1823 / 8 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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gesprochen werden wurde. Wie ließe ein Vergleich mit den Spanischen Kortes sich wohl anders auslegen und erklären als auf folgende Weise: „Nicht sowohl, weil Ihr Eurem Koͤnige eine sogenannte Verfassung durch die Gewalt der Waffen auf— gedrungen; nicht weil Ihr Ihn ssu erniedrigenden Concessio⸗ nen gezwungen habt: sondern weil Ihr in Euern Foderungen zu weit ger n gf seyd, halten wir Euch fuͤr schuldig; wenn Ihr aber einwilligt, daß Euer Werk, das Werk der Empoͤ— rung, modificirt werde, so wollen wir dasselbe anerkennen, u. Euch von aller Schuld freisprechen.“ Nein! Es ist zum Heile der Vöoͤlker und zur Erhaltung des Weltfriedens erfo— derlich, daß die oberste Gewalt vor allem erst wieder ganz in die Haͤnde 6 2 zuruͤckkehre, dem sie von Gottes- und Rechtswegen gebuͤhrt. Alsdann moͤge der Konig, weisen Rathschlaͤgen und der Liebe zu seinen Unterthanen Gehoͤr ge— bend, ihnen Gesetze verwillig en (und nicht von ihnen empfan⸗ gen), die er 2 ihre Ruhe und ihren Wohlstand am ange— messensten halt. Veränderungen in der Verfassung eines Staats, sind nur da als rechtsmaͤßig und ersprießlich zu be— trachten, wo sie von oben herab, nicht von unten herauf, stattfinden; alle andere erzeugen nur Unordnung, Anarchie, kerl den und allgemeine Verwuͤstung. ö

. Nach der, vom Portugiesischen Marine-Minister, den Kortes vorgelegten Uebersicht, besteht die Seemacht daselbst gegenwärtig, in 3 Linienschiffen, g Fregatten, 9 Korvetten, 5 Briggs und 15 anderen kreuzenden Fahrzeugen; außerdem befinden sich zu Rio Janeiro: 3 Linienschiffe, 3 Fregatten, 2 Korvetten, eine Brigg und 2 kleinere Fahrzeuge; im Ha— fen von Goa liegen eine Korvette und 8 Briggs.

Unter den neusten Kupferstichen zeichnet sich aus: Na— poleon am Grabe Friedrichs 11, nach Porce Camus in ge— tuschter Manier. (Wahrscheinlich von Jazet. Gr. Quer—

olio. ö 9. Jan. Das Ministerium der auswaͤrtigen Angele— genheiten hat gestern Nachmittag einen Kourier aus Madrid erhalten, der diese Stadt am 2ten d. M. verlassen hat. Bei dem Abgange desselben hatten sich die Kortes außerordentlich versammelt, um uͤber die Eroͤffnungen, die dem Ministerium von Seiten der Oesterreichischen, Preußischen und Russischen Gesandtschaften gemacht worden, zu berathschlagen. Es herrschte eine ungemeine Gaͤhrung in der Stadt.

Hr. Ouvrard kuͤndigt an, daß die Anleihe fuͤr Rechnung der Spanischen Regentschaft (der erste Theil derselben) mit dem 8. Febr. werde geschlossen werden; daß von diesem Zelt— punkte ab, keine Submissionen mehr angenommen werden wuͤrden, und daß er alsdann die Bedingungen dieses ersten Theils der Anleihe bekannt machen werde. ö

Die Seine ist gestern wieder aufgegangen; der Eisgang hat indeß bisher wenig Schaden angerichtet.

Der Kours der Renten war gestern 87 Fr. 35 Cent.

11. Jan. k in . . n ern . daß die Schiffahrt noch fortwaͤhrend mit vielen Widerwaͤrtigkeite . mehrere Englische Packet-Boote litten betraͤchtli⸗ chen Schaden. ö.

Am gten Abends 7 Uhr stand der hiesige Normal⸗Thermome— ter des Ingenieurs Chevalier auf 2 Grad unter Null, um Mit⸗ ternacht auf 4, gestern fruͤh auf 4, und gestern Mittag auf 3 Grad 20 Linien. .

Einer Königl. Verordnung vom 8. d. M, zufolge, werden die Kardinaͤle, Pairs von Frankreich, kuͤnftig mit den Herzoͤgen, und die mit der erzbischoͤflichen Wuͤrde bekleideten Pairs, mit den Gra⸗ fen in gleichem Range stehen, und alle diesen Titeln zustaͤndigen Praͤrogaͤtive genießen. Zu Staats⸗Raͤthen im ordentlichen Dien⸗ ste sind die Herren Bertin Deveaux, Graf Tournon und Mar⸗ quis von Forbin des Issarts, und zu Staats⸗Raͤthen im außeror⸗ dentlichen Dienste, die Herren Graf von Hauterive, Baron Mou⸗ nier, Graf Rieard, Fuͤrst von Broglie, Baron Hély⸗d'Oissel, Po⸗ lizei⸗Praͤfekt Delaveau, Marquis von Boutillter und von Vatisme⸗ ö ernannt. t . Bayonne, 31. Dec. Am ssten ging der konstitutio— nelle General Torrijos mit 5ooo Mann von Pampelona uͤber Arriga, durch das Silo⸗Thal nach Zaquil ab, und soll O Don— nels Schaar am 2æ7sten bis zur gaͤnzlichen Aufloͤsung zer— sprengt, oo Mann zu Gefangenen gemacht, und uͤber 100 , Effekten aller Art erbeutet haben. (7)

Im DOfficier⸗Personale unsers Observations-Korps

sollen einige Versetzungen stattfinden. Perpignan, 30. Dee. Die Spanische Regentschaft will sich in Toulouse aufs Reue organisiren. Auch soll aus den noch vor⸗ handenen Fluͤchtlingen ein Regiment von 2300 Mann durch den Obersten Martinez formirt werden.

London, 4. Jan. Das Parlament ist bis zum 4. Fe— bruar prorogirt. . . Die Fahrt durch den neuen Kaledonischen Kanal wird bereits von Seeschiffen benutzt. Ein in Boston angekommenes, am 23. Okt. von Bahia , . Schiff meldet, daß die Brasil. Truppen Bahia mit gluͤhenden Kohlen beschossen. (2)

D Blackburn, Grafschaft Lancaster, werden zwei neue Garn⸗Spinnereien angelegt. Die eine zu 36,000, die andere zu 20, ooo Spindeln. .

Die neusten Misstons⸗Berichte aus Sierra Leona an der Westkuͤste von Afrika, melden von der außerordentlichen Fruchtbarkeit des dortigen Bodens Folgendes: Am 6. Au— ust 2621 wurden daselbst einige Reben⸗-Schoͤßlinge in den freien

oden gepflanzt, vier Tage nachher waren sie im vollem Triebe; am gesten August trieben sie bereits Trauben-Bluͤthe, und am 25. August konnte man an einem Reben-⸗Schosse schon 7 Trauben zählen, waͤhrend seine Zweige 6 Zoll lang gewachsen waren. Die Aerzte in der Kolonie betrachten

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die außerordentliche Vegetation auf den Straßen, die in nigen Tagen alles mit Gebuͤsch überzieht, wenn diesem gen Wachsthume nicht unaufhoͤrlich gesteuert wird, als Haupt-Quelle der häufigen dortigen Fieber⸗-A n faͤlle.

Die dienst erworben, den Aberglauben im Volke, durch ein! staͤndiges Werk, welches den Titel fuͤhrt: „Wunderkuren Fuͤrsten Hohenlohe“ zu bestaͤrken, und um die etwan Zweifler gänzlich zu entwaffnen, hat Herr W. Talbot e; an die genannten Herausgeber gerichteten Brief drucken sen, in dem er erzählt, was sein Neffe und seine Ne zu Bamberg von diesen Wunderwerken selbst gesehen ha und was darin bestand, daß der Fuͤrst, durch bloßes und Hand-Auflegen, einem taubstummen Frauenzimmer Gehoͤr wieder gab, und ein anderes, welches 560 weit aus Frankreich zu ihm gereist war, von ep bis dahin unheilbaren Geschwuͤr augenblicklich befreite. W. Talbot entbloͤdet sich nicht, den Fuͤrsten in diesem S ben einen Heiland zu nennen, und ihn anzusehen als = unleugbaren Beweis, daß die heilige, roͤmische, kathols apostolische Kirche die einzige wahre christliche sey, weil sic derselben die Wunder Christi und seiner Apostel von Zen Zeit aufs neue zeigen.

Nach Abgang der Expedition in die Westindischen waͤsser, bemerkt man neuerdings Ruͤstungen in den Seehl

Der Vice-Koͤnig von Irland, Marquis von Well begab sich am Weihnachtstage im groͤßten Staate nac) Dubliner Kathedral⸗Kirche, woselbst er dem Gottesdienst; wohnte, und das Abendmahl nahm. Er wurde mit den sten Ehren empfangen, und die Bewohner Dublins bezel dem Repraͤsentanten des Koͤnigs die groͤßte Ehrfurcht.

Der Marquis von Drogheda, Brittischen Diensten, ist im 9g4sten Jahre seines Lebens, Dublin mit Tode abgegangen.

Hr. Canning hat in Gloucester Lodge, seinem gewoh chen Aufenthaltsorte, zwei Engl. Meilen von London, neuen Span. Gesandten, und den zu seiner Legation ge gen Personen, ein großes Diner gegeben, an welchem Herzog von Wellington und Lord Fitzroy Sommerset A nahmen. Letzterer wird, heißt es, mit einer Mission beauftt unverzuͤglich nach Madrid gehen, auch soll eine Fregatte reit liegen, um Lord William Bentink, der eine besond Sendung fuͤr Madrid erhalten, nach St. Andre oder ein andern Spanischen Hafen zu bringen. Lord Bentik ist Verwandter von Hrn. Canning, und hat sich i. J. 1814 seine Thätigkeit gegen Bonaparte, und durch seinen fuͤr die guce Sache ausgezeichnet.

Brussel, 9. Jan. nals von Antoing oder des Graͤnz⸗Kanals, Steinkohlen-Transport im Hennegauischen u. s. w. von kostbaren und beschwerlichen Durchbringung durch das Fr Gebiet befreien wird, soll, wie es heißt, im bevorstehen Fruͤhjahre der Anfang gemacht werden.

Das Brot ist seit Einfuͤhrung der Mahlsteuer men im Preise gestiegen. In Luͤttich hat ein Woll- Fabri kurzlich 400 Arbeiter entlassen. Einem Beschlusse der e nischen Regierung gemaͤß, soll jedes Schiff unter Nieden discher Flagge, welches bloß wegen Havarie oder Erfriss gen auf den Kanarischen Inseln einlaͤuft, nicht mehr 26 Fl., und wenn es Wasser einnimmt, 45 Fl. bezahf sonst mußte ein Schiff von 400 Tonnen, 260 Fl. erla

Augsburg. Die hiesige Allgemeine Zeitung meldet einem Wiener Handels-Schreiben vom 6. Jan., als besti daß Napoli di Romania sich am 2. Dec. den Griechen ben habe.

Dresden. Binnen Kurzem wird hier von Harkoh Komp. die erste Dampf-Maschine aufgestellt werden, d Kraft, am Tage, zum Schneiden der feinen Tischler-Hölz! Fournieren, und bei Nacht, zum Zerkleinen von Faͤrbe— zern benutzt werden soll.

Frankfurt, 11. Jan. Umsichtige Papier⸗Spekula sind unter den gegenwartigen Umstaͤnden ganz besonders ruͤckhaltend und die Konkurrenz der Verkaͤufer insonde ist gegenwartig so geringe, daß am gestrigen Boͤrsen, mehrere Effekten gegen baare Zahlung höͤher standen, auf zeitweilige Lieferung.

Der Graf von Buol-Schauenstein wird in der sten Woche von seiner Familie hieselbst erwartet, mang aber, daß seine Anwesenheit nicht von langer Dauer werde, und bloß die Anordnung seiner Privat-Angelege ten zum Zwecke habe.

Seit dem Ende der vorigen Woche finden fast t Durchzuͤge von Griechen hier statt, die, aus Odessa komm sich nach Marseille begeben, um sich von da nach Grit land einzuschiffen. Sie reisen in kleinen Abtheilunge 7 und 8 Personen. Von Seiten unserer Stadt erweist ihnen alle diejenige wohlwollende Theilnahme, zu welchg Menschlichkeit auffodert. Da diese Unglücklichen gewöh von allem entbloͤßt sind, so werden sie, gleich bei ihrer kunft, in ein fuͤr ihre Aufnahme bestimmtes Haus gewi wo man sie auf oͤffentliche Kosten beherbergt uͤnd ihnen frischungen verabreicht. Zur Fortsetzung ihres Weges, zunaͤchst uͤber Darmstadt geht, erhalten sie pro Kopf? Gulden Reisegeld. Vor einigen Tagen passirte ein ehemaliger Preußischer Officier, der direkt von ? longhi kam, durch. Er hatte diesen Ort bereits vor“ z Monaten verlassen, allein Krankheit hatte ihn untern befallen und ihn an der ununterbrochenen Fortsetzung ses

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erren Keating und Brown haben sich das 9 6

r, zur Herstellung eines gemeinsamen Zoll- und

der aͤlteste Generalen, welche bie

9 ö 9 h. des Kurfuͤrsten, sollen alle Ausfertigungen und Abschrif— Mit der Schiffbarmachung des n des Gerichts-Personals so wie der Anwalte, wenigstens welcher den wicht Janzig Zeilen auf der Seite, und in jeder Zeile bis zum

sooo Fl. Aufwand foderten, werden jetzt mit vielen Kosten

Er Prag

itende Leibarzt, Hofrath Dr. Schwabe, empfing in Pilsen

eise, die er uͤber Ankona genommen, verhindert. Nach der ssage dieses Officiers kommandirte Gen. Normann unter m Fuͤrsten Maurocerdatos; auch der Hauptmann Dittmar sfand sich nebst deutschen Officieren bei dessen Armee-Korps. selbst war Unterbefehlshaber in Missolonghi gewesen und tte bei seiner Abreise sich verbindlich gemacht, nach Ord— ng derjenigen Angelegenheiten, die ihn in sein Vaterland efen, auf seinen Posten wieder zuruͤckzukehren. Die Auf— ihme, welche die Helfer aus dem Abend, Lande bei ihren flechischen Mitchristen fanden, soll nach seinen Aeußerungen en nicht einladend fuͤr diejenigen seyn, die, um auf gut luck, sich nach Hellas begeben.

Dem sichern Vernehmen nach werden die Kommissarien 36 nd Handels— systems mit einander unterhandelnden suͤddeutschen Regie—

ngen, am 19. k. M. zu Darmstadt wieder zusammentre⸗

3. Die letzte Sitzung des Kongresses war am 1. Jul. v.

gehalten worden. Wie man vermuthet, wird die be— rstehende Konferenz die definitive Entscheidung der Frage: der beabsichtigte Verein wirklich ins Leben treten solle, zum egenstande haben. .

Die Population des Groß⸗Herzogthums Hessen ist i. J. je von 630, 000 Seelen auf 670, 000 gestiegen.

13. Jan. Die Pariser Journale vom z10ten, die uns eben durch außerordentliche Gelegenheit zugehen, enthalten s von Verona aus erlassene Cirkulare Oesterreichs, Ruß— ds und Preußens an Ihre bei den andern Europäischen bfen akkreditirten Gesandschaften. Die Franzoͤs. Rente am gten mit 87 Fr. 5 Cent. angesetzt, und mit 87 Fr. Cent. geschlossen worden.

Kassel, 9. Jan. In Ruͤcksicht der wohlthaͤtigen Fol— Verordnungen von 181g und 1821, Über die fhebung der Straßenbau-Dienste gegen eine Geld-Abgabe, r das allgemeine Beste bisher geaͤußert haben, sollen jene rordnungen auch nach Ablauf der darin erwaͤhnten drei hre, bis zu anderweitiger Verfuͤgung ferner in Kraft blei— n. Da die Vortheile, welche das Legen von Selbstschuͤssen wahren kann, von den moͤglichen, nicht beabsichtigten Nach— cilen desselben zu sehr uͤberwogen werden, u. ohnehin der er— übte Zweck einer slhc, Maßregel in den meisten Faͤllen andere Weise zu erreichen stehet: so ist auf Befehl Sr. dnigl. Hoh. des Kurfuͤrsten, das Legen von Selbstschuͤssen, es hehe zu welchem Zweck es wolle, bei angemessener Poli— Strafe, und haͤrterer Bestrafung im Falle einer auf wider— htliche Beschaͤdigung gerichteten Absicht, verboten worden. Zufolge Hoͤchster Bestimmung Seiner Koͤniglichen

chlusse, im Durchschnitte wenigstens dreißig Buchstaben ent— lten, die Zuwiderhandlungen aber disciplinarisch mit Geld— ßen von 5 bis zu 20 Rthlr., auch bei fortgesetzter Ueber— tung in gewinnsuͤchtiger Absicht, mit der Amts-Entlassung be— yft werden.

Muͤnchen. Der Bau der Isarbruͤcke beginnt aufs neue. se vor einigen Jahren eingesetzten Fundamente, welche an

ausgerissen. Unsere neue Frohnfeste, zu deren Erbauung s,ooo Fl. genehmigt wurden, ist noch nicht unter Dach ge— acht. Dieser Bau wird indessen mit vielem Fleiße gefuͤhrt, und nner versichern, daß er nach geschehener Vollendung, seinem ecke eben sowohl, als den Foderungen einer reinen Archi— tur entsprechen werde. Daß aber kuͤnftig jeder Gefangene in ssem Gebaͤude, nach den Interessen des Bau⸗-Kapitals, jäͤhr— h zoo Fl. Hausmiethe kostet, ist in unserer Staͤnde-Ver— mlung schon zur Sprache gekommen.

Sondershausen, 2. Jan. Im J. 1816 bellef sich ere Landes-Schuld auf 77,831 Rthlr. 17 Gr.; gegenwaͤr— betraͤgt sie nur noch 58,5601 Rthlr. 16 Gr. 3 Pf. Weimar, 13. Jan. Vorgestern sind J. Kaiserl. H. die oß-Fuͤrstin Maria mit Hoͤchstihrem Gemahl, dem Erb— eß-Herzoge und den Prinzessinnen Toͤchtern aus Pilsen, hehem Wohlseyn wieder hier eingetroffen.

Se. Maj. der Kaiser Alexander trafen in Pilsen den d. M. ein, hatten Sich alle Empfang-Feierlichkeiten ver— en, u. geruheten bis zum 6. dort zu verweilen, u. den 7. Hoͤchstihre Ruͤckreise nach Rußland anzutreten. Der unsere Höͤchsten Herrschaften auf dieser Reise be—

Sr. Maj. dem Kaiser den St. Wladimir - Orden ꝗter

asse. Die Kaͤlte, bis zu 19 Grad gestiegen, verursacht auch in siger Gegend einen empfindlichen Wasser-Mangel. Zu den mancherlei auffallenden Erscheinungen des, in sicht der Witterung merkwuͤrdigen Jahres kommen jetzt

h Berg-Braͤnde. Ein solcher findet jetzt in der Gegend Schleitz statt, wo wahrscheinlich ein Braunkohlen- Lager selbst entzuͤndet hat, und den dortigen Bewohnern durch gewaltigen Rauch sehr laͤstig wird.

Wien, 7. Jan. Die Konkurrenten fuͤr die Professur Dogmatik Helv. Konfession und fuͤr die Professur der nal⸗ und Pastoral-⸗Theologle auf der Protestantisch-Theo— ichen Lehranstalt hieselbst, sind von der Hofstelle verwor— worden. Fuͤr die erste Professur wurde ein neuer Kon— s ausgeschrieben; fuͤr die zweite aber dem Konsistorium getragen, andere Subjekte vorzuschlagen. Die Preßbur—

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beschlossen, und Se. Maj. um Bestaͤti . . j staͤtigung dieses Entschlusses Im Sellrainthale genoß eine amilie aus eine Tapfe Erbsen⸗ Suppe, in dem kurz zuvor Fa em, j Selago Lin.) zur Reinigung des Viehes vom Ungeztefer, gekocht worden war. Die ganze Familie erkrankte augenblicklich, und er⸗ holte sich nach heftigem Erbrechen nur allmaͤhlig. Bei dem Haus- vater selbst aber, zeigten sich bald alle Symptomèé einer Ver iftung; in heftiger Schwindel, krampfhaftes Zu sammenziehen des Magens, Brustbeklemmungen, und abwechselnd auch r m e je⸗ doch kein Erbrechen. In diesem Zustande blieh er zwei Tage. Durch abfuͤhrende Mittel wurde derselbe zwar von obigen ucheln befreit, jedoch verfiel er in eine beinahe gaͤnzliche Kraftlosigkeit, so daß er erst por Kurzem noch kaum zehn ritte zu 3 ver⸗ mochte. Bei dem Beugen der Knie aͤußert sich die sonderbare Er⸗ en ng, ü. daß seine Haut immer wie trockenes ungearbeitetes Le⸗ ö. Neapel, 20. Dec. Das Infanterie⸗Regiment Königin, in weniger als 3 Monaten vollkommen organisirt und einge⸗ übt, erhielt am 15ten d. M. zu Castellamare seine Fahnen. Nach abgelegtem Schwur begab sich das Regiment in die Kirche, wo das Hochwuͤrdigste ausgesetzt war, und die Fahnen en ser, de. Der berühmte Bildhauer Franz Pozzi aus Floren des⸗ sen Mausoleum des Konnetable Eolonna in Rom, ö Bewunderung erregt, ist hier eingetroffen.

Der Fuͤrst Anton Pignatelli, bisheriger Geschaͤftsträ er am Toskanischen Hofe, ist in mig g , . , Lr penhagen versetzt, und der Privat-Sekretair Sr. Maj., Don Franz Frilli, zum Geschaͤftstraͤger am Toskansschen Hofe, er⸗ . 3

Kopenhagen, 11. Jan. Ein Plakat vom 31. Dec. v. J. hebt fuͤr die Herzogthuͤmer Ec, und Höisten die fruͤhere Bestimmung auf, der zufolge fremder Tabak bei der Einfuhr in benannte Herzogthümer mit dem Zoll⸗Siegel ge⸗ stempelt werden mußte. Unser Marine ⸗Officier⸗Etat be⸗ steht gegenwartig aus 2 Admiral, Vice⸗Admiral, 7 Kon⸗

tre⸗Admiralen, 9 Kommandeuren, 5 Kommandeur⸗Kapitains, 21 Kapitains, 26 Kapitain-Lieutenants, u. aus 42 Premier⸗ u.

34. Seconde⸗Lieutenants; außerdem beim See⸗Enrollirungs⸗ und Lootsen Wesen 2c. aus 6 Kommandeuren und 2 Kapitains. Im v. J. sind in hiesiger Residenz kopulirt: 833 Paare; geboren zaßJs Kinder, und gestorben 3345 Personen. Unter den Gestorbenen sind 5 Selbstmörder aufgefuͤhrt. Die Anzahl der Zunft⸗Interessenten und Meister hat im 5. J. betragen 3694, bei welchen 3736 Gesellen, e366 Lehrburschen, und außerdem 1903 Personen in Dienst und fester Arbeit waren. Bei den hiesigen gegenwartig in Be⸗ trieb befindlichen 50 Brauereien arbelten 2283 Brauknechte. . Durch ein Patent vom gestrigen Datum ist den Land⸗ Besitzern in den Herzogthuͤmern, ein Nachlaß von 25 pCt. in der Grund- und Benutzungs-Steuer fuͤr das Jahr 1923 zugestanden worden. Durch ein zweites wird den eben ge⸗ nannten Land-Besitzern außerdem noch eine Ermaͤßigung von anderweiten 25 pCt. jahrlich, fuͤr drei Jahre, vom 1. Julius 1622 an gerechnet, bewilligt und somst den Herzogthuͤmern durch dies letztere Patent ein jaͤhrlicher Nachlaß von 200, oo Rbthlr. zugestanden. Auf diese Art haben die Herzogthuͤmer in der durch die Verordnung vom 9. Jul. 1913 konsolidirten Grund⸗ und Benutzungs⸗Steuer sich einstweilen einer jaͤhrli⸗ chen Ermaͤßigung von Poo, ooo Rbthlr. zu erfreuen. Stockholm, 7. Jan. Se. Maj. h

r e. haben, zur Feier der gluͤcklichen Zuruͤckkunft Sr. K. Hoh. des Hrooo Rthlr. Bra. Lie * e,,

Ur. jaͤhrlichen Zinsen zu. t.

sige milde Stiftungen ausgesetzt; ; n. . 24 3 Arme erhalten, wegen der uͤbrigen zwei Drittel aber ist der . ö. Verschlagen beauftragt.

—— Nach dem Berichte, welchen unser Gesandt Prediger in Konstantinopel, Magister 8 er herr. Neise in den Orient, an den Minister von Engestroͤm vor Kurzem erstattet hat, ist ihm von einem Maronltischen Bi⸗ schof, die sogenannte heilige Schrift der Drusen zur Einsicht vorgelegt worden; ein Manuseript von 146 Quart ⸗Blaͤttern, mit lauter vergoldeten Buchstaben hoͤchst sauber geschrieben, aber ein Inbegriff von Grundsaͤtzen, welche deren Urheber als die , , Egoisten brandmarken und die Mensch⸗ heit entehren. Darum mag auch wohl, wie Mag. Berggren bemerkt, das Gesetz gegeben seyn, daß nur der geweihte Prie⸗ ster, Kunde von dieser heiligen Schrift haben darf, und daß der Laie, der davon zufaͤllig Kenntniß erhält, unausbleiblich mit dem Tode bestraft werden soll. Er rechnet dem gemaͤß auch dem Maronitischen Bischofe, der ihm das Werk vorlegte, die— sen Liebesdienst außerordentlich hoch an.

Christiania, 3. Jan. In sämmtlichen Straf⸗Anstal⸗ ten des Koͤnigreichs befanden sich Ausgang d. J. 1821, im Ganzen 693 Verbrecher, worunker 145 Frauenzimmer. Da⸗ von waren auf Lebenszeit zro festgesetzt.

Warschau, 10. Jan. Die Ausfuhr des Ro ir se . ; ens und Hafers ist in Polen vom 1. Jan. ab, verboten ö.

St. Petersburg, Dec. Der Erzbischof von Mo und Kolomna, Filaret, ist, auf sein ö 3 .

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an der Ober⸗Schul⸗Direktion entbunden worden.

Das besuchteste unserer Theater, das Franzöfische, ist von bei⸗ den Akteurs Brice und Maisures, so eben in inn h, 2 werden, und haͤngt nur unmittelbar von der Kaiferl. T eater⸗Di⸗

rektion ab. Zum bevorstehen den Sylvesterabend dern, ein hiesiger Großer, einen Sn wet e n,, Rubel veranschlagt werden. Erfrischungen, Fruͤchte und Zuckersachen,

dessen Kosten au Der Konsituͤrier allein ur te s

die er zu liefern Aber⸗

Synode soll die Wiederherstellung der Jesuiten in Ungarn

nommen, 10,9000 Ruhel gefodert.

Dieser einzig Zug mag als