1823 / 55 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

K 36 . . .

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5355 86 * Sten d. M. an Gebäuden hier verursacht hat, wird auf 1 Mill. unzen geschaͤtzt.

Stockholm, 2. April. (Aus dem Franz. Journal des Debats.) Mehrere auswaͤrtige Zeitungen sprechen von Beschraͤnkungen der Preßfreiheit, von Verungnadungen bei Hofe und von Verfolgun⸗ gen wegen politischer Vergehen. Wir wissen hier von alle dem nichts. Ueberhaupt erkennen wir uns in dem, was man sich im Auslande von uns erzaͤhlt, nur selten wieder. Unser Land ist ein wenig entlegen, und gleicht nicht allen uͤbrigen Stagten; wir ha ben cigenthuͤmliche Institutionen, Gebraͤuche und Sitten. Es ist daher kein Wunder, daß man sich manchmal uͤber uns irrt. Wir haben waͤhrend der jetzigen Regierung kein einzigesmal von einer Ungnade bei Hofe, oder von einer, von der Regierung ausgegan⸗ 4 Verfolgung wegen politischer Vergehen gehört; denn man

ann als er nicht die vor 1 Jahren, in Folge einer Angabe von Thatfachen, die sich auf das Jahr 181 bezogen und spater als falsch erkannt wurden, angestellte Untersuchung, noch den, dem

Baron von Ankarswaͤrd von einem Korps Offieiere, das er ange⸗ = hatte, gemachten Prozeß betrachten. Hinsichtlich dieser

etzteren Angelegenheit ist es wahr, daß im Laufe des Prozesses der

General ⸗Advokat die Anwendung eines alten sehr strengen Gesez⸗ zes gegen die Auffoderungen zum Ungehorsam, dessen ÄAbschaffung jetzt vom Könige in en gebracht worden ist, verlangt hat. Das Parlament annullirte die Klage, verurtheilte den Baron aber dafuͤr, daß er sich beleidigender Ausdrucke gegen das gedachte Ofsicier⸗Korps bedient, zur gesetzlichen Geldstrafe.

1 35. April. Ein junger Kaufmann, Namens Testmann, in Christiania, hatte vorgegeben, auf dem Komtoir des General⸗Kon⸗ suls Gruͤning einen Brief mit der Unterschrift „Holst“ gesehen und von einem Kommis gehört zu haben, daß derselbe aͤußerst wichtig sey. Dieses fuhrte auf die Vermuthung, daß die hekannten erdich⸗ teten Befehle mit jenem Briefe in Verbindung staͤnden, und es wurde deshalb eine gerichtliche Untersuchung angestellt, woraus sich aber ergab, daß Testmann's Angabe ungegruüͤndet war. Der Gene⸗ ral-⸗Konsul Gruͤning, welchem Se. Maj. ihr Leidwesen uͤber diese ungegruͤn dete und boshafte Anschuldigung zu erkennen gegeben ha⸗ ben, will nunmehr den Testmann vor Gericht fodern lassen.

Wegen einiger Aeußerungen uͤber den Staats⸗Minister Frhrn. von Engestroͤm, die sich der Frhr. von Anckarswaͤrd erlaubt, war Letzterer von dem Sohne des Ministers, zum Zweikampf berausge⸗ fodert worden. Frhr. von Anckarswaͤrd nahm diese Herausfode⸗ rung unter gewissen Bedingungen an, da aber der Frhr. von En⸗ gestroͤ6n diese nicht erfüllen konnte, unterblieb das Duell.

War schau, 22 April. Die Leiche Sr. Durchlaucht des Kai⸗ serl. Oesterr. Feldmarschalls, Fuͤrsten Adam Czartoryski, ist, nach⸗ dem in Sieniawa und Lemberg die, der hohen Wuͤrde des Verstor⸗ benen angemessenen Ehrenbezeugungen stattgefunden hatten, nach Warschgu gebracht worden, um daselbst in der Fuͤrsil. Familien⸗ Gruft beigesetzt ju werden. Gestern 21 Uhr Vormittags ist sie in dieser Hauptstadt angekommen.

An der Barriere von Mokotow geruhten Se. Kaiserl. Hoheit der Groß⸗Füuͤrst Konstantin, Ober⸗Befehlshaber der Polnischen Armee, an der Spitze saͤmmtlicher in Warschau befindlicher Hrn. Generale, Offieiere, Feld⸗Prediger und Militair⸗Beamten der Kaiserl. und Königl. Armeen, die Leiche zu erwarten. Die zu Erweisung der letzten, dem Range des Verstorbenen e,. nen, vorschriftmaͤßigen Ehren⸗Bezeigungen aufgestellte Trauer⸗ Parade erwartete sie ebenfalls daselbst. .

Als der Trauer- Wagen, auf welchem sich die Leiche Sr. Durchlaucht des Fuͤrsten Czartoryzki befand, diesseit der Barriere anlangte, wurden derselben von saͤmmtlichen zur Parade gehoͤrigen ö. alle Ehren⸗Bezeigungen erwiesen, welche einem Feldmar⸗ schall der Armee des mit unserem Allergnaͤdigsten Monarchen ver⸗ buͤndeten Allerdurchlauchtigsten Kaisers von Desterreich gebühren.

Waͤhrend dessen stellten sich die Militair⸗- und Civil -Behöͤr⸗ den, die Geistlichkeit, welche die Begraͤbniß⸗Zeremonie verrichten ollte, so wie auch die hiesigen Kloͤster und Institute, welche bei

em Leichen⸗Begaͤngnisse zugegen waren, vor dem Leichen⸗Wagen auf. Die Insignien des Verstorbenen wurden von dem Adjutan⸗ ten Sr. Kaͤiserl. Hoh. des GroßFuͤrsten, Ober -Befehlshabers der , Armer, vor dem Leichen⸗Wagen hergetragen; hinter demselben folgte die Familie des verstorbenen Fuͤrsten Feldmar⸗ schalls. Se. Kaiserl. Hoh. zu Fuße an der Spitze der Hrn. Ge⸗ nerale, Officiere und Militair⸗Beamten, und eines großen Gefol⸗ ges von Senatoren, Ministern und Beamten und der zahlreich versammelten Bewohner, geruhten, die Leiche bis in die Kirche 2 heil. Kreuze zu begleiten. Die vorgedachte Parade beschloß

en Leichenzug. .

Sobald der Zug vor der Kirche angekommen war, wurden die Militair⸗Ehrenbezelgungen, mit welchen der Verstorbene bei der Barriere war empfängen worden, wiederholt. Die HH. Gene⸗ rale hoben den Sarg vom Leichen⸗Wagen, und indem sich Se. Kaiserl. Hoh. der Groß⸗Fuͤrst, Ober⸗Befehlshaber, zum Tragen desselben den HH. Generalen angeschloffen, geruhten Hoͤchstdie⸗ selben der Leiche die letzte Ehre zu erweisen.

Die Truppen, nachdem sie sich in Schlacht-Ordnung gestellt hatten, begrüßten hierauf die Leiche durch eine dreifache Salve aus den klelnen Gewehr, worauf jedesmal 11 Kanonen⸗Schuͤsse abge⸗ feuert wurden. w

An der Kirchthuͤr wurde die Leiche von dem Erz⸗Bischof Pri⸗ mas des Königreiches empfangen, und sobald sie auf dem Leichen⸗ Geruͤste . worden war, nahm der hei Leichenbegaͤng⸗ nissen gebraͤuchliche Gottesdienst seinen Anfang, nach dessen Been⸗ 3 . Scekretair des Senats, Hr. Niemcewiez, eine Leichen⸗

ede hielt.

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Berlin. Am 3. Mai Abends 117 Uhr entstand im benachbar— ten, dem Hrn. Fuͤrsten von ,,,, ehbrigen Dorfe Tempel⸗ hoff, im Gehoͤfte des Bauer Rohrbeck, . das bei furchtbarem Sturmwinde sich mit großer Schnelligkeit auch über zwei angraͤn⸗ zende Besitzungen verbreitete, und sammtliche Gebaͤude der gedach⸗ ten Gehöfte bis auf ein massives Wohnhaus in Asche legte. Der Bauer Rohrbeck hat dabei das Leben verloren.

„Ueber den Ursprung, den Inhalt und die allgemel ruli der neuen Kirchen⸗Agende fuͤr die Hof⸗ 2 Mag deburg,

in Berlin, von einem evangelischen Prediger. in Kommission bei Wilhelni Heinrichshofen.“ Es ist erfreulich zu beobachten, wie uber die so wi legenheit der Einführung der neuen Agende und Liturgie, zu

entfernteren Geistlichen gedacht und geurtheilt, und wie von in

teitschen Beurtheilern diese Angelegenheit behandelt wird. der bekannten Schrift des Superintendenten Mann über diesg genstand, ist jetzt auch oben gengnnte von einem Geistlichen au

Magdeburgischen erschienen, die in vieler Hinsicht mit den f

ersten Schrift geaͤußerten Ansichten uͤbereinstimmt, obgleich

Verfasser wahrscheinlich in gar keiner Verbindung mit einander 6

Letztere Schrift unterscheidet sich von der erstern besonders dab

sie auf dem geschichtlichen Wege darzuthun sucht, wie it Agende nicht nur dem Beduͤrfnisse der Zeit angemessen sej dern auch einen durchaus evangelischen Beist athme, unh

wegs etwas Neues, sondern nur die, leider durch die neuen!

klaͤrungs-Zeit verbannten echt⸗christlich liturgischen Formen! der einzufuͤhren trachte, und somit ganz geei n n, teien getrennten Christen nicht nur nicht 2 zu zerspalte⸗ dern sie vielmehr im Geiste der Wahrheit, mit dem Bande da immer mehr zu vereinen. Der Verfasser selbst drückt das g seiner Schrift also aus: „Diese Agende ist gus den uralten lichen, durch die Reformation gelaäͤuterten Formen geschöpf in einer edlen salbungvollen Sprache verfaßt, und alfo de duͤrfnisse der unirten allgemeinen evangelifchen Kirche durchaz gemessen.“ Wie arge Gegner denn also auch die Agende un gie, besonders in den kritischen Blaͤttern des Herrn Genern⸗ perintendenten Röhr haben mag, so innige und aufrichtige zr hat sie auch schon gefunden, und wird deren besonders immer und mehr bei Denjenigen finden, denen unser evangelischer G dienst nicht bloße Belehrung, sondern auch Erbauun bung gewaͤhren soll, und die den Ausspruch des Erlbösers vgl nem Hause als einem Bethause in rechtem Geist und Sinn stehen. Deshalb ist sowohl Gegnern als Freunden diefer h genheit die aufmerksame empfehlen.

chtige ]

und h

Beachtung dieser lesenswerthen Scht

Wechsel⸗, Geld⸗ und Fonds⸗Kourse. Ham burg, 2. Mai. Amsterdam k. S. 1055 pCt,

106 pCt., mit z besser begehrt. London k. S. 37 Schäl Den. Briefe; 2ꝑ Mon. 37 Schill. 13 Den., mit Dez. besse

zu lassen. Paris 2 Mon. 26 Schill., begehrt. Borde Mon. 26.3 Schill. Kopenhagen k. 6. * 6 Breg

W. 405 Schill., 2 Mon. mit *, uͤber notirten Kours bezahl Wien in esfectiv 6 W. 149z pCt., Prag in eslectiv 6 W. pCt., 2 Mon. zum not. Kours begehrt. Augsburg 6 W

pCt., Briefe. Frankfurt 6 W. 1493 pCt., 2 Mon. zum

Kours Briefe und Geld. St. Petersburg 2 Mon. g E

Geld. Diskonto 3 pCt. Geld.

11 Schill, Preußische Muͤnze 27 Mar Preuß. Praͤmienscheine, à 202 Mark Bko. begehrt. Preuß. Engl. Anleihe von 1318 pr. kont. 82. 829 pet,

3 Mon. Zeit 8riz. 82z pCt, Preuß. Englische Anleihe von

pr. kont. 99 . 80 pCt., Mehreres gemacht.

Norweg. Anleihe à 656 pCt. bei Gebruͤder Benecke, à 85

zu haben, 2 S4 pCt. zu machen. Desgl. a 6 pCt. bel bro und Sohn à gaz pCt. Briefe, 2 gi pCt. Geld.

Daͤn. Anl. erste Abth. 3 5 pCt. Zinsen, 8ez . 83 pCt., n desgl. a 5 pCt., 8i . 83 pCt., ohne umsatz.

Daͤn. Engl. Anl. in Bko. Mrk. 796. 80 pCt., ohne Un

Oesterr. Loose à 250 Fl. pr. kont. 95 . 96 pEt., pr. ult. 9955. 966 pCt, ohne Umsatz; Metalliques pr. könt. à 79. go] auf 3 Monat 793. 3 pCt., Wiener Banko⸗Aktien pr 3852. 885 pCt., pr. ult. Jun. 865 . 890 pCt., Etwas umgesgh

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 6. Mai. Im Opernhause, auf Allerhoͤchsten K Olimpia, große Oper in 3 Abtheilungen . . , des Dieulafoi und Brifant, bearbeitet von E. T. A. Hon 9 6 n, Ballets ö. n n

iwoch, 7. Mai. Im Schauspielhause, zum ersten

Der ehelose Gatte, Lustspiel in 3 Abtheilungens . 2

sischen, von A. Cosmar. Hierauf: Der Vater von ungefaͤhr, . . uge. ö

er Anfang dieser Vorstellung ist um 7 uhr.

Donnerstag, 3. Mai. Im Opernhause: Wen hn. Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von Schiller. (Hr. Lemm:! lenstein. Mad. Stich: Thekla. Hr. Hillebrand: Illo)

. 63 . e . e ,. ge. Billets, in Folge st

ere ergeben; sollten ab llten =. ö . . o ch l , . eyn, so werden die wenigen, welche etwa uͤbri h Donnerstag früh verkauft .

Meteorologische Beobachtungen,

Barometer Therm. Hygr. Wind Witterung

2. Mai. A. 265 47 K* 10 W. strüb, laue Luft. 3. Mai. F. 287 33 * 87 W. strüb, Wind. .

4 W. trüb, Sönnenbl, Et * 651 ssternhell, Wolk, Stu * 382** 1 * 1129 * 55 4 210 *tio0. *

4. Mai.

sternklar, frisch.

5. Mai. F. M Wind, hell, Wolken.

Gedruqt hei Hayn.

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tgérichtes in Tilsit, der Referendarius Hennig z⸗um Assessor bei dem gedachten

Louisd'or 11 Mark 4 Schill, zu lassen. Gold al marco Schill. zu haben. Daͤn. Grob Kour. 123 pCt. . 4 Kour. 1233 pCt. Neue 3 Stuͤcke fuͤr voll zoz pCt. 16 ling⸗Stuͤcke 64 u. a6 pCt. Fein Silber 27 Mark 1 Sq Silber in Sorten 13 Loth 5 Gran à 14 Loth 9 Gran 27] 6 Schill, zu lassen

zeitung s-Nachrichten.

Haris, 29g. April.

Abend 7 uhr nicht ab

hell, dünne Streifwo hell, Wolken, stürmis

hell, Wolken, frisch,

Nedafteur

Alle meine

auts⸗Zeitung.

rteußische St

Stück. Berlin, Donnerstag den 8Zten Mai 1823.

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Im Bez. der Koͤnigl. Regierung

ü Aachen ist der Geistliche Berner zum Hülfs⸗Pfarrer ie kathol. Pfarrstelle Wildenburg; . u Düfseldorf der Huͤlfs- Prediger Krummacher in furt . M, als Prediger der evangel. Gemeinde zu Ruhr⸗ und der Prediger Wichelhaus in Mettmann, als dritter er der evangel. Gemeinde zu Elberfeld;

su Köln, der Vikarius Endepoh!ls zu Born, als kathol. s⸗Pfarrer zu Dirmerzheim, der Huͤlfs⸗Priester Weiler zu 'heimersdorf, als kathol. Huüͤlfs-Pfarrer zu Quadrath, und der rius Lemmens zu Nievenheim, als kathol. Huͤlfs⸗ Pfarrer

öilberath; . u Königsberg, der Superintendent Hen sel zu Osterode,

pangel. Pfarrer in Liebemühl, und der Pfarrer Ziegner zu en, in gleicher Eigenschaft zu Eisenberg;

Stettin, der Kandidat Witte als Rektor bei der Ischule und als Huͤlfs-Prediger bei der evangel. Kirche in in angestellt worden. .

Im Bez. des Koͤnigl, Ob. Lds.⸗-Ger.

u Insterburg, der Stadt⸗Justizrath Lur zum Direktor des

der Assessor Huck zum Stadt⸗Justizrath

chte; ür Köslin ist der Auskultator Richardi zum Referendarius

dert.

n 8 ,

Von der Armee der oͤtllichen Pyrenäen unterm 235. April gemeldet: „Wir befinden uns seit gestern tralda unter den Mauern von Figueras, welches von unsern spen eng eingeschloffen wird. Auf unsere Vorposten ist gestern dem Fort einigemal, jedoch ohne Erfolg, gefeuert worden. Es den fich in dem selben nur 1500 bis 2000 Mann; um es jedoch Erfolg zu vertheidigen oder einen Ausfall zu wagen, wuͤrden hien ooo Mann erfoderlich seyn. In der vergangenen hi die Festung Rosas von den Konstitutionellen geraͤumt, u. nsern Truppen eingenommen worden. Dieser Punkt ist we⸗ er Zuführ zur See, und zu Erhaltung der freien Verbin⸗ mik Katalonten von Wichtigkeit. Das Land, in welchem wir hesinden, ist von einem vortrefflichen Geiste beseelt, und bei r Armee herrscht die beste Mannszucht. prihat-Briefe aus Vittoria vom 24. d. M. enthalten Folgen⸗ „Man hat hier Nachrichten von dem zweiten Armee⸗Korps, ich desen Vorposten sich am 21sten in Tudelg, der Graf Mo⸗ aber mit dem General⸗Staaghe in gaparossa, und Santos⸗ on in Valtierra befanden. Ueberall sind unsere Truppen mit 4. Enthusiasmus empfangen worden. Man glaubt all⸗ n, daß der General Molitor am 265sten vor Saragossa ein⸗ werde, welches, wie man versichert, nur von 200 Mann re⸗ ren Truppen vertheidigt wird. Nach dem von den Glaubens⸗ pen besetzten Fort Laredo, Santong gegenüber, hat der Gene⸗2 Huilleminot, eine bedeutende Quantitat Pulver schassen, und bor Santona stehende Belagerungs⸗ Korps durch ein starkes iche Detaschement verstaͤrken lassen. Aus der hier herr⸗ den Thaͤtigkeit, aus dem geringen Widerstande des Fein⸗ und aus dem guten Geiste des Volkes laͤßt sich auf ein zeiti⸗ Vorruͤcken nach der Hauptstadt schließen, als man es anfangs uthete. Unsere bisher in Miranda del Ebro gestandenen Frup⸗ sind von dem ersten Garde⸗Regimente, unter dem Befehle des sien la Potterie, abgelst worden. Gestern speiste der Gene⸗ Fanches, der bei Logronno gefangen genommen ward, bei dem in Guilleminot. Mehrere bei der Einnahme dieser Stadt in e Hande gefallene Provinzial⸗Milizen haben vorgestellt, daß ejwungen worden, zu Beendigung ihrer Dienstzeit, die mit Monate Mai ablaufe, die Waffen n ergeeifen. Der Herzog Ängouleme, hat daher, auf ihre Bitte, diejenigen von ihnen

sssen, die einen Buͤrgen fuͤr sich stellen konnten und nicht zu

Einken⸗-Truppen gehört haben; es sind deren nur wenige, und hat ihnen den Eid abgenommen, nicht wieder gegen den Köͤ⸗ bder die Franzbsische Armee dienen zu wollen. Andere haben n dem rr n one l flächen Korps anwerben lassen.“

50. April. Madrider Briefe vom 17ten behaupten, daß,

als die Königl. Familie am 10ten in Sevilla angekommen, sich wegen des starken Regenwetters, nur wenige Personen auf der Straße befunden, und daß diese den König weder mit Beifalls⸗ Bezeigungen, noch mit beleidigenden Acußerungen empfangen haͤtten; am folgenden Tage aber, als ir Masestaͤten sich in größter Feierlichkeit nach ber Kirche begeben, seyen Allerhöchst= Dieselben mit vielem Jubel begruͤßt worden; in Sevilla erwartete man, daß die Franzoͤsischen Truppen am * oder 26. April in Ma⸗ drid einrücken, war jedoch darauf gefaßt, daß sie zur See in Se⸗ villa vielleicht schon fruͤher n fen wuͤrden, da sich die Franz. Flotten den Kuͤsten naͤherten. „Hier in Madrid,“ heißt es in ob= erwahnten Briefen, „glaubt man noch gar nicht, daß die Franz. Armee das Spanische Gebiet betreten habe. Vorgestern am 15ten hat der Graf von Abisbal den Befehl gegeben, daß die Milizen der Hauptstadt den Linien⸗-Truppen einverleibt werden, und mit Letzteren gleiche Loͤhnung erhalten, im Weigerungsfalle aber ihre Waffen und Pferde ausltefern sollen; dieser letztere Befehl ist von vielen mit Freuden befolgt worden, da sie sich dadurch vom Dienste befreit sehen. An demselben Tage verlangte der Graf Abisbal bie Auslieferung aller Saͤttel und sonstlgen Reitzeuges zur Montirung der Kavalerie, mit der Drohung, daß er im Weigerungsfalle, diese Gegenstaͤnde durch Requisition beitreiben lassen werde. Alle Sattler haben gleichzeitig bei 20 Dukaten Geldstrafe in der Straße Atocha, für Rechnung der Armee zu arbeiten, und die Madrider Junta ist bei Todesstrafe aufgefodert worden, die Summe von 8 Millionen Realen aufzubringen, welcher Befehl sie veranlaßt hat, sich fuͤr permanent zu erklaͤren. Nach der entworfenen Reise⸗ Route sollte der König erst am 23sten in Sevilla eintreffen. Daß Se. Magz. 135 Tage fruͤher daselbst eingetroffen, beweist, daß man Ursache gehabt, die Reise des Monarchen zu beschleunigen.“

Am 22. d. M. sind im Haupt⸗Quartiere Vittoria, bei der Pa⸗ role, die Namen derjenigen Militairs öffentlich bekannt gemacht worden, die sich hei der Einnahme von Logronno am meisten aus⸗ gezeichnet haben. Mehrere von ihnen haben den St. Ludwigs⸗ n. den Orden der Ehren⸗Legion erhalten.

Unsere Truppen stehen, den neuesten Armee⸗ Berichten vom ahsten zufolge, seit dem 2asten in Burgos. Der Herzog von Reg⸗ gio hat am e hn sein Haupt⸗ Quartier dahin verlegt, und seine Vorposten auf die Straßen nach Argnda und Palencia vorruͤcken lassen. Die Kavalerte⸗Divisionen sind am 2b sten in Vittoria ein getroffen. General Molttor ist am 23sten von Tudela nach Sara⸗ gossa aufgebrochen. „Es ist gewiß,“ fuͤgt das Journal des Debats hinzu, „daß unsere Truppen Saragossa schon inne haben, obgleich uns die officielle Kunde davon noch fehlt. Diese heldenmuüthige Stadt also, deren tapfere Bewohner Bonaparten sovtel gekostet, offnet den unter der Fahne der Legitimitaͤt marschirenden Franzo⸗ sen, freiwillig ihre Thore.“ Man versichert, daß das rechte Ufer des Ebro bis Tarragona bereits gaͤnzlich vom Feinde gereinigt sey. In der That scheint es, daß die Kortes bei weitem weniger Trup⸗ pen hatten, als man es sich anfangs eingebildet.

Wir lassen hier noch einige Auszüge aus Briefen folgen, die von Offieieren der Armee geschrieben worden sind, und auf de⸗ ren Authentieitaͤt man rechnen kann:

In Tafalla, Caparossa, Villafranea und Tudela wurden die Franzosen mit einem unbeschreiblichen Jubel empfangen. In letz- terer Stadt waren geheime Emissaire aus Saragossa eingetroffen, um uͤber das Betragen der Truppen naͤhere Erkundigung einzuzüie⸗= hen; bei der musterhaften Auffuͤhrung derselben konnten die 3 e⸗ zogenen Nachrichten nicht anders als befriedigend ausfallen. Bie herrschende Meinung in Spanien war bisher, daß das rechte Ufer des Ebro weniger guͤnstig fuͤr die Franzosen gestimmt sey, als das linke: der Erfolg hat solches wenigstens bisher nicht bestaͤtigt; die Be⸗ wohner zeigen vielmehr den besten Willen und sind zu jeder von ihnen erfoderten Auskunft bereit. Die Desertion unter den konstitutionellen Truppen nimmt mit jedem Da zu und erleichtert den Franzosen die Auffindung der, vom Feinde zuruͤckgelassenen Waffen De⸗ pots. So fielen z. B. ganz kuͤrzlich in Erce 24 Kisten mit etwa Vos Patronen, durch Entdeckung eines desechte, in ihre Haͤnde. In Corella wollten die Konstitutionellen eine Kontribution von Zooo Duros ausschreiben, wurden aber durch die Nachricht von der Ankunft der Franzoͤsischen Korps in Tudela daran verhindert. Ei⸗ nen Beweis des in Navarra herrschenden guten Geistes haben kürj⸗ lich die Bewohner des Dorfes Agoneillo gegeben. Am 2zsten zeig⸗ ten sich naͤmlich daselbst einige Konstitutionelle, in der Absicht, . e zu ihrem Dienste zu requfriren; der Alkade ließ die Sturm- Glocke ziehen, die vier Soldaten durch die bewaffneten Bauern in cinem mahe gelegenen Waͤldchen umzingeln, und sie dem General Obert ausliefern.

Von der Armee der oͤstlichen Pyrenaͤen wird aus Peralada un- term 23. d. M gemeldet, daß die Blokade von ,. zweien Franzoͤsischen Divisionen und dreien Spanischen Bataillonen un⸗ ter Anfuͤhrung des Baron von Eroles uͤbertragen ist. Die Festung Rosas ist in einem ziemlich guten Zustande gefunden worden, so daß, um sie vor einem Coup de main zu sichern, es nur unbeden⸗ tender Kosten bedürfen wird. Es sind zur ungesdumten Ausbesse⸗