1823 / 80 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 05 Jul 1823 18:00:01 GMT) scan diff

765 Amtes, in den Sitzungs⸗Saal dieser Behörde abgeholt, wo sich das ganze Personal derselben versammelt hatte. . 2

Der Herr Berg⸗Hauptmann Graf von Beust fuͤhrte den Ju⸗ bel⸗Hreis an der Hand in die Versammlung ein; nach einer er⸗ greifenden Rede überreichte er ibm, mit der kleineren Gabe * ginnend, im Namen seiner Kollegen, einen Becher aus Rhein —⸗ schem Silber gefertigt und mit mancherlei Emblemen des Berg⸗ Baues u. mit Inschriften sinnreich verziert. Dann empfing der ehr⸗ würdige Staats Diener aus der Hand seines Chefs, in Auftrag des Koͤnigl. Ministers des Innern und des Bergwesene Hrn. d Schuckmann Excell, als Zeichen der Huld und Allerböch⸗ ssen Zufriedenheit Sr. Maj. des Königs mit den von ihm geleiste⸗ ten Diensten, die Insignlen des Rothen Adler Ordens dritter Classe mit der gnadenvollen Zusicherung einer Pension fuͤr seine Witwe. Ehrende Zuschriften des Hrn. Ministers von Schuckmann und des Hrn. Ober-Verg⸗Hauptmannes Gerhard gesellten sich zu diesen erfreusichen Gaben, die dieser schoͤne Tag ihm bereitet hatte. Nach dieser Feierlichkeit begleiteten ihn saͤmmtliche RNaͤthe des Köoͤnigl. Ober Berg Amtes wieder in seine Wohnung zuruͤck. ;

Ein Mittagsmahl beim Koͤnigl. Berg⸗Hauptmanne Hrn. Gra⸗ fen von Beust, dem saͤmmtliche Beamte des Koͤnigl. Ober⸗Berg⸗ Amtes beiwohnten, und wozu alle Mitglieder der Becherschen Fa⸗ sie geladen waren, heschloß das Fest mit Freude unter passenden bergmännischen Gesaͤngen und dankbaren Toasis, die vor Allem des erhabenen Monarchen Huld und der höͤchsten Behoͤrden er⸗

tete Mittagsmahl zahlte 165 Theilnehmer. fel wurden auf das dankbare Gedaͤchtniß des Erzbischofs Albert des Wiederherstellers der Stadt, und auf das Wohl unsers theuer Koͤniges, des Beschuͤtzers derselben, die Becher unter Trompeten Schall und Kanonen ⸗Donner geleert. nicht vergessen. Fuͤr eine namhafte Zahl alter und unvermdö gend Bewohner war ein Mahl auf dem Schulhause zubereitet, von we chem diejenigen, die am persoͤnlichen Erscheinen bei dem selben vn hindert wurden, ihren Antheil nach ihren Wohnungen geschickt⸗ hielten. ren zu festlichen Ballen versammelt. Fur das Vergnuͤgen mim vermoͤgender Buͤrger wurde durch freie Tanzmusik gesorgt. 4

seen, wird hier, vom Herrn von Poniuski und den Herren 6 fen Kwilecki und Dzialynski, ein Lese-Kabinet errichtet. .

der bei der vereinigten

ist dem Christian Ferdinand Tauchert aus Merseburg, nach

munternde Theilnahme feierten, dem Jubel - Greise aber der Freunde und Kollegen herzliche Liebe bejeugten. . Im . Sommer⸗-Semester befinden sich fol⸗ e Studirende hier: . 666 1) Evangelische Theologen: Inlaͤnder 40 Auslaͤnder 2

2) Katholische Theologen: Inlaͤnder 96 Auslaͤnder 12

3) Juristen: Inlaͤnder 165 Auslaͤnder 12

) Medieiner; Inlaͤnder 102 Auslaͤnder 17

* 5) Philosophen und Kameralisten: Inlaͤnder Ji Auslaͤnder 18

989 Insgesammt Sas 5 Breslau. Auf der hiesigen Universitaͤt befanden sich im Winter⸗Semester i833 an Studirenden:

Schlesier

Marker

Preußen.

/ Aus dem Groß⸗Herzogthume Posen.

= Herzogthume Sachsen Herzogthume Niederrhein und 1

k

Summa 662

495

Auslaͤnder

Hierunter waren Theologen 149

110 Juristen 21) Medieiner .. J Philologen und Philosophen 126 Summa 662 Zum Besten der ungluͤcklichen Abgebrannten in Oels, kommt beim dasigen Koͤniglichen Postamte ein kleines Werk: „Pot⸗ pourri auserlesener Denkspruͤche z.“ von T. H. à 10 Sgr. heraus. Ino wraklaw (Reg. Bez. Bromberg), 27. Jun. Am æosten d. M ging auf einem nahen Dorfe, durch die Unvorsichtigkeit ei⸗ nes jagdlustigen Hausgenossen, ein Gewehr hinter dem Rücken der Wirthschafterin los, und zerschmetterte dieser den rechten Oberarm so, daß derselbe sogleich bis an die Schulter abgenommen werden mußte. Der Leichtsinnige, der das ganze Lebensgluͤck dieser Person in einer Sekunde zerstörte, ist entsprungen. . Neuhaldensleben (Reg. Bez. Magdeburg), 33. Jun. Unsere Stadt feierte gestern das sechshundertjaͤhrige Jubel⸗Fest ih⸗ rer Wiederherstellung aus den Truͤmmern, in welchen sie zwei und vierzig Jahre lang gelegen hatte. Sie wurde naͤmlich, nach meh— reren vergeblichen Belagerungen, endlich i. J. 1181, vom Erz⸗ Bischofe Wichmann zu Magdeburg, eingenommen und von Grund aus zerstoͤrt, und ihre Bewohner wurden gendthigt, sich auf der, eine halbe Stunde von der Stadt entfernten wuͤsten Feldmark Niendorf anzustedeln. Hier fuhrten sie in Angesicht der Ruinen ihrer Vaterstadt, ein kuͤmmerliches Leben, bis ihnen t. J. 1223 der Erzbischof von Magdeburg, Albert II. die Erlaubniß ertheilte, die⸗ selbe wieder herzustellen und zu bewohnen. Zur Erinnerung an

Y) evangelische b) katholische

diese denkwuͤrdige Begebenheit war der gestrige Sonntag bestimmt.

Fruͤh Uhr begab sich die Schuljugend, nach Absingung eines Mor⸗ gen⸗Liedes, begleitet von Heimischen und Fremden, nach der Feld⸗ Mark Niendorf, und das hier zur Uebung befindliche Landwehr⸗ Bataillon schloß sich theilnehmend, in militajrischer Ordnung dem

Zuge an. In Niendorf wurde ein feierlicher Gottesdienst gehalten,

nach welchem der zug sich wieder in die Stadt auf den Marktplatz begab, und vor dem vort errichteten, mit Laub gezierten Tempel, das Lied: „Nun danket alle Gott,“ sang. Von hier verfuͤgte sich die Menge zum Gottesdienst in die St. Marien-Kirche. DYas

766 Waͤhrend der T.

Allge

preußische Staats⸗-Zeitung.

Auch die Armen wurde

In zwei verschtedenen Lokalen hatten sich die Honorat

Po fen. Nach dem Muster der im Auslande ublichen

meine

11 .

Friedrichs ⸗universitat,

1. Oktober vor. bis 1. April d. J. stattgefun denen Promotionen.

a) Bei der Theologischen Fakultaͤt. Vacat.

b) Bei der Juristen⸗Fakultaͤt

ö

1 ü he n r n. e ,

1) R. Sichting aus Sachsen, Diss. de scorbuto. . ; 2) C. Mitsching aus Sachsen, de articulatione spuria. Seine Majestaͤt der Koͤnig haben dem Fabriken-Kommis— 3) C. L. Komm er aus Sachsen, Pachologia corporis vitrei in e gaarius von Kurowski-Eichen zu Saaren, in Gemaäͤßheit lkumando- . . pormaliger Expektanz, den St. Johanniter-Orden, dem Schul— R E. Funk aus der Mark, de febre intermittente. hrer Richter zu Goͤrlitz, dem Schullehrer Heyde zu Mas— 5 C. 6. 5 hn au aus Sangerhausen, de systematis aropo] en im Regierungs-Bezirke Frankfurt, und dein Ünter-Officier 6) n dier, . Mandel vom zästen Infanterie, Regiment, das Allgemeine HT. Beu tner aus Sachsen, 4c polypis ventriculs Ehrenzeichen ater Klasse zu verleihen geruhet. . 35 C. Fritsch aus Sachsen, de febre remittente gastrica. Des Koͤniges Maj. haben geruhet, am 21. Jun. dem 9) A. Liman aus Hamburg, de ano contra naturam. bbersten von Puttkam mer, Kommandanten in Potsdam, 10) C. Ehrenberg aus Sachsen, de struma. zen Charakter als General-Major beizulegen. 117) C. F. Campe aus Anhalt, de hydrocephalo aCuto. Des Koͤniges Majestaͤt haben Allergnaͤdigst geruhet, die der hiesigen Akademie der Wissenschaften getroffene Wahl

reichung der gewohnlichen Inaugural-Disputation de clausula dicillari, die juristische Doktor⸗Wuͤrde ertheilt. ö ) Bei der Medieinischen Fakultaͤt.

12) J. H. e, de. aus Hamburg, disputirte uͤber Thesen. on 13) G. Kellner, Diss. de menstruatione anomala. des General Lieut 8 2 n' FFI 6e, n, n . de. x. . ] 51 . enants von Muͤffling Excellenz zu ihrem

g g G Klferels enn thutttz, aber Thelen,, m, Hören ahnirgltede, fu bestarigen. w 15) C. F. gtel aus agdebhurg, Diss. de caussis mechan , m , , nn,, 273 tz . 5 6 6 quae liberum ciborum stercorisque trausitum per canalem ci Seine Koͤnigliche Majestaͤt haben dem Rittmeister außer rium impedliunt. Dienst, von Stuckradt, die Landraths-Stelle des Ziegen⸗ 16) R. Krebel aus Fraunstein, Diss. de anatomia pathologiea Bezirk Erfurt, Allergnaͤdigst sium capitis. . . ; . 17) J. A. T. Behrend aus Mecklenburg-Strelitz, disputirte! Thesen.

icker Kreises, im Regierungs- i verleihen geruhet.

Deer Dr. Friedrich Bluhme, ist zum außerordentliche i ö . ö . 2 63 Dr. ebrlch z ; 3 chen Bei der Phil osmphischen Fakultat. rofessor in der juristischen Fakultaͤt der vereinigten Univer— . . . (Nach muͤndlicher Prufung) tät zu Halle ernannt worden 1) Friedr. Wilhelm Georg Staͤger, aus Schwauma im Hasstat ; Dalle erne en. e, Ober⸗Lehrer an der lateinischen . 6. I. eschen Waisen⸗Hauses und Inspektor, Abhandlung: Den ö 9. . . coclique sphaerarum divisione mathematica. . Bei der am 3. und 4. Jul. d. J. fortgesetzten ten Zie⸗ 2) Ernst Gabriel Ehristian Roͤttig, aus Zuͤllichau, Lehret ung der Praͤmienschein⸗Nummern zu Staatsschuld-Scheinen, dortigen Paͤdagogium, Dissertatio, qua nonnulla loca quae fiel 1 Praͤmie von 5060 Rthlrn. auf Nr. 63,40 1; 1 Praͤmie guntur in Ciceronis de natura Deorum libris, inprimis in fgon z000 Rthlrn. auf Nr. 77,261; 1 Praͤmie von 1000 . libri priore, parte, Kamins ntur et vindicantur. ; Rthlrn auf Nr. 191,769; 4 Praͤmien von 5oo Rthlrn auf ) ö Ferdinand Jakob Helmke, aus Schwedt, bis kr. 2d, o38. 113,329. 360,058 und 271,983; 10 Praͤmien ö Magni vita et legibus, ex ipsis fontibus pi yon 200 , n. 23. . . 63, 835. 74,371. 81, 018. . 1 . ; ö ö . ö 242. 5. 3. ? 5 4) Konstantin Schmid, aus Wernigerode, Abhandlung: De . ; . 2 3 267,795. 2853825 und 290,315. phistis Graecorum. ö le Ziehung wird sortgesetzt. Außerdem wurde dem verdienten, auch als Schriftstelle

kannten Prediger Lederer, zu Pratau bei Wittenberg, bei . ( Hejaͤhrigen Magister-⸗Jubelfeier, m 28. Nov. 1622, ein Glück Abgereist: Se. Ercellenz der Genergl der Infanterie und

c Diy ) er Fakultat ausaefe . lommandirende General des Ulten Armee⸗-Korps, Graf Tauen⸗ schung⸗Diplom von der Fakultaͤt ausgefertiget Hen en t (ren er g, nach Kein n

3. GSe. Execellenz der Ober ⸗Jaͤgermeister Graf von Moltke,

Berlin, 2. Jul. Land⸗Frachtsaͤtze, zu welchen, nach An lich dem Mecklenburgischen. 4

der Schaffner, verladen worden. Der Etnr. nach Aachen 43 R Se. Excellenz der Staats⸗-Minister von Brockhausen, nach Breslau 13 Rthlr.; Danzig 32 Rthlr.; Duͤsseldorf 44 Rthlr; Ftargard. . . bing 4 Rthlr.; Frankfurt . M. 33 Rthlr.; Frankfurt a.“ Der Chef⸗Praͤsident des Revisions- und Kassations⸗-Hofes fuͤr 3 Rthlr.; Glogau 11 Rthlr.; Halle 1. Rthlr.; Hambutz ie Rhein⸗Provinzen, Sethe, nach Frankfurt a. d. O. Golde) 2 Rthlr.; Koͤnigsberg 5 Rthlr.; Konitz 33 Rthlr.; K Der Chargsé affaires bei der Königl. Groß-Britannischen Ge⸗ 1 Rthlr.; Krossen Rihlr.; Leipzig 14. Rthlr.; Liegnitz 1 Rl hndtschaft am hiesigen Hofe, Dou glas, als Kourier nach London. Luͤbeck (in Golde) 2 Rthlr. Magdeburg 141 Rthlr.; Marienw 5 Rthlr.; Nuͤrnberg 33 Rthlr.; Posen 15 Rthlr.; Prag 3 Rh Reichenbach 13 Rthlr.; Rostock (in Golde) 23 Rthlr.; Stat 1 Rthlr.; Stettin 135 Rthlr.; Stralsund (in Golde) 24 R Warschau 6 Rthlr.; Wien 6 Rthlr.

D eit ung Nachricht en.

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Paris, 26. Jun. Der Moniteur liefert das Armee ⸗Bulletin Je toller je besser, es ejor-gêndral, Grafen v. Guilleminot, d. d. Madrid, 19. Jun., is dem wir Folgendes ausheben; Der Graf Bordesoult berich—

tt Sr. K. H. dem Herzoge von Angouleme, daß er am ißten in arlota eingetroffen. Die von ihm befehligten Truppen haben nen neuen Beweis derjenigen Ergebenheit an den Tag gelegt, e man bei dieser Gelegenheit von ihnen zu erwarten berechtigt kr. Der Reserve⸗Park war auf einem abgeaͤrndteten Felde vor der ., ein K . , 3 wDder Wind reitete das Feuer mit solcher Schnelligkeit, daß in wenigen Au⸗ Barometer Therm. Hygr. Wind. Wltterung., mnlicken der ganze Park mit Flammen umgeben war; i ge⸗ 30. Jun. A. E895 12“ * 125 8 WB. Isternklar, laue Luft, Inten Truppen eilten sofort nach der Brandstelle, und keine 1. Jul. F. S660 συ P ο 3. hell dünne Wolt. start Iefihr konnte die Offieiere und Soldaten hindern, sich auf die M. 27 trüb, Regen. ˖ulver ⸗Wagen zu stuͤrzen, und diese mit aller Kraft⸗Anstrengung

JI. 27οt M 4 E16 tri. Reeaen, lane on ttzuschaffen; das Auffliegen eines Pulver-Kastens konnte ihrer . i. ö. ö. vud, R veel we, tu nerschrockenbeit keinen Einhalt thun, und dieser allein ist die Ret⸗ F. 29. . 14 8. gebrochner Himel, üg dieses Parks zu verdanken, die unter dem Rufe: „Es lebe M. 6) 2 115 hell, angenehm. r Koͤnig! es lebe der Herzog von Augouleme!“ bewirkt wurde,

Königliche Schauspiele. .

Donnerst. 3. Jul. Im Schauspielhause: Der Fluͤchtling, spiel in 1 Aufz,, von W. Bondy. Hierauf: Die Lotterielisten, ; spiel in 2 Abtheilungen, von C. Klaͤhr. ö Freit. 4. Jul. Im Opernhause: sser Singsp. in 2 Abtheilungen. Musik von Mehul. (Neu einstu Hierauf zum erstenmale wiederholt: Das Karneval von Veh pantom. Ballet in 2 Abtheilungen, von J. Milon. In Scen setzt vom Koͤnigl. Balletmeister Hrn. Telle und Hrn. Hoguet.

Meteorologische Beobachtungen

zur ferneren Feier des Tages guf dem Rathhause veranstal⸗

Redakteur h der fast ringsum emporlodernden Flammen. Ein Kapitain

8 Mann wurden bei der Explosion des Pulver-Kastens ver- ss

gol Stuck. Berlin, Sonnabend den 5ᷣten Julius 1323.

wundet; der Prinz von Savoyen-Carignan legte bei Fortschaffung der Pulver⸗Kasten selbst Hand an. ; Der Graf Bordesoult ruͤckt direkte gegen Kadir vor, um die Einfuhr von Lebensmitteln zu verhindern, mit denen jener Ort nicht versehen ist. Das Schrecken, das durch das Vorrücken unse⸗ rer Kolonnen uͤber die Kortes gekommen, hat ihre Abreise von Se⸗ villa so sehr uͤbereilt, daß sie mehrere Millionen und mehreres aus den Kirchen entnommenes Silber⸗Geraͤth dort zuruͤckgelassen haben. Die Truppen fallen schaarenweise von ihnen ab; mehr denn oo Officiere sind in Sevilla zuruͤckgeblieben. Sobald der Graf de Bourmont die Ordnung daselbst wieder hergestellt hat, wird er un⸗ gesaͤumt dem General Bordesoult sich anschließen. Die gegen Ronda zuruͤckgezogenen konstitutionellen Truppen von Villa⸗Campa und Lopez-Bannos sollen, als sie die Abscheulichkeit erfahren, mit welcher der König von Sevilla weggefuͤhrt worden, sich auseinan⸗ der begeben und ihren General verlassen haben. Der Spanische Royalisten⸗Chef, Don Ramon⸗Chambo, der seit dem 12. d. M. im Besitz des Schlosses von Tortosa gewesen, hat nun auch am i. d. Mi. der ubrigen Werke dieses Platzes sich bemaͤchtigt, und den⸗ selben der Herrschaft Sr. Katholischen Maj. zuruͤckgegeben. Unsere Verbindungen zwischen Katalonien und Valencia d also durch den Besitz dieses wichtigen Platzes gesichert. In der ganzen Manchg vereinigen sich die Bauern mit den Franzoͤsischen und Spanischen Truppen, und halten selbst die zerstreuten Detasche⸗ ments des Ballasterosschen Korps an, die sich in der Umgebung von Valeneia zeigen.

Am Schlusse eines heutigen Artikels uͤber die, von den Spani⸗ schen Kortes beliebte Suspension der Koͤnigl. Macht, sagt das Journal des Deéhats: „Es giebt keine Monarchie mehr in Kadir; nur ein Konvent ist dort, der nicht einmal das Praͤdikat „National“ annehmen kann; denn die Spanische Nation jagt ihn von Provinz zu Provinz bis zur letzten Stadt des Koͤnigreiches. Dieser Kon⸗ vent hat weder den König, noch das Volk fuͤr sich. Was bleibt ihm also? Seine Ungereimtheiten, auf die seine Verbrechen folgen werden. Gebe Gott, daß letztere ausbleiben!“

„Was die Thatsache selbst betrifft, so glauben wir an die Bil⸗ dung einer sogenannten konstitutionellen Regentschaft, das heißt, an ein vollziehendes Direktorium, abhaͤngig, statt vom Koͤnige, von einem en en f h; ] 9 t J

J. K. H. Madame, Herzogin von Angouleme, hat am 2zsten Bordeaux verlassen und begiebt sich nach Bayonne. 3

27. Jun. Der Herzog von Conegliano, Marschal Moncey, erstattet Sr. Exc. dem Kriegs-Minister folgenden Bericht d. d. Gi⸗ rona, den 22. Junius. „Der General- Lieutenant Curial meldet mir, daß am 206. d. M. als ihm die Kunde ward, daß 300 Konsti⸗ tutionelle in die Doͤrfer Mastorellas und Montornos eingedrun⸗ gen und Kontributionen ausgeschrieben, er ein Bataillon Infante⸗ rie und 100 Mann Kavalerte unter dem Obersten Nieolas dorthin befehligt. Das Infanterie-Bataillon ward auf die genannten Dor⸗ fer hingefuͤhrt; um jedoch den Feind zu taͤuschen, begaben sich die 100 Mann Kavalerie, mit dem Obersten Nicolas an der Spitze, uͤber Montmalo nach St. Fausto. Hier angelangt, ward der Oberst in einem Gehoͤlze und auf einer bedeutenden Anhoͤhe, ein feindliches Peloton gewahr, das er mit Ungestuͤm angreifen ließ. Die Schwie⸗ rigkeiten des Terrains waren so groß, daß die Kavalerie absitzen, und mit ihren Karabinern gegen den Feind anruͤcken mußte. Das angegriffene Peloton feuerte nur einmal ab, und streckte sofort die Waffen. 30 Mann und ein Aberst⸗Lieutenant sind in unsere Haͤnde gefallen und nach Girona gefuͤhrt. Der Feind wartete die Ankun unseres Bataillons in Mastorellas nicht ab, und gewann, nach ei⸗ nem Verluste von zwei Todten und drei Verwundeten, Zeit, sei⸗ nen Ruͤckzug anzutreten.

„Es ist kein Zweifel mehr, uͤber die Art der republikanischen Revolution in Sevilla,“ sagt das Journal des Débats; „es ist eine Regentschaft, die errichtet worden, wie wir in unserer ersten Ver⸗ sion gezeigt. Die Spanier haben also die Wahl zwischen einer Regentschaft, die den Koͤnig entthront hat, und einer Regent⸗ schaft, die ihm Freiheit und Krone wieder verschaffen will; zwi⸗ schen einer in Madrid residirenden Koͤnigl. Verwaltung, und ei⸗ nem in Kadix errichteten demokratischen Konvente; zwischen einem Grundgesetze von Ordnung, und einer Quelle von Gesetzlosigkeit Die Wahl kann keinem rechtlichen Mann schwer fallen.“

Ein Schreiben aus Girona meldet, daß man, wie es scheint, schnellen Schrittes auf Barcelona anruͤcken werde, und daß dort große Gaͤhrung herrsche. .

Gen. Rotten scheint den Becher bis zur Hefe leeren zu wollen; er hat sich nicht bloß durch die 6 nrg seiner Meinungen kompro⸗ mittirt; man beschuldigt ihn auch der furchterlichsten Grausam⸗ keiten, und unter andern der Ermordung des Bischofs von Vich. Er hat unlaͤngst die Errichtung einer Art Frei Kompagnien ver- fuͤgt. Da alle seine Unternehmungen aͤußerst druͤckend und gewalt⸗ ett sind; so werden die Bewohner aus allen Kraͤften uns hel⸗ fen, diese revolutiongiren Freibeuter zu vertilgen. 4 Ein, zum Theil von Portugiesen gebildetes, royalistisches Ar⸗

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