1823 / 42 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 03 Apr 1823 18:00:01 GMT) scan diff

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dieser wahrend der hundert Tage von Buonaparte geschenkt be⸗ kommen hatte, jener aber als sein Eigenthum reklamirte, hat seine Klage vor dem hiesigen Tribunale erster Instanz gewonnen; der Herzog von Bassano muß die erwaͤhnten Aktien binnen 14 Tagen, vom Tage des Urtheilsspruches (25. Maͤrz) an gerechnet, gusltefern oder gewaͤrtigen, daß sie nach dieser Zeit als null und nichtig an⸗ gesehen und der Herzog und Mademoiselle d' Orleans ermaͤchtigt werden, neue an ihrer Stelle auszugeben.

Am gbsten erschien der verantwortliche Redakteur des Journal An Commerce, Hr. Cardon, wegen des, in der Nummer dieses Blat⸗ tes vom 11iten enthaltenen beleidigenden Artikels fuͤr die Deputir⸗ ten⸗Kammer (Vergl. S. 561 und 385 d. 3) vor dem hiesigen Zuchtpolizei⸗Gerichte. Sein Adyokat, Hr. Barthe, gab zwar zu, daß der Artikel nicht in den Graͤnzen gebuͤhrender Maͤßigung ab⸗ gefaßt sey, entschuldigte den Verfasser jedoch mit der Gemuͤthsbe⸗ wegung, in welcher er ihn, wenige Tage nach der gewaltsamen Wegführung des Hen. Manuel aus der Kammer, aufgesetzt habe, und berief sich im Allgemeinen auf die Preßfreiheit. Das Gericht verurtheilte Hrn. Cardon gleichwohl zu zmonatlicher Gefaͤngniß— Strafe und einer Geldbuße von 300 Fr. Unmittelbar darauf be⸗ schaͤftigte es sich mit der zweiten, sowohl gegen Hrn. Cardon, als gegen den Herausgeber des Courier francais Hrn. Legracieur, an⸗ gestellten Klage, daß sie nicht allein über die Verathungen eines Jeh eimen Ausschusses der Kammer om 8. Febr., wo die Adresse an den . als Antwort auf die Thronrede diskutirt wurde), ohne deren Erlaubniß, Bericht abgestattet, sondern auch dem Praͤsidenten des Minister Rathes boshafter Weise Worte in den Mund gelegt, die er nicht gesagt. Wegen dieser Ver—

gehen wurden beide Herausgeber zu Zmonatlicher Gefaͤngniß⸗

Strafe, und jeder zu einer Geldbuße von 2000 Fr. verurtheilt. Hr. Faucillon, und mit ihm auch der Herausgeber des Pilote, sind neuerdings schon wieder, auf Ansuchen des offentlichen Mi⸗ nisteriumz, zum 8. April vor den hiesigen Koͤnigl. Gerichtshof ge⸗ laden worden, wo ihnen aufgegeben werden wird, ihre beidersei⸗ tigen Blaͤtter auf Einen Monat gaͤnzlich zu suspendiren, da der seit einiger Zeit darin herrschende Geist die oͤffentliche Ruhe und Ord— nung kompromittirt.

Am 27sten wurden mehrere, beim Volks⸗Auflaufe am 3. Maͤrz (wo Hr. Manuel von der Kammer exkludirt wurde) verhaftete zunge Leute, die durch den Ruf: „Es lebe Manuel! Es lebe die Freiheit!“ und dergl. mehr, die öffentliche Ruhe zu stoͤren gesucht, und sich der bewaffneten Macht widersetzt hatten, von dem Zucht⸗ Polizei⸗Gerichte zu mehr oder minder schweren Gefaͤngniß- und Geldstrafen verurtheilt.

Die am 26sten begonnenen Spazier⸗ Fahrten in Longchamp sind, durch das schoͤnste Wetter beguͤnstigt, bisher eben so glaͤnzend als zahlreich gewesen. Gestern reichte die Wagen-Reihe, worunter allein einige Ho vierspaͤnnige Equipagen waren, von dem Boule— ard du tempie bis in die Mitte des Boulogner⸗Gehoͤlzes. Es herrschte dabei die groͤßte Ordnung, so daß das Vergnuͤgen in kei⸗ ner Art gestoͤrt wurde.

Die hier noch befindlichen Spanier, unter ihnen auch der Graf v. Torreno, schicken sich zur Abreise an.

30. Maͤrz. Der heutige Moniteur enthaͤlt in 14 Kolumnen das gerichtliche Ansuchen des General⸗Prokurators, Hrn. Bellart, die

Herausgeber des Courrier fraugais und des Pilgte vor den Königl. . zu laden und ihnen in Gemaͤßheit des Gesetzes vom a7ten Maͤrz 1g2a, die Einmonagtliche Suspendirung ihrer Zeitun⸗

en anzukündigen. Das Requisitorium beruͤhrt, zur Rechtfertigung gf nel Maßregel, vier Anklage⸗ Punkte, welche mit einer Masse wortlich angefuͤhrter Artikel aus beiden Blaͤttern belegt werden,

naͤmlich: Störung der öffentlichen Ruhe, 1) durch das. Bemuͤ⸗ hen, Haß und Zwietracht unter den Buͤrgern zu verbreiten; 5 durch Aufmunterung zu jeder Unordnung, sowohl im In- als Auslande, die man als erlaubt darstelle; 3) durch die verstectte Absicht, für alle unruhige Koͤpfe, sogar fuͤr Verschwoͤrer und als solche Verurtheilte, das allgemeine Interesse zu erwecken, um das Feuer des Aufruhrs, durch das Lob solcher Maͤnner zu naͤhren, die der gesellschaftlichen Ordnung Gefahr drohen; 4) durch den ungerechten und bitteren Tadel aller Verfuͤgungen der Behörden, die man als tyrannisch schildert, um die Buͤrger in steter Besorg⸗ niß über ihre Rechte und ihr Eigenthum zu erhalten, und s) durch die, im ganzen Lande erregten Schrecken uͤber die, boshafter Weise als unglücklich und verderblich vorausgesetzten Folgen der von der Regierung ergriffenen Maßregeln.

Der Marschall Moncey, Herzog von Conegliano, ist am zosten in Perpipnan eingetroffen. Am folgenden Morgen erließ er nach⸗ stehenden Tages⸗Befehl: „Soldaten, der Koͤnig hat mir, unter dem Ober⸗Befehle des Herzogs von Angoulsme K. H., das Kom⸗ mando des ten (Ostpyrenaͤischen) Armee⸗Korps zu uͤbertragen ge⸗ ruhet. Ich hege das Vertrauen zu Euch, daß Ihr Euch wuͤrdig zeigen werdet, an Eurer Spitze einen Abloͤmmling des großen Heinrichs zu haben. Soldaten, nicht allein auf dem Felde der Ehre mußt Ihr Euch auszeichnen: noch andere Pflichten sind Euch auferlegt. Shne Mannszucht, keine Armee, kein wahrer Ruhm. Achtung dem Eigenthume, Schutz den friedlichen Bewohnern, Ge⸗ rechtigkeit gegen Jedermann; das muß, das wird Euer Wahlspruch seyn. Laßt uns von einer gleichen Ergebung belebt seyn; bewei⸗ sen wir in unsern Anstrengungen eine unerschüͤtterliche Beharr⸗ lichkeit, in unsern Verhaͤltnissen eine nie zu verlaͤugnende Bieder⸗ keit: so werden wir den Erwartungen Sr. Maj. entsprechen. Es lehe der Konig!“ . . ; Morgen erscheinen, wegen des Oster⸗Feiertages, keine Zei⸗ tungen. . gen Besangon ist der vormalige Metropolitan⸗Bischof Deman⸗ dre im g4sten Lebens⸗Jahre mit Tode abgegangen. ö.

Das Geruͤcht verbreitet sich, sagt der Hrapéau blanc. daß juͤngst auf einem glaͤnzenden Zirkel bei dem Herzoge von Havre, Se, K. H. Monsieur, sich an Mad Franchet (der Gattin des Polizei⸗Chefs im Ministerium des Inneren) gewendet, und ihr in verbindlichen Worten gesagt habe, daß man die von ihrem Gemale dem Staate geleisteten Dienste nicht genug anerkennen koͤnne; er habe kuͤrzlich die Monarchie gerettet. .

Das Mémorial Bordelais versichert, daß in den Spanischen Nord-⸗Provinzen die Anhaͤnger des neuen Systems in der höch⸗ sten Bestürzung seyen, und daß die Aufloͤsung der konstitutionel⸗ len Truppen augenscheinlich bevorstehe.

wo sie ihre Sitzung in Sevilla eroͤffnen wollen. t in ng : Tage in Madrid. en, begleitet mit einer Erklärung ber die bei dieser Veranlas⸗ ung befolgte Politik der Engl. Regierung. Auf Hrn. Cannings

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Perpignan, ig. Maͤrz. Hier eingegangenen Nachrichten zuf

ge, ist General Ming angeblich mit 16,060 Mann an der Graͤnze ein. troffen. Bargn Eroles hat sein Haupt⸗Quartier nach Bang les Aspres, zwei Stunden von hier, auf dem Wege nach Spam

verlegt.

22. Maͤrz. Am zosten sind uͤberall auf unseren Graͤm die Spanischen Truppen sichtbar geworden; vor St. Laurent Cerda haben sie ihre Posten den Franzoͤsischen gegenuͤber auf stellt. Heute trafen Se. K. H. der Herzog von Angouleme J ein und ließen die Militair⸗Chefs und Civil-Behoͤrden sich vor len. Der bisherige Franzosische Kon sul in Barcelona, Vien

von Gasville, ist am a6ten hier angelangt. Bayonne, 24. Maͤrz. Die Kortes werden ihre Sitzunn

Madrid schließen, sobald sie Nachricht erhalten, daß Se. Maj. 1 Dcanna hinaus sind, und demnaͤchst sich bis zun 16. April vert n, Die Minn Egea und San Miguel werden noch einige weilen.

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andels⸗Tribunal, und hielt ihn zum Ersatz der in dem gebff⸗ ken Fäßchen enthaltenen Summe an; Letzterer wurde auch wirt⸗ f zur Zahlung verurtheilt. Nun belangte Hr. Ottmann die Doua⸗ n-Verwaltung und die Handels⸗Kammer bei dem Civil⸗-Tribunal zen Bezahlung des in dem Faͤßchen enthaltenen Werthes, nebst nieressen und Schaden ⸗Ersatz. Diese letztere Klagsache beschaͤf⸗ ute das Tribunal mehrere Tage lang. Durch das nun ausge⸗ chene Urtheil wurden die Dougnen-Verwaltung und der Han⸗ Stand von Straßburg gemeinschaftlich und solidarisch, als swosstarien des fraglichen Faͤßchens, zur Zahlung der Summe iq oo Fr. mit Interessen von dem Tage der Klage an, zum aden⸗-Ersatz und in die Kosten verurtheilt.

London, 29. Maͤrz. Im Hause der Lords versprach Graf herpool am 26sten, wenn nicht mittlerweile Umstaͤnde eintraäͤ—⸗ , die es unpassend machten, am 14ten April die Aktenstuͤcke in ttref der Unterhandlungen vorzulegen, welche über die zwischen nkreich und Spanien entstandenen Zwistigkeiten gefuͤhrt worden

im Unterhause vertagte sich das Haus am 27sten, auf 14

6. 22 4 us s Betr 18 Me Nie 6 fra ; 1 r . 32 j ist Bon Vittoria al 8 schafft man Getreide, Wein, Vieh ll. . . Die Abreise Sir Henry Wellesley 8 nach Wien ist noch

uͤber den Ebro nach Kastilien.

Die Staͤdte Pajmpelona und S. Sebastian sind seit dem in Belagerungsstand erklaͤrt, die Waffen⸗Fabriken nach Andal abgeschickt ꝛe.

nien, soll eine dritte Reserve⸗Armee, unter den Befehlen des neral-Lieutenant Don Pedro Villgeampo, gebildet werden. den Gebirgen von Ronda und Sierra Morena haben sich H

streut worden sind. und zu dem Bessieresschen Korps Guadalaxara liberalen Journalen vernichtete Bessieressche Korps steht. N zehn Stunden von Madrid, auf Guerillas-Chef Palajo geschlagen worden.

Universal selbst, daß die Glaubens-Truppen uͤberall sind.

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C 11 2 2 2* 3 K * ö . ae . das ! 698 . . 9 in. Im 9ten und 10ten Militair-Distrikt des Königreichs 6 mhreich das Todesurtheil erhalten haben

zuruͤckgetrieb das sc so of 1 K. z ir , urstgetriehen worden, wo, das schon so aft von darauf ein, so wurden Unterhandlungen in Sevilla ange—

i der entgegengesetzten Seite, is kn Man sieht also aus!

1g nen, * . 6 Wochen verschoben worden. Graf Clanwilliam geht naͤch—⸗

nach Berlin ab. . ; . ; Am 11ten d. M. segelte die Brigg Fanny von Gravesend nach

orünng, u. hatte mehrere Individuen mit an Bord, von denen 10 in

Ste waren mit drei⸗ kbigen Kokarden und Fahnen versehen. Zu derselben Zeit gin⸗ n mehrere Diligencen von Paris und anderwaͤrts ab mit drei—⸗ bbigen Fahnen und Kokarden und einigen Verschwoͤrern. Die

von Unzufkiedenen gezeigt, die aber durch mobile Kolonnen ien der Hauptanstifter sind fesgenommen, die Namen der an= Sechszig Reiter, unter Fsidor's Komme! n sind bekannt; ihre Zahl belaͤuft sich nicht uͤber 25. Die soörps gehörig, sind zu Alcala, h En! es melden, daß die Franzosische Regterung der Spanischen noch

den von Madrid, erschienen, aber durch Milizen und Sapeurs n

Ultimatum vorlegen werde. Im Fall guch dieses zuruͤckgewie⸗ werde, solle der Krieg ohne Weiteres beginnen; laͤsse man sich

uͤpft werden.

Hiesige Ministerial-Blaͤtter versichern, der erste Theil des orschlags, welchen Lord Strangford im Namen Sr. Maj. des nisers Alexander der Pforte gemacht hat, sey unbedingt ange—

Das Leben am 19. Maͤrz war in allen Straßen Madrids, Wnmen worden; auch hinsichtlich der uͤbrigen Punkte sey Alles

ßerordentlich rege und bewegt. Viele reiche Familien, dic o Koͤnige folgen wollten, waren mit Reise-Anstalten beschaͤftigt; nin weniger lebhaft packte man im Schlosse, und auch die Eskorte ha mancherlei zu ruͤsten, so daß in der Nacht vom 1gten zum 20 wohl wenig. Bewohner sich dem Schlafe uͤberlassen haben. Sch bei guter Zeit am Morgen des æosten fuͤllte sich der Weg nach! Schlosse, indem jeder Buͤrger noch einmal seinen Koͤnig zu sah und ihm ein Lebewohl zuzürufen wuͤnschte. Die Bewohner drids haͤtten natuͤrlich gerne den Koͤnig und dessen Haus in ih Mitte behalten, allein sie vermochten nichts gegen die Ansich der Minister und Kortes. Als des Koͤniges und der Königin jestaͤten sich um 8 Uhr Morgens in den Wagen gesetzt han und der Zug von 20 Reise⸗Wagen sich zu bewegen anfing, erth von Einigen der Ruf: „Es lebe der König!“ von Anderen, „Es lebe die Konstitution!“ .

Madrider oͤffentliche Blatter geben die Spanische Armer, Inbegriff der zuletzt ausgehobenen zoooo Mann, auf nicht! niger als 124,009 Mann an; hiezu rechnen sie aber noch 97, o00 4 teranen der aktiven Miliz, u. an 200,0oο freiwillige Milicanos.

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gutem Gange.

Am ahsten scheiterte das Paket⸗Boot von Dublin nach Liver⸗ l; 130 Passagiere verloren dabei ihr Leben.

Die Unterhaltung eines stehenden Heeres in Friedenszeiten ist be⸗ untlich eine unserer Verfassung zuwider laufende Maßregel, die nur smittelst der jaͤhrlichen Erneuerung der Mutiny-Bill, eines wahren Fnahme⸗Gesetzes, bestaͤndig in Kraft erhalten wird; die Wirkung esetzes lief am 24. d. M. ab. Das Parlament versammelte den 2asten, und die zur Sanktionirung dieser und anderer ls in Sr. Maj. Namen beauftragten Kommissarien hatten ihren atz im Oberhause eingenommen, allein die Koͤnigl. Vollmacht, in aft welcher sie nur allein verfahren konnten, kam nicht an, und nach allen Seiten in die Stadt ausgeschickten Boten wollte nicht gelingen, die beschlußfaͤhige Zahl von 40 Mitgliedern des terhauses zusammenzubringen. So standen die Sachen noch um Ahr, und der Sprecher des Hauses der Gemeinen hob, dem fügen Gebrauche gemaͤß, die Sitzung auf, sprach aber selbst Ver— Hunz auf Montag, den 24sten, aus, eine Abweichung von seinem

Hlement, die nur die durchaus unumgaͤngliche Nothwendigkeit,

ff eine Bill, auf welcher das rechtliche Borhandenseyn einer Mi

9 =. ö 8 =. fekt, Gr ] d ; . ; 6 Mont de Marsgn, az. Maͤrz; Unser Praͤfekt, Graf v. M Macht im Königreich allein beruht, sanktionirt werde, ent—

segur, hat sich zu folgender, heut erschienenen, Proklamation veranl efunden: „Mit gerechtem Unwillen hat der Praͤfekt des Departeme 3. Heiden von den strafbaren Kunstgriffen gehort, durch welche wisse Individuen die Treue der braven Truppen, welche gegenm tig auf dem Marsche zur Armee durch das Departement zich wankend zu machen suchen. Diese verbrecherischen Versuche w den in allen Gestalten gemacht; bald sind es verfuͤhrerische Rede bald schaͤndliche Schriften, wodurch die Anstifter von Unruhen Zwietracht ihren Zweck zu erreichen suchen. Die treue Ergebenhch welche die verschiedenen an die Graͤnze gesandten Korps bestt weiset diese eben so feigherzigen als meineidigen Einfluͤsterun⸗ zuruͤck, und Soldaten, denen ehrwidrige Antraͤge gemacht worn haben sie bereits gelehrt, daß man dies nicht ungestraft th koͤnne. Doch ist es Pflicht der Administration, die Aufmerksam der Behoͤrden, oͤffentlichen Beamten und dies Skandal zu lenken, und sie aufzufodern, jeden, der ssich— laubt, Zweifel hinsichtlich der Unterwerfung unter die Gesetze, hinsichtlich der dem Koͤnige, seiner erlauͤchten Familie und! Institutionen, die uns regieren, schuldigen Achtung zu erheben, Gerichten zu uͤberliefern. Beispiele strenger Ahndung werden Machingtionen in ihrer Quelle hemmen, und verkehrte Menst werden lernen, daß die Bosheit, wenn man sie mit Standhaf

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friedlichen Buͤrget

suldigen kann. Es erhob stch demunerachtet die wichtige Frage, nicht mit Anbruch des Montags die Armee aufgehört habe zu n? Man hehauptete, die Bill laufe erst um 12 Ühr Mittags zu lde, und koͤnne noch vor diesem Glockenschlage erneuert werden. srklich war auch Alles um 117 Uhr in Ordnuͤng gebracht; die K. lmacht war am Sonntag Abends angekommen, die Zahl der wesenden Mitglieder des Hauses der Gemeinen war hinlaͤnglich gs, und die erneuerte Bill erhielt die K. Sanktion.

Brüssel, zo. Maͤrz. Die neue Division des flachen Landes westlichen Flandern ist in acht Distritte eingetheilt worden, de⸗ Haupt⸗-Oerter Bruͤgge, Osten de, Dixmude, Furnes, Ypre, Cour fi, Thielt und Rousselaere sind.

Es heißt, daß J. M. die Koͤnigin Allerhoͤchstihre Reise nach

klin in den ersten Tagen des Mai-Monats antreten werden. (Aug s burg. Die hiesige Allgem. Zeitung theilt aus Semlin vom Naͤrz Folgendes mit: „Der Tatar, der in Belgrad eintraf, koͤmmt Erzerum an der Persischen Graͤnze, wohin ihn der Pascha von lgrad gesandt hatte. Er legte den Weg uͤber Konstantinspel in

kurzer Zeit zuruͤck, und erzaͤhlt nach Versicherung glaubwuͤr— er Personen: „Als er in Scutari, Konstantinopel gegenuber in

en, angekommen, habe er seine Reise nicht fortsetzen konnen, da die christlichen Quartiere zu Pera in vollen Flammen gesehen. Das

keit und Entschlossenheit verfolgt, sehr bald vereitelt wird r habe von dem Arsenaͤl bis zur Stüͤckgicßerei u. bis zum Som-

Straßburg, 20. Maͤrz. Ein Augsburger Handels-H hatte an das hiesige Banquier⸗Haus Tuͤrkheim zwei Faͤßchen deutschem Gelde 9 und Baierschen Thalern) gesendet. jedem Faͤßchen befanden sich ungefaͤhr 14,70 Fr. Der Trant geschah mit dem Postwagen. Bei der Ankunft an der Franzoͤsis Graͤnze, an der kleinen Rheinbruͤcke, wurden die ersten Forma ten beobachtet, alle Gegenstaͤnde und Waaren plombirt und! Douanen⸗Waͤchter bestieg den Postwagen, der vor die große Don der Stadt gebracht wurde, wo die Sachen abgeladen wurden mit ihnen auch die zwei an das Haus Tuͤrkheim adrefsirten ; chen, die damals noch unberuͤhrt waren. Dies geschah gegen tag, so daß die Untersuchung nicht sogleich statt haben konnte, h das Magazin gewohnlich um Mittag geschlossen und erst Nacht tags wieder geöffnet wird. Das Magazin ist mit zwei Schluͤs versehen, wovon sich einer in den Handen der Douanen-Vern tung und der andere in den Handen der Handels-Kammer he det. Die Beamten beider Behoͤrden wohnen gemeinschaftlich Untersuchung und dem Abwiegen der Waaren bei, um zwei Nachmittags wurde das Magazin wieder eroͤffnet und es fand s daß in der Zwischenzeit von 122 bis 2 Uhr Nachmittags, waͤhr welcher das Magazin verschlossen war, eins der Fäßchen gebss und das Geld herausgenommen worden war. Ungeachtet der stre sten Nachsuchungen, war es unmöglich, das geraubte Geld zu decken. Die Verhdͤre, die sofort angestellt wurden, blieben glei falls fruchtlos. In diesem Zuͤstande der Dinge belangte das H Tuͤrkheim den Direktor der fahrenden Post, Hrn. Sttmann,

lften

Valast. Bekitschtasch gewuͤthet. Verwirrung und Pluͤn derung in in diesen Quartieren geherrscht, und erst nach zwei Tagen . seinen Weg durch die rauchenden Truͤmmer fortsetzen Dresden, 3. April. Se. Maj. haben die Bestellung eines dtag⸗Marschals zu fortwaͤhrender Fuͤhrung des staͤndischen Di⸗ btiums bei Land- und Ausschuß⸗Tagen beschlossen, diefer Funk⸗ den Rang unter den Wirklichen Geheimen⸗Raͤthen ohne Sitz Stimme hach der Aneiennetaͤt beigelegt, und solche dem Kam⸗ herrn Grafen von Büuͤnau auf Dahlen übertragen. S Dem bisherigen Bataillons-Kommandanten im Regimente nz Friedrich August, Obersten Frhrn. von Lobkowitz, ist das er⸗ gte Kommando des Regiments Prinz Anton uͤbertraͤgen worden. Wien, 28. Maͤrz. Der Fuͤrst zu Schoͤnburg hat schog im vo⸗ Jahre 1990 Guld. W. W., theils zur Gehaltverm ehkung ei= sevangelischer Landschullehrer in Boͤhmen, theils zum Besten grager deutschen protestantischen Gemeinde, und vor Kurzem oo Fl. K. M. zur Begruͤndung einer neuen evangelischen hule auf dem Lande, geschenkt. W. Der junge Herzog von Reichstadt avancirte an seinem Geburtstage, den 30. Maͤrz, . Faͤhndrich, und erschien uuf bei seinem Burchl. Großvater in seiner neuen Uniform, um Dank abzustatten. (Sign (Dalmatien), 123. Febr. Waͤhrend der Anwesenheit Sr. i. J. 1915, wurde von 24 Rittern ein Turnier ausgefuhrt, es so sehr den Beifall Sr. Maj. erhielt, daß Hoͤchstdiefelben

sichtbaren Operhaupte

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fuͤr alle kommende Jahre einen Preis von 100 Gulden fuͤr den tay⸗ 6 ee n n, geh er n, Heute am Geburts⸗Tage

eon atchen wurde dieses National- Schauspiel aufgeführt, und der Preis dem Herrn Omercen h s fgefuͤhrt,

Rom, 15. Maͤrz. Gestern wurde der a3ste Jahrestag der Er= hebung Sr. Heiligkeit zur Paͤpstlichen Wurde, . Feier⸗ lichkeit begangen.

Am z22ten zog das ate Bataillon des Böhmischen Regimentes Trgpp hier durch, welchem am 13ten das aste folgte. Dieses Ba⸗ taillon hatte, seinem geäußerten frommen Verlangen zufolge, von Sr. Heiligkeit die Erlaubniß erhalten, in Parade nach dem St. Peters⸗Platze zu marschiren, und in der Vatikan⸗Kirche die von dem eigenen Kapellan gehaltene Messe anzuhören.

Es ist merkwuͤrdig, daß die jetzigen ersten Saͤngerinnen am Theater San Carlo in Neapel keine Italienerinnen sind. Mabamt Mainville Fodor, dort als prima Donna mit 63,00 Franken an⸗ gestellt, ist eine Franzoͤsin; Mistris Fraron Glossop mit 30, 000 Fr., eine Englaͤnderin; eine Dritte, Signora Funk, eine Deutsche die auf mehreren Italienischen Theatern mit Beifall fruͤher aufgetre⸗ ten, und jetzt bet der Dresdener Buͤhne angestellt ist, wird, heißt es, in Kurzem nach Italien fuͤr immer zurückkehren.

6 . hee: . , , 5 Antwort Sr. Eminenz

s Hrn. Kardinals Consalvi auf die (S. d. 3. mitgetheilt Note des Ritters Aparici vom 20. rd 8 a .

Aus den , , Quirinals,/

. 1. Febr. 1823.

en unterzeichnete Kardinal⸗Staats⸗Sekretair hat 6* Heilig⸗ keit in der heut fraͤh sigtt gehabten Audienz die ihm gestern Abend von Ew. zugesen dete officielle Note vorgelegt, worin Sie melden, daß, da der König nicht eingewilligt habe, an die Stelle des D. Lorenzo de Villanueva einen anderen bevollmaͤchtigten Minister bei diesem Hofe zu ernennen, wie es der Wunsch Sr. Heiligkeit gewe⸗ sen, dem Hrn. Nunzius die Paͤsse zur Verlassung des Chun ih Gebietes ausgefertiget worden, und derselbe Madrid unterm 28. Jan. verlassen habe, und daß Se. Maj. in Folge dessen gleichfalls beschlossen hatten, daß Ew. mit Ihrer ganzen Legation von hier weg nach Madrid zurückkehren und das Archiv dieses Ministeriums unter Aufsicht einer vertrauten Person verschlossen und versiegelt zurüͤchlassen sollten, und daß deshalb Ew. befohlen wurde, von ber Regierung Sr. Heiligkeit die Paͤsse zu verlangen, wohei Sie jedoch zu gleicher Zeit Derselben erklaͤren, daß diefer Schritt ledig · lich diplomatisch sey, und es weder in der Absicht Sr. Kathol. Majestaͤt, noch Fhrer Regierung liege, ihre Verhaͤltnisse mit dem Op der Kirche abzubrechen. Der Heil. Vater war bereits fruher von dem Schritte unterrichtet, welchen die Spa⸗ nische Regierung gegen allen Grund mit offenbarer Verletzung des Voͤl⸗ lerrechts gethan, indem sic von dem Gebiete Sr. Kathol Maj. den, schon mehrere Jahrr bei Sr. Maj. akkreditirten apostolischen Nun⸗ zius einzig aus dem Grunde verjagte, weil Se. Heiligkeit auf die zarteste und rücksichtvollste Weise das Recht geltend machte, wel⸗ ches jeder Souverain besitzt, die Person eines Abgesandten nicht bei sich aufzunehmen, die sein Vertrauen nicht besitzt, und

Sch Katholische Majestaͤt gebeten hatten, Ihnen anstatt des Hrn. Villanueva eine andere Person zu schicken. Bei dem besonderen Wohlwollen, welches der heil. Vater für Sc Kathol. Maj. und die Spanische Nation hegt, welcher Er jederzeit, selbst auch zu der ßeit noch die klarsten Beweise seiner vaͤterlichen Zueignung gege⸗ ben, als die hinsichtlich geistlicher Gegenstaͤnde und Personen er⸗= griffenen üheraus herben Maßregeln Ihm fortwaͤhrend Stoff zu großer Bekuͤmmerniß gaben, und Beweife, die Er durch wichtige Koncessionen in dem Augenblicke selbst wiederhoste, wo Ihm die Regierung Sr. Kathol. Maj. eine fo schwere Beleidigung zufuͤgte, , , Heiligkeit ein solches Verfahren um so schmerzlicher

Da nun Ep. mir den Entschluß Ihrer Regierung mittheilte daß Sie mit Ihrer ganzen Legation von hier ö en . kehren, und deshalb von der Regierung Sr. Heiligkeit Ihre Paͤsse verlangen sollen, so hat der Unterzeichnet vonl Sr Heiligkeit den Befehl, Ihnen durch dieses zu wisfen zu thun, daß aus Grunden, welche die Wuͤrde ünd das Ansehen Sr. Heiligkeit nach der, von keinem rechtmaͤßigen Motive erheischten Verjagung des Apostoli⸗ schen Nunzius von Madrid unausweichlich machen, diese Paͤsse schon in Bereitschaft sind, und Ew. von dem Unterzeichneten hier beigeschlossen zugesendet werden. Der heilige Vater, von Fursorge fuͤr die heilige Religion und dem lebhaften Wunsche erfullt, die durch ihre Anhaͤnglichkeit an die Kathollsche Kirche so ausgezeich⸗ nete Spanische Nation fuͤr dieselbe fortwaͤhrend erhalten zu sehen, ist weit entfernt von dem Gedanken, daß die Verhaͤltnisse besagter Nation mit dem Heiligen Stuhle durch ein sosches Verfahren ge⸗ stoͤrt werden könnten, und Er findet die Bestaͤtigung dessen mit dem groͤßten Vergnuͤgen in der Note Ew., worin Sie sagen, daß der gemachte Schritt lediglich diplomatisch sey, und weder Se. Katholische Majestaͤt noch Ihre Regierung gesonnen seyen, aus diesem Grunde ihre Verhaͤltnisse mit den sichtharen Oberhaupte der Kirche abzubrechen. Von Seiten Sr. Heiligkeit werden diesel⸗ ben sicherlich nicht abgebrochen. Der Unterzeichnete wiederholt Ew. die Versicherung ꝛc. Con salvi.

Antwort Sr. Eminenz des Hrn. Kardinal Consalvi auf das

(S. 387 d. 3. mitgetheilt) Billet des Cavaliere Aparici:

Ich empfing gleichzeitig mit Ihrer Note, unterm gestrigen Datum, Ihr Billet, worin Sie mit melden, daß Sie mit un en ben Kabinets⸗-Kourier, der Ihnen den Befehl uͤberbrachte, die Paͤsfe zur Abreise von Rom nach Madrid zu begehren, auch noch eine andere spatere. Qepesche vom 2. Febr. d. J. erhalten haben, worin der Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten Ihnen sagt, daß, ob er Ihnen gleich unterm 31. Jan, den Befehl mitgetheilt, Rom zu verlassen, und in Folge der Rbreise der Apostolischen Nunziatur sich nach Madrid zu begeben, Se. Katholische Majestät nichts desto⸗ weniger die Nothwendigkeit einsehen, daß in Rom einc“ Person verbleibe, welche daselbst mit der Leitung der geistlichen Angelegen⸗ beiten heauftragt sey, weshalb Hoͤchstdieselben zu beschließen geru= heten, daß Sie, den Charakter eines Geschaͤftstraͤgers sogleich ab⸗ legend, unter dem eines General⸗Agenten, die e g A usferti⸗ gungen wie bisher in 2 Hauptstadt besorgen sollten, in der Hoffnung, daß Sie der Paͤpstliche Hof nicht hindern werße, bloß unter diesem Charakter bei ihm zu residiren; Se. Majestaͤt befah⸗ len auch noch, daß ich Sie, wenn man dieses zugebe, Sie davon in Kenntniß setze, im Gegenfalle aber Ihnen zam anderenmale die Paͤsse zustelle, da Sie diefelben bereits in Ihrer ersten Note von

demselben Tage verlangt.