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Am æ4sten Sept. v. J. erhielt der Inhaber eines hiesigen Gast⸗ hofes, Hr. Privat, mit der Post einen Brief aus Bordeanr, worin ein angeblicher Prinz Karl von Hayti, ihm meldete, daß er am a4ten aus St. Domingo, jedoch in dem kläͤglichsten Zustande ange⸗ langt sey, da ihn ein Spanischer Kaper auf offener See rein ausgeplün⸗ dert und unter andern auch seiner saͤmmtlichen Kredit⸗-Briefe auf Bor⸗ degur im Belauf von 1 Million Pfd. Sterl. beraubt habe; da er sich in⸗ dessen nach Paris begeben wolle, wo er einen reichen Banquier kenne, der ihn sogleich aus der Verlegenheit reißen werde, so bit: er Hrn. Privgt, furt ihn ein Zimmer in Bereitschaft zu halten und einstwei⸗ len fuͤr seine Beduͤrfnisse zu sorgen. — Wirklich meldete sich nach einigen Tagen der angebliche Prinz beim Gastwirthe, der jedoch verlangte, daß er, bevor er ihn bei sich aufnaͤhme, sich durch den von ihm gekannten Banguier rekognosciren lasse. Der Prinz be— urlaubte sich hierauf, kehrte aber nicht wieder, und dies aus dem naturlichen Grunde, weil der Kondukteur des Bordeauxer Postwa— gens, der ihn auf der Reise uͤberall freigehalten hatte, und dem er ohne Zahlung entwischt war, ihn hatte festnehmen lassen. In seinem ersten Verhoͤr gestand er sogleich offenherzig, daß er diesen ganzen Roman bloß erfunden habe, um, von Allem gaͤnzlich entbloͤßt, sich aus der Noth zu retten, daß er jedoch hoffe, mit der Zeit und durch Arbeiten alle seine Schulden zu bezahlen. Vor dem Assisenhofe aber aͤnderte er die Sprache und behauptete, wirklich ein Prinz von Hayti zu seyn, und eine leibliche Schwester der Mad. Christophe zur Mutter zu haben; mehrere Zeugen⸗Aussagen ergaben jedoch, daß er der Sohn eines Pflanzers aus Baltimore, mit Namen Wilson, ey, und in Bordegur wegen Betruͤgereien schon einmal im Ge— an gesessen habe. — Auf die Bemerkung des Advokaten Bou⸗ lay, daß die Herkunft des Koͤniges Christoph und seiner Frau doch nicht so erhaben sey, daß die Verwandtschaft Wilsons mit densel⸗ ben nicht als moglich betrachtet werden könne, erkannte das Ge— richt nicht als Verfaͤlscher, sondern bloß als listigen Betruͤger gegen Wilson, und verurtheilte ihn zu dreijaͤhriger Gefaͤngnißstrafe und einer Geldbuße von 50 Fr. .
Das Journal des Debats hat in seinem Auszuge der Brittischen Parlaments⸗Debatten, alle vorgebrachte Gruͤnde fuͤr die Beibehal⸗ tung des Friedens zwischen Frankreich und Spanien besonders her— vor gehoben.
Auch der Moniteur giebt lange Auszuͤge aus den Engl. Debat— ten und aus Hrn. Broughams Rede, so wie den Artikel der Nerw-= Times zu deren Widerlegung.
Nach einem Schreiben aus London hatte der K. Spanische Ge— sandte, Hr. Jabat, Hrn. Canning angezeigt, daß der Herzog von San Lorenzo nach London kommen werde, um von da zu Schiffe nach Kadir abzugehen, worauf Hr. Canning Befehl nach Dover gegeben, ihn dort mit gebuͤhrender Achtung zu empfangen.
Rente am Sten 76 Fr. 90 C, am 10ten 7, Fr. 75 C. Bank⸗ Aktien 1415 Fr. . .
Die Generale Eroles und Quesada wohnten am gten einem Balle bei dem Vicomte von Fhategubriand bei. .
In Havre ging das Geruͤcht, daß ganz Neu⸗Orleans bis auf drei Haͤuser abgebrannt sey.
Die Kortes in Madrid baben am 20. v. M. die Foderung des Hauses Balguerie in Bordegux genehmigt, jedoch mit dem Vor⸗ behalt, daß es nichts vor anderen Staats⸗Glaͤubigern voraus ha— ben solle.
fia e Saͤngerin Fodor Mainvielle ist nach Neapel abgegan⸗ gen. Ihr Kontrakt mit dem dortigen Theater von St. Carlo ist bis zum Jul, ages abgeschlossen. Sie erhaͤlt ,o Ducati (zu a Rthlr. 65 Gr.), freie Wohnung, ein jaͤhrliches Geschenk von 10000 Franken, eine Benefiz ⸗-Vorstellung in Neapel, und eine zweite in Wien, wo sie jahrlich einmal im Fehr. mit dem Opern⸗ Personal von Neapel eintreffen wird.
Toulouse, 31. Jan. Das Echo du midi meldet aus einem Briefe aus Bourg⸗Padame v. 2b. d.; man sey sehr besorgt, daß wenn die Forts uͤbergingen, Ming ploͤtzlich einen Eilmarsch nach unserer Graͤnze machen werde. Es setzt hinzu, „Der Charakter dieses Anfuͤhrers, die Worte, die man ihm leiht, und der wilde Muth seiner Bande lassen die Bewohner Alles fuͤrchten.“
Ne Truppen unter Misas und Mosen Anton haben sich, nach⸗
dem sie aus Olot geworfen worden, durch die Ebene von Vich gegen das Meer zu gefluͤchtet, und Mirales ist, nachdem er am Agten aus Otiana vertrieben worden, auf Pond und Solsong ge— zogen. . . ö Nach Barcelona war ein Amtsbericht gekommen, daß Molto, der Anfuͤhrer eines Detaschements Glaubens-Truppen, nebst seinem Adjutanten ergriffen, und gefaͤnglich nach Calaf ge— bracht worden. — In Barcelona selbst war der Stadtrath von Castelar gefaͤnglich eingebracht.
Bayonne, 2. Febr. Die Spanischen Kortes haben, auf den Antrag des Kriegsministers, darin gewilligt, daß dem Staatsrathe, General-⸗Lieutenänt Ballasteros, das General⸗Kömmando von Ma— drid uͤbertragen werde; gleichzeitig ward dieser Beschluß dahin aus— gedehnt, daß, nach Gutbesinden des Gouvernements, allen Staats⸗ Raͤthen auch andere Aemter verliehen werden koͤnnen. General Ballasteros hat, nach Uebernahme des gedachten General-Komman⸗ dos, eine Proklamation an die Truppen erlassen, und dem Kriegs⸗ Minister, sowohl uͤber die getroffenen militaͤtrischen Anordnungen, als insbesondere uͤber die verfuͤgten Befestigungs Maßregeln, einen umstaͤndlichen Bericht erstattet. Einem anderweitigen Beschlusse der Kortes zufolge, ist das Gouvernement ermaͤchtigt worden, alle Spa— nische Hafen den Schiffen derjenigen Nationen zu schließen, die ihre freundschaftlichen Verhaͤltnisss mit Spanien aufgehoben. —
Nach einem, in Madrid eingetroffenen Berichte des General v. Abisbal v. 29. Jan. war er gegen die Glaubens⸗Truppen ausgeruͤckt, die sich zuruͤcksogen und uͤber den Tajo setzen zu wollen schienen.
Am 31. Jan. erschien in Madrid ein Bericht des Gen. Kapi⸗ tains, wonach Genęgral Abisbal die Glaubens-Truppen am 29sten bei Saeedon, wo sie die Hoͤhen zwischen der Stadt und dem Ta— js besetzt hielten, oo Mann zu Fuß und 209 Reiter stark, mit drei Kanonen angetroffen, und sie mit Huͤlfe der Nacht, Hinser⸗ lassung allen Gepaͤckes, 100 Gefangenen und eines von Tod= ten hedegten Schlachtfeldes geschlagen haben will. General O' Dali soll sich sehr ausgezeichnet haben. . .
Ih den letzten Sitzungen der Kortes ist der Kommissions-Ent⸗ wurf uber die Kirchen⸗Organisgtion von mehreren geistlichen Mit⸗ liedern in Hinsicht der vorgeschlagenen ECinschrankung der Paͤpst⸗ ichen Gewalt und der Erklarung: „daß die aͤußere Diseiplin der Kirche ausschließend der weltlichen Gewalt zustehe,“ sehr ange⸗
foöchten, aber schließlich mit o gegen 50 Stimmen zur Dig zugelassen worden. Ein Schreiben aus Lissabon im Universal meldet, de Portugiesische Regiernng zo, 00 Mann Spanien zum Ba angeboten und Befehle zum Abmarsch aller verfuͤgbaren Tu an die Spanische Graͤnze gegeben habe. (2) — Der Röͤnig han Dekret der Kortes sanktionirt, welches alle Provinzen Bras die sich freiwtllig der Regierung zu Rio⸗Janeiro unterwor Rebellionsstand erklart; in Folge dessen wären die Funktione⸗ Abgeordneten aus diesen Provinzen fuspendirt. London, 8. Febr. Kons. 7575. Span. Fonds, alte qe, nen Se. Maj sind in fortschreitender Besserung. Der Konrier sagt, daß ugch seinen neueren Nachricht! Madrid, Lord Sommersets Auftrag gaͤnzlich fehlgeschlagen un gen der großen Aufregung der Gemuͤther keine Wahrschein gewesen jey, den Vorschlaͤgen, den Krieg abzuwenden oder nur aufzuhalten, ein geneigtes Gehör werde gegeben werden Lord sey in Kurzem zuruͤck zu erwarten. z. Hr. Canning hegiebt si gebraͤuchlich ist) zu seiner sondern bleibt Ministern. 11. Febr. Die Hof ⸗Zeitung meldet die Ernennn Hrn. Vansittart zum Kanzler des Herzogthums Lancaster; Gesandten in der Schweiz, Hrn. Wynn, zum Gesandten in gart; des Hrn. Ch. Vaughan zum Gesandten in der Schwein Gesandschafts - Sekretatren, in Paris: Hrn. Perey, in Turin Antrobus, in der Schweiz: Hrn. Erosbie' Se Maj, sind so in der Genesung, daß Sie in Kurm! Haltung eines Konseils hier erwartet werden. * Der K. Span. Gesandte, Adm. Jabat, war am Sreits lange im auswaͤrtigen Amte.
J
Erwaͤhlung ins Parlament nach
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hier, und haͤlt taͤglich Konferenzen mit den
Erst gestern wär wieder Sitzung im Unterhause, wo unn n derem die H.. Goulburn und willens sey, einen Gesetz⸗Entwurf in Betreff des Irischen .
Peel anzeigten, daß die Reg
ten vorzulegen. ö Lord Grenyille hat den Schlag bekommen und leidet i den Folgen. . . legte än g ffr geg unter ungeheuerem m Kings⸗Bench-Gericht, einen Eid in Bezug auf feine K ö Ig , el zug auf seine Klag— . City 14 Uhr. Der Allarm auf dem rend , , , , on, gestern zu 7 74 an, fielen auf 73 und stiegen wieder auf 737. S, B len von 3) uuf 35. 9 737. Span. Bo
Brüuͤssel, 32. Febr. Die Botanische Gesellschaft i hat Sr. K. H. dem Prinzen Friedrich 99 er ft in Urbgrmachung der Haidesteppen auf der Kolonie Friedrich ein Exemplar ihrer großen goldenen Medaille zu Uüͤberreich, Ehre gehabt, und dem Professor Reinwardt, fuͤr die B rung der Belgischen Fluren mit mehreren schöuen ah der Insel Java, die silberne Medaille zustellen lassen. * reiche Blumen⸗Ausstellung der Hortikultur⸗ Gesellschaft in 73 nah, war am Sten und gten d. M. dem Publikum zur Sch geben, das zahlreich hinzustroͤmte. Den verfassungs naß igen erhielt: Magnolia purpuréa des Grafen v. Bethun; das erste g sit: Camellia striata des Hrn. Dehulst, und das zweite Aceessit: raria stipellata des Hrn. Dath.
Nymwegen, 10. Febr. Morgen 1 Fuß 5 Zoll. — Zu unbeweglich.
Dresden, 13. Febr. Diesen Morgen entschlief, an den gen wiederholter Schlagfluͤffe, der Koͤnigl. Saͤchsische Kabfne Minister und Gouverneur der Restden;z, Gencral Lieuténnz; Lerrint, im Szsten Jahre, und nach Söjäͤhrigen dem Vater geleisteten treuen und ausgezeichneten Dtensten.
Der nicht erfrorene Phiiosoph Pitschaft schweift in der Gh von Leipzig umher, ohne jedoch irgendwo die uͤberall nachges Erlaubniß zum Deklamiren zu erhalten.
Gotha, 19. Febr. In den ersten Tagen dieses Monate, auf. Befehl des Herzoges Friedrich, fuͤr die Offteiere und i Officiere des Linten- Bataillons Gotha, so wich ftir di Of der marschpflichtigen Freiwilligen, ein nuͤtzliches Institut Anfang genommen: eine unentgeltliche Unterrichts- An stast. wissenschaftlichen und uͤbrigen Gegenstaͤnde, in welchen, theo und praktisch, und in taglichen Kursen, von drei Lehrern! wiesen wird, sind: Geschichte, Erdkunde, Mathematit, Plan, Situations⸗zeichnen, Französische Sprache, Kalligraphie, Orth phie, Rechenkunde, Fechten. — In der Anzeige vom Ton Barons Anthing, (S. 177.) lese man General ⸗Lieutenant, Divisians-eneral, da lebferer Grad nicht mehr in der!)
laͤndischen Armee exisiirt. Mainz, 14. Febr. Gestern hat sich auch das Main- Bewegung gesetzt, und ist in großen Massen an unserer Stad beigezogen, ohne irgend einen Schaden anzurichten. München, 8. Febr. Gestern wurde zum erstenmale das Koͤnigl. Hof⸗Theater an der Residenz geöffnet, welches bell ö. 1 dem i . . , , Königl. Hof⸗Theaters, en seiner unmittelbaren Verbindung mit den : ö den ,,,. ö lle d en,, Nurnberg, 5. Febr. Waͤhrend des diesjaͤhrigen Kar ergöͤtzte sich und das Publikum, eine Gesellschaft . 9 iner Schlittenfahrt, bei welcher, aus mehreren berannten! spielen und Opern, Charakter⸗Masken erschienen; z. B. die s winkler, Den Juan und Zerline, Pedrillo, der steinerne Lieutenant Rummelpuff u. f. w. Das froͤhliche, durch mch Musik⸗Schlitten verschoͤnerte Fest beschloß ein glaͤnzender Bal. Stuttgart. Am 19. Febr. erschien hier, auf Veranlas eines neuerlich bei Reisen des Königes vorgekommenen wandes, der Befehl, daß bei Reifen von Sr Kön? Maj, der h Familie und dem Königl. Hofstagte schlechterdings nur auf I lung durch die hiezu berufenen Personen von Hof etwas, sch von Beamtungen, Korporationen oder Privaten abgegeben wen solle; indem die dawider Handelnden fuͤr ihre Abgaben durch keine Verguͤtung zu erwarten hätten.
Seit den Jan. 121 ist den Studirenden zu Th gen, eine gesetz lich begruͤndete Repraͤsentativ⸗ Verfassung gest worden. In Gemaͤßheit dieser Bewilligung hat die Gesammt der inmgtrikulirten Studirenden, einen Ausschuß von 15 Mitg dern durch Stimmen⸗Mehrheit erwaͤhlt, der in jedem Semesfer
Geldmarkte ist fon * geschlossen, fing
Die Hoͤhe der Waal war! Varik stand das Eis gestern
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ich nicht in Person (wie es des
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ide gebracht, und dann wenigstens 3
erneuert wird. Die Wahl geschieht jedesmal in . in e,. Dieser Ausschuß dient als Organ, um chend begruͤndete, von ihm zuvor berathene Wün sche der Ge⸗ — * oder eines betraͤchtlichen Theiles der Studirenden, an a demischen Behörden zu bringen, und sich mit diesen hier⸗ nech zu besprechen. Diesem Ausschusse theilt die Disciplinar⸗ mifsion ihre Warnungen und Straf⸗Erkenntnisse gegen Einzelne, s den Gründen derselben mit, damit auch er zu Verstaͤrkung r Wirkungen und zu Verbreitung hoͤherer Sittlichkeit um so
* oder bei triftigen Gründen sich fuͤr Milderung Strafe verwenden koͤnne. Auch hat er das Recht, Vorschlage Einrichtungen zu machen, welche den 3weck der alademischen ffbahn befördern; er darf, auf Erlgubniß der Disciplinar⸗-Kom— on, oͤfentliche und feierliche Versammlungen der Studirenden en, und Sffentliche Anschlage machen. Die Pflichten des zschusses sind: Befoͤrderung der Sittlichkeit und des akademischen ies, Verhuͤtung jeder Storung der offentlichen Ruhe, beson⸗ der Feindseligkeiten unter Studirenden selbst, und der gehei⸗ Verbindungen. Er soll die Neuankommenden auf die Gesetze merksam machen, gegen Unordnungen warnen, und unwuͤrdige birende den Behörden bezeichnen. 2 36 Am 2ten Febr. war in Tuͤbingen Abends 63 Uhr, bei einer peratur des Quecksilbers von 10 Grad Reaumur, der Baro⸗ set⸗-Stand a5 Zoll, 9s Linien Par. M. Hier in Stuttgart er⸗ hte er nicht ganz diese Tiefe. Nach mehreren Nachrichten aus Breisgau, aus Ober Schwaben, vom Schwar * Ralde und (Franken, war aller Orten ein gleiches Fallen des Barometers cr 26 Zoll herab bemerkt worden. Die Luft war ganz ruhig.
anstalt
ich den bisherigen Erfahrungen duͤrften außerordentliche Stuͤrme
„Erd⸗Erschuͤtterungen an diesem Tage stattgefunden haben. ein e ten der Land-⸗Pferde⸗Zucht soll, neuester Verord⸗ g gemaͤß, auf dem Hengst⸗Fohlen⸗Hofe zu St. Johann, eine zahl Privat⸗Eigenthüͤmern gehöriger Fohlen aufgenommen, und rchaus wie die dem Land⸗Gestuͤte angehdrigen behandelt wer⸗ h. Der Aufenthalt auf der Sommer⸗Weide ist v. 1. Mai bis Oktober bestimmt, und der Kosten-Ersatz 20 Guld. fuͤr 2 Foh⸗ Die Fohlen sollen, nach zuruͤckgelegtem ersten Jahre, auf die e Sommer hindurch auf sselben gelassen werden. 26 ien a . 13. Febr. Der diesjaͤhrige Landtag des Großher⸗
thumes wird im Monate Maͤrz eroͤffnet werden; die Staͤnde sind
zum gten desselben Monates zusammenberufen worden. Der Bergbrand bei Schleitz ist untersucht worden. varen Wasser⸗Dampfe gewesen, die aus einer tiefen Schlucht bei stsdorf, zwischen Gerg und Muͤnchenbernsdorf emporgestiegen fen, und bei der heftigen Kaͤlte sich so auffallend dem Auge tellt hatten. . . 1 6 urg, 10. Febr. Da das Eis von Bischberg (bei Bam⸗ g aufwaͤrts, im Main sowohl als in der Regnitz bei Baunach, und Rodach noch fest steht, so ist großes Ungluͤck zu befuͤrchten, nn die Eisdecke dieser Fluͤsse fruͤher brechen sollte, als die gro⸗ Massn, die den Lauf des Stromes hei Grafenrheinfeld und
n mehreren Orten hemmen, los geworden sind.
Bern, 7. Febr. Die Nekrutirung der in Franzoͤsischen Dien⸗ Eehenden Schweizer-Linien⸗-Infanterie⸗Regimenter ist auf Be⸗ des Kriegsministers noch ausgesetzt worden. Gleichzeitig ist die siͤndige Staͤrke eines jeden dieser Korps guf 1425 Unter⸗Offi⸗ te und Soldaten festgesetzt, so daß die Gesammt⸗Staͤrke der vier wos dieser Art 700 Mann betraͤgt. Die effektive Staͤrke betrug Januar d. J. beim Rgt. Freuler 1279, Steigner 1441, Salts 6 und Bleuler 1524, uͤberhaupt 5597 Mann. Der Graf von Capodistrias hat Genf noch nicht verlassen. Prag, 15. Febr. Der nach dem diesjaͤhrigen so strengen Win⸗ mit großen Gefahren drohende Eisstoß ist in verflossener Nacht
sclich hier voruͤbergegangen. Wien, 12. Febr.
Se. K. K. Maj. geruhten die Feier ihres stigen Geburts⸗Festes auf Sonntag den gten zu verlegen. Nach Ruͤckkehr aus der Kirche wurden der Paͤpstliche Nunzius d die Bothschafter, jeder besonders, dann saͤmmtliche Ge⸗ ddten, bei Ihren Majestaͤten zur Audienz eingefuͤhrt. Nach die— Audienzen statteten die Damen ihre Gluͤckwuͤnsche ab. So⸗ begaben Sich Ihre K. K. Maj. mit den hoͤchsten Herrschaf— in Begleitung des Hof⸗Stagtes, in den Saal, und geruhten, Vorbeigehen, Sich in der geheimen Rathstube von den Both astern und uͤbrigen auswaͤrtigen Ministern, die Fremden ihrer tion vorstellen zu lassen, zu welchem Zeitpunkte auch die Resi⸗ ten, Geschaͤftstraͤger und Leggtions⸗Sekretaͤre, ihre Aufwartung chten. Die Ceremonien Tafel ging mit der gewohnlichen Feier⸗ keit vor sich. Nach derselben wurde den Gemahlinnen der Ge⸗ dten in dem Spiegel-Zimmer Audienz ertheilet. — Auf Anord⸗ ng Ihrer Maj. der Kaiserin-Koͤnigin, als obersten Schutzfrau shöchadeltgen Sternkreuz⸗ Ordens, wurde d. 6. Febr, der Ge⸗ Htnß-Tag der höͤchsten Ordens⸗Stifterin, weiland Ihrer Maj. Katserin Eleonora, gebornen Herzogin von Mantua, vereint t dem Jahres⸗Tage aller verstorbenen Mitglieder dieses Ordens einem Seelen⸗Amte Vormittags in der K K. Hofburg⸗Pfarr⸗ che feierlich begangen, wobet Ihre K. K. Maj und die hier an— senden Hoͤchsten Herrschaften ünd uͤbrigen Ordens⸗Damen er⸗ lenen. — Die durch das Ableben des Fuͤrsten Karl v. Auersperg digte Stelle eines K. K. Obersthof⸗ und Land-Jaͤgermeisters ist K. K. Kaͤmmerer, Wirkl. , n. Rathe und Obersten, Ernst fen v. Hoyos, uͤbertragen worden. . dein Prior der Ligorianer hieselbst, als Universal⸗Erben machte, auf 20,000 Fl. Konv. M. abgeschaͤtzte Verlassenschaft des annten Zacharias Werner, wird es, sagt man hier, zwischen dem tor und den Intestat⸗Erben des Verblichenen, zum Prozeß kum⸗ n. Der Wallfahrtskirche zu Mariazell hat der Erblasser eine „Diamanten gezierte goldene Schreibfeder vermacht, mit dem atze, daß dieses das Instrument sey, womit er am meisten ge⸗ digt und gebuͤßt habe. Einer Jugendfreundin hat er ein Legat ao Tl. ausgesetzt, mit dem Wunsche, daß sie den Schleier men moge. Seine Manuseripte erhält der Buchhändler Wal⸗ huser, der , . , und anderer Produkte t Muse in der letzten Periode. . sind Se. Koͤnigl, Hoheit der Herzog Anton von chsen, mit Hoöͤchstihrer Durchl. Gemahlin, der Frau Erzherzo⸗ Therese K. K. Hoh, im besten Wohlseyn in der K. K. Hof⸗ rg angekommen. , ; hint n 22. Jan. Gestern Nacht brach an zwei verschiede⸗ Orten, zu gleicher Zeit, Feuer aus. Das im Hause des Kauf⸗
Es waren
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manns Sinne entsigndene wurde im Entstehen unterdrückt; allein der in nem Bauholz Miaggzin ausgebrochtne Brand konnte nicht so⸗ fort geloͤscht werden. Der Schade wird auf 2, 66 Dukati angegeben. Die K. K. Oesterreichischen und die K. Neapolitanischen Truppen zeichneten sich unter den Loͤschenden besonders aus.
Kopenhagen 12. Febr. Der Gen. Major Prinz Wilhelm zu Hessen ist zum Chef des zweiten Jutlaͤndischen Fußregiments ernannt worden.
Warschgu, 9. Febr. Einem hiesigen armen Tagelohner ward der fromme Wunsch gluͤcklicher Eheleute, von der Vorsehung ge⸗ währt; nach einer Sojahrigen Ehe starb er sammt seiner treuen Lebensgefaͤhrtin, binnen 24 Stunden. Das, auch durch den Tod nicht getrennte Paar ruht in einem Grabe.
Beim letzten Masken⸗Ball wurden 1400 Einlaß ⸗ Karten ver⸗ kauft.
Wilna. Das hiesige Gouvernement hat eine Verordnung Sr. Kaiserl. Hoh. des Groß⸗Fuͤrsten Konstantin vom 15. Dec. v. J. bekannt gemacht, in Folge deren vom 15. Jan. d. J an, alle, an Se. Kaiserl. Hoh. gerichtete Bitten und Beschwerden nebst Beilagen, auf Stempel Papier zu zwei Rubeln, in einer deutli⸗ chen, reinen, buͤndigen und ehrerbietigen Sprache geschrieben, auch von den Koneipienten sowohl, als von dem Verfertiger der Neinschrift unterzeichnet seyn sollen, widrigenfalls dergleichen Ge⸗ suche unberuͤcksichtigt und ohne Antwort bleiben sollen. Dieselben BVorschriften sollen auch bei Abfassung von Eingaben an beide Gouverneurs in Wilna, desgleichen an verschiedene andere nam⸗ haft gemachte Behörden und Beamten, beobachtet werden.
St. Petersburg, 7. Febr. Am 1. d. M. trafen Se. Maj. der Kaiser in erwuͤnschtem Wohlseyn zu Zarskoje⸗Selo ein, von wo Höͤchstdieselben den ten in hiesiger Residenz ankamen und Sich gerade in die Kasansche Kathedrale begaben, wo ein Dank-Gebet fuͤr die gluͤctãliche Rückkunft Sr. Kaiserl. Maj. nach einer Abwe⸗ senheit von ungefaͤhr 6 Monaten, abgesungen ward. Abends war die Stadt illuminirt. ;
Unter denen welche, hiesiger Einrichtung gemaͤß, ihre bevor⸗ stehende Abreise, in den offentlichen Blaͤttern ankuͤndigen, befindet sich heute auch, der Ritter Don Pedro deArgaiz, Kbnigl. Span. r, . und der Legations-Sekretair Don Angl. Calderon
e la Barca.
Kürzlich eingekommenen Schiffer⸗ Nachrichten zufolge, begeg⸗— nete am 19. Nov. 1820 dem Eßon, einem Schiffe von 245 Tonnen, welches aus Nantucket in Nord-Amerika auf den Wallßisch ⸗Fang ausgelaufen war, unter 470 suͤdl. Breite und 1185 westt. Laͤnge von Greenwich, also beinahe Soo geograph. Meilen westl. von der Kuͤste von Patagonien, folgender Ünfall. Sas Schiff befand sich von Wallfischen umgeben, ünd eins dieser Thiere von der größten Gattung gab dem Schiffe einen Schlag, wodurch ein Theil der Bedeckung des Kiels abgeschlagen ward. Eine Zeit lang blieb das Thier neben dem Schiffe, und bemuͤhte sich, es mit dem Rachen anzupagen, aber vergeblich. Hierauf schwamm es ungefahr eine halbe Werst vor dem Schiffe voraus, kehrte dann ploͤtzlich um, und stieß mit solcher Gewalt auf das Vordertheil des Schiffes, daß das⸗ selbe, obgleich es sehr geschwind segelte, plotzlich die entgegen ge⸗ setzte Bewegung annahm, und beinahe eben so schnell zurn ging. Die Verwuͤstungen, welche dieser gigantische Stoß anrichtete, wa⸗ ren unbeschreiblich. Die See drang in die Kajuͤten⸗Fenster hinein, Jeder, der sich auf dem Verdeck befand, stuͤrzte nieder, das Schiff fuͤllte sich mit Wasser an, bog sich, legte sich auf die Seite, und richtete sich nur wieder auf, als die Masten abgehauen waren.
Jetzt war an die Erhaltung des Schiffes nicht mehr zu den⸗ ken. Die Mannschaft rettete sich in zwei Boͤten, in welche man mit vieler Muͤhe aus dem, mit Wasser angefuͤllten Schiffe einige wenige Lebensmittel gebracht hatte. Nach 4 Wochen, am 20. Der), erreichten die Ungluͤcklichen Ducie's Insel, wo sie eine Woche blie⸗ ben; da es der Insel aber an Lebensmitteln fehlte, so unternah⸗ men sie die Reise nach dem festen Lande von Süd-Amerika, ließen aber drei ihrer Leute auf der Insel zuruͤck. Bald nachher wurben die zwei Boͤte von einander getrennt. Das eine, auf dem sich nur drei Mann befanden, begegnete So Tage nach dem Schiffbruch, einem Amerikanischen Schiffe, welches sie aufnahm. Sas andere begegnete erst go Tage, nachdem es die Insel verlassen hatte, ei⸗ nem Schiffe, als nür noch zwei, naͤmlich der Kapitain und ein Schiffs⸗-Junge, am Leben waren. Der Hunger hatte sie gezwun⸗ gen, einander umzubringen und aufzueffen. Achtmal war das Loos geworfen, und achte waren dem Hunger der uͤbrigen geopfert worden, Eben hatte das Loos entschieden, daß der Schifs⸗ Junge geschlachtet werden sollte, als das Schiff, dem sie begegneten, ihn rettete. Ein Englisches, nach Port- Jackson in Nen? Holland be⸗ stimmtes Schiff, besuchte auf seiner Reise Ducie'z In sel. Bald, nachdem eine Kanone abgefeuert war, sah man die Drei Menschen gus dem Walde herauskommen. Man fetzte die Böte aus, und brachte sie an Bord. — Hiesige Blatter theilen folgenden kuͤrzlich aufgefundenen Tages⸗Befehl mit, den Peter der Große, am Tage der Schlacht bei Poltawa (27. Jun. 1709.) an sein Heer erließ.
„Krieger! Die Stunde ist gekommen, welche des Vaterlandes Schicksal entscheiden wird. — Ihr duͤrft daher nicht waͤhnen, daß Ihr fuͤr Petern kaͤmpfet, sondern füͤr den Petern anvertrauten Staat, fuͤr Euer Geschlecht, fuͤrs Vaterland, für die rechtglaͤubige Religion und die Kirche. Nicht darf Euch bekuͤmmern der Ruhm des vorgeblich unuͤberwindlichen Feindes; das Irrige hievon habt Ihr, durch Eure Siege uͤber ihn mehr als einmal bewiefen. In der Schlacht habt vor Enren Augen Wahrheit und Gott, der fuͤr Euch kampft! Und von Petern wisset, daß Ihm Sein Leben nicht theuer ist / . nur Rußland in Gluͤck und Ruhm fortdauert, zu Eurem Heile.
Nen York, 1. Jan. Am Iten hat der Sengt zu Washing⸗ ton einstimmig die Kaiserl. Russische Entscheidung Über deu ersien 5666 des Genter Traktats jwischen uns und England geneh⸗ migt.
Der Kolumbische Gen Lieut. Devereur, der nach Washing— ton einstimmig als Gesandter erwartet wurde, wird jetzt * Kolumb. Kommissair nach England und dem uͤbrigen Europa gehen.
Der Kaiser von Megiko hat befohlen, daß der angekommen Kolumbische Gesandte nebst seiner 2 das Reich in sechs Tagen verlassen solle; er war daher gen Ende Novembers mit aller
Eile bereits auf der Ruͤckreise nach dem Hafen Tampiko begriffen.
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