761 Augenblicke erklart haben. — Ballasteros hatte sich vorgenommen, das Fort von Sagunt um jeden Preis einzunehmen, und zu die⸗ sem Ende schwere Artillerie kommen und den Platz mit der aͤu⸗ 24 Heftigkeit angreifen lassen. Drei Stuͤrme, die er machen ieß, wurden von der Besatzung abgeschlagen, und er verlor dabei an 100 Mann. In Valencia hatte Ballasteros sich solche Erpres⸗
sungen erlaubt, und so ungeheure Kontributionen erhoben, daß Jedermann sich nach einer endlichen Erlbsung sehnte, die der Stadt am 135ten durch den Einmarsch unserer Truppen zu Theil geworden ist.“ — .
Ueber die letzten Tage des Aufenthaltes des Koͤniges von Spa⸗ nien in Sevilla erfaͤhrt man noch Folgendes. — Schon seit dem 8. Jun. hatte Sir William A'Court seine Vermittelung angebo⸗ ten, und sich anheischig gemacht, selbst nach Madrid zu gehen, und mit der Franzoͤsischen Regierung zu unterhandeln, wobei er zu⸗ gleich den Kortes eine Aussicht auf annehmbare Bedingungen er⸗ öffnet hatte. Diese erwiederten ihm aber, daß sie einer fremden Dazwischenkunft nicht bedurften Am gten fand eine große Sigz⸗ zung im Staats⸗Rathe statt, in welcher der Fuͤrst von Ang lona aͤußerte, daß man eine Uebereinkunft mit Frankreich treffen muͤsse; da diese Meinung aber von dem Staats⸗Rathe und den Kortes verworfen ward, erklärte der Fuͤrst von Anglona: daß er abdanke. Die Sitzung der Kortes vom i160ten war sehr stuͤrmisch. — Als man, in Folge der bereits bekannten Sitzung vom 11ten, dem Köͤnige den Vorschlag machte, sich mit der Regierung nach Kadir zu begeben, erwiederte der Mongrch, daß er fuͤr seine Person gegen die Reise nichts rende habe, daß aber, da ihm selbige dem Interesse seines Volkes zuwider scheine, er nur der Gewalt nach— geben werde. Hierauf erklaͤrten die Kortes, daß der Konig geistes— krank und mithin unfaͤhig sey, ferner zu regieren, worauf eine Regentschaft von ihnen ernannt, und die Wegfuͤhrung des Koͤni⸗ ges, so wie die Verlegung des Regierungs⸗-Sitzes nach Kadix be— schlossen ward. Jetzt aber erklaͤrte der Englische Gesandte, daß, da er bei dem Koͤnige, und nicht bei einer Regentschaft akkreditirt sey, er der Regierung nach Kadir nicht folgen koͤnne. Die Kortes suchten hierauf wieder einzulenken, und aͤußerten, daß der Koͤnig, nur waͤhrend der Reise, seines Herrscher-⸗Amtes entsetzt sey, und daß er, in Kadir angelangt, aufs Neue an die Spitze der Re⸗ gierung werde gestellt werden. Sir William A'Court ging aber auf diese eben so abgeschmackte, als ehrlose Ausflucht nicht ein, und erwiederte, daß er in Sevilla die Befehle seines Hofes ab— warten wolle. Alle andere diplomatische Agenten, die noch in dieser Stadt anwesend waren, sind ebenfalls daselbst zuruͤckgeblie— ben, mit einziger Ausnahme des Königlich Saͤchsischen Geschaͤfts— traͤgers, der Ihre Majestaͤt die Koͤnigin nicht verlassen wollte. Als die Nachricht von diesen Ereignissen nach Madrid kam, war der Unwille, den man daruͤber empfand, allgemein. Man ließ sich in laute Klagen gegen einige ronalistisch gesinnte Mitglieder des Stgats⸗Rathes daruͤber aus, daß sie sich aus Feigheit von Sevilla entfernt, und somit den Koͤnig seinen Kerkermeistern uͤberlassen haͤt⸗ ten. Man vermuthet, daß die Kortes am 14ten in Kadix einge⸗ troffen sind. Der General Zayas war mit Allem, was Bezug auf die Reise hatte, beauftragt. Waͤhrend der letzten stuͤrmischen Tage in Sevilla war das dortige Volk, von einer zuͤgellosen Miliz un— terdruͤckt, gleichsam wie betaͤubt. Kaum erfuhr es aber am Mor—
gen des 1sten, daß der König eingeschifft sey, als es sich auf die
Fahrzeuge warf, die dem Monarchen folgen sollten, und mehrere auf denselben befindliche Personen toͤdtete. Auch in der Stadt wur— den verschiedene Konstitutionell⸗Gesinnte umgebracht, und deren Haͤuser gepluͤndert und zerstoͤrt. So war der letzte Abschted, den
eroͤffnet, oder Gehalt⸗
das Spanische Volk von den Kortes bei ihrer Abreise von Sevilla
genommen hat. — 25. Jun. Die Avant⸗Garde des aten Armee ⸗Korps hat,
wie der Graf Guilleminot unterm 20sten aus Madrid meldet, nachdem sie am 1jten den Nachtrab des Ballasteros bei Algemesi uͤber den Haufen geworfen, an demselben Tage den Bruͤckenkopf bei Aleira am Eucar weggenommen. Der Feind verlor dabei seine Artillerie und einige hundert Mann; er hatte mehrere Todte und
viel Verwundete. . Ein Bericht des Marschall Moncey aus Girona vom igten
d. M. bestaͤtigt die (bereits oben erwahnte) fast gaͤnzliche Aufloͤ— sung des Minaschen Korps. „Mina,“ heißt es darin, „aus Furcht, daß ihm der Ruͤckzug durch das Thal der Segra werde abgeschnit⸗ ten werden, begab sich am 15ten nach Guils, und von da nach Vilielle, wo er Posto faßte. Hier erreichte ihn der Baron von Eroles und zwang ihn, nach einer hartnaͤckigen Gegenwehr, zur Flucht. Die Spanisch-royalistischen Truppen verfolgten ihn zwei Stunden lang unausgesetzt, und toͤdteten ihm 6 bis 700 Mann. Unser Verlust besteht nur in etwa 30 Mann. Alles laͤßt mich glauben, daß Mina nur mit höͤchstens 7 bis 800 Mann in urgel eingetroffen sey. Sein Korps wuͤrde gaͤnzlich aufgerieben worden seyn, wenn besondere Umstaͤnde den . der ihn verfolgenden Truppen auf Guels nicht verzögert haͤtten. Ich habe den Baron von Eroles beauftragt, sogleich die Blokade von Urgel zu begin⸗ nen.“ — Der kommandirende General der 10ten Militair-Divi⸗ sion, Hr. Bgrbot, berichtet aus Toulouse unterm 2osten, daß der, auf die Verfolgung Minas gleichfalls abgeschickt gewesene Gene⸗ ral Crossard, von Larvinas aus, gemeldet habe, daß Ming am 11ten Abends, von zwei Bauern gefuͤhrt, mit nur Vier der Sei 1 in Urgel angelangt sey, weshalb er, Crossard, in seine fruͤ— eren Kantonirungs⸗ Quartiere zuruͤckgekehrt sey. Ein Privat⸗ Schreiben aus Girona vom æosten bestaͤtigt diese Nachricht. Der heutige Moniteur enthaͤlt zwei Königl. Verordnungen vom 1. d. M. Nach der einen sollen die Last⸗Esel⸗Brigaden, die zum Transport der verschiedenen Beduͤrfnisse fuͤr die Armee bestimmt sind, auf militairischen Fuß, mit der Benennung von Kompag⸗ nien, eingerichtet werden, und kuͤnftig einen Theil des Militatr— Equipage⸗ Trains ausmachen. Das Rekrutiren bei die sen Last⸗Esel⸗
Kompagnien soll in derselben Art und unter denselben Bedingun⸗ gen geschehen, als bei den Train⸗Kompagnien; die Mannschaft aber, die zur Bedienung der Lastesel bestimmt ist, soll besonders in der ten bis 1aten und in der 20sten Militair⸗Division ausgehoben werden. Die zweite Verordnung bestimmt, daß keine weitére Un—⸗ tersuchungen gegen die Mitglieder der Verwaltungs⸗Raͤthe bei den verschiedenen Truppen-Korps der ehemaligen Kaiserl. Armee, hin⸗ sichtlich der Monita, die ihnen in ihren Rechnungen bis zum Tage der Auflösung jener Armee geniacht worden sind, stattfinden sollen. Die Bestimmung des Kriegs ⸗Ministers vom isten Alto hey 1821, wongch jene tinte sichungnn nur provisorisch
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So zeigt sich der Abgrund,
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ren Gelder anbetrisst, die von jenen Raͤthen schon in die Kassen ausgeschuͤttet worden sind, so verbleiben sie das Eigen dieser Kassen. Die vorstehenden Bestimmungen erstrecken aber nicht auf diejenigen Militair-Beamten, deren Debet Veruntreuungen oder Vergeudungen entspringt. Diese Bean sollen vielmehr, so lange sie dem Staate noch in irgend ein verpflichtet sind, nach aller Strenge der Gesetze verfolgt we Auch sind sie nicht anwendbar auf diejenigen Sfficiere, die Quittung auf die Militair⸗Kasse gr. ehemaligen Korps, Dar! Vorschuͤsse erhoben und noch nicht zur zahlt haben; eben so wenig auf die Militair⸗Rechnungsfuͤhrer sich üͤber die Verwendung der ihnen uͤberwiesenen Fonds noch n ausgewiesen haben. n „Die Pariser Journale,“ sagt das Memorial bordelais, die ißten ohne Zweifel die naheren Umstaͤnde der Verhaftung Grafen von Abisbal noch nicht kannten, bemuͤhen sich, weinh guseinanderzusetzen, daß die Spanische Regentschaft, dadurch, sie diesen konstitutionellen Offieier auf der Graͤnze habe festneh lassen, mit ihrem fruͤhern Betragen gegen denselben, wong ihn in Madrid nicht weiter verfolgte, in Widerspruch gerathen Die Pariser Journale urtheilen aber falsch, weil sie fuͤr er wi annehmen, was nichts weniger als gegruͤndet ist. Der Graf Abisbal ist namlich nicht auf Befehl der Regentschaft verh worden ⸗“ . Aus Perpignan meldet neuerdings der General-Lieutenant Rottemburg, daß die Gefechte bei Ssseja, Guils und der un genden Gegend vom 14jten und i5ten bedeutender gewesen sa als man es Anfangs geglaubt habe, daß man fast behaupten ki das Mina'sche Korps sey bereits gaͤnzlich vernichtet. Außer 4 bedeutenden Anzahl Todter und Verwundeter, habe der Feind g mals 150 bis 200 Gefangene eingebuͤßt, und sich endlich mit stens goo Mann nach Uurgel geworfen. Der Baron von Rottem!
.
gelehrt, wie schwach die Feinde der öffentlichen Ordnung sind, n man es unternimmt, gegen sie anzurücken. — Wir wiederho⸗ die Kortes sind toͤdtlich verwundet. England, das die Neu⸗ sität fuͤr sich erwaͤhlte, ist ihnen bis zur Verldͤschnng der Mo⸗ rchie gefolgt; dasselbe befindet sich jedoch gegenwartig ganz in rscben Lage, wie damals nach dem Falle des Koͤnigthums in anfreich; es wurde schwer seyn, einen Konvent ohne Gewalt, Republik ohne Land anzuerkennen, die von dem Spanischen ple auf eine Sandbank ausgestoßen, und von dem Meere, un⸗ r Armee und unseren Schiffen umzingelt ist. Es ist Zeit, 5 diese Raͤuber der Koͤnigl. Familie ihre Beute zurückgeben, und 5 die Störungen aufhören, die die Ruhe Europas durch einige cineidige Soldaten, und durch eine Rotte aufruͤhrerischer Depü⸗ en hat erfahren muͤssen.“ : Bayonne, 19. Jun. Der Franz. Admiral Hamelin hat eine pelette genommen, welche aus Corunna auslief, und an deren örd sich 0 Personen befanden, die unter der Kortes⸗Regie⸗ ug zur Deportation nach Havanna waren verurtheilt worden. iese Personen wurden am gten in Laredo an's Land gesetzt. ie Schiff⸗Mannschaft wurde zu Gefangenen gemacht, eine vo⸗ mineuse Korrespondenz aber, die sich an Bord der Goelette fand, nach Bilbao gebracht. . Bruͤssel. Nach amtlicher Zusammenstellung befinden sich in n Niederlanden gegenwartig ga, 185 Huͤlfs-Beduͤrftige, folglich meiner Bevölkerung von 5. Mill. Menschen mehr, denn 12 pCt. le unterhaltun gs⸗Kosten die ses Heeres von Huͤlfsbeduͤrftigen betragen rlich 10,451,750 Fl. Die im Reiche befindlichen 39 Armen⸗Ar⸗ its⸗-Anstalten beschaͤftigten im vor. J. 6oß3 Personen, nahmen hom Fl ein, und gaben 392, 2865 Fl. aus; dagegen nahmen die Arbeit-Anstalten fuͤr Bettler, in denen diese mit landwirthschaft— hen Arbeiten beschaͤftigt werden, 225,311 Fl. ein, und gaben nur ; Die Zahl der Bettler, erschrocken uͤber die An—⸗
3/227 Il. aus.
hobt,gteichtcitig das Befcagcin der Dougniers im Depart der ing der Zwang Kolonie, hat sich bereils weit über die Haͤfte
Pyrenäen, und der National⸗Garden auf beiden Ufern der Sch die sich beim ersten Erscheinen des Feindes bewaffneten, um j Angriff von Seiten Mina's zuruͤckzuweisen.
Das Journal des Débats versichert, daß der Feldzug in Span so ziemlich als beendigt angesehen werden koͤnne; die noͤthigen fehle seyen bereits gegeben, um die Blokade derjenigen fe Plaͤtze, die sich fortwährend weigern sollten, ihre Thore zu öfn in foͤrmliche Belagerungen zu verwandeln.
Am igten d. M. stuͤrzte der Thurm der Kirche zu St. It de⸗Bonneval (Dept. der Aube) mit einem fuͤrchterlichen Krachen einander; der Erdboden wurde dadurch dermaßen erschuͤttert, man auf z Lieues in der Runde die Bewegung verspuͤrte, und die Pferde davon scheu wurden. Mehrere Maurer waren gel bei dem Einsturze mit Reparaturen im Inneren der Kirche besch tigt; alle retteten sich aus der Kirche, bis auf Einen, der sich dem Altare fluͤchtete, wo er mehrere Stunden lang in der groͤß Gefahr schwehte, da rings um ihn das Gebaͤlk einstuͤrzte; er jedoch unversehrt. Vier Zimmerleute arbeiteten oben im Thur drei von ihnen warfen sich, als dieser zu schwanken anfing, 15 1 tief in die Oeffnung eines Fensters, dessen Mauern von beiden
ten gluͤcklicherweise stehen blieben; der dritte aber wurde mit ein
Balken, an den er sich festgeklammert hatte, in die Tiefe gesch dert, und starb wenige Augenblicke nachher. idenzeugen beschaͤftigt,
„Wir haben,“ sagt das Journal des Débats, „bereits einige trachtungen uͤber die letzten Ereignisse in Sevilia mitgetheilt; Kortes haben sich von einer eben so albernen als strafbaren E. gezeigt. Man kann sich das Benehmen dieser Menschen nur du die Blindheit erklaͤren, mit der die Vorsehung die Verbref schlaͤgt, um ihren Fall zu beschleunigen. Wie konnten die Ko nicht einsehen, daß sie durch die, gegen den Konig veruͤbten waltthaͤtigkeiten, und dadurch, daß sie den Englischen Gesand gendthiget, sich von ihnen zu trennen, das Maß fuͤllten, sich st vor den Augen der ganzen Welt zu verdammen? — Ehe wir h wußten, daß Sir W. A Court sich geweigert, den Kortes nach dir zu folgen, hatten wir es schon vorausgesehen, derselbe kon keine Vollmacht haben, bei einer Republik akkreditirt zu seyn, i eine Republik ist es doch, die aus den Beschluͤssen der Kortes vorgegangen. nicht eine Regentschaft eingesetzt, sondern nur die Koͤnigl. M suspendirt haben; wenn evilln bloͤdsinnig ausgegeben, res Verstandes wieder maͤchtig geworden; so ist diefes System j revolutiongirer, als das einer Regentschaft: denn in der abschuu⸗ chen Erdichtung von der Gemüths-Krankheit des Koͤniges, waͤhtt welcher man eine Vormundschaft hestellt, liegt doch eine Art in Konsequenz; in der Suspendiruug der Koͤnigl. Macht, schwin aber die ganze Monarchie; eine staͤrkere Macht, als der Monat setzt diesen ab. Was entsteht daraus? — eine Republik“ ;
„Es ist wahr, die Kortes mußten uͤber die Ernennung ei Regentschaft in großer Verlegenheit seyn; denn der Regent o der naturliche Nachfolger des Köͤniges konnte nur dessen Brud der Infant Don Carlos, seyn; die loyalen Kortes wollten aber wenig einen Karl, als einen Ferdinand. Frage von ihren verschiedenen Seiten; immer wird' man find daß die Kortes sich in einen Konvent verwandelt haben, der Gewalt in sich vereintgt, wenn dieser nicht eine Regentschaft nannt hat, oder daß ein vollziehendes Direktorium kreirt word wenn die Regentschaft ernannt ist. — Wird dieser Konvent! Königliche Macht an Ferdinand in Kadir zuruͤck geben? Welch schaͤndlicher Spott! und besonders jetzt, wo vor den Augen) Welt klar zu Tage liegt, daß Ferdinand nicht frei ist! -= N sind, am Ende, die natuͤrlichen Folgen dieser sogenannten moh chischen Verfassungen, welche die Volks Souverannität als urge annehmen. Liegt die Souverainitaäͤt im Volke, so haben die Kop das Recht, den Konig abzusetzen, ihm die Krone zuruͤck zu geh ihn wieder zu entthronen, ihn vor Gericht zu stellen und dan um würdig zu vollenden, ihn zum Blutgeruͤße zu führen. We aber die Nation, welche die Kortes ein gesetzt hat, bieser Kberdmh fig ist, wie solches in Spanten klar geworden, so kann diese N tion auch ihrerseit wieder die Kortes vor Gericht steüen und ju Tode verurtheilen.“
„Ist es so weit gekommen, so muß man
Wenn man die Auslegung annimmt, daß die Konh
sie, nachdem sie den Koͤnig in Sevilla nun erklaͤren, daß Se. Maj. in Kadir Goͤrz, 8. Jun.
— Man pruͤfe nar
gar nicht von Kön
rmindert.
Frankfurt, 25. Jun. Ein großes hiesiges Haus, hat in
Plge ungluͤcihlicher Spekulationen in Kolonial⸗Ärtikeln, vor einigen
hen mit 4 Million Gulden fallirt; vornehmlich sollen einige nl. und Bremer Haͤuser dabei betheiliget seyn.
Matnz, 26. Jun. Die hiesige Zeitung protestirt gegen das, nder Stadt Harlem, den 16. Jul. d. J. zu feiernde vierte Ju— Jahr der Erfindung der Buchdrucker⸗Kunst, und vertroͤstet auf Werk, welches in Kurzem erscheinen, und unumstoͤßlich darthun ide, daß nicht der Harlemmer Koster, sondern der Mainzer Gens⸗ sch, genannt Gutenberg, der Erfinder jener folgenreichen Kunst esen.
9 uͤnchen, 235. Jun. Se. Maj haben Hoͤchst Ihren Schwie— sohn, den Prinzen Johann von Sachsen K. H, zum Oberst— haber des 2ten Knirassier⸗Regiments der Baierschen Armee er⸗ nt.
Bern, 22. Jun. Was gemein samer Wille unter verstaͤndiger Lei⸗
g vermoͤge, beweist das Dorf Waͤdenschwyl am Zuͤricher See. Da 'Uhen durch strenge Arbeitsamkeit, Wie sen⸗ uud Wein⸗Bau, und nur
n Obste wurden i. J. 1821 wenigstens 12 bis 1 000 Eimer Most ge⸗ cht. Da sieht man den Gewerbfleiß mit Verfertigung von Mousseli⸗
Schnupftuͤchern, gefärbten Baumwollzeugen, Taffet und andern eine der groͤßten Gerbereien in der hweiz, drei Baumwoll ⸗Spinnmaschinen, eine seit zwei Jahren helegte Wollentuch⸗Fabrik, Handel mit rohen Haͤuten, fremden
einheimischen Weinen u. s. w. Da steht seit 1818 ein geraͤu— ges Armen- und Arbeits⸗-Haus, worin gegen go Personen aufge— snmen wurden und worin die Traͤgen arbeiten lernten. Schon so stieg der Verdienst dieser Leute uͤber gos Gulden, und im stfolgenden Jahre uͤber 1500 Gulden; ehemals mußte die meinde jahrlich an ooo Gulden zur Unterstuͤtzung ihrer Armen geben. Da ist eine zinstragende Ersparniß-Kasse errichtet, jrin 1822 schon von 384 Theilhabern eine Summe von 18,270 lden angelegt war. Da haben sich seit wenigen Jahren zwei ße praͤchtig gebaute Schulhaͤuser erhoben. Da besindet sich eine cgesellschaft, die schon an 1-20 Baͤnde zaͤhlt. Da steht eine che, deren Bau 54,000 Gulden kostet, und da herrscht unter joo Einwohnern, Friede, Eintracht und Ordnung. Es koͤnn—⸗ solcher gluͤcklichen Doͤrfer in jedem Lande viele seyn, die Bau⸗— muͤßen nur wollen.. Der anhaltende Regen schadet der Wein⸗ sthe etwas; bleibt aber von den aufgesetzten Trauben nur die lfte, so tragen die Reben solche schwerlich, denn man sieht mehr üben als Blaͤtter; und darunter sehr viele in der Laͤnge einer anne. Florenz, 9. Jun. Dieser Tage sind 1500 Mann Oesterrei⸗ se Truppen in verschiedenen Abtheilungen hier durchpassirt;
ö
Bestimmung ist, die Oesterreichschen Regimenter im Neapo⸗
nischen zu ergaͤnzen. Mailand, 15. Jun. Heut erhielt der neugeborne Erzherzog heilige Taufe, und in dieser die Namen: Leopold, Ludwig, ria, Franz, Julius, Eustorgus, Gerard.
Warsch au, 24. Jun. In dem Dorfe Zagowo in der Woije— schaft Sandomir, hat ein ansteckendes Faulfieber im vorigen nate viele Menschen weggeraft. Von Seiten der Regierung sind bischen gegen die Verbreitung dieser Krankheit, die noͤthigen kehrungen getroffen worden. — Auf der Graͤnze der Wojewod⸗ ften Krakau und Sandomir ist eine Diebes-Bande aus 40 Zi⸗ er⸗Familien, aufgehoben worden. — In saͤmtlichen hiesigen ken⸗Haͤusern befinden sich gegenwaͤrtig 1303 Personen. Im del⸗Hause „zum Kindlein Jesu“ 1265 Kinder. — Heute nimmt der Wollmarkt, welcher 10 Tage dauert, seinen Anfang. — Der , gegenwaͤrtig hier 20 Fl. 15 Gr. (5 Rthlr. 10 Gr. Kour.
St. 9 rsburg. Der gegenwartige Kaiserl. Russische Fi⸗ Minister, General⸗Lieutenant von Eancrin, stammt aus einer hchen adlichen Familie. Fruͤher stand er als Regierungs-Rath Fürtenthume Anhalt⸗Bernburg. J. J. 1800 trat er in Russi⸗
3 Dien ste mit dem Range eines Kollegien⸗Rathes, wurde als Ge⸗ ie des Direktors der Staro⸗Russischen Salz-Siedereien ange⸗ und i. J. gos zum Rath in der Abtheilung fuͤr's Salz⸗We⸗ n der vormaligen Staats-Oekonomie⸗Expedition beim Ministe⸗
1805 wurde er zum Staats⸗Rath und
thum sprechen und behaupten, man wolle ein monarchisches Systenm des Inneren ernannt. der Kolonien im St. Petersburger Gouvernement be⸗
J in den alle Theorien stuͤrzen, die Volks⸗Souverainitaͤt gegründet sind. Frankreich, das so graust unter diesen Theorien gelitten, mußte zu den Waffen greifen, u
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rt. 1811 erfolgte seine Ernennung zum wirklichen Staats⸗ He mit Versetzung in das Kriegs⸗-Departement als Gehuͤlfe des ** Erauiautmeisters 812 wgrd n M Benennung
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General⸗Major, zum General-Intendanten der e en Armee bestellt. Seit seiner Ernennung zum enn, vor und nach dem Einfalle der Franzbsischen Armee In Rußland im Jahre 1812, waͤhrend des ganzen Krieges in Deutschland und Frankreich bis zur Einnahme von Paris, beim Ruͤckmarsche der Truppen durch Deutschland nach Warschau, so wie beim aberma= ligen Marsche der Armee nach Frankreich und von da zuruͤck, be⸗ fand er sich fortwaͤhrend bei der Armee in der Verwaltung seines Amtes als General-Intendant. Er ward 1813 zum Gencral⸗In⸗ tendanten der ganzen aktiven Armee ernannt, und avaneirte Piz zum General⸗Lieutenant. 120 ward er von der General-Intendan? tur entlassen, und im Kriegs⸗Ministerial⸗Konseil als Mitglied an⸗ gestellt, spaͤterhin zum Mitgliede des Reichs⸗Rathes und am 22. April 18235 zum Finanz⸗Minister ernannt. — In der gelehrten Welt ist er durch mehrere Werke im militairischen, staatswirthschaft⸗ lichen und dramatischen Fache, ruͤhmlich bekannt.
Mor ea, 30. Mat. Pietrs Bey, Chef der Mainotten, ist als Praͤsident des Kongresses in Funktion getreten. Maurokordato hat diese Stelle hestimmt abgelehnt, weil er die Ernennung des Bey von Maina fuͤr zweckmaͤßiger hielt. Als man zu Napoli di Ro— manig bengchrichtigt war, daß Kolokotroni höchst mißvergnügt fey und sich gaͤnzlich zuruͤckziehen wolle, begab sich Maurokördato a Person zu ihm nach Tripolizza, und war so gluͤcklich, seine Aus⸗ sohnung mit der neuen Regierung zu Stande zu bringen. Kolo⸗ kotroni begleitete ihn nach Napoli di Romania zuruͤck, und soll ein bedeutendes Kommando gegen die Türken erhalten. Fuͤrst De— metrius Hypsilanti, der seiner Unfaͤhigkeit halber von den Geschaͤf⸗ ten entfernt worden hat die Zusage einer ansehnlichen Pension erhalten; seine schwaͤchliche Gesundheit vermochte ihn, sich in die warmen Bader von Lakonien zu begeben, wo er gegenwaͤrtig ver⸗ weilt. Der vormalige Minister des Inneren bekleidet gegenwaͤrtig zu St. Johann von Astros, eine unbedeutende Stell e. Negri wußte sich bisher in seiner wichtigen Stelle als Staats- Sekretair zu be⸗ haupten, ob man gleich wegen der Vorgaͤnge von 1922 nicht gut auf ihn zu sprechen ist. Die drohenden Berichte wegen eines neuen Angriffes einer Türkischen Armee haben das Meiste zur Herstellung der Eintracht beigetragen.
Na ros, . Mai. Gestern legten 12 Griechische Schiffe auf unserer Rhede vor Anker, ünd verlangten im Ramen der Regierung zu Hydra, 250,000 Piaster, qoo Stuck Schlachtvieh, 50 Tonnen Branntwein, 80 Oel und 00 Wein; eine Requisi⸗ tion, welcher die arme Insel unmoglich gnuͤgen kann. Hoffentlich wird man mit sich handeln lassen. In Tine, Paros und Zea wuͤ⸗ thet die Pest fortwaͤhrend. Wir hier sollen gegen den Großherrn marschiren, und haben, außer ein Paar Vogel⸗Flinten, kein einziges Geschuͤtz auf der ganzen Insel. Es herrscht hier, wie auf vielen 9 Inseln 86 ,, das tiefste Elend.
myrna, 16. Mai. Wie in Psara, so hat sich auch in Sa— mos das ganze Volk, das zweite Geschlecht nicht 8 erklart, sich bis auf den letzten Blutstropfen vertheidigen zü wollen. Auf allen leicht zugaͤnglichen Punkten der Insel, sind Ver⸗ schanzungen angelegt, um bei etwanigen Landungen den ersten An⸗ lauf des Feindes gehörig in Empfang nehmen zu konnen. Madrid, 15. Jun. Die gestrige Zeitung enthaͤlt ein Dekret, in welchem die Regentschaft die trostlofe Lage der Finanzen waͤh⸗ rend des Revolutions Systems schildert, und hierauf den Wunsch aͤußert, daß es ihr gelingen moge, den Beduͤrfnissen des Staates und der Armee zu gnuͤgen, ohne das Volk deshalb mit neuen Auflagen zu belasten. Durch die Erfahrung von den Maͤngeln der direkten Steuern, die in Kadir am 135. September 1813 zum erstenmale erhoben und spaͤter durch ein Dekret vom 23sten Jun. 18h das die Wiedereinfuͤhrung der Provinzial-Renten sransas Pro- vinciales) anordnete, wieder abgestellt wurden, wohl unterrichtet, erklaͤrt die Regentschaft, daß sie die fruͤhere Erhebung der direkten Steuern annullire, und daß vom 1. Jul. an, die fruüͤhern Provin⸗
zial⸗Nenten, so wie sie vor dem 30. Mai 1619 bestanden, wi eingefuhrt werden sollen. . best wieder
t we — Die dringende Nothwendigkeit a den Beduͤrfnissen des Stagtes moͤglichst schnell he. 6. 5 gin, zwingt die Regentschaft, fuͤr das naͤchste halbe Jahr eine Steuer von 3 pCt. von dem Einkommen aller Privat-Brundstuͤcke, und eine von 4 pCt. von allen Koͤnigl. Gebaͤuden zu erheben. Die von den Kortes auferlegten Steuern sollen nur bis zum 30. Jun. er⸗ hoben werden. — Nachdem die Regentschaft solchergestalt die Wie⸗ derherstellung der Provinzial⸗Renten angeordnet, hat ste gleichzei⸗ tig bestimmt, daß unmittelbar nach dem 1. Jul. 5. J, die rechtmä= ßigen Eigenthuͤmer jener veraͤußerten Renten wieder in den Besitz derselben gesetzt werden sollen, und zwar unter den selben Bedin?“ gungen, wie vor dem 30. Mai 1817, daß sie indessen, bei der Geld⸗ Berlegenheit, worin der Staat sich befinde, fuͤr das naͤchste halbe Jahr nur die Halfte dessenigen, was ihnen früher zukam, erheben, und die andere Haͤlfte den Staats⸗Fonds uͤberlassen so len. Die Regentschaft hat noch mehrere andere Dekrete, hinsichtlich der Er⸗ hebung der Stempel⸗Abgabe und des Verkaufs des Salzes und Ta⸗ baks erlassen. Auf dem Stempel⸗Papiere sollen kuͤnftig die Worte: HY la constitution. wegfallen, da sie die Souverainitaͤt des Koͤniges beleidigen, und seine unverjaͤhrbaren Rechte beeintraͤchtigen.
Handels Ber ch te
at galt zu Mainz das Malter Weitzen g Fl. 5a Er: 57 Kr.; Gerste 6 Fl. az Kr.; Hafer 4 Fl. ö 86
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Bonn, 2g. Jun. Gestern feierte der ehrwuͤrdige, durch e thaͤtig es Geschaͤftsleben, wie durch dieben be gr ro ge des r rakters ausgezeichnete Koͤnigl.! Ober-Berg-Rath und Ober- Bera⸗ meister, Hr. Johann Philipp Bech er, sein funfzigjaͤhriges Sieg Jubilaͤum. Kraͤftige Zeichen wahrhafter Anerkennung, und vielseitig dargebracht, gaben die allgemeine Theilnahme an diesem Feste auf eine ruͤhrende Art zu erkennen. Schon am Abend des a4sten wurde durch eine passende BVokal-Musik, der Greis an die Nahe feines Ehren-Tages erinnert. Fruͤh am Morgen empfing er die Gluck wuͤnsche seiner zahlreichen Freunde. Um 10 Uhr 16 ihm eine Deputation der philosophischen Fakultat der Universität, aus den Professoren der Natur⸗Geschichte, Hrn. Nees von Esenheck sen., Nöggerath und Goldfuß bestehend, und vom zeitigen Sekan Hrn. Prof. Huͤllmann gefuͤhrt, das Doktor⸗Diplom, das er durch seine Leistungen auf dem Gebiete der Geognosie laͤngst verdient hat.
Bgld ngchher wurde er von zwei Rathen d Fönial her- R