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17ten, wird der Koͤnig die Reise von der Residenz nach dem, 36 gi ich Meilen“) entfernten Sevilla, der Bestimmung der Kortes gemäß, in 25 Tagen zurücklegen; darunter sind 6 Ruhe⸗Tage.
Sevilla, wo kurz nach der Entdeckung von Amerika, in den Seiden Fabriken allein, 130,00 Menschen beschaͤftigt waren, und der prachtvollste Hof von Europa oft residirte, faßt jetzt kaum Bweodo Bewohner; das wahrhaft Königl, Schloß Aleazar stammt aus der Zest der Mauren; die hohe Kathedrale, in deren Gruft Kolumbus Hälle ruht, und der mit Allen, Springbrunnen und Bild⸗Saͤulen, Myrthen- und Orange⸗Baͤumen schoͤn geschmuͤckte Platz Alameda, zeugt von Sevillas alter Herrlichkeit. .
Am 21. d. M. gegen 8 uhr Abends kam hier unter der Be⸗ deckung der Gensd'armerie, und durch die Barriere d Enfer cine Diligence an, worin sich der Mar(chal de amk Piat mit noch andern Officieren und 3 Kaufleuten befand die saͤmmtlich nach der Polizei⸗Praͤfektur gefuͤhrt wurden, wo der Instruktions⸗Nichter sie soͤfort vethdrte, und ihnen ihre Papiere abnahm, deren Inhalt die Verhaftung von noch drei andern Individuen zur Folge hatte. Gestern in aller Fruͤhe begab sich der Polizei⸗ Praͤfekt zum Kriegs - Minister, und hatte nit ihm eine 11stündige Konferenz. Man hat seitdem hier das Geruͤcht verbreitet, daß bei oben er⸗ wähnten Officteren Briefschaften vorgefunden worden seyen, wo⸗ durch unter andern auch ein General stark kompromittirt werde, der jetzt bei der Armee einen ausgezeichneten Rang bekleidet, und kürzlich in Bayonne eingetroffen ist. Es haͤlt schwer zu glauben, daß ein Freund Moregus, ein Mann, der im Maͤrz 1315 Rath⸗
chlaͤge gab, deren Befolgung vielleicht manches Unheil verhindert aben wurde; der zwar während der 100 Tage Bonaparten diente, dabei aber doch stets eine anstaͤndige Maͤßigung beobachtete, auch an der Beruhigung Frankreichs im Junius 1615 großen Antheil hatte; dem der Koͤnig seitdem ein ausgezeichnetes Vertrauen ge⸗ schenkt hat, und der auch als Schriftsteller nur zu gut weiß, wie die Geschichte den Verrath brandmarkt, daß ein solcher Mann sich fo weit sollte haben vergessen koͤnnen, an irgend einem strafbaren Komplot Theil zu nehmen. Es ist wahrscheinlicher, daß er sich eine bloße Ünvorsichtigkeit hat zu Schulden kommen lassen, und daß das Geruͤcht von einem Perrathe von uebelgesinnten ausge⸗ sprengt worden ist, die sich darin gefallen, auch die treusten Die⸗ ner des Koͤnigs verdaͤchtig zu machen. . .
Se. Maj. haben gestern den Kriegs⸗Minister, Marschal Her⸗ zog von Belluno, zum Major — gandral der Armee ernannt. Waͤh—⸗ rend seiner Abwesenheit ist dem General-Lieutenant, Vicomte Di⸗ jeon, das Portefeuille des Kriegs⸗Ministeriums uͤbertragen worden.
Der diesseitige Konsul in Barcelona, Vicomte von Gasville, hat diese Stadt mit seiner ganzen Familie am z10—ten verlassen, um nach Frankreich zurückzukehren. .
Der Verfasser der Galerie des contemporains, Hr. Barthelemy, Wer von dem Grafen von Mosburg wegen eines ihn betreffenden verlaͤumderischen Artikels gerichtlich belangt worden war, ist die⸗ serhalb von dem Zucht- Polizei⸗ Tribunale zu zmonatlicher Ge— faͤngniß⸗Strafe verurtheilt worden. — . Da Se. Maj. den Sergeanten Mercier aus der National⸗ Garde entlassen haben, so ist der Tages⸗Befehl vom 10. d. M., wonach derselbe wegen seines pflichtwidrigen Betragens am 4. d. M. vor Gericht gestellt werden sollte, zuruͤhgenommen worden.
Die Todes Strafe ö . ver, e ,n Carons, hat der
oͤnig in 2cjaͤhrige Zwangs⸗-Arbeit verwandelt.
3 6 * Maͤrz. Baron Eroles ist gestern nach sei⸗ nem Hauptquartier zü St. Laurent de la Salanque abgereist; seine Diviston zaͤhlt os Mann und bezieht bereits Sold nnd Verpfle⸗ gung . Franzoͤstschem Fuß; ein Theil der Uniformen ist schon ausgegeben, der Rest wird noch erwartet — Die von Mosen An⸗ ton zu Campredon zuruͤckgelassenen 1400 Mann, haben bei der Vach⸗ richt von Milans Annaͤherung jenes Dorf verlassen und das Fran⸗ zoͤsfsche Gebiet gewonnen; sie sind in Pratz-de⸗Mollo eingeruͤckt, von da sie nach dem Hauptquartier des Generals Eroles abgehen werden. .
Bayonne, 18. Maͤrz. In der Sitzung der Spanischen Kor⸗ tes vom 15. d. M. ward eine Anzeige des Minister Staats⸗Scekre⸗ tairs verlesen, daß Se. Maj. noch immer das Bett huͤten muͤßten, die Gesundheit Ihrer Maj. der Koͤnigin dagegen sich bessere. — Gleich darauf erstattete die Special-Koömmission zur Pruͤfung des Vorschlages wegen Verlegung des Gouvernements nach Sevilla, ihren Bericht. Im Wesentlichen latztete derselbe dahin; Obwohl der von Sr. Maj. berufene Medicinal-Rath von sieben Aerzten die Erklarung abgegeben, daß der Gesundheitszustand des Koͤniges die beabsichtigte Relse zur Zeit nicht erlaube, so habe die Kommission, die unter ihren neun Mitgliedern, zufaͤllig sechs Professoren der Mediein zaͤhle, in Betracht der hohen Wichtigkeit des Gegenstan⸗ des, doch fuͤr noͤthig erachtet, die gedachte Erklaͤrung des Mediei⸗ nal⸗Rathes von allen Seiten genau zu beleuchten. Eine aufmerk⸗ same Prufung des Berichtes der crwaͤhnten Aerzte habe dabei ergeben, daß nach deren einstimmigem Urtheile, Se. Maj. an einem verstaͤrkten Gichtanfalle litten, der drei Mongte lang ange⸗ halten habe, und gegenwaͤrtig in seiner letzten Periode sey, wobei fuͤr die Folgen der Reise auf die Gesundheit Sr. Magi. nicht ein⸗ gestanden werden konne. Dagegen seyen die Aerzte uͤber die Frage nicht einig gewesen, ob die Reise vortheilhaft auf Se. May,. einzu⸗ wirken vermochte. Auf Befragen von Seiten der Kommission: ob die en gnng des Wagens, Sr. Maj. schaͤdlich werden koͤnne, sey dies von den zwei Professoren de Arejuelg und Arrieta verneint, von den fuͤnf andern Mitgliedern des Medieinal-⸗Rathes aber be⸗ jahet worden. Durch andere an die Aerzte gerichtete Fragen und deren Beantwortung, sey die Lommtssion in den Stand ge— setzt worden, zu folgern, daß Se. Majestaͤt, g unwohl, doch nicht in einer Lage sich befaͤnden, die Höͤchstdieselben hindere, Ihre gewohnliche Nahrung zu nehmen, und des Schlafes zu genießen.
.
J gen, wie die Kortes die Hoffnung hegten, daß Se. wurden, noch vor dem 13. Maͤrz zur Abreise sich zu entschließ und bis dahin Tag und Stunde der zu bestimmenden Abreife! Kortes wissen zu lassen, die bis zu erfolgter Antwort Sr. Majgh
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In Erwaͤgung Alles dessen, und nach genommener mit den Ministern, glaube die Kommission, freimuͤthig mussen, daß die Abreise des Koͤniges nie dringender gen sie schlage daher vor, dem Koͤnige durch eine Deputation
Nůͤck spra erklaͤren
anzu
permanent bleiben wurden. — Der Vorschlag wurde mit 104 Sg men gegen 33 angenommen, und die Deputation sofort abgesem Dieselbe kehrte mit der Antwort des Königs zuruͤck, daß Se.
zwar bereit seyen, den 17ten abzureisen, ohne jedoch die Stunde
nau bestimmen zu koͤnnen, es aber gern sehen wuͤrden, wenn
Abreise bis zum 2osten ausgesetzt bleibe, in so fern dabei kein he derniß obwaltete. Nach kurzer Berathung beschlossen die Kon nach dem Wunsche Sr. Majestaͤt, die Reise auf den 2osten fesn stellen. — (S. Paris) l
Dem Grafen von Abisbal sind die vereinten Funktionen
Landes⸗-Hauptmannes und General-Kapitains von Madrid in
.
tragen worden. —
Einem hier publicirten Tableau zufolge, wird die Franzoss Armee der Westlichen Pyrenäen bis zum 20. April überhaupt! 59,528 Mann bestehen.
Frankfurt, 27. Maͤrz. Der Kaiserl. Oesterr. Staats⸗M
ster, Graf von Buol⸗Schauenstein, wird bis zum 12. April,
der neuernannte Bundestags-⸗Praͤsidial⸗Gesandte, Wirkliche
gewesen, als je
r avant
Maj. 9 ern
re Aufrüttlungen vermuthen ließen. cFöörlicher Unruhe; der
Kunsthaͤndler Battaggia hieselbst, erscheint Titan; Peter der
in Kupferstichen von Zuliani ausgeführt. Ein Exem⸗ la lettre kostet 20 Hollaͤndische Dukaten.
Neapel, 13. Maͤrz. Palermo ist am 5. d. M. von ein er der echtbarsten Erd- Erschuͤtterungen heimgesucht worden. — Bereits den ersten Tagen des Monates, waren mehrere leichte Erdstoͤße viderholtenmalen verspuͤrt worden. — Gegen 2 Uhr Nachmit⸗ gam Sten wurde der Himmel von Wolken und einem dichten el umhuͤllt; die Stoͤße folgten mit groͤßerer Heftigkeit auf ein⸗ be, die Nebel-Gewolke wüchsen drohend an, und der Wind achte gegen 3 Uhr einer bangen Stille Platz. Mehrere Inwoh⸗ begannen schon ihre Haͤuser zu verlassen, weil sie diese Anzei⸗ 1 verhaͤngnißvolle Vorbedeutungen betrachteten. — Um 5 3, Minuten erfolgten zwei bis
artyrer
drei Erdstoͤße, heftiger als die bchcrgegangenen, unmittelbar darauf zwei andere, der erstere in Er Richtung von Osten nach Westen, der zweite von Norden nach iwden; diese verkuͤndigten die schreckliche Katastrophe durch den insurz mehrerer Glocken- Thuͤrme, und der hoͤchsten Daͤcher, die nie Straßen mit ihren Truͤmmern bedeckten, und mehrere Haͤu⸗ Fwberschüͤtteten. Es war leicht wahrzunehmen, daß der wankende aden sich nicht bloß in einer wellengrtigen Bewegung befand, ndern daß die Stoͤße, die sich in zwischenraͤumen von 20 Sekun⸗ I mit größter Wuth einander folgten, noch viel gefahrdrohen⸗
Das Quectsilber war in un⸗
„die Pendel-Uhren standen still. — Die Besatzung ward unters
heime⸗ Rath Freiherr von Muͤnch⸗-Bellinghausen erwartet n wehr gerufen; die ungluͤcklichen Bewohner flüchteten aus ihren
hier verweilen.
E.
nommenen Reise vor einigen Tagen wieder hieh gehaltenen Sitzung einstimmig beschlossen, sich auf 3 Wochen, zwar bis zum 10. April zu vertagen.
— 28. Maͤrz. treten. offentlichen Blattern notirt findet, sind nominel, denn eigen existiren gar keine, indem Niemand mehr Papiere kaufen mag Niemand verkaufen kann. Eins unsrer ersten Haͤuser wich (Osterrieth Vater) hat seine Zahlungen eingestellt. Die Pass belaufen sich auf Joo, 9oo0 Fl. meist Depositen-Gelder, da das H
Geschaͤften, noch sind wenig Kaͤufer da, und man hoͤrt nur Klagen. Unserm bisherigen Thegterstande droht eine Aufloͤsung. Die Pat zeit des Schauspielhauses, welches der Stadt zugehört, ist abge fen, allein die bisherigen Aktiongirs können sich uͤber eine fert Uebernahme desselben nicht vereinigen, da die Theater-Kasse, t der angestrengten Leistungen der Oper, ein Defsteit von ig, Rthlrn. ausweiset. Die Meisten haben sich also entschlossen,
davon zuruͤckzuztehen, und es ist ein Provisorium eingetreten, nach die Abonnements nur auf wenige Monate verlaͤngert wen — Seit 30 Jahren steht unsre Haupt⸗Pfarrkirche, ein kolossa Gebaͤude, unvollendet da. Man projektirt den Bau neuer Sh ler; der Bau der neuen Bibliothek kostet der Stadt ein nicht
Goͤthe's Denkmal, von Befreiung des Doms von den alten Kr . von Verlegung des Kirchhofes, ist einstweilen keine R mehr.
Muüͤnch en, 25. Maͤrz. Se. K. Hoh. der Kronprinz ist gef hier angekommen.
Der von Wurzburg aus verbreiteten Nachricht, daß der 6 Prinz von der Layen in Algierische Gefangenschaft gerathen wird in der hiesigen Zeitung mit dem Hinzufuͤgen widersproch daß Briefe vom neusten Datum von seinem Wohlbefinden in lien zeugen.“ 2
Stuttgart, 27. Maͤrz. Die Stiftung J. M. der Konz die Pagulinen⸗-Pflege, ist am Tauf-Feste des Kronprinzen K. vom Stadtrathe und Buͤrger⸗Ausschuße mit 2000, u. von and hiesigen Einwohnern mit jz Fl. bedacht worden. Se. Maj. Köoͤnig haben der Paulinen-Pflege 20οo Fl., der Katharinen⸗Sch
Schule oo Fl, der Katharinen Pflege und Marien-Pflege oo zu uͤberweisen geruhet.
Luzern, 15. Maͤrz. Gestern fruͤh 3 Uhr, schlug am Fuß Meggenhorn, ein mit Steinen und Bohlen schwer betadenes St vom wuͤthenden Sturme gepackt, um. Die oͤrei darauf befindli Personen retteten sich auf die schwimmenden Bohlen, und sch in die dunkele Nacht hinaus um Huͤlfe. Dicht an Meggenh steht ein einzelnes Haus, zu Oberwartenflue gehdrig: in dlesen eine Gaͤrtnerin in Kindesnoͤthen, und ward von Zwillings⸗Maͤdt entbunden. Ohne diesen Uumstand waͤre in der weiten wuͤsten gend Niemand wach gewesen, der das Angstgeschrei der drei ner auf den Bohlen haͤtte vernehmen können. Der Gaͤrtner, die Vater-Freude hatte ihm das Herz milde gemacht, — hoͤrte h das Jammer⸗Gebruͤll vom See herauf, als er hinabsprang, sit seinen Kahn warf, und muthig durch die brechenden Wogen Schalle zusteuerte, Er fand die Umherschwimmenden bald, rettete sie gluͤcklich; als er aber in seine Huͤtte sie brachte, d sich waͤrmen und pflegen sollten, und er die ihm so sonderbar fuͤhrten Gaͤste zu Gevattern lud, waren seine kleinen Zwillinge e. de, e.
Am 4ten Maͤrz wurde, auf Befehl des geistlichen Praͤft Gugler hieselbst, ein zur Kirchenbuße verurtheilter n , Theologie, waͤhrend des Gottesdienstes in der Jesuiten- Kirche, ganzen Stadt zum Schauspiel, kniend am Strafgitter ausgestel
Prag, 28. Maͤrz. Die 3 theatralischen Vorstellungen, we
Hienach und in Betracht des Umstandes, daß die Krankheit Sr. Mgj. sich ihrem Ende nahe, uͤberdies auch sich annehmen lasse, daß die Verlegung des Aufenthaltes in ein milderes Klima, bei üͤnstiger Jahreszeit, und die Aufhebung des bisherigen ungewissen alte che durch die Entfernung von Madrid, von vortheilhaftem Einflusse seyn werde, sey die Kommission der Meinung, daß der König nicht in der Unmöglichkeit zu reisen sich befinde, um so mehr, als alle Vorsichtsmaßregeln getroffen werden koͤnnten, um die eheiligte Person des Koͤniges vor den geringsten Ungemaͤchlichkei⸗ en moöglichst zu bewahren, Se. Maj. aber, bei dem Verweilen in
Madrid, von ungleich groͤßern Gefahren bedrohet wurden. r Spanische Meile (ao auf J Grad) sind — 3 deutsche geographische. ]
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vor Kurzem, auf Veranstaltung des kunstsinnigen Gräfen C Gallas, eine Gesellschaft vom höͤhern Adel, auf dem Fuͤrstlich! hannschen Haus⸗-Theagter, zum Besten der hiesigen Elisabethinerin gegeben, haben 850 Fl. W. W. eingebracht. Krain. Die neuangelegte Straße durch das Tuchheiner nach Steyermark, faͤngt bei Stein an, und endet bei Bella, 11,5600 Klaftern lang, und kostet 1 395 Guld. 33 Kr., und Zo, Hand⸗ und 995 Spann⸗Dienste; vn Bella aus, wird sie auch durch Steyermark fortgeführt werden. Venedig, 20. Maͤrz. Gestern ging Rossini mit seiner ( tin nach Bologna ab. Er wird auf feinem Landsitze Castenaso zum Junius verweilen, und dann nach England gehen. —
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l Der Großherzoglich Badensche Bundestags- usern, und wurden J sandte, Freiherr von Blittersdorsf, ist von einer nach Wien un M, weicher die Straßen versperrte, verschüttet. Die beid er zuruͤckgels in von St. Nikolas und St. Antonio stuͤrzten gaͤnzlich ein, und
Die Bundes -Versammlung hat in ihrer siebenten, am 20. d. gruben die benachbarten Haͤuser. Der Koͤnigl. Palast litt gleicher⸗
eines beinah unbeschraͤnkten Zutrauens genoß. — Unsre Messe . de, 2 ihren Anfang genommen, bis jetzt ist es aber noch sehr still in Nicht, und eine Scene, die bedenkliche, sogar profanirende Auftritte
h Etich gelassen hatten.
500 Il. der Katharinen⸗Pflege Hoo Fl., der Marien⸗Pflege Foo und J. M. die Koͤnigin der Paulinen⸗-Pflege und Katharmn
bch ist die Anzahl gewiß größer; unter den bereits bekannten,
itte sich eine mehr ausgelassene als uͤbelwollende Volksmasse in
zum Theil vom Stein- und Truͤmmer⸗-Me⸗ Die beiden Kir⸗
cise; die Daͤcher stuͤrzen, die Haͤuser schwanken und krachen; das
r Schrecken hetaͤubte Volk stürzt haufenweise in die Kathedrale
63 ĩ Auf die hintereinander erfolgten Schll ter heil. Rosalie, und verlangt die Reliquien dieser Schutzheiligen ist in der Agiotage unseres Platzes eine totale Stockung ein
Die Koürse der Staats-Papiere, die man in uns mina Erz-Bischof von Palermo, Msgr. Gravina, ist bereits in der
er Stadt, um solche in Prozession umher zu tragen. Der Kar⸗ athedrale anwesend, und mit der Anordnung oͤffentlicher Gebete eschaͤftigt. Dieser Praͤlat weigert sich, die begehrten Reliquien us dem Heiligthume tragen zu lassen, und ermahnt das Volk, ch mit ihm im Gebete zu vereinigen; dieses besteht aber fortwaͤh⸗ nd auf die Veranstaltung eines feierlichen Umganges. Die Gen⸗ grmerie und die Oesterr. Patrouillen erhalten die Ordnung auf⸗
trbeizufuͤhren droht, bietet fortan nur den Anblick frommen Fle⸗ ns und der Andacht mitten unter den Schrecken dieses Natur⸗Kam⸗ 6 dar. — Der Fuͤrst von Campofranco, Statthalter des Koͤniges Eicilien, sieß die oͤffentlichen Kassen in die unterirdischen Ge⸗ sije des Koͤnigl. Palastes, dessen zerschmetterte Daͤcher die obern semaͤcher bereits groͤßtentheils beschaͤdigt hatten, schaffen. Er ent⸗ sckelte die groͤßte Thaͤtigkeit, um die Ordnung aufrecht zu erhgl⸗ n, noch groͤßerem Ungluͤcke vorzubeugen, und Verbrechen, die sich gerne zu solchen Drängsalen zu gesellen pflegen, zu verhindern. her F. M. L., Graf von Wallmoden, wetteiferte mit ihm an Ei⸗ E und unermüdlicher Sorgfalt, die Ruhe zu sichern; Oesterr. Pa⸗ zuillen durchstreiften die Stadt, erhielten aufs trefflichste die
betraͤchtliches Kapital mehr, als der Anschlag besagte. — Mednung, und ließen uͤberall, wo es erfoderlich war, Wachtposten
w Schildwachen zuruͤck, um das Eigenthum zu beschuͤtzen, vor⸗ glich der aͤrmern Leute, die, um ihr Leben zu retten, ihre Habe Besondere Aufmerksamkeit wurde von enselben den Gefaͤngnissen und den Kerkern der Galeeren⸗Skla—⸗ en gewidmet, die dergleichen Gelegenheiten zu benutzen pflegen, m sich zu befreien. Gewiß, die Stadt Palermo verdankt der horgfalt des General⸗Kommandanten der Oesterr. Truppen und lesen letzteren, die vollkommene Ruhe und Ordnung, die keinen sugenblick waͤhrend der Krisis gestoͤrt worden sind. Alle diese eflichen Maßregeln haben freilich nicht einzelne Ungluͤcksfaͤlle echuͤten koͤnnen. Die Bewohner brachten die Nacht meistens auf en umliegenden Anhoͤhen, theils unter Zelten, theils in Wagen, s gemeine Volk unter freiem Himmel zu. — Den ungluͤcklich zerschuͤtteten, die zum Theil noch lebend unter Truͤmmern begra⸗ en lagen, wurden alle moͤgliche Huͤlfleistungen gespendet, und zehrere derselben gerettet. Die Anzahl der verungluͤckten Perso⸗ en wird in den hier angelangten officiellen Berichten noch icht genau angegeben; sie sprechen von 20 bis 30 Personen, sindet sich der Kavaller B. G. Valguarnera, aus einem ernehmen Sicilianischen Geschlechte, der vor seinem Hause zer⸗ hmettert wurde; mehrere Militairs sind mehr oder weniger be⸗ haͤdiget. Bis jetzt hat man alle Ursach zu hoffen, daß die ver⸗ kerenden Wirkungen dieses Ereignisses sich nicht uͤber andere Ge⸗ enden von Sicilien erstreckt haben, obwohl an mehreren Orten ir Insel, unfern der Meerenge, wie z. B. Messina, Katgneg, und mehreren Orten von Kalabrien, mehr oder minder starke Er⸗ hütterungen verspuͤrt worden sind. Der Vesuv bot an diesem rhaͤngnißvollen Tage keine besonderen Anzeichen dar. — Messing von einem anderen Ungluͤcksfalle betroffen worden. Eine hef⸗ de Feuersbrunst, die am 25. Febr. in einem der oͤffentlichen Waa⸗ nlgger, wo der Handelsstand seine Oel-, Hanf⸗ und andere sorraͤthe leicht entzündlicher Wagren aufbewahrt, ausbrach, hat n groͤßten Theil dieser Magazine in Asche verwandelt. Der schaden belaͤuft sich auf eine Million Dukati. Auch hiebei leistete . Oesterr. Besatzung unter der Leitung des General⸗Majors von lopfstein, die trefflichsten Dienste und den thaͤtigsten Beistand, d derselben verdankt man die Abwendung groͤßerer Gefahr. — mla Valetta Malta) ist es Sitte, daß daselbst am letzten Tage 3 Karnevals eine Austheilung von Geld und Brot an arme Kin⸗ t stgtt findet; dieser mildthaͤtigen Feierlichkeit, die in der Kirche Minoriten statt findet, pflegt eine große Volksmenge beizuwoh⸗ n., Als solche auch jetzt am 12. Febr., wie gewoͤhnlich statt fand,
Haͤnge der Kirche, und es scheint, daß die Orts⸗Behörden un⸗ üklicherweife die zur Erhaltung der Ordnung noͤthigen Maß⸗ geln zu treffen veraͤbsaͤumt hatten. Durch den ungestuͤmen An⸗ ang des Volkes wird eine Thuͤre gesprengt; sie stuͤrzt sammt den ragebalken nieder, und stoͤßt das Gewölbe des Ganges ein, unter n sich die ungluͤcklichen Kleinen, denen die milden Gaben aus— theilt werden sollen, befinden. Hundert und zehn diefer armen sschöpfe, werden von dem stuͤrzendem Gemäuer und Gebaͤlk er⸗ lagen, oder von dem mit der Decke hinabstuͤrzenden Volke er⸗
Thermometer nach Fahrenheit zeigte 552
ückt! Die Details dieser unglucklichen Begebenheit sind grau⸗
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senvoll; eine arme Witwe unter andern, hat dabei e =
der eingebüßt; sie stuͤrzte bei der entsetzlichen r , r e
16 . und konnte nicht wieder in's Leben zurückgebracht en!
Warschau, 25. Maͤrz. Der Furst Adam ( des Goldenen Vließes und des Welßen ö Jahre seines Lebens mit Tode abgegangen. Er war . 1764 Marschal des denkwuͤrdigen Reichstages, auf dem das berdtm verd abgeschafft wurde. Spaͤterhin wurde er zu den wichtigsten diplo⸗ matischen Unterhandlungen mit dem Auslande von dem Könige Stanislaus Augustus gebraucht. Das Vaterland verdankt ihm be⸗ la fre die Errichtung der Ritter⸗Schule, u. der Edukations⸗-Kom⸗ 1 ö.
Milo, 12. Jan. Aus Morea ist hier ein Steuer⸗Be = heren Ranges angekommen, um den Tribut . . Inseln, der Regierung von Griechenland bezahlen. Man scheint uber diese Erscheinung hier nicht sehr erfreut zu seyn. Die hie si⸗ gen Griechen haben einen Anker⸗Holl fuüͤr jedes Fahrzeug, das in den Hafen einlaufen will, eingeführt. Nach neueren Nachrichten aus Kandig haben dig Psarioten die Blokade der ganzen Insel uͤbernommen, so daß sie den Ein- und Ausfuhr⸗Handel der Grie⸗ chen beschuͤtzen und ihm Vorschub leisten, die Osmanen aber, welche noch immer alle Kriegs⸗-Plaͤtze inne haben, verhindern, Le⸗= bensmittel zu beziehen. Zu Kanea herrscht noch immer die Pest.
3
Aach en. Die verstorbene Agnes Welter hat den hiesigen Hos⸗ e, n ,, , 6 ine dem a y,
; e Josephinischen Armen⸗Insti Aachener Waͤhrung vermgcht. ö nen nn nn. 5 n,. Elberfeld, 23. Maͤr. Bekanntlich sollen von der Rheinisch⸗ 1000 Aktien *
26.
Westindischen Kompagnie hieselbst, nicht mehr als 5oo0 Rthlr. ausgegeben werden; bis jetzt sind schon gog abgesetzt; unter den neu hinzugetretenen Theilnehmern befindet sich die K. ren n . ö ée er og Ra sa ich Amortisations⸗
e, der Herzog von Leuchtenberg, ünd der K. Saͤ
ster Graf von Enfer *. K. Sachsiche Mui
An Kapital⸗Fond besitzt die Komxagnie durch den Absatz von go8 Aktien bis zum MJ
Hievon stehen noch aus, theils fuͤr Rest⸗ Zahlungen, welche taͤglich eingehen, und zum Theil schon seit dem 1. d. M. einge⸗ angen sind, theils fuͤr Aktien, deren Zah⸗ ung auf den Eingang des Produkts von Konsigngtionen angewiesen, und dergestalt gen, l,, .
Disponibler Fond b. em 1. Maͤrz 2823
Verwendung desselben:
Wagren⸗Lager Konto in Hayti, kostender Werth aller dahin gemachten Ex—⸗ peditionen mit Inbegriff der Zinsen bis 1. April 1823, und 55e pCt. fuͤr den verhaͤlt⸗ nißmaͤßigen Antheil der saͤmmtlichen Hand⸗ lungs unkosten — 79661 Rtl. 11 Gr. 2Pf.
Hievon ab: Faktura ⸗Betrag der noch unver⸗ kauften Retouren u. zu berechnen⸗ den Frachten laut Konto des Eta⸗ blissements in Port⸗au⸗Prinee
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18519 3 Wagren⸗Lager⸗Konto in Mexiko, kostender Werth der dahin gemachten Ex⸗ peditionen, nach obigem Princip und mit Einschluß der den Agenten mitgegebenen 1000 Dollar effektiv und der Assuranz⸗ Praͤmie auf versicherte Provisionen. Waaren⸗Lager⸗Konto in Buenos⸗Ayres, kostender Werth der dahin gemachten Sen⸗ dung, nach obigem Princip... Wagren⸗Lager⸗Konto in Europa, kostender Werth noch unverschiffter Waaren, Vorschuͤsse und Verschiffungs⸗Spesen auf empfangene Konsignationen.... Fuͤr bereits bezahlte Frachten, Feuer⸗As⸗ suranz⸗-Praͤmien und sonstige Koösten, bei Vertheilung der Retouren zu berechnen , obilien, Reise⸗Wagen u. s. w. nach re⸗ ducirtem Anschlage 9 ö s. . s ; Debitoren, laut Bilanz, Schulden in lau⸗ fender Rechnung Kreditoren, laut Bilanz, haben gut in lau⸗ fender Rechnung
Saldo Hievon ab: der darin begrif⸗ fene, fuͤr die am 1. April faͤlligen Zinsen der Aktien bestimnite Betrag, welcher den ver⸗ schiedenen Waa⸗ ren Lagern schon belastet ist.. . 195078 e e , ,,, Kassa⸗Konto baar in Kassa am 1. Maͤrz 1828.
45930 10⸗ 9⸗
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219⸗ 3853100 ⸗ *
Alle Waaren, die fuͤr Rechnung der Kompagnie in ort. an⸗
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Prinee verkauft worden sind, haben einen Gewinn, — einige so⸗