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weiten Ziehung, der Praͤklusion unterworfen. Demnach ist 9 Betrag derselben von. . 9765 Rthlr. — Sgr. — Pf. nach Abzug des Kours-Wer— thes von 73 pCt. fuͤr die, dem Praͤmien-Fond zu gewaäͤhren— den 27oo Rthlr. Staats⸗Schuld⸗ Scheine, von den 27 Prämien . 135 Rthlrn. 8. der 21 lervon vom 1. Jul. v. J. bis 5 K go79g Rthlr. = Sgr. — Pf.
Ende Jun. d. 2 3 76866 Rthlr. — Sgr. — Pf.
mit KJ nebst den, nach unserer Be— kanntmachung vom 17. Jan. d. J., in den hiesigen Zeitungen, von den vorigen Ziehungen ver— J 890 Mehl. 1 Sir. HF. unt 777i Rthlr. 21 Sgr. 3 Pf. zur Vertheilung an wohlthaͤtige Anstalten bestimmt worden. Wir machen dieses den Inhabern von Praͤmien-Scheinen mit der Auffoderung bekannt, die sowohl durch Zahlung bei den Regierungs-Haupt-Kassen, als im Auslande erleichterte Erhebung der Praͤmien, nach Maßgabe der Ziehungs-Listen, welche mit den hiesigen Zeitungen versendet, auch außerdem noch ausgegeben werden, fuͤr die Folge in den dazu bestimm— ten Fristen zu bewirken, damit sie sich nicht durch Nichtbeach⸗ tung derselben in Nachtheil setzen. Berlin, den 4ten Jul. 1823.
Koͤnigl. Immediat-⸗Kommission zur Vertheilung von Praͤmien
auf Staats-Schuldscheine,
(gez. Kayser. Wollny. Krause. Deputirter der Unternehmer, (gez.) W. C. Benecke.
UH. Zeit ung s⸗ Nachrichten.
. ö 686.
Paris, 1. Jul. Das Armee⸗-Bulletin des Major - gè—= néral Grafen von Guilleminot d. d. Madrid, d. 25. Jun. lautet im Auszuge, wie folgt: „Sr. K. H. dem Herzoge von Angouleme ist die Anzeige geworden, daß die Avant-Garde des Grafen Bordesoult, am igten in Utrerg eingeruͤckt ist, wo der Graf selbst am 2isten eintraf. Die Schnelligkeit sei— ner Bewegungen, in Verbindung mit denen des Grafen von Bourmont, vereitelte die Ausfuͤhrung des, von Lopez-Bannos, bei seiner Ankunft in Sevilla, entworfenen Planes, mit Villa-Campa vereint nach Kadix zu marschiren. Villa⸗Campa stand zu dem Ende bereits mit seiner Kavalerie in Utrera, zog sich aber, bei unserer Annaherung, auf Rondo zuruͤck, wo seine Truppen ihn verließen, und zum Theil mit dem Korps des Grafen Bordesoult sich vereinigten. Lopez-Bannos hat gleichzeitig Sevilla am 48ten fruͤh geraͤumt, und seine Richtung nach Huebla genommen, wo er glaubt, nach Kadix sich einschiffen zu koͤnnen. Graf Bourmont, von jenem Vor— haben unterrichtet, ließ jedoch am 19gten seine Avant-Garde, unter Befehl des General Lauriston, auf San-Lucar-da— Magos dirigiren, woselbst sie auf die feindliche Arriere⸗Garde stieß, und derselben 350 Gefangene abnahm. Unter diesen be— fanden sich ein Brigade-General und 21 andere Officiere; außerdem fielen 400 Pferde, zwei Standarten und uͤber 40 Wagen in unsere Haͤnde. General Lauriston verfolgte den Feind uͤber zwei Stunden Weges, und es waͤre ihm ein noch beträchtlicherer Verlust zugefuͤgt worden, wenn nicht unsere Pferde, die bereits 8 Spanische Lieues zuruͤckgelegt hatten, uͤbermuͤdet gewesen waͤren.
General Vallin, der mit dem General Lauriston sich ver— einigt, hat die Verfolgung des Feindes fortgesetzt, und un— term 23sten angezeigt, daß die Lopez-Bannossche Kavalerie sich in die Gebirge geworfen, um Badajoz zu gewinnen, daß er aber hoffe, den Rest jener Kolonne zu vernichten, bevor sie noch Huebla erreiche. General Bourmont laͤßt seine Truppen in Sevilla einige Tage ruhen, und wird, nach er— langter Kenntniß von dem Resultate der Unternehmung des General Vallin, dem General Bordesoult sich anschließen, dessen Avant⸗Garde am 2isten in Ferez war, und der am 23sten persoͤnlich vor Kadix einzutreffen gedachte.
Alle Berichte stimmen damit uͤberein, daß dieser Platz und die Insel Leon von allen Subsistenz-Mitteln entbloͤßt sind, daß unter den Truͤmmern der revolutionairen Armee, die etwa 7 bis ooo Mann stark sich dorthin gefluͤchtet, die 86 , eingerissen, und daß nicht die mindeste
orbereitung zu wr, nn, ,. getroffen worden.
Als Lopez-Bannos vor Sevilla sich zeigte, leisteten die Bewohner zwar einigen Widerstand; da jener jedoch im Be— sitze angemessener Streitkräfte war, und Artillerie mit sich fuͤhrte, so erpreßte er sich den Einzug, wobei von beiden Sei— ten einige Todte und Verwundete fielen. Er hat zwar eine beträchtliche Kontribution auf die Stadt ausgeschrieben; in— dessen gelang ihm nur die Erhebung von gos, 000 Fr. und einer bedeutenden Quantitat Bekleidungs-Gegenstaͤnde und
7 ihm gekommen, und haben erklaͤrt, daß die Kön. Regie sofort anerkannt sey, und daß die Bewohner sich bee wurden, alle feindliche Angriffe, mit gewaffneter Hand ruͤckzuweisen.
Ballasteros hat drei Bataillone nach Alicante gesa und mit dem Reste seiner Truppen die Richtung auf i genommen; er wird vom aten Armee-Korps lebhaft olgt.
Der Meldung des Fuͤrsten von Hohenlohe gemaͤß, ) am 19. Jun. fruͤh 4 Uhr, die Garnison von St. Se bastian so lebhaftes Feuer aus allen Batterien begonnen, daß hat glauben muͤssen, der Feind warte nur auf die Vern tung unserer Palisaden und auf eine etwanige Unordn in unseren Reihen, um einen kraͤftigen Ausfall zu unten men. Schon waren seine Kolonnen demgemäß aufgesteh begnuͤgte sich indessen am Ende nur mit einem zweistum Beschleßen der Vorstadt St. Germain, wobei ein Officier 4 Mann der Unseren verwundet wurden. ‚.
Die Deputation der Spanischen Grandezza, den He de San-Fernando y Quiroga an der Spitze, hat, gleich‘ dem sie von dem schaͤndlichen Verfahren gegen Se. Maj. Koͤnig Ferdinand in Sevilla, Kunde erhalten, alle Klassen
Spanischen Grandezza zu einer General-Junta zufamm' Spanische
rufen, von der folgende Adresse an die Königl. gentschaft beschlossen ward:
tes, in Spanien bisher unerhoͤrtes Verbrechen, bei der kos ren und verehrten Asche des heiligen und glorreichen Kön Ferdinand, gegen unseren vielgeliebten worden. Die Spanische Grandezza, die weder in den ver genen noch in den gegenwaͤrtigen Zeiten je aufgehoͤrt hat, weise ihrer Liebe und Treue fuͤr ihren Souverain an den zu legen, ist von dem brennendsten Verlangen beseelt, die abscheulichen Schandfleck, diese große Schmach, mit ih Blute zu tilgen.“
„Von so edlen Gesinnungen belebt, und den weisen alten Gesetzen treu, die gegen solchen Frevel gerichtet s halten wir uns verpflichtet, Behufs ihrer Vollziehung, die sten zu seyn, unseren Koöͤnig und Herrn mit Gefahr unse Lebens zu vertheidigen. Die Grandes von Spanien sind reit, Hab und Gut zu opfern, um das Ziel eines so eh vollen Unternehmens zu erreichen.“
H Die Durchlauchtige Regentschaft kann daher uͤber wie uͤber die Truͤmmer unseres Vermoͤgens verfuͤgen. N Ew. Durchlaucht unseren Wuͤnschen Ihren Beifall schen und alle Grandes werden wetteifern, die Ersten treue Spanier ihren Koͤnig zu retten,
Madrid, den 20sten Junius 1923. Folgen 44 Unterschriften, unter denen Damen befinden. 2. Jul. Nachrichten aus Kadix vom 20. Jun. folge, versammelten sich die Kortes am 19ten; der nam liche Aufruf ergab 10 Mitglieder, und da dlese Anzahl zur? rathung hinreichte, so ward die Sitzung eroͤffnet. Die Kot begannen mit der Erklaͤrung, daß die Regentschaft um Vaterland sich verdient gemacht habe; sie empfingen dar den Gluͤckwunsch des Magistrats von Kadix, und verw den Vorschlag mehrerer Mitglieder, Angabe der Mittel,
zur Rettung des Vaterlandes aus
cial-Kommission. Sie beschaͤftigten sich demnaͤchst mit
Gesundheits, und Approvisionnements-Maßregeln' und ern! ten, daß bei der, dem Vaterlande drohenden Gefahr, es der Zeit sey, den Artikel goß der Konstitution In! Anwendh!
zu bringen, zu welchem Ende der Gesetzgebungs⸗Ausschuß: siustragt ward, ungesaumt einen Gesetz- Entwurf zur eins ligen Aufhebung der, bei Verfolgung der Verbrechen, des rathes, und der Verschwoͤrung, vorgeschriebenen Foͤrmlihht ten vorzulegen.
„Die Koöͤnigl. Familie ward am 1gten in das Douan Gebaͤude gebracht, das ihr zum einstweiligen Aufenthalte ist.
gewiesen
Der Kriegsminister, Sancho Salvador, hat sich mit nem Rasir-Messer entleibt. In einem hinterlassenen Sch ben sagt er, daß er das viele Ungluͤck, von dem er 3 gewesen, nicht uͤberleben koͤnne; er ende seine Tage mit! Trostez nie ein Verbrechen begangen zu haben.
Die Kadixer Zeitungen, aus denen diese Details nommen, enthalten uͤbrigens die abgeschmacktesten Luͤgen il den Stand der Dinge in Madrid und in dem uͤbrigen E
nien. Privat-Briefe aus Kadix melden dagegen, daß die It
Leon nicht im Stande sey, sich zu vertheidigen; daß die e 5ooo Mann starke Garnison von Kadsr, keinen langen derstand zu leisten vermoͤge, und daß Unordnung und V zweiflung unter den Fluͤchtigen herrschen. Mehrere Staatsraͤthe, Generale und andere Off sind in Sevilla verblieben, und haben dem General Bo mont ihre Dienste angeboten; unter anderen auch der Gene Palafox. Das revolutionaire Gebaͤude ten in sich zusammen; seyn. Die Versetzung nach Kadix wird die nunmehr un
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oder in diefem en
Kampfe mit Ehren zu sterben. enth ; . n eine Rolle gespielt, oder doch zu spielen geglaubt, denn nach
sich auch sechs ei, vom beruͤchtigten Pepe an, bis zum untersten Troßbuben, be—
das Gouvernement aenwätt lagen Ferstl fen Gern . dienen.“ gegenwaͤrtigen schrecklichen Krisis, zu ersuchen, an eine e
. faͤllt und stuͤrzt aller? bald wird keine Spur davon mehr uͤbh 1
jumph-Bogen und Ehren-Pforten geschmuͤckt; Blumen—
uirlanden und Teppiche zierten die Häuser; Deputationen
er Gemeinden des Arrondissements waren zum feierlichen pfange J. K. H. herbeigekommen; am Abende war die
stadt glaͤnzend erleuchtet.
ahas, der nach Abisbal in Madrid kommandirte, ist von n Kortes zum Capitain-général von Kadix ernannt wor— = Abisbal ging am 17ten durch Mont⸗de⸗Marsan, nach es. ge chtraͤglich meldet man uͤber die Reise des Koͤniges nach Ka—⸗ f, noch Folgendes: „Die Eskorte, die den Koͤnig begleitete, hatte sfehl zum Aeußersten, auf den Fall, daß der Monarch zu kommen versuchen wolle. Man versichert, daß, als die
snstitutionelle Regentschaft dem Koͤnige die Stunde der Ab—
sse anzeigte, sie sich des Wortes Sie bediente, als sie mit jr. Maj. sprach.“ Bayonne, 26. Jun. Martinez de la Rosa, Galery d Moscoso, welche alle drei Minister-Staatssekretaire in adrid vor dem 7. Jul. waren, haben Befehl erhalten, diese auptstadt zu verlassen; der Erstere ist gestern hier ange— men. ; Girona, 25. Jun. Mina hat seine Richtung nach rida genommen. Der Marschal Moncey, der die erwartete Verstaͤrkung
halten, begiebt sich nunmehr mit seinem ganzen Armee—
„H5„Durchlauchtiger Herr! Die Spanischen Grandes hi mit dem groͤßten Schmerze vernommen, welch ein frevel
hrps nach Barcelona, das am 6ten oder 7ten Jul. in Be— genommen werden soll.
Karlsruhe, 2. Jul. Neusten Verordnungen gemaͤß, duͤrfen ndes⸗Drodukte aus dem Fuͤrstenthume Hohenzollern⸗Hechingen,
Monarchen ve gen Vorlegung der Ursprungs⸗Zeugnisse, eingefuͤhrt werden. Kasse l, 3. Jul.
Die hiesigen Zeitungen enthalten eine weit⸗ uftige Beschreibung der Festlichkeiten, mit denen der Kreis chaumburg, vom 17. bis 22. Jun., die dortige Anwesenheit Sr. H. des Kurfuͤrsten gefeiert hat. 34 Jungfrauen streuten ihm zu enndorf und Rinteln Blumen, und die Knappschaft der Schaum⸗ rger Bergwerke, hielt am Abend des 22sten, zu Nenndorf, mit p Bergleuten einen stattlichen Aufzug.
Munchen, 1. Jul. Gestern haben J. J. M. M. der Koͤnig d die Koͤnigin, mit J. J. K. K. HH. den Prinzessinnen, Nymphen⸗ rg verlassen und das Königl. Schloß zu Tegernsee wieder bezogen.
Prag, 4. Jul. An die Stelle des verdienten, und der Mehr— l der Boͤmischen Bade⸗Gaͤste aus ganz Europa, wohlbekannten tes Benedikt (Venusi) zu Ossegg, ist der Gymnasigl⸗Praͤfekt Ast⸗ un aus Kommotau, zu dieser, — wie sich die hiesige Zeitung druͤckt — lastvollen Wuͤrde gewaͤhlt worden.
Wien, 1. Jul. Der Oesterr. Beobachter theilt aus Livorno gendes mit: „Seit einiger Zeit sind wir Augenzeugen eines samen Schauspieles. Leute, die Italien vor zwei Jahren uͤber
zu seyn, als und Kopf verlassen hatten, um sich nach Spanien zu fluͤchten,
hen nun eben so eilfertig aus Spanien nach Italien. Diese
entheurer haben groͤßtentheils in der Neapolitanischen Revolu⸗
len aus ihnen ist nicht einmal Nachfrage gehalten worden. Al⸗ man weiß, daß Schrecken sich des ganzen Heeres der Karbo—⸗
chtigt hatte. Das letzte aus Barcelona angekommene Schiff hat Hbf solcher herumirrenden Neapolitanischen Abentheurer mitge⸗ cht. Sie machen von der Lage ihrer in Spanien zuruͤckgeblie— en Kampf⸗ oder vielmehr Flucht⸗Gefaͤhrten eine traurige Schil⸗ ung. Buͤrger, Advokaten, Aerzte ꝛc. mußten, sie mochten wol—⸗ oder nicht, unter der fremden liberalen Legion die Muskete zen. Einer ihrer Staabs⸗Offieiere beklagte sich daruͤber, und ielt auf oͤffentlicher Parade zur Antwort: „Wenn man das ot einer Nation ißt, die euch keins schuldig ist, muß man es Die geringste widerspenstige Bewegung wurde mit angsarbeit, wo nicht mit dem Tode bestraft. Die Spanischen ldaten geben nicht einmal zu, daß man die Fremden, Liberale . sie heißen sie nur Ausreißer, was oft zu Haͤndeln Anlaß DI.
— 2. Jul. S. K. H. der Erzherzog Franz Karl, hat auf An⸗ ung Sr. Maj, gestern seine Reise nach Galizien und der Bu⸗ bing, zur Fortsetzung der Bereisung der die Oesterreichische Mo⸗ chie bildenden Laͤnder, angetreten. — Der neue Königl. Groß— stannische Bothschafter am Kaiserl. Desterreichischen Hofe, Sir ner Wellesley, ist zu Ende voriger Woche hier angelangt.
Se,. Maj. haben Ihren vormaligen Geschaͤftstraͤger am Kön.
ansschen Hofe, Grafen v. Brunetti, zu Ihrem außerordentlichen sandten und bevollmaͤchtigten Minister bei Sr. Kathol. Maj. zu ehlen geruhet. Derselbe ist bis zur Befreiung des Koͤniges, in selben Eigenschaft bei der Regentschaft zu Madrid beglaubigt. War schau, 1. Jul. Die Johannis-Geschaͤfte in Kalisch sind hiesem Jahre nur fehr unbedeutend gewesen. Die ursach da⸗ ist wohl der allgemeine Geldmangel. Dessenungeachtet war der mmenfluß von Menschen dort ziemlich groß. Im Dorfe omnieg, im Leczycer Kreise, brannten unlaͤngst 15 Bauer⸗ höͤfte ab. Gestern und vorgestern wuͤthete hier ein starker
rm. W — Athanasius Brochoki war wegen des, an Rudzcki bten Mordes, vom Kriminal Gericht der Wojwodschaf⸗ Masovien und Kalisch, zu 2jaͤhrigem schweren Gefaͤngnisse ver⸗ eilt worden; der Verurtheilte appellirte an das Kriminal⸗Ge— der Wojwodschaften Lublin und Podlachien, und diefes hat 'das erste urtheil nicht nur nicht gemildert, sondern dem Bro⸗ „die Strafe der Enthauptung mit dem Schwerte zuerkannt. Im Dorfe Bowilno gebar am igten d. M., die qbjaͤhrige Frau dagelßhners Eichocki, ihrem Ho Jahr alten Manne, 3 Tochter, m Leben und gesund sind. Im Dorfe Rozance (Podlachten) une Frau, die selt 20 Fahren nichts als Milch, und zu Zeiten Schluck Branntwein genießt, dabei aber vollkommen gesund der harten Arbeit des Landmanns gewachsen ist. us unseren in der Wojwodschaft Krakau befindlichen Mar— 'ruüchen, hat man einen 273 Eintr. schweren Block, der zur Ba⸗
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Sem lin, 17. Jun. Nachrichten aus Bitoglia vom 4. Jun. sufolge hat es (wie die Augsburger Ag. 55 ven *r dem 26. Mai taͤglich Gefechte in Theffallen gegeben, wobei die Tuͤrken uͤberall den Kuͤrzern gezogen haben sollen. Die Griechen behaupten, daß bereits gegen 17,900 Türken an der Graͤnze Thes⸗ saltens, von Epirus an bis zum Olymp, vernichtet worden seyen. Nach Bitoglia waren wirklich Verwundete gebracht worden. Un⸗ ter den Griechen scheint wieder großer Enthustasmus zu herrschen.
Korfu, 3. Jun. Den neusten Nachrichten aus ' pones zufolge, hat sich Kolokotroni n n, n,, disponible Streitmacht der Insurgenten soll gegen 5o, o50 Mann betragen. Bis jetzt fehlte es denselben hauptsaͤchlich an Gelde; al⸗ lein dem soll jetzt einigermaßen abgeholfen werden, da von den in England gebildeten Huͤlfsvereinen, Zufluͤsse angekommen, und mehr noch versprochen sind. In diesem Augenblicke unterhandeln die Grie⸗ chen mit den Albanesern, und wenn es ihnen gelingt, die Summen, welche diese begehren, aufzutreiben, so durfte solches entscheidend fuͤr die Sache seyn. Die Sulioten halten es, auch ohne Geld, stand= haft mit ihnen, und selbst die Albaneser sind geneigter, sich zu den Griechen, als zu dem ihnen ebenfalls lockende Antraͤge machenden Pa cha von Stutgri zu schlagen. Dieser Pascha begehrte von dem Divan fuͤnf Millionen Piaster, um die Albaneser zu gewinnen; allein der Großeherr scheint nicht geneigt, oder ist Ltelleicht auch in diesem Augenblicke außer Stande, Fo viel aufzuopfern. Jussuf gh, gen, , karg , mit e . Gefolge nach Prevesa ge⸗
üchtet, woraus man schließen wi . eh r enn, ) daß er den Fall jener Festung
Lissabon, 1. Jun. Man scheint in Villa⸗Franca zwei Punkte festgesetzt zu haben: 1) zwei Kammern zu proklami— ren; und 2) eine Königliche Garde zu organisiren, die Por⸗ tugal bisher gefehlt hat.
Gestern hielten die Kortes noch eine Sitzung; viele Mit— glieder waren abwesend, aber Moura fand sich ein. Man machte daselbst aufruͤhrische Motionen; man wollte den Koͤ— nig auffodern, innerhalb 48 Stunden zuruͤckzukommen, wi—⸗ drigenfalls eine Regentschaft ernannt werden sollte; doch ward nichts entschieden.
In der Umgegend von Lissabon hat sich Alles gegen die Konstitution erklaͤrt. Die Residenz gehorcht den Befehlen, die aus Villa-Franca kommen. Die Natlonal⸗-Garde halt nur die Ordnung aufrecht; sie verhinderte den Poͤbel, das Haus des Jose da Silva Carvalho zu zerstoͤren.
Es geht das Geruͤcht, die Armee des Silveira stehe in Visen und ziehe nach Coimbra.
— 6. Jun. Seit gestern sind wir endlich so gluͤcklich, unsern Koͤnig und die Königliche Famille von Neuem zu besitzen. Die Wiederherstellung der Monarchie ist ohne Blut⸗ vergießen und fast ohne Widerstand vollendet. Die Tage des aàsten, aten und z3zten vergingen mit Unterhandlungen zwischen den verschiedenen Civil- und Militair⸗Behoͤrden; am Aten gaben die, unterm 26sten und zosten v. M., von Sr. Maj aus den Mitgliedern der Kortes ernannten Minister, ihre Dimission ein; desselben Tages sandte der Magistrat eine
Deputation an den Koͤnig, um Se. Maj. i ;
3yñ⸗ Residenz ein k Se. 3 36. ar, 2 = Ih. 1denz einz Maj. verwiesen die Depu— tation auf Ihre Proklamation vom zr. Mai (S. 7861 d. 3.) und befahlen derselben, angemessene Maßregeln gegen dle Ruhestoͤrer zu ergreifen, die diese in den Straßen der Resi⸗ denz angeheftete Proklamation, Tages zuvor noch abgerissen hatten. Se. Majestaͤt ernannten darauf das neue S. 773 nahmhaft gemachte) Ministerium, in das noch D. Gomez de Oliveira, als Minister des Inneren, trat. Die Kortes wur⸗ den durch das Gouvernement, von dem Geschehenen schrift⸗ lich in Kenntniß gesetzt. Die in der Versammlung anwesen⸗ den 61 Deputirten unterzeichneten folgende Erklaͤrung und Protestation: „Die gegenwaͤrtig als außerordentliche Kortes versammelten Repraͤsentanten des Portugiesischen Volkes, ver⸗ lassen von der vollziehenden Gewalt, und aufgegeben von der bewaffneten Macht, erklaͤren hiemit, daß sie in der Unmoͤg— lichkeit sich befinden, gegenwartig die Auftraͤge zu erfuͤllen, die sie durch ihre Vollmachten, in Betreff derjenigen Gegen⸗ staͤnde erhalten hatten, wegen welcher sie berufen waren; und da bei der Fortdauer ihrer Sitzungen, die Ehre der Nation, in der Person ihrer Repraͤsentanten, ohne Hoffnung eines gemeinsamen Nutzens, auf das Spiel gesetzt zu werden Ge— fahr lauft: so heben sie ihre Sitzungen auf, bis die perma⸗ nente Deputation, die ihre Geschaͤfte fortwährend verwalten wird, oder der Praͤsident der Kortes, die Wleder-Zusammen⸗ berufung der Deputirten fuͤr angemessen erachten wird. Sie protestiren uͤbrigens im Namen ihrer Kommittenten, gegen jede Veraͤnderung oder Modifikation der Konstitution des Jah⸗ res 1928. Im Palaste der Kortes, den Lten Jun. 1823.
Am 3ten erschien nachstehende Koͤnigliche Erklaͤrung:
F Portugiesen! An die Stelle einer Verfassung zur Stuͤtze der Monarchie, an die Stelle von Euch selbst erwaͤhlter Re— praͤsentanten, habt Ihr, unter diesem geheiligten Namen, ein Gewebe von Maximen entstehen stehen, die nur kund ge⸗ macht wurden, um die revolutionairen Grundsaͤtze zu bemaäͤn— teln, deren versteckter Zweck war, mit der regierenden Dyna— stie, die Portugiesische Monarchie aus der Welt zu schaffen. Ihr habt Repraͤsentanten auftreten sehen, die fast ohne Aus⸗ nahme, der Intrigue und der Gesetzlosigkeit ihre Ernennung zu danken hatten. Anerkannt tugendhafte Burger erlagen unter dem Drucke des Partei⸗-Geistes; die dem Könige schul— dige Treue wurde als ein Verbrechen geschildert: so wollte es das System verdorbener und exaltirter Menschen, die ihren verbrecherischen Grundsaͤtzen mit eben so vieler Hartnaͤckigkeit
meidliche Entwickelung nur um einige Tage verspaͤtet hab(stz Teles I k 22 eleskops auf der hiesigen Sternwarte bestimmt ist, die J. K. H. Madame, Herzogin von Angouleme, sind shsel herab gebracht. Sieben“ aar Pferde waren nöthig, um 34. Junius, unter unbeschrelblichem Jubel des Volkes, zuf einem? eigens dasn gebauten Wähen, vom Hf herauf Bayonne eingetroffen. Die Straßen und Plaͤtze waren fem Gebaͤude zu ziehen, das seiner Vollendung nahe ist.
Schuhwerk, woran seine Truppen gaͤnzlich Mangel litten. Nach der unge des Grafen Bordesoult theilen alle
Bewohner dortiger Gegend den Enthusiasmus der uͤbrigen
Spanier. Abgeordnete aus dem Gebirge von Ronda sind zu
als Verwegenheit folgten. Das aus solchen Grundstoffen zusammengewurfelte Werk konnte nicht von Vestand seyn, die Erfahrung verwarf es; und wenn dessen Urheber, gegen
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