489 deutend erhöht hat, am 13ten diese Stadt wieder verlassen. Ein Offteier schreibt aus Tolosa unterm 1aten und 23ten. „Wir sind hier mit einem unbeschreiblichen Enthusiasmus empfangen worden. Es giebt in dieser Stadt keinen Armen, der nicht bei unserm Einzuge das Aeutzere seiner Wohnung geschmuͤckt und des Abends die Fenster derselben erleuchtet hätts. Man sieht uns ern, weil wir das Land von dem Regimente der Kortes befreien, . Geld mitbringen und die Glaubens- Truppen schonen. Ue⸗ berall steht das Volk auf, und Kastilien wird, sagt man, uns mit offenen Armen empfangen. Heute n 13ten) hat uns ein Adju⸗ tant des Marschal Oudinot die Nachricht von dem Einruͤcken des General Quesada in Bilbao uͤberbracht. . Punkt ist für uns von Wichtigkeit, weil er uns die Mittel verschafft, unsere Verproviantirungen aus Bayonne zu Wasser bis auf 10 Lieues von Vittoria kommen zu lassen. Das Armee⸗Korps des General Molitor dürfte das erste seyn, welches sich mit dem Feinde messen wird, da Ballasteros mit etwa 12 bis 15,000 M. Navgrra decken zu wollen scheint. Den neusten Nachrichten zufolge ist die Bruͤcke Miranda del Ebro auf Abisbals Befehl abgetragen worden. Doch laubt man nicht, daß dieser General sich dem Uebergange uͤber en Ebro ernstlich widersetzen werde. Da man jetzt einsieht, daß wir alle unsere Beduͤrfnisse baar bezahlen, so werden uns von ver⸗ schiedenen Seiten Kauf⸗Antraͤge gemacht. Der Herzog von An⸗ gouleme geht am 14ten nach Villafranca, am igten nach Villa— Real, am ißten nach Mondragon und am 17ten nach Vittoria. Die Junta wird bereits am ihten in dieser letzteren Stadt ein⸗ treffen. Sie hat vor ihrem Abgange aus Bayonne folgende Pro⸗ klamation an die Spanische Nation erlgssen; „Hochherzige Spa⸗ nier! Nach dreijaͤhrigen allgemeinen Truͤbsalen, die die Empdrung einiger strafbgren Landes-Kinder uͤber Spanien verhaͤngt hat, hebt endlich der Tag des Friedens und mit ihm der gluͤckliche Ein fluß der Ordnung ünd Gerechtigkeit fuͤr Euch an. Europa, geruͤhrt von Eurem Ungluͤcke, ermuͤdet von der Stimme des Aufruhrs, verlangt sehnlichst das Ziel Eurer Leiden, und ein edelmüthiger Abkömmling des heiligen Ludwig uͤberschreitet Eure Graͤnzen an der nh eines loyalen und glorreichen Heeres, um unsere Bemuhungen zu unterstuͤtzen und Eure Wuͤnsche zu erfuͤllen. — Es sind nicht mehr jene feindlichen Fahnen, Spanier, die ehedem Eure Freiheit hedrohten; es ist das Friedens⸗Panier in den Haͤn⸗ den muthiger Krieger. Dieses Panter ist dazu bestimmt, die Wun⸗ Den zu heilen, die die Anarchie Euch geschlagen hat, bestimmt, die Kinder der Tapferkeit unter seinen Schutz z nehmen, die Thron und Altar wieder aufzurichten kommen; bestimmt, unsern ungluͤck—⸗ lichen Koͤnig und sein erhabenes Haus aus der Gefangenschäft zu befreien, in welcher sie von einer Hand voll rebellischer Untertha⸗ nen gehalten werden. Dieser ausgezeichnete Dienst, den unsere Alliirten uns leisten, erhaͤlt einen neuen Glanz durch die Uneigen⸗ nuͤtzigkeit und Großmuth, die denselben leiten. Wir versichern Euch auf unsere Treue und Ehre, daß kein ehrgeiziges Gefuͤhl, kein Privat⸗Interesse jenen edlen Entschluß eingegeben hat. Die emeinschaftliche Gefahr der Uebel, womit die Revolution Europa . hat den politischen Tugenden ihren fruͤhern Glanz, ihre ritterliche Eigenschaft wieder verliehen. Es ist troͤstend fuͤr die Menschheit, daß die Maßregeln der Kabinette, und die Rathschluͤsse der Koͤnige heutiges Tages erhabene und wiederholte Beispiele je⸗ ner Politik darbieten, die keine Gebiets⸗Erweiterung, keine eigen⸗ nützigen Vertrage, sondern einzig und allein die Befestigung der Grundsaͤtze der Gerechtigkeit und der von einer allgemeinen Auf⸗ 15sung bedrohten Gesellschaft beabsichtiget. Spanier, Europa laͤßt Eu⸗ rer Loyalitaͤt Gerechtigkeit widerfahren; es weiß, daß dies eine der Tugenden ist, die Euren Chgrakter am meisten adelt; es ist weit entfernt, Eure hochherzigen Gesinnungen mit denen zu verwech— seln, die die Vertheidiger der Revolution Euch beimessen, um die Frevel und Verbrechen einer bloßen Faktion mit dem Namen all⸗ Jemeiner Volksstimmung zu belggen s Der, Augenblick ist da, wo Ihr, frei von der Unterdruͤckung, die auf Euch lastete, Europa beweisen Tönnt, wie sehr gerechr und wohlverdient die Meinung war, die es von Euren Gesinnungen gefaßt hat. Ueberlassen wir nicht bloß un seren Ar⸗ ameen und denen ünserer Alliirten den Ruhm unserer Befreiung. Das Interesse der ganzen Nation erheischt, zu diesem großen Ünternehmen mitzuwirken; niemals aber moͤge die kraͤftige Verkuͤndigung ihres Wil⸗ lens sich mit einer jener Ausschweifungen besudeln, wobei die Ehre u. Großmuth sich beleidigt fuͤhlen. Spanier, die provisorische Junta erklart, daß sie die Beschluͤsse und Handlungen der von dem Auf⸗ ruhre errichteten Regierung nicht anerkennt, und daß sie daher die Landes⸗Verwaltung proyisorisch in der Art, wie sie vor der Fre⸗ velthat vom 7. Maͤrrz 1329 bestanden, wiederherstellt. Erst wenn auf solche Weise das Gebaͤude der Anarchie zerstoͤrt worden seyn, und der König, unser Herr, seine Freiheit wieder erlangt haben wird, dann erst können die Institutionen eingefuhrt werden, die die Um⸗ staͤnda erheischen und anrathen, und die Se. Maj. Euch zu bewil⸗ ligen geruhen werden. Die provisorische Regierungs-Junta der ie mishe Nation erkennt nur in der Person des Koͤniges den ur⸗ sprung und den Sitz der souverainen Gewalt an, und, als eine nothwendige Folge hievon, nimmt sie in ihr politisches System leine solche Yol ft ane auf, die nicht frei vom Koͤnige unter Zustimmung weiser Maͤnner, die er deshalb zu Rathe gezogen, aus⸗ egangen 9 Spanier, die Erfahrung, die Ihr gemacht, muß ure ganze Wachsamkeit erregen und Euch vor den hinterlistigen und stets truͤgerischen Einfluͤsterungen der Revolution bewahren. Unser Koͤnig, immer bereit, das Gluͤck seines Volkes zu sichern, wird, zweifest nicht, in unsern alten Gesetzen, in unsern guten Ge⸗ brauchen und Gewohnheiten, weise Einrichtungen finden, die, un= serm Charakter, unsern Sitten und Beduͤrfnissen angepaßt, auf eine dauernde und vortheilhafte Weise, unser kuͤnftiges Schicksal begruͤn⸗ den werden. Spanier, Euch ist der Ruhm aufbewahrt, die Hy⸗ dra der Revolution, die, aus allen Europaͤischen Staaten vertrie⸗ ben, in unserm Lande einen Zufluchtsort gesucht und Noth und Ungluͤck uͤber dasselbe , hat, gaͤnzlich zu vertilgen. Die voll⸗ kommenste Einigkeit sei der Wahlspruch unserer erhabenen Sache, und nur ein Wille bestehe, wo es nur einen Wunsch und ein Nilerfst giebt: das Heil der Religion, des Koͤniges und des aterlandes. Bayonne, 6. April 63g . uͤr die provisorische Junta, (gez.) Eguia. Erro. Calderon,
Folgendes ist die (im vorigen Stuͤcke dieser Zeitung er⸗ waͤhnte) Proklamation an die Franzdsische Armee, von der man mehrere Exemplare bei einer auf der Spanischen 27
verhafteten und jetzt in den hiesigen Gefaͤngnissen befindlichen M
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litair⸗Person gefunden hat, und woraus der revolutionairen Partei hervorgeht, aufzurettzen⸗ „Im großen Hauptquartiere der Armee freier M auf den Pyrenaͤischen Gebirgen, am 14. „Franzosen, nicht fern von uns ist die Zeit, wo Ihr, y⸗ Schicksale großer Nationen hiezu berufen, die ganze Welt 1 was Vaterlandsliebe und Volks⸗unabhaͤngigkeit uͤber große vermoͤgen; Ihr bekaͤmpftet stets mit neuem Erfolge die gegen an einem Tage und auf allen . Europas gewaffnete des Despotismus; umsonst versuchten die nordischen Horden sonst die machiavelistischen Kunstgriffe des stolzen Englandz, Muth und Eure Beharrlichkeit zu ermüden; Ihr setztet durch der der Tapferkeit die Goöttlosen in Erstaunen, die in ihrg genduͤnkel gewaͤhnt, sie durften sich nur zeigen, um Euch . terjochen und Euch aufs neue der Feudal⸗ Gewalt zu unter Ihr, beantwortetet ihren gottvergessenen Ruf von Pflicht j terwerfung nur mit dem heiligen Rufe von Freiheit un n landsliebe; frei leben oder sterben war Euer Wahlspruch, n fuͤhrte Euch stets den Weg des Ruhmes; Ihr lebtet, Eure erblaßten, und Fanatismus und Feudal⸗Wesen zerbrachen entbrannt ihre Fackeln und ihre Ketten in der Verzweifin Todes. — Es wuͤrde den zeitigen und kuͤnftigen Geschlechtr seltsames Schauspiel darbieten, wenn sie Euch heut als ein des Werkzeug der Tyrannei gegen ein eben so großes als h ziges Volk saͤhen, das Eure Tugenden lange bewundert, in in Eure Fußtapfen zu treten gewagt hat. Franzosen! wir Euch nicht als Feinde, sondern als Bruͤder entgegen. Wir uns gewaffnet gegenuber: wer von Euch, der den Franzi Namen mit Ehren traͤgt, wird nicht vor dem Gedanken“ die moͤrderische Kugel in unsere Reihen zu schleudern, wo ste nur einen freien Mann treffen kann? — Die fremden R nachdem sie sich bemuͤht, Euren Ruhm, den sie nicht einm verdunkeln vermocht, gaͤnzlich zu verwischen, wagen es heut, Schande und Entehrung zu gebieten. Werdet Ihr, Siegn Fleurus, Jeng, Austerlitz und Wagram, ihren treulosen Eing⸗ gen nicht widerstehen? Werdet Ihr mit Eurem Blute die Ez That, mit der man Euch bedecken will, die Knechtschaft von Europa, hesiegeln? werdet Ihr der Stimme Eurer Tyrannen gen, um Eure eigenen Rechte zu bekaͤmpfen, sta:t sie zu verth gen? und wollt Ihr nur dazu in unsere Reihen kommen, um und Verderben unter uns zu verbreiten, waͤhrend die heilige ß heit sie Euch offnet, und Euch durch die auf den Pyrer wehende, dreifarbige Fahne, von der ste noch einmal Enre su mit ehrenvollen Narben bedeckte Stirn beschattet zu sehen wi Ihr Braven aller Waffengatt
unwiderleglich die die Truppen zur Em
zu sich einladet? ; der Franzoͤsischen Armee, die Ihr in Eurem Busen noch! Funken jenes heiligen Feuers bewahrt, das Euch fruͤher he an Euch richten wir diesen edelmuͤthigen Ruf; vertheidigt m
die majestaͤtische Sache der Völker gegen eine Hand voll ünter
ker; daz Vaterland, die Ehre, Euer eigener Vortheil gebiett Euch. Kommt, Ihr werdet uns mit hinlaͤnglichen Kraͤften he Ihr werdet in unseren Reihen Landsleute ünd Waffen-Gefuͤ
finden, die geschworen, ihre Rechte, die Freiheit und Unabhän i 7 mußte, war die Brittische Regierung tief durchdrungen von
keit des Volkes, bis auf den letzten Blutstropfen zu verthen Es lebe die Freiheit! Es lebe Napoleon 11. Es lehen Braven!“
(Das zweite vorgefundene Aktenstuͤck, ein Manifest an die; zoͤsische Nation, werden wir im naͤchsten Stuͤcke liefern.)
Es heißt, daß die Regierung, von dem Gesichtspunkte q hend, daß sie sich mit dem eigentlichen Spanien nicht in Krig finde, keine Marque⸗Briefe austheilen und die Kaperei zur uberhaupt nicht gestatten werde; auch soll die Königl. M den Befehl erhalten haben, nur bewaffnete Spanische Fah wegzunehmen, den Handels-Schiffen aber freien Lauf zun Es wird hinzugefuͤgt, das den uͤbrigen Schiffahrt treib Staaten von diesem Beschlusse Nachricht mit dem Ersuchen ben worden sey, um dagegen auch ihrerseits sowohl die Aust Spanischer Raub⸗Schiffe in ihren Hafen, als den Verkauf de diesen etwa aufgebrachten Prisen zu verbieten.
An dem vorgestrigen Minister⸗Rathe, bei dem der Koͤnig in son praͤsidirte, nahm der Kriegs⸗Minister, Unpaͤßlichkeit halber, Theil. Er hat gleich nach seiner Ruͤckkunft mehrere von den comte Digeon gemachte Veraͤnderungen abgeschafft, und na 6 eech den General-Sekretair Hrn. Perceval wieder z
erufen.
Am ißten hatten die National⸗Gardisten, die am 12. 1 als am Jahres⸗Tage, wo vor 9 Jahren Monsiteur in die h Stadt eingezogen, den Dienst bei Sr. K. H. versehen haben, ein ches Mahl veranstaltet, bei welchem der heiterste Sinn hen und wo unter andern ein Offieier des General-Staabes dem zoge von Angouleme folgenden Toast brachte: „Moͤge er mit ueuen Lorbern geschmuͤckt, in unsere Mitte zuruͤckt und Europa beweisen, daß der erste Sohn Frankreichs auch? erster Krieger ist!“
Ein gewisser Cousot in Dijon, der, ohne vorherige Ank
gung und ohne den Namen des Druckers zu bemerken, ver dene, auf eine in Chaumont unter dem Namen des Orden Freundschaft bestandene geheime Gesellschaft Bezug hr de Schriften gedruckt, ist in eine Geldstrafe von zoo0 Ft nommen worden. Der ehemalige Kassirer des Theaters am Thore Saint⸗ tin, Namens Lefeuve, und sein Unter⸗Kassirer, Jacques, sind gen Wuchers, zu resp. 500 und 2000 Fr. Gelidstrafe vern worden. Sie hatten den Schauspielern Vorschuͤsse auf ihre gegen 6 pCt. monatlicher Zinsen gemacht.
— Das durch Belgische Blaͤtter verbreitete Geruͤcht, alsh sich aus der 16ten Militair⸗Division Franzoͤsische Officier⸗ Halb.⸗ Sold, heimlich nach England eingeschifft, ist durchaut gegruͤndet. Die letzte Inspektion hat ergeben, daß auch nicht Dffieler seinen Wohnort verlassen hat.
In Rochefort ist am 11. d. M. die Fregatte „la Magicier
von 43 Kanonen, von Stapel gelassen worden.
Bayonne, 11. April. Am 6sten v. M. ist der Graf Ab ; h! . = ch Es bleibt also nur noch uͤbrig, das Verhalten zu erklaͤren, wel⸗
von Madrid nach Sevilla abgereist. Vorher erließ er no Rundschreiben an alle Familien⸗Vaͤter, deren Söhne in den schiedenen Royalisten⸗Korps dienen, worin er sie auffodert, Soͤhne zuruͤckzurufen, mit der Drohung, daß, wenn sie n men, die National-Rache sie vertilgen werde.
Der General⸗Kommandant zu Valencia, Jose de Castellar
nde, worin diese
ich ft sind, n befolgen wuͤnschen und beabsichtigen.“
1
um igtett Maͤrz folgende Bekatntmachugtg erlasselt, welche die
l ch Lage der dortigen Bewohner mehr andeutet, als jede
ilderung: „Bewohner von Valencig! Die Um⸗ 6 rin; sich befindet, Umstaͤnde, die Euch allen veranlaͤssen mich, in Betracht der Naͤhe der Aufruͤh⸗ folgende Artikel zu dekretiren: — Dieser Platz ist in Belage⸗ e Lend erklaͤrt. — Alle Bewohner, die Waffen haben, wer⸗ in Laufe des Tages vor ihren resp. Alkalden erscheinen von der Zahl der Burger, die jedes Haus enthalt, dem Alka⸗ Kenntniß geben, um zu dem Dienste, der noͤthig werden kann, taucht zu werden. Man benachrichtigt sie warnend, daß derje⸗ , der dieses, vom Vgterlande gebieterisch gefoderten, Dien⸗ sich weigern wurde, als ein Feind der Konstitution betrachtet den wird! — Man verbietet jede Versammlung von mehr als Personen, von welchem Stande sie guch seyn mogen, sowohl Tag als bei Nacht, auf den offentlichen Platzen oder in den kaßen; die Uebertreter werden vor ein Kriegs⸗ Gericht gestellt d erschossen werden. — Es wird ebenfalls einer jeden Person oten, ohne eine schriftliche Erlaubniß von der konstitutionellen nnicipalitaͤt oder dem Chef, unter welchem sie steht, bewaffnet seyn; ausgenommen hievon sind die Individuen, die zur ste⸗ den Armee oder Lokal⸗-Miliz gehören; die Uebertreter werden ein Kriegs⸗Gericht gestellt ünd erschossen werden. — So lange Stadt im Belagerüngs⸗Zustande seyn wird, sollen die Moͤn⸗ von allen Kloͤstern, unter der Verantwortlichkeit ihrer resp. hten darin beisammen bleiben; die Uebertreter werden vor ein as⸗Gericht gestellt und erschossen. — Unter den gegenwaͤrtigen anden sollen die Bewohner dieser Stadt vom Einbruche der cht an, bis zu Tages⸗Anbruch, ihre Haͤuser erleuchtet halten. — Bewohner durfen ihre Haͤuser nicht verlassen, wenn sie nicht Nothwendigkeit, die sie dazu veranlaßt, anzugeben vermdgen, H wenn sie nicht von den Behoͤrden in bͤffentlichem Interesse, irgend einem Dienste gebraucht werden.“ ö. — 12. April. Mehrere mit Mund-⸗Vorraͤthen fuͤr die Armee dene Schiffe, liegen zur Abfahrt nach dem Passage⸗ Hafen ft. — Ein von Bilbao ausgelaufenes mit Mehl und Weitzen be⸗ tetes Spanisches Schiff, das, fuͤr Barcelona bestimmt, im sage⸗- Hafen anzulegen gendthigt gewesen, ist in unsere nde gekonimen. — Das 3te Armee ⸗ Korps unter dem Fuͤrsten Hohenlohe, ist am gten, uͤber St. Jean⸗Pied⸗de⸗port, in anten eingeruͤckt. Die sogenannte Glaubens-Armee hat den Titel Armee von
tlaͤuftige
warra angenommen.
London, 15. April. Unter den, gestern, beiden Haͤusern, von Ministern mitgetheilten Dokumenten uͤber die Theilnahme Eng⸗ g an den neusten, die Verhaͤltnisse zwischen Frankreich und mien betreffenden Verhandlungen, befindet sich guch das Schrei⸗ des Staats⸗Sekretairs Hrn. Canning an Sir Ch. Stuart, vom Maͤrz d. J. In diesem heißt es unter andern.
Bei Betrachtung alles Unheiles, das der Krieg uͤber Frank⸗ h, und durch Frankreich zuletzt vielleicht üͤber Europg bringen te, und welches er unmittelbarer und unvermeidlicher über
anien bringen muͤßte, dessen innere Zwistigkeiten und Aufre⸗
gen ein Krieg mit dem Auslande nothwendig erhoͤhen und ver⸗
Nothwendigkeit der Erhaltung des Friedens zwischen beiden Köͤ⸗ fächen und beschloß daher, sie mochte mit dem Charakter eines mttlers foͤrmlich bekleidet seyn oder nicht, jede Anstrengung zu hen und jeden sich darbietenden Anlaß zu benutzen, um die Feind⸗ gleiten zu verhuͤten. Die Frage war jetzt eine bloß und gaͤnz⸗ jwischen Spanien und Frankreich schwebende geworden, und handelte sich nicht sowohl um die Untersuchung, wie die Ver— nisse zwischen diesen beiden Regierungen zu der gegenwaͤrti⸗ hartnaͤckigen Verwickelung gediehen als vielmehr, wie diese wickelung, ohne zu den Waffen zu greifen, zu loͤsen und guͤtliche Ausgleichung durch gegenseitige Eroͤrterung und Ein⸗ ung herbetzufuͤhren seyn moͤchte.“
„Nichts hatte Se. Maj. vermbgen koͤnnen, der Spanischen lon eine Revision ihrer Stagts⸗Einrichtnngen als Preis der ndschaft Sr. Maj. unter den Fuß zu geben. Allein Spanier von Parteien und von jeder Art gaben zu, daß einige Modifika⸗
en der Verfassung von 1512 unumgaͤnglich nothwendig seyen; da in einer Krisis, wie diejenige, worin Spanien, zugleich ver⸗ durch das Elend des Buͤrger⸗Krieges und durch die Gefahr ei⸗ Invasion von außen, sich befand, die Annahme von, an sich hals so wuͤnschenswerth eingestandenen Modifikationen diesem je eine Aussicht zur Ausgleichung seiner einh eimischen Uneinig⸗ n geben und zugleich die Franz. Regierung vermoͤgen konnte, die ende Stellung aufzugeben, welche sie gegen Spanien genom⸗ so fühlte die Brittische Regierung, daß kein zartsinniger vel und keine Furcht vor uͤbler Auslegung sie abhalten durfte, ernstichen Wunsch zu aͤußern, daß die Spanier es uͤber sich nnen mochten, Modifikationen in Ueberlegung zu nehmen, wenigstens zu erklaͤren, daß sie es kuͤnftig thun wollen.“ „Es ist überflüͤssig geworden, jetzt zu eroͤrtern, was die Folge ngelegentlichen Bestrebungen Sr. Maj. gewesen seyn wuͤrde, een , , zwischen Frankreich und Spanien herheizufuͤh⸗ wenn kein Ereigniß den 'n, n, n, ee unterbrochen Wie ungeneigt die Spanische Regierung auch immer seyn te, den ersten Schritt zu einer solchen Ausgleichung zu thun, inn doch nicht verhehlt werden, daß die in der Rede vom mne bei Erdffnung der Kammern zu Paris von der Franz. Re⸗ ng bekannten Grundsaͤtze und aufgestellten Praͤtensionen dem lge einer freundschaftlichen Dazwischenkunft neue Hindernisse in Weg legten. Die Mittheilung dieser Rede an die Britt. rung wurde freilich von erneuerter Versicherung der friedli⸗ Hesinnungen Frankreichs begleitet, und die Franz. Minister mach⸗ ine Auslegung der Stelle, die am meisten einen unguͤnstigen kuck in Spanien hervorbringen zu muͤssen schten, wodurch zuruͤckstoßende dieser Stelle zum Theil verschwinden sollte. alle Bersuche der Brittischen Regierung, solchen Versi— gen und Auslegungen in Madrid Eingang zu verschaffen, ken fehl. Die Hoffnüng eines Erfolges wurde nach und nach icher, und ist jetzt gaͤnzlich verschwunden.“
Se. Maj. in einem Kampfe zwischen zwei Nationen, mit de— der Sie durch Bande der Freundschaft und der Allianz ver⸗
Die w
ederholt bezeugte Abneigung der Regierung Sr. Al⸗ sstl. Maj. gegen alle Plane der Ehrsucht ud
Vergrößerung,
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herbietet jedel Argtzohtt einch vott Franzosischet Seite beabsichtigten fortwaͤhrenden Militair Besetzung Spaniens oder der k , ah, die verletzend für die Un⸗
; . 3 ür Spani [ nisse 2 . in heurden n n de,,
„Die wiederholten Versicherungen, welche Se. Maj, von der Entschließung Frankreichs empfangen haben, die 3 * Aller⸗ glaͤubigsten Maj. zu respekttren, entbinden Se. Maj von jeder Be⸗ sorgntß, daß Sie aufgefodert werden möchten, die Verpflichtungen zener innigen Defensiv- Verbindung zu erfüllen, die fo lange zwi⸗ schen den Kronen Großbritannien und Portugal bestanden hat.“
„Was die Provinzen in Amerika betrifft, welche sich von der Krone Spaniens unabhaͤngig erklaͤrt, fo scheinen di Zeit und der Lauf der Ereignisst ihre Trennung vom Mutter⸗ Lande wesentlich entschieden zu haben, wenn auch die foͤrmliche Anerkennung dieser Provinzen als unabhaͤngiger Staaten durch Se. Mai. beschleuniget oder verzoͤgert werden kann, sowohl durch ver⸗ schiedene aͤußere Umstaͤnde als durch das mehr oder weniger he⸗ friedigende Fortschreiten eines jeden dieser Staaten zu einer reg el⸗ maͤßigen u nd feststehen den Regterungsform. Spanien ist laͤngst von den Ansichten Sr. Maj. uͤber diesen Gegenstand benachrichtigt wor= den. Indem Se. Maj auf die feierlichste Weise jeder Absicht Ih⸗ rerseits widersprechen, sich auch nur den geringsten Antheil der ge⸗ wesenen Spanischen Besitzungen in Amerika zuzueignen, halten sich Se. Maj. dagegen auch versichert, daß von Frankreich , ,, . werde gemacht werden, irgend eine dieser Besitzungen von Span en, in ,. Eroberung oder Abtretung, unter ö Herrschaft zu
„Diese offene Erklaͤrung uͤber die Punkte, uͤber welche viellei t allein die Moglichkeit einer Reibung zwischen eher = Großbritannien im Verlauf eines Krieges zwischen Frankreich und Spanien duͤrfte befuͤrchtet werden knnen, werden Ew. Excell. dem Hrn. v. Chateaubriand vorlegen, als eingegeben von dem waͤrm⸗ sten Wunsche, eine strenge und ungbweichliche Neutralität in jenem Kriege zu bewahren; eine Neutralität, die keiner Aenderung ge⸗ gen den einen oder den andern Theil unterworfen werden wird, fo lange die Ehre und gerechten Vortheile Großbritanniens von belden inne,,
„Schlteßlich soll ich Ew. Exe. beauftragen, dem Franzoͤsischen Ministerio zu erklaͤren, daß Seine Maje staͤt a ., 3 werden, die Einlegung Ihrer , Dienste zu erneuern, um Feindseligkeiten zu beendigen, welche abzuwenden Se. Maj. so an⸗ gelegentlich, obgleich erfolglos, bemuͤht gewesen sind.“
Der „Prinz Regent“ von 120 Kanonen, welcher am Sonnabend zu Chatham vom Stapel gelassen, tragt 2620 Tonnen.
Morgen feiert die hiesige ,,, ihr Stiftungs⸗ Fest. In den 19 Jahren des Bestehens dieses Etabliffements sind in dem selben 44341 Augenkranke, unter welchen g Blind⸗Geborne, ganz oder zum Theil geheilt. Im Jahre 1822 betrug die Zahl der mit Erfolg behandelten on, wovon 7 Blind⸗Geborne.
Der Gesammt⸗Betraͤg des reinen Soll⸗Einkommens fuͤr d. J. 1823 ist folgender: Zoͤlle 3, qo6,642 Pf. St.; Accise a5, S6, 922 Pf. Auflagen auf bestimmte Gegenstaͤnde,
n ne,. e, . Pf. oder 4884330 tases, 6,874,855 Pf. Unterschiedliche Einkuͤ 2b, 578 Pf. Haupt⸗Sumnie 49,ood os, Pf. 99 ö ö e, „a8. April, Lord Althörps Motion, die Aufhebung der Bill wider fremde Kriegs-Dien ste, ward vorgestern mit 215 gegen 10 Stimmen verworfen. Ueber die Petition für die katholischen Fo⸗ derungen, kam es zwischen Hrn. Brougham und Canning zu dei= nem sehr scharfen, in Persoͤnlichkeiten uͤbergehen den Wortwechsel, der nur durch die Vermittelung des Sir R. Wilson geschlichtet wurde; der Antrag über die kathol, Frage selbst, ward verworfen.
Darm stadt, 128. April. In Offenbach hat sich ein Ausschuß von dasigen Bekennern des , , Glaubens gebildet, dessen Zweck ist, sich solcher armen jüdischen Kinder anzunehmen, welche Willen zur Erlernung nuͤtzlicher Handwerke zeigen. Im v. J. sind bereits 1ß Knaben, verschiedenen wackeren Haͤnzwerkg-Meistern an vertrgut und noch gußerdem im Schreiben, Zeichnen und anderen en,, 1, worden.
er Kammerherr und Obriste der Garde-du⸗Corps, Freiherr von Weichs, ist mit Beibehaltung seiner bisher gelcisteten ö zum ö , ;
Frankfurt, 18. April. Vorgestern ist der Kaiserl. Oesterr. Staats-Minister Graf v. Buol⸗Schauenst ein, 3. seiner ter milie, von hier nach Wien abgereist.
Würzburg, 22. Maͤrz. Das hiesige Kloster der barfuͤßigen Karmeliter (Hatrirm discalecatorum) hatte kaum, auf seinen Antrag, die Erlaubniß von der Regierung erhalten, sechs Novizen aufzü— nehmen, um das Konvent wieder zu ergaͤnzen, als sich zwanzig . Studenten gus allen vier Fakultaͤten meldeten, und alle Gönner und Freunde um Fursprache bestuͤrmten, damit sie die Stim⸗ men der Konventuglen fuͤr sich erhielten. Gestern wurde im Klo—⸗ ster daruͤber Kapitel gehalten; das Resultat war die Aufnahme von sechs Kandidaten. Der heilige Vater hatte auf den Antrag des Konvents schon fruͤher die Dispensation ertheilt, daß die neuen und alten Konventualen, Schuhe, Struͤmpfe und linnene Hemden (statt der fruͤheren wollenen, tragen durften, damit durch diese Annäͤhe⸗ rung an den Zeitgeist um so mehr das Publikum fuͤr die Wiederer⸗= e,. der Klo . , ,. e, , ⸗
ien, 1g. April. Der heutige Oesterr. Beob. enthaͤlt u andern folgende Erklarung des Grafen Pino: ö 36 „Villanova (am Comer⸗-See, den 6. Aprit 1823.
„Der Feldmarschal- Lieutenant Graf Pino erachtet es für seine Pflicht, das von einigen Journalisten in ihren Blaͤttern unverschaͤm— terweise verbreitete hinterlistige, niedertraͤchtige und abgeschmackte Maͤhrchen, daß der General Pino sich gegenwartig in Catalonien befinde, öffentlich Luͤgen zu strgfen; und den selhen zu erklaren, daß er seit dem Jahre 1814 mit Allerhöͤchster Bewilligung, ununterbro chen im Schooße seiner Familie gelebt hat und noch lebt, und daß er die Waffen, nie wieder ergreifen wird, als auf Befehl und zu⸗= folge des Willens seines Allerhoͤchsten Monarchen; in dessen Dien sten er stets all sein Blut zum Beweise seiner tiefen Verehrung und seines unausloͤschlichen ehrfurchtsvollen Dankes fuͤr die erhal⸗ tenen ausgezeichneten Wohlthaten, zu vergießen bereit ist.
Graf Pino, Feldmarschal⸗Lieutenant.“
Rom, 3 April Monsignor Bartolomeo Mendcchio, Beicht⸗ Vater Sr. Heiligkeit, ist am . . M. mit Tode abgegangen. — Waͤhrend wir noch den unsterblichen Canova betrauern, drohte ein ungluͤcklicher Zufall, uns auch den berühmten Thorwaldsen zu rau⸗