1823 / 46 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Kourier⸗Kosten 190, οο. Total- Summe S, 6ho, C00 Fr. III. Sup⸗ plem ent, a) Außerordentliche Missionen zoo, ooo Fr. b) Diplo⸗ matische Geschenke 20 οο Fr. c) Entschaͤdigungen und verschie⸗ dene unvorhergesehene Ausgaben 255,000 Fr. d) Geheime Ausga⸗ ben zoo Fr. Total- Summe 1„4565οο Fr. ad J. a. aͤußer:e der Minister, daß er fur seine Person sich aus einem großen Ge⸗ halte nichts mache und daher in die verlangte Reduktion desselben gern willigen würde; es komme nur auf die Frage an, ob er den fremden Gesandten seine Thuͤr verschließen solle; er wuͤrde dabei an Zeit gewinnen, der Staat aber an Ansehn verlieren, ad II. a. behauptete er, daß die Franzoͤsischen Gesandten im Auslande, vor— zuͤglich die bei den Höfen zweiter Klasse, nur halb so gut, als die Englischen bezahlt waͤren; ein Gleiches lasse sich von den Konsuln und Vice⸗Konsuln sagen, deren Besoldungen mit ihren Dienstlei⸗ stungen auch nicht in dem entferntesten Verhaͤltnisse staͤnden; meh⸗ rere von ihnen, namentlich die in Athen, Patras, Aleppo u. A. sollten jetzt Gratifikationen erhalten; diese fielen aber aus Mangel an Fonds so unbedeutend aus, daß er, der oftmals ein Zeuge ih⸗ rer Aufoyferung gewesen, sich schaͤmen muͤsse, ihnen als Entschaͤ⸗ digung fuͤr den Verlust ihres Vermoͤgens, Summen zu uͤbersenden, die kaum hinreichten, die Kosten der Gasfreundschaft, die sie ihm erwiesen, zu bestreiten. Unter den ad 1II. a. aufgeführten Ausga⸗ ben, sind auch alle Graͤnz⸗Regulirungs⸗ so wie die Kosten der nach Suͤd⸗Amerika, zu Untersuchung der dortigen Lage der Dinge, ge⸗ schickten Kommissionen mitbegriffen. Da auch die Ausgaben für den Veronger Kongreß aus diesem Fonds bestritten werden muͤssen, so bemerkte der Minister in voraus, daß derselbe unzulaͤnglich seyn werde. Ueberhaupt aͤußerte er, daß das Budget seines Mini⸗ steriums zu gering sey, und daß er, wie seine Vorgaͤnger, sich ge— noͤthigt sehen werde, einen Nachschuß von den Kammern zu ver⸗ langen, gegen die er sich ubrigens stets offen aussprechen werde, überzeugt, daß jeder Ruͤckhalt dem Wesen der repraͤsentativen Re⸗ gierung fremd sey. Das Budget des auswaͤrtigen Departements wurde hierauf unverkuͤrzt bewilligt, und man ging zu dem des Mi⸗ nisteriums des Inneren, im Betrage von 115 Millionen uͤber. Das aste Kapitel enthaͤlt „480,000 fur die Ministerial⸗Verwaltung; das 2te „wo smoo fuͤr Wohlthaͤtigkeits⸗Anstalten und Aufrechthaltung des offentlichen Gesundheits-Zustandes; das 3te 1,760, oo Fr. fuͤr Ackerbau, Stutereien, Manufakturen und Handel. Alle diese Ka— Pitel gingen nach einer unbedeutenden Diskussion durch.

Sitzung vom gten. Die Hrn. Delhorme und von Bo— nald trugen, im Namen der dazu ernannt gewesenen Kommissio—⸗ nen, auf die Annahme zweier Gesetz⸗Entwuͤrfe an, wonach der Stadt Lyon das Eigenthums⸗-Recht uͤber die Insel Perrache wie— der zuerkannt wird, und in Rodez ein Bisthum errichtet werden soll. Die Berathungen uͤber das Budget des Ministeriums des Inneren wurden hierauf fortgesetzt. Das te Kapitel enthaͤlt 2M, 5s,οoooοe Fr. fuͤr die offentlichen Unterricht Anstalten. Der Vor⸗ schlag, die Stipendien bei den Koͤnigl. Kollegien um 200, ooo Fr. zu vermindern, wurde nach einigen, von dem Grafen von Corbisre abgegebenen Erklärungen, verworfen. Das gte Kapitel (schöne Küuͤnste und Wissenschaften) betraͤgt 3, 180,000 Fr., wobei 1,620,900 an Unterstuͤtzung fuͤr die Koͤnigl. Theater, die Singe⸗ und Dekla— mations⸗Schule. Diese letztere Summe wurde, auf den Antrag des Hrn. Hyde de Neuville, um 200,00 Fr. herabgesetzt, so daß das Fte Kapitel jetzt auf 2,980,000 Fr. zu stehen kommt. Das 6te Kapitel enthaͤlt a6 Goo Fr. fuͤr verschiedene Ausgaben (angenom⸗ men); das Jte 25 Mill. fuͤr die Katholische Geistlichkeit. Hr. von Villefranche klagte uͤber den schlechten Zustand der Kirchen in den Provinzen, und verlangte deren Ausbesserung oder den Bau neuer Kirchen. Hr. Leelere de Begulieu gab den Wunsch zu erkennen, daß die Ausstattung der Geistlichkeit in der Folge genau festgesetzt, und sodann in das große Buch der oͤffentlichen Schuld eingetra—

en werden moͤge. Auch der Graf von Marcellus fand das Yte apitel zu gering. Hr. Delalot klagte uͤber die unzureichende Zahl der . gebe ganze Kirchspiele, die ihrer entbehrten, und es sey die hoͤchste Zeit, diesem Uebel abzuhelfen. Der Mini⸗ ster gab Hrn. Delalot Recht, suchte aber die Ursach des Uebels nicht sowohl in der Unzulaͤnglichkeit der Fonds, als in dem Man⸗ gel an Kandidaten, die sich dem geistlichen Stande widmen; man müsse daher zuvor die Ausgaben für die Seminarien erhöhen; er fuͤgte hinzu, daß die Regierung diesen hochwichtigen Gegenstand nicht aus den Augen lassen werde, um dem Wunsche der Kammer möͤglichst zu entsprechen. Das 7te Kapitel wurde hierauf ange⸗ nommen. Das gte, im Betrage von Sz56,ooo Fr. fuͤr den nichtka— tholischen Kultus, ging ohne Weiteres durch. Das gte Kapitel be— trifft die Brücken und Chausseen. Die Versammlung war indes— sen nicht mehr zahlreich genug, um daruͤber abzustimmen. Die Herjogin von Angouleme hat, bei ihrer Reise durch Tours, A000 Fr. unter die Armen vertheilen lassen. J. K. H. sind, wie eine in 35 Minuten hier angelangte telegraphische Depesche mel⸗ det, am Sten Nachmittags im besten Wohlseyn in Bordeaux einge⸗ troffen. Die Telegraphen-Linie von hier nach Bayonne ist be— endigt, und die Regierung hat bereits Nachrichten durch dieselbe von der Graͤnze empfangen. Nur 5 bis 5 Monate sind zu deren Errichtung erfoderlich gewesen. Die Entfernung der ganzen Linie betraͤgt an 200 Lieues, und die Mittheilungen von einem Orte zum andern geschehen in 27 Stunde.

Des Königes Maj. haben unterm 5. d. M. eine Verordnung folgenden Inhalts erlassen: Art. 4. Unser vielgeliebter Neffe, der Herzog von Angouleme, Generasissimus unserer Pyrenaͤen⸗Armee, ist als solcher, und so lange er in dieser Eigenschaft verbleibt, zur Wiederbesetzung aller, bei jener Armee vakant werdenden Stellen ermaͤchtigt. Art. 2. Er ist gleichfalls ermaͤchtigt, durch Verleihung unsers St. Ludwigs⸗ und Militair⸗Verdienst⸗Ordens, so wie des Ordens der Ehren⸗Legion, alle diejenigen Belohnungen zuzuerken⸗ nen, die er fuͤr das Beste des Dienstes angemessen sindet. Art. 3. Die von . gusgegangenen Ernennungen und Befoͤrderungen sind entscheidend, und das ihm durch diese Verordnung verliehene Recht, wird durch keine andere, als durch die in den bestehen den er ln und in den Ordens⸗Statuten enthaltenen Vorschriften be⸗

rankt.

Vorgestern den 7ten ist die Armee uͤber die Bidassoa gegan—

en. er,. Tage zuvor Cam aten) hat der Herzog von Angou⸗ e. folgende Proklamation in Franzosischer und Spanischer Sprache erlassen: „Spanier! Als der König von Frankreich seinen Bothschaf— ter pon Madrid abberief, hoffte Er, daß die Spanische Regierung, die ihr drohenden Gefahren anerkennend, zu gemaͤßigteren Gesin⸗

( 9 3 Dienstkosten der politischen und Handels⸗Agenten 1,000, 0o0.

nungen zurückkehren, und den Rathschlaͤgen des Wohlwollen

der Vernunft Gehor gegeben werde.

wesen, daß in Spanien eine, mit der ten vertraͤglichere Ordnung Jahre lang hat die Franzoͤsische

d ; d Zwei und ein sind seitdem verflossen, und umsonst ist der n Ruhe seiner Nachbar * der Dinge eingeführt werde Regierung, mit einem Langm

halber Wunsch Sr.

ohne Beispiel, die unverdientesten Herausfoderungen erduldet

revolutiongire Partei, vernichtet hat, verlangt, und seinem und seiner seine strafbgren Entwuͤrfe uͤber Sie hat Alles versucht, zu verführen, und, unruhen 'in gleicher Art, wie :

Familie

die in Eurem Lande das Königl. n die Euren Monarchen gefangen halt, seine Abs

Leben Gefahr droh—

Eure Graͤnzen hingus verp um die Armee Sr. Un Frankreich es ihr fruͤher in Neapel und Piemont

zlllerchristlichsen zu erregen, gelun

durch Mittheilung ihrer verderblichen Grundsaͤtze, und durg

boͤses Beispiel,

Hsaöͤse— Aufruhr anzustiften. Getaͤuscht Hoffnungen, hat sie Verraͤther, uber die das

in ihren straf⸗ Gesetz bereit

Stab gehrochen, zu sich berufen, um, unter dem Schutze der

reichen Empörung, das gegen zu vollenden. Es ist Zeit,

ihr Vaterland gerichtete km der Gesetzlosigkeit ein Ziel zu

die Spanien verheert, die es verhindert, seinen Kolonien

und Frieden wiederzugeben,

die alle dessen Verhaͤltnisse zu den hohen, mit

sten Maj. in Gesinnungen und verainen unterbrochen hat, und die reichs gefaͤhrdet. Spanier, Frankreich Vaterland Krieg.

Euren Ruhm wuͤnschen. Franzosen, stehe ich in doch nur, um mich den Freunden der nien anzuschließen, helfen, um Altar und Thron wieder der Verbannung, die

An der Spitze

Begriff, uͤber die : Ruhe und der Gesetze in um ihnen ihren gefangenen Koͤnig befrei ) aufzurichten, die P Buͤrger vor der Beraubung

die es von dem übrigen Europa tz

Sr. Allerchts

Wuͤnschen uͤbereinstimm enden Ruhe und das Interesse

fuͤhrt nicht gegen

! Aus demselben Gebluͤte, aus dem Eur F entsprossen, kann ich nur Eure Unabhaͤngigkeit, Euer

einer Armee von 19

Pyrenaͤen zu gehen

riester ihres Eigenth

zu bewahren, und das ganze Volk der Herrschsucht einiger Ehn

zigen zu entreißen,

nichts seyn, als Eure Huͤlfs⸗ Truppen; 4 Euren Staͤdten wehen; en Behoͤrden verwaltet werden.

achtet, und alles zum Dienste senhafter Puͤnktlichkeit bezahlt werden.

der Armee

gen die, waͤhrend sie die gänzlichen Untergang Spaniens vorbereiten? Spanier, Alle schieht für Euch und mit Euch; die Franzosen sind iind vi wn

. 1 die von unsern Soldaten Provinzen, werden im Namen Ferdinands

Eure Fahne allein zu beruͤhl

Erfoderliche, mit ge

Unsere Absicht ist iwed

51

mi

Freiheit ausrufen,

von Spanis

ichtent werden zur Kettntniß des Publikums gebracht, * * der egen hi n, uͤberzeuge, ruhig das Resul⸗

der wirksamen Maßregeln abzuwarten, welche ergriffen werden,

t den Tri⸗ enschen zu vernichten, welche durch einen unbedeutenden T e, es vielleicht versuchen, der konstitutionellen Stadt,

sesche vorzuschreiben.

(gez.) Joseph de Castellar.“

3. April. Das Haupt⸗Quartier des Marschals Herzogs von ggio ist von St. Jean⸗de⸗Lux nach Orogne verlegt worden; dentende Transporte Mehl, Huͤlsenfruͤchte und Zwieback, sind seunig dorthin geleitet, um dem 1sten Armee-Korps nach Spa⸗

u folgen. . . 1. Ehn bon sind zwei, von dem Hause Rothschild abgefertig⸗

Schaluppen, mit Hoo,ooo Piaster am Bord, hier eingelaufen; sollen auf diesem Wege achtzehn Millionen in Spanischer Muͤn⸗

hier eingeliefert werden. In der Nacht vom Zosten v. M. stan⸗ n ploͤtzlich die Bekleidungs-Maggzine in Flammen, in zwei Stun⸗ n gelang indessen die völlige Loschung; zwei Militairs, die man UÄnstiftung dieses Ereignisses beschuldigt, sind verhaftet.

Se. Maj, der Koͤnig von Spanien haben auf Höchstihrer Rei⸗ nach Sevilla, am a6sten Maͤrz Valdepengs verlassen, und in em in Eil dazu eingerichtetem alten Schlosse des Mgrquis von sunta⸗Cruz bei Viso überngchtet. Se. Maj werden überall mit sttem Jubel begruͤßt; Höchstdieselben haben am 27sten Ihre Reise ich Carolina fortgesetzt, und sind also nun bereits in Andalusien

gtroffen, ohne auf dem Wege durch die Sierra Moreng irgend nem Hindernisse zu begegnen. Der Espectador vom 3isten Maͤrz ldet, daß das naͤchste Stuck seines Blattes nicht mehr in Ma⸗ d, sondern, vom 2ten April ab, in Sevilla erscheinen werde. achrichten aus Madrid vom zsten April melden die Ankunft Sr. gaj. in . . e. soll auf die Gesundheit J. J. M. M. jn dem besten Erfolge seyn. ; znr nr nin nr. Maͤrz. Das Hauptquartier der 10ten Di⸗ sion hat Gegenbefehl erhalten; die Quartiere in Perpignan sind bestellt worden. . .

Ein Soldat, welcher aus dem Fort Figuieres desertirte, ist rgestern hier angelangt. Er erzaͤhlt: Ming sey wieder von jener stadt abgereist und habe den Weg nach Barcelona eingeschlagen; dem Fort habe er 2600, und 4 oder 500 Mann in St Felix de

suixols zuruͤckgelassen; die fremde Legion, welche gegen 2400 Mann

Die frengst. Mannzzucht würd bart und in 3 Bataillone getheilt sey, habe rins derselben nach 3 äucht mird h sassanet, einem Horfe an ber gußersten Gräͤnje, abgeschickt, (h)

Den letzten Briefen aus Madrid zufolge, sollen daselbst 150

Euch Gesetze vorzuschreiben, noch Euer Land besetzt zu halt fctere angekommen seyn, und sich zum Eintritt in die Guerillas wir verlangen nichts, als Eure Befreiung; sobald wir ste bew

kehren wir in unser Vaterland zuruck,

meldet haben. Die permanente Kommission bleibt bis auf weitere

begluͤckt, ein großmüth rfuͤgung in Madrid. uebrigens scheint es, daß wir keine Spa—

Volk vor dem ungluͤcke der Revolutiön, das wir aus der Er he Tagesblaͤtter mehr erhalten werden; es ist strenger Befehl

rung nur zu gut kennen gelernt, Quartier Bahonne den 2. April 1823,

Fuͤr S. K. H. den Prinzen General en ches, der

bewahrt zu haben.

(gez) Ludwig Anton.

und Civil-Kommissarius Sr. Allerchristlichsten Maj. e, . (gez.) v. Martignac jal, wird die Kantonirungs - Qugrtiere im Arondiffement von

Am folgenden Tage, den 3. ges⸗Befehl im Haupt⸗ „Soldaten! Das

April,

pril, wurde nachstehend⸗ 8 bezi Quartier bekannt gemacht: . rades sentehen.

Vertrauen des Koͤniges hat mich an

Spitze gestellt, um den erhabensten Auftrag zu erfuͤllen. 9

Eroberungssucht hat uns die Waffen in

die Hand gegeben;

großmuͤthigerer Zweck leitet uns; wir gehen, um einem K

seinen Thron wiederzugeben,

seine J zeben, sein Volk mit ihm in einem, der Gesetzlosigkeit preisgegebenen

Nachbar⸗Staate,

zum Wohle und zur Sicherheit beider Laͤnder erfoderlich e Ordn wiederherzustellen. Soldaten, Ihr werdet die Religion, di setze und das Eigenthum achten und achten lassen, und mir

Erfuͤllung der mir obliegenden Pflicht, di handhaben, erleichtern. April 1823.

Fuͤr S. K. H. den General en chef,

Guilleminot.“

e strengste Mannszuch

Im Haupt-Quartier Bayonne, za (gez) Ludwig Anton.

der Major -g endral

eingetro⸗ hat er keine M

begegnet.

3. erwaͤhnten

verlgg

. Aufschuh vn

Im Han

auszusoöhnen,!

hangen, jeden, der solche wird einzubringen suchen, zu verhaften. Die Spanischen Emigrirten behaupten seit einigen Tagen,

mpelona sey genommen worden; heute kuͤndigen sie die Ein⸗ * von Vittoria und Valencia an, und daß der Konig in der

Staats⸗Mierra⸗Morena in Freiheit gesetzt worden sey. (95)

31. Maͤrz. Die Division des Generals Grafen Cu— ret, und die des General Barons v. Damas, im Arondissement Die Division des General⸗Lieutenants Don⸗ stu wird hier und in der Salanque kantoniren. Die Artillerie ht die Kantonirungs-Quartiere zu Elne und Tuir und in dem halle von Agly; das igte und 2z3ste Jaͤger⸗Regiment zu Pferde bleibt in den Kantonirungen auf dem linken Ufer der Lartet; Theil der noch zu erwartenden Kavalerie bezieht die Gegend jn Narbonne. Briefe aus Barcelona bestaͤtigen die (im jrigen Stuͤck dieser Zeitung erwaͤhnte) Uebergabe der Festung jurviedro an den Royalisten-Chef Ulmann; derselbe scheint in⸗ ssen nicht, sich einschließen zu wollen, sondern das freie Feld vor⸗ ziehen, weil der Ort nicht hinlaͤnglich verproviantirt ist. .

1. April. Am 29sten v. M. kamen 300 Mann Glaubens— uppen in St. Laurent de Cerdans an; am 29 sten waren die Spa⸗ schen konstitutio nellen Regimenter Corunng und Siguenza, von mpredon gegen die in die Gebirge von Berga und de la Pobla h zuruͤckgezogene Glaubens-Division unter Mirales, ausgeruckt;

sieher gesandter Eilbote meldet die bedraͤngte Lage dieses Korps.

General Mina hat sein Haupt-Quartier in Vich etablirt. ie in dem Lager der Glaubens-Truppen bei St. Esteve aufge⸗ lagenen Zelte bieten Raum fuͤr 10,00 Mann; die jetzige Staͤrke S Korps belaͤuft sich auf Zooo.

Bruͤssel. Bei Versteigerung des Nachlasses eines Land Pfar⸗ s, erstand kuͤrzlich ein alter Schaͤfer ein hoͤlzernes Kruzifix fuͤr Fr, in dessen Fußgestell sich 090 Fr. in Golde befanden. Sein roßvater war ein reicher Franzoͤsischer Edelmann, und Besitzer die— Kruzifixes gewesen. ()

Dres den, 12. April. Der Prinz Anton und Gemahlin KK. H. sind am gten hier wieder eingetroffen. Der Oberhof⸗Ge⸗ hts⸗Rath v. Langenn, und der Dr. Schmidt zu Halle, sind zu pellations⸗Raͤthen ernannt. In unsern Fabrik⸗Staͤdten herrscht Regsamkeit; die Tuch⸗Manufakturen besonders zeigen eine ßerordentliche Geschaͤftigkeit. Die Gutsbesitzer rechnen auf einen traͤglichen Wollmarkt. Durch den Fall eines hiesigen Ban⸗ er⸗Hauses haben mehrere Privat⸗-Personen große Verluste er— n.

te Frankfurt, 11. April. Einige Erlanger Studenten, welche 6 ae s ö Ebermannstadt (Ober⸗Main⸗Kreis) auf tntlicher Straße insultirten und plotzlich so groͤblich mißhandel⸗ daß er am 5ten d. M, das Bette nicht verlassen konnte, sind nder Gensdarmerie aufgegriffen und sofort zur Untersuchung

Mi ogen worden. Der Kaiserl. Oesterr. Praͤsidial⸗Gesandte bei

erlassen, dieser ] iten erh

dt 3

Hohen Bundes-Versammlung, Freiherr von Muͤnch⸗Belling⸗

Kafsel, 10. April. Se. K. H. der Kurfuͤrst haben dem Köoͤ— Portugtesischen Obersten ꝛc. von Eschwege, das Ritter⸗Kreuz res Haus⸗-Ordeng vom Goldenen Loͤwen verliehen.

Landjaͤger⸗Korps.

München, . April. Vorgestern trat Se. K. Hoheit der Kronprinz seine Ruͤckreise von hier nach Wurzburg an.

Pfortsh eim (Baden). Am Sten April traten aus verschiede⸗ nen, in unserem Ober⸗Amte liegenden, dem Grund⸗Herrn v. Gem⸗ mingen⸗Steinegg gehorenden, atholischen Ortschaften, 44 ganze Familien feierlich von der katholischen zur edangelischen Konfession uͤber. Unter ihnen ist der Guts⸗Herr selbst.

Stuttgart, 7. April. Vermoͤge Königlicher Verordnung fuͤhrt das bisherige Gensdarmerie⸗Korps, künftig den Namen

Rom, 20. Maͤrz. Gestern ist die letzte Kolonne der K. K. Oesterreichschen Truppen abmarschirt. Der Abschied von diesen guten, biedern und tapfern Freunden war, versichern die hiesigen offentlichen Blaͤtter, aͤußerst rührend. Es bleiben nun noch 35/000 Mann im Königreiche zuruͤck.

Livorno, 24. Maͤrz. Der Hafen von Tripoli wird von einer griechtschen Escadre blockirt, der Pascha ven Tunis laßt seine Flot⸗ te aufsuchen, und ihr den Befehl überbringen, in den Hafen von Tunis zuruͤckzukehren, und die heimathlichen Kuͤsten vor einem Einfalle der Griechen zu schuͤtzen.

Negpel, 13. Maͤrz. Am gten, 10oten und 11ten d. M. wur⸗ den in Sansevero, Lesina und Foggia, leichte Erderschüͤtterungen verspuͤrt. Heftige Suͤd⸗ und West-Winde gingen diesen Erschuͤtte⸗

rungen vor und nach.

Maͤrz. Gestern fruͤh sahen wir zu unserer gro⸗ fen Verwunderung, den Vesuv und die umliegenden Berge mit Schnee bedeckt. Wir sind in der Fruͤhlings⸗Nachtgleiche, und em⸗ pfinden hier die groͤßte Strenge des Winters; dies ist in un serm Klima, wo sich der warme Fruͤhling sonst zeitig einstellt, ein sehr seltener Fall Auch in den Abruzzo's herrscht Winterkäͤlte; in Aqui⸗ la hat es 56 Stunden in Einem fort geschneiet; es Fiel so viel Schnee, daß die Daͤcher von 5 Kirchen ein stuͤrzten.

Palermo, 14. Marz. Das Erdbeben vom 5. Maͤrz hat im Gebiete von Ogliastro, 15 Meilen bstlich von hier gelegen, ein merkwuͤrdiges Natur⸗Ereigniß verursacht; es spaltete sich namlich dort auf einem Platze das Erdreich in 3 Richtungen, welche von einem gemeinschaftlichen Mittelpunkte sich auf die Lange einer Mei⸗ le nach Osten, Westen und Nordost ausdehnen. Diese Spalten sind mehr oder weniger groß, und an einigen Stellen 22 Palmen breit und 4 Palmen tief. Die in den verflossenen Tagen ge⸗ schlossenen Gerichtshoͤfe sind zwar wieder geoͤffnet worden, aber die Gemuͤther sind noch nicht heruhigt. Gestern, als der Saal voll streitender Parteien war, glaubte einer von ihnen einen kleinen Erdbebenstoß verspuͤrt zu haben, und erhob ein Geschrei. Sogleich flogen Adrokaten, Richter und Parteien zum Hause hinaus nach dem anstoßenden Marineplatz. Die Haͤlfte der Haͤuser ist wegen des statt gehabten Erdbebens jetzt gestuͤtzt. Mehrere Haͤuser, welche den Einsturz drohten, wurden auf Befehl der Polizet abgetragen. . Haͤlfte der Einwohner wohnt in den umliegenden Baucrn⸗ aͤusern.

Warschau, 8. April. Nach einer amtlichen Nachweisung be⸗ finden sich jetzt in den hiesigen Gefaͤngnissen 09 Personen.

Seit dem 1sten v. M. ist im Koͤnigreichés Polen auf das Sommer ⸗Saamen⸗Getreide, ein Ausfuhr⸗Zoll von 2 Fl. Poln. pro Korsec 2 Preuß. Scheffel) und von 5 Rubeln fuͤr jeden ausgehen⸗ den Schlacht⸗Ochsen gelegt worden. Mit dem 1sten d. M sollen in den Ppolnischen Städtchen Modrezejow und Proschke, Ausgangs⸗ Zoll⸗Aemter errichtet, und dadurch die gesetzlichen Ausfuͤhrungen nach Schlesien vermehrt worden seyn.

St, Petersburg, 4. April. Am 14. Febr. d. J. haben Se. Maj, die Ihnen, durch den Inter⸗Ataman des Donschen Kosacken⸗ Korps zu Fuͤßen gelegten Neujahrswuͤnsche des letzteren, mittels Hoͤchsten Reseripts, huldreichst erwiedert.

Der so eben erschienene erste Band des von Broͤcker in deut— scher Sprache redigirten Jahrbuches fuͤr Rechts⸗Gelehrte in Ruß⸗ ö auch fuͤr auslaͤndische Juristen manches Intereffante enthalten.

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Handels ⸗Berichte.

London, 4. April. Getreide. unsre Anfuhren aus dem Inneren blieben diese Woche sehr geringe. Nach Schloßkorn war durchaus kein Begehr. Die Durschschnitt-Preise sind jetzt fuͤr Weitzen 50 Schill. 9 Den.; Gerste 33 Schill. 8 Den.; Hafer 2x Schill. 3 Den. ; Erbsen 32 Schill. 10 Den. Fuͤr Gerste und Hafer scheint die Eroͤffnung fh; Haͤfen nicht sehr weit entfernt zu seyn, doch steht zu beruͤcksichtigen, daß von ersterem Artikel noch circa 18,000 Quarter, und von letzterem noch circa 7q/ooo Quar- ter ausslaͤndischen Korns allein in London lagern, welche für den einheimischen Gebrauch zugelassen werden, sobald die Durchschnitt⸗ Preise von 6 Wochen vor einem Quartal auf 35 Schill. fuͤr Gerste, u. 25 Schill. fuͤr Hafer steigen, und welche Zulassung dann eine fer⸗ nere Steigerung und dadurch frische Anfuhren indem solche nur zu 40 und 28 Schill. einkommen können), auf einige Zeit verhin⸗ dern duͤrfte. Von auslaͤndischem Weitzen lagen in gondon noch irca agcooo Quarter! Lein sagt. Preis hoch, Rap saat bleibt gesucht, neue Kleesaat sehr flau; fuͤr schoͤne weiße 70 bis 78 Schill. fuͤr gute rothe nur 48 bis 77 Schill. per Ctnr. Der Zoll ist a Pfd. Ster! Per Ctnr. Hanf ist sehr vernachlaͤssigt und auf Lieferung zu 39 Pfd. Sterl. pro Tonne zu kaufen. Flachs in regusgirem Begehr. Borsten werden in Erwartung neuer 3u= fuhren hilliger erlassen. Hol; und Dielen gesucht bei sehr ge⸗ ringem Vorrathe. In einer Auktion von Memeler Dielen ward am, Dienstage 21 Pfd. bis 24 Pfd. 5 Schill. bewilligt. Talg hleibt des großen Vorrathes halber (6o80 Faͤsser) trotz der jetzigen starken Konsumtion sehr gedruͤckt Eine bedeutende Steigerung duͤrfte uͤber kurz oder lang unausbleiblich seyn; inzwischen fin den sich jetzt noch Verkaͤufer zu 34 Pfd. bis 5 Schill. auf Lie⸗ ferung und vielleicht eine Kleinigkeit darunter. Zink behauptet sich noch auf 33 Pfd. Sterl wahrend man in der ungewißheit über den ferneren Verbrauch dieses Artikels in Ost⸗Indien, für Ver⸗ schifungen im Fun. oder spaͤter, nicht uͤber 35 Pfd. bis 33 Pfö. 10 Schill. zugestehen will.

Prag. Nach Frankfurt a. d. O. und Hamburg, gingen 4. v. JI, aus Boͤhmen, Leinwand, graue Pack-, 41 Etnre; Instrumente 10 Ctnr.; rohe Tabacks⸗Blaͤtter zig Etnr.; Glas 2019 Ctnr.; Mi⸗ neral⸗Wasser s Ctnr.; Schaaf⸗Wolle oo Ctnr.; Holz 153, 900 Centner.

Die haumwollenen Stuhlwaaren wurden zum groͤßesten Theil