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Wer vermochte aber die Mittel anzugeben, durch welche diese noth- s
wendige Freiheit des elan enen onarchen zu bewirken sey? Wer vermochte einen Ausweg zu zeigen, mittels dessen man im schlimmsten Falle den Mangel jener Freihest ersetzen könnte. Der Fehler von fast allen Theorten ist, daß sie einen einfachen Grund- satz auf verschiedenartige und verwickelte Begebenheiten anwenden wollen. So hat man z B. die hoöchste Dazwischenkunft eines Souverains in die Modißkationen einer monarchischen Verfassung auf eine allzu absolute Weise verstanden. Wenn die Könige vor jeder phystschen und matertellen Kraft, die nur als blinde Ge— walt der Menge zu betrachten seyn wurde, sicher gestellt werden mußten, so kaun Niemand sie den Wirkungen jener moralischen Kraft entztehen, die jeber menschlichen Macht auf Erden ein Ziel sieckt; und diese Bemerkung ist wesentlich, um den scheinbaren Einwand zu enkkräaften, daß, wenn die Voͤlker ihre Freiheiten von den willkuͤhrlichen Einraͤumungen des Koͤnigthums erwarten sollen, es gegen die gesunde Vernunft streite, anzunehmen daß diese Einraͤumungen jemals erfolgen wurden. Ich kann in dieser Beztehung nur wiederholen, was in einer juͤngst erschienenen . über den uren ng der Charte gesagt worden ist: Der Mangel positiver Grundsaͤtze uber diesen Gegenstand,“ heißt es darin, „hat alle Parteien zu den seltsamsten Folgerungen veranlaßt. Die eine will legitime Rechte nur in Folge des Ausspruchs der Mehrheit anerkennen, und erklaͤrt mithin eine verwilligte Charte fuͤr null und nichtig; die andere dagegen giebt dem Sinne des Wortes eine solche Ausdehnung, daß sie sogar behauptet, das Grund⸗ Gesetz sey nichts, als ein willkuͤhrliches Machtgeschenk der Köoͤnig⸗ lichen Gewalt. Beides heißt, wie mir scheint, der Sache des Volkes und des , , schaden. Das Recht ist nichts anderes, als die Uebereinstimmung unserer Handlungen mit der Vernunft und der Gerechtigkeit, deren Reich die Menschen zwar aherkennen, aber es nicht einzufüͤhren vermoͤgen, jene Ueberein⸗ stimmung möge nun aus den Wirkungen der Zeit oder aus ei⸗ ner schnell erkannten und entschiedenen Nothwendigkeit hervorge⸗ hen. Dies, und nichts anderes, hat der König von Frankreich ge⸗ meint, als er im Eingange zur Charte erklaͤrt, daß er die Kette der Zeiten an einander knuͤpfen wolle. Er hat unter das Schild der alten Rechte seiner Krone, die neueren Ereig nisse gestellt, welche die Zeit ebenfalls schon bestaͤtigt hatte. — t Autoritaͤt gewaffnet, hat er sich in die Nothwendigkeit gefuͤgt, von der keine Macht befreit ist; er hat sich, mit einem Worte, den ein⸗ stimmigen Beifall erworben, den der ringende Zustand, in welchem er die Gesellschaft fand, nur immer gestattete.“ — Der Koͤnig von Spanien wird die gesellschaftliche Einrichtung seiner Stag⸗ ten nicht in dem Grade veraͤndert finden, als diese es damals in Frankreich war. Er wird vielleicht eine, von entgegengesetzteren Meinungen entzweite Nation auszusoͤhnen haben; aber die ihm aufgegebene Arbeit ist unstreitig von gleicher Art, als die, welche von dem Qberhaupte seines erhabenen Hauses so gluͤcklich vollbracht worden ist. Will er, nach dem Beispiele dieses Letzteren, die Kette der Zeiten an einander knuͤpfen, so offnet die Geschichte ihm ihre Jahrbuͤcher; sucht er, in den Graͤnzen, mit welchen er sich selb st unsch ließt, eine Stuͤtze fuͤr seine Macht, so sind die im Laufe seiner Regierung . Erfahrungen da, um ihn zu erleuch⸗ ten. Fuͤr den Fall, daß der Widerständ der Faktionen ihm noch eine Zeit lang die Freiheit, und mithin das Vermdgen, unseligen Mißhelligkeiten ein Ziel zu stecken, vorenthalten sollte, findet sich glücklicherweise der Königl. Wille in einer Akte verzeichnet, deren Vollziehung die Empörung allein verhindert hat. Ferdinand VII. hatte durch ein Dekret vom 6. Maͤrz 1820, die Kortes nach den al⸗ ten Formen zusammenberufen, hinsichtlich deren der Rath von Ka⸗ stilien jeden Zweifel, den die zu verschiedenen Zeiten uͤblich gewe— senen mannigfachen Wahl⸗Arten in ihm erregten, verbannen mußte. Dies ist eine erste gesetzliche Regierungs⸗Basis in Abwesenheit des Königes; sie bietet gleichzeitig die Gelegenheit dar, einige unter⸗ suchungen über die alten Verfassungen der Spanischen Monarchie anzustellen.
Pau, 24. Mai. Der Brucken⸗Bau uͤber die Bidassoa, mit welchem man, auf Befehl des Herzoges von Angouleme, seit dem 19. April, Tag und Nacht beschaͤftigt gewesen, ist am a9gten d. M. vollendet worden. Vorgestern ward die Bruͤcke vom Praͤfekten feier⸗ licht eingeweiht, und erhielt den Namen „Pont ¶ Angouldme.“ Der Nutzen dieses Baues beschraͤnkt sich nicht bloß auf die Dauer des Krieges; auch nach Beendigung desselben wird sie die Handels⸗ Verbindungen zwischen beiden Staaten, nach Hinwegraͤumung der bisherigen Hindernisse, erleichtern.
Bäayonne, 24. Mai. Ein Transport von mehreren Segeln ist vorgestern in unsern Hafen eingelaufen; 4 Schiffe darunter sind mit Pulver beladen.
London, 30. Mai. Sir R. Wilson schreibt aus Vigo vom zosten unter andern; „Morgen trete ich in die Kriegsreihen als gemeiner Grenadier des Bataillons der disponiblen. Miliz von Vigo. Es ist die Sache der Spanischen Regierung, weiterhin mei⸗ nen Dienst zu bestimmen; vorerst bestehe ich mit meinen Gefaͤhr⸗ ten darauf, daß die Gesetze in Hinsicht unserer nicht umgangen werden. — 1000 Rekruten sind blos von der kleinen Stadt Vigo um Heere . angen; an Menschen fehlt es nicht, aber an Waf⸗ n und Ausr fir gh nen de aller Art.
Nachrichten aus Sevilla ue ist die Stadt und Umgegend keineswegs so eifrig fuͤr die Konstitution⸗ gestimmt, wie man an⸗ fangs erwartete. Die Kortes befinden sich daher in einer um so kritlscheren Lage, als die neuen Minister den Wunsch aͤußern, Friedens⸗Unterhandlungen , . .
Am Dien sstage legte sich die Krieg⸗Schaluppe Brisk, am Tower vor Anker, und es verbreitete sich das Geruͤcht, daß sie Seeleute um Dienst der Flotte pressen werde; allein das Kriegschiff hatte loß angelegt, um eine große, fuͤr Irland gepraͤgte, Summe Gel⸗ des einzunehmen und nach Dublin zu bringen.
Gute Schiffe werden gesucht, und fangen an, selten zu werden. Unsre Hafen⸗Speicher sind mit Waaren zur Ausfuhr angefuͤllt und in ben Kriegshaͤfen herrscht Leben und Thaͤtigkeit. Auf allen Werf⸗ ten werden Schiffe gebaut und . Arbeiter sinden leicht Be⸗
schaͤftigung. An Zimmerholz ist Mangel.
Mit seiner rechtmaͤßigen
Brüssel, 1. Jun. Unter den Arbeitern lichen Hollands sind Unruhen ausgebrochen, bei sonen ums Leben gekommen sind. zu Wiederherstellung der Ordnung, Truppen hinbeordert worden.
Bischoffing en Lim Badenschen Amte Breisach), Heute wurde hier ein Mann verhaftet, der in Gesellschaft ch
am Kanal de denen mehrer
Von Alkmaar gus sind einige Detaschementz 9
.
1
wissen Ulrich Barrot von Straßburg angekommen war und m 69 sten Stucke der Allgemeinen Preußischen Staats-⸗3Zeitung
einen Preuß. Offizier ausgab. Man fand, nebst mehreren vn tigen Papieren, Breven von geheinien Gesellschaften, um Karbongri⸗Urkunde, mehrere (schlecht) gedrukte Proklamation Regentschafts⸗Rathes von Napoleon 11. Nabokeon 11) an die braven Elsasser, mit der dreifarbigen 5 sogengnnte Preuß. Sffizier ward an das Amt Breisach abgg
Frankfurt, 1. Jun. H. die Prinzessin Auguste von England) hier ein. Hannover, 4. Jun. 3 ist am 26sten v. M, die Vereinigung der lutherischen und mirten Gemeinde in eine evangelische, unter allgemein stimmung, und der Mitwirkung des Superintendenten In Lingen, zu Stande gekommen, und am folgenden Sonntag der Genuß des heiligen Abendmahls, nach dem vereint?“ die Stiftung dieser evangelischen Gemeinde feierlich bestaͤn
Leipzig. Der juͤngst (S. 61g) erwaͤhnte Koͤhlerscht Messer, von dem man sich bei den nahe bevorstehenden Pon ten bedeutenden Vortheil verspricht, ist hier bei Bucher mn mann, fuͤr 50 Rthlr. zu haben.
Lubeck, 5. Jun. Am aten traf die Kron-Prinzessin von Eg den K. H. hier ein, und am Abende desselben Tages fand auch feierliche Uebergabe an die Koͤnigl. Schwedischen Behbrdin Den folgenden Tag traf J. Maj. die Königin von Schweden ein, und heute erfolgte die Abreise der hohen Herrschaften i auf der Rhede ankernden Linien⸗Schiffe.
. Mainz, 1. Jun. In wenig Tagen wird hier im! Kasino⸗Saale eine Kunst-A usstellung slattfinden, welche zu chern, auch auswaͤrtige Kuͤnstler aufgefodert sind.
Munchen, 30. Mia. Die neulich (S. 697) erwaͤhnte mission ist nicht zur Pruͤfung des Entwurfes des Straf⸗Geset sondern zur vorlaͤufigen Berathung uͤber die Revision der Gerichts⸗Ordnung, angeordnet worden.
Würzburg, 30. Mai. Gestern fand der, zur Feier di wesenheit unseres hohen Regenten⸗Hauses, von den hiesigen demikern veranstaltete festliche Fackel⸗Aufzug statt. J. M. di nigin, Hoͤchstwelche die Tage her, etwas ünpaͤßlich gewesen befindet sich gegenwartig wieder vollkommen wohl.
Bern, 23. Mai. An des Hrn. v. Talleyrand Stelle heißt es, der General Trogoff, Fluͤgel⸗ Adjutant von Mo als K. Französischer bevollmaͤchtigter Minister in der Schw Der 2berst⸗ Lieutenant Bazin ist hier eingetroffen, um den d'Arcolieres als Geschaͤftstraͤger vom Turiner Hofe zu ersehn
Halb ⸗ Sold gesetzten Franzoͤsischen Militair⸗Personen soll ! zeige geworden seyn, sich bereit zu halten, weil sie vielleicht Thaͤtigkeit gesetzt werden durften.
Rom. Im Februar sprang in Cesena eine Mine ur Palaste des Bischofs. Als den 1. Marz das Programm J am Kroͤnungs⸗Feste des Papstes stattfindenden Feierlichken schien, fand man in der Nacht auf dem Platze einen mi Farben und Attributen ausgeschmuͤckten Freiheitsbaum aufgen der bis den andern Tag stehen blieb. Vier Opfer fielen in Stadt seit Kurzem durch die Dolche der Meuchelmoͤrder M fentlicher Straße; das Letzte war der Marchese Bandi, Na vorigen Papstes; in den Armen seiner Schwester, welchen tziren fuͤhrte, ward er ermordet. Eine Woche zuvor raubten Flinten⸗Schuüͤsse dem Buͤrgermeister der 6 Miglien von entfernten Stadt Meldola, als er Abends aus dem Kaft ging, das Leben, ohne daß die Polizei im Stande war, die ter zu entdecken. .
Neapel, 9. Mai. Zwei mit den Waffen in der Ha griffene Straßen⸗-Raͤuber, die besonders ins Roͤmische Gehit schaͤdlichen Streifzuͤge vornahmen, sind von der Militair-Kh sion zu Gaetg zum Tode verurtheilt, und sofort hingerichtet m
. Kopenhag en, 3. Jun. J. J. M. M. der König und di nigin und JJ. KK. HH. die Kron⸗Prinzessin Karoline un Prinzessin Wilhelmine schifften sich gestern auf dem Damp
Caledonia nach Kiel ein. Warschau, 2. Jun. Der Fluͤgel-Adjutant Sr. Maj
Kaisers, General⸗Major Fuͤrst von Wolkonski, der Senateur und der Kammerherr Sr. Maj. des Ka
Adam Czartoryski Naryszkin, sind hier angekommen.
St. Petersburg, 243. Mai. Der General⸗Adjutant radowitsch ist seinem Wunsche gemaͤß, des Kommandos des lier⸗Harde⸗Regiments, und der Direktor des Departemen auswärtigen Handels, General-Lieutenant und Senateur Obt Kraͤnklichkeit halber des Dienstes entlassen worden.
Milos, 12. April. Die Griechen⸗Flotte hat eine ver Organisgtion erhalten. Die Fahrzeuge, welche zu der Flotf hoͤren, sind so eingerichtet, daß sie in fuͤnf Minuten in! der verwandelt werden koͤnnen; in den aͤußersten Faͤllen soll d pitain sein Schiff eher anzuͤnden als es dem Feinde uͤben selbst wenn er dabei umkommen mußte. Auf der Insel sollen sich die Griechen so eben des Schlosses Selina bemaͤchtigt Dieser errungene Vortheil waͤre seiner Folgen wegen sehr m Schon haben zwei Distrikte zwischen Selina und Kandia, bisher in Unthaͤtigkeit geblieben waren, die Waffen fi Sache der Griechen ergriffen, Kaneng hat sich bereits in Unten lungen eingelassen. Die Griechische Regierung hat die Inst gropont für eine eigne Provinz erklaͤrt; fruͤher gehoͤrte sie zu Griechenland. Es wurde dort hierauf eine Junta gebilde fuͤr die Lokal⸗Beduͤrfnisse des Landes zu sorgen; Theokletos! makides ist das Oberhaupt dieser Funta. Er ist ein durch 5 nisse und Kraft ausgezeichneter Geistlicher, der sich lange in
Be
als Archimandrit der Griechischen Kirche befand=
(du conseil de Regen
Gestern traf die Graͤfin Hoyn .
Januar, geschehenen Erklaͤrungen zuwiderliefen;
vom
Barrot war den Tag zuvor nach Kolmar abgereist. Der van
Zu Freren in der Grafschaft ö
evilla, 15. Mai. In der Sitzung vom 10ten wurden von den smissionen zwei Beschluͤsse vorgeschlagen. Der erste untersagt je⸗ S nier das Tragen eines Franzoͤsischen Ordens waͤhrend der des Krieges, und erklaͤrt Jeden des Spanischen Namens un⸗ dig, der von der Franz. Regterung oder einer andern Macht, sch in Spaniens innere Angelegenheiten mischt, seit dem letzten lichen Einfall irgend ein Ehrenzeichen angenommen. — Das tte Dekret verordnet die Einziehung des Vermoͤgens derjenigen nier, welche dem Franz. Heere folgen oder unter den Rebellen en. In der Sitzung vom 11ten wurden folgende Bestimmun⸗ eines Gesetz- Entwurfes diskutirt und angenommen; 1) die bergeraͤthe, welche zum Dienste in den oͤffentlichen Gebaͤuden mmt sind, sollen unverzuͤglich nach dem Muͤnz⸗ Gebaͤude ge⸗ ft und ausgepraͤgt werden; mit den Geraͤthen im Saale der s machen diese den Anfang. 2) Ein Gleiches soll mit den - und Silber⸗Geraͤthen geschehen, die zu den Beduͤrfnissen Fultus nicht nothwendig sind; die Kirchen haben diese Ge— schaften auszuliefern. Die Portugiesischen Blaͤtter bringen das Schreiben des Mini⸗ der auswaͤrtigen Angelegenheiten dieses Koͤnigreiches zur öoͤůf⸗ ichen Kenntniß, worin er, in Folge der Invasion der Halb⸗ l, dem bei dem Lissaboner Hofe akkreditirten Franz. Gesand⸗ seine Paͤsse zustellt. — Der Portugiesische Minister erklart dem er von Lesseps, Franz. Gesandten, daß er nichts desto weniger Handels⸗Konsul fortwaͤhrend in Lissabon bleiben konne.
Briefe aus Leon melden die Ruͤckkehr des General Rego nach
fugal. Man beklagt sich allgemein uͤber die Unthaͤtigkeit die⸗ Officiers, der mit uͤberlegenen Streitkraͤften gegen Silveira's s nichts unternommen hat, waͤhrend Morillo mit 100 Mann unterie und 200 Pferden diesen Rebellen einen betraͤchtlichen ust zugefuͤgt haben soll.
Cham bery, 10. Mai. Den in Savoyen be indliche! Der Köspectacidr vom 21. Mai fuͤhrt ermuthigende Briefe aus
iel an, wo Ballasteros Hauptquartier war. Dieser General
U „5 bis 30,000 Mann bei sich haben; 2 Divisionen seyen nach. lencig gegangen, und bei ihrer Ruͤckkehr sollte die Armee sich nach
agossa verfugen. In dem am 24sten April im Kongreß vorgelegten Bericht des 'sisters San Miguel uͤber Spaniens diplomatische Verhaͤlt⸗ „ heißt es unter andern: „Waͤhrend Großbritannien mehrere stlose Schritte fuͤr den Frieden that, wurden der Span. Re⸗ ng drei, an Sir Wm. A„Court erlassene Mittheilungen ge⸗ Feine vom Minister des Auswaͤrtigen, Herrn Canning; andern vom Engl. Bothschafter in Frankreich. In der ersten rte der Engl. Minister, daß seine Bestrebungen, den Krieg herhuͤten, unmoglich einen gluͤcklichen Ausgang wuͤrden gewin⸗ konnen, wenn keine Koncessionen unsrerseit gemacht wurden, der Vermittelung zum Grunde gelegt werden könnten. Die tren beiden waren Abschriften von Bepeschen, die der Engl. hschafter in Frankreich an Hrn. Canning gesandt hatte, und in er Unterredungen mittheilte, die er uͤber den fraglichen kt mit dem Vic. v. Chateaubriand gehabt hatte.“ . Unterzeichneter Staatssekretair erinnert sich nicht vollkommen Inhalts dieser drei Mittheilungen, die ihm von Sir Wm. burt, auf Befehl seines Kabinets vorgelesen wurden, ohne von r Note begleitet zu seyn, und von welchen er bloß ein Memo⸗ dum in seinem Bureau hat. Er kann nur ansuͤhren, daß die in aufgestellten Foderungen folgende waren: 1) Es solle erklaͤrt den, daß die Verfassung vom Koͤnige gegeben sey, welcher die ige wahre Quelle sey, aus welcher die Konstitution habe hervor⸗ en durfen. 2) Der Staatsrath solle vom Koͤnige ernannt wer⸗ und an der gesetzgebenden Gewalt Antheil haben. 3 Es spolle art werden, daß der Zeitpunkt, um Reformen mit der Ver⸗ ng verzunehmen, eingetreten sey. 4) Die Abgeordneten zu den es sollten in Zukunft das, durch die Verfassung bestimmte Ein⸗ 53 haben und noch etwas mehr, dessen ich mich nicht erin⸗ . „In den Mittheilungen des Hrn. Canning an Sir Wm. A' Court hieht der ersteren dieser vier Modifikationen keiner Erwaͤhnung.“ Diese Mittheilungen, muͤndlich gemacht und auf indirekte und slaͤchliche Weise vorgetragen, konnten, nach der Ansicht der ierung Sr. Maj, in der Sache nichts aͤndern; 12) weil die n verlangten Aenderungen der Verfassung, dem, was bereits die bffentlichste Weise den Kabinetten der heil. Allianz kund⸗ an worden, gaͤnzlich entgegen waren; 2) weil diese Aenderun⸗ den feierlichen, von den Kortes in den Sitzungen 6 2 3) weil die schlaͤge nicht auf eine, Gegenstaͤnden von so hoher Wichtigkeit fmessene Weise geschahen ünd 4) weil die oberflaͤchliche Art, welcher der Vie. v. Chateaubriand sich ausgelassen hatte, den gan⸗ Charakter von uͤbler Treue der Regierung der Tuilerien an trug, von welchem Spanien schon so viele Proben gehabt hat.“ „Aus diesen gewichtvollen Grunden und aus anderen, die anzu⸗ en nicht noͤthig ist, war die Regierung Sr. Mai. der Meinung, sie die ihr gemachten Insinuationen außer Acht lassen duͤrfe;
Nach der Bayonner Zeitung vom gesten ging dort das Gerücht: zwei von den
Helshäufern Batbedat und Rothschild in Madrid abgefertigte Kouriere hät—⸗
ie Nachricht gehracht, daß die Kortes in Punkte hei a, hätten, die mit
h, vier ziemlich übereinkommen. Da die Note des Hrn. S. Miguel eben iese, Zeit in ümlanf gekommen seyn muß, so sieht man leicht ein, wie Herücht auf diese Weifse längst verschollene Vorschlage zu vermeintlich ein—
; genen Verpflichtungen hat ümschaffen können.
10 ten Junius
dem Bombardement von Landau, und dem Gefecht
1823.
und in der Voraussetzung, daß jene Dokumente stets den konstden⸗ tiellen Charakter behalten wurden, den sie an sich trugen, hat sich die Regierung in dem, uͤber den Stand unserer diplomatischen Verhaͤltnisse aufgesetzten Memorial gar nicht daruͤber geaͤußert. Da aber jetzt uͤbler Wille gern unterm Fuß geben moͤchte, als wenn Frankreich neue Vorschlaͤge gemacht haͤtte, diese Vorschlaͤge verwor⸗ fen worden waͤren, und die unbesonnene Hartnaͤckigkeit der Spa⸗ nischen Regierung zum Theil die Ursache der Französischen Inva⸗ sion gewesen sey; so ist es angemessen, den Kortes anzuzeigen, daß die neuen Vorschlaͤge dieselben, als die alten, verworfenen sind; daß sie auf Aenderungen in der Verfassung hinauslaufen; daß die Regierung sich nicht durch einen so folgewidrigen Gang hat ent⸗ ehren wollen; daß jede Reform, welche der Kortes⸗ Kongreß auf diese Weise mit dem Grund⸗Gesetze vornahm, als eine, durch Schrecken und Gewalt abgedrungene erscheinen wurde; und endlich, daß oberflaͤchliche Winke, indirekt von einer Regierung hingeworfen welche so viele Beweise von übler Treue gegeben, welche das Spanische Volk insultirt, welche eine Vorhut ihres Hee⸗ res, aus faktionistischen Feinden des Landes bestehend, vorausge⸗ schickt hat, und dann selbst in Spanien eingebrochen ist, nicht beachtet zu werden verdienen.“
Das (S. 643 erwaͤhnte) Fahrzeug: „La Nueva Veloz Mariana,“ welches nach Franzoͤsischen Blaͤttern ein Raubschiff gewesen, wird in den hiesigen, ein Kauffahrer genannt, und die an dessen Bord befindlichen, von Havanna nach Kadir bestimmten 3 Mill. Pia⸗ ster und uͤbrigen Waaren sollen Eigenthum von Privat⸗-Leuten ge⸗ wesen seyn.
2
Aachen. Waͤhrend des ersten Viertel⸗Jahres 1823 sind 2) im Verkehre von Aachen und Eupen a) eingegangen: 382563 ECtnr. und b) ausgegangen: shßoz Ctnr. fremde Schaafwolle; 3 auf der ganzen Zoll-Linie des Reg. Bezirkes Aachen außerdem ) unmit⸗
ielbar durchgegangen 2039 Ctnr. und P) ausgeführt worden 11333
Ctnr. fremde Schgafwolle.
Du sseldorf. Der vierjaͤhrige Knahe der Witwe Ackermann
zu Unterkirchen bei Kronenberg, iel in einen Teich, ohne von Jemandem bemerkt zu werden. Erst einige Zeit nachher (wie spaͤt darauf hat nicht ermittelt werden koͤnn en) wurde auf das Geschrei der hinzukommenden Mutter das Kind durch einen wackeren RNach⸗ bar gus dem Wasser gezogen und allem Anscheine nach todt in die elterliche Wohnung gebracht. Die Rettung desselben wurde von allen Angehdrigen fuͤr unmoglich gehalten. Der herbeigecilte Apotheker Riedel aus Kronenberg behandelte indessen, nach Antei⸗ tung der, von der Koͤniglichen Regierung zur oͤffentlichen Kunde gebrachten Anweisung zu zweckmaͤßigen Behandlung des Schein⸗ todes, das verunglückte Kind. Nach Verlauf einer halben Stunde gab es durch eine Bewegung der Lippen das erste Zeichen des wiederkehrenden Lebens von sich. Ein und eine halbe Stunde spaͤter erschten der zufaͤllig in Kronenberg befindliche vormalige Mi⸗ litairWundgrzt Busch gus Elberfeld, leitete mit unermuͤdeter Thaͤ⸗ tigkeit das Rettungs- Geschaͤft, und erst nach etwa vier Stunden gelang es ihm, das scheintodte Kind vollig ins Leben zuruͤckzurnfen und gerettet der bekuͤmmerten Mutter zu uͤbergeben. Möge dieses Ereigniß Viele bewegen, sich mit der vorhin bezo⸗ genen Anweisung zu Rettung von Scheintodten möglichst genau bekannt zu machen, um in ahnlichen Faͤllen, auch bei anscheintich schwacher Hoffnung, durch fortgesetzte langdauernde und jweckmaͤ— ßige Bemuͤhung, ein eben so glückliches, als bisher seltenes Resul⸗ tat herbeizufuͤhren. .
Liegnttz. Im J. 1822 wurden, durch das Jungfrauen⸗Kloster zu Lauhan, 84 arme Kranke weiblichen Geschlechtes aͤrztlich be⸗ handelt und verpflegt. Davon wurden 72 hergestellt, und eine ist ungeheilt entlassen worden. Gestorben sind 2 Personen und 9 bleiben noch in der Anstalt. Mehr als i3o Kranke beiderlei Ge= schlechtes erhielten theils aͤrztlichen Rath, theils Arzneimittel, mit gutem Erfolge und unentgeltlich. — Der katholische Pfar⸗ rer Andreas Francke zu Herbersdorf im Luͤbener Kreise, läßt ein Haus mit 2 Stuben und 2 Alkoven bauen, worin 4 bis 6 unbe⸗ scholtene, notorisch⸗- arme Personen ein bequemes ünterkommen finden konnen. Außerdem bestimmt er fortlaufend die Zinsen von 100 Rthlrn. in Pfandbriefen zu Anschaffung von Feuerungs⸗Ma⸗ teriglten, und die Zinsen von 50 Rthlrn. in Pfandbriefen zu Bildung eines Bau⸗Fonds.
Der in der literarischen Welt bekannte Hofrath Raupach be⸗ findet sich seit einigen Wochen hier; er wird jedoch naͤchstens nach Karlsbad abreisen.
Minden, 2. Jmmn. Am e8sten v. M. starb hier am Schlag⸗ fluß im vier und sechzigsten Lebensjahre, der Königliche General⸗ Major Ernst Michael von Sch wichow, Kommandant der hiest= gen Festung, gleichmaͤßig verehrt als treuer Diener des Staates, als tapferer err und als edler Mensch. Zu Schwichow in Pom⸗ mern am 5. Nov. 1759 geboren, erhielt der Verstorbene seine frü⸗ heste Erziehung im elterlichen Hause, die spaͤtere in der Königl. Kadetten⸗Anstalt. J. J. 1776 trat er als Junker in das erste Ba⸗= taillon der Koͤnigl. Veid - Gaͤrde ein mit welchem er dem Feldzuge gedachten Jahres beiwohnte, und demnaͤchst weiter befördert wurde. Am Rhein⸗Feldzuge 173 nahm er hierauf Theil, und wohnte mit Auszeichnung der Belagerung von Mainz, der Einschlteßung und
von Trippstadt