, Tausende von Menschen, die Bevoͤlkerung ** Flecken und Dorfer flüchten sich auf das Franzoͤsische Gebiet, um im Namen der Religion und der Menschheit, diejenigen
Huͤlfsmittel fuͤr sich in Anspruch zu nehmen, deren sie jur ö stung ihrer elenden Existenz nothwendig bedur en. r
. von Carcassonne hat deshalb ein vortreffliches Uu lare an die Geistlichkeit seines Sprengels erlassen, worin er
sie zur thaͤtigsten Unterstuͤtzung jener Üngluͤcklichen