645 sehnlichst eine andere Ordnung der Dinge herbeiwünschen, und be⸗ reit sind, mit dem Namen eines Befreters den erhabenen Prinzen zu begruͤßen, dessen einziger Wunsch nur darin besteht, das ihm aufgetragene glorreiche Geschaͤft so schnell als moglich zu beendigen.“
Um den Mißbraͤuchen ein Ziel zu setzen, welche sich die Herum⸗ traͤger und Ausrufer gedruckter Schriften und Ankuͤndigungen taͤg⸗ lich dadurch zu Schulden kommen lassen, daß sie die von ihnen zu verkaufenden Schriften, auf offener Straße, oft nicht bei ihrem rechten Namen ausrufen, den Sinn oder den Gegenstand derselben entstellen, oder wohl gar falsche Nachrichten verbreiten, hat der Polizei⸗ Praͤfekt unterm 21. d. M. eine Verordnung erlassen, wo⸗ nach jene Individuen sich mit neuen Erlaubniß⸗Scheinen, welche die PolizeiBehöoͤrde ihnen nur gegen Vorzeigung eines Certisikats uͤber ihren untadelhaften Lebenswandel ausfertigt, versehen müͤssen. Jeder Ausrufer muß eine, mit der Nummer des Erlaubniß⸗Schei⸗ nes, dem Namen und Gewerbe des Inhabers bezeichnete, kupferne Medaille tragen, die er an keinen Andern abtreten darf, und auf Erfodern jedem Polizei⸗Beamten vorzeigen muß. Die Herumtraäͤ⸗ ger von Drucksachen duͤrfen nur ofsteielle Aktenstuͤcke und Buͤlle⸗ nns, und auch diese nur in Folge einer besondern Erlaubniß der Polizei ausrufen, und zwar nur unter dem Titel, welchen sie fuͤh⸗ ren. Sie duͤrfen unter keiner Bedingung auf offener Straße Posto fassen, oder je zwei und zwei sich vereinigen, um Drucksachen aus⸗ zurufen; eben so wenig duͤrfen sie bei Nacht verkaufen. Jeder Tontravenient verliert sogleich seine Medaille, und wird den Ge⸗ richten zur Bestrafung üͤberwiesen, unbeschadet der haͤrteren Stra⸗ fen, mit denen das Gesetz noch besonders die Verhreiter falscher Nachrichten belegt.
In Bezug auf die (in das 6aste Stuͤck der St. 3. aufge nom⸗ mench neue Königl. Verordnung, wegen kuͤnftiger Besteuerüng der remden Wolle, enthaͤlt der Couxrier sfrangais vom 25. d. Me ein, ihm angeblich von einem seiner Abonnenten eingesandtes Schrei⸗ ben uͤber diesen Gegenstand, worin es unter andern heißt: „Der Minister des Inneren irrt, wenn er in seinem Berichte an den König sagt, daß seit a 3o9 der Werth der feinen Wolle um 30 bis 35 pCt. gefallen sey; er ist wenigstens um So pro Cent gefallen. Es verdient ubrigens bemerkt zu werden, daß wir der feinen Wolle weit eher entbehren koͤnnen, als der gewoͤhnlichen, die uns unumgaͤnglich nothwendig ist, und daß es daher gegen ünser eige— nes Interesse streitet, die Einfuhr dieser letzteren so hoch zu be— steuern. Man verbiete allenfalls die feine Wolle ganz, erhöhe aber nur nicht die Abgaben der gewohnlichen; die Fabriken grober Tuche befinden sich schon jetzt in einem eben nicht bluͤhenden Zustande: was soll aber erst aus ihnen werden, wenn sie die prima materia mit 15 pCt. theurer, als bisher, bezahlen muͤssen? Und doch gehoͤ— ren diese Fabriken zu den nuͤtzlicheren, denn sie kleiden die hand⸗ werktreibende Klasse, welche die zaͤhlreichere ist, und die es wohl verdient, daß man ihr Interesse ein wenig wahrnimmt. Der Han— delsstand hat noch nie geklagt, daß die fremden groͤberen Woll— Arten zu wohlfeil seyen; sie sind vielmehr verhaͤltnißmaͤßig theurer als die feinen. Jene groͤberen nun aber, vorzuͤglich die aus der Levante, die wegen der Assekurgnz⸗Praͤmien schon an sich nothwendig im Preise haͤtten steigen muͤssen, sind es gerade, welche die neue Verordnung mit einer Abgabe von 15 pCt. (io pCt. höher als bisher) belegt. Was wird die Folge davon seyn? Daß die Feldbauer, statt daß sie sonst Widder zu 1000 bis 1200 Fr. und Schaafe zu 200 Fr. kauf⸗ ten, ihre Heerden von edler Race jetzt mit Widdern zu 0 Fr. und Schaafe zu 12 bis 15 Fr. ergaͤnzen werden, deren Erhaltung ih⸗ nen minder hoch zu stehen kommt, und die ihnen eine fast eben so fruchtbare Woll⸗Aerndte, als die schoͤnsten Merinos-Heerden ge⸗ wahren. Die Ausfuͤhrung jener Verordnung muß uns in kurzer Zeit dahin bringen, daß es in Frankreich nichts mehr als gewoͤhn⸗ liche Wolle geben wird; denn die schönen Heerden werden ausgr⸗
ten, was zum Theil schon jetzt der Fall ist, da bereits vor der
neuen Verordnung, die Paͤchter, aus dem Grunde, daß die frem⸗ den groben Woll-Arten verhaͤltnißmaͤßig theuerer, als die feineren sind, es nutzenbringender gefunden haben, ihre Merinos und halb veredelte Boͤcke, durch gewoͤhnliche ersetzen.
Der neuste Armee⸗Bericht gus Girong vom z2sten d. M. ent⸗ haͤlt die officielle Nachricht, daß der Graf Curial in Mataro ein⸗ eräckt ist, welche Stadt der General Milans, beim Annaͤhern 4 Franzdsischen Truppen, sogleich verlassen und sich nach Barce— lona zurückgezogen hatte. General Curial kehrte hierauf, mit Hin⸗ terlassung einer Besatzung, nach Granolles zuruck, wo seine Haupt⸗ Rraͤfte sfchen. Auch Cellent ist ohne Widerstand vom General Donadieu eingenommen worden. Mina, nachdem er sich gestellt, als ob er auf Manresa marschiren wolle, hat sich abermals nach Moya gewendet, ohne Zweifel, um Barcelona zu gewinnen, wo Llobera und Milans bereits eingeschlossen sind. Es heißt, daß un— ter den Bewohnern dieser Stadt Spaltungen ausgebrochen seyen. Die Generale Donadien und von Eroles folgen dem Feinde in allen seinen Bewegungen. .
Im Memorial Bardelais liest man Folgendes „Wir haben das Manifest des Koͤniges Ferdinand an die Spanische Nation (S. Art. Sevilla), oder, besser gesagt, die unverschaͤmten Ausfalle der Kortes gegen die Europaͤischen Regierungen, ohne irgend eine Bemerkung mitgetheilt Es giebt gewiß keinen Menschen, der in einer solchen Sprache nicht das Unvermoͤgen der Spanischen Re— volutionairs, sich der Franzoͤsischen Invasion zu widersetzen, und die allgemeine Begeisterung der Nation fuͤr ihre Be⸗ freier zu unterdruͤcken, erkennen sollte. Alle die konstitutionellen Proklamationen, die man bisher dem ungluͤcklichen Monarchen in den Mund hehe. haben auch nicht den mindesten Eindruck ge⸗ macht, weil das Volk die vollkommenste Ueberzeugung hat, daß sein Konig aller Freiheit beraubt sey. Wenn gn, Ferdinand VIf. und den Kortes wirklich jene innige Einigkeit herrschte, von der die Revolutions⸗Maͤnner sprechen, so wuͤrde es hinreichen, daß der Sohn Karls 1V sich zu Pferde setzte und unseren Träppen entge⸗ genkaͤme, um die ganze Nation zu den Waffen greifen zu sehen. Nur dann wurde es uns erlaubt seyn, zu glauben, daß der Monarch und seine Unterthanen die Verfassung der Kortes wollen. Da wir indessen gerade das Gegentheil von diesem sehen, so muͤssen wir natürlich auch ganz entgegengesetzte Schluͤsse ziehen.“
Nachdem die Herzogin von Angouleme am 17ten d. M. aus Toulon in Marseille eingetroffen, haben J. K. . diese letztere Stadt am igten wieder verlassen. Statt, wie gewöhnlich, Ihren
seise⸗Wagen zu besteigen, fuhren Höͤchstdieselben diesmal in einer offenen Kalesche des Maire durch die Stadt. Die Thraͤnen der Bewohner flossen auf dem Wege, den J. K. H. passirten, und Trauer ergoß sich über die ganze Stadt, als sie den erhabenen Gegen⸗
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stand ihrer innigsten und verdientesten Zuneigung si sah. Die Herzogin ist am 20sten in Nimes, * 23 üg pellier, und am 23sten Abends in Perpignan angelangt.
Am 24sten 1. im hiesigen neuen Waisen⸗ Hause teressantes Fest stait. J. K. H. die Herzogin von Berry ver unter die, in diesem Institute befindlichen armen elternlosen chen, Preise der Sittsamkeit und des Fleißes. „Es war rüihn sagt der Moniteur, „diese Prinzessin, 5. so viel gelitten, mitt ter jenen ungluͤcklichen Vernnsfelsen, als die Witwe desjenigen zu sehen, der in seinem Leben ebenfalls ein so großer Wohl der Armen gewesen ist.“ ;
Fuͤr Reisende zur See, und besonders fur den Soldan Felde, scheint, der Beschreibung nach, der von Fortin ersa Marmite evasineptique, nicht unwichtig zu seyn. Man kann in stens Stunden Fleisch in diesem Topfe gar kochen; die ratur, welche das Wasser darin erhaͤlt, ist 112 Reaumur. 1j Toͤpfe naͤher kennen zu lernen, scheint kein besseres Mittel, als im des marmites de Mr. Fortin, rue St. Honoré N. 1796. einen 1 zu kaufen. Ein Topf à 4 Litres kostet 36 Fr., à 12 Litres
London. An der Nord⸗Luͤste von Afrika zwischen 6g verse bis Kap Roux wurden i. Jahre 1821 — 44,200 Pfd. n gefischt, die man im Durchschnitt auf 2qoo, 9oo Fr. schaͤtzt.
Auf der Insel St. Michael, wo die Orangen Baum Höhe von 20 Fuß erreichen, trug einer derselben im v. 5. 9 Fruͤchte. Die Aufkaͤufer erhandeln die Erndten gewoͤhnlsg 9 Luft, wie man sich dort ausdruͤckt, d. h. sie kaufen mehtn n, nate vor der Verschiffung, wenn die Frucht noch ganz grins nehmen die Möglichkeit der bis zur Reife vorkommenden in auf ihr Risiko. Früher ging der groͤßte Theil der dort genn nen Fruͤchte nach Rußland, jetzt hat sich dieser Handel nach) Amerika und hieher gewendet.
Die, Vereinigten Staaten unterhalten auf ihren Kuͤsten n waͤrtig 85 Leuchtthuͤrme, welche in Sn Patent⸗Lampen 53/Mhl lons Spermaceti⸗Thran verbrauchen.
Luxemburg. Am 9. Mat brach hier beim Thionviller! Feuer aus. Nur der Thaͤtigkeit der Loͤschenden, denen die schaft der hiesigen Koͤniglich Preußischen Artillerie- Handn Kompagnie ein sehr ruͤhmliches Beifpiel gab, ist es zu ve ken, daß das Feuer nicht weiter griff. Am folgenden Tage staltete das Offieier Korps der hiesigen Königl. Preuß. Bes⸗ fuͤr die Abgebrannten eine Kollekte; es bewies hiedurch wien lentlich seinen ruͤhmlichst bekannten Wohlthaͤtigkeits Sinn, hat sich neue Anspruͤche auf die Achtung der Bewohner zuges
Seit einiger Zeit durchstreifen hier Hausirer, die sich! Fabrikanten aus Paris nennen, zu Roß und zu Fuß, das LKas allen Richtungen, um den Vertrieb ihrer Waare zu befördern
Frankfurt. Se. Maj. der Kaiser von Oesterreich hu Louisd'or fuͤr die Errichtung des Denkmals Canova's unterjq
Der in die Unruhen im Schwetjerischen Kanton Zug seh wickelte Pfarrer von Menzingen ist vor die Untersuchungs-⸗ misston geladen worden, hat aber rt, die besondere Dispensation vom ten haben wuͤrde. nicht anerkennen will, hat den gefaͤnglich abfuͤhren lassen. Die seit 1806 verwitwete Fuͤrstin Christine Elisabeth tine zu Schwarzburg⸗-Sondershausen, geborne Prinzessin zu al Bernburg, Durchlaucht, ist in ihrem 77sten Lebensjahre, am 15 zu Koswig mit Tode abgegangen.
Unter den Tausenden, die nach Banz gestroͤmt waren, un Maj, ihren treugeliebten Landesvater zu fehen, befand sich ein Greis von 118 Jahren, der 6 Stunden weit zu Fuß gekon war. Der Koͤnig beschenkte ihn mit Gelde, uhd mit der cherung, fur den Rest seines Lebens bestens sorgen zu wollen. i aus . ,. das Se. Maj. zu seinernt
ehenden silbernen Hochzeit einlud, erhi in Koͤnigl. Gwyn ichen P ; erhielt ein Koͤnigl. Gn
Bekanntlich fehlte es im Anfange der an Englischen Baumwollen ⸗Waaren, weil die Schiffahrt in nordischen Gewaͤssern, des Spaͤtwinters wegen, diesmal laͤnget gewöhnlich gesperrt gewesen war. Endlich? waren sie in Häm angekommen, und um ihren Transport von dort hieher zu hesf nigen, wurde den Frachtfuhrleuten fuͤr jeden Tag, den sie fi als in der Regel hier ankommen würden, ein Thaler pro El Pfund Frachtzulage versprochen. Dies hatte zur Folge, daß meisten Fuhrleute den 50 Meilen langen Weg in 7 Tagen zu legten. Unterdessen hatten aber die Schweitzer⸗Faßrsfinten Nachfrage der Kauflustigen befriedigt, so, daß die Englaͤnder wenig, und dies Wenige zu gedruckten Preisen absetzten. Die banter Eile des besten Engl. Kattuns galt 36, des schlechten Kreutzer. Auch andere Waaren gingen zu fast unglaublich n gen Preisen weg; z. B. die Elle Saͤchstsches Wollen ⸗-Zeug Kreutzer, ein Pagr große Mannsstruͤmpfe fuͤr 40 Kreutzer.
Die Guͤter⸗Fracht auf dem Rheine betraͤgt pro Eentner Amsterdam bis Straßburg 5 Fl.; die Fracht von Ost-Indig London, mit den Assekuranz-Kosten, 4 Fl.
Kassel, za. Mai. Des Koͤniges von Sachsen Maj. habe ren bei dem hiesigen Hofe beglaubigten Geschaͤftstraͤger, 6 v. Bose, von hier abberufen.
München. Die neue Bruͤcke uͤber die Isar, zu welcht Grundstein am 27. Mai, als am 68sten Geburtstage Sr. Mö legt worden, enthaͤlt 5 Bogen, wird 0 Schuhe breit, . Fl. veranschlagt, wird ganz von behauenen Steinen
aͤdtischen Mitteln gebaut, und soll in 6 Jahren fertig seyn. Baurath Probst führt den Bau, unter Leitung des Hof Intendanten, Ober⸗Bauraths v. Klenze.
Neuer Verordnung gemaͤß, darf kein Pfarrer, Auslaͤnder,! ,, fuͤr ordinirte Prediger ausgeben, Gastpredigten
Die Komité des landwirthschaftlichen Vereines hieselbst ht Duk. auf die Bearbeitung eines „vollstaͤn digen, leicht faßlichen terrichtes uͤber die Zucht, Behandlung und Veredlung der Pf ausgesetzt. Das Werk muß die katechetische Form haben, im pulairen Style geschrieben, auf das Bedürfniß der kle Grund⸗Eigenthuͤmer eben so gut, als der großeren berechnet, mit Beruͤcksichtigung der Landgestuͤts-Organisation vom Fahr 2 seyn. Der Einsendungs-Termin geht mit Äpril
Bern. Zu Aarau und Glarus wurden am 14. Mai, A
Bischof oder vom Nuneiugs)
Pfarrer in das Kapuziner—
letzten hiesigen N
.
n estern das Eouise von Parma dort ein.
Sm rna. P — j zu antworten verweigert, er und 24 Brandern; die Algier⸗Tunesische aus zo, die . krfische aus 40 und die Die Regierung, die dieses kirchliche M h ion. Spanier! Als Napoleon, nachdem er das Festland pas zur Unterwerfung und zum Stillschweigen gebracht, Euch
gaͤnzlicher t le a6 Zoll gs Lin.; Thermometer 4. 8 Grad. ö. 24. Mai. Se. Maj. haben mit der Kaiserl. Familie Sommer⸗Residen Schloß Laxenburg bezogen. Bin⸗ Tagen trifft auch Ihro Majestaͤt die Erzherzogin Ma⸗ Se. Maj. der Koͤnig Ferdinand begiebt sich, wie es heißt, nach Schoͤndrunn. — Se. Maximilian von Baden, (geb. 1796) ist hier an⸗
hr, bei meter * Wien /
wenigen
Neapel der Prinz 1 Bei der am 9. Mai Mittags in Kuttenberg ausgebro⸗ en Feuersbrunst, gingen, ungeachtet 238 große Feuer⸗Sprützen ang waren, binnen wenig Stunden 142 Gebaude in Rauch Vler 43 9 wurden mehr oder weniger verletzt. ; — Triest, 8. Mai. In den Haͤfen von Fiume und Venedig, so n denen von Dalmatien und dem Littorale ist, von Wien aus, Befehl angelangt, alle Korsaren unter Spanischer Flagge, sie n mit oder ohne Prisen erscheinen, zuruͤckzuweisen. Im n Falle, sollen die Prisen wo moͤglich weggenommen, mit lg belegt, und den Eigenthuͤmern, wenn sie ihr Eigenthums⸗ nachgewiesen, zuruͤckgestellt werden. Den Befehlshabern der serreichischen Seemacht im Adrigtischen, im Mittellaͤndischen e und im Archipelagus sind gleichzeitig Instruktionen uͤber Ferhalten zugefertigt worden, das sie in solchen Faͤllen beob⸗ f sollen, wo Franzoͤsische Fahrzeuge vsn Spanischen Kriegs⸗ fen angegriffen werden. Bis heute ist jedoch hier noch kein hl aber die Ausschließung der Spanischen Handels-Schiffe von Desferreichischen Haͤfen eingetroffen, und es ist wahrscheinlich, man den Handel mit Spanien nicht ganz unterbrechen werde, achtet des von Rußland gegebenen Beispieles, wo den Kauf⸗ n und Schiffspatronen angedeutet worden ist, keine Schiffe den Spanischen, Portugiesischen und den Kolonien dieser bei⸗ Sigaten, mit was fuͤr Ladungen es auch seyn moͤge, zu be⸗ en. 1 1 *. * 2 17. Mai. Im Hafen von Civitavechia besindet sich seit hen Tagen die Engl. Korvette lAvventura, um zum Behufe neuen geographischen Karte, den Kuͤsten-Grund des Mittel⸗ tes mit dem Senkblei zu messen. . War schau, 18. Mai. Zu der hier vor acht Tagen eroͤffneten c, haben sich bis jetzt zwei fremde Kaufleute eingefunden; der aus Wien mit Spielsachen und einigen Meubles, und der an⸗ aus Schneeberg mit Zwirnkanten. Die hiesigen Kaufleute haben der Befugniß, ihre Waaren in dem sehr geraͤumigen und gut ein⸗ hteten Meßgebaͤude auszustellen, gar keinen Gebrauch gemacht. glaubt, daß das Lokal eine anderweite Bestimmung erhalten
. ; St. Petersburg, 22. Mat. Der General⸗ Adjutant Sr.
„Graf Woronzow, ist zum General- Gouverneur von Neu⸗
and ernannt worden. . Die Griechische Marine besteht gegenwaͤrtig aus
Aegyptische angeblich aus zo Schiffen. Sevilla, 1. Mai. Manifest des Köͤniges an die Spanische
grausame Wahl zwischen Verwuͤstung und. Schmach ließ, da tet Ihr, obne nur einen Augenblick ünschluͤßig zu seyn, Euch dem Ungluͤcke vertraut, und den steilen Pfad erklimmend, der
Euch darbot, fesseltet Ihr den Sieg an Eure Fahnen und
tet Eure Unabhaͤngigkeit. Nach einer so schmaͤhlichen Ver⸗ ig der Rechte der Nationen hatte man glauben sollen, daß enigen, die sich die Wiederhersteller der Ordnung, und die edsrichter Europas nennen, nicht ein so trauriges Beispiel er⸗ rn wuͤrden, ohne dessen Folgen zu fuͤrchten; man haͤtte glau⸗ sollen, daß dem edlen und tapfern Volke, das durch so viele rengungen endlich uͤber den Franzoͤsischen Attila zu siegen te, von Seiten der Fuͤrsten, die ihm so große Verbindlichkeiten schul⸗
ind, mehr Achtung zu Theil werden wuͤrde. Doch dem ist niche so.
dem kurzen Zeitraume von 125 Jahren, sieht das ungluͤgliche nien sich von neuem den Truͤbsalen einer jener ersteren aͤhnli⸗ Invasion hingegeben. Man moͤchte behaupten, Bonaparte, seinen Fall zu raͤchen, beseele aus der Tiefe seines Grabes un⸗ unklugen Feinde mit seinem Ehrgeize, umstricke sie mit glei⸗ Blendwerken, und stuͤrze sie hinab in den verhaͤngnißvollen rund, in welchen er selbst versunken ist. Um diesen wahn⸗ gen Durst nach Macht und universal-Herrschaft zu stil⸗ und den schmaͤhlichen Augriff der Franzosischen Regierung bemaͤnteln, hat man eben so nichtige als entehrende Vor⸗ ide vorgebracht. Man belegt die Wiederherstellung des ver⸗ ngemaäͤßigen Systemes in Spanien mit dem Namen eines tar-Aufstandes; Meine freiwillige Annahme derselben nennt Fswang; Meinen Beitritt, Gefangenschaft; und die Kortes ihre Regierung, die Mein zutrauen und das der Ngtion en, Rebellen. Dies sind die Gruͤnde, die man anfuͤhrt, den Frieden des Kontinents zu sidren, in das Spanische et einzufallen, und unser ungluͤckliches Land mit Feuer Schwert zu verheeren. Wen glaubt man aber durch so reimte Voraussetzungen zu taͤuschen? Europa vielleicht, wo unft und Billigkeit schon ihr Urtheil daruͤber gesprochen Oder Spanien, wo die entschiedenste Gegenwehr bewiesen, man sie daselbst wuͤrdigt? Nicht noͤthig ist es, Spanier, Euch rfolge unserer Wiedergeburt ins Gedaͤchtniß zuruͤckzurufen. wißt, und die Welt weiß mit Euch, daß, wenn einige Krieger trsten gewesen sind, die den Ruf der Freiheit auf einem Punkte alb⸗Insel haben erschallen lassen, die ganze Nation bald frei⸗ g diesen Ruf wiederholt hat, und daß in weniger als zwei aten die Verfassung in allen Provinzen verkuͤndet und be⸗ bren war. Nie ist ein Wunsch, nie ist ein Ruf schneller, allge⸗ er und vollstaͤndiger erfüllt worden. Will man ein aͤhnliches iel finden — nur in jener einstimmigen Willens ⸗Meinung muß es suchen, nach welcher Ihr vor 15 Ighren Euch gegen Bo⸗ rtes Angriff erklaͤrtet, und Euch verpflichtetet, Euren Koͤnig freien; denn nur bei Euch offenbaren sich jene großen politi⸗
Der Monitenr vom 26sten theilt das obige Manifest mit der Bemerkung ß er dasselbe des halb aufnehme, weil er es für authentisch halte, und dasselbe gleich der Französischen Kriegserklärung, zur Geschichte der Spagnischen tion gehöre; vorzüglich aber, weil von allen Mitteln, guch den Unglau— von der gezwungenen Stellung und der Gefangenschaft des unglücklichen von Spanien zu Überzeugen, es vielleicht kein wirksameres gebe, als ung eines folchen Akten stückes.
ersonen buͤßten bei diesem fuͤrchterlichen Brande ihr ihren :
lens⸗Freiheit und dem lebhaftesten Dankgefuͤhle. deren Vollziehung ungluüͤcklicherweise sechs ward, boten dem beangstigten Spanischen Volke endlich Ruhe und
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Windstille, ziemlich heftige Erdstoße verspürt. schen Phaͤnomene, welche die Einbildungskraft uüͤberraschen, Erstau⸗
nen erregen, und jede Berechnung und jeben Betru reiteln. Nachdem Ich den allgemeinen Willen 8. =. g rn; verkündet, war Meine Pflicht als Spanier und als König, diejen= gen Gesetze, unter deren Auspicten Ihr Meinen Thron erhalten, Meine Unabhängigkeit vertheidigt, und den Feind von un serem Ge⸗ biete vertrieben hattet, mit Meinen besten Wünschen zu begleiten, sie anzunehmen und zu beschwoöͤren. Diese Gesetze waren in Eu⸗ ropa. von denselben Maͤchten gebilligt und anerkannt worden, die sich heute stellen, als ob sie ihren gerechten und glorreichen Ur⸗ sprung nicht kennten. Sie sind der Nation nicht von der Armee gegeben worden; die Armee und die ganze Nation empfingen sie von ihren Stellvertretern, und beschworen . mit der groͤßten Wil⸗ Diese Gesctze, Jahre lang ausgesetzt
Erholung, eine glücklichere Zukunft und einen sichern und festen Anhaltpunkt, unabhangig von jedem persoͤnlichen Interesse und von jeder Leidenschaft. Auf diese Gesetze allein beriefen sich die Spa⸗ nier, und sahen sich gendthigt, ihre Zuflucht zu ihnen zu nehmen.
Ich selbst habe sie genehmigt, und wenn arglistige Einfluͤste⸗ rungen bei Meinem ersten Einzuge in Spanien Mich hinderten, das Nuͤtzliche ihrer Erhaltung einzusehen; wenn die Unerfahren— heit und Unkunde, worin Meine Abwesenheit und Meine Gefangen⸗ schaft Mich hinsichtlich der Angelegenheit Meines Vaterlandes ver⸗ setzt, Mich damals heilsame Rathschlaͤge nicht beachten ließen: so thut dieser Umstand der Billigkeit keinen Abbruch, womit die Na⸗ tion Rechte in Anspruch nimmt, die ihr so offenbar zustehen, so we⸗ nig, als er Mein Koͤnigliches Wort und Meine frierlichen Schwuͤre zu entkraͤften vermag. Ich will und darf dieselben nicht verketzen, und dieser feste Entschluß muß hinreichen, um alle gehaͤssigen Beschuldigungen zum Schweigen zu bringen. Auf eine andere Weise sie widerlegen, hieße, die Meiner hohen Würde schul⸗ dige Achtung selbst verletzen, und den Schmaͤhungen unse⸗ rer ewigen Verlaͤumder nur noch mehr Nahrung geben. Wie koͤnnte man auch alle diese Verlaͤumdungen widerlegen, da die Urheber selhst nicht so denken, als sie sprechen? Glaubt Mir, Spa⸗ nier, die Verfassung ist nicht der eigentliche Beweggrund zu jenen ehrgeitzigen Eingebungen und zu dem ungerechten Kriege, den wir zu bestehen haben. Zu anderen Zeiten, als es unseren Feinden Nutzen brachte, billigten sie das Grundgesetz der Monarchie und erkannten es an. Auch Meine Freiheit kuͤmmert sie wenig oder gar nicht; auch nicht unsere inneren Zwistigkeiten, welche von unseren Feinden so sehr uͤbertrieben worden sind, und die gar nicht beste⸗ hen wurden, wenn sie nicht von ihnen angefacht worden waren. Was die Schritte unserer Feinde leitet, ist der augenscheinliche und schon so oft zu erkennen gegebene Wunsch, uͤber Mich und Euch nach Gutdünken zu schalten, Eure Wohlfahrt und Euer Gluͤck zu vernichten, Spanien auf immer gn den Triumph⸗Wagen ihresuchermü⸗ thes und ihrer Herrschaft zu fesseln und es so einzurichten, daß es nur dem Namen nach ein Königreich, in der That aber nichts anderes als die Provinz eines fremden Staates sey, damit wir nur für sie und durch sie leben und bestehen. Ehedem i, , die Regierun⸗ gen sich gegenseitig mehr Achtung; in den Klagen, die dem Frie⸗ densbruche vorangingen, erwaͤhnte man des Unrechtes, dessen Ab⸗ huͤlfe von den Völkern verlangt ward. So lange die traktaten⸗ maͤßigen Bestimmungen beobachtet wurden, wagte es Niemand, ei⸗ nem Staate, so schwach er guch seyn mochte, vorzuschreiben, was er in seinem Inneren thun solle. Heutiges Tages aber spricht der Rausch, den das Gefuͤhl der Macht erzeugt, allen menschlichen Ruͤcksichten Hohn. Die Maͤchte wollen nur nach ihren Launen, ihren Privat⸗Interessen, ihrem Willen regieren. Aber diese Sprache, diese bisher im Voͤlkerrechte unerhoͤrten Grundsaͤtze sind am al—= lerwenigsten auf die Spanier anwendbar. Wie haben diefe irre ge⸗ leiteten Kabinette sich einbilden koͤnnen, daß eine Nation von 18 Millionen Scelen, die an einem Ende Europas gekegen ist, rings vom Meere umflossen und vom Pyrenaͤen⸗ Gebirge be⸗ schuͤtt wird, so auf einmal das Gefuͤhl ihrer Staͤrke und ihrer Lage vergessen werde? Wer hat ihnen das Versprechen geben kön- nen, daß die Spanische Nation den edlen Stolz, der sie vor allen Voͤlkern der Welt auszeichnet, jemals verleugnen und sich vor ih⸗ nen heugen werde, sie, die sich vor dem Gluͤcke und der kolossalen Macht Bonapartes nicht einmal gebeugt hat? Wer hat ihnen gesagt, daß die Spanier so thoͤrigt und verworfen seyen, daß sie, um den Gefahren, die man ihnen schildert, zu entgehen, sich je dazu verstehen wurden, die Guͤter, die sie der Freiheit verdan⸗ ken, mit der Geißel der Knechtschaft zu vertauschen? Alle Bor⸗ theile, welche dem Menschen ein wohl eingerichteter gesell⸗ schaftlicher Zustand gewahrt, besitzt der Spanische Bürger. Bloß von dem Gesetze abhaͤnhig, unverletzlich in seinen Meinun⸗ gen, in seiner Person und seinen Guͤtern; zu den oͤffentlichen Abgaben nur in Verhaͤltniß der von seinen Repraͤsentanten festgesetzten Quote beitragend; an der Vertheilung und Ver⸗ wendung dieser Quoten selbst, und durch Personen, den er sein Zutrauen schenkt, Theil nehmend; seiner Thaͤtigkeit und Be⸗ triebsamkeit jede Laufbahn der Wissenschaften, des Ruhmes und des Gluͤckes, geßffnet sehend, findet er auf dieser ganzen Welt kein Wesen, dem er in gesellschaftlicher Wuͤrde nachstaͤn de. So ist der Spanier, so muß er nach dem Gesetze seyn. O Ihr, die Ihr etwa den Kampf fuͤrchtet, worin Euch fremde ungerechtigkeit der⸗ wickelt hat, versetzt Euch nur einen Augenblick in die gif nt und denkt Euch in der Gewalt Eurer Feinde! Von den Oberen tyran⸗ nisirt, von den Unteren verhöhnt, der Bedruͤckung der Zöllner bloßgestellt von Spaͤhern umringt, dem Argwohne Preis gege⸗ ben, von Angebern angefeindet, aller Si 36 aller Achtung, sowohl in politischer als buͤrgerlicher Hinsicht beraubt, den Ue⸗ bermuthtgen zum Spielwerke und den Feigen zum Gelaͤchter ge⸗ worden: das ist das traurige Schicksal, welches Euch bevorstcht. Alsdann wuͤrdet Ihr erkennen, daß es leichter fey, sich die Frei⸗ heit zu erhalten, als den Stolz der Unterdrücker zu erdulden. Was Mich betrifft, der Ich, von der Vorsehung an die Spitze ei⸗ nes edlen und hochherzigen Volkes gestellt, der Nation Alles zu verdanken habe, Ich werde niemals, das schwoͤre Ich, die heiligen Verpflichtungen verletzen, die eine so erhabene Stellung und so ausgezeichnete Wohlthaten Mir auferlegen. Entschlossen, Euer Schicksal zu theilen, will und darf ich keine anderen Traktaten und Konventionen (obwohl bis jetzt Meiner Regierung in dieser Hin⸗ sicht noch kein Vorschlag gemacht worden ist) annehmen, als solche, die der politischen Verfassung des Stagtes angemessen seyn wer⸗ den. Die Monarchen Europas, die sich zu unserm Untergange