1823 / 33 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

burg ausbezahlt bekommen sollte, und unter dieser Ma verschiedene Personen von Stande kompromittirt, sondern eine Menge grober Betrügereien begangen hatte. . Leipzig, 145. Maͤrz. Die Besitzer der bedeutenden Schafe⸗ reien in Sachsen werden jetzt schon von Agenten Englischer Woll⸗ Handlungen besucht, die wegen der großen, in London noch lieg en den Vorrathe, von dem diesjaͤhrigen Wollverkehr keine große Er⸗ wartungen zu hegen vorgeben, und darum, unter der Maske freund licher Kordialitaͤt, den vertraulichen Rath ertheilen, diesmal sich nicht zu lange zu besinnen, sondern die Wolle loszuschlagen, wenn sie auch 3 —6 Rthlr. pro Stein weniger erhalten sollten, als im v. J. Indessen scheinen unsere Schaͤferet⸗esitzer recht gut zu wissen, wie weit sie diesen wohlmeinenden Winken zu trauen haben, und sind um den Absatz des diesjaͤhrigen Woll⸗ Erzeugnisses um so weni= ger in Verlegenheit, als die gegenwartigen Londoner hohen Woll⸗ Preife, mit dem Vorgeben großer Vorkäthe daselbst, offenbar in Widerspruch stehen, und als Frankreich jetzt seine Woll⸗Ankaͤufe von Jahr zu Jahr erweitert. Die Franzoͤsischen Wollhaͤndler, die im v. 3. in Deuntschland viele Geschaͤfte gemacht, zahlen zwar in moͤg⸗ Üichst langen Terminen, aber sie bewilligen in der Regel hoͤhere Preise,

als die Englischen. : , ; 8. Maͤrz. Da die hiesige evangelische Kirche, die ehemalige Welschnonnenkirche) füͤr die Gemeinde viel zu wenig Raum hat, so foll ihr die Johanniskirche am Dom eingeräumt werden, welche zeither zum Militair⸗Magazine diente. Um die des⸗ falsigen Einrichtungs⸗Kosten aufzubringen, ward kuͤrzlich eine Kol⸗ lekte unter den hiesigen Buͤrgern veranstaltet, bei der schon in den ersten Tagen uber 4800 Fl. zusammenkamen.

Bie Einnahme unserer verdienten Central ⸗Armen⸗ Kommission, betrug i. v. J. 32,279 Fl. Darunter waren an freiwil⸗ ligen Beitraͤgen 13,00 Fl. Äußerdem lieferte der Frguen⸗-Berein gaz Ellen verschiedener Bekleidungsstoffe und 373 Stüc fertiger Kleidung; an baaren Beitragen aber, nebst dem Erloͤs aus den versteigerten Gegenstaͤnden welblicher Kunst, 879 Fl.

Weimar, 128. Maͤrz. Den Landtag der neuen Wahl geruhe⸗ ten Se. Koͤnigl. Hoheit der Großherzog, am verwichenen Sonntage ben gten Mittags nach beendigtem feierlichen Gottesdienste, in dem * en Saale des Residenzschlosses, mit folgenden Worten Hbchst⸗

bst zu eröffnen:

„Ich erbffne heute den Landtag zum zweitenmale nach dem Grundgesetze vom Jahr 181. Um mit Ihnen des Landes Wohl zu berathen, umgebe ich Mich mit den, zu diesem Landtage neugewahl⸗ ten Deputirten der Stande. Der vorige Landtag hat Mir treu beigestanden, sehr verwickelte Verhaͤltnisse zu sichten, und zum Besse⸗ ren zu ordnen; Ich sage ihm dafuͤr oͤffentlich Dank,. Von dem jetzt versammelten Landtage erwarte Ich gleiche Unterstuͤtzung und gleich ernstliches Bestreben, um des Landes Wohl zu beföͤrdern. Dem versammelten Landtage wird nunmehr auf Meinen Befehl, die Propositions⸗-Schrift vorgelesen werden.“ . .

Es erfolgte hierauf die Vorlesung der Propositions⸗— Schrift.

Die vom Gen. Superintendenten Br. Röhr gehaltene Landtags⸗ Predigt enthalt die beherzigungswerthesten Wahrheiten uͤber die Frage: „Welche gerechte Erwartungen darf ein christliches Volk von sei⸗ nen Vertretern hegen?“ (Sie ist gedruckt, bei den Gebr. Hoffmann und in Berlin bei Enslin zu haben.) .

Se. Kön. Hoh. haben dem Rathe und Geh. Referendar Helbig, den Rang und die Praͤgorativen eines Geheimen Regierungs- oder Geheimen Kammer⸗Rathes ertheilt, und den K. Baierschen General⸗ Direktor der Straßen⸗ und Wasserbaue, v. Reichenbach, das Kom⸗— thur-Kreuz, so wie dem K. Preuß. Hauptmanne der Artillerie, Zoͤll⸗ ner, zu Tennstedt, und dem K. Preuß. Lieutenant der Artillerie, Schwab, zu Erfurt, das Ritterkreuz des Falken⸗Ordens verliehen,

Prag. Am 2s. Febr. hielt hier die Gesellschaft des Böhmi⸗ schen Mußfeums ihre erste statutenmaͤßige öffentliche General -Ver⸗ sammlung, welche der Direktor derselben, Fuͤrst August von Lobto⸗ witz, mit einer kurzen Darstellung der bisherigen Schicksale der Gesellschaft und ihres Vermoͤgenstandes eröffnete, und der Praͤsi⸗ dent Graf v. Sternberg, mit ein er passenden Rede über das Ver— haͤltniß der Gesellschaft zum Staate und den Wissenschaften schloß. Wahrend man in vielen Laͤndern uͤber zu geringe Do⸗ tation der Geistlichkeit klagt, kann wenigstens Ungarn dieser Vor⸗ wurf nicht treffen, dort giebt es naͤmlich (nach dem neusten Werk von Bercowiezy) Bisthuͤmer, die eine halbe Million Gulden tin Konventions- Gelde, und Pfarreien, die Z bis 10,0 Fl; eintragen.

Kopenhagen, 9. Maͤrz. Zwei Handwerksbursche wollten, waͤhrend die page uͤber den großen Belt, bei der strengen Kaͤlte,

esperrt war, von der Insel Sprogoe uͤber das Eis, zu Fuß nach

ühnen gehen; sie geriethen auf eine bewegliche Eisscholle, von der sie auf festes Eis nicht mehr uͤberspringen konnten: und so trieben sie auf dem gefaͤhrlichsten Fahrzeuge der Welt hingus in die offene See. 5 lange Tage und 4 noch laͤngere Naͤchte schwam⸗ men die Ungluͤcklichen, von der grimmigsten Kalte verfolgt, auf dem Meere umher; ihr geringer Mundvorrath an Brot, Speck und Branntwein ward vald aufgezehrt; rings um sich den Tod, trat nun auch der Hunger an Bord ihrer Scholle ein, um sie bis zum letzten Hauche ihres erbaͤrmlichen Lebens furchtbar zu quälen. In dieser entsetzsichen Lage wurden sie von der Kuͤste der Insel As= nas aus bemerkt. Einige muthige Schiffer wagten stch hinaus in das Treibeis, und retteten sie gluͤcklich. Beide Gesellen meinten, in England gelandet zu seyn, und segneten darum ihre groß⸗ muͤthigen Rester in Englischer Sprache.

r fn, 10. Maͤrz. Die hiesigen Zeitungen v. 7. d. M. tatthalters Fuͤr⸗

* 98

enthalten nachstehende Verordnung des Koͤnigl. S

sten v. Zajarzek v. 31. Jan. d. J. „Um dem Schleichhandel, welcher,

von den, in großer Anzahl in den Graͤnz⸗- Dörfern ohne bestimmte Lebensweise wohnenden Juden, zum Nachtheil des oͤffentlichen Schatzes und der Landes⸗-Industrie getrieben wird, vorzubeugen; haben Wir auf den Antrag der Regierungs-Kommission des In⸗ neren und der Polizei bestimmt, und bestimmen hiemit: Art. J. Vom 1. Jan, 182 ab, soll keinem Juden der Aufenthalt auf cinem Dorfe im Bereiche bon drei Meilen von der Preußischen und Oe⸗ sterreichischen a nf gestattet werden, wenn derselbe nicht nachzu⸗ weisen im Stande ist: 1) daß er entweder selbst das Land bestelle, oder dasselbe von seinen, in seinem Dienste befindlichen Glaubens⸗ Genossen bestellen laͤsse; 2) oder daß er ein bestimmtes und recht⸗ 1 Gewerbe treibe, wohin namentlich gehört: ein besttmm— ter Bienst, ein Gewerbe oder eine Fabrik⸗Beschaͤftigung, eine Kuh⸗ Pachtung, eine Branntwein-Brennerei oder Bier-Brauerei mit Konsens; 3) daß er noch nie Schleichhandel getrieben und des halb noch nicht in Untersuchung gewesen sey. Art. II. In Ge⸗—

ske nicht nur F maͤßheit des

Art. J. und der Punkte 1. 4 und 3 muß auf dem Dorfe im Bereiche von 3 Metlen von der Landes⸗C wohnende Jude, ein von dem Kreis⸗Kommissarius beschem Attest des behbrigen Gemeinde ⸗Schulzen beibringen, un demselben nur unter dieser Bedingung der fernere Aufenthwh dem Lande gestattet werden. Diese Atteste werden alljaͤhrli Ende des Monats Jun. von den gedachten Beamten attestit den. Art. III. Vom 1. Jan. 1824 ab, soll jeder, auf dem in dem im Art. J. bezeichneten Bereiche wohnende Jude, de solches Attest aufzuweisen nicht im Stande seyn mochte, wa ein Auslaͤnder ist, ungesaͤumt uͤber die Graͤnze, wenn er ahg Inlaͤnder ist, in das Innere des Landes geschafft werden. An Sollte der mit einem solchen Atteste versehene Jude zen Schleichhandel treiben, so soll der Gemeinde ⸗Schulze mat Ueberfuͤhrung, daß er davon Kenntniß gehabt, und der nig Schatz⸗Behörde keine Anzeige gemacht, als Mitschuldige

straft werden, der Jude aber soll in das Innere des Lande 8 6

schafft und mit der gesetzmaͤßigen Strafe belegt werden. in

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m 33sten Stuͤcke der Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung

vom 18ten Marz 1823.

Sollte der Gemeinde⸗Schulze einem Juden, ein mit der

heit nicht uͤberein stimmendes Attest ertheilen, so soll er wegen Falsums belangt werden, und wird er als Mitschuldiger i werden, wenn ein solcher Jude Schleichhandel getrieben sollte. Art. VI. Das Verzeichniß von den im Art. 1. ig neten Doͤrfern, wird der Regierungs⸗Kommission des Innert der Polizei zur Bestaͤtigung eingereicht werden. Mit der n rung dieses, im Gesetzbuͤlletin aufzunehmenden Dekrets mm die gere hen Regierungs⸗Kommissionen beauftragt.

Am 2bsten v. M. starb, an den Folgen eines unglis Zweikampfes, der junge Fuͤrst Eduard Lubomirski in einan von kaum 27 Jahren. Seine vorzuͤglichen Eigenschaften n ihn zu einer Zierde seines in der vaterlaͤndischen Geschichte ba ten Geschlechtes. Vorangegangen sind ihm schon zwei seing der, Fuͤrst Kasimir, und Fuͤrst Mareellin, der 1809 beim en von Sandomir, den Sieg mit seinem Leben bezahlte.

In der Krakauer Woywodschaft wurden im v. J. 15.59 der von christlichen Eltern, und 1111 von juͤdischen geboren. storben sind 11,5861 Ehristen u. 8337 Juden. Darunter befanden 1045 Personen von 60 bis 100 Jahren, 3 uͤber 10 Jahr alt. traut wurden 3782 Paare. Die Blattern wurden geimpft g Kindern.

Den 6. d. M. Nachmittags 4 Uhr setzte sich das Eis a Weichsel in Bewegung, und suͤhrte am folgenden Tage, din gens zwischen 3 und uhr, die ganze, zwischen der hiesigemn und Praga befindliche Bruͤcke mit sich fort. Das Wasser reits auf 9 Fuß 2 Zoll gestiegen und ist noch immer im Zunch

. Der hiesige Banquier Duͤckert hat zum Ausbau der, z hiesigen evangelischen Kirche gehörigen Gebaͤude, der geht Kirche 25,000 Guld. poln. geschenkt.

Kowno, 5. Maͤrz. Seit dem 26sten v. M. muß bei der fuhr von Erbsen, Gerste und Hafer aus Polen, ein Ausgamz—⸗ von 1 Fl. für den Preuß. Scheffel erlegt werden; dag egen it Einfuhr dieser Getreide⸗-Arten aus Preußen ganz frei gägtben, doch duͤrfen solche nur uͤber die bestimmten Eingangs-Ortt an lassen werden.

St. Petersburg, 1. Maͤrz. Vor drei Tagen ist Se. Ki Hoh. der Großfuͤrst Konstantin von Warschau hier angeknh Se. Kaiserl. Hoh. haben die Reise in der kurzen Zeit von 96 den gemacht. ;

Die Russisch⸗Amerikanische Kompagnie wird gegen des naͤchsten Sommers, abermals 2 Schiffe nach ihren Koloniu der Nordwest⸗Kuͤste von Amerika abfertigen.

Drei hiesige Handels⸗Haͤuser, Stieglitz, Meyn Bruͤckner Komp. und Thomas Bonar und Komp., haben vom Goudverneh

Triest, . Maͤrz. Bel Patras soll ein Paäͤpstliches Schiff ge— w borden seyn, als es eben den Tuͤrken Lebensmittel zufuͤhren il. 1 ö om, 24. Febr. Der Kardinal⸗Staatssekretair Consalvi ist Ainiger Zeit unwohl. Der beunruhigende Charakter, den die mntheit angenommen, hat auf Se. Heil. einen so lebhaften Ein⸗ r d ceere man auch fuͤr Dero Gesundheit nachtheilige n befuͤrchtet.

am )grng, 24. Jan. Der hier erscheinende Spectateur orien- hhefert, wie er sagt, die aus authentischen Quellen geschdͤpften heren Details der am 22. December erfolgten Einnahme von hol di Romania durch die Griechen:

Die Englische Fregatte Cambrian kam, auf ihrer zum Schutz Brittischen Handels unternommenen Fahrt nach Alexandrien, II. December v. J. zu Castri, dem Hauptsitze der Griechischen glrung an. Hier erfuhr sie, daß Napoli di Nomanig einige cn t, nach einer musterhaften zweijaͤhrigen Vertheidigung, jtullrt hatte, und daß die Griechen sich der Citadelle von Pa— edes, welche die anderen Batterien und Festungswerke beherrscht, ich seherrumpelung und zwar in einem Augenblicke bemaͤchtigt fen, wo die Tuͤrken, nachdem sie zwei Monate hindurch von Futern, Wurzeln und den Leichnamen threr Gefaͤhrten gelebt, , erschoͤpft, nicht mehr im Stande waren, den Dienst hersehen.“

„Der Kapitain der Fregatte, Herr Hamilton, fand sich h Menschlichkeit, und das Verlangen, Blutvergießen zu ndern, bewogen, nach Napoli di Römania zu segeln. Mo⸗ (ssche uud Mainottische bewaffnete Fahrzeuge veruͤbten bereits helthaten, obschon wider die Befehle der Oberen, und suchten dieser Verwirrung, einer unvermeidlichen Folge der Einnahme r Tuͤrkischen Stadt durch Griechen, Vortheil zu ziehen. Bei

Anblicke dteses Unfugs und der Uebel, die daraus entspringen

Fin, ließ der Cambrian seine Schaluppen und Boͤte aussetzen d üwaffnen, welche diesem Unfuge steuerten.

Fapitain Hamilton begehrte und erhielt eine vertrauliche Un⸗ eng mit dem Pascha, der in der Festung kommandirte, und he ihm das Anerbieten, ihm die Mittel zur Einschiffung seiner son und Familie zu verschaffen, welches Anerbieten derselbe aber den Worten ablehnte, er koͤnne sich nicht zu seiner Rettung schließen, bevor er nicht fuͤr die Sicherheit saͤmmtlicher unter sen Befehlen stehender Mannschaft gesorgt haͤtte; er bat daher Kapitain, uͤber das Leben derselben wachen zu wollen.“

„Die Fregatte hatte innerhalb der Schußweite des Geschuͤtzes Festung und des Griechischen Lagers Anker geworfen, und auf

das ganze Quantum Kupfer, welches es zu verkaufen hel Weise, daß sie die Landtruppen verhindern konnte, einen Ein⸗ 250, οο Pud, zu 2 Rubel pr. Pud abgekauft. in die Stadt zu machen, dessen Folgen verderblich werden konn⸗ 4. Maͤrz. Der Gen eral-Adjutant Depreradowitsch il, doch ungeachtet einer Menge von Vorsichts Maßregeln, und nem Wunsche gemaͤß, des Kommandos des Ehevalier⸗Gardess der gemessenen Befehle der Griechischen Anfuͤhrer, deren mentes enthoben worden. Am 9. Febr, Abends 7 Uhr, wi ter Theil im besten Einvernehmen mit dem Englischen Kapi⸗ Dubossary (Gouv. Cherson, 1696 Werste von hier) eine st verfuhr, gelang es dennoch den Griechischen Truppen, in die Erderschuͤtterung 1 ; t zu dringen, welches eine graͤßliche Unordnung und entsetz. Der Kaiserl. Desterr. Gesandte, Baron v. Lebzeltern, tritz i Verwirrung zur Folge hatte. Nun wurde ein besonderer nach Februars von Brest⸗Litowsk hier ein. ᷣ. Strande fuͤhrender Ausgang aus der Stadt, sogleich von Kon stan tin opel, 10. Febr. Aus dem Oesterr. Beohts Seeleuten des Cambrign, unter der Anfuͤhrung des Premier- Die dffentliche Ruhe in der Hauptstadt sowohl, als in dere! Trnants Scott besetzt. An 5 bis Gao Tuͤrken stürzten gegen die gebungen, wurde fortwaͤhrend durch zweckmaͤßige Maßregelt usgang. Es war ein herzzerreißendes Schauspiel. Maͤnner, recht erhalten; und wenn auch zuweilen kleinere Stdrußnge Ker, Kinder, Greise weinend und schluchzend, todtenbleich von Excesse in einem oder dem anderen entlegenen Quartiere, P eden und Erschuͤtterung, retteten sich in wilder hastiger Un⸗ den Schloͤssern an der Muͤndung des Bosporus vorfallen, lung unter der Aegide ihrer edelmuͤthigen Befreier unter dem ren solche gewohnlich nur von einzelnen Individuen her, un nner der Feuer-Wassen, und dem Gebruͤll einer zuͤgellosen den ohne weitere Folge schnell wieder beigelegt. bdateska. Älle diefe Tuͤrken wurden an Bord des Cambrian ge⸗ Der bald nach Halet Efendis Sturze aus der Verbannti 6. In diesen kritischen Umstaͤnden haben sich viele Hydrioti⸗ ruͤck berufene vorige Reis-Efendi, Hamid Bei, ist kurz nach L ind Spezziotische Kapitains mit vieler Festigkeit und Mensch⸗ Ankunft in Konstantinopel zum Defter Emini (Finanz -Ing sät benommen; sie haben Schutzwachen in die Haͤuser der Mu⸗ ten) ernannt worden. Auch haben neuerlich wieder mehrere, mer, die selbige nicht hatten verlassen konnen, geschickt, und den Einfluß jenes maͤchtigen Guͤnstlinges verwiesene Ulem Künt ihre Rettüng bewirkt.“ i erhalten, nach der Hauptstädt zurückzukehren. Am Tage darauf verlangte der Englische Kapitain, daß ihm Gunst ist auch den noch uͤbrigen Mitgliedern der durch dascha uͤbergeben wuͤrde; allein die Griechen entgegneten, daß Efendi eben so ungerechter, als grausamer Weise verfolgten ss rer die Kapitulation nicht unterzeichnet haͤtte, ünd sie sich nischen Familie Duͤsoglu zu Theil geworden. Elch seiner Person nicht entaͤußern koͤnnten. Zoo bewaffnete

Der Koͤnigl. Großbritannische Bothschafter, Lord Strist hatte am 30. Faͤnner eine Konferenz mit dem Reis⸗Efend 2. Febr. stattefe derselbe bei dem Groß⸗Admiral Chosrew Ml Pascha einen feierlichen Besuch ab, und ward von ihm mit j Auszeichnung empfangen. U

Am 8. Febr. wurde eine große Raths-Versammlung gehs . allt ordentliche und qußerordentliche Mitglieder wohnten. ;

Der bis zur Ankunft des neuen Bothschafters (Hrn. Hf Neuville) zum Geschaͤftstraͤger des Koͤnigl. Franzoͤsischen Hofe

paire, war ain * Febr. zu Konstantinopel eingetrößen. Der! Juis von la Tour Maubourg bereitete sich zur Abreise, um Bukarest und Wien, nach Paris zuruͤckzukehren.

Der 6ssentliche Gesundheits⸗Zustand in der Hauptstadt fortwährend befriedigend, und die ungewohnliche Strenge des ters seit Ende Januars durch anhaltende Suͤdwinde geinilderl der Nacht vom 3. auf den 4. Febr. erhob sich ein gewaltiger 6 der unter heftigen Blitzen ünd Donnerschlaͤgen zwei . in Skutart gelegenen Moschee Sultan Selims niederwarf / bedeutenden Schaden an Schiffen und Gebaͤuden ver ah

NMinaret h

chen befanden sich zu der Zeit in der Stadt, und wenn man delt gegen dieselben gebraucht hatte, so haͤtte dies den Tod des sha veranlassen können. Herr Green, Bruder des Englischen suls zu Patras, gab sich vergebliche Muͤhe, ihn gegen eine an— liche Summe zu befreien.“ .

Die Tuͤrkischen Geißeln, die einige Monate vorher den Grie⸗ uͤbergeben worden waren, wurden von dem Kapitain Hamil⸗ verlangt, und demselben uͤbergeben; doch der Sohn des Pa⸗

der sich unter dieser Zahl befand, weigerte sich an dieser

r d dnigl. Franz , J. Theil zu nehmen, um bei seinem Vater zuruͤckbleiben zu der hohen Pforte ernannte Bothschafts-Sekretair, Graf Bel en.

„hr. Scott, Primier⸗Lieutenant vom Cambrian, ist unablaͤssig am de geblieben, um die Tuͤrken und Juden zu schuͤtzen, und hat ungemeine Festigkeit und eine eifrige Sorgfalt, dieser Menge unglücklichen daz Leben zu retten, an den Tag gelegt. Er ist so lich gewesen, die Sache der Menschlichkeit mit Erfolg zu ver⸗ igen, indem er mitten unter dem ununterbrochenen Kugelre⸗ aus dem Kleingewehr einer züugellosen Truppe wahrend die⸗

wer zu beschreibenden Verwoͤrrung, in steter Todes Gefahr hte.

„»Die Juden, gegen welche die Griechen noch feindseliger, als

gegen die Muselmaͤnner gesinnt waren, sind von denselben gefan⸗ gen und zu Sklaven gemacht worden, mit Ausnahme derer, die sich an Bord der Englischen Fregatte geflüchtet hatten. Man be⸗ rechnet, daß an 2 bis 300 Türken, hauptsaͤchlich Verwandte und Diener des Pascha, zu Napoli di Romania zuruck geblieben sind. Der Ueberrest der Besatzung, an go Mann stark, ist an Bord von 7 Psariotischen Fahrzeugen gebracht worden, um nach Scalg nuova eingeschifft zu werden. Kapitain Hamilton hat die Namen der Be⸗ fehlshaber dieser genannten Fahrzeuge aufgezeichnet, und solche fuͤr jeden etwanigen Frevel an diesen Muselmaͤnnern verantwort⸗ lich gemacht.“ De. ö ;

„Er folgte sogar einige Tage hindurch dieser Konvoi; da aber der Wind unguͤnstig war, und die Fregatte eine Menge Kranker an Bord hatte, deren Zustand die baldige Ankunft im Freien noͤ⸗ thig machte, so verließ er die Psarioten, und segelte nach Smyrna, auf welcher kurzen Fahrt 3, von den Kranken an Bord starben.“

„Obschon der Cambrian thaͤtig und entscheidend zur Rettun der Besatzung von Napoli di Romania mitgewirkt hat, so mu man doch zur Steuer der Wahrheit mehreren Griechischen An⸗ fuͤhrern der Land⸗ und Seemacht, alle ihnen gebührende Gerech⸗ tigkeit widerfahren lassen. Wir bezeugen, daß solche die größten Lobspruͤche verdienen; denn sie haben mit Erfolg alle in ihrer Macht stehende Mittel angewendet, um dem Unfug einer unzaͤh⸗ ligen bewaffneten mord und raublustigen Menge zu steuern, so daß man bei einem so außerordentlichen Ereignisse nur einige Op⸗ fer dieser Unthaten zu bedauern hat.“

. S„Die Vertheidigung von Napoli di Romania soll ausschließ- lich den Insel⸗Griechen anvertraut werden, die naturlich das meiste Interesse haben, diese Festung gut zu huͤten. Man rechnet, daß 1500 Mann hinreichend zur Besatzung dieses Platzes sind.“ Patras, Korinth, Koron und Modon besinden sich fortwaͤhrend in der Gewalt der Tuͤrken.“ Li ssa bon, 15 Febr. Ihre Majestaͤt die Königin befindet sich fortwaͤhrend auf dem Schlosse Ramalhao. Die Kommission zur Vorlegung eines Gesetz⸗ Entwurfes uͤber die Unterhaltungsmittel fuͤr Ihre Maj, hat in Vorschlag gebracht, Sr. Maj. dem . e

C

saͤmmtliche Revenuͤen der J. Maj bisher uͤberwiesenen Grund⸗Stuü

zur Disposition zu stellen, um J. Maj. davon, nach Gutbefinden die nö⸗ thigen Summen aushaͤndigen zu lassen. Zur zweiten Verlesung. Das Gouvernement hat die Kortes benachrichtiget, daß . verfuͤgte Etablirung der, fuͤr Brasilien ernannten Regentschaft in Brasilien, vom Köͤmge so lange ausgesetzt worden, bis sowohl diese

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Stücken aus der Gemeinscha

Provinz als Fernambuk, sich von Neuem fuͤr das Portugiesische Gouvernement erklaͤrt haben wuͤrden; den Kortes sey jedoch die

Annahme dieses Beschlusses anheim gegeben.

Die Staats-Zeitung meldet amtlich, daß der vom Echo du midi

mitgetheilte angebliche Brief unserer Königin an Se. Maj. erdich⸗

tet sey.

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Statistische Nachrichten vom Ruppiner Kreise. Beschluß.) Den Viehstand betreffend Am Schlusse des Jahres 1822 waren vorhanden: Id. Städten. A. d. xl Lande. Zusam̃en 6285 7495 901

82

14235

3860

110500

Kuͤhe und Bullen. Jungvieh . Schaafe nen ? 147 2040 Wenn die Fuͤllen und das junge Rindvieh, wie 2 86 auf 3 Vieh reducirt werden, so sind jetzt auf einer geogr. Q. M. dor⸗ handen: 237 Pferde, 740 Haupt Rindvieh, 35639 Schaafe, Si Ziegen. Unter den vorstehenden Haupt⸗Summen besinden sich 882 veredelte Kuͤhe, 5310 Stuck veredeltes Jungvieh, 8iag Merinos und ganz veredelte Schaafe, 32507 hald veredelte Schaafe. Die Regulirung der gutsberrlichen und bäuerlichen TDerbllt⸗ nisse, und die damit verbundene Verleihung des Eig 2

sowohl auf den Koͤnigl Domainen, als dei den Ritter⸗G im ganzen Kreise beendet.

Zugleich ruͤcken die Sexarationen der Grundstücke überaus ver. Nur von 2 Ritter⸗Guͤtern liegen die Grundstücke mit denen der Ge⸗

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meinde noch im Gemenge.

Ferner haben sich schon in . Drfern die ganzen Gemeinden peel separirt; in vielen andern Orten sind die 18 die ——

Lebnschulzen und andere 2 Hos⸗Wirthe mit ĩ eschieden. neberbaupt sind im Ruppiner Kreise (außer den 301 Kele⸗

nitten Stellen, weiche Friedrich li aus den Rdn nnd dere

Bruͤchern hervor rief), schon Bg Landwirthschaften vdnig ans dem

Qbne das Königl. Friedrich Dil eim Sent and ednt die Sander ed. ler zu Lindenan.