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nach Frankfurt a. d. O. zur Messe gefuhrt, wogegen die unge⸗ bleichte und die Pack ⸗Leinwand, so wie die Tdpfer-Waaren, Ta⸗ backs Blatter, das Glas und die Mineral⸗Wasser nach Hamburg
ausgingen. Der Werth saͤmmtlicher eingegangener Objekte betragt unge⸗ faͤhr 2, 610,00 Thaler.
Dagegen empfingen wir aus Hamburg 6370 Etnr. Kaffee, 19,oꝛß Cinr. Zucker; 205 Ctnr. Arack und Rum; 296 Etnr. ein; 13530 Cinr. Gewürze; 75 Ctnr. Haͤringe; 5566 Etnr, Reis; 1012 Ctnr. Syrup; go Ctnr. fabricirter Taback; 652 Ctnr. Thran; ͤoꝛ Cinr rohe Baumwolle; 145 Etnr. baumwollenes Garn.
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Breslau, 3. April. In einigen Gebirgs⸗Gegenden, nament⸗ lich im Habelschwerter Kreise und um Gottesberg, lag bis in die Mitte des v. M. der Schnee ellenhoch; ja in einem Garten bei dieser Stadt hatte er sich zu einer solchen Masse angehaͤuft, daß junge Leute, zum Vergnügen, eine Grotte darin ausgruben, welche egen 0 Perfonen fassen konnte, und zu einer gesellschaftlichen ustbarkeit Di. der Zeitnmstaͤnde keine Fortschritte machen; indessen verdient e eine Bemerkung, daß seit einem Jahre einige Dominia und Gemeinden im Wartenberger Kreise sich neue fahrbare Spruͤtzen mit einem bedeutenden Aufwande angeschafft haben.
Danzig. Im hiesigen Regierungs-Bezirke befanden sich am Schlusse von 18e2 im Civilstande:
abd, ss Bewohner, 5i,42 Ehen, 14,177 Geborne, darunter 1440 uneheliche, W738 getraute Paare, 266 Todtgeborne, g6oo uͤber⸗ haupt gestorben, 116 hei der Niederkunnft und im Kindbette, an den Pocken 11 verstorben, 12, 9020 mit Kuhblattern Geimpfte.
Zur Vergleichung stehe hier das Jahr 161, wo die Königl. Regierung das Departement überkam. Damals fanden sich am Schlusse des Jahres:
235,059 Bewohner, 42,0890 Ehen, 1134835 Geborne, darunter
11086 uneheliche, ziZq4 getraute Paare, 236 Todtgeborne, 5332 über⸗ haupt gestorben, 113 bei der Niederkunft und im Kindbette, igg
an den Pocken verstorben, 10,570 mit Kuhblattern Geimpfte.
Hieraus ergiebt sich das erfreuliche Resultat, daß die Be⸗ wohner⸗Zahl sich in 6 Jahren um 55,529, mithin um *, und, die be⸗ stehenden Ehen um 9662 vermehrt haben. Die Geburten verhiel⸗ ten sich damals, wie jetzt, zu den Bewohnern, wie 49: 10040; die ehelichen zu den unehelichen Geburten wie 10: 1. Die Zahl der neuen Ehen hat wegen der Nahrlosigkeit abgenommen. Im Jahre 1giß verhielt sich dis Zahl der Todtgebornen zu den Gebornen, wie 25: 1000. 6. J. 1320 wie 138. 1000. Dasselbe günstige Verhaͤltniß findet bei den in der Riederkunft und im Kindbette Verstorbenen, zu den Gebaren⸗ den uͤberhaupt statt; im J. 2816 naͤmlich betrug jene gegen diese 9 1000, im Jahre 1322 nur 8; 2000. Die beiden letzteren günstigen Erscheinnngen sind die gluͤcklichen Folgen des, seit 1818 organisir⸗ ten und nach Danzig verlegten Hebammen⸗Instituts, woraus sehr viele gebildete Hebammen , und fur das Leben und die Gesundheit von Mutter und Kind gesorgt wird Im J. 1816 be⸗ saß der ganze Bezirk von beinah 140 Quad. Meilen (außer den Staͤdten Danzig, Elbing und Marienburg) nur 59 groͤßtentheils
nicht unterrichtete Hebammen in den kleinen Staͤdten und auf dem platten Lande; jetzt sind deren 146 angestellt, und es würden noch mehrere Ortschaften mit guten Hebammen konnen versorgt werden, wenn nicht 33 Schuͤlerinnen des Hebammen⸗Instituts jaͤhr⸗ lich fur den Marienwerderer und Kösliner Regierungs⸗Bez. gebildet
wurden.
Im Hebammen⸗Insiitute sind seit 1818, — 3i9 arme Schwangere, als Vehr-Gegenstaͤnde fuͤr die Hebammen, auf Koͤnigl, Kosten ver⸗ pflegt und von 3i Kindern entbunden; es waren also darunter 4 Zwillingspaare. Von den ao Geburten waren 286 natuͤrliche und 24 künstliche. Von allen Wöchnerinnen ist in den 4 Jahren nur eine und zwar an einer Entzündung im Unterleibe gestorben. Un⸗ ter den 3i45 gebornen Kinder kamen 20 todt zur Welt, von wel chen die meisfen schon vor der anfangenden Geburt bei den Muͤt⸗ tern abgestorben waren, weil diese, vor der Aufnahme ins Institut, in ihrer Duͤrftigkeit und Huülslosigkeit an Allem Mangel und durch schwere Arbeiten Schaden gelitten hatten. 9 Kinder starben nach ber Geburt in der Anstalt an Zuckungen, angeborner Schwaͤche
und dem Pemphygus. Im J. 1816 war die Menschenpocken⸗Pest noch eine stehende Krankheif im Danziger Reg. Bez, und es starben noch in demsel⸗ ben Jahre daran 99 Kinder; i. J. 2822 sind nur 1 Kinder, Op⸗ fer dieser verheerenden Seuche geworden, und diese wenigen Todten sind dadurch, daß die Menschen Pocken von den benachbarten Re⸗ ierungs⸗Beg. eingeschleypt wurden, daran erkrankt und gestorben. ie Stadt ann und ihre naͤchste Umgebung genießt das Gluͤck, daß seit 1315 kein Kind mehr nicht nur an den Menschen Pocken esorben, sondern auch nicht einmal mehr daran erkrankt ist, Ue⸗ erhaupt ist das große und schoͤne Ziel erreicht, daß die Menschen⸗ Pocken im Danziger 7 Bez. selbst gaͤnzlich ausgerottet und nicht mehr als siehende Krankheit zu betrachten sind, sondern nur noch urch Einschleypung sporadisch vorkommen. Es werden alliaͤhrlich mehr als die Anzahl der Gebornen geimpft; denn wenn i. J. 2822 bie 246 Todtgebörnen, und die 2529 im ersten Lebensjahre Ver⸗ storbenen, von den 4 Gebornen abgezogen werden, so bleiben noch zur Vaceination übrig — 11,382. J. J. 12822 wurden aber 12, geimpft, worunter sich also noch immer mehrere Erwachsene besinden.
Die nachstehende tabellgrische Uebersicht vom 82a gewährt den Belag fur die fortschreitende Kultur im Danziger Regierungs⸗Bezirke.
Jahre 1916 bis Population und
benutzt wurde. — Die laͤndliche Industrie kann bei dem
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Im Danziger Regierungs⸗Bez. waren im Civil am Schlusse
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Erfurt. und hat sich daher gegen den fruͤhern Zustand fast uͤberall be tend gehoben. Nicht unbetraͤchtliche Gemeinde⸗Schulden wi abgetragen, und viele Kirchen, Schul⸗ und Gemeinde⸗Bah ausgefuhrt. Die Kultur der Gemeinde⸗Laͤndereien schreitet da es thunlich ist, vorwaͤrts, und es zeichnen sich dabei die QOrts⸗ hoͤrden des platten Landes aus. — Die Einrichtung der Dorf richte traͤgt viel zur Verbesserung des Gemeinde⸗Wesens bei.
Liegnitz. Die Mutter und Allein-Erbin des zu Langwg verstorbenen Pfarrers Tilgner, hat zwei Fundationen von 200 Rths und 100 Rthlrn. Kour. fuͤr die dasige arme Schuljugend errich
Mühlberg (Reg. Bez. Merseburg) Die Zahl der Elb⸗Kähn
welche i v. J. das hiesige Haupt⸗Amt passirten, waren Strom aufwaͤrts 1400 Kaͤhne 1. Klasse von 12 bis 10 Lasten Tragbarkeit, leer . 2 oOo 8 25 * *. 2. ⸗ 2 * 45 * ö *. 45 und druͤher beladen
2 *
Strom abwaͤrts. 1460 Kaͤhne 1. Klasse leer. 210 2 1 2 2 180 ⸗ . . *
50 * ¶ . 3 * 220 Kaͤhne 1. Klasse beladen. 230 2 é, 83 2 160 100 2 J.
Im Bez. des gedachten Haupt⸗Zoll⸗Amtes, welcher 535, 000
len enthaͤlt, wurden 356, oo Quart Branntwein gefertigt,?
3800 aus andern inlaͤndischen Staͤdten bezogen, 45,000 Ton Bier gebraut, oo Eimer Wein und 50 Ctnr. Tabak gewonnen
Oppeln. Die wieder offene Schiffahrt auf der Oder belel
Speditions-Handel, und der im verflossenen Winter den Fabri Huͤ ten und Mahlwerken im hiesigen Bezirke sehr empfindliche) gel an Betriebwasser ist nunmehr beseitigt. Die Zink⸗Huͤtten nach wie vor in voller Thaͤtigkeit, doch ist der bisherige Prei Zinks um 1 Rthlr. 5 Sgr. gesunken. Englische Handels- Ha welche große Bestellungen auf Zink fuͤr dieses Jahr gemacht, deshalb nicht unbedeutende Geldsummen zur Disposition Kommissionairs gestellt haben, sollen nach jetzigen Nachrichten Ablieferung neuer Zink⸗Lieferungs-Kontrakte einstweilen noch pendirt haben. — Durch das bedeutende Steigen der Preise Kolonial⸗Waaren, wurde ein augenblickliches Stocken in dem kehr mit dem Auslande bewirkt.
Posen. Im Maͤrz fanden unter andern auch zu Schtz ⸗
Kaͤhme und Fraustadt Feuersbruͤnste statt. Bei Loͤschung der“ waren der Steuer⸗Aufseher Maͤrz, der Kaufmann L. Mareuß der Fleischer Seltmann, bei Loͤschung des Brandes in K aber der Stadtrath Skrotki, der Zimmermeister Semklinski, Buͤrger Pelka, und der Steuer⸗Aufseher Trojahn besonders th bei dem Brande in Fraustadt zeichnete sich der Stadtrath. pe, das Zimmer- und Muͤller⸗Gewerk, der Schneidermeiste Gunther, der Inwohner Barschall, der Baͤcker Rudelius, der vid Ffage Grefner und der Nachtwaͤchter Mehe durch Eife Umsicht vorzuͤglich aus; sehr viel trug auch das Fuͤsilier⸗Bat des i3ten Infanterie⸗Regts, unter der Leitung des Bataillons⸗ mandeurs, Majors v. Schaͤtzel, zur Loschung des Feuers bei.
Zielen zig (Reg. Bez. Frankfurt). Der so eben in erschlenene Bericht uͤber die Wirkungen und Verhaͤltnisse des neral⸗Bades zu Gleißen im vorigen Sommer, weist nach, daß al lich immer mehr, und aus entfernteren Gegenden kommende dende dort Hülfe suchen, und diese eine angenehme Auf finden. Schoͤn war im gedachten Sommer das Treiben so dig, daß es nicht ohne Einfluß auf unsere Stadt geblieben i um so mehr, da die Bade⸗Direktion sogar auf ihre Kosten die in unserer Nahe aushessern laßt. Jetzt wird von ihr der Nll einer Kirche fuͤr die Gemeinde Glcthen unternommen.
Allge
sreußische Staats-Zeitung.
meine
47M Stück. Berlin, Sonnabend den igten April 1823.
Amtliche Nachrichten.
Das Gemeinde⸗Wesen ordnet sich immer nm
Kronik des Tages.
Des Koͤniges Majestaͤt haben geruhet, am 3. April dem bt. v. Hertig, vorher in der 3ten Artillerie⸗Brigade, den rakter als Major beizulegen, und am 4. April dem Gen. sajor Menu v. Minutoli, bei seinem Uebergange in den hestand, den Charakter als General-Lieutenant zu ertheilen.
Seins Maj. der König haben geruhet, dem Justiz-Kom—
arius Trauschke zu Danzig, den Charakter als Justiz— mmissions⸗Rath beizulegen.
Des Koͤniges Majestaͤt haben zu bestimmen geruhet, daß Verkauf der auf den Aachener Kongreß gepraͤgten Me— lle oͤffentlich bekannt gemacht werde, und zwar soll die— Verkauf fuͤr folgende Preise Statt haben:
in Exemplar der goldenen Medaille fuͤr 80 Rthlr. Frd'or. en Exemplar der silbernen Medaille fuuͤr 5 Rthlr. Kour. ein Exemplar der bronzenen Medaille fuͤr 3 Rthlr. Kour., fuͤr sie demnach in dem hiesigen Muͤnzgebaͤude, Unterwas⸗
sstraße Nr. 2 zu haben sind. Berlin, den 16ten April 1823.
Die General-Muͤnz-⸗Direktion. Göͤjdeking.
Se. Hoh. der Herzog Karl von Mecklenburg-Stre—
.
, General-Lieutenant und kommandirender General des hrde⸗Korps, sind nach Neu⸗Strelitz abgereist.
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Im Bez. der Koͤnigl. Regierung zu Breslau ist der Kapellan Pittron in Liebenthal zum katus in Steinau. ö zu Liegnitz der Kandidat Frölich zum Diakonus bei der ngel. Kirche zu Parchwitz ernannt. . Bei dem Königl. Kammerger. zu Berlin d n ö, . Roth, Koch und Sibeth zu Referenda— efordert.
Im Bez. des Koͤnigl. Ob. Landes-Gerichts Frankfurt ist der Kammer-Gerichts⸗Referendgrius Triest Assessor bei dem Land⸗ und Stadt⸗Gerichte zu Driesen; zu Königsberg der Justiz⸗Amtmann Gregorovius zum d- und Stadt⸗Richter, und der Referendarius Freiwald zum essor bei dem neu⸗gebildeten Land⸗ und Stadt⸗Gerichte zu Preuß.
and ernannt worden.
Angekommen: Der General-Major und Kommandeur der
Kavalerie⸗Brigade von der Marwitz von Frankfurt a. d. O. Der General⸗Major und Inspekteur der aten Ingenieur⸗In⸗ tion, Pu l let, von Breslau, ö. Durchgegang en: Der Kaiserl. Russische Feldjäger Ros stof, Koöurier von London nach St. Petersburg.
3eitungs⸗Nachrichten.
,
Paris, 11. April. Deputirten⸗ Kammer. Siz— ngen vom g. und 10. April.
Am gten wurden die Berathungen uͤber das Budget Ministeriums des Inneren fortgesetzt. Das gte Kapitel, Betrage von 33,219, 000 Fr. fuͤr die Bruͤcken, Chausseen ) Bergwerke, wurde unverkuͤrzt bewilligt. Das 10te ent— sfuͤr öffentliche, das allgemeine Beste oder Verschoͤnerung deckende Bauten in Paris und St. Denis, die Summe 1,365,000 Fr. Herr v. Puymaurin machte hier Vor—
Bel läge zu verschiedenen Ersparnifsen Lunter andern bei der
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man das Loos der Kuͤnstler und Gelehrten noch verbessern, daß man ihnen eine gewisse Unabhängigkeit zusichern konnte, ohne die der gefesselte Geist nie diejenige Stufe der Vollkom⸗ menheit erreichen kann, die das Ziel seines Strebens ist. Wenn von Kuͤnsten und Wissenschaften die Rede ist, muͤssen wir uns stets der Ahnen unserer Könige erinnern. Karl V. gruͤndete die Bibliothek, Franz 1. nahm die ersten Kuͤnstler seiner Zeit in seinen Palast auf; Ludwig XIII. gruͤndete die Akademie; Ludwig Aly die Schule fuͤr schoͤne Kuͤnste in Rom. Allerdings giebt es Menschen, die sich um diese Kuͤnste wenig kuͤmmern, und die uns in verflossene Jahrhunderte zuruͤckversetzen mochten. Vergeblicher Wunsch! Die Zeiten lassen sich nicht aͤndern, und wir muͤssen Schritt mit ihnen halten. Kuͤnste und Wissenschaften sind nicht die Basis der Gesellschaft, wohl aber deren Zierde; sie befinden sich nicht mehr, wie ehedem, im Besitze eines kleinen Kreises von Maͤn— nern, die sich fern von der uͤbrigen Welt hielten: heutiges Tages bilden Kuͤnstler und n, . eine unermeßliche Klasse der Gesellschaft, die man aller Orten findet, die einen gro— ßen Einfluß auf die oͤffentliche Meinung ausuͤbt, die ihrem Vaterlande zur Ehre gereicht, und deren Vorzuͤglichkeit in Frankreich wir eben so sehr, als dem Glanze unserer Waffen, unsre Uebergewicht in Europa zu verdanken haben.“ Das 10te Kapitel wurde hierauf, nachdem die Kammer noch die Hrn. v. Kergorlay, v. Berbis, Leelere de Beaulieu, und endlich den Bericht-Erstatter, Hrn. v. Bourrienne selbst, dar— uͤber gehoͤrt, öngenommen. Das 11te (außerordentliche Bau⸗ ten in den Departements) im Betrage von e, 761, ig Fr. ging ebenfalls unverkuͤrzt durch. Hr. Hyde de Neuville gab bei Gelegenheit der in dieses Kapitel mitbegriffenen Ausga— ben fuͤr Lazarethe und andere Gesundheits-Anstalten, aber— mals verschiedene Aufschluͤsse uͤber das Gelbe Fieber, um zu beweisen, daß diese Krankheit durchaus nur oͤrtlich sey; in New-⸗Jork habe sie sich i. J. 1619 nicht einmal uͤber das Stadt⸗Viertel hinaus, wo sie ausgebrochen, verbreitet, und es sey daher unmoglich, daß sie uͤbers Meer zu uns habe verpflanzt werden koͤnnen. — Im z2ten Kapltel sind fuͤr be— stimmte, oder mehreren Departements gemeinschaftliche Aus— gaben, 12,548, 9tzs Fr., im 13ten fuͤr veraͤnderliche jedes De— partement speciell betreffende Ausgaben 22, oo, 153 Fr. aus— geworfen. Hr. Delalot eiferte bei dieser Gelegenheit gegen das Centralisations-System, und griff abermals das Ministe⸗ rium, namentlich Hrn. von Villele an, aus dessen Reden v. J. 1817 er wieder mehrere Stellen aushob, um den Wan— kelmuth in dessen Grundsaͤtzen zu beweisen. Dieser berief sich, wie er schon fruͤher gethan, auf die ganzlich veraͤnderte Lage der Dinge zwischen damals und jetzt; er äußerte, daß das Ministerium die Mißbraͤuche des Centralisations Systems vollkommen erkenne, und sich auch von demselben bereits mit Riesenschritten entfernt habe. Hr. Delalot wollte dies nicht zugeben. Nach vielen Hin- und Herreden wurden endlich sowohl das 121 und 13te, als auch das 14te Kapitel (Unter⸗ stuͤtzungen bei Hagelschlag, Feuerschaͤden, Ueberschwemmungen und andern unporhergesehenen Ungluͤcksfaͤllen) im Betrage von 1,818,690 Fr. bewilligt. 5
In der gestrigen Sitzung, an welcher saͤmmtliche Mini ster Theil nahmen, kuͤndigte der Vicomte Digeon, im Namen des Koͤniges, der Kæammer den am 7ten d. M. erfolgten Ue— bergang der Armee uͤder die Bidassoa an, und theilte gleich— zeitlg den ersten von dem Major géenéral der Armee an die Regierung abgestatteten Bericht mit. Er lautet woͤrtlich wie folgt: „Haupt-Quartier St. Jean de Luz, am Zten April 1623, Morgens zz Uhr. Ew. Excell. zeige ich hie— mit an, daß gestern ein Haufe Franzoͤsischer und Italieni— scher Fluͤchtlinge, durch aufruͤhrerische Gesaͤnge und Geschrei, die an der Bidassoa stehenden Koͤnigl. Truppen zur Deser— tion zu verleiten gesucht hat. Bei dem Anblicke eines Stuͤk— kes Geschuͤtz, riefen diese Elenden: Es lebe die Franzoͤsische Artillerie! Der General Vallin antwortete: Ja, es lebe die Artillerie, aber auch der Koͤnig! und kommandirte: Feuer! In demselben Augenblicke ruͤckte eine im gi, = gele⸗ gene Kompagnie des gten leichten Infanterie⸗Regiments vor, und zerstreute Diejenigen, die das Kartätschen-Feuer
chule fuͤr die schoͤnen Kuͤnste, deren Kosten von 110,000 Fr. gaͤnzlich verwarf), die er jedoch nach einer Erklaͤrung des imnisters der auswaͤrtigen Angelegenheiten wieder zuruͤck hm. „Es waͤre zu wunschen,“ sagte dieser Letztere, „daß
verschonte. Auf solche Weise haben die Truppen die Liebe zu ihrem Könige auf eine noch sprechendere Weise, als durch ihren gewohnlichen Ruf (es lebe der Konig!) bethaͤtigt. Ew.
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