1823 / 7 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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London, 31. Dec. Lord Francis Conyngham, ein jun ger Mann von 22 Jahren, ist zum Unter-Staats⸗-Sekretair der auswärtigen Angelegenheiten ernannt worden.

Unter mehreren interessanten Notizen, welche unser Kom— missarius, R Bodwich, uͤber das, noch wenig bekannte Ne— ger⸗Reich Ashantee im Innern der Goldkuͤste von Guinea, kurzlich eingefandt hat, befindet sich auch die Beschreibung ei⸗ nes Todten-Festes beim Begraͤbniß einer Neger⸗Furstin, wel⸗ chem der Bericht⸗Erstatter selbst beiwohnte. Drei junge Maͤd—

chen und 123 anderen Personen aus der Dienerschaft der Ver⸗

storbenen, wurden die Arme, und dann die Koͤpfe. abgeschnit⸗ ten, um der Verklaͤrten ein standesmaͤßiges Gefolge in die Oberwelt nachzuschicken. Stirbt der Konig selbst, so werden seine saͤmmtlichen Kammerdiener und Hof⸗Lakaien, uͤber 100 an der Zahl, auf seinem Grabe ähnlicher Weise geschlachtet, und außerdem liefert jede große Stadt 100 und jede kleine 10 Unterthanen zu diesem festlichen Blutbade.

Im vor. Jahre starben hier 18,8565 Menschen, geboren wurden 23,573 Kinder. Hingerichtet wurden 24 Verbrecher. ö

Büenffer, 8. Jan. Einige Arten Nord⸗Amerikanischer Fische bieten die bewundernswerthe Natur-Erscheinung dar, daß sie, nachdem sie in der That ganzlich erfroren, wieder ins Leben zuruck kehren. Die und kleinen Hechte geben davon höchst merkwürdige Beispiele. Es ist jedoch zur ere be; Phänomens, der Hinzutritt gewisser Um— stände in Absicht der äͤußeren Luft erfoderlich, ohne welche die Wiederbelebung unmoglich statt finden wuͤrde,

Im Norden des Staates New-⸗Hork geschieht es haufig, daß, mitten im Winter, bei statkem Froste, wo das Eis in den Fluͤssen einen Fuß dick ist, die Fischer, Locher in das Eis

men und die Angel auswerfen. Das Wasser unter dem ise hat einen weit uͤber den Gefrierpunkt stehenden Waͤrme— Grad; die Forellen und Hechte schwimmen darin umher, und beißen an den Angel-Haken; der Fischer wirft sie nach der Abloͤsung auf das Eis, wo ste fast in demselben Augenblicke, eben so hart gefrieren, als das Eis selbst. In diesem Zu— stande gänzlicher Erstarrung und Unemphin dlichkeit kann man sie mehrere Stunden, ja oft mehrere Tage lassen; um sie ins 6 zuruͤck zu rufen, bedarf es nur ihrer Einsetzung in kaltes Wasser, und in wenig Augenblicken sieht man sie in demselben umher schwimmen. Wenn ein Versuch dieser Art zelingen soll, muß die Luft so kalt seyn, daß der Fisch erfriert, bevor er wirklich stirbt; ist die Kälte nicht stark genug, um den Fisch fast augenblicklich in Eis zu verwandeln, so stirbt er vor dem Erfrlerxen und alle Versuche zu seiner Wie— derbelebung sind vergeblich. (Ein sehr geschaͤtzter Naturfor— cher veranlaßte die Mittheilung dieses Artikels, um zu Ver— uchen mit hiesigen Fischen, oder zur Bekanntmachung der be— reits vorhandenen Erfahrungen anzuregen).

Augsburg. Im hiesigen neuen Redouten-Reglement, 1st Masken in der Kleidung geistlicher oder weltlicher Orden, der 8 verwehrt. Man hat hier und an anderen Orten die Bemerkung gemacht, daß, seit man nachgegeben, daß die Maskeraden von gestiefelten Personen besucht werden duͤrfen, der feine Anstand aus dem Gefolge des Redouten-Vergnuͤ— gens gewichen ist. Möglich vielleicht, daß dann im Anfange 100 Billets weniger ausgegeben werden, bald aber wird der Gebildetere wahrnehmen, daß er ohne Anstoß mit seiner Fami— lie die purifieirten Masken⸗-Kreise besuchen kann, und die Re— douten werden wieder werden, was sie sonst waren, froͤhliche enn fh in denen der Scherz zwischen der Zucht und Sitte den Vorsitz hatte. An dem hier zusammengetrete— nen Vereine zur Gruͤndung einer polytechnischen Lehr⸗Anstalt, nehmen die achtbarsten Maͤnner der Stadt lobenswerthen

Antheil.

. Im vorigen Jahre starben hier gö6 Individuen; getraut wurden 20 Paare; geboren wurden 9iß Kinder, dar— unter 224 uneheliche, also der dritte Theil; zu Muͤnchen war es im Jahr 1821 der vierte. Der Donau⸗-Strom ist bei Neuburg bereits seit mehreren Wochen vollkommen zugefro— ren, so daß alles Fuhrwerk uͤber die Donau passirt. Der hiesige Banquier, Freiherr von Schaätzler, hat der Baierschen Pensions⸗Anstalt fuͤr Witwen und Waisen der Advokaten, ver⸗ anlaßt durch die Bekanntmachung uͤber den Zustand dieser Anstalt, ein Geschenk von 500 Gulden uͤbersendet.

Dresden. Dem Kaufmann Schuͤtz, der sich lange Zeit in England aufgehalten, und gegenwartig hier privatisirt, ist die Erlaubniß ertheilt worden, einige Windmuͤhlen, an denen es seit dem letzten Kriege, wo die hier befindlichen einge— äschert wurden, in hiesiger Nahe ganz fehlte, erbauen zu duͤr— fen. Sie werden, heißt es, in Hollaͤndischer Manier, und auf schoͤn gelegenen hohen Punkten aufgefuͤhrt werden, so daß sie unsere reitzenden Umgebungen nicht verunstalten werden. Um dem, durch den geringen Wasserstand eingetretenen Mehlmangel einigermaßen abzuhelfen, erhalt das Militair sei⸗ nen Mehlbedarf einstweilig aus den Vorraͤthen der Veste Koöͤnigstein. Fast taglich gehen hier von Odessa kommende Griechen durch, welche saͤmmtlich ihren Weg nach Marseille nehmen. K * Die Fortschritte der Toleranz und freundnachbarlichen Verträglichkeit, von welchen uns die Geschichte unserer Tage die erfreulichsten Zeichen liefert, treten dem stillen Beobachter besonders in das gehorige Licht, wenn er die heutige, oft ver— schrieene Zeit, mit der belobten guten alten vergleicht, in wel— cher man es sich zum Verdienste anrechnete, die Mitmenschen anderen Glaubens und anderer Wappenfarben, auf alle er— denkliche Weise zu verfolgen. Zu dieser, den hohen Grad un— serer Volksbildung beurkundenden Bemerkung, geben, unter

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mehreren anderen folgende Begebnisse aus hiesiger Nahe anlassung. An der Feier des letzten Reformations⸗Jubels in den diesseitigen Gräaͤnzorten, nahmen mehrere hunden thol. Graͤnzbewohner Böhmens Theil; bei der vor Ku erfolgten Durchreise des Erzbischofs von Prag durch das e sische evangelische Staͤdtchen Wiesenthal, fanden mehrer fentliche Bezeigungen der Ehrerbietung und zweckm Feietlichkeiten statt, um die befreundeten Nachbarn in h hoͤchsten geistlichen Oberhaupte zu ehren; und in der eine Feuersbrunst zerstoͤrten katholischen Kirche zu Presnt Böhmen, wurde allein durch Beiträge der nahe geleg Saͤchsischen evangelischen Städte, das Saͤnger-Chor wieder erbaut, und eine große Anzahl Lutheraner nahm, auf voz gegangene Einladung, Antheil an der feierlichen Einweih

desselb en.

Dem neuen Ober Leipzig verdankt man vorzuͤglich die hoͤhere Stufe, auf wa in neuerer Zeit die Säͤchsische Post-Anstalt sich emporgeschn gen hat; mit seinem Wirken hebt eine neue Epoche in der terlaͤndischen Post⸗Geschichte an. .

Die Beschreibung der Feierlichkeiten bei der Einha

J. K. H. der Gemahlin des Prinzen Johann K. H. Voigtlaͤndischen Kreise, ist als ein selbststaͤndiges Werk!) der Presse. So viel Wochen im Jahre, so viel - Blun Pforten bezeichneten im gedachten Kreise den Weg, wel die Gefeierte aus dem Koͤnigl. Vater-Hause in die Ihres Fuͤrstlichen Gemahls fuͤhren sollte. Die Prin) hat hier bereits alle Herzen gewonnen.

Frankfurt. Der Minister Baron v. Stein wird

Gera. Die Stelle des verstorbenen verdienstog Kanzlers und Geh. Raths von Eychelberg, ist durch den herigen Vice-Kanzler von Wiese sehr gluͤcklich ersetzt wor Der Superintendent Dr. Hahn begrüßte den neuen K ler, bei dessen feierlichen Einfuͤhrung, im Namen der und des Staats.

Hannover, 7. Jan. Sämmtliche, aus der Zeit! fremden Gewalt-Herrschaft ruͤckstaͤndige Militair⸗Besoldum und Pensionen, sollen nachträglich ausgezahlt werden. le heißt, soll auch die Civil-Dienerschaft einen großen Theil in jener Zeit nicht erhaltenen Gagen nachbezahlt erhalten. Wegen der anhaltenden starken Kaͤlte ist die hiesige Bi auf einige Zeit geschlossen.

Karlsruhe. Der Praͤsident, der Markgraf Wilh

das Ende des diesmaligen Landtags, Großherzog, auf den 31. Jan. festgesetzt worden. Ludwigsburg (Wurtemberg). Das hiesige Kön Waisenhaus wurde von J. J. M. M. dem Könige und Königin, zum Neujahrs-Tage, mit einem außerordentlit Gnaden-⸗Geschenke begluͤckt.

Mainz, 8. Jan. Gestern fruͤh stellte sich der Nh

oberhalb der Bruͤcke; unter dem Brückenkopfe war er offen. Die Passage begann sogleich; Schlitten in M. waren in einem Augenblick, zu bequemerer Kommunikat herbeigeschafft; ein schoͤnes blankes Eis lud die Schlittsch Laufer ein; man benutzte dieses Winter-Vergnuͤgen bis 3 Uhr. Auf einmal loͤste sich mit einem großen Geprasses Eismasse von den Ufern und eine Scholle, mit wenigst 250 Personen beladen, ging ab. Wer das Ufer noch en chen konnte, rettete sich; 50 bis 60 mußten indessen auf zum Theil schon abgerissenen einzelnen Eismassen in graͤßls Angst abwarten, ob und woher ihnen Huͤ«fe werden wi Diese widerfuhr ihnen indessen bald durch die schnelle, m volle und nicht gefahrlose Anstrengung unsrer wackeren S fer. Die ganze Scene lief zur Freude Aller, ohne das! deste Ungluͤck ab. Heute bemerkt man mehr Treib-Eis gewoͤhnlich im Rhein. Eben (6 Uhr Abends) erhalten die Nachricht, daß der Rhein eine Stunde unterhalb un Stadt sich bereits gestellt hat. In den Haͤfen der drei großen Stromstrecken Rheins befanden sich i. J. 1821, 8379 Schiffer mit großen und kleinen Fahrzeugen. Auf den in den Rhein ergießenden Neben-Stroͤmen, Neckar, Main, Lahn, S Mosel, Ruhr, Lippe, 9gi4 Schiffer und 1839 Fahrzeuge. Versendungen auf den 3 großen Stromstrecken des Rh betrugen 6,515,563 Ctnr; die auf genannten Neben- E men aber 1,214,635 Ctnr. Ein Mehreres hieruͤber i finden in den schaͤtzbaren Beitraͤgen zur Kenntniß des h dels und der Schiffahrt vom Hofrath v. Nau.

Munchen, 7. Jan. In verflossener Nacht ven hier der Graf v. Lodron, K. Kaͤmmerer, erster Praͤsident obersten Rechnungshofes und Staatsrath im außerordentl Dienste. Fuͤr die zur letzten hiesigen Industrie⸗ stellung eingesendeten inlaͤndischen Fabrikate wurden, dem Urtheile und Gutachten einer Jury von 14 Mitglieb 5 goldene und 6 silberne Denkmunzen des polytechnis Vereins fuͤr Baiern, ausgetheilt; die erste erhielt die Utzschneidersche Tuchmanufaktur hieselbst.

Philippsburg (Baden), 5. Jan. Seit dem 3 Mon. ist der Rhein hier mit einer Eisdecke belegt, die s so fest gefroren sst, daß heute leichtes Fuhrwerk ber dies

.

hinweg faͤhrt. Man trifft Vorkehrungen, um e h den bergang fuͤr schweres Fuhrwerk zu sichern. ;

Lieutenant von Wiesenhuͤtten.

Wien, 7. Jan. Der Haus, Hof- und Staats⸗Kn

gar die verheerendste Krankheit;

Post⸗Direktor Huͤttner 9

sen Winter wieder in unserer Mitte zubringen; er hat s fruͤhere Wohnung im Muͤhlensschen Hause bereits bezog. eit verhinderte

Stockholm, onprinzen wird im Laufe des Monats Mat, an den Kuͤsten der ssee ch ihrem neuen Vaterlande einzuschiffen.

3.

zu Baden Durchlaucht, hat der ersten Kammer eroͤffnet, d von Sr. K. Hoh. M

öe andere Wazen, zum

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htet. Stuttgart. Am sten Jan. starb hier der Geng

Madrid, 27. Dec. Der Koͤnig ist seit einigen Tagen

9 r Sr. K. K. Apostolischen Majestaͤt, Fuͤrst von Metternich,

vorgestern von der zum Kongreß nach Verona unternom— enen Reise, uͤber Innsbruck und Munchen, wieder hier ngetroffen. K

Im vor. J. sind hier in Wien und in den Vorstaͤdten storben 11,628 Personen (ich7 mehr als 1. J. 1921), im un. die wenigsten, im Sept. die meisten. Die Wasserfucht sie raffte 1459 Personen snveg. Ihr am nächsten kamen die Abzehrung mit 14340, d die Lungensucht mit 1358. An unglücklich zufaͤlligem ode starben 1354 Personen. Zur Schande widerspenstiger ltern, welche der von der Regierung anbefohlenen Vacci⸗ ation aus straͤflichem Vorurtheil widerstreben, befinden sich iter der diesjaͤhrigen Todtenliste auch zwei hundert und ht und dreißig ungluͤckliche Opfer der Kinder-Blattern; todt zur Welt geborne Kinder nicht gerechnet, sind zor Knaben, 6os4 Maͤdchen, zusammen 12,445 Kinder ge⸗ ren worden, 374 Kinder weniger als i. J. 1821. Getraut urden 2342 Paare.

Neapel, 18. Dec. J. J. K. K. H. H. die beiden Prin— n Vilhelm und Karl von Preußen, welche noch einige Tage chder Abreise ihres Erlauchten Vaters hier verweilt hatten, d in der Nacht vom 16ten zum 17ten abgereist, nachdem öchstdieselben, am 16ten Morgens von dem Herzog von labrien K. H. und dessen Koͤniglicher Familie feierlichen Pbschied genommen hatten. Waͤhrend ihres hiesigen Aufent— ltes lebten Hoͤchstdieselben im freundschaftlichsten Verhaͤlt⸗ se mit dem Herzog von Kalabrien K. H. und dessen Fa— lie. Se. K. H. der Prinz Wilhelm war mehreremale t Sr. K. Hoheit auf der Jagd; eine kleine Unpaͤßlich— den Prinzen Karl K. H., an diesem Ver— ügen Theil zu nehmen. Beide speisten zum oͤftern im Fa— lien-Cirkel bei Sr. Koͤn. Hoheit. Beide Prinzen haben f mehrfache Weise den Umfang ihrer vielseitigen Kenntnisse rkundet, u. sich als vorzuͤgliche Freunde der Künste u. Wis— schaften bewiesen. Kein Gegenstand, der die Aufmerk⸗ nkeit eines gebildeten Mannes von hoͤherem Range zu illn wuͤrdig, entging ihren forschenden Blicken. Die tzenwart Seiner Masestaͤt des Königs von Preußen, wel— m jeden Abend die Koͤniglichen Theater zu besuchen geruhte, tuns eine Reihe der glaͤnzendsten Schauspiele gewaͤhrt. ine Majestaͤt haben die Aufmerksamkeit des Pächters der nigl. Theater, durch ein Koͤnigliches Gnaden-Geschenk huld— hst anzuerkennen geruht.

3. Jan. Die Prinzessin Braut Sr. K. H. des

Schwedischen Kriegsschiffe Man vermuthet, daß es zu Warnemuͤnde stattfinden, u. daß der Ober⸗Admiral, Graf derstroͤn, das Kommando des Schiffes uͤbernehmen werde—

Se. K. H. der Kronprinz hat das Kommando der Leib- und ⸗Truppen wieder uͤbernommen. .

Warschau, 5. Jan. Das Kaiserliche Tafel⸗Silber und Gefolge Sr. Maj. gehoͤrig, sind Verona bereits hier eingetroffen. Am 2ten d. M. sah man dle ersten Schlitten in den aßen der Stadt. ‚— 7. Jan. Um die Angelegenheiten wegen der, in Depositorien der Civil-Tribunaäle unseres Koͤnigreiches, fruͤherer Oesterreichischer und Preußischer Besitz⸗-Zeit, edeutender Anzahl noch vorhandenen Pupillen⸗Nachlaß⸗ Subhastations-Sachen baldigst zu erledigen, sind vom sigl. Statthalter, Fuͤrsten Zajzezek, unterm 26. Nov. v. naͤhere Bestimmungen getroffen worden, nach welchen die faͤligen Prozeß⸗Angelegenheiten, bei dem Eivil-Tribunale rin, mit Ende dieses Jahres vollstaͤndig beendigt ollen. Diejenigen Prozeß-Sachen der Verwaltungs-Behoͤrden, che statutenmaͤßig zur letzten Entscheidung, an den Staats“ h gelangen muͤffen, wurden seit dem Jahre 19817, von der nders eingesetzten Administrations-Delegation, in Stell— retung des gedachten Staatsraths bearbeitet. Diese egation ist gegenwartig wieder aufgelost, und nach einer en Verordnung des Fuͤrsten Zajaczek, sollen nunmehr oben aͤchnte Prozeß ⸗Sachen wieder vom Staatsrathe bearbeitet den. Den 5. d. M. hatten wir 17, den 7ten 16, und heute

Grad Kaͤlte.

S Vorkge Woche war der hoͤchste Gerichtshof mehrere

lang mit dem Prozesse der Rudnickischen Masse beschaͤftigt, als einer Million Polni⸗

über eine Summe von mehr Gulden, schon in der ehemaligen Republik Polen anhaͤngig

icht und nun endlich definitiv entschieden worden ist. Krakau, 28. Dec. Das Projekt wegen Aufhebung der, r dem Namen: Subsidium charitativum, und der, unter Namen: iberna, bekannten Abgabe, welche letztere nur einer bestimmten Klasse von Bewohnern Krakaus ent— t wurde, ist in der 16ten Sitzung der Repraͤsentanten teien Stadt Krakau, einstimmig angenommen und in Gesetz verwandelt worden.

Ferna nt inge, 11. Dec. Auf Scio haben (wie die sb. Allgem. Zeitung meldet) die Tuͤrken unter den zu— zkehrten unglücklichen Auswanderern, nach der neuen ntröphe der Flotte bei Tenedos, wieder ein Blutbad an— Der dortige Franzoͤsische Konsul warnt so eben 2 Schreiben alle Griechen, nicht mehr dahin zuruͤckzu⸗

eintreffen, um sich auf einem

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etwas unpäßlich, und die Königin leidet noch an Nerven⸗ Zu faͤllen.

AUnsere sogenannten patriotischen Damen haben in Folge eines, in ihrer Versammlung vom 16. d., gefaßten Beschlus⸗ ses, den Milizen, welche nicht die Mittel haben, sich Uni⸗ sormen anzuschaffen, bekannt machen lassen, daß sie solche

auf ihre Kosten besorgen wollen.

Ein gewisser Sabgnila, der die Reisenden in der Ge⸗ gend von Madrid auspluͤnderte, ist von einer Abtheilung der Gebirgs-Jaͤger verhaftet worden.

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Liegnitz. Der Löwenberger Kreis hat im v. J. Unterstuͤtzung fuͤr die, in den Kampagnen 18 z in valide gew orde⸗ nen Krieger, u, zuruͤckgelassene Witwen und Waisen gebliebener Krie⸗

ger, esrb, ;

Die zu Langwasser verstorbene Bauerfrau dasigen ges nnn s, Rthlr. legirt. f Pe, n

Po sen. Unser Groß-Herzogthum verdankt der Gnade des Koͤnigs, und der unermuͤbeten Sorge des Ministeriums des Handels, eine neue wohlthaͤtige Anstalt elne Ge— werb⸗Schule in Posen.

. Die kraftige Thaͤtigkeit des von der hiesigen Koͤnigl. Re— gierung zur Errichtung dieser Schule beauftragten itglie⸗ des, machte es moͤglich, daß sie schon mit diesem Jahre ins Leben trat, und daß die ersten Stunden am Sonntage, den 5. Jan. eroͤffnet wurben.

Gegen 100 Zoͤglinge fanden sich ein, und diese im An⸗ fang schon so bedeutende Anzahl verbuͤrgt hinlaͤnglich, daß die handwerktreibende Klasse diese sehr hoch zu achtende Wohlthat dankbar zu wuͤrdigen weiß.

Der Unterricht ist unentgeltlich, und die noͤthigsten

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Schreibmaterialien werden unter die Schuͤler auf oͤffentliche Kosten vertheilt. ist die Anzahl der Studirenden im

gegenwaͤrtigen Winter⸗Semester:

Theologen Medi⸗

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Auf den Preußischen

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Universitäͤten zu

8 —— ö. 33 3 8 C r 204 1215 371

8 5 3.

Bonn Breslau Greifswalde o, Koͤnigsberg

97 596 617

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5 6 9 6

9 225 8, 65 201 561 2231 24

24] 11 651 66a 5563-557 333

95 1 102

Summa Ji147

Jetztbluͤhende seltene und schoͤne Gewächse im nigl. Botanischen Garten bei Berlin. 9 15. 2

Acacia myrtifolia, aus Neuholland. Aloe soccotorina, A. glauca, vom Kap. Amaryllis rutila, aus Brasilien. Arbutus andrachngides, aus dem fuͤdlichen Europa. Bignonia austra- tis, aus Neuholland. Boronia pinnata, aus Neu⸗Suͤd⸗Wallis. Camollia japonica fl. alb. simplex, Gamellia japonica incar- nata, aus Japan. Capraria lanceolata, vom ap. Casunarina stricta, aus Neuholland. Columnea scandens, aus Westindien. Cypbripedium venuztum, aus Brasilien. Echium aculeatum von den Kanarischen Inseln. Erica transparens, vernix, mammosa, coccinea, cucullata, cerinthoides, tenuis, pelluci da, echiiflora, sammtlich vom Kap. Euphorbia atropir purea von Teneriffa. Gesneria tomentosa, aus Suͤd⸗ Amerika“ Go nogona discolor, aus Brasilien. Indigofera cytisoides, vom Kap. Ipomoea sanguinea, aus Suͤd⸗Amerika. Mikania panicu- lala, aus Brasilien? Phylica eriophora, F. stipularis, vom Kap. Piper maculosum, aus Brasilien. Polygala Heisterii, mixta, oppositifolia, spinosa, vom Kap. Selago spicata, vom Kap. Tacca integrisolia, aus Westindien. Tropoeolum pere- grinum, aus Peru. Verbesine decurrens, aus Mexiko.

Königliche Schau spiele.

Donnerst. 16. Jan. Im Schauspielhause: Kenilwort Schausp. in 5 Abtheil., von Lembert. 6 Stich: e

Zu dieser Vorstellung sind die Billets guͤltig, welche mit Sonnabend bezeichnet sind. Freit. 17. Jan. Im Opernhause: ris, große Oper in 4 Abtheil. mit Tanz. Hierauf: Der Opernschneider, von Lauchery.

Iphigenia in Tau— Musik von Gluck. kom. Ballet in 2 Abtheilungen,

*

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Meteorologische Beobachtungen.

Barometer Therm. Hygr. Wind. Witterung.

S. W. strib, Schnee, ante

W · tr. mäß. Kälte, Schneegestöb. trüb, Frost. strüb, Frost. . tr maß. Kalte, Schneegestöb. Sonnensch. Wolken, st. Frost.

Auslaͤnder ist bei der erbetenen Nachricht =

13. Jan. 14. Jan.

15. Jan.

) Die Zahl der

1. 44

nicht mit angegeben.