1823 / 84 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 15 Jul 1823 18:00:01 GMT) scan diff

801

ner „Vermischten medielnischen Schriften“ und ei „über die Jodine und ihre h n beim kenn e nm . Fuͤr seine Verditenste ist er von des Köoniges Mäjestaͤt mit dem Rothen Adler⸗Orden Zter Klasse begnadigt worden, und hat den Kaiserl. Russ. St. Annen, und den Orden der Koͤnigl. Franz. Eh⸗ ö , , . zu Berlin, zonn, H 1 s, Petersburg und Jena, haben ihn unt die Zahl ihrer Mitglieder (ur ngen 4 s . Eine zweite Heirath hatte feine häusliche Gluͤckseligkeit erhz— het; und so fuͤhrte er, im Kreise seiner Familte innig verehrt und ellebt, hochgeachtet von dem Publikum aller Staͤnde, ein gluͤck⸗ iches Leben, das ein viel zu fruͤher Tod verkuͤrzen sollte. Seine kraͤftige Konstitution und das , ,. langer Lebensdauer, schienen auch ihm ein hohes Alter zu sichern; aber ein

organisches Uebel in seinem Inneren, hoͤchstwahrscheinlich die Folge

einer, auf der Universitaͤt uͤberstandenen Unterleib⸗ Entzündung, zer⸗ stoͤrte nur zu bald diese herrliche Natur. Schon seit Jahren war er vielfachen Unterleibs⸗Beschwerden unterworfen, und haͤufig viel leidender, als der größte Theil der vielen Patienten, die er be— suchte. Im Jahre 1921 wurden diese Beschwerden ernsthafter, und er schrieb im April in sein, mit vieler Ordnung von Jugend auf gefuͤhrtes Tagebuch: Je suis extrèémement souffrant 4am goisses et d hypocondrie physique. Un malaise dans les bas - ventre, udique le sige de mon maß auquel je ne puis apporter aucun remède. Ea vie meest à charge. Je commence à eroire, que je suis attaqueè d'un mal organique. II saut se preéparer au grand voyage! Seit dem Som⸗ mer 19822 nahm sein Uebel in einem bedenklichen Grade zu, und eine staͤgige Reise nach Leipzig zu der, von Oken auf den 25. Sept.

qusgeschriebenen Versammlung deutscher Naturforscher, konnte er

nur mit Muͤhe zuruͤcklegen. Schon vom Oktober an, ward ihm das Ausfahren unmoglich, und furchthare Schmerzen qualten hn Tag und Nacht. Strenge Diaͤt und heroische Heilmittel schten en ihm guf kurze Zeit Linderung zu bringen, aber schon im Janugr beurtheilte er seine Krankheit nur allzu richtig, indem er schrieb: Tai mis par Gerit un nouvean plan curatif, que j'ai jet sur 16 papier dans mon lit. II ne me conduira à aucun resultat favorable, parceque ma maladie n'en admet pas. Je m'impose des privations, qui me cou- tent les seules distractions et jouissances, dont je sois encore süsce- ptible, mais je le fais par une espece de respect pour les voeux de ma amille. Ce sont ma femme et tous mes bons et chers enfans quitte à regrèt, et non la vie. 6. ; Wie viel sein Geist noch in dieser Lage zu leisten vermochte das zeigte er durch seine letzte Schrift, ge . in . er r , Naͤchten dieser Zeit schrieb: „Versuch einer Wuͤrdigung des Pulses; Berlin, 1323.“ Mit vieler Laune sagt er davon selbst in der Vor⸗ rede: „Der Erlauchte Vater unsers großen Friedrich pflegte waͤh⸗ rend der Anfaͤlle vom Podagra, zu Aokuͤrzung der Zeit, und zu Beschwichtigung der Schmerzen, einen oder den andern Grenadier seiner Garde in Oel zu mahlen, und darunter zu schreiben: „binxi in doloribus.“ Aus gleichen Gruͤnden koͤnnte ich (si parva licet gomponere magnis) unter die gegenwaͤrtige Schrift setzen: „scripsi in doloribus.“ Von nun an bis zur Mitte des Jun, war sein Leben eine un— unterbrochene Reihe bald staͤrkerer bald n. Paroxismen von chmerzen. Am aten zeigten sich deutliche Spuren einer inneren Eiter⸗Durchbohrung, und von da an wichen die heftigen Schmer— zen auch nicht mehr dem Opium. Bis zum 26sten' waren seine Sinne im vollkommensten Zustande geblleben; von da an ward seine geistige Thaͤtigkeit geschwaͤcht und sein Bewußtseyn verdunkelt. In der Nacht zum 2zsten verfiel er in einen tiefen Schlaf, aus dem er erst gegen Mittag erwachte. Er sprach jedoch nicht mehr und . nur durch Zeichen kund, daß er die Umstehenden kenne und hre Wuͤnsche verstehe. So verschied er sanft um 6 Uhr Abends. Die von ihm selbst ausfuͤhrlich angeordnete Sektion hat erwie— sen, was er und die Aerzte stets als gewiß vermuthet hatten? daß sein Leiden von einer urspruͤnglich kalldsen Verhaͤrtung der Gedaͤrme herruͤhrte, die spaͤter in ein Krebsgeschwuͤr übergegangen war, und Durchwachsungen und Zerfressungen der unteren Eingeweide be— en,, kat, z h n so thatenreiches und in so vieler Hinsicht ausgezeichnetes Leben ist die beste Lobrede, die treuste Ehn lc 9 a. es spricht fuͤr sich und bedarf keines Kommentars. Nur in wenig Worten sey es erlaubt, einige Hauptzuͤge des Gemaͤldes aufzustellen . Formey verband mit viel innerer Geistigkeit einen treffenden Witz, richtige Urtheilskraft und Gelehrsamkeit, ein ausgezeichnetes Talent fuͤr das aͤußere Leben, wobei ihn seine Weltkenntuiß, Wohl⸗ redenheit und Gewandtheit kraͤftig unterstuͤtzten. Er war ein eben so guter Arzt als tuͤchtiger Geschaͤftsmann und angenehmer Gesell—⸗ schafter. Durch diese seltene Vereinigung von Talenten ward es Halich daß er in so mannigfaltigen Verhaͤltniffen wirksam seyn Von seinen Leistungen als Staats-Beamter zeugen mehrer treffliche Einrichtungen, die das allgemeine ndr nn enn 3 seinen Einfluß erhielt, z. B. die erste Gruͤndung der Vaceinations“ Institute, die Verbesserüng der Pharmakopbe, und die Mitwirkung zur verbesserten Einrichtung der mediecinischen Staats Pruͤfungen. Was er als Arzt geleistet, daruͤber mag die Stimmt von ganz Berlin und von den Tausenden sprechen, die ihm Rettung und

Gesundheit verdanken. ; fuͤr die ganze Menschheit durch

que je

se 266 sᷣ n ,. 2 er eine riften, und unter mehreren erwarb er sich das ar ' dienst, die Lehre von der Erkenntniß und He hr, r g. . dieser gefaͤhrlichen Kinderkrankheit, richtiger begruͤnd et

e men ,

Gedruckt bei Hayn.

IS O20 us

80

Was er als Mensch gewesen, das , der tiefe Gram i ner Gattin, die ihn mit treuer, an Se bstau fopferung gran. n Sorge gepflegt, die Thraͤnen seiner Kinder, seiner Freunde, = aller Derer, welche die hohe Liebenswuͤrdigkeit seiner Sttten und san seltene Herzensguͤte kannten. Die lange schmerzvolle rn heit, die groöͤßte Prufung, die Gott dem Menschen aufen kann, aber auch das gewiffeste Mittel, den Grund seines Inn i kennen zu lernen, gab daruͤber den entscheidendsten Beweis 1 unglaublichtr Sanftmuth, Ergebung und Standhaftigkeit ertrut! die unaufhoͤrlichen, oft uͤbermenschlichen, immer hoffnung sloser Leiden, und das Letzte, was er in sein Tagebuch, * seinem Tode, schrieb, war folgendes Tout ce long! en douleurs. Les nuits sont tres souffrantes, les samh'es enflent vantage, je meurs lentement. Dieu me donne une agonie, moins qa loureuse, due je nig se esperer. Quelques moments en plein . je Passe mes, journdes, toujours alitè, sont ma reeréation. De tous tes on me témoigue de l'interét.

ment resiguè!

Ham burg, 8. Jul. Amsterdam k. S. 1066 pCt., mit R besser zu lassen. Den., 2 Mon. 37 Schill. 3 zu lassen. Paris 2 Mon. 26 lassen. Bordeaux 2 Mon. pCt. Breslau 6 W.

London fk. S.

Hh. Schill,, mit Schill. besser . 6 Schill. Kopenhagen k. S. Eetge'res nu . W, ers Schill, Briefe und Geld. hg 2 B. 6 nat. Mittel Sichten begehrt. Prag!

ctik O W. 149 pCt. Augsburg 5 W. 185 pEt, Briefe? Frankfurt 6 W. nrg, w, nr Et, Bree

4 . . duisdsor 1 Mrk. 43 Schill., zu lassen. Gol 1033 Schill, zu lassen. 5 Daͤn. rd n. 1255 61 Grob Kour,. 1433 pCt. Reue 3 Stucke für voll e Schilling⸗Stuͤcke 263 u. pCt. = Piaster 28 Hirt Ahne Unisat Fein Silber , Mark m1 Schilf, * Sorten 135 Loth 5 Gran à 1 Loth 9 Gran 27 Mark 11 Schill Preußische Münze 27 Mark 5 Schill, zu lassen 3 4 e Engl. Anleihe von 1815 pr. kont. 8. . nglische Anleihe von 1822 pr kont— 855 . 833 pCt., ohn Preuß. Praͤmienscheine, à 20 Mrk. Bko. Verkaͤufer Norweg. Anleihe à 5 pCt. bẽi Gebrüder n,. Geld, und bis 833 pCt. bezahlt. Dekgl. ; und Sohn 95 pCt Geber, w gaz pFt. RNehmer— ‚. , 46 * re. 3insen 95 . 95 pCt., desg pCt. Etwas . nominell, zweite desgl 2 3 vCt., gaz Oesterr. Loose 2 100 Fl. pr. kont. 1173 schlossen, desgl. 2530 Fl. pr. kont. 99* 995 . 200 pt, begehrt; Meralliques pr. Font. 803 . 80 was abgeschlossen. Wiener Banko⸗Aktien pr. kont. 9gio pCt., p ult. August io . 9gi5 pCt., ohne Umsatz. 9 ; Russisch Engl. Anleihe von 1822 in Pfd. Sterl. 4 Den. pr. kont. 2 809. 803 pCt., Einiges umgesetzt.

Han

4 Schill,

.

844. 85 pCt.,

1 85 pC

83053 Berlin, 11. , London 3 r 8 7 , d

,,,

1466 pCt., Verkaͤufer. Paris 2 Mon.

Augsburg 2 Mon. à 1043

Mon. i

.

868 pCt. Geber, 863

st Ne 1 Loosen 2 100 Fl. pCt. Nehmen

(.

Königliche Sch auspitele. Sonnabend, 12. Jul. Im Opernhause:

spiel in 5 Abth, von F. Grill ? In F. parzer. r. Devr döni Hoftheater zu Dresden: Jar n.; als Gir a en een

Sonntag, 13. Jul. Im Opernhause: Fidelto, Over theilungen. Musik von T. van a . 1 . ier n vom Koͤnigl. Hoftheater zu Bresden: Fidelio.)

Montag, 14. Jul. Im Sch

Jul. hau spielhause: ö 5 Abth, von F von Holbein. (Hr. 6. tab rgischen Hoftheater zu Stuttgart: Graf v.

68 3 Al⸗ Wilh. Schr

Fridolin, Sch aust vom Koͤnigl. Wuͤr—⸗ Savern, als Gast⸗

e n.

Witterung.

8 o 1G 2

64 S W. Sterno ce angenehm. . 36. hell, Wolken, kühler Wim 33. 36. trüb, Wind, Regen.

89 W. Sternblicke, angenehm.

Meteorologische Beobachtung

Barometer Therm. Hygr. Wind. 9. Jul. A. 2863 7M FC Is 10. Jul. F. 89 14 927* M. 285 * 135 1129 . 96

——

11. Jul.

7. W. hell, grauer Himl., stark Thau 415 S. Sonne, Wolken, warm.

Redakteur Henn,

* 16*

Je meurs à regrèt, mais Parl.

103 pCt., 2 Me S. 37 Schill. Den. begehrt und mit Den. bes

he pCt., Mittel Sichten bzchrtet. ä n, al mar pCt. -

Silber j

pCt., pr. ult. Augu . pCt., Ein.

37 Schilli

Amsterdam 2 Mon.] 85. pCt., Geld. 4 rd sortgesetzt. Angekommen: Der Ober⸗Landesgerichts⸗-Praͤsident von Wollmann, von Magdeburg.

hi bg ereist: Se. Exc. der Wirkl. Geheime Rath und Ober⸗ dent der Provinz Brandenburg, v. Heydebreck, nach Teplitz.

Desterreichsche⸗

Die Ahnfrau, Trauer

tumstaͤnden mit dem lebhaftesten Eifer zu ihnen.

wum so eifersuͤchtiger auf

. Allgemeine

reußische Staats⸗-Zeitung.

eine Woche n

espace s est pa]

w

m t liche N achti chte n.

Kronik des Tages.

Se. Koͤnigl. Majestaͤt haben den bisherigen Landgerichts— essor Hufeland, zum Stadt-Justiz-Rathe bei dem Stadt— richte zu Breslau Allergnaͤdigst ernannt.

Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz August von Preußen

st von Rheinsberg hier eingetroffen.

Der vormalige Gräflich Stolberg-Stolbergsche Kanzlei—

Mssor Goeschel, ist zum Justiz⸗Kommissarius bei dem Land— e fe, , richte zu Erfurt, mit Anweisung seines Wohnortes in Lan— 6 pCt. bei Hamhnn

hsalza, bestellt worden.

„Der bisherige Stadt⸗-Justiz⸗Rath Heinrich August Quin— e zu Elbing ist zum Justiz-Kommissarius bei dem Ober— 3 Gnndes⸗Gerichte zu Naumburg bestellt worden.

118 pCt., Etwas abgl

Bei der am 12ten und 14ten Julius d. J. fortgesetzten ften Ziehung der Praͤmienschein Nummern zu Stagts— huld-Scheinen fielen 2 Praͤmien von 1000 Rthlrn. auf Nr. 546 und 1019853. ; 6 Praäͤmien von 500 Rthlrn. auf Nr. eg. 102, 396. 106,481. 212, 373. 246,333 und 252, 356.; (Praͤmien von 200 Rthltn. auf Nr. 12, 71. 37,311. 89, 606. Bo7. 117, o63 118,01. 1387, 150. 164,388. 168,396. 196, 1246. 767. 20, 451. 213,926. 233,225 und 233, 615. Die Ziehung

.

a 1261 pCt. Ven,

.

paris, 5. Jul. Telegraphische Depesche des Marine⸗ smmandanten zu Toulon, än den Marine⸗Minister, vom 3. Jul.:

urch eine, am 17. Jun. vollzogene Kapitulation, hat der Gou⸗

srneur von Algesiras, der, aus den Schiffen Centaure, Trident und Guerridre be . Division des Koöntre⸗Admiral des Rotours, von Spanischen Korsaren in jenen Hafen eingebrachten vier anz. Schiffe, le grand Gorneille, Irma, LEspoir und Iris ùͤberge⸗ Der Moniteur liefert folgenden Anhang der in Frankreich nochen Grandes von Spanien zur Adresse und dem Beschlusse Grandes: „Die in Frankreich befindlichen Grandes von Spa⸗ , von dem Wunsche beseelt, mit den Spanischen Grandes sich vereinigen, gesellen sich in den gegenwaͤrtigen , e richtig die edlen Gesinnungen, welche die Adresse vom 30. Mai d den Beschluß vom 20. Jun. diktirt haben, wie die unerschuͤt⸗ 5 Anhaͤnglichkeit an 36 erhabene , der Bourbons, und eßen sich demselben auf das Innigste an. . in fg rn ihre Wurde, auf die Verhaͤltnisse, die sie dadurch gestellt sind, und auf die in dieser Beziehung zen obliegenden Pflichten, beeilen sie sich, in dem Augenblicke, Spanien im ungluͤcke, det, den gegenwärtigen Anhang zu unterzeichnen. Jerselbe soll Beleg feyn ihrer Ergebenheit für den Koͤnig Ferdinand, und Beweis ihrer Liebe und ihres Vertrguens zu dem mit Weis⸗ t erfuͤllten Monarchen, der so großmuͤthig desten Befreiung trninimt, und zur Versicherung des ern,, ein en nzen feines Blutes dazu erwaͤhlt hat, der würdig ist seiner mnvollen Abkunft, der ihm uͤbertragenen großherzigen Unterneh⸗ z und des Beistandes Gottes, der Reiche erhaͤlt oder vernich⸗ paris, den zten Jul. 18253. Der Herzog v. Mahon⸗Lril⸗ n, der Fuͤrst . Chalais, der Herzog v. Narbenne⸗Lara, Graf v. Noaille; der De g v. Do udeau ville.“ Der mniteur bemerkt dabei: „Nur die in Paris und der Umgegend be⸗ dlichen Grandes von Spanien haben diesen Anhang unterzeich⸗ konnen; die entfernter⸗wohnenden theilen jedoch g die Ge⸗ nungen und werden successive ihre Beistimmung einsenden.“

und sein Souverain in Ketten sich be⸗

Stuͤck. Berlin, Dienstag den ist en Julius 1823.

Se. K. H. der Herzog von Angouleme haben unter anderen dem Herzoge v. Dino, das Kommandeur⸗Kreuz, und den K. Spa⸗ nischen Generalen v. Eroles und Romagosa, das Ritter- Kreuz des St. Ludwigs⸗Ordens; dem Obersten des Garde⸗Jaͤger⸗Regiments, Grafen d'Ärgout, das inn, dem Dbersten Salper⸗ wick, das Officier⸗Kreuz, und Sr. Durchl. dem Prinzen von Sa⸗ voyen - Carignan, das Ritter⸗Kreuz der Ehren⸗Legion verliehen.

Dem Privat- Schreiben eines Franz. Staabs⸗Offteiers, d. d. Benlosar bei Pampelona vom 25. Fun, zufolge, hat daselbst eine Spaltung zwischen den Truppen der Glaubens Armee Platz er⸗

riffen. Ein vormaliger Waffengefaͤhrte Minas, Namens Juanito, ke sich naͤmlich das Kommando der, zum Blokade⸗Korpys von Pam⸗ pelona gehörigen Freiwilligen von Navarrg verschafft; dieselben erkennen weder den Gr egshnn General d' Espagne an, der seit⸗ her sie befehligte, noch die durch den Herzog von Angouleme ge⸗ bildete Regentschaft; sie haben am St. Ferdinandstage, sich ür unabhaͤngig erklaͤrt, ihrem General erdͤffnet, daß sie nur ihre fruͤ⸗ here probisorische Juntg von Navarra anerkennen, und sodann der Kasse sich bemaͤchtigt. Zwei Arragonische Bataillons und ei⸗ nige andere sind treu geblieben. Uebrigens fahren die, drei Ba⸗ taillons ausmachenden Nayarreser fort, ihre Posten zu besetzen, und erkennen in militairischer Hinsicht den General de Gouchy an, der die Blokade befehligt. Ein Adjutant des Herzogs von An⸗ gouleme K. H. ist zur Einziehung naͤherer Kunde uͤber den Vor⸗ fall, an Ort und Stelle gesandt; wie es scheint, wird man die Sache auf sich beruhen lassen. Gegen die Franzosen haben die Abtruͤnnigen nichts einzuwenden, nur gegen den General d' Espagne.

J. K. H. Madame, Herzogin von Angouleme, ist am 27. Jun. von Bayonne nach St. Jean-de⸗Luz, und von dort nach Pau abgereist. Noch am ehsten wehten die bei der Ankunft J. K. H. in Bayonne aus allen Fenstern aufgesteckten Freudenfahnen; nur mit groͤßter Betruͤbniß uͤber das verlorne Glück der Anwesenheit J. KR. H, konnten die Bewohner die aͤußeren Zeichen ihrer, in aller Herzen wohnenden Liebe und Anhaͤnglichkeit * J. K. H. zuruͤck⸗ nehmen. Am 28sten haben Hoͤchstdieselben ihre Reise nach St. Sauveur fortgesetzt. Auf der ganzen Tour bis Pau waren von halben zu halben Stunden Ehren⸗Pforten erbaut, und die Bewoh⸗ ner der Umgegend streuten jubelnd Blumen auf den Weg.

6. Jul. Das Armee⸗Bulletin des Major - general Grafen v. Guilleminot, d. d. Madrid, den zo. Jun., lautet im Auszuge, wie folgt: „Nachdem der eig. von Angouleme in Erfahrung gebracht, daß in den 6 , rovinzen noch ziemlich zahlreiche Detaschements revolutionairer Trupyen, im Vertrauen auf die Schwierigkeit des von ihnen besetzten Terrains, ihr Wesen trieben, hatten Se. K. H. eine vereinigte Bewegung auf Asturien beschlos⸗ fen, bevor noch General Bourcke die Expedition nach Gallleien be⸗ ginnen sollte. Die Ausfuͤhrung der Befehle Sr. K. H. hat fol⸗ gende Resultate gegeben. Der General Huber, dessen Marsch auf Reynosa mit einer mobilen Kolonne schon hinreichte, das, zur Ent⸗ setzung von Santong, in der Proyinz Santander, vorgeruͤckte Cam⸗ pillosche Korps nach Asturien zuruͤckzuwerfen, stellte sich, um dem Feinde Vertrauen einzufloͤßen, als mache er eine ruͤckgaͤngige Be⸗ wegung. Campillo, der in diese Falle ging, setzte von neüem uͤber die Deba; ward aber am 21sten, von brei Kolonnen des General Huber, bei Pissues, Caza⸗Maria und Puento-Diego, gleichzeitig angegriffen, und in größter Unordnung auf diesen Fluß zurückge⸗ worfen. Nur ein Theil seines Korps konnte das jsenseitige ufer erreichen; die ubrigen wurden getoͤdtet, oder gefangen genömmen; er selbst 6 eine Wunde davon. Unsere Truppen begannen die Verfolgung des Feindes, und erreichten ihn zu verschiedenenmalen, namentlich am 235sten bei Rivas⸗Sella, und am 24sten bei Go⸗ longa; am æssten waren sie bereits bei Gijon, nachdem sie das, bei dem Uebergange uͤber die Deba, aus 1000 bis 100 Mann be⸗ standene Campillosche Korps, fast ganzlich vernichtet hatten. Zu derselben Zeit als diese Bewegung langs dem Meere hin ausge⸗ fuͤhrt wurde, und waͤhrend der Spanische General Longa, der an dem Gefecht an der Deba Theil genommen, uͤber Insiesto auf Oviedo vorruͤckte, ließ der Graf Bourcke den General d'Albignae, von Leon aus, mit dem 195ten Linien⸗Regimente, gleichfalls gegen Oviedo marschiren. Am 2isten warf diese Kolonne die feindlichen Vorposten bei Cajares; am 2asten hatte General d' Albignae, durch einen Nachtmarsch, ein Batgillon zu Campo⸗Mans in den Ruͤcken der feindlichen Stellung postirt, und griff nunmehr die Revolutio⸗ nairs zu Puento de Tieras in der Fronte an; und wiewohl diese 1600 Mann stark waren, auch die Wege durchschnitten und die Doͤrfer versperrt hatten, so wurden sie doch vollig in die Flucht geschlagen. General Palarea, der dies Korps kommandirte, zaͤhlte bei seiner Ankunft in Oviedo nur noch 3o0 Mann, mit denen er seine Richtung von dort nach Gallicien genommen. Die Generale Huber und delbignae haben sich sofort in Verbindung gesetzt, und werden, beide vereinigt, auf Lugo vorruͤcken, waͤhrend der Graf Bourcke sich über Astorga und we, , nach Leon 1636 wird. Beim Abgange der Berichte, war die Anzahl der, in diesen zwei⸗ fachen Expeditionen gewonnenen Gefangenen, noch nicht bekannt;