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Diese in Betrleb sich besindenden Schulbauten sind: 1) der Neubau der katholischen Schule in Elberfeld, ' ⸗⸗ reformirten⸗ Barmen, * Mettmann, ⸗ Gemeinde
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2 9 1 urth an. Kronenberg,
5) die Erweiterung der Schule in Ob. Schwarzbach, , Mest⸗ . mann, u
6) ⸗ — der lutherischen Schule in Velbert,
und es ist gegruͤndete Hoffnung vorhanden, daß diese Bauten im
J. 1823 und 1g24 vollendet seyn werden. ö
Ferner bestehen im Kreise Elberfeld 32 Kirchen, 2 Bethäuser, 4 gottesdienstliche Haͤuser der Juden, und g zu andern Staats⸗ uͤnd Gemeinde⸗Zwecken gehbrigẽ Haäͤuser, 519 Privat⸗Wohnhaͤu⸗ ser, 1190 Fabrik ⸗Gebaͤude, Mühlen und Privat⸗Maggzine, und 4965 Staͤlle, Scheunen und Schoppen, — Unter der Anzahl von Privat⸗-Wohnhaͤusern sind die 95 Schulen und 4 gottesdtenstliche Häuser der Juden mit einbegrifen. — Die Anzahl der im Jahre 1322 neugebauten Haäuser beläuft sich auf 47. — Der groͤßte Theil der Gebaͤude ist bei der Feuer⸗Versicherungs⸗Gesellschaft assekurirt; die wirklich versicherte Summe des ganzen Kreises betraͤgt die be⸗ deutende Summe von g,oys,240 Rthlr. Berg.; der Zuwachs im J. 1822 betrug im Ganzen Fos, Rthlr. Bergisch. Um jedoch dei entüehenden Feuersbruͤnsten die so hoͤchst noͤthigen Huͤlfsmittel gleich zur Hand zu haben, sind in allen Buͤrgermeistereten hinrei⸗ chende Löͤsch⸗ Geraͤthschaften vorhanden, welche durch besonders dazu organisirte Brandkorps behandelt werden. Die Zahl der jetzt vothandenen Spruͤtzen betragt 7, wovon 3, in den Staͤdten und 40 . dem platten Lande sich befinden. Noch jahrlich werden dazu, in soweit es die Gemeinde⸗Kassen zulassen, neue Apparate angeschafft. — In den Jahren i333 wurden hiezu und zur un⸗ terhaltung der vorhandenen Loͤsch-Geraͤthschaften, in den Ge⸗ meinde⸗Etats 4887 Rthlr. 5 Gr. angenommen. .
Außer dem, an der nordwestlichen Seite des Kreises, die Ge⸗ meinde Velbert beruͤhrenden schifbaren Ruhrflusse, und dem durch den Kreis laufenden Wupperflusse, besinden sich darin noch 2 mehr oder minder bedeutende Baͤche, wovon folgende die bedeutendsten sind: die Mirkerbach, Heckinghauserbach, Mauerbach, Morsbach, Duͤsselbach, Angerbach, Mettmannerbach, Hammerbach, Itterbach und Hardenbergerbach, welche 3 Frucht⸗, 2 Farb-, 5 Loh ⸗, 20 Schleif⸗ 5 Oel⸗, 3 Papier⸗, 1 Platsch⸗ und 3 Walk ⸗Muͤhlen und 22 Haͤmmer treiben. Außer diesen setzen sie noch sehr viele, 6 Fabriken gehörige Anlagen in Bewegung, namentlich große
aumwoll⸗Spinnereinen und sehr viele Kalendern. — Der Wup⸗ perfluß entspringt unweit Wuͤpperfuͤrt, im ehemaligen Walmoden⸗ schen Gebiete, läuft durch den Kreis Wuͤpp erfuͤrt und Lennep, be— ruͤhrt den Kreis Hagen, und tritt auf der Graͤnze der Buͤrger⸗ meisteret Barmen in den Kreis Elberfeld, durchlaͤuft die Gemein⸗ den Barmen, Elberfeld und einen Theil von Haan in der Rich⸗ tung von Osten nach Westen, nimmt hier auf einmal eine fast entgegengesetzte Richtung, und durchlaͤuft diese letztere Gemeinde und die Gemeinde Kronenberg in der Richtung von Norden nach Süd⸗Ost in verschiedenen Kruͤmmungen bis Opladen, und ergießt sich zu Rheindorf in den Rhein. Ueber den Wupperfluß fuhren im Kreise ö und 4 hoͤlzerne Fahr-Bruͤcken und mehrere Fuß -Brücken, welche sich in gutem Zustande befinden. An die Stelle einer der höoͤlzernen Fahrbruͤcken wird wohl in den ersten Fahren eine steinerne Bruͤcke erbaut werden, wozu bereits Einlei⸗ kungen getroffen worden. .
In einer so gewerbreichen Gegend, wie der Kreis Elberfeld und vorzuͤglich durch die Fabrik⸗Staͤdte Elberfeld und Bar⸗ men ist, kraͤgt nichts zur Belebung des kommerziellen Be⸗ triebes mehr bei, als die Anlegung und Unterhaltung der Heer⸗ Straßen und Verbinde⸗ Wege, worauf auch eine vesondere Aufmerksamkeit gerichtet ist — Die Hauptstraße, welche den Kreis durchschneidet, ist die Westphaͤlische Straße, die in einer Laͤnge von 5 Stunpen, und in der Richtung von W. nach O. den Kreis durchlaͤuft, und die Kommunikation von Holland und Frankreich mit den noͤrdlichen 6 Deutschlands bewirkt. Diese Hauptstraße wird, von Westen her angenommen, zuerst von der Werderschen Kohlen Straße auf den 6 . der Bürgermeistereien Haan und Wuͤlfrath durchschnitten; die Rich⸗ tung derselben ist von Norden nach Süden; sie ist vor wenigen Jahren erst angelegt, und dient hauptsaͤchlich dazu, die Solinger Fabriken und die Rhein⸗-Gegend mit den an der Ruhr gefoͤrderten Rohlen zu versehen. Sie durchlaͤuft den Kreis in einer Laͤnge von z Stunden. — Von letzterer Straße geht auf der Toͤnnshgide eine Chaussee ab, welche nach Langenberg und weiter ins Maͤrki⸗ ey fuhrt, und in der Richtung von Suͤdwest nach Nordost laͤuft; hre Lange betraͤgt in der Buͤrgermeisterei Hardenberg 17 Stunde. In Elberfeld geht von der Westphaͤlischen Straße die, uͤber
ronenberg und Solingen nach Koͤln führende Heerstraße in der Richtung von Norden nach Suͤdwest ab. Von dieser Heerstraße gh in der Gemeinde Kronenberg wieder eine Kunststraße nach emscheid ab, welche diese Heerstraße mit der unten naͤher be⸗ merkten Wetterauschen Straße in Verbindung setzt; ihre Richtung ist von Westen nach Osten, und sie durchschneidet die Gemeinde Kro⸗ nenberg in einer Laͤnge von Stunde. Ferner geht in der Ge⸗ meinde Elberfeld die von Suͤben nach Moördost laufende Nellen⸗ dehler Kohlen⸗ Straße von der Westphaͤlischen Straße ab, welche die Gemeinde Elberfeld 13 Stunde lang durchschneidet, und nach den Kohlen⸗Bergwerken in der bt fh Mark fuͤhrt. Weiterhin und zwar z Stunde von Elberfeld fuͤhrt von der Westphaͤlischen Straße, in der Richtung von Nordwest nach Suͤden, die sogenannte Wetterausche Straße nach Ronsdorf, Lennep und weiter nach ent a. M.; sie bleibt ungefaͤhr 4 Stunde in der Buͤrgermei⸗ erei Barmen. Noch weiter in der Gemeinde Barmen fuͤhrt ein Weg von der Westphaͤlischen Straße, und zwar von Suͤden nach ordost ab, welche über Wichlinghausen nach der Dicker⸗Straße rt, und die Grafschaft Mark mit dem Kreise nochmals in Ver⸗ indung setzt. — Außer diesen Wegen wird im laufenden Jahre noch ein Verbindungs⸗Weg auf der rechten Wupper-Seite zwischen Elberfeld und Barmen angelegt werden; die Verdingung der Ar⸗ beiten auf demselben ist bereits geschehen und der Kosten⸗Anschlag
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dieses Weges betragt Rthlr. Grunde, uber welche .
Entschädigung verzichtet. ges sind groͤßtentheils durch Aktien gedeckt, und man
Die melsten Eigenthůmer h ieser Weg fuͤhren wird, haben auf Grun Die Fonds zur . dieses X at di nung, daß fuͤr die noch fehlende unbedeutende Summe ö
119 r*
den Insassen Aktien genommen werden. Uebrigens sind noch gh
meinden des Kreises unter barten Kreise, 66s Pdlizei⸗Wege vorhanden, die sich
breit; h von Velbert nach Homberg 17 Stunden lang, innerhalb der Graben breit. — Im Kreise Elberfeld beseh
ren, 4 Essig⸗Brauereien, 9g3 Faͤrbereien, 1 Baumwoll ⸗Sp reien,“ Dampf⸗Maschine zum Betriebe einer Spinnerei, 7 Bleichen, 17 Gelbgießereien und Messing-Fabriken, 2 Hut— ken, 6 Lohgerbereien, 565 Leinen-Garn⸗ Band⸗ und Spitzen⸗Fn
triolsiedereien, 6 Wollentuch Fabriken, ; Wollen⸗Band⸗Fabriken, n che im Ganzen an 40,000 Menschen in und außer dem Kreise!
schaͤftigung geben. — Welche, Anzahl der vorzuͤglichsten Hand
Backer. 278 Meister mit 206 Gehuͤlfen. Fleischer 2 . . ? 2 53 63 2 Schuhmacher . ; ö ; Schneider.
, Zimmerleute und Schreiner 365 Boͤttcher 66 Maurer 155 k 26 Grobschmiede u. Schlosser 1201 Kupferschmiede .. 19 Zinngießer und Klempner 26 Uhrmacher w 22 Gold⸗ u. Silber⸗Arbeiter 21 8 , 27
Außer den indirekten Steuern, naͤmlich Stempel⸗, Zoll⸗
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aufgebracht: an Grund⸗Steuer Klassen⸗Steuer hi, 226 ö Gewerhe⸗Steuer 25,195 146,690 2 3 Kommunal⸗Steuer 41,464 14 im Ganzen 188, 155 179, 2 mithin kommen auf jeden Kopf der Bevolkerung, an direkten e ern, beinahe 2 Rthlr, und an Kommunal ⸗ Steuer F Rthlt In den Kreisen, wo die meisten Bewohner sich von den F
ho, ab Rthlr. 17
Gr. 1
und
beitsunfaͤhiger Menschen, die Zahl der Üünterstuͤtzung⸗Beduͤrsh vermehrt, sondern dasselbe auch durch Menschen von mitteln Alter, die an physischer Schwaͤche und sonstigen Uebeln, als; der sie schon in fruͤher Jugend beschaͤftigenden Fabrik⸗-Arbeiten den, der Fall ist. Zwar sind und bleiben der Huͤlfsbeduͤrftige Kreise viele; dagegen sind der wohlthaͤtigen Geber nicht mim In der Gemeinde Elberfeld, in der eine allgemeine Armen⸗A
groͤßtentheils durch freiwillige woͤchenkliche Gaben unterstuͤtzt Bedarf war im vor. J. 275308 Rthlr. Berl. Kour. Die A der Armen, welche das ganze Jahr hindurch Unterstuͤtzung eg ten, betrug 1294. Außerdem erhielten noch go0 Individuen h stuͤhung durch Arzenei und Bekleidung, und 360 Kinder gen die Freischulen. — In Mettmann besteht ebenfalls eine allgen Armen-Anstalt, die jedoch im Jahre 1321, um die nothduͤrft Summen zu unterstutzung der Armen zu erhalten, zur Un einer Armen ⸗Steuer ihre Zuflucht zu nehmen gezwungen Im Jahre 1822, und noch fortwaͤhrend, wurden deren Ausg jedoch wieder durch freiwillige Beitraͤge gedeckt. — In den gen Gemeinden des Kreises werden die Armen von den lirchl Armen⸗Provisoraten, theils durch die gezeichneten freiwilligen
traͤge, theils durch die mehr oder minder staͤndigen Einkuͤnft halten. Im ganzen Kreise erhielten 299 Personen das Jahr hindurch Unterstuͤtzung, und es wurde hiezu die Summe Jo, iaz Rthlrn. Berl. Kour, verwendet. — Das in Elberfeld na baute Krankenhaus wird nunmehr bald in Wirksamkeit treten nen, indem dasselbe durch die, auf die Auffoderung des de
QOber⸗Buͤrgermelsters eingegangenen vielen milden Gaben, b
gaͤnzlich eingerichtet werden konnte. Dieses Gebaͤude hat sei seyn dem, im Hunger⸗Jahre 12815 in Elberfeld bestandenen Vereine zu verdanken, der durch sein thaͤtiges Wirken, bei Aufloͤsung, einen reinen Gewinn von mehr denn 10,00 Berl. Kour. uͤbrig hatte, ohnerachtet waͤhrend des Bestehen? ben, den Bewohnern von Elberfeld das Brot bedeutend wohl verabreicht worden war, als dem der Umgegend. — Durch da; 1gen dafelbst eingerichtete Leihhaus, ist einem schon laͤngst g
ten Beduͤrfnisse abgeholfen, und dem seit laͤngerer Zeit einge nen heimlichen Wucher mehrerer Individuen gesteuert worden wohl durch dieses Institut, als auch durch die daselbst eingett ihrem Zwecke voͤlllg entsprechende Spar⸗-Kasse, ist nun ein g Schritt zur Verhuͤtung mn . Verarmungen geschehen. — verdient eine ehrenwerthe Erwaͤhnung die seit Marz 183 Elberfeld bestehende Rheinisch⸗Westindische Kompagnie, die ihr Bestehen den deutschen Fabriken einen bedeutenden Abst den uͤberseeischen Gegenden zu verschaffen verspricht.
Redakteur
Gedruckt bei Hayn.
ßer diesen Haupt⸗Straßen, 7 Kommunikation der einzelnen g ;
ch, so wie der Gemeinden der benge =
t eg — roͤßtenthi
in gutem Zustande befinden. Seit d. J. 1820 sind allein 4 Sin
den derartiger Polizei⸗Wege gebaut worden, naͤmlich: a) von M mann nach Wülfrath auf einer Laͤnge von Stunde; die Br ist i6 Fuß innerhalb der Grahen; b von Wuͤlfrath nach Home
Kr. Duͤsseldorf, 12 Stunden lang, 20 Fuß innerhalb der Grän
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ken, 2 Peirschen⸗Fabriken, 2 Papier-⸗Fabriken, 1 Plartir abn. Sammet⸗Fabriken, 36 Seiden⸗Fabriken, 2 Seifensiedereien,
ker i. Kreise vorhanden ist, ergiebt sich aus nachfolgendem Nachn
sitler vom Ften Landw. Regt, beizulegen. Seine Majestaͤt der Koͤnig haben den bisherigen Kammer—
Mitgliede des Haupt-Banko, Direktoriums, mit dem 1 als Regierungs-Rath, Allergnaͤdigst zu ernennen hhet.
Der vormalige Landgerichts-Rath Christian Gottlob Brix, 1 m Justiz-Kommissarius bei dem Landgerichte zu Brom— 316 — ⸗ It worden.
— 2 — 2
Der Notarius im Großherzogthume Posen und Justiz—
Verbrauchs⸗Steuer ze. wurden an direkten Steuern im Jahr n
ernaͤhren, kann es natuͤrlicher Weise an Huͤlfsbeduͤrftigen nicht
len, da icht nur jahrlich eine Menge abgelebter und dadur Die Aufrechthaltung der Ordnung in der hiesigen Pack—
desteht, werden die Armen durch einige staͤndige Einkuͤnfte, je
Am ezsten d. M. vollendete der Koͤnigl. Geheime Ober—
r Ruͤhrung aus den Haͤnden des Hrn. Praͤsidenten, den
ö. Schreiben, worin Sr. Majestaͤt Allerhoͤchst Ihre Zu— hbenheit mit den vieljaͤhrigen treuen Staatsdiensten des
sten Gerichtshofes, das Fest ihres hochgeachteten Amtsge— n ebenfalls durch ein geselliges Mahl, wozu der Jubel— s mit seinen Herren Soͤhnen, der ehrwuͤrdige Praͤsident Kollegiums, und dessen vormalige verdiente und unvergessene glieder, die
den auf das Hoͤchste Wohl Sr. Majestaͤt und des Koͤnigl. ses, und auf das Wohlseyn des e mlung die Becher geleert, mit froher herzlicher Theilnah—
schloses Verdienst.
. Ober⸗Lehrer des r becken und Dr. Au gu st, sind zu Professoren ernannt worden.
zu Breslau, ist der Kapellan Gaßner bei St. Nikolai zu lau zum Pfarrer zu Jaͤschkittel und Groß⸗Schottgau, a and. Müller zum Pfarrer in Zultzendorf beslaͤtigt;
,
aats⸗Zeitung.
1 Alaun⸗Siederei, 83 Fabriken von Baumwoll ⸗Wagren, 1 Fi von chemischen Praͤparaten, à Fabrik von Eisen und Stahl⸗..
stes
a 443
Des Koͤniges Majestaͤt haben geruhet, am i3. Jun. dem lt. v. d. Trenck des 1isten Inf. Regts., und dem Kapt. ssel vom aten Bat. des 2asten Landw. Regts., bei ihrer ibchiedung, den Charakter als Majors, diesen Charakter im 16ten Jun., dem verabschiedeten Rittmeister, Gr. v.
s-Assessor Witt, zum Justitiarius der Haupt-Bank
und Notarius publicus im Großherzogthume Posen be—
missarius bei dem Landgerichte zu Bromberg, Justiz— missons-Rath Pig losiewiez, ist in gleicher Eigenschaft das Landgericht zu Krotoszyn versetzt worden.
Bekanntmachung.
imer macht es noͤthig, das Publikum aufzufodern, die mit Post hier eingehenden Paͤckereien nach Empfang der Ad— se baldigst abholen zu lassen. Unterbleibt diefes wider Er— ten, und wird auch die hierauf in einer gegen das ge— nliche Brief-Bestell-Geld dem Empfaͤnger besonders mit— eilende Auffoderung des hiesigen Hof-Post-Amtes zur lung anberaumte letzte Frist nicht beachtet, so wird mit unabgefoderten Stuͤcke nach naͤherer Bestimmung des emeinen Landrechtes Theil 11. Tit. 15. §. 179. seq. ver—
en werden. Berlin, den 22. Jun. 1823.
General⸗Post⸗Amt. Nagler.
bunal-Rath, Hr. Finke, das 5oste Jahr seiner Amts— ung. Von Sr. Excellenz dem Praͤsidenten des Geheimen r-Tribunals, Hrn. v. Grolman, mit seiner Familie zu ei— freundschaftlichen Mahle eingeladen, feierte er, in der te seiner Kollegen, diesen festlichen Tag, und empfing mit
von des Koͤniges Masjestäͤt verliehenen Rothen Adler⸗-Or— dritter Klasse, begleitet von einem huldvollen Koͤnigl. Ka—
l. Greises bezeigen, und ihm zu diesem Ereignisse Gluͤck schen. Den folgenden Tag feierten die Mitglieder des
die Herren Geheimen Ober⸗Tribunal⸗Raͤthe Buͤ⸗ g und Philippi, eingeladen waren. An beiden Tagen
Jubel⸗Greises, von der Ver—
doch ohne Geraͤusch, ehrend ihres Freundes stilles an—
Joachimsthalschen Gymnasiums hieselbst,
Im Bezirk der K. Regierung
Stuck. Berlin, Sonnabend den 286sten Junius 1823.
zu Königsberg, ist die Pfarrstelle in Lugwigswalde, dem Kan⸗ tor Druve in Arau verliehen, und
zu Magdeburg, der Prediger Luͤttger in Krottdorf, zum Pfarrer in Westeregeln, der Ober⸗Lehrer Strebe am Seminarium in Neuzelle, zum evang. Prediger zu Hedersleben ernannt worden.
Beim Koͤnigl. Ober-Landesgerichte
zu Halberstadt, ist dor Auskultator Meckbach zum Referenda⸗ rius bestellt worden.
Abgereist: Se. Exc. der Koͤnigl. Geheime Staats- und Fi⸗ nanz⸗Minister v. Klewitz, nach Schoͤnebheck. ?
Il. Zeitung s⸗Nachrichten. ,
Paris, 19g. Jun. Der heutige Monitenr enthaͤlt ei Bericht des Grafen Hu nl en el 4. d. . den — worin es im Wesentlichen heißt: „In Folge eines glaͤnzenden Ge⸗ fechtes, das die Avant⸗Garde der Division des rah Bordesoult, am Zten d., jenseit Santa⸗Crux bestanden hat, war dem feindli⸗ chen General Placencig, der sich von der großen Straße nach An⸗
Linken des Feindes formirt, als sie
soult unterstuͤtzt.
dalusien abgeschnitten sah, nur uͤbrig geblieben, sich in die Gebirge zu werfen; hier war es ihm gelungen, hoo Mann zusammenzü⸗ bringen. Da er nur auf grundlosen Wegen nach Estremadura entkommen konnte, so war es wahrscheinlicher, daß er versuchen wuͤrde, auf Neben⸗Wegen La Carolina zu gewinnen. In dieser Voraussetzung hatte der General Bordesoult dem Herzoge von Dino, der die Avant⸗Garde befehligt, aufgetragen, sich in Eil⸗ Maͤrschen nach dieser Stadt zu begeben. Der Herzog traf daselbst am 9gten Morgens um 10 Uhr ein. Er erfuhr bald, daß die kleine Kolonne des Placencia im Begriff stehe, die große Straße zu durchkreuzen, um, wo moglich, die minder steilen Gebirge bei Vil= ches, und von dort aus, die Stadt Jaen zu erreichen. Ber Herzog von Dino, der auf diese Nachricht sogleich nach Bilches aufbrach, stieß auf dem Wege dorthin, auf die Kolonne des Placencia, der eine Anhoͤhe besetzt hatte, von der unsere Truppen durch eine kleine Schlucht getrennt waren. Der Herzog gab dessenungeachtet sogleich zweien Voltigeur⸗Kompagnien des aten leichten Infanterte⸗Regi⸗ mentes, unterstuͤtzt vom Reste dieses Regimentes, den Befehl, den Feind anzugreifen. Diese Kompagnien gingen mit dem groͤß⸗ ten Ungestuͤm durch die oben erwahnte Schlucht, erstiegen die An⸗ hoͤhen, und zwangen die feindliche Infanterie zur Flucht; die drei Schwadronen des Plagencia dagegen die ein sehr guͤnstiges Ter⸗ rain vesetzt hatten, leisteten un seren Tirailleurs einigen Widersiand. Der Herzog von Dino ließ daher schleunigst die Garde- Jaͤger zu Pferde uber die Schlucht setzen; diese hatten sich kaun auf der '. 8 3 — sich im Galopp auf die Infan⸗ terie warfen, die sich hierauf unter dem Schutze der Kavalerie und im Tirailliren zuruͤckzog. Bald gerieth indessen der Feind in Uun⸗ ordnung, und die Flucht ward allgemein; 260 Gemeine, worunter 0 Kavaleristen, und 11 Offieiere, fielen in unsere Hande. Die . des Placenein ist jetzt ganzlich zerstoͤrt; wir haben Todte Sora ny? habt; die se j 2752 in * ** . Verwundete gehabt; von diesen ist es jedoch keiner gefaͤhr⸗ = H„„Waͤhrend der General Bordesoult ohne Widerstand uͤber die Sierra⸗Moreng ging heißt es in einem Briefe aus Madrid v. 12.8. M., Zbegingen die Madrider und Sevillaer Milizen, in Sevilla die groͤbsten Ausschweifungen, pluͤnderten die Haͤuser mehrerer Domherren und wollten die Minister und Staats⸗Raͤthe aufknuͤpfen. Es wird sich jeßt zeigen, ob sie, zur Ehre der Span. Nation, dem General Bordescult entgegenkommen, oder ob sie ihren König gefangen nach Kadir fuͤhren werden. Unsere Liberalen taͤuschen 6 ort⸗ wahrend, und werden sich immer taͤuschen, wenn sie sich dieses Land so vorstellen, wie sie es im letzten Kriege kennen gelernt ha⸗ ben. Damals hatte die Geistlichkeit die ganze Masse des Volkes gegen uns gewaffnet; heute haben wir sie für uns, und brauchen bloß gegen die Konstitutionellen und ihre Soldner zu kaͤmpfen. Die Spanische Nation zeigt sich uns uberall guüͤnstig. Der RNo⸗ valisten⸗Chef Locho hat ein Korps, bestehend aus mehreren tau⸗ send Bauern und Deserteurs der Division des Ballasteros, zu⸗ sammengebracht, womit er die Bewegungen des General Lcd — d Andererseit sind in Talavera de la Reyna
Bataillons Span. Royalisten gebildet worden, welche diese Stadt am a0ten verlassen haben, um zu der Kolonne des General Bourmont in Estremadura zu stoßen. Auf solche Weise vermehren sich unsere Divistonen, je weiter sie im Lande vorrüächen“
Ein gewisser Herr von Corlieu hat die glücrliche Idee
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durch ein Monument, den ersten Kanonen-Schuß zu verewigen, der —
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