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treten zu lassen, von welchem Grade er auch sey, dessen Meinun, e rf 8 konnte. Er kennt aber zu sehr den guten Gei der unter ihm stehenden Korps, als daß er befuͤrchten sollte, je⸗ mals wieder dazu gendthigt zu seyn. Gleichfalls ist er uͤberzeugt, daß das brave gte Linien- Infanterie Regiment, nunmehr von jenen unsaubern Subjekten gereinigt, kuͤnftig nur Eine Familie bilden, und frei * i . der . mn, rn werde, von der es stets ruͤhmliche Beweise gegeben hat.
. 5 Febr. led r sgn Madrider Blaͤtter, denen jedoch unter den gegenwartigen Verhaͤltnissen nur wenig Glauben beizumessen seyn durfte, sprechen von einem am 2g9sten . M. zwi⸗ schen den Generalen Bessieres und Abisbal statt gefundenen Ge⸗ fechte und erzaͤhlen dasselbe folgendergestalt: Der Glaubens-Gene— ral Bessieres hatte am 29. Jan. Sacedon eingenommen, und be— fand sich daselbst an diesem Tage mit oo Infanteristen, 200 Mann Kavalerie und 3 Kanonen. Er hielt die Hoͤhen zwischen dem Tago und Sgeedon besetzt, und befand sich so im Vortheil der Position. Zu Brihuega hatte er eine große Quantitat Tuch requi⸗ rirt, und ließ zu Sacedon fleißig arbeiten, um einen Theil seiner Mannschaft in Montur zu setzen. Auch ließ er in den von ihm besetzten Ortschaften Kontributionen erheben.
Am Nachmittage etwa 4 Uhr, entspann sich zwischen seinen Vor—
posten und denen des Grafen Abisbal, bei der Bruͤcke Aunon, ein
lebhaftes Gefecht. Bessieres ließ ein Detaschement vorruͤcken, wel⸗ ches den Punkt vertheidigen sollte, allein es ward zum Theil in die Pfanne gehauen und der Rest zu Gefangenen gemacht. Abis⸗ bals Scharfschuͤtzen gingen vor, und nahmen das große Deßilee zwischen der Bruͤcke und Sacedon, Bessieres versuchte diese Stel⸗ lung durch ein Bataillon wieder nehmen zu lassen, ward aber durch eine Kompagnie Infant Don Carlos angegriffen, und zum Ruͤck⸗ zuge gebracht. Bessieres suchte nun auf dem andern Fluͤgel zu ge⸗ winnen was er hier verlor, allein die Grenadiere des Regiments Estremadurg und eine andere Kompagnie von Don Carlos griffen mit dem Bayonet an, worauf das Gefecht allgemein ward. In⸗ deß verler Bessieres eine Position nach der andern, und unter dem Dunkel der Nacht raͤumte er Sacedon, mit Hinterlasfung von Ba⸗ ß und Munition. Mit Tages⸗Anbruch besetzte der Graf Abis⸗ ki „Sacedon, und beorderte sogleich eine Abtheilung Kavalerie zur Verfol 0 Bessieres scheint sich auf Cuen ga zu ziehen. Auf dem Schlachtfelde wurden zoo Flinten aufgefammelt, die Bessieres Leute von sich geworfen hatten. Letzterer hat Verhandlungen angeknüpft, um mit dem Reste seines Korps zu ihnen uͤberzugehen.
Nachschrift. Wir vernehmen eben, daß die Regierung zu Ma— drid, die von Bessieres verlangte Kapitulation nicht zugestanden hat, sondern darauf besteht, daß er sich auf Diskretion ergeben soll. — Die Royalisten verschanzen sich inzwischen fortwaͤhrend hei , . Stadt auf dem Wege nach Cuenga, 122 Meilen von Madrid.
In der Sitzung der Span. außerord. Kortes, vom 7. Febr. haben dieselben Folgendes beschlossen: 1. Das Heer soll durch eine fernere außerordentliche Aushebung von 29, 973 Mann guf den Kriegsfuß gebracht werden. 2. Jede Provinz soll ihren Beitrag nach einer deigefuͤgten Tabelle liefern. 3. Die Provinzial⸗Deputationen koͤn⸗ nen die Aushebung durch Lobsziehung oder Stellvertretung beschaf⸗ fen. 4. Die National⸗Milizen sind eximirt. 5. Juͤnglinge von 17 Jahren koͤnnen, wenn sie sonst tauglich, als Stelvertreter zugelas— fin werden. H. Auch Freiwillige. 7. Die Deputationen vernehmen sich mit den General⸗Kapitainen, üm ihr Kontingent binnen Mo— nats⸗Frist bewaffnet und gekleidet zu liefern, und verwenden dazu die zu ihrer Berfuͤgung stehenden Provinz- Gemeinde- Fonds. s. Die Deputationen, welche sich auszeichnen, sollen als Wohlver⸗ diente ums Vaterland erklaͤrt werden. 9. Die verabschiedeten Sol⸗ daten koͤnnen zum Dienst zugelassen werden, selbst wenn sie Aus⸗ laͤnder sind. 10. Zutrauen verdienende Auslaͤnder konnen, jedoch nur als. Gemeine angenommen werden. 11. Die Regierung wird ermaͤchtigt, dem Befinden nach, über die aktiven Miliz-Korps zu verfuͤgen. 12. Die Einfuhr von Waffen, Munition und Kriegs Ef⸗ fekten ist erlaubt. 13. Die Regierung wird ermaͤchtigt, die noͤthi⸗ gen Schiffe bauen, ankaũufen oder miethen zu lassen, um 190 Kano— mier Schaluppen zur Kuͤsten Vertheidigung aufzustellen. Der Ab⸗ geordnete Becerrg wollte einige Punkte, Behufs weiterer Diskussion, zur Sprache gebracht wissen; der Abgeorbnete Canga aber meinte, zum debattiren sey jetzt keine Zeit; die Wurfel laͤgen auf dem Tische; über Moͤglich und Unmoͤglich duͤrfe jetzt keine a . seyn.
Nach Madrider Nachrichten vom 6. Febr. sollen die schon un ter den Waffen stehenden und die neu auszuhebenden Truppen in drei Heere organisirt werden. Das von Katalonien wird unter Ge— neral Mina bleiben, das von Navarra und Aragonien den Gene— ral Ballasteros zum Befehlshaber erhalten; die Reserve unter dem Grafen von Abisbal bleibt in Kastilien. .
Die Kortes wollen sich in geheimer Sitzung mit dem Vor⸗ schlag beschaͤftigen, Se. Maj. und die Köoͤnigl. Familie fuͤr den Kriegsfall in sichere Verwahrung zu bringen. Man meint, daß der Koͤnig in solchem Fall erst nach Sevilla und weiterhin nach Bada— joz werde gebracht werden. :
London, 12, Febr. Man sieht aus den Verhandlungen im Oberhause, daß die neue Heuraths⸗Akte vom Jahre ig2z Abaͤnde⸗ rungen durch das Parlament erfahren wird. Die alte Heuraths⸗ Akte hatte große Gebrechen; so z. B. konnte nach ihr eine ehrbare Gattin, die schon im Grabe ruhte, noch durch richterlichen Aus⸗ spruch als bloßes Kebsweib erklart und ihre tugendhafte Familie aller der Ehren und Guͤter, deren sie ein halbes Jahrhundert lang genossen hatte, mit einem Male beraubt werden; aber wie die neue Heuraths⸗- Akte beschaffen seyn muͤsse, laͤßt sich aus der Petition abnehmen, welche den 7. d. Me vom Dechanten und Ka⸗ pitel von Lichsiels dem Oberhause uͤberreicht wurde, worin das Gesuch um Abstellung der neuen Akte auf die ö . Angabe ge⸗ gründet ward, daß von dem Augenblicke an, wo die nene Heu⸗ raths Akte passirt sey, in den 2 Sprengeln, welche die Dibces von Lichsield befasset, nicht eine einzige Ehe geschlossen worden, außer durch besondere Bewilligungs-Briefe (6censec. Die neue Bill geht vom Lord Ellenborough aus und der Lord⸗Kanzler ist entschlossen, sie kraͤftigst zu unterstuͤtzen.
Der Kourier sagt in Bezug auf Herrn Brougham's wuͤthen⸗ de Ausfaͤlle gegen die Europaͤischen Souvergine, daß politische Schimpfsucht mit der eines ,,. Weibsbildes große Ver⸗ wandtschaft habe. Wenn man das Hohle, Nichtige, das alles Ge—
enstandes in der Wirklichkeit Beraubte, was die Rede des Herrn roughgm enthaste, wegnaͤhme, so bleibe nichts mehr uͤbrig, als man auf den Ruͤcken einer Visiten-Karte schreiben konne“ Die
I
Bestandtheile derselben seyen J Prunkrednerey, ) falsche e gung, Nichts.
In der letzten, parlamentarische Reform bezielenden Hen
der Grafschafts Versammlung befand sich nur ein Jakobine, ein serviler Redner, die man, nach der Bemerkung der als die abzu schneidenden Enden llag = en ds) der beiderseitigen teien ansehen muͤsse.
Man spricht hier von einer oͤssentlichen Bewohner Londons in Betreff der Spanischen
Die Geschwornen, welche das Urtheil, betreffend das, den Vice⸗Koͤnig von Irland veruͤbte Vergehen, zu sprechen und deren erster Ausspruch nach sechsstuͤndiger Rathschlagun hin lautete: „daß sie nicht einig seyen, noch glaubten, einig n den,“ sind angewiesen, von neuem zu rathschlagen. In de sten solcher Faͤlle, säagen die Times, werde der Ausspruch de schwornen mehr ein Anzeichen ihrer Kraft, dem Hunger zu h stehen, seyn, als ihrer Faͤhigkeit, die Wahrheit zu finden.
Der Charlestoner Merkur bemerkt: Spanien und Kuhn nicht bestimmt, laͤnger unter ciner Regierung zu stehen, un Tag ihrer Trennung wird eine maͤchtige (prodigious) Veraͤm in unsern Verhaͤltnissen, und in denen von Westindien un mehr Europaͤischen Staaten zur Folge haben.
s 12. Febr. Die letzten Posten von Paris werfen alle; nieder; es ist in keinem Staats papier etwas gemacht.
— 14. Febr. General Lord Beresford ist an die Stel e mm Gen. Oakes, zum Gen. Lieut. der Artillerie en worden.
Mit der morgenden Hof⸗Zeitung erwartet man die Erne des Hrn. Vansittart zum Pair, als Baron v. Bexley.
Die HH. Canning und Herries nahmen vorgestern, als en Parlamenis⸗Glieder für Harwich, ibren Sitz im Unterhause
Sir R. Wilson wird, heißt es, vielleicht nach Spanien
Gestern kam der Herzog von S. Lorenzo in Dover an, vom Volke mit drei rounds of huzzahs und einem bereit stesß Wagen empfangen wurde.
Im Unterhause fra des Lords Clanwilliam
Verfammlun Angelegenhei
Konstantinopel, 10. Jan.
Frankfurt, 18. Febr. Bankerotte, von Bedeutung, haben noch bis jetzt statt. hiesiger Israelitischer Wechsler bei Londoner wird auf Zoo, oo Fl. angegeben.
Selbstmorde sind wieder nes wohlhabenden Mannes stuͤrzte sich aus dem Fenster. Jude sprang von der Mainbrücke, und ein Familien-Vater er . in der Nidda.
Man hat den (S. 19gg. erw.) Lotterieloos⸗Verfaͤlscher in Darm erwischt u. gefaͤnglich hier eingebracht. Die eingeldsten god s Gold sind noch bei ihm gefunden worden. Die Lotterie Direktion indessen beschlossen, um aͤhnlichen Faͤllen vorzubeugen, die R der Loose, deren Nummern bisher bloß in Zahlen ausgedrict ren, umzuaͤn dern, so, daß sie nicht mehr, wie hier geschah, de Hinzufuͤgung einer Ziffer abgeändert werden konnen, da diesen Betruge ein leichtes Spiel giebt.
. Vor kurzem kurirte zu Hechberg im Oberwalde ein Aft Glieder⸗Laͤhmungen und Gicht-Anfäͤlle auf eine ganz neue ließ seine Kranken naͤmlich auf ein Brett binden, und scheb ohne alle Barmherzigkeit in einen geheitzten Backofen. Ml Patienten gaben bei dieser vorgeblichen Radikal Kur den Geiß nur zwei Manner kamen davon. Sie Obrigkeit hat dem 8 salber das Handwerk baldigst gelegt.
Der hiesige Frguen-Verein, zer sich seit seiner Entsteh schon manches Verdienst um die leidende Menschheit erworben, sich auch jetzt beeilt, den von der Wassersnoth Bedraͤngten in untern Main- Gegend, Huͤlfe und i n, n, zukommen zu h
In der Provinz Rheinhessen ist die dich hrige Jagd mit 15. Febr. geschlossen worden.
„Hamburg. Dr. v. Heß, in der literarischen Welt von theilhafter Seite bekannt, starb hier am 20. Febr. im G6ysten ] seines Lebens.
Munchen. Der Werth dessen, was von dem abgebra K. h Thegter⸗Gebaͤude noch stehet, die Beitraͤge der Bio schaft, und die aus der Brand ⸗— Erstattungs⸗Kasse zu erwah Summe, betragen zusammen eine Million. — Am 11. Febr. sigrb der uns unvergeßliche Architekt Fischer. Einige seinch Ft feierten diesmal das Hedaͤchtniß feines Todestages dadurch, sie unter einem feierlichen Gesange, Asche und ausgebrannte len des zerstoͤrten Theater- Gebäudes, seines glorreichen Wia auf sein Grab streuten, und es mit Wein besprengten.
Wieng 1 Fehr. Der Gouverneur von Inner- Oestemn Graf von Taasse, ist zum Gouverneur von Galizien, der Hoß Graf von Hartig aber zum Gouverneur von Inner-Oessen und der Hofrath von Uermenyt, zum Gouxernenr von Fiume dem ganzen Ungarschen Kuͤsten lande ernannt worden. —= Der i Zeugmeister und Ban von Kroatien, d haber⸗Rechte uͤber die zwei Banal⸗Fraͤnz⸗Infanterie⸗ Regime
anz so erhalten, wie er solche vor i, des Landes gem
at. Zu Regiments⸗Inhabern sind ernannt: er Feldmarschal⸗ tenant und Montur Inspektor, Freiherr v. MinUtillo, vom vch ten Infanterie⸗Regimente Joseph Collorebdo., Nr. 57; der C ral-⸗Major und Brigadier Freiherr v. Bakonhi, vom vakanten fanterie⸗Regimente Colloredo⸗Mannsfeld, Rr. 33; der Genet Major und Brigadier, Freiherr v. Trapp, vom bakanten Fnfn rie⸗Regimente de Vaur, Nr. 23; der General⸗Major und Bun dier, Freiherr Klopstein von Ennsbruch, vom vakanten Infant Regiment Vogelsang, Nr. 47; und der General⸗Major und gadter, Graf Salins v. Lamezan, vom vakanten Infanterie⸗ ment Fron, Nr. 5. Der Feldmarschal⸗Lieutenant und Divisionagir v. Greth, ist
wenn auch nichtun
—
J
Ben Tagen, mit einem Theile der Beamten des Stagts⸗Sekre— ts, unsere Stadt wieder verlassen, und ist nach St. Petersburg
Graf von Giulay, hat die
it in Temeswar angestellt, und der General⸗ mar smn lg! ist zum Feldmarschal⸗Lieutenant befoͤrdert
ebr. Die gefluͤchteten * — haben 9 ——— ie Wei erhalten, entweder nach Hause zu gehen, ode ) . * zu begeben. In Bucharest ist an die e. gefluͤchteten Erzbischofs und Metropliten Dionysius ein de Ces bischof vom Hospodar ernannt worden. . ark 1. Febr. Die Kaͤlte ist hter auf 13 — 14 Grad gestie⸗ eine Schildwache erfror, und mehrere Kutscher, welche ihre sschasten vor dem Theater erwarteten, waren dem Erfrieren
den. Eamberg, 1. F
Reggi rzogthum Modena), 30. Jan. S. K. H unser 1 o 6. der, durch das standrechtliche Tribunal able, verurtheilten Hochverraͤther und Majestaͤts Verbrecher, an nach den Gesetzen dem Fiskus anheim fallen sollten, dͤffent * Pohlthaͤtigkeits⸗-Anstalten zugewiesen, und auch jene Indivi— „wilche das Ungluͤck haben, mit den Verbrechern verwandt zu gnaͤdi dacht. mar . Febr. Zu Norrtelge sind am 50. Jan. und Rachmittags, bei Ost⸗Winde und sehr starkem Froste mit nec, zwei heftige Erdstdße verspuͤrt worden. ö. — f. Febr. Bei den Vergleichs- Gerichten kamen im v. J. i Rechtssachen vor, von welchen 21,979 ausgeglichen, 12,670
erhielt, mit verjuͤngter Thaͤtigkeit das
ie ordentlichen Gerichte verwiesen wurden. . i m er ne, betrug im v. J. im ganzen Reiche 3 Mill. gz Rthlr. Hamb. Bko. , Nachrichten aus dem noͤrdlichen Up land zufolge, herrsch Kaͤlte zwischen 30 und 0 Graden. . 1 War sch au, 17. Febr. Se. Mej. der Kaiser haben o/ooo Il. zur Vertheilung unter die Armen, welche sich waͤhrend ihrer en Anwesenheit in der hiesigen Stadt, mit Bittschriften an Se. jestaͤt gewendet hatten, zu bestimmen geruhet.! — Der Graf v. äbowski, Stellvertreter des Minister Staats-Sekretairs, hat vor
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tigt und sich desselben unausgesetzt bis S
r gesetz zur Stunde seines Todes Die angestrengten Arbeiten seines Berufes, besonders in den Jahren von 1805 bis o und wahrend der unglüg lichen Ereig⸗ nisse jener Zeit, hatten seine Gesundheit so erschöpft, daß er sich bald nach dem Frieden von Tilsit gezwungen sah, sich von den Geschaͤften zuruͤckzuztehen, und es fast schien, daß sein koͤrperlicher Zustand ihm nicht mehr erlauben wurde, dem Staate mit den Waffen zu dienen; des Koͤniges Majestaͤt bewilligten ihm deshalb einen unbestimmten Urlaub zur Wiederherstellung seiner Gesund⸗ heit, und die lang entbehrte Ruhe eines von allen offentlichen Ge⸗ schaͤften befreiten häuslichen Lebens, gab ihm die verlornen Kraͤfte, schneller als er es selost erwarten kennte, wieder, so daß er schon am Ende des Jahres igog, als die Armee ihre neue Organisation ir ; Kommando der Nieder⸗ Schlesischen Brigade übernehmen konnte, das ihm des Koͤniges Majestaͤt zugleich mit der Generalswürde verlieh.
Es war die Vorbereitungszeit zur Wieder Erhebung des tief niedergebeugten Vaterlandes. Nur dic Erweckung eines neuen und kleinen Heeres zum Bewußtseyn, daß nicht 3 und Glanz, sondern Kriegs⸗Tugend allein den Sieg giebt, konnte dazu fuͤhren. Fur diesen Geist und in ihm hat der General v. Kleist unter den Herstellern des Heeres fruchtbar wie überall und segenvoll ge⸗ wirkt. Das Jahr 1812 sollte diesen Geist schon erproben und er hat die Pruͤfung glorreich bestanden. Kleist fuͤhrte einen Theil des Korps nach Rüß land, was dort einen schweren Beruf erfuͤllen mußte, den nur tief gewurzelte Zucht, große Tapferkeit, gluͤhendes Verlangen, den alten Glanz des Thrones herzustellen, und begei⸗ sterte Liebe fuͤr den angebornen Koͤnig so zur Erfuͤllung zu brin⸗ gen vermochte, wie es geschehen ist.
„Der General v. Kleist war auf dieser Bahn der Ehre und Pflicht einer der Sterne, an die das Auge der Menge, im Glück wie in der Gefahr und Ungewißheit sich heftet. In allen Gefech⸗ ten folgte ihm der Sieg, in allen verwickelten Verhaͤltnisfen der Zeit die Besonnenheit und klare Einsicht, die nur das Bewußt⸗ seyn geben kann, uͤberall dem Rechte und der Wahrheit zu leben.
treist. — Im Laufe , J Pfaͤn⸗ otteri Besten der Armen vera den.
w Wir haben einen nordischen ter und Alles ist mit Schnee bedeckt. In Smyrna ist man we⸗ einer angeblich n,, , . Griechen, bei th 50 Brander befinden sollen, sehr in Sorgen.
. 11. , zosten v. M. hielt der neue Ober⸗ im Palaste der alten Festung seine erste Sitzung. — Am n kam Lord Strangford, Koͤnigl. Großbrit. Bothschafter bei der n Pforte, am Bord des Castlereagh, auf dieser Insel Se. Excellenz sind heute am Bord des Prinz Regenten nach siantinopel abgesegelt. Am 1. Jan. kam Lord Guilford, Kanz⸗ der Jonischen Universitaͤt, mit seinem Neffen, dem Grafen
field, aus Italien hier an. Der Verlust, da
aͤusern erleiden . 14 Handels Bericht e. an der Tagesordnung. Die Fr
Hamburg 21 Febr. Danziger Weitzen 15 Rthlr, Köͤnigs⸗ zer Roggen 94. Danziger 76, Gerste 68, Hafer 50 Rthlr. pro
FJ n J an wn
Berlin. Friedrich Heinrich Ferdinand Emil Graf Kle ist v. sllendorf, am 9. April 1763 in Berlin geboren, entsprossen einer der aͤltesten Familien des Landes, erhielt seine fruͤhste chung im aͤlterlichen Hause. Im 12ten Jahre kam er als se an den Hof des Prinzen Heinrich von Preußen, und von im Jahre 1778 beim Ausbrüche des Baierschen Erbfolgekrie—⸗ als Offieier zum Infanterie⸗ Regiment v. Buͤlow. Wa jedem edlen Gemuͤth in den Jahren der hoͤchsten Em⸗ glichkeit die Nähe eines großen Mannes wird, ist das Vorbild Prinzen Heinrich dem jungen Kleist gewesen; die Flamme, Mt die ritterliche Tapferkeit, die reine Humanitaͤt des Karak— und der Adel der Gesinnung sich entzuͤndet haben, welche die euchtenden Tugenden seines Lebens geblieben sind. . Nach dem einjaͤhrigen Kriege, der dem 19jaͤhrigen Juͤnglinge t Gelegenheit zur Entwickelung seiner Anlagen geboten hatte, er desto eifriger bemuͤht, seine wissenschaftliche Ausbildung zu dern. Er besuchte deshalb die Militairschule, welche der Konig drich 1. um diese Zeit unter Tempelhoffs Leitung hatte einrich— lasen, und er ward hier einer von Tempelhoffs ausgezeichne⸗ Schuͤlern. — Als im Jahre 1790 bei der Aussicht eines nahen Es, der General-Staab der Armee vermehrt wurde, trat er Augrtiermeister⸗-Lieutenant in dieses Korps, und blieb als sol⸗ bös zum Ausbruche des Krieges von 1792 in Potsdaòm. Von Erdͤffnung desselben bis Ende 1793 stand er als Offieier General⸗Staabes beim Korps des Fuͤrsten von Hohenlohe, und urb sich durch rastlose Thaͤtigkeit und sicheren Blick das volle trauen der Heerfuͤhrer, durch Entschlossenheit und kuͤhnen Muth in im ersten Feldzuge, im Gefecht bei Qber-ursel seine erste oͤf⸗ iche Auszeichnung durch den Verdienst-Orden. — Als am Ende des Jahres 1793 der Feldmarschal von Moͤllen— das Kommando der Rhein-Armee erhielt, nahm derselbe den ligen Hauptmann von Kleist als Adjutanten zu sich. Wie entlich Diensie er in diesem Verhäͤltniffe geleisiet, und was er ehrwuͤrdigen Helden gewesen, hat diefer bis zum Ende seines ens durch unbeschraͤnktes Vertrauen und innige Freundschaft ugt.
erhielt Kleist von des jetzt regierenden Köͤ⸗ ä Majestaͤt das kombinirte Grenadier- Bataillon der Regimenter im und Kuhnheim in Berlin. In diesem selbststaͤndigen Ver⸗ snisse entwickelten sich schon damals die Eigenschaften, wodurch päter das Heer an sich fesselte. So lange ihn daz Schicksal zum er berufen hat, hat ihn stets der Geist der Guͤte und Milde tneben dem der Ernst und die Strenge wohl besteht, und die väterliche Sorgfalt fuͤr die Seinigen erfullt, die viel fo⸗ darf, weil sie viel giebt. Das Grenaͤdier⸗Bataͤillon, das er hligte, ward in kurzer Zeit eines der ausgejeichn eteren der Armee. Im Jahre igoz ehrte Se. Maj. der König das Verdienst des sor von Kleist durch das auszeichnende Vertrauen, das ihn er erledigten Stelle des vortragenden Genęgral- Adjutanten be⸗ Er hat dit⸗ Vertrauen seines Köoͤniges vollkommen gerechtfer⸗
Im Jahre 0 5 ko
Nach dem Ende dieses Feldzuges ward er zum Gen. Lieutenant ernannt und erhielt den großen Rothen Adler-Orden.
Die Begebenheiten des Krieges der Fahre 1813 und igig und der Antheil, den der General v. Kleist An ihnen gehabt hat, sind so allgemein bekannt, daß es darum vielleicht erlaubt ist, sie kuͤr⸗ zer, als ihre Wichtigkeit sonst fodern warde, zu berühren. Was
die Meisten von uns als Zeugen erlebt haben, was im Gedaͤchtniß wie im Herzen Aller noch aufgezeichnet steht, bedarf keiner ausfuͤhr⸗ lichen Wiederholung. Bei Erdffnung des Krieges von 1giz finden wir Kleist in Gefechten vor Halle und Wittenberg. Waͤhrend der Schlacht von Groß-Goͤrschen war er mit einer k einen Heer⸗
Abtheilung nach Leipzig detachirt. Der 20. Mai bei Bautzen ist einer der schoͤnsten Tage in sei⸗ Regimentern war ihm die Ver⸗=
nem Leben geworden. Mit zwei
theidigung der Hoͤhen von Burg uͤbertragen. Er behauptete sie bis zum sinkenden Tage gegen die Angriffe des Franzoͤsischen Hee⸗ res, mit einem Heldenmuthe und einer Ausdauer, die dies Gefecht zu den glaͤnzenden Voebildern erhebt. Er verließ die Stellung nur auf erhaltenen Befehl, nachdem die Truppen sich ganz verschossen hatten, mit Ruhm gekroͤnt, und von auszeichnenden Beweisen der Anerkennung von den beiden gegenwaͤrtigen Monarchen empfan⸗ gen. Den bald darauf erfolgten Waffen siillstand schloß er als Preu⸗ ßischer Bevollmaͤchtigter ab.
Den a2ten Theil des Feldzuges eroffnete er als Befehlshaber des aten Armee-Korps. Der Sieg bei Kulm war haupt saͤchlich das Werk seines Entschlusses, dem Korps von Vandamme in den Rut? ken zu gehen, indem er sich zwischen daffelde und die Franzoͤsische Haupt⸗-Armee warf. Er empfing nach der Schlacht den Schwarzen Adler⸗Orden aus der Hand des Koͤnizes, und das Andenken an die- sen Sieg ward spaͤter durch den Namen Kleist von Nollen dorf in seiner Familie verewigt. ö
In der Schlacht bei Leipzig am 16. Okt. war ihm die Behaup⸗ tung des linken Fluͤgels der Armee, zwischen Größbern und Mart⸗ Kleberg uͤbertragen; er hielt ihn gegen weit uͤberlegene Angriffe des Feindes fest. Am igten ward ihm der entscheidende Punkt bei dem Dorfe Propsthayde angewiesen, wo er eins der blutigsten Gefechte . bestand, und zum vollendeten Siege wesentlich mit⸗ wirkte.
Nach der Schlacht bei Leipzig ward ihm die Blokade von Er⸗ furt uͤbertragen. Nachdem er durch Konvention in den Besitz des Haupt -⸗-Platzes gelangt war und den Feind auf den der Citadelle beschraͤnkt hatte, folgte er der großen Armee nach Frankreich mit seinem, durch Gefechte, Krankheiten und Detaschements sehr ge⸗ schwaͤchten Korps. Es stieß zur Schlesischen Armee am 10 Febr., vier Tage vor dem denkwuͤrdigen Gefecht von Champ-Auhbert, einc ö. glaͤnzendsten Waffenthaten, welche die neue Kriegsgeschichte
ennt.
Bei Laon machte er, vereint mit dem General v. York, den siegreichen naͤchtlichen Angriff auf die Franzoͤsische Stellung, und mit der Schlacht von Paris beschloß er seine Laufbahn als Sieger, mit dem Ruhme, der seinen Namen uͤberall begleitet hatte.
Se. Mai. der Koͤnig belohnten die großen Verdienste, die er sich ums Vaterland erworben, durch seine Ernennung zum General der Infanterie, erhoben ihn zum Grafen Kle ist vo n Rollend orf, und verliehen ihm als Dotation die Koͤnigliche Domaine Stötterlin?“ genburg im Fuͤrstenthum Halberstadt.
Im Jahre 1615 ward ihm, bei Wiederausbruch des Krieges, der Befehl uͤber die Norddeuische Bundes Armee ö schwere Krankheit zwang ihn aber, dies Kommando abzugeben, und hinderte ihn an dem kurzen Feldzuge noch Antheil zu nehmen. Nach dem Frieden erhielt er das General⸗-Kommando im Herzog⸗ thume Sachsen und Magdeburg, dem er vorstand, dis im Ja 1820 die immer zunehmende Zerruͤttung seiner 84 ihn noͤthigte, dem Dienste ganz zu entsagen. Des Königes Majestaͤt verlieh ihm bei dieser Gelegenheit die Wurde als Feldmarschal. — Allgemeine Verehrung und herzliche Trauer uber seinen Verlunt ist ihm auch aus der neüen Provinz nachgefol t.
Er lebte seitdem in Berlin seiner Familie und seinen Freun den, und war erst kurze Zeit wieder durch die Berufung zum Mit gliede des Staatsrgthes in das dffentliche Leben zurückgetreten, ais ihn der Tod nach kurzem Krankenlager hinweg nahm.
Er war im häuslichen Leben, was er im vffenlichen war: ein Mann von flecken soser Neinbeit, vol Güte, Treue und Herzlich=
keit, edel, wohlthaͤtig und mild. Der Name, den er trug, war