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Abtheilungen, die der Graf von Abisbal diesseit Madrid zu ste⸗ hen hatte, sind in die Stadt zuruͤckgezogen worden. Graf Moli⸗ tor stand am 21ten in Sarmeng. Die Division unter den Be⸗ feh len des General Pamphile Lgeroir ist am gten uͤber die Cinea gegangen, und hat sich an demselben Tage der Stadt Monzon, so wie einer unweit des Forts gelegenen Schanze bemaͤchtigt. Eine Abtheilung der Garnison von Lerida ist bei Alcaraz, von einem, zum Nekognoseiren beorderten Korps uͤber den Haufen geworfen worden. General Molitor ruͤckt f die Segra vor; er muß in diesem Augenblicke bereits den Befehl in Haͤnden haben, mit seinem ganzen Korps auf das rechte Ufer des Ebro ß — Am aten traf in Aranda de Duero ein Kourier aus Madrid ein, der von dort am igten Mittags abgegangen war. Seiner Aussage nach, werden die Franzosen daselbst mit Ungeduld erwartet; der Graf von Abisbal hat nur noch etwa 3006 Mann beisammen, die Konstribirten verlassen ihn tagtäglich; er steht auf der Straße, auf welcher der Hero von Reggio vorruͤckt nach Gugdarrama zu), und es scheint, als ob sein Plan sey, sich nach der Landschaft Es⸗ äremadura zurüctzuziehen. In Buitrago sind gedachtem Kourier etwa oo auf dem Rückzuge begriffene Kavaleristen begegnet, und in . ierra hat er nur 60 Mann nicht uniformirter Truppen an etroffen. ö Aus einem Schreiben aus Puycerda vom 15. d. M, heben wir Folgendes aus: „Minas Division besteht nur noch aus etwa 2000 Mannz er scheint sich, da der Weg nach Barcelona ihm von den Franzoͤsischen Truppen abgeschnitten ist, auf Tarragong zu⸗ ruckzieben zu wollen. Der Baron von Eroles verfolgt ihn. Mina bezeichnet mittlerweile seinen Weg, gleich einem Straäͤßen-Raͤuber, mit Pluͤnderung und Verheerung, wobei er jedes Zusammentreffen mit dem Feinde zu vermeiden sucht, um die Fruͤchte seiner schaͤnd⸗ lichen Erpressungen vor dem Schriffbruche zu retten. Die unge⸗ Heure Bagage, bei der sich viel Geld und geraubte Effekten be⸗ finden, hemmt die Eile seines Marsches; seiner Soldaten, die ihn Laut des Verrathes beschuldigen, wenig sicher, duͤrfte er noch von Den bei Cerverg streifenden Guerillas des Miralles, so wie von dem schon in Balaguer stehenden Vortrabe der Molitorschen Di⸗ vision, beunruhigt werden. Man versichert, daß überall, wo sich Mina sehen laßt, die Bauern auf, feine Soldaten schießen, und sie wuͤrden, waͤren sie bewaffnet, diese bereits aufgerieben haben: so aber fehlt es an Flinten, und wenn die Französen sich daher ein maͤchtiges Huͤlfs⸗ Korps schaffen wollen, so müässen fie Roha— listische Miltzen errichten, die das Terrain genau kennen, und die etwgnigen einzelnen Banden, die sich in der Folge noch zeigen moͤchten, zerstreuen können. Die Congue⸗de⸗-Tremp ist in völl⸗ gem Aufstande begriffen; das hiesige Volk hat mehreren Konstitu⸗ tionellen, worunter auch der Sohn eines der Exaltirtesten, der eine Guxgrilla-Truppe von 1860 Mann anfuͤhrte, ermordet. Roma⸗ Josa meldet aus Ripoll unterm 12. d. M., daß er dem 26. Milans Linen Geld-Transport abgenommen habe, der zum Theil unter eine Truppen vertheilt worden sey, daß dieser konstituttsnelle in⸗ führer aber außerdem noch bedentende Geldsummen mit sich fuͤhre, und lebhaft verfolgt werde. . . J. K. H. die Herzogin von Angouleme ist am 13ten in Marseille und am 17ten in Toulön eingetroffen, wo eine eben fertig gewor— dene Fregatte, in Gegenwart J. K. H. vom Stapel gelassen wurde. Der Koͤnigl. Englische Botschafter am Kaiserl. Oesterreich. Hofe, Sir H. Wellesley, ist am 17ten in Calais gelandet; Seine Excellenz sind heute hier eingetroffen.
Mina hat, wie durch die Verhaftung einiger Emissaire und
Durch die bei ihnen gefundenen Briefe laͤngst hier bekannt war, Einverstaͤndnisse in den sädlichen Provinzen Frankreichs. Außser— dem sind einige Franzöͤsische Iffreiere um Mina, und die staͤrkste Hoffnung der Revolutions⸗Maͤnner Spaniens war immer auf den Bonapartismus und Liberalismus einer gewissen Partei von Fran— jon gebaut. Kein Wunder also, daß Mina, der wie alle Revolu⸗ iongirs große Erwartungen von dem Beifall der Menge hegte, in seiner verzweifelten Lage nichts fuͤr besser haͤlt, als einen dreisten Einbruch in Frankreich, um hier etwanige revolutiongire Bewegungen zu beguͤnstigen. Es ist dieses der letzte Dienst, welchen Mina und Kon. sorten der kuͤnftigen Ruhe Frankreichs erweisen koͤnnen. Aber was wird damit bezweckt Da weder Heer noch Autoritaͤten abfallen: von welchem Vortheil koͤnnen dem Mina einige vereinzelt stehende Revolutions⸗Maͤnner, ohne Finanzen und Truppen seyn? Auch glaubt man wirklich, da dieser Versuch des Mina so thoͤricht ist, w sey ohne Vorbedacht, nur aus Noth unternommen. Ünmoöglich ist das Gelingen, indem Ming nicht mit seinem Heere nach Paris fliegen kann, und er von verfolgenden und entgegenruͤckenden Trup⸗ pen uͤberall umgarnt werden wuͤrde. Sollten auch wirklich Fran— zoͤsische Einblaͤser den Ming zu diesem letzten Versuche beredet ha— ben, und sein Zug gegen die Franzosische Graͤnze, mehr eine freie als gezwungene Halt seyn, er bleibt immer eine Thorheit. Die Cnotidienne theilt aus einem Privat-Schreiben aus Gi⸗ kong vom a7ten, Folgendes mit: „In einigen Tagen werden wir Meister der n en Kuͤste bis Mataro seyn; in den Gebirgen, die das Gebiet . Stadt umziehen, haben die Konstitutionellen, etwa 1000 Mann an der Zahl, noch eine Position inne; am Fuße dieser Gebirge fließt ein kleiner Fluß, von dessen Ufern aus man am aßten deutlich den Feind sehen konnte. Dieser schien nur unsern Uebergang uͤber den Fluß abzuwarten, um sich zuruͤckzuziehen. Mi⸗ lans steht bei San Seloni. In Barcelona hat' sich Schrecken un= ter den dortigen Bewohnern verbreitet. Der Gouverneur der Fe⸗ stung, Genergl Roteg, auf deffen Befehsf schon mehrere Hinrich— * stattgefunden haben, hat oͤffentlich ankuͤndigen lassen, daß er sich, beim Anräcken der Französischen Truppen, aller Ver? waltungszweige bemaͤchtigen werde. Die besiärzten Bewohner er⸗ greifen haufenweise die Flucht. Alle Gebäude, die sich innerhalb Anes Rayonz von oo Toisen um die Stadt befinden, werden auf Befehl de gGouverneurs niedergerissen.“
D 56. Mai. Die in der Gegend von Hostalrich versammelte Division Curta! hat am agten die Blokgde diefer Stadt begonnen; ihre Rekognoscirungen erstrecken sich bis unter die Mauern von Santa ⸗ Seloni, Auch Forderas soll sie sich bemaͤchtigen. San Felix de Guixolls, ein zur Sicherung unserer Subsistenz sehr nuͤtz⸗ licher Hafen, wird vom General Rastignage, mit einem Theile der Division Damas besetzt werden. Der General Donadien' be— fand sich am 17ten in Moya, wo er endlich mit, dem Feinde zu— sammenzutreffen hoffte. Laut eingegangenen Berichten scheint es, daß Milans und Llobera sich auf Granolles zurückziehen. Der Baron von Eroles stand am 17ten in Llussens, uͤnd wollte am fol— genden Tage auf Manresa marschiren.
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Bahonne, 18 Mai. Man haͤlt es daß Se. K. H. der Herzog von zug in Madrid halten werde. von Spanien sehr geschwaͤcht ist, er werde von Sevilla nach
Angouleme, am 2nsten seine
„ so laͤßt sich nicht annehma Kadix gefuhrt werden; bessert r so steht zu hoffen, daß es den Roͤhalssten, die aus allen 2 Spaniens nach Sevillg zuströmen, gesingen werde, ihren aus den Handen der Revolutions-Maͤnner zu befreien, nach Madrid zu fuͤhren. Segovia, das eine Abtheilung der nischen Royalisten, bei ihrem ersten Erscheinen, sehr gut nommen hatte, war dafuͤr spaͤter von den Kon stitutio nellen mitgenommen worden; jetzt sind gluͤcklicherweise eingeruͤckt und die Letzteren haben die ganze Pro inz geraͤum J allen von den Franzoͤsischen Truppen besetzten Punkfen gehn befriedigendsten Nachrichten ein; der Enthustasmus ist uͤhern selbe und Lebensmittel sind aller Orten in Ueberffuffe vorn Der Noticiador, ein neues Blatt, das in Madrid her wurde bei seiner Zten Nummer schon verboten? es durfen! keine politischen Zeitungen, ohne ausdrückliche Befugniß des rathes erscheinen. . Londean 20. Mai. Eines unbedeutenden Fußuͤbelz 1 mußten sich Se. Maj. einer kleinen Operation unterzieht diese folgte die Rose mit Fieberanfaͤllen verbunden, jedoch gegenwartig Se. Maj. auf dem Wege der Besserung sich zu ln Der Marquis von Hastings geht nicht, wie es an faͤ ny hieß, als Statthalter nach den Jonischen Inseln, sonder sandter nach Neapel. . Nachrichten von der Goldkuͤste schen Kolonisten auf der Kuͤste von Guinea, die Behörden abgesetzt und andere an ihre Stelle ernannt. 6. Eine Unze feines Flandrisches Spitzen-Garn ward hiern , i, , . koͤnnen fuͤr 90 Pfd. S ersertigt werden; der zehnfache Werth einer sinze dard⸗Goldes. . d 3 Shakspegres Diamond-Edition in Taschen⸗Format enthaͤ sen saͤmmtliche Werke, sauber und elegant gedruckt in einen dicken Baͤndchen fuͤr Guinee, Es werden, setzt ein hiesigez hinzu, zum Lesen zugleich die Vergroͤßerungs⸗Glaͤser mit ven Die große, von den Gewaͤffern des Mexikanischen Meerh und der Kampeche⸗ und Honduras⸗Bai, umflossene Halbinse catan, , . . lerne gig erklart und von der Mexikanischen Regierung los esagt der Hauptstadt Merida versammelt sich ein önn ß 9 31 der . ern Regierung. ie fruͤher mitgetheilte Nachricht, daß zu Liverpool, au Wege 4 Pfd. Sterl, als Handgeld jedem Rekruten für den 9 Republik Kolumbig geboten seyn sollten, hat sich bei naͤherer suchung, als grundlos ergeben. Allerdings haben sich mehrer leute, wegen Mangel an Verdient, in das Ausland begeben nicht nach Kolumbla, sondern nach Brasilien, um sich dort bauen; und die Admiralitaͤt fand keinen Grund, den Abganlch Schiffe, an deren Bord 1.1 Bruͤ ssel, 22. Mai. Der Gemahlin, sind von Gent auf 3 Monate nach England abg Antwerpen, 21. Mai. Briefe aus Port- au⸗Prince vn Marz melden, daß des Praͤsidenten Boyer Geheimer Seht 2 mit einer wichtigen Sendung nach London abgt gen sey. Eine Proklamation des genannten Praͤsidenten verbietet, r . 6 ern. . und Kommunikatt chen Haytt und den verschiedenen Inseln des Archipelaau— und unter dem Winde. Inf 2 Augsburg, 25. Mai. Wie die hiesige Allgemeine 3e berichtet, hat das Haus Severin zu St. Petersburg, seine Za gen eingestellt. Die Passiv-⸗Masse deffelben wird auf 20 Mill Rubel angegeben. Frankfurt, 23. Mai. Ihre Kaiserl. Hoheit die Frau Großherzogin von Sachfen⸗Weimar sind gestern hier eingett und haben heute Ihre Reise nach Ems fortgesetzt. — An de ben Tage kam auch der Prin Heinrich LXXII. zu Reuß E an, y' ö. . gam hier durch. . Msen am der Russisch Kaiferl. Gesandte am Muͤnch Hofe 4. ,, . 96 an. ; . Im Anfange der diesjaͤhrigen hiesigen Oster-Messe versn man sich hinsie tlich der diedcßiandi chin Leder e e, lein bald dräckte die Konkurrenz der Verkaufer dieselben her Im Durchschnitte waren die Leder⸗Preise, in Vergleich zur He Messe, um 5 bis 8 Rthlr. gesunken, und die Zuführen wat bedeutend, daß nicht nur in der Mitte der zweiten Meßwocht groß Vorraͤthe vorhanden waren, sondern daß auch jetzt noch avon auf Kommissions⸗Lagern hier befindlich ist. Die ba Preußischen die fruͤherhin den Landtransporten im hinweggeraͤumt, und die Sohlleder aus Malmedy, Stavelot, lendar 1c. kamen gröͤßtentheils zur Achse an. Der Preis der von der ersten Qualitat stand aͤnfangs auf 48 Rthlr. pro Cen das von der zweiten, so großtentheils aus der Gegend von A emuntz allein in der anderen Hand auch wohl häufig für gh laͤndisches verkauft wird, war um einige Thaler . z ben; die geringste Sorte endlich, die von Bacharach, Kreuß und anderen Orten des Mittel Rheines hieher gebracht wurde um 40 Rthlr. verkauft. der Folge noch um mehrere Thaler in ihren Preisen herunter. Auch diesmal war die Schaafwolle ein sehr bedeutender Ge stand des Meßverkehres, und obwohl darin nicht so viel Geschaͤft⸗
zufolge, haben die Pang : ihren Statthan (wie es scheint, konstitutzn
.
Douanen getroffene Einrichtung der Plombagen, Wege stehenden Hind
macht wurden, als in fruͤheren Messen, so war, ver leich sweise zů
Waaren⸗Umsatze im Allgemeinen, der Verschleiß als in vielen anderen Artikeln. Es Boͤhmischen Wolle, die,
och betraͤchtli⸗ e,, . t 2 rn r mn ch 8 eg es ihr eigenthuͤmlichen Vorz bei der Fabrikation, auch diesmal am mne, 3 . gleich sie an Feine der Maͤhrischen nachsteht, die deshalb
theuer ist. Außerdem kommt, wie man weiß, auch viel Wolle Sachsen, Wuͤrtemberg und der hiesigen Umgegend (Landwo weih denn auch außer der Messe ein bedeutender Zwischen⸗ Komisstons⸗Handel getrieben wird. Folgendes waren die Preise feinsten Sorten; Maͤhrische a5 Fl? Boͤhmische 1460 Fl, Saͤchs (Elcktoral-Wolle war nicht auf dem Markte, die ihr zunaͤchst hende galt) 95 Fl., Würtenbergsche 120 Fi. Von del Land
waren so ungeheure Quantftäten vorhanden, daß man sie z
fortwaͤhrend fur, gar Da die Gesundheit des 58 * uchen koͤnnen.
n. a6. Mai
und J
Jene von . ge
6 Kronprinzen Oskar von Schweden,
berg . z 2 k ] Sr. K
der Prinz Karl von Baiern ließ, in Prokuration Sr. K. * Kronprinzen Oskar, die Prinzessin Josephine von Leuch⸗ g, seine Richte, sich antrauen, und der Erjbischof von Mun⸗ p, ber in Person pontifieirte, ertheilte den jungen Gatten, in
d'Tage, zur Sprache gebrachten Antrag: die Ehe zwischen Ju⸗ halben Million Bewohnern, fuͤr unal ch
reffen; J. Maj. die n Kopenhagen, 24. Mat. i ne s . streng untersagt, von fremden Kapern Prisen
aufen. ; 7 wohl die Prisen, welche
sich 25 , zu hindern. mn erzog Bernhard von Wein , . : betrifft, den Staͤnden des Reichs mitzutheilen.
af Bray, geht als Gesandter seines Hofes nach Paris.
ift von 93 den „ Austern und Haͤringen bestand.
hier Ali⸗-Pascha vor Kurzem erlassene Hattischeriff lautet folgen⸗ maßen: 6.
Allein alle diese Sorten ginge
r anbringetz konnte, besonders da die Niedek— nich gn er , Fabrikanten, welche die bedeutendsten zu machen pflegen und auch diesmal machten, sie nicht
Die neuvermaͤhlte Frau Kronprinzes⸗
Maj. die Königin von Schweden, werden in wenig
mmen. Am naͤchsten Geburtstage Sr. Maj.
d. M., wird der Grundstein zur großen Isar⸗Brůͤcke hie⸗ aelegf werden; in 3 Monaten schon soll unser neues Schau⸗ 3 unter Dach seyn.
* Mai. Heute wurde hier 3. . ihr 2 ker PFrinzessin Josephine von Leuchtenberg, mit Sr. Koͤnigl. t der Prinzessin Joseph * ah i l e. ert. Die religteuse Feierlichkeit ging, wegen des Zustandes Wiedergenesung, in welchem Se. Hoh. der Herzog von Leuch⸗ sich befindet, im Inneren seines Palagstes vor sich. Se.
. . ; 44 95 des Vaters und der Mutter der Hohen Braut, der . von St. Leu, ihrer Tante, und der Haus⸗Officiere, cheliche Ein segnung. Der Graf v. Lowenhijelm wohnte dersel⸗ in luftrag Sr. Maj. des Köͤniges von Schweden und Norwe— bei, und die Grafen v. Montgelas und v. Taxis waren als gen anwesend. Ihre K. Hoh, die Kronprinzessin von Schwe⸗ und Norwegen wird am 24sten uͤber Wurzburg nach Luͤbeck tisen, wo Dieselbe Ihre Haus⸗Hfficiere finden, und die Ueber⸗ Erot sich gehen wird. Im Gefolge J. K. Hoh, befinden sich Ftefrau v. Wurmb, Ober⸗-Hofmeisterin J. K. Hoh. der Frau zogin von Leuchtenberg; Fraͤulein v. Mieg, ehemalige Hofmei⸗ e berselben; die Grafen Ludwig v. Tascher, und Maurice Me⸗ ersterer als Uebergabe⸗Kommissair; Dr. Widemann, Arzt Sr. sdes Herzogs von Leuchtenberg, und Abbe Studacher, Kapel⸗ an der kathol. Kapelle J. K. Hoh. zu Stockholm. .
Weimar. Ueber den, vom Prof. Luden auf dem hiesigen
und Ehristen gesetzl. zu erlauben, waren zufaͤllig die Stimmen
getheilt. . . K g, 22. Mai. Uebermorgen werden Se. Maj. hier n . einen Tag spaͤter.
Durch eine so eben erschienene
We ; riegsschiffe in unsere Haͤfen einlaufen, K . sie n, mitbringen, en sie aber wieder mit sich fortfuͤhren, und duͤrfen sie weder en, noch umladen, noch selbige veraͤußern. .
Stockholm, 20. Mai. Auf Anlaß der beschlossenen Oeffent= eit der Bank⸗-Angelegenheiten ward dem Banko⸗Ausschusse setragen, unverzůͤglich eine Angabe der gegenwartigen Lage der r- Anstalt, mit Ausnahme dessen, was die Verhaͤltnisse Einzel⸗
St. Petersburg, 17. Mai. Der K. Baiersche Gesandte,
Die Zoll- Einnahme von Zucker, welche im J. 821 fuͤr un se⸗ i e n. uͤber 7 Millionen Rubel betrug, soll sich im vor. auf etwas mehr als eine Million Rubel belaufen haben,
Die gestern fruͤh hier ausgegebene Schiffsliste meldet die An⸗ 1 freinden Schiffen⸗ deren Hauptladung in Suͤdfruͤch—⸗ Der vom Sultan an den jetzigen Groß⸗
Ode ssa, 7. Mai.
u mein Groß⸗Vezter und unumschraͤnkter Gewalt⸗ er lp Nachdem . Dich mit meinem Kaiserlichen Gruß hrt, sey Dir hiemit Folgendes kund gethan: Dein Vorfahrer hallah⸗Pascha hat zwar bis jetzt keine, meinem Kaiserl. Wohlge⸗ en entgegenlaufende Handlung unternommen, allein, da er ein nsch von einfacher Sitte und besonders von einfaͤltigem Herzen
so vernachlaͤssigte er die mannigfaltigen Geschaͤfte der Groß⸗ sierschaft, und war Ursache, daß die Verwaltung der Neichs⸗ helegenheiten in Verfall kam. Es ist klar, daß jet die Zeit ge⸗ men, wo es fuͤr alle Veziere, Uema's, Staatsraͤthe und Sene⸗ e, meine Diener, Pflicht ist, mit Eintracht der Herzen und Haͤnde s Geschaͤft aufs Beste einzuleiten und zu ordnen, und darum z nothwendig, denselben abzusetzen. Da Deine Redlichkeit und chtschaffenheit bekannt ist, so habe ich Dich zu dem hohen Dien ste s unumschraͤnkten Gewalthabers gewahlt; ich habe Dir von
zu meinem eigenen Gebrauch bestimmten Reitpferden ein reich heschmuͤcktes Pferd mit diesem meinem Kaiserl. Schreiben durch
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kt s Malk, flach KonstantinSpel abgegatzget. Außer diesen von
der Stadt bereits gestellten 900 Tur r mn fen 6 2
Pascha noch zoo Griechen oder Armenier, fuͤr die Marine Die
aus dem Inneren hier angekommenen Freiwilligen freuen sich schon jetzt auf die Beute, die sie in Samos zu machen gedenken; sie glau⸗
ben allgemein, daß die Militair Operationen mit dem Angriffe die⸗
ser Insel beginnen werden. In Kirckagach, drei Tagereisen von
hier, traf ürzlich ein Korps Freiwilliger, etwa 80 Mann start
ein, um sich hieher zu begeben; es ward dem Anfuͤhrer desselben
jedoch angedeutet, daß er ohne einen Firman des Groß ⸗Herrn
nicht zugelassen werden konne. Auf solche Weise sind jetzt in hieñ⸗
ger Gegend Tausende von Menschen versgmmelt, bie, ohne
irgend dazu berufen zu seyn, bloß in der Hoffnung, Beute zu ma⸗
chen, den Pflug, die Werkstaͤtte und ihre sonstigen friedlichen Be⸗
schaͤftigungen verlassen haben. Sie kommen fast alle us Ratolten. Einem anderen Kriegs Schauplatze dort naͤher als hier, wärden sie, wenn es ihnen Ernst ware, ihrem Vaterlande auf eine nützliche Weise zu dienen und ihren Muth zu bethaͤtigen, ihre Schritt dorthin gewendet haben. .
Meriko, 25. Febr. Durch ein, von Bravo zusammengebrach⸗ tes Korps von 3oo0 Mann gedraͤngt, und von einem großen Theile seiner ohnehin wenigen Truppen verlassen, hat Iturbide sich ent⸗ schlossen, sich vom , bis der Kengre wieder zu⸗ sammenkommen u. uͤber sein Schicksal entscheiden wuͤrde. Es ist ein neuer Staats ⸗Sekretgir, Namens Valle, mit mehreren neuen Beamten ernannt worden. So befinden wir uns denn jetzt ohne Regierungshaupt. Gestern Abend wurden alle Gefangene durch das Militair in Freiheit gesetzt.
—
,
Berlin, zo. Mai. Der e, Saͤchsische außerordentliche Gesandte und bevollmaͤchtigte Minister am hiesigen Königl. Hoft, Herr Freiherr von Friesen, ist gestern Mittag, an den Folgen einer langwierigen Krankheit, mit Tode abgegangen.
Merseburg, 3. Mai. Die Wittenberger feinen Tücher kommen durch ihre Güte und Appretur jetzt so in Aufnahme, daß
selbst auslaͤndische Bestellungen darauf dort eingehen.
Landwirthschaftliche Berichte aus dem Inneren des Reiches vom Ende April.
J. Qstpreußen. — Königsberg. Das sehr gute Aussehen, welches die Winter- Saat beim Abgange des Schnees hatte, is jetzt fast ganz verloren gegangen. Die Kaͤlte, besonders aber die immerwaͤhrenden Winde, haben viele Pflanzen getoͤdtet; was noch steht, ist, besonders in Mittel⸗ oder nicht stark gedungtem Bo⸗ den, kuͤmmerlich. Die Sommer⸗-Saat hat in den meisten Gegen⸗ den noch nicht in die Erde gebracht werden konnen; wo sie aus gestreut, liegt sie noch, ohne Keime getrieben zu haben. Viele Gersten⸗-Felder werden unbestellt bleiben, weil es an Saat fehlt; mit den Hafer-Feldern wurde es eben so uͤbel stehen, wenn Se Maj. nicht die Gnade gehabt haͤtten, bedeutende Quantitäten aus den Militair⸗Maggzinen zur Vertheilung an die Unterthanen her⸗ geben zu lassen. Die Wohlthat, die hiedurch und durch die Ver⸗ abreichung von Roggen an nothleidende Fnwohner des platten Landes, erwiesen ist, wird auf das dankbarste anerkannt, und eine große Zahl, getreuer Unterthanen ist dadurch gerettet und mit neuem Muthe beseelt worden. — Gumbinnen. Viel Schnee und be⸗ deutend starke Nachtfroͤste hielten die Vegetation so zuruͤck, daß sich die Winter⸗Saat nur allein auf sehr fruchtbaren und gut geduͤng⸗ ten Feldern zu heben anfaͤngt. Auf den mageren Aeckern und auch auf den Weide⸗Laͤndere ien dagegen bemerkt man groöͤßtentheils noch kein Keimen der Sagt oder des Grases, und eben fo wenig zeigt sich das Daseyn des Fruͤhlings an den noch ganz geschloffenen Knos⸗ pen der Baͤume aller Art.
Ul. Westpreuß en. — anzig. Aus Futter⸗Mangel sind ferde,/ Rindvieh u. Schgafe in bedeutender Anzahl abgegangen. Dabei * es vielen Grund⸗Besitzern an Brot- und Saat⸗Rorn, so daß mehrere Sommer⸗Felder ganz oder theilweise unbestellt bleiben durften. Hie zit kommt, daß guch daz Winter Getreide durch Maͤusefraß gelitten hat, so daß die Aussicht auf eine gute Aerndte für diez Jahr sich sehr verloren hat. Zur Aushuͤlfe der aͤrmsten Landwirtde in den Domainen des hiesigen Bezirkes, sind von dem K. Finanz- Ministe⸗ rium, auf Antrag der K. Regierung, 6ooo0 Scheffel Saat Hafer, ge⸗ gen den, nach der naͤchsten Aerndte zu bezablenden Selbstkostenpreis bewilligt, wodurch wenigstens in den Domainen der 4r sten Noth an Sommer-⸗Saat abgeholfen seyn dürfte. — Marienwerder. Die Knospen der Bäume sind noch geschlossen, und nur fpärlichen Futter bieten die Weideplätze dar. Dte Winter- Saaten sichen noch ziemlich, fuͤr die Bestellung der Sommer⸗Saat ist sehr wenig
eschehen. ges II. Brandenburg. — Potsdam. Die Saaten haben in
stallmeister, meinen Diener, geschickt. Zeige Dich, daß K. Deiner Redlichkeit und Rechtschaffenheit dle mit meinen Vezieren, Ulema's, Staatsraͤthen und Generg⸗ in Einklang, Eines Herzens und Einer Hand! Sey Tag und ht darauf bedacht, die dringenden Geschaͤfte von Morea und sien auf eine, der Wuͤrde des Glaubens und der Religion an⸗ essene Weise zu schlichten und zu ordnen. Hierauf wende alle ne Kraft, und bringe alle Dinge in Uebereinstimmung mit dem n Gesetze; biete allen Deinen Eifer auf, um Alles herbeizu⸗ en, was die Ruhe und Sicherheit meiner hohen Residenz, so aller meiner Lander verbuͤrgt. Gott leite Dich und Alle, die Dir in den Geschaͤften meines Reiches aufrichtig und eifrig en, mit seiner e. . Fuͤhrung. Amen. In den er⸗— ondes Rhezeb 1236. —
. , ,. ab. llorls Der K. K. Oesterr. Minister, herr von Ottenfels, welcher sich bei der Pforte fuͤr bie, in der dau und Wallachei ergriffenen Bojaren verwendet hat, ist so klich gewesen, deren Freilassung, mit Ausnahme eines Einzi⸗— . April. (Auszuͤge aus dem Speetateur Oriental zum 1gten.) Aus dem Inneren Natoliens ist hier eine große ihl Freiwilliger eingetroffen, die sich zum Theil bei der Ma⸗ zum Theil bei der, gegen Samos im Werke begrissenen Expe⸗ n anwerben lassen wollen. Mehrere Auslaͤnder sind, da sie
mehreren Gegenden ihre fruher schoͤne gruͤne Farbe verloren, und die Aussicht zu einer guten Aerndte ist üngewiß, wenn nicht bald warmes Wetter eintritt. — Frankfurt. Der Weitzen hat von den Nachtfrosten am meisten, weniger der Roggen gelitten; die Spien der Graͤser sind in mehreren Gegenden erfroren; dei sᷣei gendem Futter⸗Mangel waͤchst die Verlegenheit der 8a wegen des Unterhalts des Viehes. Das Vieh hat in mehreren Be 38 — schon lange auf die Weide getrieben werden muüssen, obwo ibm diese immer nur eine kuͤmmerliche Nahrung gewährt, so daß es dabei zur Verrichtung von Feld Arbeiten wenig tauglich wird, waͤbrend der Milch Ertrag bel den Kuben im gleichen Maße fich vermindert, Im Kotbusser Kreise bat man den Versuch gemacht, die Arbeits-Pferde, statt mit Körnern mit Kartoffein, in eißen Dämpfen geköcht, zu fättern,; die Dferde nehmen fosche; rer gern an, und haben auch jetzt bel fortdauernder Acker Arbeit ire draͤfte und Munterkeit bebalten. Man bat auf 2. Art die Kar- , . Verhaͤltniß von 2 Metzen gegen Mehe Hafer ange= wendet.
l. Pommern. — Stettin. Die Saaten steben g theils schlecht. Ueberall fehlt es an Grazwuchs zur Weide Vieb, und der Landmann ist zum Theil . zu erbalten, die Winter Saaten abzubaten.! — Kö Kühe und Schaafe mußten auf gräsloser Weide lor
n bestimmten Zweck ihres Aufenthaltes angeben, und fuͤr ibre on ö g schaft stellen konnten, vom Pascha aus der ewlesen 6 die Zuruͤckgebliebenen stehen unter stren
t , 2 är Kürzlich sind von hier 13 Bayraks (Faͤhnlein), jede ]
Der Futter Mangel drückte die Vlehpreise so derad, daß man Landkuühe fuͤr 5 dis j Rtblr. zu kaufen bekommen konnte;
galt Butter, welches 42 13 wiegt. — Stralsund. Winter · Sadat i noch sebr zuruck, und dat in manchen Gegenden