169 dem der Hof mit * , ,, und an welchem auch ö ndonderry Theil nahmen. . 9 — 2 5 . Stadt unsers Koͤnigreiches hatte der Stadtrichter in seiner Gerichtsstube ein Kaͤstchen a,, Unterstuͤtzung der Armen bestimmt. So oft es ihm an, . tende Parteien zu einem Vergleich zu bewegen, so oft — selbige auch, dig eine verhaͤltnißmaͤßige Gabe den . nen Bund zu be 1 Am rg d. J. wurde das 3 vorgefu ⸗
. ö * w. 8. 2 * Hauptmann Anton Bacchi, im In⸗ fantekie Regimente Marte Luise, der sich des Meineides, der . rätherek und der Desertion schuldig gemacht hat, ist aufgef⸗ — worden, sich innerhalb sechs Wochen und drei Tagen vor dem Kriegs⸗
6 ö * in. Am verflossenen Sonntag wurde In der Dia⸗ konal⸗ und Kollegial⸗Kirche des H. Eustach, Yisgr. Domini a mellini, vom Kardinal Galeffi, Bischof von Albano, zum Bischof Terni d e im , * Febr. In Gemaͤßheit der Verordnung 2 Regierungs⸗-Konimission der Justiz, vom 29sten v. M., mr. Dre n n rn in der Wojewobschaft r 3 1. Jan. k. J; die deshalb einzusetzende Hypotheken ⸗Kanzlei . d gus einem Greffier und drei Hypotheken- Regenten bestehen, von denen der Erstere eine Kaution von 20, 000 Fl., die Letzteren aber je⸗ der eine von 10,000 Fl. zu bestellen verbunden is . Die beiden Fluͤgel Adjutanten Sr. Maj. des Kaisers, Grafen von Jaäluski und von Sobolewski, haben einen unheschran ten Ur⸗ laub erhalten, mit der Erlaubniß, sich in das Ausland begeben zu
duͤrfen. . ilna, 8. Jan. Den sten d. M. wurde hier eine ske⸗ . Besten der Invaliden gegeben. Die Einnahme betrug 38 Silher⸗Rubel. . 4 ö. 3 a. Im verwichenen November sind an auslaͤndischen Waaren fuͤr Mill. 397,5 Rub, eingebrgcht, und von hier an Russischen Kaufmanns⸗Wagren fuͤr 2 Mill. 824,760 Rub. 50 Kop. e abgefertigt worden. . * 8* ., 28. Jan. Der Geh,. Rath, Senator Ba⸗ ranow, hat fur seine Ansirengungen, den Lebeng unterhalt der Bewohner des Weißrussischen . zu sichern, von Sr. j. ein Belobungs⸗-Schreihen erhalten. . , ue J. ag der Großfuͤrstin Alexandra Feodorowng sich befindende Köll. Assefsor Shukowskft, und der Sekretair Ihrer K— Hoheit, Ehambeau, sind zu Hofraͤthen befördert worden. Tu kezin (Podolien,, . Dec. Um Mitternacht vom 2gsten auf den 26sten d. M. hatten wir hier ein heftiges Gewitter. Das Wetter war ganz still, und der Frost erstrechte sich auf 12 Grad. wir gar nicht. ͤ . . Nach dem heutigen Espectador sollen wir binnen wenigen Wochen eine Reserve von 100,000 Bayonetten und 31 Kriegsschiffe zur . e,. n, n, jfoörmen, an denen jetzt schon gearbeitet wird, en dann. vol⸗ 1 en, und noch ehe 3 Monate vergehen, soll unste ¶NMilitair⸗ Macht aus 180,00 Mann bestehen, ungerechnet g= große Gueril= las, die noch errichtet werden sollen; vor der Hand lauter Summen bloß auf dem Papiere. . . In der Mütternacht vom a9gten ließ der Landes- Hauptm alle Soldaten, die beim Masken ⸗-Ball Wache hielten . wegzichen und expedirte 40 Mann mit Kgnonen auf die Straße nach Sa⸗ ragossa. Gestern Morgen war die ganze National⸗Garde auf sei⸗
im Prado aufgestellt. J e, — nen . des Zurriago, D. Feliz Mexie⸗ zi a mordet, aber so gemißhandelt auf. der Straße gefünden wär. enn daß er heute noch nicht die Geschichte seiner Begebnisse zu Proto⸗
nte. . . koll me Henacerrada, 15. Jan. Die, 1, n tutionellen Anfuͤhrer Castelar, Guerguet, Urangg, und. ac, 8. hatten aus dem Dorfe Armentig, 5 Ctunden von hier, einige 6 pagnien Seesoldaten verjagt. der Ober⸗General. Torrijos . eiligst dahin auf, allein der Feind hatte schon die Flucht genommen.
Handel s⸗ Berichte.
er dam, 4 Febr. Roggen ist 3 bis 5 Ggr. billiger er⸗ ,,, r Heng. zu 130 Ggr., 122pf. , , 122 233 Gerste im . Mit Hafer stille. Alte ; rbsen 22 Lvl. e m. ö gin Heute fruͤh standen die Metalligues 9; sie stiegen indeß spaͤter auf 793. Die Renten waren am agsten iris 79 Fr. 0 Cent, und nach der Boͤrse „9 Fr. . Heute Nachmittag kamen die Kourse von Anisterzam vom sn. v. M : Metalliques standen 33: Tages vorher, als die Rede des Königs von Frankreich ankam, fielen sie auf . — Heute Abend ist der Stand der össentlichen Effekten hier folgender: Metalligues goz, Aktten 1070, Loose 119, Partial 36, Spanische sch. i. London, 285. Jan. Die Hanf Preise sind um Pfd. Sterl, und die vom Salpeter um 3 Schilling pro Centner gestiegen; von Seiten der Regierung werden 100,000 Ggllon Rum aufgekguft: er ist darum Pro Gallon um - Denar gestiegen. Danziger bun⸗ ter Weitzen 26 430 Schill. pr. Quarter (der Berl. Scheffel Rthlr.= Sgr. A 2 ehr Pommerscher Weitzen 22 2 25 Schill. der Berl. Schessel Rihlt. 26 Sgr. * 1, Rthlr. 23 Sgr ) Pommersche Gerste 10 * 13 Schill. pro Quarter (der Berl. Scheffl. 205 Sgr. 2 263
Sgr.) , n 8.
nkfurt. Der Ober⸗Pfarrer Liebusch zu Senftenberg hat n , im Amte Senftenberg zur Abtretun von kon munal⸗ Land zu . m ge bewogen. In den elben erhaͤlt die Schutjugend Unterricht in der Obst-Kultur durch die Schul— diese ,, , 26 fn, nne n
die Verpflichtung haben, nach Ve r zah⸗ 6 . ö ,, , selbst gezogener Baͤume, theils unentgeltlich, theils gegen Bezahlung jaͤhrlich verabfolgen zu las⸗ e, , , ni, . ; uf, daß diese s ke en r der Jugend 16 erfoderlichen Unterricht in der
Lehrer, denen
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Koblenz, 2. Fehr. Seit laͤngerer Zelt war die Mosel ihrem Ursprunge in den Vogesen bis nahe zu ihrem Anz den Rhein mit einer dicken Eisdecke belegt. Der Rhein wat! mehrere Meilen Entfernnng von der Stadt noch tmmer ossen der Kalte von 15,2 R. am 25. Jan. bildete sich so viel Treibei Rheine, daß es binnen zwei Tagen von Neuwied bis an un Stadt, in eine feste Eismasse zusammenfror, u. am 24sten Vorm wirklich fest zußing. Diese Eisdecke erstreckte sich noch eine Stunde oberhalb der Stadt, Es ist dieses Ereigniß um so n würdiger, weil der Rhein seit dem J. 1769, also in einem Zeitzn von 35 Jahren, bei uns nicht mehr zu efroren war, In der genden Nacht sank die Temperatur auf 1235 R. und am folgen Morgen konnten Fußgaͤnger fast auf allen Punkten uͤber den j. gehen. Am 17ten trat Thauwetter ein, und nachdem das Ei zum Zosten festgestanden hatte, ging an die sem Tage, Mor enz Ruhr, das Mosel-Eis auf. Das Eis auf dem Rheine schien fangs einiges Hinderniß zu seyn, allein die len . daruber hin, und nahmen ihren geregelten Lauf. Indessen fn Insel oberhalb Neuwied feststellten und wie Berge auf einn . er und Eis brachen uͤber beide Ufer aus und l ten die Felder, allein die immer wachsenden M ‚. neue Hindernisse dagegen. Das Eis stellte sich im Strom bett ‚. und so stiegen die Eismassen bis zu ihrem Ausflusse heran, bereitete sich nun ein Schauspiel, welches seit d. J. 2764 nichti gesehen worden war. Der ganze Strom des Mosel⸗Eises in sich von Norden nach Suͤden und floß waͤhrend drei Stundtz derselben Kraft den Rhein hinauf, wie er aus seinem Bette he geflossen war. Die Elemente schienen ihre Natur umzukehren Eismassen drangen bis auf eine Stunde oberhalb Koblenz, n von der Gewalt des Flusses und ihrer eigenen Schwere auff ten, sich endlich auch feststellten und stehen blieben. Nun hůn sich die herandraͤngenden Eismassen aus der Mosel an ihrem! fiusse und an beiden Seiten mit gleich großem Widerstande kaͤmn
furchtbare Höhe. Diese Anschwellung dehnte sich im Moselbet . Lay, nr kleine Meile oberhalb Koblenz gus, u. in dieser blieben die Massen laͤnger als eine Stunde fest und unbeweg hen. Eine schrecken⸗ und angstvolle Lage entfastete sich mit Augenblicke mehr. Das Wasser, welches plöͤtzlich bis 22 Fuß am Pegel gestiegen war, drang mit schweren Eismassen in dier Stadt und üͤberschwemmte die tiefern Theile. Die Eismassen de ten sich immer mehr und festert, Und die Gefahr wurde drohn als plötzlich um 3 Uhr Nachmittags eine neue Bewegung ein und der Fluß sich wieder nach unten oͤffnete. Mit schrech Schlaͤgen und Getoͤse waͤlzten sich die Eismassen gegen die stein Brücke auf der Mosel, und dieses Meisterwerk der Kun, das s viele Jahrhunderte (unter Erzbischof Balduin in den Jahren — 1535 erbaut) allen Stuͤrmen des Wassers Trotz geboten erlitt schon Morgens an einigen Stellen, kleine, gefa Riffe in dem obern Mauerwerk, obgleich die Pfeiler wie Felsen standen. ie u, Stadt; das Wasser, nachdem es etwa 2 Stunden lang darin m a dr floß 2 den Straßen in das Strombett zuruͤct, un terließ nur schwere Eismassen. Binnen einer Stunde lichten die Mosel und war auf einmal frei von Eis, nachdem der Ei etwa 10 Stunden gedauert hatte. Dieser Umstand ist merlmit da der Lauf des Eises gewohnlich 2 — 48 Stunden waͤhrt aber so gedraͤngt kam, daß kaum J dieser Zeit dazu ndthij Nun setzten sich die Eismassen in Bewegung; welche aus de sel den Rhein aufwaͤrts gestiegen waren, und es dauerte * Stunden, ehe dieselben aus dem Rheine abgeflossen waren Theil davon hatte sich bei Lahnstein, wo der Rhein im gan g ter offen war, so festgesetzt, daß er stehen blieb, und daß . Tage, trotz des milden Wetters, viele Menschen dort über ; sel Eis gingen, welches im Rheine stand. Das obere Rhe stand noch fest. Dieser Umstand war ein großes. Glück fur Stadt, denn ein Zusammentreffen der beiden, wie i. J. 1820, unsere Lage auf eine nicht zu berechnende Weise verschlimnm ben. So angstvoll die Lage an diesem Tage fuͤr unsere n Umgebung war, so traurig war sie fuͤr die im Rhein 7 Mosel liegenden Schiffe. Beim Andrange des Eises auf it fel in den Rhein, wurden erstere mit solcher Gewalt gegen, der und gegen die Werfte angedruͤctt, daß in weniger, Zeit! Bild der Zerstörnng uͤbrig blieb. Die fliegende Brücke, 24 dem kleinen Hafen gewöhnlich uͤberwintert, wurde zum KR fammengedruͤckt. Gleiches Loos traf die meisten andern unter denen mehrere von 6000 Ctnr. Last uͤber die Werft getrieben, wie Rußschalen zerdruͤckt wurden. Andere blich⸗ Sinken des Wassers auf Eisbergen liegen, auf welchen s ihr eignes Gewicht zusammenbrächen. Viele wurden uͤber . Schiffe hinuͤber gedruckt, und brachen beide zusammen. 9 ö. ßen der staͤrksten Ankertaue, das krachende Brechen und . ber Mastbaͤume, das Einstürzen der Mauern, das Huͤlfges J Schiffer und die Unmoͤglichkeit, Hälfe zu leisten der echt allgemeinen Jammer. Viele dieser Familien haben ihrn Wohlstand verloren. Die Summe des erlittenen Sch eg noch nicht berechnet werden; nur die Zahl von 40 er for beschaͤdigten 66. n, 53 396 ganz verschwu und die wenigsten reparirt werden konnen. f Jede . Huͤlfe wurde mit der groͤßten an tren leistet. Alle Behoͤrden griffen dabei wetteifernd ein. 5. ö Dank sind wir der Koͤnigl. Kommandantur schuldig, we J Ansuchen der Koͤnigl. Regierung nicht allein alle Wagen * Pferde der Koͤnigl. Artillerie zut Huͤlfe stellte, sondern . ö noch mehrere 100 Mann von der Garnison dazu , ; mit der aͤußersten Kraft⸗Anwendung retten half, was no h ten war. Groß ist der Schade, groß muß die Huͤlfe fuͤr ungihckten werden. Unser würdiger Ober Burgemeistet, Wohlthaͤtigkeit seiner Mitbürger vertraut, hat durch , fur das erste dringendste Beduͤrfniß mehrerer Familien gesorgt; . trauen und Hoffnung sehen sie auf die Großmuth uin sen g ehrten Königs und seiner Negierung um fernere Huͤlfe und üͤtzung. - diele 2. Febr. Nachts um 2 Uhr fing der Eisgan an aufzugehen. Das freie Strombett desselben mit der Mosel erleichterten seinen Lauf, der ohne neuen überging. Unsere Stadt scheint, nach eingegangenen die Einzige am Rhein und an der Mosel zu seyn, wo
rw Wast Scha Nach Mi sich n
die . bst⸗Kultur ertheilen. — Von dem Schullehrer zu Sykadel, Pies⸗ 5 3 dasigen Schule Ho Rthlr. legirt worden.
ereignete.
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Massen waͤljt
Massen waren
rollten sie immer sich mehrend uͤber einander her, und stiegen us
Mit diesem Aufbruche verschwand die Gefahr fuͤr n
.
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um 18ten Stuͤcke der Allgemeinen Preußischen Staats⸗Zeitung
vom 11 ten Februar 1823.
sie nach und nach so viel Widerstand, daß sie sich bei der ;.
Berlin. Otto Karl Friedrich v. Voß, aus einem alten Heschlechte stammend, wurde am 8. Jun. 1755 zu Berlin geboren.
Nachdem seine erste Ausbildung im Hause des Vaters (des söbnigl, Geheimen Rathes und Dom Probstes zu Havelberg, Frie⸗ rich Christoph Hieronymus v. Voß, mit Sorgfalt bewirkt war, südirte er in Frankfurt 4. d. O. und Goͤttingen die Rechte. Nach heendigung dieser akademischen Studien trat er am 25sten Jul. Mals Referendgrius beim Königl. Kammer-Gericht in Dienst nd zeichnete sich in diesem Verhaͤltnisse durch Fleiß und rastloses Streben nach Vervollkommnung dergestalt aus, daß er schon nach bei Jahren das sogenannte große Examen mit Auszeichnung bestand nd ihm gleich darauf die Stelle eines Assistenz⸗Raths beim Kam⸗ er⸗Gerichte angetragen werden konnte. Die damalige Justiz⸗ Reform, so wie andere nicht unwichtige Verhaͤltnisse destimmten hn jedoch, das Justizfach ganz zu verlassen und sich den landschaft— chen Geschaͤften allein zu widmen. Seit 1780 mit einer Tochter 5 wohlseligen Geheimen Staats- und Kabinets⸗Ministers Reichs⸗ rafen von Finkenstein vermaͤhlt, lebte er eine Zeit lang abwech⸗ nd auf seinem eben gekauften Gute Wartenberg im Nieder⸗Bar⸗ immer Kreise und in Berlin, gab sich vorzugsweise mit voller haͤtigkeit der Landwirthschaft hin, und sah den Kreis seiner Pri⸗ säageschaͤfte noch vermehrt, im Jahre 1785, wo er nach dem Tode
es Vaters die Dom⸗Propstei zu Havelberg von dem General v.
hüͤlow erkaufte.
Wenige Jahre darauf wurde er zum Johanniter⸗⸗Ordens⸗Rit⸗ tt geschlagen, und durch des Hochseligen Prinzen Ferdinand Koͤ— hl. Hoheit besonderes Vertrauen, zu allen, diesen Orden betreffen⸗ wichtigen Angelegenheiten zugezogen. Doch nicht nur sich und en Seinigen lebte er in dieser Zeit, vielmehr wurden seine Kraͤfte ch fuͤr das gemeine Beste mehrfach in Anspruch genommen.
So gewaͤhrte ihm die schon im Jahre 1762 angenommene telle eines Rathes bei der Mittelmaͤrkschen Ritterschaft Gelegen⸗ zeit, bei der Auseinandersetzung des Gemeinwesens dem Institut rsprießliche Dienste zu leisten, deren Anerkennung ihn sehr bald
einer erweiterten Wirksamkeit fuͤhrte, da er im Jahre 1784 zum daupt-Ritterschafts-Direktor, auch zu gleicher Zeit zum bestaͤndigen Deputirten der Kurmaͤrkschen Ritterschaft ernannt wurde und
6 solcher den Vorsitz bei saͤmmtlichen landschaftlichen Versamm⸗
ungen fuͤhrte.
Das Vertrauen, das die in diesem Geschaͤftskreise offenbarten
senntnisse und seine Redlichkeit ihm erwarben, blieb auch Allerhöch—⸗ en Orts nicht unbeachtet und hegruͤn dete die Entschließung des Hoch⸗ ligen Königs Friedrich Wilhelm II, den Minister v. Voß wieder in llerhöchst Ihren Dienst zu berufen und ihn zunaͤchst 17836 das Ehef⸗ raͤsidium bei der Kurmaͤrkschen Kriegs- und Domainen - Kam⸗ er zu uͤbertragen. Rasch hinter einander erweiterte sich jetzt die sphaͤre seines gediegenen Wirkens. So ward er 17989, mit vor⸗ fufiger Beibehaltung jenes Postens, zum Wirklichen Geheimen tagts⸗ Kriegs- und dirigirenden Minister im General-Direkto⸗ ium ernannt, ihm das Departement von der Kur- und Neu⸗ ark nebst Neuchatel, ingleichen von saͤmmtlichen Stempelsachen fn kurz darauf auch das Departement von Magdeburg und Hal⸗ rrtadt uͤbergeben. Ohne hier in eine Zergliederung seiner Ver⸗ jaltung in jener Zeit eingehen zu wollen, konnen wir doch von sei⸗ en mannigfachen Leistungen, die Stiftung der Landarmen- und nbaliden⸗Verpflegungs- auch Irren⸗-Anstalten zu Strausberg, zrandenburg, Witt stock und Neu⸗Ruppin i. J. 17596 schon deshalb Licht ungenannt lassen, als eben sie die richtige Schaͤtzung und das ergische Streben zu Abhuͤlfe eines Beduͤrfnisses verraͤth, das im⸗ er allgemeiner zur Sprache kommt, als ferner eben diese Anstal⸗ n das platte Land, in dessen Bezirk sie geschaffen wurden, von ei⸗ it druckenden Bettelei befreiten, Huͤlsiosen ein Unterkommen, o Invaliden zur Erleichterung des Landes Verpflegung gewaͤhr— n und somit ein Muster aufstellten, das benachbarte Provinzen nd Laͤnder der Nachahmung werth gehalten haben. Als gleich ohlthaͤtige Einrichtung ans jener Zeit erwähnen wir nur noch en Anbau mehrerer Aemter im Oderbruch, als Wrietzen, Wil⸗ Elmsaue, woraus zum Besten des Landes viele Kolonisten-Eta— lisements hervorgegangen sind, und die gleichfalls unter seiner situng erfolgte Anlage und Äusfuͤhrung des Ruppiner Kanal⸗ paues, der die hiesige Residenz unter allen Umstaͤnden ihren Be— rf an Feuerungs⸗Materialien sichert. Die Erfahrungen des Mi⸗ isters v. Voß in den stänpischen Verhaͤlfnissen veran läßten in dem ämlichen Jahre seine Ernennung zum Königl. Kommissair der saupt —Ritterschafts⸗ Dicektion und ließen ihn auch an die bitze der Kurmaͤrkschen General-Land⸗-Feuer - Socictaͤt treten. seine staatswirthschaftlichen Kenntnisse aber verschafften ihm 17935 n so ehrenvollen als schwierigen Auftrag, in Verbindung init n Stagts⸗Ministern Grafen von Hoym und Freiherrn v. Schroͤt⸗ die erste Einrichtung des Finanzwesens in den neu akquirirten tovinzen von Süd- Preußen zu treffen. Wie sehr er solchen zur ufriedenheit seines Koͤnigs erfuͤllt habe, laßt sich schon daraus ent⸗ hmen, daß ihm allein bei der Ruͤckkehr sofort auch das Suͤd⸗Preuß. hartement übertragen wurde, von welchem Se. Maj. ihn jedoch 1794 Ruücksicht seiner übrigen vielfachen Geschaͤfte Und der davon be ngten Gegenwart im General- Direktorium zu dispensiren geruhten.
279, riefen des jetzigen Koͤnigs Maj, bei Allerhbchst Ihrem Re⸗ gierungs Antritt den, in dem Staats⸗Dienst erprobten Beamten in das Ministerium zuruͤck, und vertrauten ihm zunachst das De⸗ partement von Süd-⸗Preußen, bald darauf 1798 das von Pommern und der Neumark, desgleichen das Lotterie⸗Departement und 1960 das (von dem Minister immer vorzugsweise gern verwaltete) Se⸗ partement von der Kurmgrk. Er richtete hiebei in . sein Augenmerk auf die besfere Verwaltung der Domainen, und da ihm nicht entging, daß die Ablbsung mancher Sienste und Lasten von den baͤuerlichen Nahrungen, mit Vortheilen fuͤr den Guts⸗ herrn sowohl als den Unterthanen verbunden war: so genehmigten des jetzt regierenden Koͤnigs Maj. im Jahre 1803 auf seinen Vor⸗ schlag. daß auf mehreren Pommerschen Domainen- glemtern die Dienste abgelͤst und den unterthanen das Eigenthum ihrer Hofe Überlassen werde. Um dieser Maßregel auch dei andern Gutsbe⸗ sitzern Eingang zu verschaffen, ging er ihnen mit seinem Beispiele voran, indem er auf zweien seiner Guͤter verg leichweise die kam liche Einrichtung traf. Das öffentliche Anerkenniniß selner Bemü⸗ hung in diesen Sphaͤren, erndtete er in der Belohnung mit dem Rothen Adler⸗Orden, den er 1799 erhielt; auch seine 5 Wuͤr⸗ den und Aemter vermehrten sich in dieser Zeit, indem er nament= lich im Jahr 1800 zum Dom -Dechanten des Stifts Magdeburg, hei welchem er im Jahre 1789 von dem Stifte selbst die von dem Herzoge Ferdingnd von Braunschweig inne gehabte Praͤbende ge⸗ kauft hatte, erwaͤhlt und bestaͤtigt, und eben so im Jahre 1805 von den Kur- und Neumaͤrkschen Staͤnden, zum ersten Landschafts⸗ und Staͤdte⸗Kagssen⸗Direktor, erwählt und von des Koͤnigs Maj. als solcher bestaͤtigt wurde. — So arbeitete der Minister v. Vo ß, rechtfertigend das Vertrauen des Monarchen, eine Reihe von Jah⸗ ren in verschiedenen wichtigen Zweigen der Landesverwaltung mit gleichem Eifer. Seine einzige Erholung von den Geschaͤften des Tages suchte und fand er in abendlichen Stunden, in bem Genuß der Musit, die er sehr schaͤtzte und selbst mit nicht geringer Fer⸗ tigkeit ubte, Strenge Rechtlichkeit, Offenheit und gluhen der Pa⸗ triotismus leiteten ihn bei seinem amtlichen Wirken“ Kraft, Kon⸗ sequenz und tiefe Einsicht, wie sie zu jedem sachkun digen Staats⸗ Diener aus allen noch aufbewahrten Verhandlungen jener Zeit sprechen, sicherten dem Wirken einen guten Erfolg, und manche schoͤne und weise Institutionen bezeichnet noch jetzt die Spur des⸗ selben. Bedarf es da noch des Lobes? Das Jahr 1807 unterbrach die Wirksamkeit des Ministers. Nachem er des Königs Maj. nach Koͤnigsberg und. Memel gefolgt war, sah er sich durch die, nach dem Tilsiter Frieden erfolgte Reduktion und Reorganisation aller Behörden veranlaßt, seine Entlassung nachzusuchen und sich in den Kreis seiner Familie zurückzuziehen. Hier lebte er vom Jahr: ng bis * 5 13 66 diese Jahre der Muße varen nicht zugleich die der Gleichguͤltigkeit geJe J des Vaterlandes . die der un hg e enz , So wenig in seiner nunmehrigen Zuruückgezogenheit von . Geschaͤften ihm das Allerhöchste Berttauen reer er ng . en war (als Beweis dessen, deuten wir fuͤr weniger Unterrichtet ler nur die ihm noch in den Jahren 108 und 15 Allerg naͤdigst
nn Jahre 1795 sah der Minister von Voß sich veranlaßt, ränllichkeit wegen um die Entlaffung von seinen saͤmmtlichen nisterial⸗Geschaften zu bitten, die ihin auch in Gnaden bewil⸗ gt wurde, Doch kaum zwei Jahre hindurch genoß er ein ruhi⸗
übertragenen schwierigen Commmissoria zur Auseinandersetzun den damals hier anwesenden Fenn seschn Behoͤrden, — gleichung anderweitiger Differenzen an), so wenig gingen alle in der Staatswelt und an dem oͤffentlichen Horizont inzwischen einge⸗ tretenen Veraͤnderungen gleichgültig seinem' Auge vor nber. Er folgte ihnen vielmehr in den Stunden der Muße, die ihm die Ad⸗ ministration seiner saͤmmtl ichen Guͤter gestattete, durch alle Nuͤan⸗ cen, auch von der Kurie seiner Praͤbende, seines Lieblings⸗-Aufent⸗ halts⸗Orts Havelberg aus, mit immer forschendem Blicke; keine Berfassung der Reiche, kein Verhaͤltniß feines Vaterlandes mit dem Verbande der Staaten, keine Veranderung in der Staatswirth— schaft und der Gesetzgehung blieb ibm fremd, kein Vorurtheil fuͤr das Alte, ließ thn Fortschritte der neueren Zeit je verkennen, und wie Gegenstaͤnde dieser Art ihm reichen Stoff zur Beschäͤftigung gewaͤhrten, so veredelten schoͤne Kuͤnste und Wissenschaften ihm den Genuß und en,, 9 Lebens. . So wird es erklaͤrlich, wie ein beruͤhmter Staatsma Auslandes, vor einigen Jahren, nach der naͤheren We , nn h. dem Minister v. Voß erklaͤren konnte: er wuͤnsche sich solche Jahre der Ruhe, um solche Fortschritte daraus zu aͤrndten. Ein Mann mit die sem Gefuͤhl fuͤr das Recht, mit diesen Kenntniffen in der Stgatswirthschaft und in dem staͤndischen Wesen, konnte in dem Preußischen Staate nicht in der Zurückgezogenheit verharren und des Koͤnigs Maj. geruhten daher, ihn im Herbst 1821 zu naͤch zum Mitgltede der Allerhoͤchst verordneten Kommisston zu ernen⸗ nen, welche unter Vorsitz Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen mit dem Reorganisations- Geschaͤfte landstaͤndischer Verfassungen in den Königl. Landen beauftragt war, und im September 18 in das Staats⸗Ministerium zu berufen, und ihm das Vlce⸗Praͤsidium des⸗⸗ selben wie das des Staatzraths zu übertragen. In beiden Verhaͤltni⸗ ⸗· sen fand er Gelegenheit, die ihn als Staatsmann auszeichnenden Eigenschaften aufs neue zu bewahren, und man darf nach unpar⸗ tetischer Wuͤrdigung seiner Persznlichkeit und feine Wirken? un der fruͤhern und in der naͤchsten Vergangenheit, ohne Uebertreibung behaupten, daß wohl nie ein Mann sicherer Hoffnungen geben. hat, den Posten eines Praͤsidenten des Staatsraths und bes Eiern Ministeriums, zu dem des Königs Ma, nach des Staats Ka lers, Fursten von Hardenberg Tode ihn zu erwaͤhlen geruhten, dollkom“
5, sein er Familie und den Wiffenschaften gewidinetes Leben. Schon
mener auszufuͤllen, als eben er. Schon hatte er einzelne Schritte