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endlich die sich den Geist det Nation nicht anzueignen * — 4 kurzer Dauer seyn und die Ruhe Frank— reichs und Europas nicht begruͤnden können; in Betracht, daß fuͤr den Fall, wo die in mehrgedachter nr ,, enthal⸗ tenen Grundlagen verkannt oder verletzt werden sollten, die Fran Volks⸗-Repraäsentanten es als eine heilige Pflicht etrachtet haben, in voraus gegen jede Gewalt und Usur— ation im AÄngesichte der ganzen Welt zu protestiren, und die ufrechthaltung der von ihnen aufgestellten Bestimmungen, allen guten Franzosen, allen edelmuͤthigen Herzen, allen auf— geklaͤrten Gesstern, allen auf ihre Freiheit eifersuͤchtigen Maͤn—⸗ nern, allen künftigen Geschlechtern anzuvertrauen.“ „Protestiren wir Unterzeichnete, Franzosen und freie Maͤn— ner, die wir auf dem Gipfel der Pyrenäen und auf Franzoͤ—⸗ ischem Gebiete versammelt sind, und den Regentschafts-Rath apoleons II. bilden, feierlichst gegen die Legitimitaͤt Ludwigs XVilI. und gegen alle, von seiner Regierung ausgegangene, die Freiheit und Unabhaͤngigkeit der Franzoͤsischen Nation be— eintraͤchtigende Handlungen. Demzufolge erklaͤren wir als antinational jeden Eingriff Ludwigs XVIII. oder seiner Re— gierung in die ,,, n der Spanischen Nation. Fran— osen, ein hochherziger Mann hat folgende denkwuͤrdige Worte is zu dem Throne gelangen zu lassen gewagt: „Die Volker erstehen nur nach einem großen Falle!“ Diese Worte sind in ganz Frankreich gehoͤrt worden, und die Stunde hat enölich geschlagen, wo sie in Erfuͤllung gehen sollen. Franzosen, werdet Ihr der Stimme der Tyrannen gehor— chen, die mit Eurem Blute die Schande und Schmach be— siegeln wollen, die sie uͤber Euch zu bringen trachten, um Euch dafuͤr zu bestrafen, daß Ihr im 19ten Jahrhundert groß genug gewesen seyd, die ersten Keime der Freiheit auf alle Punkte Europas zu verpflanzen? Nein, Ihr werdet jener stärkeren Stimme folgen, die sich in Euren großmuͤ— thigen Herzen regt, und die Euch befiehlt, Euch mit uns unter das heilige Panter der Ehre zu reihen, wo man statt allen Wahlspruches nur die Worte: Freiheit, Ehre und Vaterland liest. Franzosen, die Absichten der heiligen Alllanz sind Euch nicht unbekannt; erinnert Euch, daß Ihr 1. J. 1790 das erstaunte Europa lehrtet, was eine Nation, die nach Freiheit strebt, vermag. Wir bringen Euch die dreifar—⸗ bige Fahne, das Zeichen Eures Erwachens, in demselben Au— enblicke, wo von dem Gipfel der Pyrenäen starke Seelen und räftige Arme die Freiheits-Kugel schleudern, welche die abso— luten Könige auf ihren, von der oͤffentlichen Meinung be— reits erschuͤtterten Thronen zittern machen wird. Verbindet Euch mit uns, um zur Wiederherstellung der gesellschaftli⸗ chen Ordnung (l) mitzuwirken; aus dem großen Hauptquartiere der Armee freier Männer richten wir diesen einstimmigen Ruf an Euch; kommt, Ihr findet nur Freunde und Bruͤ— der, die geschworen haben, zum maͤchtigsten Koͤnige Euro— pa's nur den Regenten auszurufen, der zugleich der ver— fassungsmäßigste ist. Das verlangt die Staͤrke und der
s aufgeklaͤrten Jahrhunderts!“ . 9 Mitgliedꝛr des Regentschafts⸗Rathes
J ꝛ 9 Napoleons ll.“
lusse dieses gedruckten Aktenstuͤckes befand sich, in , n, , folgende geschriebene Bemerkung: „Dieses Manifest sowohl, als die Proklamation an die Armee, duͤrfen dem Publikum erst, nach Eroͤffnung der Feind— seligkeiten uͤberllefert, und auch dann erst durfen deren Un— terschriften bekannt werden. Es waͤre unpolitisch, beide Piscen vor diesem Zeitpunkte zu publieiren. Jedoch ist es nothwendig, daß die geheimen Gesellschaften schon jetzt Kenntniß davon erhalten, damit sie in demselben Sinne, wie wir, handeln und, gleich von heute an, die Elemente dazu im Inneren Frankreichs vorbereiten.“ — .
Am Schlusse des Aufsatzes, womit der Moniteur die Mitthel⸗ lung jener Aktenstuͤcke begleitet, heißt es: „Der letzte Beweis der gegen Frankreich geschmiedeten Komplotte fehlte uns noch, und er ist jetzt gellefert worden. Jedermann weiß, daß sich in dem Vortrabe Mina's, Franzoͤsische Fluͤchtlinge in der Unlform der Ex-⸗Kaiserlichen Garde befanden. Wen hat der erste Kanonen⸗Schuß in Spanien getroffen? Maäͤnner, die unsere Truppen mit dem Rufe: „Es lebe Napoleon II.!“ empfingen. Welches war das erste feindliche Zeichen, das sich uns darbot? Der Adler und die dreifarbige Fahne. Dies sind Thatsachen, welche die revolutionatren Trugschluͤsse nimmer zu zerstoͤren vermoͤgen. Unser Recht, die Waffen
egen eine Partei zu ergreifen, die uns aufs neue in den
bgrund der Revolution zu stuͤrzen trachtet, ist nur allzu⸗ deutlich erwiesen; man muͤßte denn von einer Regierung verlangen wollen, daß sie dumm genug sey, sich ruhig zer—
ren zu lassen, und, um den Beweis zu haben, daß sie 3 in Gefahr befunden, erst ihren Sturz abzuwarten.
le Revolution hat uns zum Kampfe gezwungen; sie hat ihren Vortheil schlecht verstanden. Was juͤngst an den Ufern der Bidassoa vorgefallen, ist ein ungeheurer, uͤber sie davongetragener Sieg. Alle Europaͤlsche Monarchien wer⸗ den erkennen, daß wir ihre wahrhaften Vertheidiger sind. Bewundern wir die Wege der Vorsehung! Uns hatte sie es aufgehoben, den Grundsaͤtzen der Empoöͤrung und Anar— chie, womit wir die Welt verhæert, den letzten Stoß zu ge— ben. Wir waren der Europaͤischen Gesellschaft diese gerechte Genugthuung schuldig.“
Deputirten⸗Kammer⸗Sitzungen vom 18gten und
t Kammer setzte ihre Berathungen über den dritten Artikel des Finanz Gesetzes (indirekte Steuern) fort. Hr. Pavy verlangte
eine Herabsetzung des Wein ⸗-Imposts. Zwei andere De ferten gegen das Tabak- Monopol, von dem ste hoffe nt nach Ablauf der gesetzlichen Dauer nicht wieder werde ert werden. Hr. von Bourrienne sprach uͤber die Post· Ein und bewies, daß sie im v. J. uͤber eine Million mehr he haͤtten, als sonst. Der obige Artikel 3. des Finanz⸗Gesetzez hierauf bewilligt, und in das gte Kapitel des Budgets deg Fi Ministeriums wurden die Ausgaben fur die Deputirten⸗ gin mit goo,ooo Fr. wieder eingeräumt, so daß der, im Art. l streitung der Verwaltungs-⸗Kosten d. J. 1824 erdffnete Kred mehr im Ganzen 6a /776,343 Fr. betragen. Der gte Art. de nanz⸗-Gesetzes betrifft die direkte Steuer, namentilh die Gyn die Personal⸗ und Mobiliar⸗, die Thuͤr⸗ und Fenster , um Patent- Steuer, hinsichtlich deren von mehreren Selten Ven rungen in Vorschlag gebracht wurden, welche die Kammer; saͤmmtlich verwarf. Zwei andere Vorschlaͤge, alle Gehalte, Aus nahme deren der Bothschafter, des Militairs und der Ge keit, von einer Einnahme von 3600 Fr. an, Abzuͤge erleiden sen, wurden ebenfalls verworfen. Hr. Pardessus bemerkte, da ng die Kosten der Verwaltung zu stark befunden wuͤrden, ma Zahl der Beamten veriaindern, nicht aber ihr Einkommen s lern muͤsse. Der Finanz -Minister erinnerte, daß die Fesf der Besoldungen, Sache der Regierung sey, und daß der Vors wegen der Gehalt, Abzüge, der Charte zuwider laufe, da n einzige Klasse der Gesellschaft, die der Beamten, einer foͤrm Kontributton unterwerfe; ein Anderes sey es i. s. 196 gen wo ganz Frankreich und alle Klassen, ja der Koͤnig selbst, s⸗ den groͤßten Opfern haͤtten verstehen müssen, und wo es n billig gewesen sey, auch die Beamten⸗Klasse ohne Ausnahme, Abgabe zu unterwerfen, die jedoch nicht mehr als 9 bis 10, eingetragen haben, und die jetzt kaum die Haͤlfte cintragen m wenn man die diplomatischen, die Militair⸗ und geistlichen dungen davon ausnaͤhme. Nach Bewilligung des ten Ar die Kammer zum 6ten uͤber, in welchem die Gesanmmt⸗Einn. des J. 2824, auf 944,66 ,i9go Fr. berechnet wird. Die Berg gen daruber sind auf morgen vertagt worden. Die Eroile vom agten enthaͤlt Folgendes: „Es sind hen beunruhigendsten Geruͤchte uͤbꝛer einen Einfall Mina'sz in Sp uͤber eine Protestation der Brittischen Regierung geen die Pt mation der Spanisch⸗Royalistischen Junta, uber den Tod dez nerals Bordesoult und dergleichen mehr, verbreitet worden, won die Renten um ein Weniges gefallen sind. Wir können versic daß alle jene Nachrichten nicht den mindesten Grund haben.“ Die neuste officielle telegraphische Dey esche aus Bahonne igten lautet wie folgt: „Der Hafen und die Citadelle von taria sind von unsern Truppen eingenommen worden. 200 R worunter 2 Obersten und 10 andere Officiere, nebst ihren Be viantirungen und 5 Kanonen fielen dabei in unsere Haͤnde. heißt, 23 der Feind das Fort Pancorbo (Alt⸗-Kaͤstilicn) ger habe, nachdem er noch zuvor die Kanonen vernagelt; daß er he am 24ten Burgos verlassen, und daß die Französische Armer den dortigen Behoͤrden, die ihre Subsistenz⸗Mittel gesichert ha sehnlichst erwartet werde. Wir finden
uͤberall die schmeichelhast
EKutrassier⸗Division, unter Anfüͤbrung des General ⸗Lieutenants
seel⸗d' ürbal, besteht aus 2 Brigaden unter den Marcechaux de
Kermon und Deschamps. Die 2te Fuß -⸗Artillerie⸗Kompag⸗
kunter dem General Tirlet. Eine Kompagnie reitender Artil⸗ unter dem Baron von Odde. Ein Train⸗Regiment unter eral Berges. ; K 94 Ost⸗Pyrenaͤen, die zu ihrem Aufbruche die An⸗ des Oudinotschen Korys am Ebro abwarten sollte, wird am der 22. d. M. vorrüͤcken, so daß binnen Kurzem das ganze zoo Mann starke Heer in Einer Linie am Ebro aufgestellt seyn j Pampelona und San-⸗Sebastian sind eng eingesch ossen, aber nicht, wie einige Blaͤtter behaupten, von den Franz. Trup⸗ hbesetzt. 1 greift in Spanien mit jedem r um sich. Mir hen de camp Reynaud, hat am aoten das Aran⸗ sbesetzt; ein Spanischer Officier und 20 Miltzen warfen die fen weg, und entflohen bei der Annaͤherung unserer Truppen, jon den Bewohnern als ihre Befreier empfangen wurden. Der Adjutant des Grafen Guilleminot, von Lostende, ist aus Conciergerie entlassen worden, nachdem er sich wegen der, ge⸗ ihn gerichteten Anklage vollig gerechtfertigt hat. . Der Befehl wegen Beschlagnahme solcher Schiffe, die dem de Getreide zufuͤhren, ist faͤlschlich von allen Spanischen Han⸗ Schiffen verstanden worden, weshalb die Regierung die be⸗ tzten Behoͤrden deshalb naͤher instruirt hat. Der Baron Coignard de Latour, dem die Physik und Mecha⸗ bereits wichtige Entdeckungen verdanken, hat in Gegenwart Maj. einen Versuch mit einer Hand-⸗Getreide⸗Muͤhle von sei⸗ Erfindung r. mit der man taͤglich das fuͤr 100 Mann derlich Mehl zu mahlen im Stande ist. Es sind von diesen hlen, die nur 3 Pfund wiegen und sehr leicht zu handhaben bereits mehrere e. Befehl des Herzogs von Angesuleme an⸗ rtigt worden, um bei der Armee angewendet zu werden. . Das Departement des Norden (Lille) hat jetzt den Hrn. von changy mittels großer Majoritaͤt zum Deputirten gewaͤhlt; von Stimmen erhielt er ag5. Die Departements der Vendée, des habos, der Nievre und von Finisterre, haben ebenfalls g roya—⸗ che . zu Ergaͤnzung ihrer unvollstaͤndigen Deputa⸗ en gewaͤhlt. Ind an Abends brach in Bicetre, und zwar in dem dortigen enhause, Feuer aus. Es gelang indessen noch zeitig genug, die
sts⸗ Kranken, so wie Alles, was das Feuer naͤhren konnte, zu
ernen, so daß um 4 Uhr Morgens letzteres voͤllig gelöͤscht war. — 21. April. Gestern fruͤh ertheilten S. Maj der Herzogin Belluno und dem bisherigen Bothschafter in Konstantinopel is von Latour⸗Maubourg, eine Privat⸗Audienz.
Der Moniteur widerlegt das von liberalen Blaͤttern verbreitete icht, daß die Fregatte la Guerrieren von zwei Spanischen ffn genommen worden sey, u. bemerkt daß diese Fregatte am d. M. von einer Kreuzfahrt wohlbehalten wieder in Brest ein⸗ ufen sey. Bis jetzt, fügt das Journal des Dehats hinzu, he⸗ inken sich die Siege der Kortes zur See auf die Wegnahme mit Sce⸗Fischen beladenen und von 6 Mann gefuhrten Fahr⸗
Aufnahme.“ ges aus Quiberon, das an demselben Tage, wo die Armee uͤber
Folgendes ist die Organisation der einruͤckenden Franzoöͤsischen Armee: f
S. K. H. der Herzog von Angouleme, Generallisstmus. 3 Der General⸗Lieutenant Graf Guilleminot, Major-gencral
rmee.
1stes Korps. Der Marschall Herzog von , Gen en chef; der Mare chal de camp Graf Gruͤndler, Chef des Genn Staabes. Die J. Division, unter Anführung des General- nant Grafen von Äutichamp, besteht aus 3 Brigaden, untcr Marschaux de camp Vallin, St. Hilaire und Berthier. Dh Division, unter Anfuͤhrung des General-⸗Lieutenants Grafen g cke, besteht ebenfalls aus 3 Brigaden, unter dem Grafen von roche⸗Jaquelin, den Mardchaur de camp von Albignac und guerie. Die 111. Division, unter Anfuͤhrung des General. eh nants Vicomte Obert, besteht auch aus 3 Brigaden unter Maréchaux de camp von Vitre, Tausvaint und Mellet. Die h Dragoner⸗Division, unter Anfuͤhrung des General- Lieutenant comte Caster, besteht aus 2 Brigaden, unter den Marächau camp Prinzen von Carignan und Vicomte Saint Marc.
2tes Korps. Der Graf Molitor, General en chef; Hi Bousy, Chef des General-Staabes. Bic IV. Diviston der Anfuͤhrung des General-Licutenants Grafen von Lot besteht aus 3 Brigaden, unter den Maréchaux de camp P Corsin und Ordonneau. Die V. Diviston, unter Anfuͤhrun General-Lieutenants Vicomte Pamphile⸗Lacroix, hesteht ch aus 3 Brigaden, unter den Marcchanx de camp von Saint mans, von Arbaut⸗Joucgues und Pelleport. Die zweit Drag Division, unter Anfüͤhrung des General⸗Lieutenants Vicomi⸗
Qmont, besteht aus 2 Brigaden, unter den Marcchaux de
Vicent und Faverot.
tes Korps. Der Prinz von Hohenlohe, General en“ der Marc chal de camp Graf Menadier, Chef des General⸗S bes. Die LI. Division, unter Anfuͤhrung des Gencrai-Lieutel Vicomte von Conchy, besteht aus 5 Brigaden, unter den Marc de camp Bonnemgin, Jeannin und QGuinssnas. Die VII. sion, unter Anfüͤhrung des General Vicutenants Baron Can besteht auch aus 3 Brigaden, unter den Marcchau* d camp bert, Gougeon und Schoͤffer.
4tes Korps. Der Marschal Herzog von Conegliano, Cl ral en chef; Mardchal de camp Baron Despres, Chef des G ral⸗Staabes. Die VIII. Diviston, unter Anfuͤhrung des Gente Lieutenants Grafen Curial, besteht aus 3 Brigaden, unter Marc chaux de camp von Vence, Vasserot und Picot de Pecca Die 1X. Division, unter Anfuͤhrung des General- Liutent Baron von Damas, besteht auch aus 3 Brigaden, unter den chaux. de camp .. .., von Maringoné und von Rastignac. X Division, unter Anführung des General-Lieutenant? Vier Donadieu, besteht ebenfalls aus 3 Brigaden, unter den Marsch de camp, Laroche⸗Aymon, v. Saint⸗Priest und v. la Tour- du
Reserve. Der Graf Bordesoult, General en chef; der! r6chal de camp von Bourbon-Busset, Chef des Gencral⸗Stan Die Infanterle⸗Diviston, unter An fuͤhrung des General⸗Lieuten Grafen von Bourmont, besteht aus 2 Brigaden, unter den Thaur de camp von Ambrugeac und von Bäthisy. Die Kavalt Division, unter Anführung des General-⸗Lieutenants Latdur⸗
sae, besteht nur aus einer Brigade, unter dem Herzoge von.
gesammten, in Syn
Morbo eine Stellung nehmen.
Bidassoa ging, im Hafen von Passage von ihnen festgehalten und 2. G ten gefuͤhrt ward. Die Mannschaft wurde nach kreich entlassen, ünd das Schiff diente spaͤter den nach dieser ung entwichenen Franzoͤsischen Revolutionairs zu ihrer weitern t. Dagegen enthalten Briefe aus Brest vom 197ten Folgendes: lern Abend lief die Korvette la Kelce“ die Guadalogpe am Maͤrz verlassen, in unsern Hafen ein; sie uͤberbringt die Nach⸗ daß der Contre⸗-Admiral Meynard de Laforge mit dem Schiße lean Bart“ ein Span. Schiff, welches 2 Mill. Piaster fuͤr die tes an Bord hatte, genommen habe.“ Was die Spanischen nren anbetrifft, die aus Jernsey, Guernsey und den Spant⸗ Haͤfen ausgelgufen seyn sollen, fuͤgt das Journal des Debats so ist kein wahres Wort an diesem Gerüchte. Da die Franzoͤ⸗ Regierung großmuͤthigerweise auf alle Kaperei verzichtet seinen Kriegs-Schifsen die Wegnahme Spanischer Handels⸗ fe untersagt hat, so steht zu hoffen, daß diejenigen Maͤchte, de⸗ sie ihre Absichten hierunter bekannt gemacht hat, auch ihrer⸗ den Spanischen Korsaren verwehren werden, in neutralen Schiffe auszuruͤsten, oder die von selbigen gemachten Prisen diesen Haͤfen zu verfuͤhren. — ö Folgender Tages-Befehl ist aus dem Haupt-Quartiere Villa⸗ a am 11. April an das erste Armec⸗Korps erlassen worden. Truppen des ersten Korps werden mit Vergnuͤgen erfahren, K. H. der Herzog von Angouleme den kommandirenden Eral en chef beauftragt hat, den Regimentern sowohl als den ben und ubrigen Ofsteieren der Division Bourcte, die mit den schen Truppen, dei ihrem Ausfalle aus San⸗-Sebastian hand⸗ in geworben, Höchstihre Zufriedenheit zu bezeigen. Der zende Muth, den sie bei dieser Gelegenheit an den Tag ge⸗ ist ein Beispiel, dem die ganze Armee folgen wird, und mag denen, die uns als ihre Feinde betrachten wollen, den Be⸗ liefern, daß Frankreichs Krieger nichts von dem Muthe ver⸗ haben, der von ihnen bei so vielen Veranlassungen be⸗ t worden ist und der den Ruhm des Franzoͤsischen Namens ne so hohe Stufe gebracht hat. Das Armee⸗Buͤlletin wird igen namhaft machen, die sich am meisten ausgezeichnet ha⸗ und S. K. H. beabsichtigen, diesen die wohlverdienten Beloh⸗ en dafür zukommen zu lassen. Der kommandirende Gene⸗ nä chef schaͤtzt sich, bei der Eroͤffnung des Feldzuges, gluͤcklich, ihm untergeordneten Truppen ein solches Lob ertheilen zu . und alle die Erwartungen gerechtfertigt zu sehen, die er nen gehegt hatte.“ . ; er l cha und kommandirende General en chef. (gez.) Oudinot.
— 22. April. Der Herzog von Angouleme ist am in Vittoria mit Enthusiasmus empfangen worden. fs ward am 14ten geräumt, und man erwartete daselbst Ungeduld die Franzoͤsischen Truppen. Die unter dem Be— des General Vallin stehende Vorhut wird diese Stadt en. Das erste Armee-Korps wird bei Breviesca und In — , beim An⸗ der Franzosen vom Feinde geräumten Feste, hat man 31 . Die Vorhut bemächtigte sich des Hafens der Citadelle von Guetaria, nahm daselbst 5 Kanonen,
500
und machte 200 Gefangene, worunter e Obristen und 10 Offieiere. Miranda wird durch eine Brigade der Garde be= setzt werden. Die Division Obert hat Lagronno inne, und machte dort 9oo Gefangene; eine Brigade des aten Armee⸗ Korps steht in Tudela. General Molitor marschirt auf Sar⸗ ragossa und hoffte am ebsten daselbst anzulangen. Ballesteros kann seine Vereinigung mit Mina's Korps nicht zu Stande bringen, und zieht sich auf Tarragona zuruck. Wer hal Mon⸗ cey hat Befehl erhalten, heut oder morgen seine Operationen in Katalonien zu beginnen. Das Thal von Aran ist am 10ten d. durch den General Reynaud militairisch besetzt worden, er hat den Gouverneur de Lacroix und die Civil ⸗Autoritaͤten wieder eingesetzt.
Briefe aus Lissabon bestaͤtigen den guten Fortgang der Gegen⸗Revolution.
— — Paris und Bayonne sind beinahe 200 Lieues von einander entfernt; die Beförderung der telegraphischen Nach— ,. . einer dieser Staͤdte zur andern, geschieht binnen 27 Stunde.
Das Journal de Paris erzaͤhlt, daß der Ex⸗General Sa—⸗— razin, dem in Frankreich die Galeeren Strafe erlassen wor⸗ den, in Portugal eine weit grausamere und eben fo ehren⸗ ruͤhrige Strafe erlitten habe; . daß, Briefen aus Tou⸗ lon zufolge, im Hafen von Mahon, acht Spanische Korsaren segelfertig gelegen, um, sobald Nachricht von Eroͤffnung der Feindseligkeiten eingekommen, in See zu stechen.
Bayonne. Üeber die Abreise JF. J. M. M. des Kö— niges und der Königin aus Madrid, haben wir noch folgende Details erhalten. „Am s0. Maͤrz, noch vor Tages ⸗ Anbruch, besetzten Truppen-Abtheilungen aller Art verschiedene Punkte der Hauptstadt. Der Konstitutions-Platz und die Gegend vor dem Schlosse waren mit Artillerie bedeckt, waͤhrend die Rei⸗ terei die Thore von St- Vincent, von Toledo und Segovia
besetzt hielt. Schon war die Sonne aufgegangen, und noch gewahrte man an den Hauptthoren des Palastes keine Zu⸗ ruͤstungen zur Reise; da erfuhr man endlich, daß der Weg⸗ zug durch die oͤstliche Seitenthuͤr statt haben werde, an einer Stelle, wo Niemand gewoͤhnlich aus dem Schlosse geht. — zeigten Wagen und Gedraͤnge an, was geschehen sollte. So— gleich begab sich das Volk an die Bruͤcke von Segovia und Toledo; es verbreitete sich langs den Ufern des Manzanares; es erfuͤllte die Luft mit seinem Ausruf: Es lebe der Koͤnig und seine Familie! und die große Mehrheit aͤußerte auf deut⸗ liche Weise ihren Kummer uͤber den Abgang des Koͤnigl. Hauses. Als die Wagenreihe dem Auge entschwand, malte sich die schmerzlichste Erschuͤtterung auf allen Gesichtern u. man brach in laute Klagen aus. Einige verwuͤnschten laut die bewaffnete Macht, welche den Koͤnig gefangen halte; Andere blleben stumm, traurig und bestuͤrzt. Hier brach man in Unwillen aus, daß man den Koͤnig und seine Familie durch einen heim⸗ lichen Ausgang entfernt, und ihr, zur Schande und Betrüͤb— niß der Burger von Madrid, falsche Besorgnisse vorgespiegelt habe; dort beweinte man laut die Leiden des ungluͤcklichen Monarchen, der, seinem Krankenlager entrissen, einer schmerz⸗ lichen Reise sich unterziehen solle. Die Trauerklaͤnge aller Glocken der Hauptstadt, welche den Tod des Kardinals von Bourbon anzeigten, der am 1gten, gerade an dem Tage starb, wo er im Jahr 1612 als Regent des Koͤnigreiches, die Konstitution der Kortes verkuͤndigt hatte, vermehrten noch die , . Empfindungen uͤber die Wegfuͤhrung der Koͤnigl. amilie.
Als nach dem Gefecht bei S. Sebastian, Se. K. H. der Herzog von Angouleme sich dort eingefunden, und Belohnun⸗— gen ausgetheilt hatten, schlug, gleich nachdem Sie wieder nach Ernani abgegangen waren, die Ladung eines 24Pfuͤnders aus der Festung in das Haus, in dem Sie sich aufgehalten, wodurch 15 Mann getoͤdtet oder verwundet wurden,
In Madrid wollte man am 5. April amtliche Nachricht
haben, daß Oberst Bastan, General-Kapitain von Castellon, Fsooo Mann vom Glaubens⸗Heere mit 3 Kanonen, zwischen Murviedro und Almenara angetroffen, und, als sie ihm den Paß verrennen wollen, voͤllig geschlagen habe; Zoo Todte, 200 Gefangene, 1000 Gewehre und 8 Pulver⸗Wagen sollen die Vollstaͤndigkeit dieses Sieges beurkunden.
London, 19. April. Bei Gelegenheit des gemachten Antrages auf Zuruͤcknahme der Foreign-Enlistments-Bill, au- ßerte Hr. Canning im Unterhause unter andern, uͤber dieses Gesetz Folgendes: „Es wurde vor 5 Jahren gegeben und zu⸗ gleich ein Geheimerraths-Befehl erlaffen, der die Ausfuhrung von Waffen und Munition verbot. Letzterer ist zuruͤckgenom⸗ men worden; allein die Aufhebung der Akte, um die es sich handelt, wuͤrde bloß zu Gunsten Spaniens gereichen. Als die Englische Armee zuletzt in Spanien focht, stritt sie fur das vereinigte Volk gegen den allgemeinen Feind. Allein jetzt steht's anders. Auf der einen Seite duͤrfte vielleicht ein Ge—⸗ fuͤhl der Dankbarkeit im Herzen der Spanier erwachen, auf der andern schwerlich, und ich erinnere mich selbst, daß, un⸗ geachtet wahrend des fruͤheren Spanisch Franzoͤsischen Krie= ges eine Art von Dankbarkeit fuͤr die Dienste, welche England geleistet, zu erkennen gegeben wurde, bei der Ein⸗ schiffung der Truppen demungeachtet auch oͤffentliche m gungen gehalten wurden, daß das Land nun von Ketzern be— freit sen. Können wir denn nie neutral, müssen wir Ju— sulaner kriegerischer seyn, als die Nationen des festen Landes? Man behauptet fortwährend, daß wir fruͤher oder spaͤter doch in den Krieg verwickelt werden wuͤrden. Wenn dein so ist,
so sage ich später. (Beifall von beiden Seiten des Hauses )
Wuͤnschen die Herren von der Opposition, die Dauer des Krie—