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und katarrhalische Krankheits- Formen dauerten fort, und ergriffen nicht selten die Unterleibs⸗Organe. Im letztern Falle traten sie als Magen ⸗Krampf, Kolik und Leibes Verstopfung auf, und waren mit einer großen Empfind⸗ lichkeit der Bauch⸗Muskeln verbunden. Husten, Heiserkeit und Halsweh waren vorherrschende Zufälle. In den Graͤnz— Dörfern des Königreichs Sachsen waren die natuͤrlichen Blat— tern ausgebrochen. Darum ist, längst der Graͤnze, in den Doͤrfern des Goͤrlitzer Kr., von der K. Regierung, die Zwang— Impfung angeordnet, und alles das eingeleitet worden, was zur Verhuͤtung der Ansteckung nothwendig ist. Auch sind die benachbarten Kreise von der drohenden Gefahr in Kenntniß gesetzt. — Oppeln. Die Haupt-Krankheiten unter den Er— wachsenen waren Wechsel⸗-Fieber, Lungen- und Hals-Entzuͤn— dungen; Kinder litten vorzuͤglich am Keuchhusten, besonders aber, und fast allgemein im ganzen Verwaltungs-Bezirke, an Masern, die jedoch nur bei vernachlaͤssigter Pflege toͤdtlich wurden. In 3 Graͤnz-Doͤrfern des Beuthener Kr. wurden die Menschen⸗Pocken durch den Verkehr mit der Freien Stadt Krakau eingeschleppt. — Breslau. Der allgemeine Krank— heits-Charakter bildete sich katarrhalisch rheumatisch entzuͤnd— lich aus, und nicht selten mit einem Uebergange zum Nervoͤ— sen. Katarrhalische und rheumatische Fieber, Hals⸗, Lungen-, Bauchfell⸗ und Darm⸗Entzuͤndungen, rosenartige Ausschlaͤge, Bluthusten, katarrhalische Durchfaͤlle und gastrische Fieber ka— men hier in der Stadt am haͤufigsten vor. Unter den Kin— dern ging der Keuchhusten herum; hie und da zeigten sich die Roöͤtheln, und der Scharlach. Dieser herrschte auch in eini— gen Doͤrfern des Reichenbacher, Guhrauer, Militer, Treb— nitzer und Ohlauer Kr, ingleichen in der Stadt Wartenberg. Die Masern gingen im Breslauer, Oelsner und Militscher Kr., in welchen 5 Kinder daran starben, epidemisch herum. Zu Breithen, Neumarker Kr., waren 3 Kinder am Stickhu— sten gestorben, und zu Frankenberg, Frankensteiner Kr., in einer Familie 2 Personen, obgleich ärztlich behandelt, am Nerven Fieber.
VI. Posen. — Posen. Im Oborniker Kr. sind 47 Kin— der an den Roͤtheln erkrankt, und davon 15 gestorben. Im Krotoschiner Kr., namentlich in den Staͤdten Krotoschin, Zduny und Kozmin, und in mehreren Doͤrfern, haben sich die naturlichen Pocken fortwährend verbreitet, es sind jedoch nur 5 Individuen daran gestorben. Durch Impfung der Kuhpocken wird dem Uebel entgegen gearbeitet. Im Plesch— ner Kr. haben sich häufig Masern und Roͤtheln zugleich ge— zeigt, ohne jedoch lebensgefaͤhrlich zu werden. Im Adelnauer Kr. hat das Scharlach⸗Fieber zwar groͤßtentheils nachgelassen, jedoch sind damit noch einige Doͤrfer behaftet, und in Parze— bowo (27) 20 Kinder und 2 erwachsene Maͤnner daran ge⸗ storben. — Brom berg. Unter den Kindern herrschte hin und wieder das sogenannte Friesel⸗-Fieber.
VII. Sachsen. — Magdeburg. Der Charakter der Krankheiten war rheumatisch-entzuͤndlich. An einigen Orten haben sich Scharlach⸗Fieber und Masern gezeigt.
VII. Westphale n. — Arnsberg. Die meisten Krank— heiten bestehen noch jetzt in Scharlach-Frieseln, Hals⸗-Entzuͤn— dungen und rheumatischen Uebeln. Die Sterblichkeit ist eben wenig auffalleud. Die natuͤrlichen Blattern im Kr. Siegen sind verschwunden. — Minden. Nur wenig gefaͤhrliche rheumatische Krankheiten und unter den Kindern Scharlach und Masern ꝛc. waren bemerkbar. Die Blattern⸗-Epidemie im Kr. Buͤren scheint durch die getroffenen Anstalten been— digt, und ist durchaus gutartig verlaufen. — Muͤnster. Ka— tarrhal-Krankheiten und Enrzuͤndungs-Fieber dauerten fort, auch zeigte sich hin und wieder noch immer das Scharlach Fieber. Zu Ladbergen, im Kr. Muͤnster, starben in den drei ersten Monaten d. J. mehr Menschen, als im ganzen Jahre 1822. Indessen sind dort in den letzten 10 Tagen keine Sterbe-Faͤlle mehr vorgekommen.
I. Juͤlich, Kleve, Berg. — Koln. Die Krank— heits⸗-Konstitution war katarrhalisch⸗gastrisch. Lungen⸗-Katarrhe und katarrhalische Fieber aller Art, kamen, so wie gastrische Krankheits- Formen haͤufig vor. In der Buͤrgermeisterei Waldbroͤl waren Brust⸗-Krankheiten vorherrschend, woran auch viele Menschen gestorben sind.
X. Niederrhein. — Koblenz. Unter Kindern, schwaͤchlichen und alten Leuten war die Sterblichkeit groͤßer, als in andern Monaten; am auffallendsten war dieselbe in Koblenz, wo die Sterbefaͤlle die Geburten um ein Drittheil uͤberstiegen. — Trier. In 3 Gemeinden herrschen Nerven und Gallen⸗Fieber, doch sind dieselben bis jetzt nicht besonders ansteckend, und selten toͤdlich. — Aachen. In der Fe— stung Juͤlich, soll der, mit der gegenwartigen Jahreszeit ver— bundene Wechsel der Temperatur vielfaͤltige Wechsel- Fieber und rheumatische Krankheiten bei dasiger Garnison und Buͤr— gerschaft herbeigefuͤhrt haben.
Der Verein zu Befoͤrderung des Gartenbaues in Preu— h versammelt sich, dem in letzter Sitzung gefaßten Be— chlusse gemaͤß, Sonntag d. 4. Mai d. J. Mittags 10 Uhr, in gewohnlicher Art zu Neu-Schoͤneberg.
Berlin, den 2gsten April. . Ludolff, Direktor.
Gedruckt bei Hayn.
50
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kamen hier an sper Preis war pro Sch
Allge
Vom 19. bis r. . 25. April zu Lande zu Wasser zu Lande J zu Wassßg Wim. Scht. Wisp. Schs. I Rthi. Sg. pf. Atti. Sg.
Weitzen . 1 75 154 211 2 1111 1 Roggen. 14 487 8 Große Gerste 93 Kleine Gerste 77 k rer Erbsen 1
919 2
, — 9 —
254 20 -
tes Stück.
Wechsel-, Geld- und Fonds-Kourse. ö Hamburg, 25. April. Amsterdam k. S. 1055 9 .
2 M. 105 pCt., mit besser begehrt. — London k. 6M Schill. 6 Den., 2 Mon. 37 Schill. z Den., mehr Briefe!
nein
3663 363 ⸗ teußischt Staats -Zeitung.
1 6
Berlin, Donnerstag den 1 sten Mai 1823.
Geld. — Paris k. S. 26 Schill. zu haben. — Bordean S. 2643 Schill. — Kopenhagen k. S. 249 pCt. — Bren 6 W. 407 Schill., bis ult. Mai faͤllig, mit 3 Schill. be begehrt; 2 Mon. Papier zum not. Kours angeboten. — V 6 W. in effectiv 1495 pCt., — Prag 6 W. in eslectiv n pCt, ohne Umsatz. — Augsburg 6 W. 1487 pCt., — Fru furt 6 W. 1495 pCt.ͥ, 2 Mon. zum not. Kours begehrt. Leipzig z. M. 1483 pCt., begehrt. — St. Petersburg 2 M
3 . * Schill. zu 83 Schill. gut zu lassen. — Disconth pCt. Geld.
Louisd'or 1 Mark 43 Schill. zu haben. — Gold al ma 1033 Schill. zu haben. — Daͤn. Grob Kour. 1255 pCt. — Han Grob Kourant 1233 pCt. — Neue Stuͤcke fuͤr voll zoz pt. 1 Schilling-Stuͤcke 26 u. 2 pCt. — Fein Silber 2, M! 107 Schill,, — Silber in Sorten iz Loth 5 Gran à 14669 9 Gran 27 Mark 102 Schill., — Preußische Muͤnze 27 M 58 Schill., zu lassen.
ö. n n ü Praͤmienscheine à 209 Mark Briefe, A9 Mark Geld. 3 — Strelitz hier eingetroffe
Preuß. Engl. Anleihe von 1818 pr. kont. oz. Si p he, Korps, sind von Neu-Strelt 1
— Preuß. Engl. Anl. von 1922 pr. kont. 783. 79 pCt., fla .
Norweg. Anleihe à 5 pCt. bei Gebrüder Benecke n 3] Die Koͤnigliche Akademie der Kuͤnste hat den hiesigen pCt. zu haben, à H5 pCt. zu lassen. — Desgl. à 6 pCt. inmetz, und Marmor-Arbeiter, Karl Müllers, wegen sr, Hambro u. Sohn à gor pCt. Briefe. ter Geschicklichkeit, architektonische Gegenstaͤnde mit vor— Daͤn. Anl. erste Abtheil. à 5 pCt. 8a pCt., zweite de sscher Sauberkeit in Marmor zu bearbeiten, zu ihrem aka—⸗ à 65 pCt. 81 . 83 pCt., ohne Umsatz. ischen Kuͤnstler erwaͤhlt, und ihm das Patent daruͤber
Daͤn. Engl. Anleihe in Bko. Mark 76 78 pCt., o ertigen lassen. ; Umsatz. rektsrium und Senat der Koͤnigl. Akademie der Kuͤnste.
Vesterr. Loose à 250 Fl. pr. kont. 947 . 955 pCt., Schadow. ult. Mai 64 . 957 pt, flau; Metalliques, pr. kont. 3 pl
auf 3 Monat 767 pt., Etwas gemacht. . Wiener Banko Aktien pr. ült. Mai G75 pCt. flau. Die Koͤnigliche Akademie der Kuͤnste hat den hiesigen ger und Instrumentenmacher, J. A. Westermann, we⸗ vorzuͤglicher und zweckmaͤßiger Verfertigung musikalischer srumente, besonders der Fortepigno's, zu ihrem akademischen stler erwaͤhlt, und ihm das Patent ausfertigen lassen. jrektorium Und Senat der Koͤnigl. Akademie der Kuͤnste. Schadow.
Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages.
grgestern Abends sind J. Maj. die Königin der . nebst J. e H. der Prinzessin Marianne erwuͤnschtesten Wohlseyn hier eingetroffen, und in Hoͤchst—⸗ Palais unter den Linden abgetreten.
Berlin, den 1sten Mai 1823.
Se. Koͤnigl. Hoheit der Herzog von Cumberland, und Hoheit der Herzog Karl von Mecklenburg⸗Stre⸗ „General-Lieutenant und kommandirender General des
Königliche Schauspielg.
Dienstag 29. April. Im Schauspielhause, auf Begeht Kenilworth, Schauspiel in 5 Abtheil,, von Lembert. ( Cruͤsemann: Varney.) (Anfang 7 Uhr.) : r K 30. Win. 2m Ipernhaufe: Der Haus vetk! ( fn, m, al, ele, gung, anne, ,, 36a! emie der Kuͤnste hat den hiesigen nen, irgnf, dg, dhe, n gen , ne, n, ,. . seiner . 2 ö 3 Abtheil, Musik von Gyrowetz, (Hr. Titus; in Geschicklichkeit, vorsichtigen . , . Kupfer⸗ 6 1 ücksichtlich seiner aus eigenen Kraͤften und ei— Wü dieser Vorstellung sind nur noch Parterre, Bill e ,. 16 Harl n seiner Kupfer— Kö ckerei, zu ihrem akademischen Kupferdrucker erngnnt,
Donnerstag, 1. Mai. Im Opernhause: Nurmahal, Mektorium und Senat der Koͤnigl. Akademie der Kuͤnste. das Rosen-Fest von Kaschmir, lyr. Drama in 3 Abt Schadow. Musik von Spontini. Ballets von Lauchery. .
Die Parquet-Billets zu dieser Vorstellung sind in fruͤherer Meldungen bereits versagt, und werden diejen welche bis Mittwoch fruͤh gg Uhr im Billet-Verkauf⸗Bun , No. 12, nicht abgeholt sind, anderwein geben. 1
Das gte Stuͤck der Gesetz-Sammlung, welches heute begeben wird, enthalt unter . . Nr. 796. das Gesetz wegen Regulirung der gutsherrli⸗ chen und baͤuerlichen Verhaͤltnisse im Großherzog⸗ thume Posen, den mit Westpreußen wieder vereinig⸗ ten Distrikten, dem Meteorologische Beobachtungen. R und . gan delle g. 8 2 n . . . ar Nr. das Gesetz wegen Anwendung ⸗ 8 at m tts, erm, mn, mne, Witterung. n, . ꝛc. 6. Regulirung der gutsherrlichen 4 693 W. strür, Regen, frisch. und bäuerlichen Verhältnisse betreffend, auf das W. n strüb, Regen, frisch. Landgebiet der Stadt Danzig. Beide vom S tritt, ait Iten d. M. 86 * trüb, küht Berlin, den 9sten April 3d. ltrüt, Regengeltöber, Debits⸗Komtoir fuͤr N. O. trüb, Landregen, frisch W. hel, frisch . N. W. hell, kl. Bölt. Reit, Nꝛad S. W. Wind, hell, Wolten.
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25. April. A. 26. April. F.
1823.
27. April. F. die Gesetz-⸗Sammlung.
28. April.
ö
Zeitung s⸗Nachrichten.
S. 463, 3. 44, gehören die Worte: „mit Ausnahme Hohenzollern“ unmittelbar zu Z. 43 hinter „Kommitt ten,? und 3. 563 zwischen „Preuß. Gesandtschaft“ .
„in der Geschaͤftsfüͤhrung“ sind die Worte einzuschaa „wegen einiger Verbesse rung en.“ paris, 22. April. Nach einer hier eingegangenen telegra⸗
S. 491 Art. Ba yonne, 12. April. Z. 5 st. Passage⸗ Hen Depesche aus Bayonne vom 2isten, ist unsere Avgnt- Garde Hafen von Passages. ihten bei Kogronno auf den Feind gestoßen, der sich daselbst, Mann stark, gesetzt hatte; nach einem ziemlich hitzigen Gefechte ze die Stadt eingenommen, und der kommandirende General, Mann, eine Fahne, mehrere Waffen und Bagage sie len le Haͤnbe des Siegers. Der Herzog von Reggio stand in Be-
nach Burgos anfzubrechen. Der Herzog von Angouleme K. bollte noch einige Tage in Vittoria bleiben.
Redakteur
Kulmer und Michelauer Kreise
Privat⸗-Briefe aus Vittoria enthalten Folgendes: „Am 15ten hielt der Herzog von Reggio an der Spitze der Avant⸗Garde des ihm untergebenen Korps, feinen Einzug in diese Stadt. Er wurde von der zahlreichen Volksmasse mit dem Rufe; Vir A Rey! Viva Francia! empfangen; die Männer trugen um den linken Arm und im Haare weiße Bänder. Die Truppen unter Ballasteros sind in vollem Ruͤckzuge uber Burgos begriffen, und ein großer Theil der⸗ selben ist bereits auseinander gegängen. Der General Quesadg or⸗ ganisirt in Bilbgo ein Heer von 8 bis 10,0 ¶Nwgnn. Unsere Trup⸗ pen beobachten strenge Mannszucht, und das Vertrauen der Be⸗ wohner waͤchst mit jedem Tage; es wird bedeutend dadurch ht, daß Niemand wegen politischer Meinungen im mindesten verfolgt wird. Es heißt, daß die Spanier einige Vertheidigungs⸗Maßre⸗ geln bei Lerma zwischen Burgos und den Gebuͤrgen von Somo⸗ Sierra getroffen haben. Die neusten Nachrichten aus Madrid sind höchst befriedigend; die sogenannte liberale Partei 6 allmaͤhlig auseinander; mehrere Staats ⸗Raͤthe berathen sich schon uͤber die bei dem Vorruͤcken der Franzoͤsischen Armeen zu treffenden Maß⸗ regeln. Der Genergl Longa ist in Tolosa zu uns gestoßen, Es hat viel Muͤhe gekostet, ihn un Anerkennung der royalistischen Junta zu bewegen; am 14qten ist dies jedoch endlich gelungen, Der . steht bei Bilbao, von wo aus er verschiedene Proklama⸗ tionen erlasfen hat, um uns die Gemuͤther guͤnstig zu machen.“
Der Kriegs ⸗Minister, Herzog von Belluno, hat gestern eine Stunde mit Sr. Maj. zugebracht; es war sein erster Ausgang nach der Ruͤckkunft von der Armee. Se. Exc. leiden noch fortwaͤhrend an den Folgen der fruher erhaltenen Wunden. ,,
Dasselbe Arrondissements⸗Wahl⸗Kollegium zu Fontenay⸗Ven⸗ dée, das fruher Hrn. Manuel zum Deputirten gewaͤhlt hatte, hat jetzt den royalistischen Kandidaten Hrn. Vasse gewaͤhlt. (Bekannt⸗ lich war Hr. Manuel bei den letzten Wahlen von den beiden Arrondissements in Fontengy⸗Vendée und Sables gewaͤhlt worden, und erklaͤrte sich spaͤter fuͤr dieses letztere, so daß jenes nochmals zusammen berufen werden mußte). Das zweite Arrondissements⸗ Wahl ⸗ Kollegium des Depts. des Calvados, daß sich in Bayeur versammelt, hat ebenfalls einen Royalisten, Hrn. v. Bonvouloir, mit 212 gegen 104 Stimmen gewaͤhlt. Hr. Benj. Constant, fuͤr den man sich alle mogliche Muͤhe gegeben, ihm die Majoritaͤt zufuwen⸗ den, konnte doch nicht mehr als 7 Stimmen zusammenbringen.
Die erste Brigade der IX. Division der Armer steht unter dem Marcchal de camp, Baron von Montgarde, (dessen Name im vor. St. d. Z. offen gelassen worden ist).
— 23. April. Das erste leichte Linien- Infanterie⸗ Regiment ist am 14ten ohne den mindesten Widerstand in Puycerda einge⸗ ruͤckt. Die Spanischen konstitutionellen Truppen sowohl, als die mit ihnen gleich gesinnten Bewohner, hatten die Stadt in der Nacht geraͤumt. Das Regiment Zamora hatte anderthalb Lieues von Puycerda, auf den Anhoͤhen bei dem Dorfe Appe, Posto gefaßt.
Ueber den Stand und die Bewegungen der Armee, liefern wir nachtraͤglich noch Folgendes. Der Marschal Oudinot traf am 17ten, wo die AvantGarde seines Korps sich bereits in Pancorbo befand, am Ebro ein. Der Graf Molitor ist mit dem ,. Korps in Navarra eingeruͤckt und wird in Aragonien opertren. Pampelona wird von der Division des Generals von Conchy und dem Spani⸗ schen Korps unter General Espagne blokirt. Die Division Bour⸗ cke, die bisher vor San⸗Sebastian ir nen, wird von der Divi⸗ sion Canuel, welche die ganze Provinz Guipuscoa besetzen soll, ab⸗ geloͤst. Die verschiedenen Kaävalerie Divisionen, die aus Mangel an Fourgge, in der Gegend von Bayonne, Oleron und Pau zu⸗ ruͤckgelassen worden waren, sind am 127ten in Spanien eingerückt. Aller Augen sind jetzt auf Katalonien gerichtet, wo naͤchstens die Haupt-Sperationen beginnen werden. Nach genauer Berechnung der verschiedenen Maͤrsche, wird vor den letzten Tagen dieses Mo⸗ nates, bis wo auch die Westpyrenaͤen⸗Armee nichts vornehmen wird, kein entscheidender Schlag gefuͤhrt werden. Es duͤrften daher in den naͤchsten 3 Tagen keine wichtigen Nachrichten von der Armee eingehen. „Wir machen diese Bemerkung,“ sagt das Journal des Debats, „um moͤglichst zu verhindern, daß den von der Ungeduld der Neugierde und von der Geldgier der Boͤrsen⸗Spekulanten er⸗ dichteten Nachrichten, Glauben beigemessen werde.“
Der General-Lieutenant und Pair, Marquis von Clermont⸗ Gallerande, ist am igten hieselbst mit Tode abgegangen.
„Am ä3ten Nachmittags,“ sagt das Journal de la Mediterrange, „wurde mitten in unserem Hafen Marseille) eine Spanische Pinke, 16 , mit 12 Matrosen bemannten diesseitigen Fahrzeuge aufgebracht.
8 Ueberfahrt von Boulogne nach Dover und umgekehrt, geschieht jetzt mit reeller Puͤnktlichkeit und Geschwindigkeit durch die dret Dampf⸗Paketboͤte, the Monarch, the SoFereign und the Me- dusa, wozu naͤchstens das Paketboot ihe Britannia kommt. Taͤglich geht eins dieser Schiffe von Boulogne, und eins von Dover ab, und macht die Ueberfahrt in 3 bis Stunden. Boulogne nimmt sich in Folge dieser n, bedeutend auf, wozu seine Seebaͤ⸗ der noch besonders beitragen, die mit jedem Jahre zahlreicher be—
sucht werden.