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c. finden anbei das Verhoͤr von vier feindlichen Blessirten, Sie werden sich danach einen richtigen Begriff von der Erbaͤrmlich⸗ keit der Huͤlfs⸗Truppen machen, deren die Spanischen Revolutio— nairs sich bedienen, und die das zu Irun in Garnison liegende Regi⸗ ment „Kaiser Alexander“ gleichsam der Schlachtbank zugefuͤhrt, da es schon seine Vorposten zuruͤckgezogen hatte, bevor einmal jene Fluͤchtlinge an den Ufern der Bidassoa angelangt wa— ren. Gleich nach der Zerstreuung dieser Letztern kamen alle Bewohner beiderlei Geschlechts herbeigelaufen, und die Kom— munikation zwischen beiden Königreichen ist seitdem vollkom— men wieder hergestellt. Der Alcade von Irun hat sogar an⸗ zeigen lassen, daß das Regiment „Kaiser Alexander“ diese Stadt geräumt, und daß auch die Bande des Anfuͤhrers Fir— min, Fontarabia verlassen habe. Acht Todte und vier schwer Verwundete, worunter man auch die in verschiedene Kom— plotte verwickelten Franzosen Mallet und Delamotte erkannt hat, sind die Opfer dieses Tages. . Der Major general Graf Guilleminot.“ Nach Verlesung dieses mit dem lauten und einstim— migen Rufe: Es lebe der Koͤnig! es leben die Bourbons! aufgenommenen Aktenstuͤckes, wurde uͤber das 15te und letzte Kapitel des Budgets des Ministeriums des Inneren, im Be— trage von g, æoo, ooo Fr. fuͤr geheime Ausgaben der Polizei in der Hauptstadt und in den Provinzen, diskutirt. Diese Kosten werden aus dem Ertrage der Pacht der Spielhaͤuser, die sich im Ganzen auf 5z Million beläuft, bestritten. Der Vor— schlag des Grafen v. la Bourdonnaye, jene Ausgaben in oͤffentliche und geheime zu theilen, damit die Kammer diese letztern genauer als bisher kennen lerne, wurde, nach einigen Erklaͤrungen des sinisters des Inneren, einstimmig verworfen. Die Aeuße— rung des Grafen von Corbiére, daß die fruͤher von Seiten der Regierung stattgefundenen Zeitungs-Abonnements, um sich dieses oder jenes Journal geneigt zu machen,“) jetzt sehr uüberfluͤssig seyen, da die Minister nur von wenigen Blattern gelobt wuͤrden, gab Herrn Delalot Veranlassung, uͤber das Journal des Débats (das bekanntlich fuͤr ein Blatt gehalten wird, das unter dem Einflusse des Herrn von Villéle steht) Klage zu fuͤhren, da es eine seiner Reden entstellt habe. Die Sache war indessen ganz unerheblich, und sollte augenschein— lich dem Redner nur zum Vorwande dienen, um seiner Er— bitterung gegen den Praͤsidenten des Minister-Rathes Luft zu machen. Herr Sirieys de Mayrinhac wollte sich uͤber das ganze gegenwärtige Verhältniß der la Bourdonnay'schen Par— tei zu dem uͤbrigen Theile der Kammer, naͤher aussprechen, wurde indessen vom Praͤsidenten ersucht, bei der Frage uͤber die Ausgaben der Polizei zu bleiben, wodurch aber ma—⸗ ligen unangenehmen Erörterungen uͤber jenes Verhaͤltniß vor— gebeugt wurde. Der Graf von la Bourdonnaye behauptete, daß, wenn zu den geheimen Ausgaben der Polizei 2 Millien verwendet wuͤrde, dies mehr als hinlänglich sey, da Fouchs nur goo, ooo Fr. dazu gebraucht habe. Hr. von Bourrienne berichtigte aber diese Angabe dahin, daß unter Fouchs aller, dings nur 200,000 Fr. fuͤr die geheime Polizei in dem Bud— get ausgeworfen gewesen seyen, daß dieser Minister indessen darauf noch aus dem Pacht⸗Ertrage der Spielhaͤufer nicht weniger als vier Millionen jaͤhrlich verwendet habe. Die Kammer ging hierauf zu dem Budget fuͤr den öffentlichen Unterricht, im Betrage von 2, 366,900 Fr., und nach dessen Annahme, zu dem des Kriegs-Ministeriums uͤber. Die Her— ren Partonneaux und von Villefranche widersetzten sich der, von der Kommission in Antrag gebrachten Reduktion von 4 Millionen. Herr von Chastellux billigte dieselbe, verlangte aber ausdruͤcklich, daß die Kavalerie darunter nicht leide. Die Diskussion wird in der heutigen Sitzung fortgesekzt. Folgendes sind die neuesten durch den Telegraphen hier eingegangenen Nachrichten von der Armee: „Bayonne, den sten April I Uhr Morgens. Der Herzog von Angouleme ist am 7ten Morgens uͤber die Bidassoa gegangen; sein Hauptquartier ist in Irun, wo Se. K. H. von den Einwohnern mit dem Rufe: „Es lebe der Konig! Es lebe der Herzog von Angouleme!“ empfangen
worden sind.“ — „Bayonne, den Sten April 6 Uhr Abends. Se. K. H. der Herzog von Angouleme haben den Ha— fen und das Fort Isabella besetzen lassen.“ = Gestern Nachmittag haben Se. Maj. Ihre gewoͤhnliche Spazierfahrten in Begleitung der Herzoͤge von Blacas und von Mouchy und des Marquis von Avary wieder begonnen. Ueberall wurden Se. Maj. mit dem lautesten Jubel begruͤßt. Der Maire von Brest, Hr. Kerbos, ist in Folge der in dieser Stadt vorgefallenen Unruhen, abgesetzt worden. Bekanntlich hatte die hiesige Portugiesische Gesandtschaft von den Lissaboner Kortes den Befehl erhalten, Paris zu ver— lassen, sobald Frankreich Spanien den Krieg erklaren wuͤrde. Da die Gesandtschaft die Proklamation des Herzogs von An— gouleme an die Span. Nation als eine Kriegserklärung an— gesehen, so hat sie ihre Paͤsse verlangt, die ihr auch bereits zugestellt worden sind. Der Drapeau blanc bemerkt, daß sie bei ihrer Ankunft in Lissabon das ganze revolutionaire Ge— bäude der Sepulveda und Konsorten eingestuͤrzt oder we— nigstens dem Sturze nahe finden werde.
Polizeilicher Verordnung zufolge, ist der Preis eines 4pfuͤndi⸗
gen Brotes von 12 auf 15 Sous erhöht worden.
) Hr. von la Bourdonngye behauptete, daß noch kuͤrzlich ein Journal (das er jedoch nicht nennen wollte) jaͤhrlich oo Fr. erhalten, und daß fruͤher Hr. von Bonald aus den Fonds fuͤr die geheime Polizei, fur seine im Geiste der damaligen Regierung ab— gefaßten Aufsaͤtze, jahrlich 10,0 Fr. bezogen hahe.
schen Regentschaft, Hr. Ouvrard, ist hier
Auf der Insel Corsieg geht die Verwegenheit der Straßen ber so weit, daß mehrere unter ihnen, „aus ihrem Hau ptgun zu Rostonico,“ eine foͤrmliche Proklamation an das Corsische * geur⸗Bataillon erlassen haben, um es zum Aufruhr aufzuregen
Perpignan, 30. Maͤrz. Die Franz. Konsulat⸗ Beamten Spanien haben die Vorschrift, bei ihrer Abreise alle dorti en zosen zu gleichem Entschlusse aufzufodern, und den Důrfis Reisegeld zu geben. tt
— S5. April. Bis zum 19ten wird das, aus 3 Divisione⸗ stehende gte Armee⸗Korps, 15,766 Mann Infanterie und 246 Kav. stark, in dem Departement vollig beifammen seyn, jede sion erhaͤlt eine Kompagnie Sapeurs, eine Fuß- und eine re Batterie zu 6 Feuerschluͤnden. Der Feld-Park, der 500 M stark, guf dem hiesigen Glacis aufgefahren sfeht, erwartet nur die Pferde zum Abmarsche. In Narbonne werden die nt Vorkehrungen getroffen, zur Organisirung eines Reserve—⸗ un nes Belagerungs⸗Parks. — Ming ist dagegen mit Maßregch Vertheidigung der Graͤnze beschaͤftigt; viele junge Leute ah seiner Fahne. General Milans wurde mit 3000 Mann in a da erwartet. Aus dem Erolesschen Lager sind, behaupten Sin Gesinnte, wieder 200 Mann mit den erhaltenen Waffen dese ;
Kolmar, s April. Alle Stadtthore, welche nach dem fuͤhren, sind geschlossen; nur die Hauptthoöre nach Basel, Ron und Breisach sind ofen, allein sehr scharf bewacht; ein permn ter Gensd'armerie⸗Posten untersucht mit der größten Streng Paͤsse der Reisenden. Alle Indibiduen, deren Paͤffe nicht von) ren Daten und vollkommen in Ordnung sind, ingleichen Benn des Departements selbst, welche, um sich von einer Stadt des Rheines nach dem Hauptorte zu begeben, mit Paͤffen sich vels zu müssen nicht geglaubt haben, werden auf das Gemein de⸗Pa Büregu gefuhrt. Ein Piket Dragoner ist stets zum Aufsitzen h zahlreiche Patrouillen durchstreifen in der Nacht die Stadt. Grund zu diesen Vorsichts Maßregeln giebt zu allerlei Vermut gen Anlaß. — In Straßburg sind bei der Polizei große Ver k drei n . , r. sind abgesetzt;
richt von der Ernennung eines Poltzei⸗-Inspektor d mit dem Praͤfekten arbeiten soll. w
Bayonne, 3. April. Der Banquier der vormaligen un
: rd, angekommen.
= 4 April. Das q4iste Linien⸗Regiment hat, als noch j hinlaͤnglich fuͤr den Kampagne-Dienst eingeübt, Befehl erhal einstweilen nach Bordeauz zuruͤckzugehen.
4 sollen nun keine Handels⸗Kouriere mehr durchgela
Da die Spanischen Behoͤrden die Graͤnz-Provinze d bon Lebensmitteln haben entblößen lassen, . . 3. nn Vorraͤthe in Ueberfluß an die Vorposten abgesandt. Gestern von verschiedenen Punkten über 290 Fuhren abgegangen und lich wird vorerst die gleiche Anzahl folgen. Fur den Transport
Zwieback auf Mauleseln werden eiligst eine Menge Kisten ang . — 2 sehr fuͤhlbar; diejenigen, ö Waldeck erklärten sich gegen die Vertheilung der Ruͤckstaͤnde jedem Preise weggelster saͤmmtliche Bundes⸗Staaten nach der Bundes⸗Matrikel, da fuͤr unbillig hielten, wenn diejenigen Staaten, welche ihre saͤmimt⸗ Generale Ballasteros, Ahshen Kammerzieler richtig abgetragen haͤtten, doppelt herangezo—
tigt. Der Mangel an Pferden ist die Pontons hergebracht haben, wurden zu Fuͤr das Genie sind die groͤßten Ankaͤufe geschehen. 6. April. Die drei Ober⸗ . und Morillo haben Wegeweiser⸗Kompagnien bei ihren Heeres theilungen gebildet. Morillo ist am 29sten zum Befehl des ten Reserve-Heeres nach Gallicien abgereist.
In der letzten Kortes⸗Sitzung zu Madrid am 22. Maͤrz, schien der Hraͤsident in der Uniform der Grenadiere und der kretair Sorig in der eines Reiters der National⸗Miltz.
— . 6. April. Die Divisionen Loverdo und Pamphile croir des aten Armee-Korps, werden am 10ten ins Lag Laeroir⸗ des-Bougguets eintreffen, und dann den Bewegungen 1sten Armee-Korps folgen. Die Infanterie der Pyrenäen Irmer ihr Depots in Pdu, und die Kavalerie, in Tarbes aufschh Fuͤnf Briggs mit Getreide sind hier eingetroffen. Durch den graphen erhalten wir jetzt Nachrichten aus Bordeaux in einer tel⸗Stunde.
London, 4. April. Der Sun
: meldet, die Franzoͤsische R rung sey außerordentlich besorgt, daß die . Kaper-Briefe ausgeben, und daß viele Englische Secleute in nische Dienste treten mochten; sie gebe sich alle mögliche Mühe, dem zubeugen, und es seyen deshalb sehr dringende Vorstellungcn dem Englischen Kabinette gemacht worden. Hierauf entgegng Journal des äbars; „Wir konnen versichern, daß die Borsc welche die Franzoͤsische Regierung mit aller passenden Wurz macht, einzig und allein Maßregeln zum Zweck haben, die da meinschaftliche Interesse der handelnden Kationen Europa's! als das Privgt⸗Interesse Frankreichs beabsichtigen.“
Der beruͤuͤhmte Nassuck-Diamant, der wahrend des letzten ges in Indien mit mehreren anderen kostbaren Edelsteinen e tet wurde, und sich gegenwartig in den Haͤnden der Sstindt Kompagnie befindet, soll go Karat wiegen, von einer dreien Gestalt und mehr als 60, 9o0 Pfd. Ster. werth seyn.
— 6. April. Die Rede, mit welcher Sir Thomas 4 land am asten Maͤrz das Jonische Parlament in Korfu erös enthalt unter andern folgende Stelle: „Jene beklagensw Feindseltgkeiten (in Griechenland) sind fortwaͤhrend mit schů chen Grausamkeiten begleitet; die Jonische Regierung wird“ jede Gelegenheit ergreifen, um die Pflichten der Gastfreih eit Menschlichkeit gegen die Dpfer dieses grausamen Krieges zu in
Hr. Grant ist zum Vice⸗-Praͤsidenten des Handels⸗Amts Mh Stelle des Hrn. Wallaee ernannt worden.
Brussel, 10. April. Se. Maj. haben wieder 18,650 Fl
Ausbesserung oder zum Wiederaufbau katholischer Kirchen in suͤdlichen Provinzen angewiesen. 11. April. Am ten fand eine glaͤnzende frein rerische Versammlung im Palast des Großmeisters, Sr. K H Prinzen Friedrich, statt, zu der sich Deputirte von allen Loge suͤdlichen Provinzen eingefunden hatten.
W 2. April. Die erste Kammer der General ⸗Stt hat durch das am ten d. M. im Haag erfolgte Ableben Hrn. Paul van der Heim, Ritters des Königl. Belgischen Lon und des Königl. Preußischen Schwarzen Adler⸗Srdens, eins thaͤtigsten Mitglieder verloren.
15. April. Am 11ten gingen nicht weniger denn 14 dels Kouriere von Paris nach Anisterdam, ünd umgekehrt, hier d
Frankfurt. Am 9. April kamen der Spanische Gra Toreno und der Spanische Intendant Vriarte von Paris hier und setzten alsdann ihre Reise nach den Niederlanden fort.
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selben Tage traf auch der Großbritatznische Gesandte bei der en Bundes⸗Versammlung, Hr. Lamb, von Paris hier ein. Frankfurt, 7. April (eingegangen as. April). Die Bundes⸗ simmlung beschaͤftigte sich in ihrer fünften Sitzung vom März hauptsaͤchlich mit Privat Reklamationen. ;
J Wegen der Forderungen des ehemaligen Mainzer i⸗Kapitels an die bei dem aufgeldsten Großherzogthum plfurt betheiligten Regierungen (S. 4te Sitz. d. J. St. 3. Nr. gab die König!. Preußische Bundestags⸗Gesandschaft eine usge Erklarung hahin ab: s aß, wiewohl sie von der erneuerten Anregung dteser Sache ih⸗ em Allerhöchsten Hofe Bericht erstatten werde, so koͤnne sie doch icht erwarten, daß sie den Auftrag zu Aeußerungen erhalte, die ur einen Beitrag zu Diskussionen darbieten wurden, welche henigstens so lange nicht hieher gehörten, als der Gegenstand bei zer betreffenden Kommission der bei dem aufgeldͤsten Großher⸗ ogthum Frankfurt betheiligten Regierungen noch keine Enischei⸗ ung gefunden habe, sondern bei denselben noch unerledigt vor⸗ ö f Ueber zwei das Pensions⸗ und Schulden⸗Wesen Kur⸗ und Ob er⸗Rheinischen Kreises betreffende For⸗ ungen wurden hiernaͤchst Beschluͤsse gefaßt:
2 Wegen der von den Erben des vormaligen Ober⸗Einneh⸗ 's der beiden Kreise Kur- und Ober⸗Rhein, Regierungs⸗Raths tlli, verlangten Herausgabe der gestellten Dienst⸗Kaution von zo 91. nebst ruͤckstaͤndigen Zinsen, wurde in Betracht, daß Preu⸗
die diesseits rheinischen Reste der Koͤlnischen Kurlande ganz, h die Reste der Trierischen großentheils gegenwaͤrtig besitzt, der preuß. Bundestags⸗Gesandte ersucht, sich bei seiner Regierung die Ruͤckzahlung jener Kaution an die gedachten Erhen, unter rbehalt der Aufrechnung bei der der einstigen Regulirung des r⸗Rheinischen Kreis⸗-Schulden⸗Wesens, zu verwenden.
b) In Betreff des von dem vormaligen General⸗Muͤnzwar⸗
Dieze angebrachten Pensions⸗Gesuchs, beschloß die Versamm⸗ ig, daß die an beiden Kreisen Kur- und Ober⸗Rhein betheilig⸗
Regierungen ersucht werden, dem Reklamanten, vom 2. Jan. ses Jahres anfangend, eine jaͤhrliche Unterstuͤtzung von 8o0 Fl. bewilligen, wozu die Ober-Rheinischen Kreis ⸗-Theilhaber etwa dem naͤmlichen Verhaͤltnisse, wie bei der Pension des Obersten Mogen, zu konkurriren haͤtten, und Preußen wegen der Reste 5 Kur⸗Rheinischen Kreises das Uebrige beitragen wuͤrde.
III. Der Gesandte der 16ten Stimme gab hierauf die Er⸗
frungen seiner Durchl. Kommittenten uͤber die Berichtigung der
it Ausnahme von Hohenzollern) Besoldungs- und Pen⸗ ns⸗Ruͤckstäͤnde des Reichs⸗Kammergerichts-⸗Perso⸗ ls zum Protokoll. S. St. 3. 1822. Nr. 97. 1825. Nr. 2g. und 33.) Von jenen Theilhabern der 16ten Stimme trgt nur das Fuͤrst!⸗ simmthaus Reuß den Antraͤgen der Kommission uͤber die Art h Weise der Berichte zu jenen Ruͤckstaͤnden bei. Die übrigen stl. Häͤuser Lichtenstein, Schaumburg-Lippe, Lippe
wurden, waͤhrend die bis 1816 ruͤckstaͤndig gebliebenen Kam⸗ rtzieler, sobald die in Rest gebliebenen Staaten sie gehoͤrig ab⸗ stten, zur Deckung des ganzen festzustellenden Betrages, nach halt des Kommissions⸗Berichts, hinreichen mochten. Nur in Falle, daß sich denn noch wider Erwarten ein Deficit dabei chen sollte, duͤrfte dieses alsdann durch Beitraͤge nach der Ma⸗ kel gedeckt werden. ö Schließlich gab der Gesandte der freien Städte deren Aeu⸗ ung ab, uͤber den Vorschlag der K. Preuß. Gesandtschaft in Geschaftsfüuͤhrung der Eingaben-Kommission. (24. w. 2822. S. St. 3. Nr. 95.) Diese Aeußerung wurde der Bun⸗ tags-Kommission zur Revidirung der Geschaͤftsordnung uͤberge⸗ und loco dictaturae zum Druck bestimmt.
Das Protokoll der sechsten Sitzung vom 3235. Maͤrz enthaͤlt:
L. Den Vortrag des K. Wuürtembergisch en Gesandten uͤber ein such der Frankfurter Inhaber Rheinpfaͤlzischer Staats⸗ iligatio nen Littera ö,, um ein Befoͤrderungs-Schreiben an in dieser Sache zum Austraͤgalgericht gewaͤhlte und bereits mittirte K. Hanndͤversche Ober -A Appellations-⸗Gericht zu Celle. St. 3. 1822. Nr. 80. 87. 95. und 97.) Das Verfahren bei diesem Gerichte wird dadurch aufgehal⸗ daß es nach seiner Prozeß-Ordnung nicht befugt ist, gegen t der streitenden Theile Praͤjudieien in Vollziehung zu setzen d in contumaciam zu verfahren, wenn nicht der andere strei⸗ de Theil besonders darauf antraͤgt. Letzteres ist bis jetzt den eigentlich streitenden Theilen — wozu nicht die Glaͤubiger, dern allein die Regierungen, zwischen welcher es streitig ist, wer befriedigen soll, zu rechnen sind — nicht, geschehen. Da nun dieser Lage der Sache den Glaͤubigern kein gesetzliches Mittel Gebote steht, den Fortgang des Verfahrens zu bewirken, so n dem Vorschlage des vortragenden Gesandten der Be⸗ uß gefaßt: die mit der Revision des Austraͤgal⸗Verfahrens beauftragte Kom⸗ ission zu ersuchen, daß sie in moͤglich kuͤrzester Frist besondere 'borschlaͤge daruͤber mache, wie, sowohl fuͤr den gegenwaͤrtigen ls jeden kuͤnftigen Fall, das von dem Ob. Appellattons-Ger. Celle zur Anzeige gebrachte mögliche Hinderniß, in Faͤllen des esten Artikels der Wiener Schluß-Akte, dem Art. 111. Nr. 8. des hundesschlusses v. 16. Jun. 1817 (daß laͤngstens binnen Jah⸗ eofrist von dem Austraͤgal-Gericht in der Hauptsache erkannt erden soll) nachzukommen, zu beseitigen seyn moͤchte. Il. Hiernächst wurde noch von dem Großherzogl. Mecklenbur⸗ hen fuͤr den Koͤnigl. Daͤnischen Gesandten uͤber ein Pensions— ich des vormal. Kurmainzischen Zoll⸗Einnehmers Knecht ein rag verlesen, woraus hervorging, daß selbiges auf gar keinem stsgrunde beruhe, weshalb der Reklamant durch Beschluß Versammlung ein fuͤr allemal mit seinem Gesuche abgewiesen 2 mit dieser Verhandlung die foͤrmliche Sitzung beendigt
Aus dem Protokoll der siebenten Sitzung vom 20. Maͤrz ist verzuͤglich zu bemerken: .
. Die Großherzog. Hessische Erklaͤrung in Betreff der Fode⸗ des ehemal. Matnzer Dom-⸗Kapitels an die bei dem aufge⸗
mn, Großherzogthume Frankfurt betheiligten Regierungen (S.
6. 1802 Nr. 66. 1823 Nr. 33). Die Erklaͤrung ging dahin: daß
Großherzogl. Hessische Regierung schon vor mehreren Jah⸗ h
46d ren mit der freien Stadt Frankfurt in der Art verglichen, da diese, vermittelst einer an sie gezahlten ren nr e , alle 2 die vormals Großherzogl. Frankfurtischen, jetzt Großherzogl. Hessi⸗ schen unbedeutenden Landestheile fallende Lasten übernommen habe. hes ch 9 2 , , . Foderung nicht interessirt u efinde sich auch nicht im Stande, irgend eine Aus * , d 8 . che e
J. Auf den Antrag des K. Hanndverschen Ge dem ehemaligen dr, ie g in fle sndien en dessen Pensionsgesuch noch nicht desinitiv erledigt werden kann, abermals — wie schon fruͤher geschehen — 150 Gulden aus den Kammerger. Sustentgtions- Geldern, welche sich in Verwahrung der Bundeskasse⸗Verwaltung befinden, vorschußweise bewilligt.
Ul. Hierauf machte der Großherzogl. He sfische Bundes Tags⸗Gesandte, Hr. v. Harnter, die Anzeige, daß Se. Koͤnigl. Hoh. der Großherzog fuͤr gut gefunden, ihn seinem fruͤhern und fort⸗ dauernd veibehaltenen Gesandschafts⸗ Posten zu Muͤnchen ganz wie⸗ der zuruͤck zu geben, und empfahl sich bei seinem Ausscheiden dem Andenken der Versammlung, unter Bezeugung seines Danks fuͤr das ihm stets bewiesene Wohlwollen und kollegialische Zu⸗ trauen, worguf der substituirte praͤsidirende K. Saͤch sische Ge⸗ sandte das Wort nahm, um die Gefuͤhle der Hochachtung und Freundschaft auszusprechen, welche von saͤmmtlichen Aan gn ten 19 Hire , . wuͤrden. ö
81S Das Praͤsidium zeigte nunmehr an, daß Se. Kalserl. Ldͤnigl. Maj, an die Stelle des zu Allerhöchsidero . ir. sters befoͤrderten bisherigen Praͤsidial Gesandten, Hrn. Grafen v. Buol-Sch auen stein, Külerhöchstders wirkl, Geheimen Rath, Hrn. Freiherrn von Muünch-Bellinghaufen, zum Praͤ—= sidigl-⸗Gesandten zu ernennen geruhet haben, und aß Erste⸗ y . ir nne , . der 41 andes, en, m , g „Letzterer aber sich in der ersten ung na herkoͤnmliche Art legitimiren werde. n, , .
Auf Antrag des Praͤsidii wurde verabredet, wegen eintreten
der Oster⸗Feiertage, die naͤchste 6, 10. April d. J. abzuhalten.
Hamburg, 165. April. Die hiesigen Blaͤtter melden aus Wien, daß am qten, in Folge eines aus Paris gekommenen Kou⸗ riers, an die, auf dem Rückmarsch aus Italien begriffenen Trup⸗ pen, der Befehl ergangen sey, Halt zu machen.
Am n. April fand hier ein in der Buͤhnen⸗Welt gewiß selte⸗ nes Fest statt. Ein achtbarer Mann, der Schauspicl-Birektor Si en fr. sein n , an n. als 2 Bis zum Sojdhrigen hat es, unsers Wissens, auf diesem schwierige noch 2 ß ; s w. ö 6 .
annover. (Aus der Kasselschen Zeitung. Der bisherige K. Hanndversche Gesandte zu Berlin, Freiherr von Det b h feen r ,, . und . der Kammer⸗Herr
ingen, a eschaͤftstraͤger am Koͤnigl. Preuß. ⸗ ie, , g gl. Preuß. Hofe ange iel, Am 9gten April starb hier der Etatsrath und Profe Dr. Reinhold, in einem Alter von einigen 6o Jahren. .
Ludwigslu st, 12. April. (Aus Hamburger Blaͤttern. Ge⸗ stern hat hieselbst die feierliche Taufe des neugebornen . Sohnes Sr. K. H. des Erb-⸗Großherzogs, statt gefunden. Schon Tages zuvor waren J. J. K. K. H. H. 1c. der Kronprinz, so wie die Prinzen Wilhelm und Karl von Preußen, Bruͤder J. K. H. un⸗ srer allverehrten Frau Erb-Großherzogin, hiefelbst von Beriln ein- gere fn, ein zahlreicher Adel und alles zum Hofstaat Gehoͤrige
atte sich von Schwerin und aus der Umgegend zur Feier des Ta⸗ ges hier eingefunden. Nachmittags, zwischen 5 und 6 Uhr, ward das Hochfuͤrstliche Kind von den Marschällen und dabei fun ktio⸗ nirenden Herren des Hofes aus den Zimmern der Allerh. Woͤchne⸗ rin abgeholt, und von der Frau Sfagts⸗-Ministerin von Plessen Exc, unter uUnterstuͤtzung zweler Kammerherren, bis in den goldnen Saal des Großherzogl. Schlosses getragen, wo die Herrschaften u. der Hofstaat den Zug erwarteten, Unter dem Donner des Ge⸗— schuͤtzes geschah hierauf die Taufe des Prinzen, der in derselben die Namen: Friedrich Franz Alexander, erhielt. Anwesende Allerh. und Hoͤchste Taufzeugen waren:; Se,. K. H. der Kronprinz von Preußen, der, Namens Seines Koͤnigl. Herrn Vaters, das Hoch⸗ fuͤrstl. Kind zur Taufe hielt, Se. K. H. unser regierender Groß⸗ herzog, J. K. H. die verwitwete Frau Erb⸗Großherzogin und Se. Hoh. der Herzog Gustav fuͤr Se. K. H. den Großherzog von Meck⸗ lenburg⸗Strelitz. Nach volliogener Taufhandlung war allgemeine Kour bei der Allerh. Woͤchnerin, nachdem J. K. H. durch die Land- Marschaͤlle die Gluͤckwuͤnsche der getreuen Mecklenb. Stande uͤber⸗ bracht worden waren. Abends ward in bunter Reihe an einer Ta⸗ fel von 76 Kouverts gespeiset, und außerdem war eine Marschals⸗ Tafel von 8a Kouverts, womit die Feier dieses festlichen Tages endete, dessen Freude besonders noch durch das Wohlbesinden J. „. H. der Frau Erb, Großherzogin Illexandrine, so wie durch Fi Gegenwart Derer Allerh, Herren Brüder, erhöhet wurde. Mor= gen wird der feierliche Kirchengang statt inden. Se. K. H. der Kronprinz und die beiden Prinzen von Preußen werden noch ei⸗ nige Tage hier verweilen, und dem Vernehmen nach, auch die nahe Residenzstabt Schwerin mit einem Besuche erfreuen.
Livorno, 24 Maͤrz. Zur Versendung von leichten und kost. baren Englischen Manufakturen und fuͤr Reisende von Alexandrien nach Katro, sollen Dampfschiffe errichtet werden. Der Pascha hat sich anheischig gemacht, immer 2 bis 500 Kameele bereit zu halten, um die Verbindung mit Suez zu erleichtern. Die Transport- Ko⸗— sten auf solchem Wege sollen fuͤr den Centner nicht über 5 Pfd. 24 ea, e goril. Gen d
reviso, 2. April. Gestern wurde Canovas Buͤste mit gro⸗ ßer Feierlichkeit im hiesigen Athenaͤum aufgestellt. Abends 3 ten Dilettanten im Philobramattschen Palaste eine Akademie auf.
Stockholm, 4. April. Gestern kam hier eine Deputation von 16 Lapplaͤndern aus dem Norw. und dem Schwed Finnmar⸗ ken, worunter einer mit dem Zeichen als Danebrogmann geziert, zu Fuß an, um im Namen ihrer Landsleute, der Regierung eine Bittschrift in Bezug auf den Gottesdienst und auf die Erlaub= niß zur Auffuͤhrung einer neuen Kirche auf ihre Kosten, zu über- reichen. Ihre Landestracht fiel allgemein hier auf.
Warschau, 20. April. Als Folge der im Königreiche ange⸗ ordneten Graͤnzsperre, ist mit dem Aufsicht⸗Personale eine sehr bedeutende Veraͤndernng voegenommen, und insonderheit in der Woywodschaft Augustowa, die Zahl der Aufsicht⸗Offieianten um die Haͤlfte vermindert worden. J
Seres, 20. Maͤrz. Vor drei Tagen wurde unser Erzbischof