1823 / 19 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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netes Schreiben erhalten, worin ihm angezeigt wird, daß die Ne⸗ gentschaft in 2 Tagen Toulouse verlassen, und sich nach Spanien zurück begeben werde. Das Geruͤcht, daß die Mitglieder der Re⸗ gentschaft sich entzweit haͤtten, und der Marquis von Mata Florida ausgetreten sey, scheint sonach ungegruͤndet zu seyn. Es wird auch noch durch ein in dem Drapean blane befindliches Schreiben des Hrn. Balmaseda entkraͤftigt, worin derselbe ankuͤndigt, daß Hr. von Mata Florida fortwaͤhrend Praͤsident der Regentschaft sey, und es auch so lange bleiben werde, bis der Koͤnig von Spanien seine Freiheit erlangt haben werde, oder ein Prinz von Gebluͤt das Praͤsidium uͤbernehme, wie solches die Regentschaft bereits in ihrem Mani feste vom 14. August v. J. erklaͤrt habe. .

Der Trappist, Don A. Maragnon, ist von Toulouse nach Bis⸗ caya abgereist, wo er in Einverstaͤndnisse mit Zabala agiren wird.

Die Rede des Köoͤnigs bei Erdoͤffnung der Kammern ist in 28 Stu nden nach London gekommen, eine Schnelligkeit, die, bei der gegenwaͤrtigen schlechten Jahreszeit und hei 7 Entfernung von Zo Lieues, mit Inbegriff der Seefahrt, fast beispiellos ist. Am 29sten

bends stand derjenige Theil der Rede, der die Spanischen Ange⸗ legenheiten betrifft, bereits in einem sogleich vorgenommenen zwei⸗ ten Abdrucke des „Couriers“ von diesem Tage, .

Der PDrapeau blanc erzaͤhlt die neuesten Begebenheiten in und um Madrid, folgendermaßen. Eine Kolonne der Glaubens⸗Armee, von 7 bis Zoo Mann, unter Bessisres Befehlen, soll aus der Gegend von Saragossa nach Guadalargra (165 Lieues von Madrid) aufgebrochen seyn, und daselbst den Konstitutionellen eine Niederlage beigebracht haben. Am 1ßten hieß es in Madrid, daß Bessisres nur noch 3 Lieues von der Hauptstadt stehe, u am 17ten, daß er den Ebro passirt sey, sich mit Ulmann vereinigt habe, und auf Soria mar⸗ schire, wobei die Staͤrke der Royalisten auf 12,00 Mann angege⸗ ben ward. Dieses Korps soll in der Nacht vom 2asten auf den 23sten bis vor die Thore von Madrid vorgedrungen seyn, wo an⸗ geblich eine allgemeine Bestuͤrzung herrschte, und der aufgeregte Pöbel unter den schrecklichsten Drohungen den Königl. Palast um⸗ ringte. Der Koͤnig soll dabei in großer Gefahr geschwebt haben, die Erlaubniß, sich nach dem Eseurial zu begeben, ihm aber verwei⸗ gert worden seyn. Am 24sten endlich wurde ein bedeutendes Trup⸗ pen⸗Korps unter dem Befehle des General Velasco, der indessen Verstaͤrkungen an sich gezogen hatte, durch das Alealger-Thor den Nohyalisten entgegengeschickt, und es gelang demselben, Letztere bis in die Gebirge zuruͤckzuwerfen, woselbst sie sich aufs neue gesetzt haben. Nach dieser Affaire soll es in Madrid wieder ruhiger gewor⸗ den seyn. Es scheint, als ob die Royalisten die Absicht gehabt, die Kortes zu verhindern, den Köͤnig nach Kadir zu fuͤhren. (Wir wie⸗ derholen diese . so wie sie im Drapeau blanc stehen, ohne ie verbuͤrgen zu können. . ; e, 23. Jan. General Mina hat sich uns genaͤhert, und will, heißt es, auf die Citadelle von Urgel, einen

turm wagen. ; ö. Perpignan, 22. Jan. Der antikonstitutionelle Anfuͤhrer

Misas hatte Lampourdan, an der Spitze von zoo Mann, mit Hin⸗ terlassung einer Garnison von Jo0 Mann, verlassen und sich auf Olot gezögen; Llobera und Milans hatten indessen davon Kunde erhalten und waren ihm auf jenem Punkte zuvorgekommen, wo es zu einem heftigen Treffen kam, das zu Gunsten der Letztern aus⸗ gefallen seyn soll. . . . Eine Fuß-Artillerie⸗Kompagnie, 12 Artillerie⸗Handwerker und 11 Train Soldaten gehen, jur Bildung eines Reserve- Parks, morgen nach Narbonne ab. Seit dem igten sind hier drei andere , . r , ,. aus der Klaffe von 1822, 40 ann stark, angekommen. 2: . 29g. Jan. Ein am 2zsten von dem Spanischen Ministerium der auswaͤrtigen Angelegenheiten an den bisheri⸗ gen Bothschafter in Paris, Herzog von San-⸗Lorenzo, abgefertig⸗ ter Kourter, hatte unter andern Depeschen auch das Großkreuz des goldnen Vließes fuͤr Se. Maj. den Koͤnig von Schweden. Brüfsel, 2. Febr. Der Gouverneür der Provinz des suͤdli⸗ chen Brabants hat eine Verordnung erlassen, der zufolge die Graͤnz⸗ Barrieren dieser Provinz jedesmal um Mitternacht geschlossen wer⸗

en sollen. . ichs leben hier 10,0 Englaͤnder, und von den 33.000,

die sich in Paris aufhalten, erwartet man in Kurzem ein Drit—

eil hier. - . ö. 3 otha, 8g. Febr. Gestern starb hier ein ausgezeichneter, in zwei Welttheilen wohlbekannter Mann, der Koͤnigl. Niederlaͤndische Divistons⸗-General, Baron Anth ing, Großkreuz und Ritter mehre⸗ rer Orden. Er gehoͤrte unter die Seltenen, die, wenn sie auf ein raͤhmliches und ehrenvolles Leben zuruͤckblicken, von sich das stolze Wort sagen duͤrfen:q „Was ich bin, das bin ich durch mich!“ Er war der Sohn eines hiesigen Geistlichen (der bei einer Epidemie i. J. 1772 das Opfer seines Diensteifers wurde, und eine zahlreiche unversorgte Familie hinterließ) und waͤhlte die Waffen, wurde Kg⸗ det und dann Faͤhndrich im hiesigen, im Sold der Republik Holland damals stehenden Infanterie⸗Regiment. Mit welcher Aus⸗ zeichnung er gedient, davon 4 am sprechendsten, daß er bis

um Divisions⸗General stieg, und, stets treu dem Schicksale des Lan⸗ hen dem er diente, in einer stuͤrmischen und verhaͤngnißvollen Zeit⸗ Epoche, durch seine Rechtlichkeit, wie durch seine Talente, sich Ach⸗ tung und Schaͤtzung bei allen Parteien erwarb. Vielen Feldzuͤgen

Die hiesige alte Freimaurer Loge wird ihm ein feierliche Geleite geben. Ham burg, 8. Febr. Nach einem, durch außerordentlig legenheit erhaltenen Schreiben aus London vom Zisien n wollte man dort wissen, daß der Herzog v. Wellington in sey, mit wichtigen, auf die gegenwaͤrtigen Verhaͤltnisse . n,, und Spanien Bezug hahenden Auftraͤgen, nach abzugehen.

eh elberg, 1. Febr. Die jetzt von Odessa her durch d land und die Schweitz nach Griechenland ziehenden Griechen meistens Seeleute us Kandia, Cypern, Rhodus und dem gn lagus, welche sich beim Ausbruch der Insurrektion in Odeffa be Es waren ihrer gegen Goo. Nachdem die Schiffe verkauft begab sich schon im vorigen Jahr ein Theil dieser durch die Oesterr. Staaten in ihr Vaterland zuruͤck; groͤßerer Theil, naͤmlich alle Diejenigen, welche sich fuͤr 15 naden (die Kolonade zu 2 Guld. 24 Kr. gerechnet) Englisch als Englische Unterthanen, kaufen konnten, kehrten ungh durch die Meerenge bei Konstantinopel zuruck. Die Aermen lich versuchen es, mit Russischer und Polnischer unterstuͤtzun Deutschland und Frankreich nach Hause zu kommen. Von! sind gegen 160, in den Monaten September und Oktoh Odessa abgegangen; eben so viele werden in diesem Fruͤhjahr folgen. Die jetzt Durchziehenden sind mit Russischen welche auf Marseille lauten, und worin sie als Tuͤrkische thanen bezeichnet sind, versehen.

Karlsruhe, 31. Jan. Gestern war die merkwürdig Sitzung der zweiten Kammer; sie betraf unsern Milith Dieser war mit 1,bHrooo Fl. im Budget angesetzt. Die Reg wollte daran 46, 000 Fl. nachgeben (auchl die Militair⸗Fuhn nen aufheben und den Betrag derselben mit 39, 0o0 Fl.“ Militair⸗Meserve⸗Kasse ubernehmen), und verlangte demgem 1,6b0o,oo0 Fl. Die Kammer wollte nicht mehr als 1,900,000 willigen. Die Regierung, in der Hoffnung und mit dem W uͤber alles Andere noch eine Vereinbarung zu Stande j gen, erklaͤrte hierauf, daß sie zu Erfuͤllung ihrer Bundes⸗-m die verlangte Summe nöoͤthi s

ungluͤqh ein nog

. ig habe, und daß sie nach s. Schluß-Akte, an dieser Erfüllung durch die Beschluͤsse der nicht gehindert werden koͤnne. Sie verlangte daher, daß du mer, ohne von ihrem Beschlusse abzugehen, sich bei diest klaͤrung beruhige, und keinen Widerspruch einlege, wenn! gierung, kraft dieses Bundes⸗Rechtes, den Militair-Et 1,600, Fl. ins Budget aufnehme. Hieruͤber erfolgte die mung. Der Antrag der Regierung wurde mit dreißig Sn gegen neun und zwanzig verworfen, und so scheiterten die thaͤtigen Ergebnisse eines ganzen muͤhevollen, sieben Monate! Landtages, in Einer Minute und an Einer Stimme.

Leipzig, 10. Febr. Ganz unerwartet kam heute an die die Nachricht von der Einnahme von Madrid durch ein 6 main von der Glaubens⸗Armee, von der, auf Erhaltung del dens hindeutenden Rede Sr. Maj. des Königs von Engländ! oͤffnung des Parlaments, und von der dargüf in Paris gest Rente. Diese Nachricht bewirkte guch hier die Steigern Kourse, so wenig ausfuhrlich der Bericht uͤber diefe vorge Ereignisse auch war. Bei den sich gegenwaͤrtig vielseitig kreutzenden Interessen heischt es die Vorsicht, dergleichen kan nischen Berichten nur dann einigen Glauben beizumessen, sie aus guten und glaub würdigen Quellen herruͤhren.

Bern. Ein unbekannter legte 177 ein Stiftungs- von 1600 Fr. in Lausanne nieder, um aus dem jaͤhrliche! desselben, den Gewerbfleiß unter der landbautreibenden durch Handarbeit zu befoͤrdern. Jaͤhrlich werden seitdem g ßige Handarbeiter auf dem Lande kleine Preise ausgetheilt im v. J. fand eine solche Preis⸗Vertheilung an 6 Indivihn derlei Geschlechtes statt.

Wien, 6. Febr. neral⸗Feldzeugmeister, Graf Kollowrath, ist zum Kapitain da Trabanten⸗Leibgarde ernannt worden.

Se. Maj. haben Ihrem wirklichen Kaͤmmerer und Both Rath, Grafen Brunetti, das Ritterkreuz des Ordens des) Stephans, als Beweis Höͤchster Zufriedenheit mit dessen, in genschaft eines K. K. Geschaͤftstraͤgers am K. Span. Hofe, ten Diensten verliehen.

Der Oesterr. Beobachter vom gestrigen Dato, enthaͤlt Fr „Die Geruͤchte vom nahen Ausbruch eines Krieges der 6 schen Maͤchte gegen die Pforte haben Jahre lang das Pubh allen Landern beschaͤftiget und getaͤuscht. Diese Geruͤchte den zehntausend Fabeln, die ihnen zur Ausschmuͤckung dient lich verklungen. Es giebt keinen Krieg gegen die Pfortt Jubel der Einen, die Besorgnisse der Andern: Alles war ein Wer haͤtte aber nicht eher den Korrespondenten von Sem Odessa, als den Versicherungen der Kabinette geglaubt?“ einer so frischen Erfahrung sollte man bei den Neuigkeits⸗ kanten etwas mehr Behutsamkeit, bet ihren Abnehmern et niger Leichtglaͤubigkeit erwarten. So scheint es, aber so ist Die Blicke kehren sich nach einer neuen Seite, aber Alles! alten Gang. Aus grundfalschen Angaben, unreifen Vermun willkuͤhrlichen Voraussetzungen, wird ein Gespenst geschaft sofort alle Urtheile, alle Gespraͤche, und, was schlimmer Geschaͤfte verwirrt. „Der Krieg zwischen Frankreich um

wohnte er in jener Zeit bei, und empfing seine letzten Wunden bei Lützen und Bauzen. Se. Maj. der König der Niederlande be⸗ rief ihn, nach dem Frieden, in gleichem Grade in seine Dienste, und ernannte ihn zum Militair⸗Gouverneur von Batavig. Nach eini⸗ gen Jahren Aufenthalt kehrte er nach Europa zurück, und des Köͤ⸗ nigs Maj. bewilltgten ihm, wegen seiner sehr geschwachten Gesund= heit, seinen ehrenvollen Abschied mit einem ansehnlichen Jahrgehalte und mit der Erlaubniß, in seiner Vaterstadt, und im Kreise seiner Familte, mit seiner liebenswuͤrdigen Gemahlin, die ihm selbst nach In⸗ dien gefolgt war, von seinen Strapazen und Wunden ausruhen zu dürfen. Hier endete eine schnelle Entzuͤndung in seinem S6sten Jahre, sein merkwürdiges Leben, das so viele Gefechte und 6 die höchst mißliche Ueberfahrt von Batavig nach Holland auf einem lecken Schiffe verschont hatten. n,, . wie gewohnlich Maͤn⸗ ner sind, die den . und ch erigen Pfad von unten auf, ge⸗

angen, war er wortkarg uͤber sich, und uber die vielen großen

egebenheiten, von welchen er thaͤtiger Zeitgenosse gewesen war. Er hinterlaͤßt 3 Kinder erster Ehe, einen Sohn, als Major in K. Niederlaͤndischen Diensten, und zwei verheirathete Tochter. Von seinem reichen naturhistorischen Kabinette, das er aus Indien mit⸗ brachte, giebt vielleicht Oken, der es zuletzt sah, einige Nachricht.

nien,“ sagen die sogenannten zuverlaͤssigen Briefe, „zieh ausbleiblich einen Europaͤischen Krieg nach sich; schon Oesterreich, Rußland und Preußen ihre Verhaͤltnisse mit E gebrochen; das Franzoͤsische Manifest wird das Signal zum meinen Aufbruch geben.“ Dann folgen Truppenmaͤrst

allen Seiten, außerordentliche Anstrengungen, Finanz- Verlt ten, Verfall des Kredits, und eine unabsehliche Kette von! deren ersten Ringe zum Gluck in der Luft hangen. ) von Oesterreich, Rußland und Preußen haben zu Mad Sprache gefuͤhrt, die der revolutionaire Wahnsinn verkenne beschraͤnkte Politik mißbilligen mag, eine tiefer schauende mi ehren kann. Diese Sprache war keine Kriegserklärung, di⸗ rufung der Missionen keine Feindseligkeit. Frankreich, von! Gesinnungen beseelt, hat, obwohl in veraͤnderten Formen gleichen Grundsaͤtzen gehandelt. Bei seiner engen Beruͤhrn Spanten sind Frankreichs Entschluͤsse allerdings an Ruͤcksicht Motive gebunden, deren Gewicht man anerkennen muß, ohm ihre Resultate leichtsinnig abzusprechen. Noch ist der Krieg erklaͤrt; mannigfaltige Ereignisse konnen ihm zuvorkommen;

aber eine Regierung, wie die heutige Französische, die wohl 21 gelber Kandis.

* eines Mangels an Einsichten, noch eines thoͤrichten Hanges

euern, noch einer unwuͤrdigen Abhängigkeit von Neben⸗ beschuldigen wird, zum Kriege schreitet:; so muß sie besser wissen, als der Konstitutionel und der Pilote, rum, und wie er gefuhrt werden muß. Fragt man weiter, Rückwirkung eine Franzdsische Expedition nach Spanten auf knörige Europa haben könnte, so wuͤrde eine genugthuende Ant⸗ auf eine so vorzeitige Frage, wenn sie uͤberhaupt möglich waͤre, ndlose Erörterungen fuͤhren. Von einer andern Seite scheint nichts leichter, als sie aus dem Desterreichischen Standpunkte, unfsern Lesern doch am naͤchsten liegt, zu beantworten; und das dem einfachen Grunde, weil dieser Standpunkt unter allen sanden derselbe seyn wird. Desterreich kennt nur eine Politik;

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ri en ern

hat ihren . ihren Mittelpunkt und ihr Ende in dem

chfoörnigen gewissenhaften Bestreben, den aͤußeren und inneren den der Europaͤischen Staaten, so weit sein rechtmaͤßiger Ein⸗ reicht, durch seine Stellung, durch seine unauflösliche Verbin⸗ g mit großen und treuen Bundesgenossen, durch wohlberech⸗ und standhaft ausgefuͤhrte Maßregeln aufrecht zu erhalten, wenn er gestoͤrt wird, wieder herzustellen. Nur, indem es

n seiner eigenen Wuͤrde seine eigene Ruhe behauptet, fuͤr seine ker den Frieden erhaͤlt, kann es auf die Ruhe in Europa wohl— ig wirken. So hat es in allen bisherigen Verwictelungen ge— und gehandelt; so wird es die zu beseitigen wissen, welche zukunft darbieten koͤnnte, und die man noch kaum zu ahnen be— get ist. Ein gleicher Gang wir? zu gleichen Resultaten fuͤh⸗ /

Rom, 11. Jan. Das Begraͤbniß des beruͤhmten Canova, soll r als 15,00 Thaler kosten. Die Lukas-Akademie wird diesen hand aus ihren Mitteln bestreiten. Mehrere Neapolitaner, die s Benehmens wegen aus Neapel und Sieilien verbannt waren, n S. H. gebeten, sie in irgend einer Stadt des Kirchen⸗Staa⸗ wohnen zu lassen. Der Papst hat diesen Fremdlingen die Staͤdt erbo und Romiglione angewiesen.

St. Peter sburg, 1. Febr. Der Minister-Staats- Sekretair f Nesselrode und der Wirkl. Etats⸗Rath Graf Matusczewiez sind

zarschau hier angekommen. Zu Saratow (i632 Werste von ) fiel der erste Schnee am 22. Dec, und die Wolga fror erst 29. Dec. zu. Besonders merkwuͤrdig ist, daß die Wolga, he in der Regel stets oberwaͤrts zuerst zufriert, diesmal in den n Tagen des Novembers, in Zarizyn, welches von Saratow Werste auf der Straße nach Astrachan liegt, mit Eis bedeckt , und von dort allmaͤhlig bis Saratow zufror. Nachstehende Staats⸗Beamte bilden gegenwaͤrtig unser Mini⸗ m: Fuͤrst v. Wolchonsky ist Chef des gesammten Kriegswe⸗ Baron Muͤller⸗Sakomelsky, Kriegs⸗Minister; Admiral Mar⸗ de Traverse, Marine⸗Minister (wahrend seiner Krankheit ver⸗ der Kontre⸗Admiral v. Moller sein Amt); Graf v. Nessel⸗ Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten; Graf Kotschubey iser des Inneren; Graf Gurjew, Finanz⸗Minister; Freiherr

sampenhausen, General-Direktor aller Retchs-Kontrollen; Fuͤrst

dw⸗Rostowsky, Justiz⸗Minister; Se. K. H, der Herzog Alex. Wuͤrtemberg, General⸗Direktor der Land- und Wasser-⸗Kom— ikationen, und Fuͤrst Alex. Golytzin, Minister des Kultus und m Unterrichts und zugleich General⸗Direktor des vesens. In Sibirien war die Kaͤlte bereits auf 33 Grad gestiegen. Dem CEivil⸗Ober⸗Befehlshaber in den Russisch⸗Deutschen inzen, Marquis v. Paulucei, ist die obere Leitung der Zensur indischer Zeitungen und periodischer Schriften, so wie der in Ostsee⸗Provinzen herauskommenden Blaͤtter uͤbertragen worden.

Der im Gefolge des Minister⸗Staats-Sekretairs, Grafen Nes— de, befindliche Kammer⸗Junker, Fuͤrst Gortschakow, :st zum er— Sekretair unserer Gesandtschaft in London ernannt worden.

Der in Böhmen kommandirende 8 y dra, 13. Jan.

: . Die letzte Philhellenen⸗-Expedition aus eille, ist von hier nach Hermione (Castri) abgeschickt worden,

Hie Organisation der Truppen waͤhrend des Winters mit be

in zu helfen.

orf n, 4. Jan. Napoli di Romania ist mehr durch Verrath, urch Waffengewalt den Griechen in die Haͤnde gefallen. In

Macht vom 12ten Dec. kamen zwei Tuͤrken mit ihren Frauen

6Griechische Lager, u. berichteten, daß die Buͤrger, der Belage— muͤde, die Uebergabe selbst wuͤnschten, und daß die Griechen, sie die in dieser Nacht unbewachten Mauern von Palamidi Angriffs⸗Punkte waͤhlten, ohne Schwertstreich die Festung en nehmen koͤnnen. Die Griechen erstiegen die genannten ern unbemerkt, u. nachdem sie die Thore gesprengt, oͤrang das Belagerungs-Korps ein. Die Besatzung mußte uͤber die je springen, die Wehrlosen wurden »erschont, der Pascha, die und die Agas lebendig gefangen.

ßuycerda, 21. Jan. Am igten fand jenseit Toses, drei den von hier, ein mehrere Stunden waͤhrendes Vorposten⸗ cht statt. Heute hoͤrt man hier eine so starke und anhaltende nade aus der Gegend von urgel her, als man bis jetzt noch wahrgenommen; zwei Regimenter aus Barcellona sind zur aͤrkung der Belagerungs-Truppen dort angekommen.

io Janeiro, 4. Nov. Der General Graf Hogendorp ist einem benachbarten Landsitz Neu⸗-Zion, nach laͤngem Kraͤn⸗ mit Tode abgegangen.

Handels ⸗Berichte.

B raun schweig, 5. Febr. Zur Befoͤrderung des Woll⸗Han—⸗ soll kuͤnftig hier jaͤhrlich ein Woll-Markt gehalten werden, r jedesmal am Donnerstage in der ersten Woche der Lau— Messe anfaͤngt, und bis oche dauert. In d. J. wird dieser Woll⸗Markt den 14ten st eroͤffnet werden.

stralsund, 31. Jan. Gegen den vorigen Monat sind im gestiegen; Weiten, Gerste, Brennholz, Torf, Heu, Stroh, Wolle, einige Grützarten, Spec, Baumsoosle, Kaffee, Indigo, abus, Kardemom, Kalbhaͤute, Sago, Melis zucker; dagegen an Erbsen, Kartoffeln, Butter, dreifußiges Boͤttcherholz, Fel⸗ ud Naben Holz, Kleesaamen, Bohnen, gebackene Birnen imen, Kassig, Pfeffer, Gummi⸗Arabicum, Roßhaͤute, wei

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Berlin. Auf Befehl Sr. Maj. des K Ende des vorigen Monats, dem hiesigen . ger erklart worden, daß seine oͤffentliche Stellung aufgehdrt habe und daß das Ministertum der auswartigen än ef n n lein Mittheilung irgend einer Art von ihm mehr annehmen wurde. Nachdem die Nachricht eingelaufen, daß der Preußische Geschaͤfts⸗ trager Spanten verlassen hatte, wurden der Spanischen hiesigen Legation die Paͤsse zur Abrelse sogleich zugeschickt, und sie ist den 7.

Febr. von hier aogeretset. „„ Die Dirertion der Berliner Hagel⸗Assekuranz—⸗ nimmt 1) außer. allen e , . 6 . , Gewachse zur Versicherung gegen Hagel⸗Schaden an. Damit es aber die serhalb der nach §. 31. der Verfassungz⸗Urkunde vorbehal⸗ tener Ruͤckfragen und besonderer Vertrage nicht bedarf, sind die überall errichteten Agenturen fuͤr diesen Punkt mit der naͤheren In⸗ struktion versehen worden,. 2) Zur Bequemlichkeit des Publiküms n die Angabe zu Versicherungen von Getreide, nach Scheffel der Aussagt und der muthmaßlichen Aerndte fuͤr jede Gattung der Fruͤchte speziel ausgesprochen geschehen, ohne besondere Bezeich⸗ nung der einzelnen Feldtheile; und endlich bleibt es 3) Je⸗ dem unbenommen, sich mit seinen Versicherungs Anmeldungen, auch ohne weitere Dazwischenkunft, direkt an das Haupt- Komptoir hie⸗ selbst, Haackschen Markt Nr. 11. in portofreien Briefen zu wenden. Bunz'lau. (Reg. Bez. Liegnitz. Die (Seite 6) von hieraus gemeldete Nachricht ist dahin zu berichtigen, daß sich nur ein Wolf in dem zu Klitschdorf gehörigen Stranzer Revier, sehen ließ. Es wurde sogleich auf ihn Jagd gemacht, aber erfolglos. Wenige Tage nachher gerteth er indessen in der Saganer Heide, bei Gele⸗ genheit ein er Schweins⸗Jagd, in die Netze, und ward erschlagen. Danzig, 1. Febr. Die Ostsee ist von Neufahrwaffer aus, so weit das Auge reicht, mit Eis bedeckt. I‚n v. M. brannten im hiesigen Reg. Bez an verschiedenen Orten uberhaupt 22 Gée⸗ baͤude a. Einem ohne Aufssicht gelassenen einjährigen Kinde wurden, von einem Schweine, von der linken Hand alle Finger ab⸗ gefressen und die rechte Hand beschaͤdigt. Dem Polizei⸗Sergean⸗ ten Schulz und den bei der hiesigen Polizei⸗Behörde angestellten Bo⸗ ten Lamprecht und Lipinski wurde das, von des Königs Maj ihnen Allergnaͤdigst verliehene Allgemeine Ehrenzeichen ter Klasse, bei der, am zhsten v. M, statt gefündenen Feier ihres Sojährigen Dienst⸗ Jubiläums, in Gegenwart einiger, dazu eingeladenen Mitglieder des Magistrats und der Stadtverordneten⸗Versammlung hieselbst, so wie im Beiseyn sammtlicher Polizei⸗Beamten, uͤbergeben. Von den Jubel⸗Greisen wurde die ihnen wiederfahrene Gnade mit ge⸗ ruͤhrtem Herzen erkannt, und die dadurch ausgesprochene Anerken⸗ nung treuer Dienste von allen Anwesenden unter lauten Acuße—⸗ rungen des Dankes und mit der tiefsten Ehrfurcht aufgenommen. Kleve, 3. Febr. Bei Rees sind mehr als 10 Dorfer über chwemmt; 6 , . Rienen sind die Damme am linken Rhein⸗ er vom wüthenden Element durchbrochen worden, di gend um Kalkar steht unter . ,. , Koblenz, 3. Febr. Der hiesige Fungfrauen⸗Verein, welcher vor drei Jahren errichtet, und schon bei seiner Entstehung durch den Beifall Sr. Maj. in der Allerhoͤchsten Kabinets Ordre vom 3 Maͤrz 1820 begnadigt wurde, hat seitdem sehr wohlthaͤtig

zum Donnerstage der naͤchstfolgen⸗

fortgewirkt, und unter der Leitung zweier achtbaren Frauen, seinen Wirkungs⸗Kreis auch auf die Erziehung und den Unterricht armer Kinder weiblichen Geschlechtes ausgedehnt, wahrend der urspruͤng⸗ liche Zwect bloß war, durch den Verkauf selbst verfertigter weibit⸗ cher Arbeiten, im Allgemeinen die Armen zu unterstütßzen. Die glückliche Idee, eine Armen⸗Schule zu errichten, und durch eine, zur Arbeitsamkeit und Haͤuslichkeit fuͤhrende Erziehung, fortdauernde Wohlthaten zu bewirken, wurde mit wenigen Mitteln, aber mit vieler Thaͤtigkeit und frommen Sinne im Vertrauen auf die Vor⸗ sehung ausgeführt. Jetzt zahlt diese Schule schon go Kinder, die außer dem unterrichte zugleich zur Reinlichkeit und Arpeit ange⸗ halten werden. Neben dem Religions Unterrichte, welchen die Pfarr⸗Vikarien ertheilen, werden die Maͤdchen im Lesen, Schrei⸗ ben, Rechnen und in weiblichen Arbeiten des gewöhnlichen buͤr⸗ gerlichen Hauswesens, durch eine eigene Lehrerin unterrichtet. Die Eltern ermuntert man durch Wohlthaten, zum fleißigen Anhalten der Kinder zur Schule, und kleidet die Kinder unentgeltlich. Der Verein kauft dazu Flachs, und laͤßt diesen durch arme Personen aus der Stadt spinnen und weben, um auch dadurch der dürftigen Klasse zu nuͤtzen. Die Kinder machen ihre Kleider selbst, unter Aufsicht der Damen. Sobald es die Mittel des Vereines erlauben, wird eine zweite Lehrerin fuͤr die weiblichen Arbeiten angenommen werden. „Obgleich diese Schule erst seit 1 Jahre existirt, so sind doch bereits i Madchen, hinlänglich gebildet, daraus entlassen, wovon 7 als Maͤgde dienen, 5 als Naͤherinnen sich redlich nähren, und 8g zur Unterstützung ihrer armen Eltern zurück gekehrt sind. Die Brand⸗Versicherungs Anstalt unsers Reg. Bez, zu wel⸗ cher nunmehr auch der Reg: Bez. Trier gehört, dat sich auch im v. N wieder sehr wohlthaͤtig gezeigt. Bedeutende Brandschaͤden machen indessen fuͤr diesmal einen staͤrkeren Ausschlag auf die ver⸗ sicherten Gebaͤude noͤthig, als es in den letzten Jahren der Fall war. Es ist namlich für die Ausgabe an Entschäͤdigungen pro ar, eine Summe von 49iogr Rthirn. 22 Sgr. 5 Pf. erfoderlich gewesen. Da nun das versicherte Kapital zo Mill. 5357 900 Gulden Reichsgeld ‘) betraͤgt, so sind auf jede 100 Guiden Versicherungs⸗ Kapital, 50 Spf. (also 4 pCt) an Beitrag ausgeschrichen worden. Dtes gtebt eine Summe von S6 os Ridlrn. 29 Sgr. 2 Pf htezu ein Kassen⸗Bestand von. m, r macht im Ganzen 3499 K davon abgezogen die Ausgabe mit . 1 ͤ bleibt Bestand 36 3 Da dem Publikum jedesmal dͤffentlich Rechnung gelegt ke die Zahlung der Brand ⸗-Verguͤtungen immer wenige Tage nach dem Brande geschieht, und der Plan des Institurs einfach ist, daß er Jedermann anspricht, so gewinnt diese woblthätige Einrichtung taͤg lich mehr an Popularität, folglich auch an Ausde nung. Bei dem (S. 170 erwahnten) Eisgange batten n Schiß das Ungluͤck, in wenig Augenblicken 6 . 23

chen zerstoͤrt oder sehr beschaͤdigt zu sehen; davon gebdorten nach

Da die ursprünglichen Kataster in Gulden angerertigt waren so mn te bis zetzt diese Munzsorte für die Japitai-Summien deidedalltn werden Dre Te

duktion in Thaler nach dem neuen Munz Systeme wird redech in dienem Jabre

erfolgen.

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