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l anwesender Deputirten ergab. Jetzt werden nachtraͤglich aber⸗ 2 * verlangt. Als Grund dieser Kosten⸗Vermehrung giebt das Bau- Direktorium an, daß es einzig und allein von dem Wunsche geleitet worden sey, die Hauptstadt nicht lange der großen Oper entbehren zu lassen, und daß sie diesem Wunsche jede andere Ruͤck⸗ sicht untergeordnet habe. — Die Kommission, meine Hrn., wurde ihre Pflichten verletzen, wenn sie diesen Grund fuͤr hinlaͤnglich zur Bewilligung der verlangten 733,000 Fr. hielte / wenn sie nicht bhielmehr das Betragen der betreffenden Behörden das in diesem Falle an Strafbarkeit granzt, laut tadelte: Sie erinnert sich, daß ber Bau Anfangs zu go, oss Fr, dann zu 800 Fr. veranschlagt worden war: und wer steht ihr jetzt dafür, daß nicht auch der abermals verlangte Zuschuß der 33,000 Fr. als unzureichend werde erkannt werden, und daß der Kosten⸗Betrag sich nicht zuletzt noch auf drei Millionen erhebe? Unter diesen Umstaͤnden schlaͤgt die Kommission Ihnen vor, jene 33,000 Fr. auf dem Etat des Mi⸗ nisteriums des Inneren zu streichen.“ — Nachdem der Bericht⸗ Erstatter auch noch die Etats der uͤbrigen Ministerien gehörig beleuch⸗ tet, trug der Praͤsident darauf an, den Anfang der Diskussion Kber diesen Gegenstand auf Freitag den 11ten zu verlegen, guf welchen Vorschlag die Kammer, nach einigen Einspruͤchen der Herren Duvergier de Hauranne und Cornet⸗Dincourt, die den Termin noch langer ausgesetzt wissen wollten, einging. Bis dahin wird also keine Sitzung stattfinden, es sey denn, daß ein besonde⸗ rer Umffand es nöͤthig mache, die Deputirten fruͤher zusammen zu
rufen. — ö er 3 Assisen⸗Hof zu Orleans hat am Fsten d. M. die vier ab⸗ wesenden Mitverschwornen Bertons, Grandmenil, Poulain, Four⸗ nier und Bouheau zum Tode, und einen Fuͤnften, Namens Por, zu 10jaͤhriger Verbannung verurtheilt. . ĩ
Am gien überreichte Hr. Navez, an der Spitze der Buͤreaus der Seputirten⸗Kammer, Sr. Maj. dem Koͤnige den von der Kam⸗ mer genehmigten Gesetz⸗Entwurf wegen Einberufung der am 31. Dec. v. J. ausgedienten Militairs.
Am Yten fand hieselbst in der Gießerei des Herrn Mesnel der Guß des, vom Bildhauer Gois ausgearbeiteten kolossalen Standbiides des großen Tuͤrenne sigtt. Es ist fuͤr dessen Gehurts— Stadt Sedan bestimmt, die es auf ihre Kosten hat anfertigen lassen.
Die verantwortlichen Redakteurs der royalistischen Eroils und des sberalen Journal du commerce, waren von dem hiesigen Zucht⸗ Polizei⸗Gerichte wegen Aufnahme eines aus dem Span, Journal fudisator entlehnten revolutionairen Artikels zu Hmonatlicher Ver⸗ haftung und einer Geldbuße von 550 Fr. verurtheilt worden. Er⸗ terer aäppelltrte von diesem Urtheile an den K. Gerichts- Hof wo⸗ bei er sich auf die Behauptung stuͤtzte, daß die Aufnahme jenes Artikels nur dann als ein Vergehen anzusehen seyn wurde, wenn sie in einer strafbaren Absicht geschehen waͤre, was sich indessen von einem, wegen seiner reinen monarchischen Grundsaͤtze vortheil⸗ haft bekannten‘ Blatte nicht annehmen iasse; der General⸗Adpykat von Bros war dagegen der Meinung, daß der Geist, in welchem das Journal abgefaßt, hier nichts zur Sache thue; das Gesetz muͤsse fuͤr das eine, wie fuͤr das andere gleich sprechen. Das Ge⸗ richt erkannte: daß da, wo keine schaͤdliche Absicht zum Grunde gelegen, auch kein Vergehen obwalte, und da die Aufnahme des erwähnten Auszuges aus dem 19dicatar in die Eroile nur zum Be⸗ weise habe dienen sollen, wie weit der revolution aire Geist in Spa⸗ nien gediehen sey, den Redakteur der Etoile von der Anklage los⸗ ki ne letzte Reisegeraͤth des Herzogs von Angouleme ist am Hten von hier abgegangen. Se. Köoͤnigl. Hoh. Selbst werden Fwie bereits fruͤher gemeldet) am . . nach Perpignan abreisen, und sich
rt nach Bayonne begeben. . er . . Königl. Architekt, Mitglied des Instituts Ritter ꝛc. Hr. Pehre, ist am 6ten d. M. im Sssten Jahre hieselbst
ode abgegangen. . .
ö. . L e, T fnung der mediecinischen Fakultat wird heute unter dem Vorsitze des Großmeisters der Universitaͤt erfolgen.
Die Staabs⸗Offielere der Zten Legion der National-Garde, so wie die Obersten der Zten, 4dten und 6ten Legion, sprechen in den pffentlichen Blaͤttern laut ihren Unwillen uͤber das subordinationswi⸗ drige Betragen ,, , bei der Wegfuͤhrung des
Manuel aus der Kammer, aus. .
5 Kapitain der Franzoͤsischen Brigg „Julig“ Namens Desse, aus Bordeguß, der init einem Muthe ohne gleichen die ganze Mannschaft eines verungluͤckten Hollaͤndischen Schiffes (92 Perso⸗ nen) gerettet, wobei er fünf Tage und fünf Naͤchte mit der Ge⸗ walt der Wellen gekämpft, ist von Sr. Maj. dem Koͤnige der Nie⸗ derlande der Orden des Belgischen Loͤwen verliehen worden. Der Bordeaurer Handels⸗Stand hat demselben uͤberdies, so wie der ge⸗ fammten Mannschaft des von ihm gefuͤhrten Schiffes, eine Me⸗ ille zuerkannt. 2 Bordeaur ist die Zucker⸗Siederei des Herrn Paul Nayrae ein Kaub der Flammen geworden; der Verlut wird auf 250,000 Fr. angegeben. — Aus Havre wird gemeldet, es sey der Befehl zur Bewaffnung des Hafens und der Kuͤsten dort eingetroffen. Schon sind die Werke mit Kanonen besetzt und die Aushebung von Matrosen angeordnet; eine Schiffs-Convoi geht nach Roche⸗ fort, eine andere nach Cherbourg ab —
Die Gas⸗Erleuchtung greift hier immer mehr und mehr um sich, In einer der drei Kompagnien, die bereits vorhanden sind, besitzt der König oder die Civil Lists den Haupttheil der Aktien. Eine vierte Kompagnie bildet sich in diesem Augenblicke. Es bleibt noch Spielraum für viele andere. Die Stadt wird zum Behuf der Er⸗ Ieuchtungs⸗ Kompagnie in Bezirke getheilt, wovon jeder ein besonde; rer angewiesen ist. Diese Unternehmungen bringen einen hoͤchst
den Gewinn. bedeutenden G Maͤrz. Gestern fruͤh traf der Baron Eroles
erpign an, 1. t bier 1 darauf empfing derselbe den Besuch des Marquis
ata⸗Florida, des Bischöfs von Tarragong und der Regent⸗ . . Lehteren erbffnete der General, daß bei der beab⸗ f schleunigen Organisation der Glaubens⸗Truppen, es am zweckmaͤßigsten sey, dieselben insgesammt hier zu versammeln. — Beneral Grimarest ist am 2ysten nach Toulouse abgereist; der Bri⸗ abier Misas ist am 24sten wieder hieher zurückgekehrt — Dem Syan. konstitutionellen Obersten Orreag ist das Kommando in der Fesung Urgel uͤbertragen, deren Besatzung, mit Ausnahme eines nach Belver detaschirten Bataillons der Krone, gus Joo bis goo ann besteht; die Milizen, welche einstweilen die Besatzung der Fe⸗ 2 formirten, sind durch Linien⸗Truppen ersetzt worden. Cn „2. Maͤrz. Die Fregatte „Juno,“ befehligt vom
Schiffskapitain Ducamps de Rosamel, ist gestern von hin Marseille unter Segel gegangen, um von dort aus eine ; von 0 Segeln, bis zur Meerenge zu geleiten, von wo ; Brigg, le Cuirassier, das Geschwader weiter nach den Kanz Inseln eskortiren soll. — Die Ausruͤstung des Linien- S Frident, der Korvette la Victorieuse, der Briggs Inconstant, bre, le Dragon, und mehrerer anderer, zum Kreuzen an de nischen Kuͤsten bestimmten leichten Fahrzuuge, wird mo Thaͤtigkeit betrieben, so daß sie saͤmmtlich bis Ende Maͤrz j Bestimmung bereit seyn werden. .
Bayonne, 4. Maͤrz. General Milans ist am æzsg Hinterlassung einer Besatzung von 1000 Rekruten, von aufgebrochen, um sich nach Figueras zu begeben. — Generg ist am 20sten von Barcelona wieder abgereist, und befini gegenwaͤrtig mit seinem Hauptguartiere in Cervera. — Der Lieutenant Monserrat, der auf obrigkeitlichen Befehl, von louse sich entfernen mußte, ist in Barcelong eingetroffen im daselbst das Kommando der Miliz ⸗ Artillerie übernommen. dem kleinen Hafen von Socoa liegt eine Flotille von vier luppen zur Aufnahme des Trappisten, Behufs dessen Uch fung nach Biscaya, bereit. ᷣ
Bruͤssel, 12. Maͤrz. Nachrichten aus Gibraltar spretn einem am 2. Febr. dort statt gehabten heftigen Sturme, h saͤmmtlichen im Hafen befindlich gewesenen Schiffe mehr ih der beschaͤdigt hat; die meisten verloren ihre Masten, Steg Anker. — Aus Kadir wird unterm 3. Febr. gemeldet, daß . sechs Tagen ein furchtbares Ungewitter herrsche, wie mar Jahren nicht erlebt habe; eine Masse Schiffstrüͤmmer in Wellen gegen den Hasen getrieben worden.
Augsburg, 11. Maͤrz. Die Summe der bei unserez Kasse niedergelegten Gelder betrug im v. J., die aufgekom Zinsen mit eingeschlossen, 96, 19g4 Fl. 6. Kr.; zuruͤckgezah
5,24 Fl. 9 Kr. Diese wohlthaͤtige Anstalt besteht erst sei
Jahre.
Darm stadt, 10. Maͤrz. Ein junges Maͤdchen hieschf schluckte, um ihr durch ungluͤckliche Liebe vergaͤlltes Leben den, zu Stecknadeln, und zog sich mit diesem, in seiner leicht einzigen Mittel, den qualvollsten Tod zu.
Zu Erbach im Odenwalde, starb am 8. Maͤrz der Gifsßg zu Erbach; ein fuͤr die Kunst, Alterthums-Kunde und dism dasiger Gegend fast unersetzlicher Verlust.
In den ehrwuͤrdigen Ruinen des Schlosses Freyenstqh der Schaͤfer, waͤhrend seine Heerde auf den umliegenden weidete, schon oͤfters Nachsuchungen gehalten, und alte h selbst auch einigemal kleine Gold⸗ und Silber⸗Muͤnzen den; mit den labyrinthischen Gaͤngen dieser unterirdischen Kluͤfte genau vertraut, uͤberraschte es ihn, als er einst bei einen chen Wanderung durch die schauerlichen Tiefen, eine kleine h gewahrte, die er fruͤher nie bemerkt hatte; er raͤumte dit h genden Steine weg, wagte sich hinein, und stutzte nicht weng, er hier ein glatt behauenes, und mit zwei eisernen Gtssen ve henes Quaderstuͤck von Sandstein fand; mit großer Anstem schob er es bei Seite, und eine Kiste mit Waffen, Gefaͤßen, Geraͤthe und altem Gelde, dessen Werth an 10,000 Thaler war der Lohn seines Muthes und seiner Muͤhe. Er mach Besitzer des Schlosses, Grafen Erbach ⸗Fuͤrstenau, davon und dieser theilte mit dem Schaͤfer so, daß dieser das Geld und der Graf sich mit dem uͤbrigen Funde begnuͤgte, der gen des Alterthuͤmlichen Werth hat..
Dresden, 10. Maͤrz. Se. Koͤnigl. Maj. haben dem Legt Sekretair, zeitherigen Geschaͤftstraͤger am Koͤnigl. Preuß. en,, men den Charakter eines Legations⸗Rathes heihn geruhet.
Frankfurt. ueber die Bestimmung der Frage, welcher 2 die Mitte des Monats Februar anzunehmen , ist hier ein wichtiger streit entstanden Es hatte naͤm lich Jemand an diesem Tage eine tende Anzahl Metalliques abzuliefern, und uͤberschickte sie din fer den 19ten Vormittags, dieser aber sandte sie (weil sie i Abschluß bedeutend gefallen waren,) unter dem Vorwand, Februar sey den 14ten und nicht den 1ꝗten folglich der Liesmn Termin verflossen, wieder zuruͤck. — Fuͤr die h nl ⸗Alth betrug i. J. 1821 der Zuschuß 180, im v. J. gar qoo Fl., dient im Ganzen für d. v. J. atze einen Zuschuß won ze, ooo Fl. Wh „Freischuͤtz“ nicht gewesen, so wuͤrde das Defieit noch weit tender seyn.
Han no ver, 14. Maͤrz. Durch eine Koͤnigliche Vernh ist, hinsichtlich der Berechnung der Stimmen in Strafsachth um, sobald es an einer absoluten Stimmen⸗Mehrheit fehl, gleichfoͤrmigen Grundsaͤtzen kuͤnftig verfahren zu konnen, fes daß keine Strafe durch relative Stimmen⸗Mehrheit erkannt die Stimmen unter zwei verschiedenen Meinungen gleich! derjenigen, die dem Angeschuldigten am vortheilhaftesten Vorzug gegeben werden soll; wenn in Ansehung der zu eh den Strafe, drei oder mehrere Meinungen, sie betreffen dit oder Art der Strafe, entstehen, und eine absolute Majo eine derselben, selbst nach einer abermaligen Umfrage, nicht wird, dann die, dem Angeschuldigten nachtheiligsten Stimm ihnen am naͤchsten kommenden guͤnstigeren so n hinzu sind, bis eine absolute Majoritaͤt obwaltet, in welchem Fill diejenige Strafe ausgesprochen wird, welche bei derartiger menjählung der Stimmen die gelindere ist; endlich uf
n, n Berechnung statt finden soll, wenn zwar die Mi
är eine Strafe sich erklaͤrt hat, die Majoritaͤt aber zwishe voͤlligen Freisprechung und der Entbindung von der In stanj ist. — Die hier bestehende Gefelischaft zur Unterstätzung ! duͤrftiger rechtlicher Unter⸗Officiere und Soldaten von der ligen Koͤniglich⸗Deutschen Legion, hat i. J. iga2 die Sumn
360 Rthlrn. 28 Mgr. zusammengebracht, und davon o lige Legionnairs und 65 Witwen und Waisen von solchen, 3750 Rthlrn. unterstuͤtzt.
Münch en, 1. Maͤrz. Der K. Ober ⸗Finanz⸗ Rath Helin, hat eben eine interessinte Entdeckung auf der Boh macht, welche der berühmte Jersted in Kopenhagen jej en Er hat naͤmlich gefunden, daß die Loͤsung eines Kalis, einc üssigen Sauren, sob
. einer festen Saͤure, und die sonst fl m mindesten zu einer chemischen Aktion sollicitirt werden, Mn selbe Weife sich volarisch⸗magnetisch verhalten, und auf die net⸗ Nadel in eben der Art wirken, als es bisher von einer taischen Saͤule, oder einem einfachen Baue von metallischen, tromotoren bekannt gewesen ist, und daß die Wirkung einer
Gallo,
ein Schreiben erlassen,
z ase entgegen gesetzt ist. Einige hieher ge⸗ [ gene r fn , ö Har in der Sitzung der mathema⸗ ge hysilalischen Klasse der Akademie, am Sten d. M. vorgezeigt. Ten rtg art, 7 Maͤrz. Zur Bethaͤtigung seines Antheiles an bäude des ganzen Landes uͤber die gluͤckliche Entbindung J. * Kbnigin von einem Thron⸗Erben, sandte heute ein Unge⸗ * 00 Gulden an das hiesige Buͤrger⸗ Hospital,. h eüsei, 8. März. Ein Zweig der (S. 251 im Artikel Basel ‚alln, zum Gedaͤchtniß des Menschenfreundes Iselin, gleich hessen Tode zusammengetretenen Gesellschaft zur Befdr⸗ ug u. des Guten Gemeinnuͤtzigen, ist die freiwillige ranken⸗Kommission; nach dem eben erschienenen 46sten Berichte der Gesellschaft, hat die Einnahme gedachter Kom— mn in den Jahren 12633 zusammen 156,831 Schweitzer-Fran⸗ n. ͤ . . 28. Febr. Eins der herrlichsten Feste gab hier im nieses Monats der Fuͤrst Borghese, wozu der ganze Toskani⸗ laden war. Dreißig Appartements waren in des Fuͤr⸗ halan mit allem ausgeschmuͤckt, was vaterlaͤndische Kunst⸗ und en Thaͤtigkeit nur immer zu leisten vermochte. Drei tausend nen faßten diese reichen Gemaͤcher. Einige der ersten paltere stellten in, ausgezeichneten Masken die Familie korenz; von Medici vor. Die Kostuͤme waren nach gu⸗ hortralts, von Ghirlandgjo und anderen Meistern jener Zeit, so reich als geschmackvoll, An diese acht fuͤrstliche Personen en sich als Gefolge sehr sinnreich jene am Hofe der Medici ders geachteten Gelehrte und Kuͤnstler an als ein Poliziano, , Pieco della Mirandola, Leonardo dg Vinzi, Guiliang di Michel Angelo Buonarotti. Jede dieser Masken uͤber⸗ fe dem Fuͤrsten Borghese irgend ein charakteristisches Geschenk. Rom, 6. Febr. Der Marg. Londonderry nebst Gemahlin,
ler angekommen. J S guf die (S. 303 d 3. mitgetheilte) Note des Staats⸗Se⸗ Jan. d. J, liefert nun das
2 *
(S. irg, Kardinal Consalvi vom 2. Jan. d fert. nun rio scigende Rote des Königl. Spanischen Ministers der bärtigen Angelegenheiten, S. Miguel, an den Apostol. Nunzius madrid, Eribischof von Tyrus, 3 hochwärdigster Herr! Se. Majestaͤt haben die Antwort gele— welche Se Em. der Kardinal Consalvi auf die Note ertheilte, Ilerhöchstdero Geschaͤftstraͤger in Rom, Don B. Narxciso de sch, auf Koͤnigl. Befehl, uͤber die in Turin statt gehabte Be⸗ ung des Hrn. Joachim Lorenz v. Villanueva, ernannten be⸗ sächtigten Ministers bei dem H. Stuhle, an ihn gerichtet hat m rr mir, Ew. Em. zu melden, daß Allerhoͤchsidieselben auf Weise die Grunde gelten lassen koͤnnen, welche der H. Vater hrt, um einen Stellvertreter der Nation auszuschlagen, der seine Gelahrtheit und seine Tugenden, der Achtung aller sei⸗ Mitbuͤrger so werth ist. ; . ünter gewöhnlichen Umstaͤnden wurde man keine Schwierig— n gefunden haben, dem H. Vater in diesem Punkte nachzuge⸗ ber jetzt, wo es sich um Meinungen handelt, welche in die cen Angelegenheiten des Reiches verwebt sind, ist es Pflicht Maj, die getroffene Wahl aufrecht zu erhalten. — Hr. v. Villa⸗ n erdient als Deputirter bei den Kortes die Achtung der Na⸗ 16 Geistlicher und Schriftsteller jene der Glaͤubigen und Ge⸗ n. Wenn man seine Lehrsaͤtze in Rom mit anderen Augen chtet, als in Spanien, so ist dies die Wirkung der verschiedenen ruüche der Politik, welche mehrere Hoͤfe in Sachen beobachten, n keiner Beziehung mit dem Dogma stehen. Traͤte man den Foderungen des H. Stuhles durch Ernennung g anderen Ministers bei, so hieße dieses, die Lehrsaͤtze des Hrn. nnueva stillschweigend verdammen, und bekennen, daß ein Ab⸗ dneter zu den Körtes einem auswaͤrtigen Fuͤrsten fuͤr seine nungen verantwortlich sey. — Se. Maj. halten zu fest auf Ihre ndsaͤtze, als daß sie dieselben Luͤgen strafen sollten; und gesetzt, Heil. wollten den Hrn. v. Villanueva nicht als bevollmaͤchtigten gl. Span. Minister annehmen, so sehen sich Se. Maj, in der n Nothwendigkeit, Ihrerseit zu beschließen, daß Ew. Em. sich den Staaten der Monarchie zuruͤckziehen, zu welchem Behufe hnen auf Koͤnigl. Befehl die noͤthigen Paͤsse uͤbermache. — Entschließung Sr. Maj. aͤndert in nichts Deren Gefuͤhle von inglichkeit an den H. Vater und an die Kirche, noch zielt sie die Verhaͤltnisse zu unterbrechen, welche zwischen den beiden nöbestehen; und so wie Se. Maj sicher verfahren und die be⸗ lbsichten haben, koͤnnen Sie nicht fuͤr die Uebel verantwort⸗ sehn, die sich aus einem solchen Entschlusse ergeben moͤchten, in sch keine andern Interessen als die der Politik mischen. Indem ich Ew. Em. auf Befehl Sr. Maj. eine so wenig an⸗ me Mittheilung machen mußte, habe ich die Ehre Ihnen die hherungen der groͤßten und ausgezeichnetsten Hochachtung zu nan, und bitte ich Gott, daß Er Ihr Leben noch viele Jahre er⸗ .Ich kuͤsse Ew. Em. die Haͤnde als Dero bereitwilliger herer Diener, Evaristo San Miguel. ̃ iryst antin op ek, 10. Febr. In diesen Tagen wuͤthete hier sactger Sturm, durch welchen sieben Moscheen eingestuͤrzt und ungluͤcksfaͤlle erfolgt sind. . mn a. (Auszug aus dem Spectateur oriental bis zum isten
i. Jan. Wir genießen, Dank sey es unserer vortrefflichen teiner ungestoͤrten Ruhe. Die Kaͤlte ist außerordentlich; der bblaͤst fortwährend heftig aus Norden und hemmt unsere ge⸗ lichen Kommunikationen zu Wasser und zu Lande. Fast aͤlle iser sind zugefroren und die Berge uberall mit Schnee bedeckt. lnweit der Wohnung des Pascha wird eine neue Batterie er⸗ todie ihrer Vollendung naht. Die Janitscharen betragen sich schaft; auch hat der Kapitan - Pascha an den Anführer der⸗ worin er ihm seine Zufriedenheit r Ordnung, die in der Stadt herrscht, zu erkennen giebt, . , elt. mit verdoppeltem Eifer uͤber die Ruhe des 6 zu wachen.
2s. Jan. Die Einnahme Napoli's di Romania durch die hen, so wie die Ausschiffung mehrerer von dort angelangten n, hat hier einige Sensation gemacht, und einen Mörd⸗ von 4 Tuͤrken auf 3 Griechen zur Folge gehabt; Letztere doch mit einigen schweren Wunden davon gekommen. Brei Hater ind bereits zur gefaͤnglichen Haft gebracht; die oͤffent⸗ uuhe ist übrigens keinen Augenblick gestoͤrt worden.
a. Febr. Es sind hier sehr nachdruͤckliche Firmans des serrn, zur Aufrechthaltung der Ruhe und Ordnung einge⸗
mn auch hat der Sardar der Janitscharen zu demselben 3wecke
2 . * er, ,,, . 24 k . . X
ein Schreiben von dem Janitscharen⸗Aga erhalten. Am 29. Jan hat der Ritter von Viesla das e , 23 gn e er Macht in der Levante, das jetzt aus 120 Kriegsschiffen besteht, dem am 13ten auf dem Schiffe „Medea“ hier eingetroffenen Hrn. von Rigny übergeben, und auf dem Schiffe l- lcur d. ly die Rüͤct⸗ Reise nach Frankreich angetreten; seine Abberufung wird hier all⸗ gemein hedauert. (Er ist am 28. Febr, in Livorno gelandet,) Der zum einstweiligen K. Franzoͤsischen Geschaͤftstraͤger in Konstantino⸗ pel ernannte Graf von Beaurepaire ist, nach einem 1qtaͤgigen Auf⸗ enthalte hieselbst, 9661 auf der Korvette „ü Active“ nach dem Orte k bgereist. Der zum K. Franzoͤsischen Vice Kon⸗ 8 estellte Hr. Heinrich Guys, i 3 hie ge. ⸗ Hr. Heinrich Guys, ist am 23sten v. M. dort — Die Franzoͤsische Brigantine „les bons Amis“ Kapitain Du⸗ rante, mit Mundvorraͤthen von Alexandrien nach Zante bestimmt, begegnete in der Gegend von Kandlen einem Hydriotischen Fahr⸗ zeuge, das sie noöͤthigte, ihm zu folgen. Angelangt bei der Insel Stampalia, konfiseirte der Kapitain des Hydriotischen Fahrzeuges die Ladung des Franzbͤsischen, unter dem Borwande, daß ste' Tuar⸗ kisches Eigenthum sey. Vergebens bemuͤhte sich Hr. Durante, das Gegentheil zu beweisen: er mußte der Uebermacht weichen; jedoch gelang es ihm, 4 Tuͤrkische Passagiere, die sich mit auf seinem Schiffe befanden, zuruͤck zu erhalten. Kaum hatte er mit diesen wieder in See gestöͤchen, als er von einem Psariotischen Fahrzeuge angehalten ward, das die 3 Tuͤrken von ihm reklamirte; Hr. Du⸗ rante klagte uͤber Verletzung des Völkerrechtes; vergebens, er mußte auch hier der Gewalt nachgeben und die Tuͤrken ausliefern, wobei ihm der Psariotische Kapitain jedoch sein Ehrenwort gab, daß ih⸗ nen kein Leid widerfahren solle, und daß er sie bloß zu einer Auswechselung mit Griechischen Gefangenen benutzen wolle. e Dergleichen Beraubungen sind ganz dazu angethan, den uͤberseeischen Handel gaͤnzlich zu vernichten. Die Handels—-Schiffe koͤnnen sortan nicht anders, als unter Bedeckung von Kriegsschiffen reisen. Es ist freilich fuͤr den Handel im Allgemeinen und für die Würde der Nationen insbesondere, traurig, daß man zu dergleichen Maßregeln seine Zuflucht nehmen muß; sie werden indessen durch die k n . . daß man irgend ein Mittel en haben wird, die Freiheit des Han dels . din, ü, , H ls und die Ehre der Lissabon, 20. Febr. Die zu Pruͤfung der Antraͤge des Ab⸗ geordneten Moura in Betreff der Fenn gz, des . ernannte Komit, hat die Erlassung folgender Verordnung in Vorschlag gebracht: a2) Jedes Betreten der Halbinsel, in der Ab⸗ sicht, die von Spanien angenommenen politischen Institutionen abzuschassen oder zu veraͤndern, wird als ein direkte? Angriff ge⸗ gen Portugal betrachtet; alle Streitkraͤfte sind unmittelbar zu sam⸗ meln, und zur Abweisung eines solchen Angriffes angemessen zu vertheilen. „ Die Rekrutirung ist möglichst zu beeilen, um in der ersten Linie sogleich mindestens Ho, oo0 Mann von allen Waffen,/ aufstellen zu können. 3) Die Miliz⸗Korps sind sofort zu kompleti⸗ ren, und von Seiten des Gouvernements in den Stand zu setzen, den ihnen obliegenden Dienst unverzuͤglich antreten zu konnen. 4 In Lissabon und Oporto ist eine National- Garde zu bilden. 3 Die bereits verabschtedeten Militairs sind zur Dienstnehmung für die Dauer des Krieges, gegen eine ihnen anzubtetende Entschaͤdi⸗= gung, aufzufodern. — Der Vorschlag ward von Z der Kortes für dringlich erklart und erhielt sofort die zweite Verlesung:; der erste Artikel ward in der Sitzung vom 19gten, zu der die aͤmmtlichen Minister eingelgden waren, einstimmig angenommen; bie Diskuf⸗= ,, blieb 343 noch ann , — Die nach mmte Expedition, 2000 Mann ĩ hier unter 957 gegangen.“ , NVew⸗ York, 4. Febr. Am gisten v. M. hat der Senat da mit Frankreich im letzten Junius hier da ibn? , , nen in allen seinen Artikeln genehmigt. — General Morales, un⸗ ter dessen Befehlen die Royglisten Maracaibo, Puerto Eabello und Foro gensmmen, hat an ersterem Orte 3 Mill. Brittisches Eigen- thum in Beschlag genommen und alle fremde Fahrzeuge fuͤr gesetz maßige Prisen erklart, jedes in Kaufmanns⸗Diensten an der Küste betroffene Individuum aber mit zehnjaͤhriger Gefangenschaft belegt. Rio Janeiro, 14 Dec. Mandiocg, die Besitzung des Rus⸗ sisch Kaiserl. Etatz⸗Raths und General⸗-Konsuls v. Langsdorf, liegt FStunden von hier, und hat 3 deutsche Meilen im Umfange. Der Kaiserin und dem ersten Staats⸗Minister hat er bereits, hier, aus Europaäͤischem Saamen gezogene, ganz vortrefflich gerathene Garten⸗Gemuͤse gesandt, ünd von den Fo, ooo jungen Kaffe⸗Baͤu⸗ men, die sich in seiner Plantage befinden, gedenkt er, in 3 Mona⸗ ten, 15, 00 Pfund Kaffe zu gewinnen.
Handels ⸗Berichte.
Am sterdam, 10. Maͤrz. Weitzen, weißbunter, 132pf, gGr., Roggen, Preuß. 121pf., 122 Gr, Gerste, .
k d Gerste stei
SHamburg, i, Maͤrz. Roggen und Gerste steigen im Preise; die Vorraͤthe sind schwach, und daher konnen sich * 34 e baldigen Absatz versprechen; dasselbe gilt vom Hafer, besonders da an 360 Last dieser Getreide⸗Sorte, fuͤr die Gegenden der Ober⸗
Elbe angekauft sind.
)
Berlin. Se. Maj. der Koͤnig haben Allergnaͤdi dem bei der Lehr⸗Eskadron angestellten Hier r n r (rng, das Ihnen uͤbersandte Lehrbuch der Kampagne⸗Reitkunst, als einen Beweis der Allerhoͤchsten Zufriedenheit und Anerkennung seiner Leistungen in diesem Fache, die große goldene Medaille fuͤr Kunst
und Wissenschaft zu verleihen. 3isten Infant. Regts. haben
. e. r, . . 6. 35. Se. Maj. die kleine goldene Medaille für Kunst und Wissensch fuͤr die von demselben Allerhoͤchst Jhnen uͤberreichten gil e ,
Tabellen in⸗ und außer⸗Europaͤischer Staaten, huldvoll zu verleihen
geruhet.
— In Folge der Allerh. Kabinets⸗ Ordre vom 12. April v. J, haben Se. Maj, in Betreff des Verfahrens bei, auf administrativem Wege, erfolgenden Dienst⸗Entlassungen der Civil Beamten, unterm 21. Febr. d. J, uͤber die Form, welche in An-
elegenheiten dieser Art zu beobachten ist, folgende Antr . Eil h n ne l zu genehmigen geruhet: 15 Wenn auf die Zier f