1823 / 61 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

585 unt gemacht werde, Sie haben sie vernommen, und fiene drucken, publietren und in Umlauf vringen. Im Alcazar zu Sevilla, den a3sten April 1823. (gez. Ferdinand. (kontrasign.) A. D. Evarist Zan Miguel Nach Verlesung dieses Dekrets nahm Hr. Montesimo das Wort, und erklaͤrte, daß nach dem Geiste einer reprasen tativen Re⸗ serung, das Ministerium gleichzeitig mit der Vorlegung der Kriegs⸗ rklaͤrung, auch die Dokumente, 9. sie sich grunde, den Kor⸗ tes haͤtte mittheilen müssen. Hr. Buruhaya schlug vor, diese Oo— kumente noch nachträglich von der Regierung zu verlangen; dieser Antrag wurde indessen, . die Bemerkung mehrerer Deputirten, daß die Regierung so gehandelt habe, wie die Umstaͤnde es er⸗ helscht hätten, und wie die Verfassung sie dazu berechtige, verwor⸗ fen! Die Kortes empfingen hierauf zwei Botschaften des, Mini- sters des Inneren, worgus hervorging, daß der Koͤnig die Dimission dez Gnaden⸗ und Justiz⸗Ministers, Don Seb. f. Valesea, an⸗ genommen, und zum Minister des Inneren schließlich den Don Fose Maria Calatrava, so wie zum Kriegz-Minister Don Mariano Zorraguin ernannt habe, (Der bben erwähnte O. M. Murigtegue muß daher das Portefeuille des Ministeriums des Inneren nicht angenommen haben.. Der Minister der auswaͤrtigen Ang elegen= heiten bestieg die Redner⸗Buüͤhne, um uber die Verwaltung seines Ministeriums Rechenschaft abzulegen. Nach ihm legte die Kriegs⸗ Fommisston einen Gesetz⸗ Entwurf uͤber die Errichtung von Guc= rillas, folgenden wesentlichen Inhaltes vor: „Die Generale en chef ber Armee, oder statt ihrer, wenn die Verbindungen unter⸗ brochen werden sollten, die General⸗Kommandanten der Distrikte und Provinzen, sind zur Bildung von Guerillgs oder Frei⸗ Korps ermächtigt. Die Bekleidung der Guerillas, ihre Equipirung und Organisation in Kompagnien, Schwadronen und Bataillone, sind den Generalen en chef und den General⸗Kommandanten der Distrikte anheim gegeben. In den vom Feinde besetzten Di⸗ strikten und Provinzen, sind alle Spanier ß Errichtung von Gue⸗ rillas ermächtigt. Die Kommandanten sind verpflichtet, sich den Befehlen der ener lc en chef zu unterwerfen, und ihnen nach⸗ zukommen; bei gehemmter Verbindung duͤrfen sie sich jedoch nicht abhalten lassen, den Feind anzugreifen, selbst wenn sie den Befehl des Generals en chef dazu nicht erhalten haben sollten.“

Sitzung vom 25sten. Zwei Vorschlaͤge des Deputirten Bar= ruags wurden den Kommissionen uͤberwiesen; nach dem ersteren, soll jeder Spanische Militair, der 14 Tage nach dem Einruͤcrten der Franzdͤsischen Armerc, ohne einen gültigen Grund noch in Frank⸗ reich verblieben ist, als des Spanischen Namens unwuͤrdig erklaͤrt, und seiner Guͤter, Ehren und Aemter entsetzt werden; nach dem

weiten, sollen die Koörtes die Regierung ermaͤchtigen, die us der . entlaffenen Officiere, die noch dienstfaͤhig sind, in ihr frü⸗ heres Dienst-⸗Verhaͤltniß wieder einzusetzen, oder ihnen ein anderes passendes anzuweisen. Der oberwaͤhnte Gesetz⸗ Entwurf wegen der Guerillaz, wurde mit einigen Modifikationen hinsichtlich der Redaktion angenommen, und ein zweiter wegen Errichtung einer Fremden-⸗Legion, folgenden Inhaltes verlesen. . Die Regie rung is zur Errichtung fremder Korps ermaͤchtigt. 2) Alle Fluch t⸗ linge und BHesert e urs des Auslandes, die sich gegenwaͤrtig in Spanien befinden, oder sich spaͤter melden sollten, um fuͤr die Sache der Freiheit zu fechten, sollen in diese Korps aufgenommen werden. 35 Bei jeder Operations⸗-Armee und um die Person des Generals en chef, soll eine Kommission von drei Auslaͤndern, de⸗ ren Grundsaͤtze erprobt worden, und die, nach dem Urtheile dieses Generals selbst, eine vollslandige Gewaͤhr fuͤr ihr Betragen leisten, niedergesetzt werden. 4) Die fremden Genergle, Chefs und Offi⸗ ciere, sollen desselben Ranges genießen, den sie in ihrem Lande be⸗ kicibeten, und mit ihren Landsleuten einem und dem selben Korps einverleibt werden. 5) Die Befoͤrderungen bei diesen Korps gesche⸗ hen nach denselben Gesetzen, die bei der Spanischen Armee beob⸗ achtet werden. H Bei jeder Operations⸗Armee werden diese Korps den Namen: liberale Fremden ⸗Legion fuͤhren.

Aus Kadir schreibt man, daß das Kauffahrtei-Schiff Veloz Marlang, mit 1 Million Piastern und 3 Million an Kolonial⸗ Wagren befrachtet, von Vera⸗Eruz und Havanna kommend, am 9. Febr. von einem Franz. Kriegs⸗Schiffe an der Muͤndung des Bahama: guna⸗ enommen und nach Martinique geführt worden ist. Der Espegtador tadelt in einem langen Artikel die Franz. Re⸗

ijerung, daß sie gegen alles Völkerrecht sich diese Prise erlaubt abe, da der Krieg damals noch nicht erklaͤrt gewesen sey. (Das Journal des Decbats behauptet dagegen, daß es uͤber jene Wegnahme noch durchaus an authentischen Nachrichten fehle)

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Berlin. Des Koͤniges Majestaͤt haben dem Kalligra— phen und Kupferdrucker Heinrigs zu Koͤln, in Hinsicht sei⸗ ner Verdienstlichkeit um die Vervollkommnung und Verbrei— tung guter Handschriften, die fuͤr Kuͤnstler bestimmte goldene Medaille zu bewilligen geruhet. Das Fuͤsilier - Bataillon des ten Infanterig⸗Regts. ist von Stettin nach Anklam, und das Fuͤsilier Bataillon des gten nf. Regts. (genannt Kolberger) von Anklam nach Stettin ver⸗ legt, und steht nunmehr dies Regiment ganz in Stettin. Das nste Bataill. des Zosten Inf. Regts ist von Trier nach Luxemburg, der Staab und die ate Eskadron des ten Husaren⸗-Regts. von Oels nach Ohlau und Baumgarten, die 4te Eskadron des 20ten Husa⸗ ren⸗Regts, von Schönebeck und Salze nach Aschersleben, dagegen die ate Eskadron von Aschersleben nach Schönebeck und Salze, die te Eskadron des . Ulanen⸗Regts. von Muͤllrose nach Fuͤrsten⸗ walde verlegt. Die 1ste Kompagnie der sten Pionier - Abtheilung steht jetzt in Glogau, Schweidnitz und Posen, und die ate Kom⸗ pagnie der 6ten Pionier⸗Abtheilung in Neiße und Silberberg. Die 6te und 7Jte Infanterie⸗Regts. Garnison⸗Kompagnien, sind von Glogau nach Schweidnitz dislozirt. Der aggr. Kapt. v. Przychowski des 4ten Inf. Regts ist zum Platz⸗Major in Danzig ernannt worden.

Der Tiroler Bote theilt eine, in der Neograder Gespannschaft übliche, klei⸗ nen Landwirthschaften zu empfehlende Methode, den erfoderlichen Bedarf an Wagen⸗Schmiere sich ohne alle Kosten zu verschaffen, mit, die in Folgendem besteht. Der dasige Ungarsche Landmann sammelt Maikäßfer in Töpfen, welche ungefahr 3 Beri. Quart halten. Wenn die Töpfe beinahe voll sind, stopft er ste mit einer Hand voll Stroh vollends zu, so, daß, wenn er den Topf um⸗

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Geld.

zu lesen.

5 wendet, die Matkafer nicht heraus fallen können. Nun stellt er a Töpfe von gleicher Größe hin, und stülpt die mit Maikafern ace ll fern umgekehrt darauf, guf dem Boden des angefüllten Topfes aber macht 9 kleines Schmauch⸗Feuer von Hobel und Szgespänen an. Aus den auf Weise gebratenen Mattäfern tröpfelt durch das Stroh in den unten beñ chen leeren Topf, eine Menge Jett oder Oel, welches die gewöhnliche 1m Schmiere an Güte weit übertreffen soll. 8 Quart Maikäfer geben 3 Wagen ⸗Schmiere.

Im Monat April d. J. galt nach Berl. Maß und Gch

an S Weitzen. Roggen. ] Gerste. In Sgr. pro Scene f rg er . 20 1 1119 16 12 2 . 16 211 2 6 20 221⸗ ZO 3 286 ; 161

Vergleich

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1 n Aurich

Boͤhmen . Bremen

Emden Goslar Helmstaͤdt Luxemburg Mainz . Oesterreich (Nieder⸗)

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ung.

Niedrigster Stand. Weitzen 1 Rthlr. 16 Sgr. (Em

Zerbst); Roggen 1 Rthlr. 6 Sgr. (Muͤnchen); Gersh Rthlr. 1 Sgr. (Bremen); Hafer 14 Sgr. (Emden).

Höͤchster Stand. Weitzen s Rthlr. 20 Sgr. (Mann Roggen 8 Rthlr. 14 Sgr. (Mainz); Gerste 1 Rthlr. 2g e (Mainz); Hafer 1 Rthlr. 10 Sgr. (Mainz).

Wechsel-, Geld- und Fonds-Kourse—

Hamburg, 16. Mai. Amsterdam k. S. 1054 pl M. 1053 pCt., mit S besser sehr begehrt. London k. 7 Schill. 6 Den. , 2 ber Kours begehrt. Paris 2 Mon. 2637 Schill,, zu en. Bordeaux 2 Mon. 676 Schill, Kopenhagen S. 249 pCt. Breslau 6 W. 40 Schill.ů, 2 Mon. mit Schill. uber not. Kours begehrt. Wien 6 W. in ellect 1495 pCt., Prag 6 W. in effectiv 1493 pCt., Ang

burg 6 W. 1495 pCt., 2 Mon. zum not. Kours Briefen St. Pet]

Frankfurt 56 W. 1503 pCt. burg 2 Mon. 833 Schill., Geld. Diskonto 3 pCt., Br

Louisd or 11 Mark 432 Schill., zu lassen. Gold al m 6 uͤdinghausen, ist zugleich zum Notarius publicus im De⸗

1033 Schill., zu lassen. Daͤn. Grob Kour. 124 pt,

Hamb. Grob Kourant 1231 pCt. Neue ; Stuͤcke fur vol

pCt. 12 Schilling⸗Stuͤcke 257 u. 26 pCt. Fein S 27 Mark 11 Schill.,‚, Silber in Sorten 13 Loth 5 C à 14 Loth 9 Gran 29 Mark 11 Schill., Preußische M 27 6 6 r, n. .

Preuß. Engl. Anleihe von 1818 pr. kont. gz. 833 pe auf 3 Mon. Zeit 8335, 635 pCt., Preuß. Titz. 3 1622 pr. kont. Gr. iz pCt., aufs Mon, Hi. gr pCt., zu haht

Norweg. Anleihe à 5 pCt. bei Gebruͤder Benecke n pCt. Geber, à 613 pCt. Geld. Desgl. à 6 pCt. bei Ha bro u. Sohn à 92 pCt. Briefe, à gi pCt. Geld.

Daͤn. Anl. erste Abtheil. a 5 pCt. Zinsen 83 . 633) e, . ä 6 . J ö. 14 ohne Umsatz.

Dän. Engl. Anleihe in Bko. Mark S833 pCt., o . 9g h 63 . 833 pCt., o

Oesterr. Loose à 100 Fl. pr. kont. 17 pCt., à 250 pr. kont. 99 . 977 pCt.; Metalliques, pr. kont. gi . pCt., auf 3 Monat 8 . 813 pCt., begehrt.

Wiener Banko-A Aktien pr. kont. 695 . goo pCt., . fi Lug *r ehrt,

Russisch Engl. Anleihe von 1822 in d. Sterl. Schill. Den. pr. kont. 767 pCt., .

Königliche

Dienst. 20. Mai. Im Opernhause: Olimpia, große Opa 3 Abtheilungen., nach dem Franzbsischen bearbeite 6 E. ö Hoffmann. Musik von Spontini. Ballets von Telle. Die freien Entreen sind ohne Ausnahme heute nicht guͤlt Mittw., 21. Mai. Im Schauspielhause; Der ünschu 6 23 ,. . e, a n n eng, Hierauf: Dte m en Jahre, Singspiel in 12 Aufzuge, nach dem Fri

mit Musik von C. Blum. 97 ö

Meteorologische Beobachtungen,. Barometer Therm. Hygr. Wind Witterung. A. 267 43 1072 455 S. strülb, laue Luft.

F. 267 3 tio 592 Sonnenblicke, angenel

. * * 195 357 Sonnenblicke, warm.

* 145 412 trüb, laue Luft ** 665* trüb, laue Luft, Regen ti 33* Sonne, Wolken, anger os 37 * Mondschein, angeneht 855 54* trüb, gebrochener Hin * 177 455 Sonnenschein Wolt /

16. Mai. 17. Mai.

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19. Mai.

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4 A. ag) 42 X 293 36

19. Mai. * 2895 27“

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S. 371 in der Gewinn⸗Liste der Königl. Kleinen Lotterie ist in einigen Ezemplaren stgtt 15,00 Rthlrn.⸗ 1600 Rt

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Mon 37 Schill. 3 Den., mit 4 N

Schauspiele. ;

Allgemeine

rteußische Staats-Zeitung.

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6ike Stück. Berlin, Donnerstag

den 22sten Mai 1823.

Kronik des Tages.

Seine Majestaͤt der Koͤnig haben dem Pastor Cassius der deutsch-evangelischen Gemeinde zu Lissa das Allge— ne Ehrenzeichen erster Klasse zu verleihen geruhet.

Der Koͤnigl. Hof legt morgen, den 21, dieses, die Trauer 5 Tage an, fuͤr J. H. die Herzogin Amalie Luise Julie Baiern, geb. Herzogin von Aremberg.

Berlin, den 8o. Mai 1823.

v. Buch, Schloßhauptmann.

Mecklenburg⸗

Se. Koͤnigl. Hoheit der Großherzog von Koͤnigl.

elitz ist vorgestern hier angekommen und auf dem sosse abgetreten.

Se. Durchlaucht der Statthalter des Großherzogthums en, Fuͤrst Radziwint, ist nach Posen abgegangen.

Der Justiz-Kommissarius Engelbert Henrich Morsbach

ement des Ober-Landes-Gerichts zu Muͤnster bestellt

den.

Im Bez. der Koͤnigl. Regierung

ju Arnsberg ist der Kand. Rocholl, zum Prediger der ern evangel Gemeinde zu Kastrop und Struͤnkede,

ju Breslau der Kand. Werhan zum evangel. Pfarrer in s⸗Peterwitz, und .

zu Minden der kathol. Pfarrer Holtgreven zu Vinsebeck, Pfarrer an der Gokirche zu Paderborn, .

und beim Königl. Kammer-Gericht zu Berlin

raten von Wulffen, zum Referendarius befördert en.

e Der Königl. Daͤnische Geheime Staats⸗ u. i⸗Minister von Kaas, von Kopenhagen,.

übgereist: Se. Excell. der Wirkliche Geheime Staats- und s ⸗Minister, General⸗Lieutenant von Hake, nach Erfurt. Der General⸗Major und Kommandeur der ten Kavalerie⸗ gade, von Sohr, nach Magdeburg.

Angekommen:

E3eitungs-Nachrichten.

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paris, 13. Mai. Man wird sich erinnern, daß in den ungen der Deputirten-Kammer vom 14. und 15. Maͤrz, Gelegenheit der definitiven Regulirung des Budgets des hres 1821, sich eine heftige Diskussion uͤber die, auf dem ät des Ministeriums des Inneren ausgeworfene abermalige mme von 733,000 Fr. zur Vollendung des Ausbaues des en Opernhaufes erhob, in deren Folge endlich, ungeachtet r Vorstellungen des Grafen von Corbiere, jene Summe, den Antrag der Kommission von der Kammer verwor— wurde, wobei sie von dem Gesichtspunkte ausging, daß nicht Sache der Steuerpflichtigen in den Departements zu den Kosten von Privat-Anstalten, die der Hauptstadt in zu gute kamen, beizutragen. In Beziehung auf diese fere Ansicht sagt das heutige Journal des Débats: „Der schluß der Kammer scheint uns auf einem irrigen und ver— lichen Grundsatze zu beruhen. Alles, was die Auslaͤnder g dem Inneren Frankreichs lockt, interessirt ganz Frankreich; ch unsere Kuͤnste, unsere praͤchtigen Denkmäler, Museen, bliotheken und Theater, machen wir Europa, unserem nen Vaterlande zinsbar; der Civilisation und allen ihren rden, wovon Paris mehr als jede andere Stadt des Rei— s, der Vereinigungs-Punkt ist, verdanken wir, daß der sse, der Engländer, der Deutsche, der Italiener uns einen hen Theil des Goldes zuruͤckbringen, das durch den Um—

Amtliche Nachrichten.!

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lauf des Handels aus unserm Lande gegangen ist. Durch ih— ren Aufenthalt in der Hauptstadt steigt der Verbrauch unse— rer, auch der entferntesten Produkte, sowohl im Umfange als im Werthe, um das Doppelte. Jede Provinz hat daher ein fuͤhlbares Interesse, daß der Zufluß der Fremden, statt sich zu vermindern, vielmehr in der Entwickelung unserer Kuͤnste einen Reitz finde, der sie gleichsam mit unwiderstehticher Ge— walt zu uns lockt. Wer aber sollte nicht wissen, daß unter den vielen Vergnuͤgungen, die unsere Nachbarn nach Paris fuͤhren, die große Oper vielleicht den ersten Platz einnimmt? Es ist daher im strengsten Sinne des Wortes wahr, daß dieses herrliche Schauspiel weniger Paris allein, als ganz Frank— reich angehoͤrt, und daß jeder Deputirte, der, als er die letz ten zum gaͤnzlichen Ausbau des neuen Opernhauses erfoder— lichen Summen verweigerte, das oͤrtliche Interesse seines De⸗ partements wahrzunehmen glaubte, einem, seines Ursprunges wegen, zwar ehrenvollen Vorurtheile nachgegeben hat, dessen Folgen aber, wenn man fernerhin auf gleiche Strenge in der Anwendung bestehen sollte, zum Nachtheile der ortlichen Ver— haͤltnisse selbst, denen man zu dienen vermeinte, ausfallen wurden.“

In Vittoria sind Privat-Briefe aus Madrid eingegan—⸗ gen, wonach der Graf von Abisbal in Begleitung eines Ad— jutanten ploͤtzlich diese Hauptstadt verlassen haben soll, ohne daß man weiß, welchen Weg er eingeschlagen hat.

Der hiesige Koͤnigl. Spanische General-Konsul Machado hat seine Pässe erhalten; er begiebt sich nach London. Den übrigen annoch hier anwesenden Spaniern, ist ebenfalls an— gedeutet worden, Paris zu verlassen.

Nach dem Journal de Toulouse vom 7ten d. M., soll, gleich dem ungluͤcklichen Bischofe von Vich, auch der Bischof von Lerida unweit Barcelona erschossen worden seyn.

Die Spanischen Schiffskapitains, deren Frachten in Port-Vendres mit Beschlag belegt worden, haben jetzt die Erlaubniß erhalten, aus diesem Hafen wieder auszulaufen, und sich in aller Freiheit nach dem Orte ihrer Bestimmung zu begeben.

14. Mai. Der Praͤsident des Minister-Rathes hat gestern bei Eroͤffnung der Boͤrse, dem Syndikus der Geld⸗ Maͤkler folgende Armee⸗-Nachrichten zugehen lassen:

„Nach einem, in der vergangenen Nacht hier eingetroffe—= nen Raport des Marschal Moncey haben die konstitutionel⸗ len Divisionen des Milans und Lloberaä, sich auf Hostalrich zuruͤckgezogen. Mina ist mit seinem Korps unsern Truppen ausgewichen, um bei Besora den Ter hinauf zu marschiren, und sich unserer Graͤnze zu nähern. Am 7ten stand er in Vol— fagonag in der Richtung nach Campredon. Der Graf Curial befand sich an demselben Tage bei Olot. Der Baron von Eroles folgte dem Mina in der Entfernung eines Tagemarsches nach Besora. Romagosa hatte bei Ripoll eine Position ein⸗ genommen; Mina wird daher von einer Macht eingeschlossen, die der seinigen bei weitem uͤberlegen ist, und wenn er, wie sich vermuthen laͤßt, hart bedraͤngt wird, so muß er sich ent— weder in einen Kampf auf Leben und Tod einlassen, oder er muß sich ohne alle Huͤlfsmittel, und durch die gefährlichsten und schwierigsten Engpaͤsse, in die Cerdagne werfen. Der Graf Curial ist entschlossen, ihn in Gemeinschaft mit dem Baron Eroles und Romagosa unausgesetzt und so lange zu verfolgen, bis er ihn erreicht haben wird. Die Vorposten des 4ten Ar— mee⸗-Korps stehen in Santa Colona, und unsere Husaren re⸗ kognosciren bis unter die Mauern von Hostalrich. Das Hauptquartier des Marschal Moncey ist in Girona. Gene— ral Donadieun ist am 6ten Morgens in Vich eingerückt. Un⸗ sere Truppen wurden von den Bewohnern mit Jubel em— pfangen.“

Das heutige Journal des Debats kommentirt diese Ar⸗ mee-Nachrichten mit folgenden Bemerkungen: „Der Um⸗ stand, daß es seit einiger Zeit an Nachrichten aus Katalo— nien fehlte, hatte die Koͤpfe aller jener guten Franzosen in Gährung gesetzt, die ihre Freude nicht verbergen konnen, wenn man einer Armee, die unter den Fahnen der Legitimität ficht, Unfälle prophezeit. Die Ankunft einer Stafette hat noch einmal die Hoffnungen jener Freunde der Franzoͤsischen Ehre und des Vaterlandes vereitelt. Minas Armee ist durch die Operationen unserer Generale abgeschnitten. Ein Theil hat sich nach Hostalrich geworfen, wo unsere Kavalerie

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