1823 / 51 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 29 Apr 1823 18:00:01 GMT) scan diff

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ben. Ein Knabe spielte in dessen Werkstaͤtte mit einer Pistole,

welche plötzlich losging, glücklicherweise dem Künstler aber nur eine

leichte Verletzung der Haut verursachte. ö icronymus Bonaparte ist hier angekommen, um sich für im.

mer hier niederzulassen, und hat zu dem Ende den schoͤnen Pallast

seines Bruders Lucian gekauft, welcher den Aufenthalt zu Viterbo

vorzieht. .

Palermo, 12. Maͤrz. Bei den, in den Umgegenden kuͤrzlich statt gefundenen Erd- Erschuͤtterungen sind in Cefalu und Ciminng Montemaggqiore, das Theater nebst

mehrere Kirchthuͤrme, und in ͤ einem Magazine eingestürzt. Am meisten hat Naso gelitten, wo und alle Kirchen und an⸗

beinahe alle Wohnhaͤuser unbewohnbar, ille Kirg dere Gebäude bedeutend beschaͤdiget oder eingestuͤrzt sind. Messina und Eatania haben am wenigsten gelitten. St. Petersburg, 15. April Am Montage hatte der hier angekommene neue Niederlaͤndische Geschaͤftstraͤger, Baron Heekeren d. Enhuyzen das Glück, Sr. Maj. und Kaiser vorgestellt zu wer⸗ den, und der gewesene Niederlaͤndische Geschaͤftstrager, Hr. Devel, hatte, bei Gelegenheit seiner Abreise, seine Abschieds⸗Au⸗

dienz. .

Pie heutige Zeitung liefert einen umstaͤndlichen Bericht über die zum Besten der Griechen eingekommenen freiwilligen Beitraͤge, deren Gefammt⸗Betrag sich auf 1,ogo,o o Rubel belaͤuft, ohne der andern zahllosen Unterstuͤtzungen zu gedenken, die besonders in Odessa und der dortigen Umgegend den armen Ungluͤcklichen auf das großmuͤthigste gi Theil wurden. .

Am gten April ging die Newa, die seit dem 21sten Dec. mit

Eis belegt war, wieder auf. ;

Zante, 15. Maͤrz. (Auszug aus einem Privatschreiben.) Nach der Einnahme von Napoli di Romanig, gab der Griechische Anfuͤh⸗ rer Rikitas den Befehl, die beiden Tuͤrlischen Paschas mit ihren Harems nach Tripolizza zu fuͤhren, und sie dort so lange festzuhal⸗ ten, bis sie das versprochene Loͤsegeld entrichtet haben würden; es war ihnen namlich keine Kapitulation bewilligt, sondern die Festung war mit Sturm eingenommen worden. Jeder Tuͤrkische Gefangene erhielt von der Griechischen Regierung ein Hemde, eine Decke und z0 Piaster, worauf sie zum Theil an Bord einer Englischen Fre⸗ gatte nach Smyrna, zum Theil auf verschiedenen Griechischen Fahrzeugen nach Scala⸗nuova in Klein⸗Asien transportirt wurden, wo ste indessen, kaum angelangt, den Poͤbel gegen die Christen auf⸗ hetzten, und ein schreckliches Blutbad unter. ihnen anrichteten. Die in Napoli di Romania vorgefundenen Reichthuͤmer, bestehend in 375 Kanonen, Go, oo Flinten, Mobilien, Silberzeug u. s. w. sind in Magazine deponirt worden, und sollen erst nach der Einnahme von Korinth und Patras zu drei gletchen Theilen vertheilt werden, wovon der eine der Regierung, der zweite den Landtruppen, und der dritte der Marine zufaͤllt. Bei herannahendem Fruͤhlinge bemerkt man auf allen Inseln Griechenlands eine beispiellose Thaͤ⸗ tigkeit. Alle Landungs⸗ Plaͤtze, wo die Tuͤrkische Flotte sich zeigen möchte, sind mit Brandern versehen worden. An den Afrikanischen Kuͤsten allein kreuzen in diesem Augenblicke 0 wohlbewaffnete Griechische Schiffe, um das Auslaufen Barbareskischer Fahrzeuge zu verhindern, oder sie auf offenem Meere zu vernichten. Die Besterreichsche Kriegs⸗Brigg Monteeuculi, von a4 Kanonen, Kapt. Patimen, die der Tuͤrkischen Garnison von Patras Lebensmittel suführen wollte, ist von drei Griechischen Fahrzeugen auf unsere 1 aufgebracht worden.

Am 2. dieses Monats traf der Viee⸗Ad⸗

Kommandant der Brittischen See⸗ Malta kommend, hier ein. Der Oheim des Grafen Amarante, Gencral Anton da Silveira, derselbe, der . J. 1820 Praͤsident der wiederherstellenden Junta von Porto war, ist jetzt zur Fahne seines Neffen übergetreten Am i9gten waren unter Anderen der Graf v Aidoa, den feine Verwandtschaft mit dem Grafen von Palmella verdaͤchtig macht, und der Graf von S. Lorenzo, aus Lissabon ins Innere verwiesen worden. .

Die hiesigen Kortes haben unterm 24asten d, M. Se. Mai, den

dnig eine Verfügung sanktioniren lasen, nach welcher alle Ort⸗ chaften, welche gegen das lonstitutionelle System aufstehen, ohne dazu von Militair⸗ Gewalt gendthigt zu seyn, außer dem Schutze der Gesetze betrachtet, kriegsrechtlich behandelt, und die desfallsigen Kosten aus den Gütern der Unzufrledenen bestritten werden sollen. Der König hat zugleich eine Proklamation in diesem Sinne er⸗ lassen, worin vor den Greueln des Buͤrger - Krieges gewarnt, und das Portugiesische Volk zur Ruhe und Eintracht, wie zur Fortdauer der Liebe zu seinem Koͤnige ermahnt wird.

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Berlin. Von der Sammlung einzelner Au f saͤtz e über Gegenstäͤnde des Münz-⸗Wesens und der Mn z⸗ Kunde, welche der Königl. General -Wardein, Hr. Loos (bei Mittler) herausgiebt, sind bereits 3 Hefte erschienen; unter andern darin enthaltenen höchst lehrreichen und lesenswerthen Aufsaͤtzen, verdient befonders die Abhandlung uͤber die Koͤnigl. neue, nach dem Gesetze vom zo. Sept. 1821 ausgepragte Scheide⸗Muͤnze, die Aufmerksamkeit jedes Preußen, indem darin der Herr Verfasser mit großer Sachkenntniß und Umsicht, auszufuͤhren sich bemuͤht, daß gedachte Scheide Münze zu den allerbesten gehöre, welche je⸗ mals gepraͤgt worden. . Breskau. Die zu Rudelsdorf gestorbene verwitwete v. Schick⸗ fuß hat der dasigen evangelischen Kirche 1000 Rthlr Kour, und zu 2 Stiftung für die Dorf-Armen zu Rudelsdorf 50 Rthlr. ver⸗ ma t. * * Köln, 18. April. Der Anklage Senat des hiesigen Appellations Hofes hat am 18ten d, in der bekannten Kriminal-Sache gegen den Superintendenten Schneegans und Komplicen erkannt, daß egen den ic. Schneegans u. Evers u. den Notar Born, keine Anklage att finde, dahin gegen ist der Polizei⸗Kommissgir Haas zu Kreuß= nach, des qualificirten Diebstahls angeklagt, und vor die Assisen zu

Koblenz verwiesen.

Korfu, 7. Maͤrz. miral Sir Graham Moore, Macht im Mittel⸗Meere, von Lissabon, 25. Maͤrz.

Wechsel⸗, Geld⸗ und Fonds⸗Kourse. Ham burg, 22. April. Amsterdam k. S. 195 pCt., 2 Mon, 1053 vCt, mit s besser . begehrt. London k. S. 37 Schill. 6 Den., 2 Mon. 37 Schill. 3 D

en., mit Den. besser zu lassen.

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Pari Men 6 Schill, zu lassen. Bordeant 2 Men.

Schill. O Kopenhagen k. S. 249 pCt., Breslau 6 W. Schill,, Stille. Wien in eflecür 6 W. 1495 pCt., Pra! esfectiv 6 W. 6 pCt., Augsburg 6 W. 1483 pCt., 2 Mon. not. Kours zu affen. Frankfurt 6 W. 1493 pCt., angeboten Leipzig z. M. 1483 pCt. St. Petersburg 2 Mon. 83. Sg zu haben. Diskonto 3 pCt. Geld.

Louisd'or 11 Mark 4 Schill, zu lassen. Gold al mares Schill, zu lassen. Daͤn. Groh Kour. 1255 pCt. Hamb. Kour. 125 pCt. Neue Stuͤcke fuͤr voll zo pCt. 1 ling⸗Stuͤcke 26 u. 2, pCt. Fein Silber , Mark 105 S Silber in Sorten 13 Loth 5 Gran à 24 Loth Gran ] 107 Schill, Preußische Muͤnze V Mark 54 Schill, zu

Preuß. Praͤmienscheine, à 202 Mark Bko. Briefe, Mrk. Bko. Geld. .

Preuß. Engl. Anleihe von 18198 pr. kont. Zo? 817 pg . Engl. Anleihe von 1822 pr. kont. 83 . 79 pCt., nich macht.

Norweg. Anleihe 2 5 pCt. bei Gebruͤder Benecke, à 83 zu haben, à 865 pCt., zu lassen. Desgl. à 6 pCt. bei ha und Sohn * gos pCt. Geber, à go péCt— Nehmer.

Daͤn. Anl. erste Abth. a 5 pCt. Zinsen, 823. 8.5 pCt., n desgl. a 5 pCt., 81. 85, pCt., Einige Frage.

Daͤn. Engl. Anl. in Bko. Mrk. 99g pCt., Briefe.

Oesterr. Loose à 250 Fl. pr. kont. 957 pCt., pr. ult. Mu pCt., angeboten; Metalliques pr. kont. 3 785 . 79 pCt., auf nat 786. 7833 pCt., ohne Umsatz. Wiener Banko⸗Aktin kont. 375 pCt., pr. ult. Mai 8755 pCt., Kleinigketten gemacht

Berlin, 25. April. London 3 Mon. à 7 Rthlr. 47 Gt, Hamburg 2 Mon. à 153 pCt., kurz à 155 pCt., Amsterde Mon. 2 1475 pCt., Paris 2 Mon. à Iz pCt., Augsht Mon. 2 1064 pCt., Frankfurt a. M 2 Mon. à 1031 pt, Wien in 20 Er. 2 Mon à 104 pCt., Trassenten. St. Ph burg 3 W. mit 287) pCt. Anfangs bezahlt, zuletzt Briefe; n Mon. Zeit à 283 pCt, Geber. Diskonto à 23 pCt. mehr als Briefe. Friedrichsd'or 2 1163 pCt. zu haben, à 1155 p06 machen. Praͤmien⸗ Staats ⸗Schuldscheine p. C. à 103 Verkaͤufer. Stagats⸗Schuldscheine 2 715 pCt. Geber, R Nehmer. Preuß. Englische Anleihe à 863 pCt. Briefe, pCt. Geld. Norwegische Anleihe der Hamb. Avista⸗Kours pCt. à 8zz3 pCt. zu haben, à 87) pCt, zu lassen. Desterreich r g. Obligationen p. C. à 84 pCt., Geber. Oesterreich i. e in Loosen à 100 Fl. p. Mai und Junius à 1231 pCt.

aben.

Königliche Schauspiele.

Sonnab. 26. April. Im Schauspielhause: Der Schiff tain, oder die Unbefangenen, Vaudeville in 1 Aufß, nach Franzoöͤsischen und mit Musik von C. Blum. Hierauf: Das ich! laͤndl. Scene in 1 Aufz, von Huth. Und: Die Heirat

zwoͤlften Jahre, Singsp, in 1 Aufz, nach dem Franzoͤsischen!

Seribe bearbeitet und mit Musik von C. Blum.

In Potsdam: Korner. Hierauf zum erstenmale: Geschaͤftswuth, Lustsp. in z nach dem Daͤnischen des Holberg, uüͤbersetzt von Hrn. v. ten, Schauspieler und Regisseur des Theaters zu Leipzig. Pas seul, getanzt von Mlle. Roͤnisch. Pas de deux, getanzt von! Lemiẽre und Mad. Hoguet⸗Vestris. Pas de deux, getanzt von! Gasperini und Hrn. Richter. Pas de trois, getanzt von Mllᷣ miẽcre, Mad. Hoguet⸗Vestris und Hrn. Hoguet. Sonnt. 27. April, Im Schau spielhause: Der Freischuͤß, in 3 Abth., von F. Kind. Musik von C. M. v. Weber

In Potsdam? Die Entfuͤhrung, Lustsp. in 3 Abth., bh v. Tromlitz. Hierauf: Die gefaͤhrliche Nachbarschaft, Pose Aufz, von Kotzebue. Und: Pas de deux, getanzt von Mlle. i und Hrn. Telle. Pas de trois, getanzt von Mad. Hoguet⸗ Vl Mlle. Gasperini und Hrn. Richter. Pas de deux, getanzt von! Lemiere und Hrn. Hoguet. Finale. .

Mont. 28. April. Im Schauspielhause; Das Taschttt Drama in 3 Abth, von Kotzebue. Hierauf: Der Baͤr um Bassa, Vau deville⸗Burleske in uffn von C. Blum.

(Im Saale des Konig! Schauspielhauses: Großes Volg Instrumental⸗Konzert. Erster Theil: Ouverture. Varigtionk! Polongise für Violine, von Ropellt, vorgetragen von Karl h fo Jahr alt, aus Ungarn gebuͤrtig. Gesangstuͤch. Doppel zert fuͤr 2 Violinen, von Eck, vorgetragen von Anton und Ebner, Ersterer 14 Jahr alt. Zweiter Theil: Ouverture, kom von dem Königl. Wurtembergischen Konzert Meister und! Violinisten, Hrn. Pechatscheck. Konzert fuͤr Violine, kompontt vorgetragen von Hrn. Pechatscheck. Duett aus der Oper: Tah von Rossini, gesungen von den Demoisellen Carl und Hosss Schuͤlerinnen der Olle. Schmalz. Variationen fuͤr Violin 2. e . Thema, komponirt und vorgetragen von Hrtz

hatscheck. (

Einlaß-Karten zu 1 Rthlr. sind bei dem Kastellan Hrn. im Schauspielhause, im Billet⸗Verkauf⸗Bureagu, Dorotheen Nr. 11, und am Eingange an der Kasse zu haben. 3 9 a n, Uhr Ende 9 Uhr. Die Eroͤffnung des Eingt

um r.

Dien. 29. April. Im Schauspielhause, auf Begehren! worth, Schauspe in 5 Abth, von Lembert. (Anfang 7 Uhr)

Donnerst. . Mai. Im Opernhause: Nurmahal, oder dM senfest von Kaschmir, lyr. Drama in 3 Abth. mit Tanz. von Spontini Ballets von Lauchery. —ᷓ

Meteor ologische Beobachtungen. Barometer Therm. Hygr. Wind. Witterung

A. 27 83 86S. O. strüb.

1 O. trüb, Sonnenblicke

S. trüb, Regen.

S. trüd, Wind.

W. hell, Nachtfrost.

W. Sonbl, Hagel, kühler

Redakteur

23. April 24. April

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25. April

* O Je J 0

* 2

512

Gedruckt bei Hayn. .

Die Gouvernante, Lustsp. in 1 Aufz, von Die halbjaͤhrigen Zinsen der Kurmaͤrkschen

*

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sreußische Staats- Zeitung

meine

sit Stück. Berlin, Dien stag den 29gsten April 1823.

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Maj. der Konig haben dem Major Wilhelm von eist, den Grafenstand und die Erlaubniß zu ertheilen geru— den Namen und das Wappen des Graͤflich vom Loßschem chlechtes seinem Namen und Wappen hinzuzufuͤgen, und Graf von Kleist vom Loß nennen und schreiben zu fen.

Seine Majestaͤt der Koͤnig haben den bisherigen 9Ober— des-Gerichts-Assessor Donalies, zum Rathe beim Ober— des-Gerichte zu Insterburg zu ernennen geruhet. Des Koͤniges Majestaͤt haben den bisherigen, bei dem dieinal-⸗Kollegium zu Breslau angestellten Medieinal— kor Hr. Hancke, zum Medieinal-Rathe bei diesem Kol— um Allergnaͤdigst zu ernennen, und das desfalsige Patent thoöͤchst eigen haͤndig zu vollziehen geruhet.

Der Prorektor des Gymnasiums zu Greifswald, Dr. hoͤmann, ist zum außerordentlichen Professor in der phi⸗ hischen Fakultat der dasigen Universitaͤt ernannt worden.

Bekanntmachung

Obligationen nie Zeit vom isten Nov. 1822 bis 1sten Mai d. J. wer— gegen Aushändigung der daruͤber sprechenden Zins-Koupons 1. Series J. bei der Staats-Schulden-Tilgungs-Kasse,

irkgrafen⸗Straße Nr. 46, vom 1sten Mai bis 1gten Jun.

lich, die Sonn- und Fest-Tage ausgenommen, Vormittags 9gbis 2 Uhr nach folgender Ordnung ausgezahlt, naͤmlich en Tagen

vom isten bis joten Mai auf alle uͤber Gold⸗Kapitalien

usgefertigte Obligationen Litt. B und Bb, desgleichen auf

Döligatlonen it A. C. D. E.

v. 11. bls 17. Mai auf die Obligationen Litt. E. G. Il.I.

s. 18. bis 24. Mai auf die Obligationen Litt. K. L-M. N. ö. 25. bis 31. Mai auf die Obligationen Litt. O. FG -R.

b. 1. bis 7. Jun. auf die Obligationen Litt. S. I. G. V.

D. 8. bis 14. Jun. auf die Oblig. Litt. M. X. T. S. u. A. A.

In eben dieser Zeit konnen auch die in den fruͤheren Zah— gs-Terminen nicht abgehobenen Zinsen fuͤr die Zeit vom Tai 1818 bis 1. November 1822 in Empfang genommen den. Wer Zinsen von mehreren Obligationen oder von chledenen Zahlungs-Terminen zu fodern hat, klassificirt Koupons J. nach der Verfallzeit und II. nach den Muͤnz⸗Sorten; 1. abgesondert fuͤr Gold, und 2. abgesondert fuͤr Kourant; eichnet sie alsdann in einer genau aufzusummirenden ö und uͤbergiebt dieselbe bei Aushaͤndigung der Koupons asse. Die Zahlung des Goldes erfolgt in Kourant, und wird Agio auch diesmal mit 4 Sgr. per Thaler, in soweit es e Pfennige geschehen kann, verguͤtet.

Auch ohne Ruͤcksicht auf obige Reihefolge wird die Kasse, fern es die Konkurrenz nur immer gestattet, Zahlung en, in der Voraussetzung und in dem Vertrauen, daß ch diese Bereitwilligkeit weder unbillige Foderungen, noch die Geschaͤfte stoͤrender Andrang entstehe. Wer bis zum Jun. die vorbezeichneten Zinsen nicht erhebt, muß mit Befriedigung bis zum naͤchsten Zins-Zahlungs⸗-Termine en.

Da die Kassen⸗-Beamten nicht im Stande sind, sich uͤber ö Amts-Verrichtungen mit irgend Jemand in Briefwechsel sulassen, oder gar mit Uebersendung von Zinsen zu be— en: so haben sie die Anweisung erhalten, alle dergleichen sie gelangende Antraͤge nebst den dabei uͤberkommenen pieren ablehnend zuruͤckgehen zu lassen, und eben dies muß

6 r „Verwaltung der Staats-Schulden gerichtet werden ollten.

Berlin, den 19. April 1923. Haupt-Verwaltung der Staats⸗Schulden. Rother. v. d. e,, v. Schutze. Beelitz.

e ez. Deputirte der Kurmark, v. Köpcken. v. Bredow.

Abgereist: Se. Exeellenz der General der Infanterie und kommandtrende General des zten Armee-Korps Graf Tauentzien n, , mich amen, In spet

Der General⸗Major Pullet, Inspekteur der aten Ingenieur⸗ Inspektion, nach Breslau. 6 166 26.

Durchgereist: Der Kaiserl. Russische Staats⸗Rath, Graf von , . . sische Legat ] ;

Der Königl. Franzoͤsische Legations⸗Sekretair Bellecoe Kourier von Paris nach St. Petersburg. nn

II. Zeit ung s⸗Nachrichten.

A u g 1 n hn

R Paris, 20. April. Wir lassen hier das (im v. St. d. Z. erwaͤhnte) zweite, durch die juͤngst stattgefundenen Verhaf⸗ tungen, zur Kenntniß der Regierung gelangte Aktenstuͤck, das

der Moniteur mittheilt, folgen:

„Manifest an die Franzoͤsische Nation.“ „Im großen Haupt-Quartiere der Armee freier Maͤnner, auf den Pyrenaͤischen Gebirgen am 2 ten

Franzosen! Die fremden Maͤchte erklaͤrten i. J. 1915, im Angesichte Europas, daß sie sich nur gegen Napoleon ge— waffnet haͤtten, daß sie unsere Unabhaͤngigkeit und das jeder Nation zustehende Recht, sich eine, ihren Sitten und In⸗ teressen angemessene Regierung zu waͤhlen, ehren woliten. Jedoch, ungeachtet einer so feierlichen Erklaͤrung, uͤberfiel ihre bewaffnete Macht unser Gebiet, besetzte unsere Haupt— stadt, und machte es uns zum Gesetze, ohne unsere . die Regierung des Ludwig Stanislaus aver von Frankreich anzuerkennen. Als eine Folge dieses Eingriffes wurde uns, gesetzwidrigerweise, unter dem Namen einer konstitutionellen Charte, ein Schatten-Bild von Verfassung gegeben, und die— selbe Macht, die uns zu deren Annahme gezwungen, hat in der Folge öffentlich alle ihre Wirkungskraft gehemmt. Der gegen Napoleon gezeigte Haß, diente nur zum Vor— wande, um ehrgeizige Plane damit zu bemaͤnteln; die Ener gie der großen Nation war der Wiedereinführung des Sy⸗ stemes unumschraͤnkter Gewalt allzu hinderlich; man mußte daher deren Einfluß laͤhmen, und das einzige Mittel zur Erreichung dieses Zweckes war, sie zuvor zu verfuͤhren, dann zu taͤuschen und endlich zu verkleinern. Die In— vasion Polens, Italiens, und die Truͤbsale, unter wel— chen das jetzt ebenfalls mit einem feindlichen Ueberfalle bedrohte Spanien, seit der Ruͤckkunft Ferdinands seufzt, sind eine Folge solcher Grnndsaͤtze. Aus diesen Gruͤn— den, und in Betracht der letzten Verhandlungen der Kam— mer der Repraͤsentanten des Franzoͤsischen Volkes, vom Monat Julius 1815; in Betracht des Gesetzes von dem⸗ selben Monate, über die Rechte der Franzoͤsischen Na— tion und uͤber die Verfassung des Staates, welche Na— poleon II. auf den Thron Frankreichs beruft; in Betracht der von jenen Repraͤsentanten in ihrer Sitzung vom 5ten Jul. abgegebenen Erklaͤrung, in Betreff der Rechte der Franzosen und der Grund-Prinzipien ihrer Verfassung; in Betracht auch der Erklarung der Repraͤsentanten⸗Kam⸗ mer von demselben Tage, worin es heißt, daß die Fran— zöͤsische Regierung, wer auch ihr Haupt seyn möoͤge, alle gesetzlich geaußerten Wuͤnsche der Nation beruͤcksichtigen muͤsse; daß jede Regierung, die keinen andern id e ef n als den Beifall und den Willen einer Partei fuͤr sich hat, oder die durch die Gewalt eingefuͤhrt worden ist, oder

hehen, wenn Gesuche dieser Art an die unterzeichnete