1823 / 73 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 19 Jun 1823 18:00:01 GMT) scan diff

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sie von den n, mit den lebhaftesten Frenden⸗Bezeigungen begrüßt wurde. Um m uhr begab sie sich nach der Portügiesischen Assemblée, wo ein glaͤnzender Ball veranstaltet war, auf dem sich Se. Majestaͤt mit vielen Personen auf die leutseligste Art unter⸗ hielt. Am naͤmlichen Tage stellte die Camara constitucional das Bildniß des Köͤniges in einem ihrer Saͤle auf; Don Moura, in der Uniform der National-Garde, brachte, nach Beendigung der desfallsigen Feierlichkeit, ein Vra aus: „den waffenfaͤhigen Buͤr⸗ gern, und den Soldaten, welche Buͤrger sind!“ und ein zweites „den drei Grundlagen der wahren geselschaftlichen Organtsation, der Religion, dem Könige und der Berfassung!“ Beide wurden mit enthustastischem Beifalle aufgenommen. Die Uniform der Na⸗ tional⸗Garden wird taͤglich gewohnlicher. Die Erdffnung der außerordentlichen Kortes hatte am 15ten d. statt; der König wohnte derselben nicht bei; Magalhges wurde zum Praͤsidenten gewaͤhlt. In der gestrigen Sitzung wurde der Entwurf zur Eintheilung des Gebietes von Portugal und den naͤchstgelegenen Inseln erörtert und beschlossen, es in 2z Provinzen einzutheilen. Endlich ist der Prozeß der Verschwörer vom Junius v. R entschteden, und die Raͤdelsfuuͤhrer zur Deportation nach den Inseln des gruͤnen Vorge⸗ birges verurtheilt worden. In Porte wurden acht Staatsbeamte und andere Insurgenten, welche auf Spanischem Boden verhaftet worden, erwartet.

Kairo, 7. Jan. Der Pascha von Aegypten hat in seinen Fabriken und Manufakturen mehrere Europaische Maschinen ein⸗ gefuͤhrt, von hier nach Alexandrien eine Telegraphen⸗-Linie errich⸗ tet, und ein neues Muͤnzgebaͤude hier angelegt; er hebt gegenwaͤr⸗ tig ein zahlreiches Truppen⸗Korps aus, das er durch Europäer und Mamelucken will befehligen lassen, und das namentlich auch durch das kriegerische Gebirgvolk aus dem Libanon rekrutirt werden soll. Wie es heißt, soll in Europa eine betrachtliche Quantitat Flinten zur Bewaffnung dieses Korps aufgekauft seyn. Einige Meilen von hier liegt das Sommerpalais des Pascha, im Italienischen Style gebaut. Die Brunnen der Hauptstadt, die Zoo, ooo Bewohner zahlt, werden gegenwaͤrtig mit Abbildungen von Löwen, Krokodillen und Italienischen Marmorsaͤulen verziert. Zum Unterrichte der Jugend sind zwei Kollegien errichtet; an Verbreitung der Kuhpocken-Im⸗ pfung wird fortwaͤhrend eifrig gearbeitet. Zu Alexandrien befindet sich ein herrlicher Kornspeicher, wo das, vom Pascha zur Ausfuhr nach Europa bestimmte Getreide niedergelegt wird. Das dortlie⸗ gende Geschwader des Pascha betraͤgt gegenwaͤrtig 20 Schiffe. Im

Kaufe des vor. J. sollen goo Schiffe aus den Haͤfen Aegyptens un⸗ ter Segel gegangen seyn.

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Arnsberg, 8. Jun. Durch die Ruchlosigkeit von 4 jungen Leuten aus Meschede, verlor der Graf v. Westphalen eine schöͤne, im uͤppigsten Wuchse stehende Fichten⸗Anlage. Der Maurer⸗Meister Liese aus Meschede, wurde bei Loͤschung dieses Waldbrandes leider ein Opfer seiner Anstrengung, indem sein schwaͤchlicher Korper durch die Hitze und den Dampf so erschoͤpft war, daß er in dem Augenblicke, wo das Feuer geloͤscht war, vom Schlage gerührt, auf der Stelle starb. Ein gleiches Schicksal hatte kurz nachher ein un⸗ verheirathetes Frauenzimmer aus Meschede. Seit Kurzem ist die Vereinigung der evangelisch⸗lutherischen und reformirten Gemeinde in Luͤdenscheid zu Stande gekommen, und die Unions⸗Urkunde durch den Regierungs⸗Kommissarius, Konsistortal⸗Rath Hasenklever, voll⸗ zogen worden. Mit gleich gutem Erfolge hat derselbe die Ver⸗ handlungen uber einen Kirchhof zu Altena an Ort und Stelle ge⸗ leitet, indem der evangelisch⸗lutherischen Gemeinde daselbst ein neuer Gottes⸗Acker verschafft worden.

und Fischer-Boͤte laben, und beim Austritt ans dem Hause s in der neuen, um dasselbe angelegten großen Anpflanzun Bäumen und Gestraͤuchen aller Art, erguickenden chan

Hela, Fahrwasser und Orhoͤft genießen. sandig, ohne Steine, ohne Ebbe und Fluth und Brandung! gewahrt er das groͤßte Vergnuͤgen, so wie alle Sicher Bequemlichkeit in den Fluthen seibst. Ganz unmittelbar am Ufer sind mehrere kleine hoͤlzern binette errichtet, worin sich einzelne oder mehrere Personen und ankleiden koͤnnen, um aus diesen Kabinetten sich soglth die offene See zu stuͤrzen und das erfrischende und heillan Seebad zu gebrauchen. Zu diesem Zwecke stehen auch] Karren bereit, fuͤr diejenigen, die sich ihrer bedienen wollen werden von Menschen bis zur gehoͤrigen Tiefe in die Ser n ben, und der Badende kann auf einer kleinen Treppe in' ö steigen und unter einem herabzulassenden Schirme ungeseh⸗ den. Auf ein Zeichen mit der Glocke wird er dann nach in kleiden wieder mit dem Karren herausgezogen. Sie Platze am Strande fuͤr Herren und Damen sind von

gaͤnzlich abgesondert, und liegen, damit der gehörige Anstan

achtet werde, uͤber 1000 Fuß auseinander. Zwei angestelh

zeiliche Aufseher sehen auf die Beobachtung dieser Einrichtun

e n daß sich diesen Plaͤtzen keine unnuͤtze Zuschauer

en.

Die Preise der Baͤder sind: 1) fuͤr ein gewoͤhnlichen m Bad 8gGr. ; *) fuͤr ein solches mit 4 Loth Schwefelleber ohe so viel weinsteinsaurem Eisen bereitet 14 g Gr. ; 3) fuͤr ein silch gewohnlichen Kraͤutern 149 Gr. ;4) fur ein solches mit 120th hernn atis a0 g Gr.; 8) fuͤr ein Karren⸗Bad 8 gGr. ; 6) fuͤr jedes h Tuch, das außer den beiden verlangt wird, welche schon zu warmen Bade gereicht werden, 6 Pf. Die Tropf⸗, Doucht⸗ gen- und Sturz⸗Baͤder werden nach billigen Saͤtzen besonda zahlt; 7) fuͤr den Gebrauch eines Bade⸗Haͤuschens zum Bade fuͤr jede Person 2 gGri; bei Abonnements fuͤr die Badezeit, bezahlt die Person fuͤr diese n Rthlr.

In und um Zoppot kann man große und kleine Wohn erhalten, wenn man sich in portofreien Briefen an den Ing ten Gütte zu Zoppot oder Hr. Haffner in Danzig wend seinen Bedarf an Zimmern, Stallungen u. s w. meldet. Orte selbst giebt es mehrere Wirthshaͤuser; in einem dersell Wirthstafel, an der man gute und reinliche Speisen, Wei

jedes andere Getraͤnk zu billigen Preisen haben kann. —«

faͤhrt eine Journaliere ein bis zwei Mal nach Danzig

neuen Ehgussee durch die anmuthigste Gegend; mit dieset man auch jedes Beduͤrfniß schnell und sicher aus der Stadt

Landsberg (Reg. Bez. Frankfurth. Der vom 2. bis hier abgehaltene Wollmarkt hat nachstehende Resultate gelif

. (den Stein zu 22 fd. Sun Ge⸗

Extra sZeine, NMitle, ringe.

Nach dem am 27. Okt v. J. abgehaltenen

Wollmarkt blieben

Kuͤhlung, und den erfreulichen Anblick auf die offene S, Da der Strand!

Durch Zoppot geht die Poststraße von und nach Berlin und Bie Zahl der Zöoͤglinge ist auf ao festgesetzt; sie betragt gegen⸗ Kg; und gewahrt also die größte Bequemlichkeit für den ö f ao festgesetzt; sie betraͤgt geg . Hie Knaben sind gesund, munter, froͤhlich und willig; sie ge⸗

Hen, trafen sie alle am bestimten Tage der Ruͤkkehr, auf das Ihre Liebe und Anhaͤnglichkeit an den Mann, der .

ichste ein. Lie 9. inn, d ihr kuͤnftiges, zeitliches und geistiges Wohl zu bereiten sich

stheil veraͤndert.

Die Pflichten des Lehrers gehören nicht zu den leichten; um

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„3sten Stucke der Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung

vom igten J

Berlin, Seit einem Jahre besteht in dem benachbarten Friedrichsfelde, unter dem Namen Landschule, eine vom Guts-Besitzer, Hrn. Karl v. Treskow, gestiftete Anstalt, wel⸗ n Zweck hat, huͤlfsbeduͤrftige, verwaisete Knaben zu tüchtigen, zen und brauchbaren Menschen auszubilden. Dieses, unserz us, zur Zeit noch einzige Institut in den Preuß. Landen, ist mieinnuͤhig und so nachahmungswerth, daß eine naͤhere Be⸗ lung desselben, in vorliegendem Blatte gewiß an ihrer Stelle nd vorzuͤglich wuͤnschen wir, daß sie von Guts Besitzern, die st dem Gemeinwohl, mit dem Besten ihrer Guts⸗Insassen, mit sich selbst wohl meinen, beherzigt werden möge. Die Fdee zu diesem Unternehmen ist von der Armen ⸗Schule tn. v. Fellenberg zu Hofwyl bei Bern entlehnt, und groͤßten⸗ ind die dort aufgestellten Grundsaͤtze beibehalten. Aus ei⸗ lillchen Zartgefuͤhl hat der Stifter hier vorgezogen, dieser tt att Armen⸗Schule, den Namen Landschule zu geben, weil Findern jetzt und spaͤter jede Demuͤthigung ersparen wollte, ge ihm der Name Landschule fur deren jetzige und kuͤnftige sstigung, da die Knaben vorzugsweise zu Feldarbeitern, Meiern, ern, Verwaltern u. s. w. gebildet werden sollen, passender schien. knaben werden mit dem zuruͤckgelegten neunten Jahre aufge⸗ en, und verbleiben bis zum sechzehnten Jahre in der Anstalt. interricht wechselt mit Arbeit, so daß die Kinder zu keiner Zeit chaͤftigt sind. Der fuͤr diese ÄAnstalt ausschließlich bestimmte r ist bestaͤndiger Begleiter und Aufseher der Kinder. Der er traͤgt alle Ünkosten der Anstalt aus eigenen Mitteln, vhne fremden Zuschuß.

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sich in ihrem Verhaͤltnisse, keiner will in sein fruͤheres zuruͤck⸗ Als Einige aus entfernteren Ortschaften, zum verwichenen

unius

Um die Knaben fortwaͤhrend in Regsamkelt zu erhalten, die guten und fleißigen zu loben, die nachlaͤßigen und ungrtigen zu kadeln, wirb monatlich eine Eensur abgehalten, deren Einfluß auf jeden einzelnen unverkennbar ist. Diese weist jedem einzelnen nach seinen Fortschritten, seinem Fleiße und Betragen denjenigen Platz an, welcher ihm im Verhaͤltnisse zu seinen Kameraden gebuͤhrt. Rach dieser Rangnummer sitzen die Knaben beim Essen und bei an⸗ dern Gelegenheiten. In den unterrichtsstunden nimmt jeder den Platz ein, welcher ihm nach Maßgabe seines Wissens in jedem besonderen Gegenstande gebührt. Sft werden Pruͤfungen in den 1 gehalten, und alljaͤhrlich findet eine bffent⸗ iche statt. ö ; Die Arbeiten, welche die Knaben verrichten, sind immer ihren Kraͤften angemessen. Nie werden sie übermüdet, oder übermaßig angetrieben; nur wird verlangt, daß sie stets thäͤtig seyn, und nicht RNebendinge treiben sollen. Die Arbeiten bestehen in Graben, Hak⸗

ken, Harken, Karren, Steinelesen, Kartoffelnlegen Kartoffelnaufneh⸗ men, und was sonst die Jahreszeit mit sich bringt. Im Winter und

bei schlechtem Wetter wird vorzugsweise Gyrs gestoßen und Ge— treide umgestochen. Ueber die verrichtete Arbeit wird ein genauer Nachweis gefuͤhrt, so daß ersichtlich ist, was jeder Knabe an jedem Tage des ganzen Jahres verrichtet hat. .

Zur besseren Vertheilung und Verrichtung der Arbeiten sind die Knaben in vier Abtheilungen getheilt, von denen jeder ein⸗ zelnen ein fleißiger und tuͤchtiger Knabe als Aufseher vorgesetzt ist. Diesem wird die zu verrichtende Arbeit angesagt, und er ist fuͤr die gehbrige Ausfuhrung verantwortlich. .

ün die Knaben zu ihrem zukuͤnftigen Berufe moͤglichst vorzu⸗ bereiten, ist die Einrichtung getroffen, daß sie in den beiden letzten Jahren ihres hiesigen Aufenthaltes, vorzugsweise mit demjenigen deschaͤftigt werden sollen, was zu ihrer einstigen Bestimmung paßt. So z. B. arbeitet der zukunftige Gaͤrtner vorzugsweise im

zst-⸗Feste, Urlaub erhielten, um die Ihrigen in der Heimath zu

bt, an dein Stffter ibrer Anstalt, ist ein rührender Beweis ih⸗ einen Kindlichkeit und des Gefuͤhles, daß sie das Gute, wel, ihnen hier widerfaͤhrt, dankend anerkennen. Kein einziger ist

herflossenen Jahre krank gewesen, und diejenigen, welche fruͤher

Ackerwirthschaft.

Härten, der Stellmacher in der Schirrkammer, der Meier in der Die Wahl des zukuͤnftigen Berufes bleibt jedem Knaben überlassen, und bestimmt er sich hieruͤber nach zuruͤckgeleg⸗ tem 14ten Jahre.

Die Kleidung besteht im Sommer, in leinenen Jacken und weiten leinenen Hosen; im Winter in eben solchen von Tuch. Kopf und Hals sind unbedeckt. Im Sommer gehen die Kinder mit bloßen Fuͤßen, oder Holzpantoffeln; im Winker und bei kalter Witterung tragen sie Schuhe und Struͤmpfe, oder Stiefeln und kurze wollene Socken. Auch erhalten sie wollene Handschuhe. Die Knäben, welche zu Aufsehern der uͤbrigen bestimmt sind, haben eine kleine Auszeichnung in der Kleidung.

serdienstlicher, wenn sie treulich erfuͤllt werden. Von fruͤh bis werden seine Kraͤfte unausgesetzt in Anspruch genommen. h dem Unterrichte folgt Arbeit, und nach der Arbeit Unterricht, allem muß der Lehrer gegenwartig u. thaͤtig seyn. Bei der Arbeit er nicht den Voigt u. Aufseher abgeben, sondern durch sein Bei⸗ w den Kindern die Arbeit erleichtern. Der jetzige Lehrer, Herr Davon sind verkauft saefer, ist im Schullehrer⸗Semingr zu Groß⸗Behnitz, durch den und weiter gegangen rn Schul Inspektor Frosch gebildet, und steht seinem Amte ungefaͤhr— 1 2300 126001 7ioo ] 3800 J 2580 Liebe und Eifer vor. t . Es wurden hienach e , nn,, en Die Beschaͤftigung und Zeitvertheilung ist von der Jahreszeit am . Jun. d. J. lagern ; - ingig. Im Sommer ist koͤrperliche Arbeit vorherrschend. Um bleiben ungefahr ). I 500 1959 229 i344 J Bose Uhr wird des Morgens aufgestanden. Die Knaben waschen— Die Preise waren im Nur hn itt Xnrtõ aul 9 men und reinigen sich rasch hintereinander. Ein Gebet wird Gre, Feine 13 Rthlr. 12 Gr., Mittle Rthir Fvorgelesen, und alsdann gefruͤhstüͤckt. Von 5 bis 7 Uhr wird 7 . trricht ertheilt. Die Lehr-Gegenstaͤnde sind Gesang, Religion,

Posen. Vor zwei Monaten starb auf seinem Gute OM n, Schrei ec lehre, Naturgeschichte db 2 D g : 1 hreiben, Rechnen, Naturlehre, Naturgeschichte, Erdbe⸗ . Nestor unserer Polnischen Guts-Besitzer, Gronowskt, in tung, Formenlehre und Verstandes⸗- Uebungen. um =) Uhr er van fast hundert Jahren. Als er seine letzte Stunde ß jeder an seine Arbeit, welche Abends vorher schon bestimmt ist. 6 fuͤhlte, rief er seine Dienerschaft an sein Bett, und l uhr verzehrt jeder ein Stuͤck Brot. Um 22 Uhr wird zu em derselben 2000 Poln. Gulden, zum Lohne fuͤr treue Dienss mn gegessen, vor und nach Tische wird ein kurzes Gebet ver⸗ ausßahlen. Dann mußten die Bauern seiner Guter erschein , bis 1 ühr ist frei. Bei großer Hitze wird von 4 bis = beschenkte er sie, mit Ruͤcksicht auf den diesjaͤhrigen Getreide unterricht ertheilt, in der Regel aber von 2 bis 7 Uhr gear⸗ 9 der hiesigen Gegend, mit Brot- und Saatkoͤrn; dann tönt, und der Unterricht findet von 71 bis 83 Uhr statt. Nach⸗ dem einzeln die Hanz, und bat ihn um Verzeihung wege gs Uhr wird ein Stuͤck Brot verzehrt, und um 7 Uhr zu Unrechtes, das er in seinem langen Leben veruͤbt haben d gegessen. Ruhe, Ordnung und Reinlichkeit werden fortwaͤh⸗

Nach diesem patriarchalischen Abschied t ft I b be r Sonn⸗ Festtage ird wie gewoͤhnlich Mitte seiner k schiede entschlief er sanft obachtet. An Sonn- und Festtagen wird wie gewoͤhnlich

368 * gestanden, und es werden 3 bis Unterrichts Stunden ertheilt. 1. i am. Im Mat wurden bei Wittenberge stromanf len Sonntag um den andern gehen die Knaben in die Kirche, 65 5 Hähne, und stromabwaͤrts 206, theils ledige, an den Sonntagen, wo en. nicht der Fall ist, werden sie 1 Kaͤhne abgefertigt. Mit direktem Transit⸗—⸗ Vormittags mit Auswendiglernen, Schreien ze. nuͤäz lich be⸗ = . 56 Kaͤhne beladen. Die Schiffahrt auf Magdebun tftigt. Der Sonntag Nachmittag ist zur Erholung und zum di 'sen, war bis jetzt nicht, so lekhgft als im v. IJ. bagegel anägen der Kinder bestimmt. ie auf Berlin desto staͤrker. Nach Hamburg wurden in' gedn

Danzig. Schon seit vielen Jahren wurde der Seestrand bei Danzig von den Bewohnern der Stadt, zum Vergnuͤgen und zum ir chr Gebrauche benutzt. Taͤglich fuhren viele Badelußtige mit der suͤndlichen Schute nach Weichselmuͤnde, um an beiden Seiten der Weichsel ein erguickendes Bad zu nehmen, oder zu Lande Morgens und Abends am linken Weichsel-Ufer nach Broͤsen, einem von der Stadt eine Meile entfernten Fischer⸗Dorfe, zu gleichen Zwecken. In den neueren Zeiten wurden die Baͤder, sowohl in der offenen See, als in Wannen, auch zu medicinischem Gebrauche bei den wichtigsten Krankheiten empfohlen, und es kamen aus der Provinz und aus Polen oft Kranke zum Seebade hergereist. Aber noch immer fehlte es an einer Einrichtung zur zweckmäßigen Benutzung der warmen und mit Arznei⸗Stoffen bereiteten Seebaͤder. Im vori⸗ gen Jahre entstanden zu Broͤsen und Zoppot neue Einrichtungen, wodurch den Kranken warme und arzneiliche Seebaͤder dargeboten wurden. Sie erreichten aber nicht alle Zwecke in medieinischer Hinsicht, indem ihnen die heilsamen Tropf Douche⸗, Spruͤtz⸗ und Sturzbaͤder abgingen. Jetzt ist es endlich durch die Unterstuͤtzung der höheren Behörden, dem praktischen Arzte und Besitzer der Bade⸗Anstalt in Danzig, Dr. Haffner, gelungen, in Zoppot, an⸗ derthalb Meilen von Danzig, in einer paradiesischen Gegend, eine vollstaͤndige Sce⸗Bade⸗Anstalt zu begruͤnden, die allen Foderungen entspricht, welche die Arzneikunde, der Geschmack und das Ver⸗ 1 an sie nur machen koͤnnen. Sie besteht aus einem großen n der Mitte mit einem Thurme versehenen, mit der einen Fronte nach der See, mit der anderen nach dem Dorfe gelegenen Gebaͤude worin die Bade⸗Kabinette, mit Wannen von Fayence, Zink und Zinn, und im und vom Thurme herab, eine Vorrichtung zu Tropf⸗ Douche⸗, Regen, Spruͤtz⸗ und Sturzbaͤdern angebracht sind. Ein besonderes Eintritt⸗Zimmer ist fuͤr den Fall bestimmt, daß alle Kabinette hesetzt waͤren und man warten müsse. Dies und alle Kabinette sind anstaͤndig und geschmackvoll dekorirt und mit Allem versehen, was zur Bequemlichkeit und Reinlichkeit der Bade⸗Gaͤste gereicht, mit den . Mohilien, Decken, Handtuͤchern, Ther⸗ mometern u. s. w. Der in demselben Gebaͤude wohnende Bade⸗ Meister ist zur Huͤlfleistung beim Baden fuͤr Herren, und des⸗ sen Frau fuͤr die Damen bestimmt, und strenge angewiesen, jeden

billigen Foderungen der Badenden zu gnuͤgen, fuͤr Erfrischungen zu sorgen u. s. w. Es steht aber auch jedem Bade⸗Gaste frei, seine

eigene e, n,! mitzubringen. Das Seewasser wird unmittelbar

aus dem Meere durch Pumpen in die großen Reservoirs und in

den Thurm geleitet, in großen Kesseln in der Küche des Bade⸗ , erwaͤrmt und durch doppelte Rohren zu den Wannen jedes

abinettes gefuhrt, wo dann der Badende, durch Oeffnen der Haͤhne, so viel kaltes uud warmes Wasser einlassen kann, als er braucht und die ihm angeordnete Temperatur es erfodert. Da das Badehaus etwas erhöht liegt, so kann man im Bade aus der Wanne sich am An⸗ blicke der ossenen Ser und der ankommenden und ausgehenden Schiffe

Des Morgens bekommen die Kinder Mehlsuppe mit Milch an⸗ gemacht, des Mittags dreimal woͤchentlich Fleisch und Gemuͤse, die übrigen Tage Gemuͤse mit Fett angemacht, des Abends wie⸗ der Suppe. Jede Mahlzeit bekommen sie reichlich, und außerdem so . Brot, als sie zum zweiten Fruͤhstuͤck und Vesperbrot essen wollen.

Zum Zubereiten der Speisen, Reinigen der Waͤsche und Zim⸗ mer, so wie zum Ausbessern der Waͤsche und Kleidungstuͤcke, wird ausschlteßlich fuͤr die Anstalt eine Frau gehalten.

Der Lehrer schlaͤft bei den Kindern. Letztexe liegen auf einem Stroh sacke, und haben jedes ein Laken, ein pferdbgarnes Kopfkissen, im Sommer eine, und im Winter zwei wollene Decken.

Außerdem benutzt die Anstalt eine Kuͤche und zwei Kammern zur Aufbewahrung des Handwerkzeuges, der Kleidungstuͤcke, welche nicht im Gebrauch sind, so wie der andern Vorraͤthe.

Von dem gewohnlichen Handwerkzeuge, als Spaten, Hacke, Harke u. s. w. hat jeder Knabe sein ,, welches seinen Kraͤften angemessen ist. Auffallend ist, daß keiner sich gern mit gar zu kleinem kindischen Handwerkzeuge befaßt, sondern lieber nach dem 'größeren, gewichtigeren greift. Von dem Geraͤth, welches selt⸗⸗ ner gebraucht wird, ist das erfoderliche, als Karren, Beile, Mist⸗ Forken, Rade⸗ und Spitz hacken u. s. w. unter die Knaben vertherlt. und jeder hat fuͤr die Instandhaltung des ihm uͤbertragenen zu

orgen.

Ber Lehrer vertheilt die Aufsicht uͤber die Schulbuͤcher, die Er⸗ haltung der Ordnung im Wohn- und Schlafzimmer, über das Handwerkzeug, die Montirungs⸗Kammer, den Holzbef n. s. w. un⸗ ter die verschiedenen ausgezeichneteren Knaben, so daß ieder beson⸗ ders fuͤr das ihm uͤbertragene verantwortlich wird, und die Sän⸗ migen und Unordentlichen zur Ordnung anhalten muß.

Außerdem hat jeder Knabe eine Nummer, mit welcher alle seine Kleidungstuͤcke, sein Handwerkzeug, seine Betten n s. w. gezeichnet sind; jeder hat einen Kasten und einen Riegel, welche gleichfalls numerirt sind, wo er feine Kleidungstuͤcke und andere Sachen auf- bewahren kann. Ferner hat jeder ein kleines Buch, in welchem alle diese Gegenstaͤnde aufgeführt sind und in welchem der Zugang und Abgang bemerkt wird. Da es dem Lehrer an Zeit gericht, alle dae Geschaͤfte allein zu verrichten, so wird er hierin, so wie bei den vielen anderweitigen Schreibereien, vom Sekretair des Hrn. von Treskow unterstützt, welcher auch das ganze Rech⸗ nung-Wesen und den damit verknüpften Brie wechsel desorgt. Ue⸗ ber jeden Knaben ist ein desonderes Aktenstuͤck angelegt die Geld. und Natural Rechnung wird abgesondert gefuüͤbrt, und außerdem ! und willig zur Arbeit, als zum Unterrichte; die Abwechselung werden besondere Stammlisten gebalten, um üͤder die fruͤberen Ver-

eint ihnen angenehm zu seyn. Um indessen jede Abspannung zu haͤltnisse des Knaben, seinen Zustand bei der Aufnahme, seine 3u⸗ meiden, beginnt jedes Tagewerk mit r erelch ten und boͤfen Eigenschaften, Fortschritte, Censur⸗Nunmnern n. s. w.

; waͤchlich und verwahrlost waren, haben sich merklich zu ihrem n. ungefaͤhren Nach— 2630

.

z h! J 1 richten lagern. f J 1238 1054 2800 . 8111 4110 1

Vom 2. bis incl. 7. 9222 1 52

Jun. d. J. sind hier gewogen. 2 ö /

2600 ] 145591 9349 J 5144 J 316862

Summa.

far. 24 wur e Im Winter- Halbjahre wird um 5 Uhr aufgestanden, ven k nicht unbetraͤchtliche Au antitaͤten Weitzen aus den? 6 8 uhr lfrter f hr ertheilt, von Z bis 22 Uhr gearbeitet, um ! . geschifst. Ueber das Haupt⸗Zoll-Amt Wittstock uhr zu Mittag gegessen, von 2 bis s Uhr gearbeitet, von bis , . ein, welche mit 3996 Etnrn, beladen waren. uhr Unterricht ertheilt, um 7 Uhr zu Abend gegessen. Die Muͤ⸗ . in Wittstock szigs Ctnr, hauptsaͤchlich Butter, Indiz gehn um 3 Uhr zu Bette, die Lernbegierigen und Munteren gęg Eisen und Kaffee zur vollen Versteurung. Nach n nützlichen Erzählungen und Vortragen zur Erweckung des 6 . wurden zi7 Ctnr, inshesondere Tiwist und Randes zu. Die Geübteren lesen unterhaliende und nuͤtzliche * ine e, ,. Die direkte Durchfuhr betrug 534 Ctnr. n schichten selbst vor. Wenn bei ganz kaltem oder schlechtem Wet gur ih ich in Wolle, rohen Fellen und Salz bestanden keine Arbeit verrichtet werden kann, so wird Unterricht ertheilt. eide aller Art gingen uͤber Wittstock und d en Neben ⸗Ass Uebrigen ist Alles, wie im Sommer⸗-Halbjahre

zusammen 775891 Schefl. und an Vieh von allen Gattungen Den Religions-unterricht ertheilt der Hauslehrer des Herrn sammen 2081 Stuck ein. Treskow, Hr. Kand. Schöne; allen uͤbrigen der Lebrer der Anstalt. e Knaben wohnen dem Unterrichte gern bei; sie gehen eben so

= Die Auantltät der lagern bleibenden Wolle soll jedoch, nach ziemlich lässigen Nachrichten, um 100 bis 13600 Stein geringer enn . .

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