1823 / 79 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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ist aus dem hiesigen Reg. Bez. fast ganz verschwunden. Die Röͤ⸗ theln sind * Blumerode und Schonau ausgebrochen, und 3 Kin⸗ der das Opfer derselben geworden. Im Nimptscher und Breslauer der Keuchhusten um. Im Wohlauer, Oelser, Mi⸗ Uitscher, Namslauer und Guhrauer Kreise zeigten sich die Masern gutartig; hie und da die Röͤtheln.

VI. Posen. Posen. Zu Bojanowo sind mehrere Kinder an Röoͤtheln krank, und im Adelnauer, Schrodaer und Pleschner Kr. grassiren hin und wieder Masern. Gemeine Leute leiden beson⸗ ders an Wechsel⸗Fiebern, auch an Brust- und Gehirn Entzuͤndungen.

VII. Sachsen. Erfurt. Der weiteren Verbreitung der im Dorfe Albrechts ausgebrochenen Menschen⸗Blattern ist gluͤcklich Einhalt gethan worden. Magdeburg. Der Charakter der Krankheiten, entzündlich rheumatisch.

Vill. Westphalen. Mun ster. Das Scharlach⸗-Fieber hat endlich uberall abgenommen, nur im Kr. Tecklenburg ist noch

Kr. gin

keine besondere Abnahme verspuͤrt worden, Hals- und Brustfieber, und sonstige katarrhalisch⸗rheumatische Krankheiten, finden sich

hin und wieder, jedoch ohne gefaͤhrlichen Charakter. Auch die Ma⸗ sern zeigen sich noch in den Kreisen Ahaus und Steinfurt, und Har, in Ochtrup so stark, daß daselbst in der letzten Zeit, die Zahl

er Sterbefälle die der Geburten betraͤchtlich uͤberschritt. Mit der diesjaͤhrigen Pocken⸗Impfung ist schon theilweis im verflosse⸗ nen Monate der Anfang 1 worden. Arnsberg. Brust⸗ Katarrhe, rheumatische üiebel, Hals- Entzuͤndungen, und das Schar⸗ lach⸗Fieber waren die einzig herrschenden Krankheiten.

IX. Jülich, Kleve, 1 Köln. Der Krankheits⸗ Charakter blieb fortwaͤhrend katarrhalisch⸗ gastrisch, hin und wieder von entzündlichen Beimischungen begleitet.

X. Nieder⸗Rhein. Aachen. Das zu Juͤlich seither herrschende Brust⸗ und Hals⸗ Uebel ist gehoben.

Landwirthschaftliche Berichte aus dem Inneren des Reiches, vom Ende Mat.

1. Ostpreuße n. Gumbinnen. Der Roggen steht im Allgemeinen mehr als mittelmaͤßig gut, weniger gut der Weitzen, besonders schlecht der weiße Weitzen.

Il. Westpreußen. Bromberg. Von einem sehr hefti⸗ 8] Hagel Wetter wurden im Dorfe Womwelno gegen 50 Gunge)

aͤnse, Lammer und Schaafe getoͤdtet, auch Menschen auf dem Felde verletzt. Die Wintersaat erlitt dadurch eine solche Be⸗ schaͤdigung, daß kaum z des sonst wahrscheinlichen Ertrages zu er⸗ warten 9 Im Allgemeinen verspricht die Weitzen⸗ und Roggen⸗ Saat auf ebenem Böden eine gute, auf Hoͤhen und kalten Gruͤn⸗ den aber nur eine sehr mittelmaͤßige Aerndte.

UI. Brandenburg. Potsdam. Die Feld⸗ und Garten⸗ Fruͤchte aller Art, haben sich auf die bewundernswuͤrdigste Weise erholt. Ganz besonders gut steht fa allgemein der Roggen, wel⸗ cher bereits an vielen Orten in Bluͤthe begriffen ist.

LI. PdVsn' mern. Köslin. Die Feld⸗ Fruͤchte, besonders der Roggen, befinden sich im schoͤnsten Wachsthume. Selbst der Weitzen hat sich, wo er nicht ausgewintert ist, ungemein erholt, Auch die Sommersaat ist mit Ausschluß der Gerste, die zum Theil erst jetzt gesaͤt wird, sehr gut aufgegangen. Stralsund. Die Roggensagt hat sich gehoben, und verspricht, wie der Weitzen, gu⸗ tes Gedeihen. Das Schootenkorn ist ebenfalls gut aufgegangen, der Hafer in manchen Gegenden aufgelaufen, und die Gerstensaat fast uͤberall beendigt. Ganz vorzuͤglich hat der Graswuchs zuge⸗ nommen.

V. Schlesie n. Breslau. Von der Sommerung ver⸗

spricht man sich einen reichen Ertrag. Der Roggen faͤngt an zu

blühen; der Weitzen steht jedoch mehr schlecht als gut, Auf dein Gebirge im Habelschwerter Kreise hat sich der tiefe Schnee uͤber alle Erwartung schnell verloren. Der Reichsgraf zu Herberstein, erhielt fuͤr den Etnr. seiner Grafenorter Merino⸗Wolle, i. J. 1822 200 Rthlr., 1821: 180 Rthlr, 1820: 1560 Rthlr., 2823: 125 Rthlr. Im Ganzen duͤrfte der diesjaͤhrige Breslauer Wollmarkt so ziem⸗ ch das Ergebniß liefern, daß feine Wollen um denjeuigen Preis angebracht wurden, den sie vor 20 Jahren, wo man sogenannte Elektoral⸗Wolle, so wie man dieses Produkt jetzt unter diesem Na⸗ men versteht und verlangt, in Schlesien noch kaum dem Namen nach kannte, gegolten haben. Liegnitz. Die Feldfruͤchte ste⸗ hen im Ganzen gut, und versprechen eine gesegnete Aerndte; auch ist, mit Ausnahme einiger Bezirke, eine reichliche Obst⸗-Aerndte zu erwarten. Oppeln. Die Wintersaaten haben sich sehr er⸗ holt, und die Sommersaaten sind uͤppig emporgeschossen,

VI. Po se n. Po sen. Die Wintersaaten haben sich uͤberall erholt, ünd die Sommersaat, so weit sie schon bestellt ist, steht ebenfalls gut. Die Obstbaͤume, mit Ausnahme der Kirschen, haben reichlich gebluͤhet, und setzen viel Fruͤchte an. Noch ist man mit Bestellung der Gaͤrten, und besonders mit dem Stecken der Kar— toffeln beschaͤftigt.

VII. Sachsen. Magdeburg. Der Weitzen mußte in vie⸗ len Gegenden eingepfluͤgt werden, und die Futter ⸗Kraͤuter sind durch den Frost verloren gegangen, auch ein Theil der edleren Obstsorten ist ein Opfer desselben geworden. Dagegen stehen in den meisten Gegenden unsers Regierungs⸗Departements, der Win⸗ ter⸗Roggen und das Sommer⸗-Getreide sehr erwuͤnscht. Erfurt. Das Ausbleiben des Regens ist an vielen Orten der Entwickelung der Sommer⸗Fruͤchte, und besonders der Futter⸗Kraͤuter nachthei⸗ lig gewesen, und es wird ein Mangel der letzteren schon jetzt leb⸗ haft gefuͤhlt. Zur QObst⸗Aerndte sind gute Aussichten.

Vlil. Westphalen. Mun ster. Weitzen und Roggen stehen im Allgemeinen gut, wenn auch nicht uͤberall gleich, und versprechen mehr auf dem Klei⸗ als auf dem Sandboden. In einigen Gegen⸗ den, vorzuͤglich des Beckummer und Tecklenburger Kreises, haben viele Weitzen⸗Felder, weil die Saat gar zu düͤnn aufgegangen war, umgepflügt und mit Sommer⸗ Früchten von Neuem bestellt wer⸗ den müssen. Hafer, Flachs und Hanf stehen durchgaͤngig gut. Ger⸗ ste und Buchweitzen waren noch wenig aufgegangen. er Ruͤb⸗ Saamen ist an vielen Orten erfroren, der uͤbriggebliebene verspricht eine gute Aerndte. Der Wachsthum des Grases ist in der letzten Haͤlfte des Mai, außerordentlich stark gewesen, und dadurch der all⸗ gemein empfundene Mangel an Viehfutter beseitigt worden. Die

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Gedruckt bei Hayn.

758 Garten⸗Fruͤchte stehen ziemlich gut, inzwischen wird in den ; Muͤnster und Tecklenburg, über Maͤusefraß in den gien ellen . gefuͤhrt. Die Obstbaͤume haben überall ungewöhnlich gebluͤht und versprechen reichliche Aerndte; In einigen Gegenden haben die Wein stoͤcke, und die Nuß⸗ und Kastanien⸗Baͤum durch die großt Winter⸗-Kaͤlte sehr gelitten. Zur Eichen und Buchen -Mast zeigt sich Hoffnung. Minden. Der Roggen verspricht wenig. stens ein Mittel⸗Jahr; der Weitzen steht nicht so gut. Die Sommer ⸗Saaten sind vortrefflich aufgegangen. Der Stand der Garten- Früchte laßt das Beste erwarten. Die diesjaͤhrige Einfuhr von ,. Leinsaat hat gegen fruͤhere Jahre sich sehr verringert; sehr viele Laͤndereien sind mit selbst gezogenem Sag— men bestellt, und wenn der Erfolg unseren Erwartungen ent— spricht, kann dadurch fur hiesige Gegend ein bedeutender Ge. winn entstehen. lX. Jülich, Kleve, Berg. Köln. Roggen und Weir zen stehen ungemein schoͤn, und versprechen eine gesegnete Aerndte Winter- Gerste und Ruͤbsaamen sind fast ganz verdorben, so daß die damit bestellten Felder umgebaut und mit Sommer- Fruͤchten bestellt werden mußten. Der Klee ist fast allgemein mißrathen. Der Weinstock zeigt außerordentlich viel Schein, und was die Kaͤlte des vorigen Winters hin und wieder, besonders an aͤlteren Stocken geschadet hat, ist bei der so guten Aussicht auf reichen Ertrag der unbeschaͤdigt gebliebenen, nicht von Bedeutung. Duͤ s seldorf. Die Wintersaat steht vortrefflich und die Aussicht fuͤr die Sommer— Saat ist erfreulich. Selbst der Ruͤbsaamen, den man uͤberall von der Kaͤlte dieses Winters gaͤnzlich vernichtet glaubte, hat sich in manchen, besonders in den bergigten Gegenden wieder erholt. . Niederrhein. Koblenz. Die Kornsaat trieb starl in die Aehren und hat groͤßtentheils abgeblüht. Auch der Weitzen, welcher fruͤher zurückgegangen war, hat sich sehr erholt. Der Stand der Sommerfruͤchte, welche in diesem Jahre erst spaͤt einge—⸗ saͤt worden, ist sehr erfreulich. Nur an Futterkraͤutern ist nöch Mangel. Das Steinobst verspricht vorzuͤglichen Ertrag. Das Kern— Obst scheint nur in einzelnen Gegenden eine gute Bluͤthe gemacht zu haben. Die Aerndte des Kohlsaamens wird sehr arm ausfallen.

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. Fassel, General-Major von

Wechsel⸗, Geld⸗ und Fonds⸗Kourse. rt Hamburg, 27. Jun. Amsterdam k. S. 1053 pCt., 2 Mon.

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. ten Königliche Schauspiele.

Dienst. . Jul. Im Schauspielhause: Blind und lahm, Lr

. Jul. aus e: X 1

e. . . , . Schausp. in 1 . 6. Voß. Und: Der Nachtwaͤchter sse i

n J. ch hter, Posse in 1 Aufz., v Mittw. 2. Jul. Im Opernhause: Kanonikus Ignaz Schust

Vaudeville in 1 Aufz, von K. Blum. Hierauf: aden n und V

riationen fuͤr Fagot, komponirt und geblasen vom Koͤnigl. Kan

mer⸗Musikus Hrn. Schwarz. Und zum erstenmale: Das Karneyv

von Venedig, pantomimisches Ballet in 1 Aufz, von J. Milo

. gesetzt vom Koͤnigl. Balletmeister Hrn. Telle und b g

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Meteorologische Beobachtungen.

Barometer Therm. Hygr. Wind! Witterung.

O 10 .

A. , * 155. trüb, etwas Regen. F. 277 9 * trüb, etwas Regen, lau. 6 trüb, etwas Regen, Win. . 10676 Sternblicke, angenehm. * 43 184 1029 *** 1530

27. Jun.

28. Jun. Vsch

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29. Jun.

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hell, dünne Wolken, kühl n 6 hell, dünne Wolken, Than Sostenbl., Reg., Wd., Done iche

Redakteur Heul C

272

22

30. Jun. F.

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s der und Rektor Barnick in Kalau, als Prediger zu Britzsch; der and. Hellwig, als Prediger zu Leuthen; der Kand. Kirchner,

A6 Diakonus zu

rektor zu Neudamm; der bcher zu Hohenwalde; der z solcher zu Krieningen; tig i hell, düne Wölkchen, Thel Lchidiakonus daselbst; der Huͤlfsprediger Scheindienst in Wit⸗ Sonnenblicke, Regen, Bin merg, als Diakonus zu Guben, und der Prediger Stempel

Angekommen:

anwislliam, von London. Der General⸗Major und Kommandenr der

Allge

meine

reußtscht Staats-Zeitung.

„ots Stück. Berlin, Donnerstag den 3Zten Julius 1823.

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Koͤnigl. Majestaͤt haben den Stadtrichter Schatz zu tz, zum Justiz-Rathe zu ernennen geruhet.

Prinz Friedrich von Hessen—

Se. Durchlaucht der v sen⸗ der Armee, ist nach Frank—

a. M. abgereist.

gerichts⸗Assessor, Friedrich Hein⸗ tizKommissarius bei dem Ober— Pr. bestellt worden.

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Nagler.

Bei der am à2sten Jul. d. J. angefangenen und am fortgesetzten V. Ziehung der Praͤmien⸗Schein⸗Nummern

m Staats-Schuld⸗-Scheinen, fiel Prämie von 100 Rthlen.

Nr. 252,655; 20 Praͤmien von 5oo Rthlrn. auf Nr.

„öde. 765,614. 76, 696. 95,669. 99,730. 12), 121. 1646362. gb, oB 5. Zo, gag und 254, 955.; 11 Praͤmien

f Rr. 14,256. 15,920. 65,327. g6, 08. 122, 127. 126,259. zb, a6g. 201,725. 213, 416. 220,402 und 297,763. ing wird fortgesetzt.

von 200 Rthlrn.

Die Zie⸗

Donnerstag den 3Zten Julius um 4 Uhr, wird die Koͤ⸗ Akademie der Wissenschaften, zur Feier von Leibnitzens

Jahrestag, eine oͤffentliche Sitzung halten.

Im Bez. der Koͤnigl. Regierung zu Frankfurt Kand. Jung e, als Prediger zu Zieckau; der Subdigkonus

Sorau; der Kand. Scheltz, als Prediger zu echeln; der Kand. Gerhard, als Nachmittags⸗Prediger und Prediger Bu tzin in Berneuchen, als Prediger Wichmann in Mandelkow, der Diakonus Horstig in Guben, als

reifenhain, als Ober⸗-Prediger zu Luͤbbenau angestellt worden.

Der Koͤnigl. Großbritannische außerordent⸗ bevollmaͤchtigte Minister am hiesigen Hofe,

1isten Division,

Gesandte und

Wrangel, von Königsberg in Pr.

2

II. Zeitung s-Nachrichten

.

Paris, 24. Jun. Vom Major général, Grafen Guillem not, ist das nachstehende Armee-Buͤlletin d. d. Madrid den 18. Jun. hier eingegangen: „Nachdem der General Ballasteros die Besaz⸗ zungen von Valencia und Molina, so wie andere betraͤchtliche Truͤppen⸗Abtheilungen an sich gezogen, versuchte er, sich in dem Königreiche Valencia festzusetzen; 100 bis 2000 Mann stan den in Alcora, und eine gleiche Besatzung in Terruel, wohin sich der General Molitor, gleich nach seinem Uebergange uͤber den Ebro, mit dem 2ten Armee⸗Korps gewendet hatte. Die Brigade Or⸗ donneau war dergestalt geeilt, daß sie sich bereits am 6ten vor die⸗ sem Platze befand, und der Feind war unserer Truppen nicht so⸗ bald ansichtig geworden, als er seine Kanonen vernagelte, und sich schleunigst zurückzog. Am Hten in Terruel angelangt, erfuhr der General Molitor, daß Ballasteros sein ganzes Korps bei Murvie⸗ dro zusammengezogen habe, und daß er die Belagerung des Forts von Sagunt, dessen Besatzung aus Mangel an Lebensmitteln in Begriff stehe, sich zu ergeben, eifrigst betreibe. Die Hoffnung, den Feind endlich zu erreichen, befluͤgelte den Marsch unserer Trup⸗ pen, und die Vivision Loverdo langte bereits am 11ten vor Se⸗ gorbe an. Ballasteros, von diesem schnellen Marsche unterrichtet, hob plötzlich die Belagerung Sagunts, vor welchem Platze er be⸗ reits an 100 Mann verloren hatte, auf, und zog sich, mit Hin⸗ terlgssung aller seiner Munition und Artillerie, nach Valencia zu⸗ rüͤck. Am folgenden Tage, den 123ten, ruͤckte der General Molitor nach Murviedro vor und besichtigte das Fort von Sagunt, dessen Kommandanten und Besatzung er fuͤr ihre tapfere Gegenwehr das gebuͤhrende Lob ertheilte. Letztere bestand nur aus 10 Mann, die schlecht gekleidet und gröͤßtentheils bloß mit Picken bewaffnet waren; nur 5o0 Mann hatten Flinten. Mit Steinwuͤrfen haben sie zum Theil die Angriffe abgewiesen, die der Feind zu drei ver⸗ schiedenen Malen auf das Fort versucht hat. Am 13ten um 9 uhr Morgens ist der Graf Molitor, an der Spitze der Division Loverdo, in Valencia eingezogen; der Magistrat kam ihm mit den Schluͤsseln der Stadt entgegen, und alle Bewohner ohne Unter⸗ schied empfingen unsere Truppen mit dem lebhaftesten Jubel und Dankgefuͤhle. Gleich ugch dem Einzuge und der Besitznahme der Eitadelle, wo man viel Geschuͤtz und Munition gefunden hat, wurde der General Boönnemain zu Verfolgung des Feindes abgeschickt. Eine Abtheilung, die sich laͤngs dem Meere a.“ den Weg machte, nahm 16 Kanonen und einen bedeutenden Muni⸗ tion⸗-Transport weg, die der Feind nicht Zeit genug gehabt hatte, einzuschiffen. Der Ruͤckzug des Ballasteros ist so eilig gewesen, daß er nicht einmal die 1560 bis 200 Mann wieder an sich ge⸗ zogen hat, die von ihm nach Alcora beordert worden waren; diese Kolonne ist jetzt abgeschnitten, und wird, bis daß sie ganzlich zer⸗ stoͤrt ist, verfolgt werden. Die Resultate des Marsches des 2ten Armee-Korps sind sonach: die Entsetzung Sagunts, die Besetzung des Konigreiches Valencia, und der gezwungene Ruͤctzug desjeni⸗ gen feindlichen Korps, das noch bisher das zahlreichste war. Der General Molitor wird den Bewegungen dieses Letzteren unausge⸗ setzt folgen. Der Graf Bordessult stand am 135ten in Cordova, wo, wie in Jaen, schon vor dem Einzuge unserer Truppen, Be⸗ wegungen zu Gunsten der Sache des Koͤniges stattgefunden hatten. Diese Kolonne wird am 21sten in Sevilla eintressen. Der Graf von Bourmont hatte seine Avant⸗Garde am 1Jßten in Los⸗Santos stehen; er wird am z22sten zu dem Grafen Bordesoult in Sevilla sioßen. Der konstitutionelle Chef Campillo hatte sich, nachdem er uͤber die Deba gegangen, auf Santander in Bewegung gesetzt, in der Absicht, die Blokade von Santona aufzuheben, und diesen Platz zu verproviantiren. Der General Huber aber marschirte, von Burgos aus, mit einer mobilen Kolonne auf Reynosa, um ihm den Ruͤckzug abzuschneiden, zwang ihn, seinen Plan aufzuge⸗ ben, und verfolgte ihn laͤngs dem Meere bis nach Asturten. Am 12ten hat der Royalisten⸗ Chef, Don Ramon⸗-Chambo, sich des Schlosses von Tortosa bemaͤchtigt. Dieser Punkt ist fuͤr uns, we⸗ . =. Verbindung mit Katalonien, von der aͤußersten Wich⸗ tigkeit.

Privat⸗Briefe aus Madrid vom 128ten fuͤgen diesen Nachrich= ten noch Folgendes hinzu. In Cordova hatte die Gegen⸗Revolu⸗ tion schon an 10ten d. M. begonnen. Bis dahin war die Stadt von einer Besatzung von 200 Mann in Zaum gehalten werden; gleich nach deren Abzuge aber wurde mit allen Glocken gelautet, und das Volk erklaͤrte sich gegen die Verfassung. Als jene 200 Mann, in einiger Entfernung von der Stadt, das Gelgute ver⸗ nahmen, liefen sie insgesammt ihren Officieren davon, und kehrten nach Esrdova zuruͤck, um etwa 10 Miliz⸗-Soldaten umbringen zu helfen, denen nicht Zeit genug zur Flucht geblteben war; die Of⸗ siciere aber trafen allein in Sevillg ein. Die Gegen Revolution greift jetzt schnell um sich. Ganz A. dalusien muß sich in diesem

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