1823 / 86 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

817 dem dieser ihn auf dem Terreirs do Pago rettet hatte, wurde er auf dem Rocio zum überfallen, und mit Verwünschungen üͤberhaͤuft; entkam aber wie⸗ der, indem er mit Worten die Verfassung beschwor; im Herzen war er anderer Meinung, indem er 2 Regimenter umstimmte, und sie in der Nacht nach Saccavem zum Prinzen, zu stoßen bermochte. Alle Korps waren Tag und Nacht unter den Wasfen, aber die Linien Regimenter schwankend in ihrer Treue. Die Na⸗ tional ⸗Garden zeigten sich, wie man es von einem neu organisir⸗ ten Korps erwarten konnte, um die Ruhe in der Hauptstadt zu erhalten, denn selbst die Polizei zu Fuß ging zum Infanten aber, wiewohl mehrere derselben vom Handels- Kerk zu Pferde und zu Fuß, und von den Rational⸗Garden eingeholt und gefan⸗ gen zurückgebracht wurden. Es lag an einigen Minuten, und die Hauptstadt ware in der Nacht einem Heere von Raͤubern und Mördern preis gegeben worden; das Kastell St, Georg, wo viele Gefangene sich nn, war von Truppen entbloͤßt, und die Ge⸗ fangenen hatten nur noch das letzt? Thor zu erbrechen, um ihre Freiheit zu erhalten. Der Kertermeister lief nach der Stadt, u. be⸗ egnete einem Piquet von 80 Mann vom Handels⸗Korps, das sich ogleich nach dem Kastell begab. Einige Mann drangen ins Ka⸗ sicll, wurden aber entwaffnet, und shre Waffen dienten den Gefan⸗ genen, um Feuer auf das Handels⸗-Korps zu geben, von denen ein Paar Mann verwundet wurden. Endlich aber wurden die Gefan⸗ genen zur Ordnung gebracht, welche die Stadt ⸗Gefaͤngnisse zu lee⸗ ren beabsichtigten, in denen hunderte von Missethaͤtern gefangen sitzen. In der Nacht zum 1sten nahm die Wache des Königl. Palastes u. bie der Kortes, den Weg zum Prinzen Man sah die ganze Nacht hindurch Patrouillen und Adjutanten durch die Straßen eilen, und Geschuͤtz fransportiren. Sepulveda wollte noch um 7. Uhr die Er⸗ dffnung der Kortes durch 5 Kanonen verhindern; allein um Uhr wurden sie, auf Avilez Befehl, wieder zurückgeführt. Die Trupyen, welche den Tag zuvor abstelen, riefen bei ihrem Abmgrsche. „Es lebe der absolute Koͤnig u. die Königin, wir sind Koͤnigliche Truppen!“ Auf dem Campo grande angekommen, sollen sie von Sepulveda eine Belohnung gefodert haben, der sie aber durch Versprechen be⸗ wog, ihm zu folgen. Von den Milizen ging gleichfalls ein Ba⸗ taillon unter dem Grafen da Cunha zum Infanten uͤber— Das 1gte Regiment bewacht den Palast; man baut aber auf dessen Treue nicht lange. Die National ⸗Garden hielten sich 3. und Racht fuͤr die Ruhe der Hauptstadt unter Waffen; alle Kauflaͤden

waren geschlossen. 53 n 1

Berlin. Die so eben in Druck

des Bereines zur Befoͤrderung . Preußen, ether unter anderen, 5 Origingl⸗ Abhandlungen,

nämlich; Kun th, Einiges zur Geschichte des Sciden Baus und i nn ag 4 mann, Ueber die allgemeinen Erscheinun⸗ en des Verbrennens, in besonderer Beziehung auf Heizung und eleuchtung; und Weber, . die Stuben und Spar⸗Oefen der n Feilnerschen Ofen⸗Fabrik. ; bern er . 6 Die 3 zusammengetretene⸗ Allerhoöͤchst bestaͤ⸗ tigte, vaterlaͤndische Lebens⸗ Versicherungs⸗ Gesellschaft nimmt 1) Versicherungen an, auf das eigene Leben, auf das Leben eines An⸗ dern, auf zwei Leben gegen einander, auf zwei verbundene Leben; as heißt, sie nimmt waäͤhrend Lebzeiten eines Versicherten, von demfelben jlhrlich gewise Praͤmien oder, Procentz, nach Verhaͤltniß des Alters, und zahlt bei dem Tode desselben, an dessen Erben, eine nach Maßgabe der Praͤmie . Summe; ferner zahlt sie Leib⸗Renten gegen feste Geld⸗ inlagen. 2) Wer Lebens⸗Versiche⸗ rung nachsucht, hat eine desfalls vorgeschriebene Deklaration hei ber Kompagnie einzureichen. Wer das Leben eines Anderen versi⸗ chern lassen will, hat in jener Deklaration auszudrucken, daß er an hem Leben desfelben ein Interesse habe; das heißt, daß er durch dessen Tod in Nachtheil an Foderung, Einkommen, Erbschaft oder unter einem andern Titel gerathen koͤnne. Bei Versicherung auf, zwei Lehen gegen einander, oder auf zwei miteinander verbundene Leben zu Gunsten des Ueberlebenden, mnüssen die Deklarationen beidersei⸗ tig beigebracht werden, J Die Prämien werden nie hoͤher, als im ersten Jahre des Abschlusses, und sollte der Versicherte auch erkran⸗ ken; die Kompagnie kann keine einmal abgeschlossene Police auf⸗ heben; der Versicherte kann austreten, wann er will; die Kompagnie kauft seine Police wieder an sich, wenn er es wuͤnscht, und befolgt bei dieser Seguůn sfaunß und desfallsiger Verstaͤn digung, die von ihr angenommenen liberalen Grundsaͤtze. H Eine Holice ist ungültig, wenn sie unrichtige Alters; Anzeige, Verheimlichung einer Krankheit oder dergleichen Betrüͤgliches enthaͤlt; ferner eine gewaltsame Veranlassung des Todes eines Versicherten, durch Denjenigen verursacht worden, zu dessen Besten die Versicherung geschah; ferner, wenn der Ver icherte durch Selbstmord mit Be⸗ wußtseyn, oder durch Duell sein Leben verliert; ferner, wenn ein Versicherter durch die Hand der Gerechtigkeit stirbt. Fuͤr Seerei⸗ sen und Kriegsdienste muß eine besondere Verstaͤndigung siattfin⸗ den. 5) Wer sich eine Leibrente durch Geld⸗Einlage sichern will, hat die foͤrmliche Cession des einzulegenden Kapitals auszusprechen, und erhält dann die Rente jahrlich bis zu seinem Tode. 6) Es werden auch jährliche Geld- Einlagen angenommen, um nach ge⸗ wissen Jahren eine Rente zu genießen. Bie Tarife und Tabellen, so wie die Rufe nns ein mr e n e., ,, ,. die Lebens⸗ Versicherung, werden die Anwendung naͤher erlautern. ö Zu Karden spielte unlaͤngst der gäaͤhrige Sohn des Briefboten, am Mmes⸗ ufer mit einem Kahne, und siteß ihn ab, ohne ihn nachher wieder erreichen zu konnen. Besorgt, wegen ei⸗ ner desfallsigen icht ns, . der Knabe dem Nachen nach, gerieth aber in die Tiefe und versank. Au das Geschrei eini⸗ ger Kinder eilte fein 13saͤhriger Bruder und kurz darauf sein Va⸗ ler zu Hälfe. Der Bruder sprang in den Fluß und ergriff den Kleinen glücklich, aber beide gingen unter, Mittlerweile sprang der Vater beiden nach, aber er versank ebenfalls. Wahrend dieser Zeit hatten sich viele Menschen am lfer versammelt unter ihnen der Mauer⸗Geselle Nitter; er stuͤrzte sich dem verschwun⸗ denen Vater nach und ergriff ihn glücklich; aber beide zog es un⸗ aufhaltsam hinab in die allen Umstehenden immer furchtbarer wer⸗ dende Tiefe. Vier Personen waren von dem unerbittlichen Ele⸗

mente für jmmer und ewig verschlungen, und das Jammergeschrei

von der Volkswuth ge⸗ weitenmale vom Volke

a n d. erschienene dritte Lieferung des Gewerbfleißes in

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Bedruckt hei Hayn.

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der Angehörigen fuͤllte die Läfte da trat ein siarker und kühn Mann, Huͤnten ist 6 Name, an das fer, und obgleich seit zem erst von einer schweren Krankheit genesen, stuͤrzte er mit fei Muthe und mit kalter Verachtung der ihn offenbar bedrohen Todes⸗-Gefahr, den Versunkenen nach, ergriff den Ritter und ; ihn sammt den beiden Knaben und ihrem Vater, welche sich; noch krampfhaft gefaßt hielten, lebend wieder an das ufer.

Auf dem Rheine passirten im Junius zu Thal 4 und zu Berg 27g Fahrzeuge, unter dtesen waren viele Käahne ö Kirschen, welche aus der hiesigen Gegend nach Köln, Dusseldorf gebracht wurden. Auf der . passirten zu Thal 202, Berge 131 Fahrzeuge, auf denen sich unter andern 331 Fuder W befanden. ;

Marienwerder, 1. Jul. Die haͤufigen Gewitter und ö gel⸗Schauer haben hin und wieder mehr oder minder traͤchtlichen Schaden verursacht. Unter andern traf bei einem tigen Gewitter, der Blitz, am 14. Jun, um Mittags-Zeit, das sige Regierungs⸗Gebaude, inden er von einem Giebel desselben Wetter- Fahne zum Theil herunter schlug, hierauf das Dach hess digte und in zwei Zimmern die Fenster und eine Thuͤr zerschn terte. In dem einen am meisten beschaͤdigten Arůbeits⸗-Zimmer Kalkulatur, war Niemand mehr anwesend. In der ebenfalls Blitz getroffenen Wohnung des Boten⸗Meisters, blieben er! seine Familie unbeschaͤdigt. Auch zuͤndete der Blitzstrahl nicht, wol er das Metall, welches er beruͤhrte, geschmolzen hatte.

Das plbtzliche Anschwellen der Weichsel, in Folge eines stan

Regens, verursachte das Losreißen mehrerer, aus Polen die Wel sel herabkommenden Holztriften, welche mit solcher Gewalt ge die in der Naͤhe von hier Belegene Schiff⸗Bruͤcke geworfen nm den, daß mehrere Pontons von ihren Ankern gerissen und si beschaͤdigt wurden. Die dadurch auf einige Zeit unterbrochene n munikation mit dem jenseitigen Ufer ist schon wieder hergestcl Mayen (Reg. Bez. Koblenz). Die aus ungefaͤhr 190 kath Bewohnern bestehende Gemeinde Lonnig besitzt gan, betraͤchtlij oͤden Distrtet, zu dessen Urbarmachung sich Niemand verstehen, auch Niemand kaufen oder pachten wollte. Der Schdͤffe S aber, ein thaͤtiger und besonnener Landwirth, dem das Bese sei Gemeinde am Herzen liegt, ließ durch die Gemeinde- Bewoh diesen Distrikt umackern und mit Esparsetten⸗Klee besaͤen, n er die Auslagen aus eigenen Mitteln vorschoß. Im gegenwaͤrt Fruͤhjahre war dieser Klee schon so weit gediehen, daß der gedg Distrikt in 12 Loose getheilt, auf 5 Jahre verpachtet werden kon und der Gemeinde nunmehr, außer dem Betrag von 9 Rthlrn. 22 4 Pf. füͤr den Ankauf des Sagmens, eine jaͤhrliche Rente 39 Rthlrn. 12 Sgr. zusichert, Wie viel tausend ahnliche Mot Landes moͤgen auf gleiche Weise nur eines umsichtigen Scho warten, um ihren Besitzern Nutzen und Ertrag zu gewaͤhren! Stralsund. Auf den im Jun. gehaltenen Remonte⸗Mi ten ward eine nicht unbedeutende Anzahl brauchbarer Pferde! handelt. Die von den Gestuͤt⸗Hengsten gefallenen Fuͤllen sind!

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Berlin, 16. Jul. Land⸗Frachtsaͤtze, zu welchen, nach An

der Schaffner, verladen worden. Der Etur, nach Aachen 4. Nth Breslau 13 Rthlr.; Danzig 3 Rthlr.; Duͤsseldorf 4. Rthlr.; bing 4 Rthlr.; Frankfurt 4. M. 35 Rthlr.; Frankfurt a. d. Rthlr.; Gr. Glogau 13 Rthlr.; Halle 1 Rthlr.; Hamburg Golde) 2 Rthlr.; Koͤnigsberg 5 Rthlr.; Konitz 33 Rthlr.; Kot

1 Rthüir.; Krossen 3 Rthlr.; Leipzig 147 Rthlr.; Liegnitz 13 Rth Luͤbeck (in Golde) 2 Rthlr; Magdeburg 173 Rthlr.; Marien wen 3 Rthlr; Nürnberg 33 Rthlr.; Posen 13 Rthlr.; Prag 3 Rth

Reichenbach 13 Rthlr.; Rostock (in Golde) 27 Rthlr.; Starg 1 Rthlr.; Stettin 1 Rthlr.; Stolpe 2 Rthlr; Stralsund Golde) 25 RNthlr.; Warschau 6 Rthlr.; Wien 6 Rthlr. .

Königliche Schausptkele.

Donnerstag, 27. Jul. Im Opernhause: Der Unschuldige viel leiden, Lustspiel in 3 Abtheilungen, nach dem Franzdsist bearbeitet von Th. Hell. (Hr. Devrient, vom Koͤnigl. Hofthen zu Dresden: Stiller) Hierauf: Der Bethlehemitische Kinderm; Lusfsspiel in 2 Abtheilungen, von L. Geyer. Und: Die beiden letz, Lustsp. in 1 Uufzuge. (Hr. Devrient aus Dresden: Schw als letzte Gastrolle.) .

Freitag, 13. Jül. Im Opernhause: Das unterbrochene Mhh Fest, heroisches Singspiel in 2 Abtheilungen, mit Tanz, von her. Musik vom Ritter Winter. Neu einstudirt.)

Sonnabend, 19. Jul. Kein Schauspiel.

Sonntag, 30. Jul. Im Opernhause. Die Zauberflöte, gh Oper in 2 Abtheilüngen, von Schikaneder. Musik von Mo 3 Wilh. Schroder, vom Koͤnigl. Hoftheater zu Dresden: mina. 3

In Charlottenburg: Die Drillinge, Lustspiel in 4 Abtheil gen. (Hr. Maurer, vom Königl. Hoftheater zu Stuttgart: Fel nand.) Hierauf, auf ö Ich irre mich nie, oder der R ber⸗Hauptmann, Lustsptel in 1 Aufzuge, von K. Lebruͤn.

Meteorolog i sche Beobachtungen.

Barometer Therm. Hygr. Wind. Witterung. A. ess VM 1I5z5s 778 S. W. strüb, Gew, Reg, schh F. 287 3 trüb, lau.

M. e838? 1“ strüb, Regen, warm. A. 995 O“ sternhell, lau.

F. 7 22 I TTC1237 trüb, dunstig, J M. 27 a1. 1677 Sonnenbl, warmer W

S. 779. Art. London ist bei der Importation aus Flandern Jahre 1m st. Zan, g40 die Summe von 32,950 Pfd., und h. ale der Finporkation vom Jahre 1922 st, 1466235, 170 die Sul 193235, 170 zu lesen. S. geg. Art. Stockholm, mu ß das Wort „sind“ wegfallen. S. *

rier l. Eon voti. S. Gi0. Z. 1. st.

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bei ließ „vor.“ Redalteur He

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Art. Kadir, Zeile 2. si. f

Allgemeine

sreußische Staats -Zeitung.

g6kes Stück. Berlin, Sonnabend den igten Julius 1823.

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestaͤt der Koöͤnig haben dem Posthalter zu Koͤ— gsberg in der Neumark, Buͤrger Loth dem Steuer⸗Auf⸗ her Stephan zu Hainau im Reg. Bez. Liegnitz; dem egemeiser Vogelsang zu Hufenbruch in der Forst⸗Inspek⸗ bn Lanbsberg an der Warthe; dem als Wallmeister zu Eh— nbreitstein fungirenden Unter-Officier Dittrich von der jsten Infanterie⸗Regiments-Garnison⸗Kompagniez dem Un⸗ é⸗Offieier Nußhslz von der 7ten Pionnler-Abtheilung, d dem Kantor und Schullehrer Busch zu Nelben im Reg. ß. Merseburg, das Allgemeine Ehrenzeichen zweiter Klasse verleihen geruhet.

Seine Königl. Majestaͤt haben den bisherigen Ober— ndesgerichts-⸗Rath Freiherrn v. Gärtner zu Halberstadt, m Geheimen Ober⸗-Tribunals-Rathe zu ernennen geruhet.

Des Koͤniges Majestaͤt haben dem Post-Direktor, Dr. ürnberger in Sorau, das Praͤdikat als Hofrath beizule— n und das Patent fuͤr ihn Allerhoͤchst Selbst zu vollziehen

luhet.

der Remonte⸗Kommission vorzugsweise gekauft, wodurch der Nu

der wohlthaͤtigen Gestuͤt⸗ Einrichtung sich aufs Neue bewaͤhrt⸗ endigten 5Hten Ziehung der Praͤmienschein-⸗Nummern zu

Bei der am 17ten fortgesetzten und am 18. Jul. d. J.

staats-Schuldscheinen, fiel 2 Praͤmie von 2000 Rthlrn. auf r. 288,996; 2 Praͤmien von 1000 Rthlrn. auf Nr. 16,570 198,874; 8 Praͤmien von 500 Rthlrn. auf Nr. 132. „683. 21, 644. 29, 174. 138, 521. 195,900. 210,752 und 275,958; Praͤmien von Loo Rthlrn. auf Nr. 19, g65. 26,567. 65,091. „big. Go, Bo. 107, 299. 141,298. 215,914 und 29a, 02g.

Angekommen: Der Wirkl. Geheime Rath und Ober⸗ . des Großherzogthums Posen, Zerboni di Sposetti, mn Posen.

Äbgereist: Der Ober⸗Landesgerichts⸗Praͤsident von Groll⸗ ann, nach Magdeburg.

E 3eitung s⸗Nachrichten.

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Paris, 10. Jul. Der, Sr. K. H. dem Herzoge von Angou⸗ mne als Koͤnigl. Civil⸗Kommissarius attachirte Staats- Rath von uurtignae, ist zuruͤckberufen und zum Staats⸗Minister und Mit⸗ sche des Geheimen Rathes ernannt worden. Eine Koͤnigl. Ver⸗ duung vom 23. Jun. publicirt die, zwischen Frankreich und den

treinigten Amerikanischen Staaten, unterm 24. Jun. 1822, ab⸗

schlossene, und am H. Nov. desselben Jahres ratificirte Schiffahrt⸗ d Handels⸗Konvention.

In der, vom Koͤniglich Spanischen außerordentlichen Ge⸗ ndten, Herzoge von San⸗-Carlos, bei Ueberreichung seines Be⸗ aubigung-Schreibens, an Se. Maj. gerichteten Rede, sagte der⸗ lbe unter andern: „Das Ungluͤck meines Koͤniges und seiner nzen erhabenen Familie hat sich in der letzten Zeit noch erhoͤhet.

seruhen Ew. Maj. Ihre hochherzigen Unterstuͤtzungen fortzusetzen, in erein mit den Absichten und Wuͤnschen Ihrer erhabenen Ver⸗

ndeten, die bereits der Regentschaft so vieles Mitgefuͤhl bewie⸗ n haben. Helfen Sie ihr zur Wiedererlangung ihres ungluͤckli⸗ en Monarchen, mit derselben Großmuth, wie Sie begonnen. Die lmuͤthige Spanische Nation verdient es.“ Se, Maj. erwie⸗ ften dem Herzoge: „Ich bin sehr geruͤhrt von den Gesinnungen, (Sie im Namen der Spanischen Regentschaft mir zu erkennen geben. folge ihr in ihren Arbeiten mit dem Interesse, das zaͤrtliche Kinder ößen, welche die Angelegenheiten ihres durch Krankheit e la. llten en Vaters leiten. Gott hat bisher Ihre gerechte Sache zu htbarlich beschuͤtzt, um nicht hoffen zu koͤnnen, daß er ferner sei⸗ n allmaͤchtigen Beistand ihr verleihen werde. Was mich betrifft, bin ich, im Vertrauen auf die Lauterkeit meiner Absichten und das Einverstaͤndniß meiner Alliirten, fest entschlossen, die 9. nicht eher niederzulegen, als bis Spaniens Gluck, die Freiheit nes Köͤniges und die Ruhe Europa's wiederhergestellt sind, wel⸗ letzte durch die Unruhen in Ihrem Vaterlande bedroht war.“

In der Antwort der Regenischaft auf das, an dieselbe, vom

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Staats-Minister v. Martignae gerichtete Abschied⸗Schreiben heißt es unter andern:

„Die Regentschaft hegte den Wunsch, die von Ew. ihr gelei— steten wichtigen Dienste, wuͤrdig zu belohnen, sie schmeichelte sich aber, daß nichts Ihnen angenehmer seyn werde, als aus ihren Haͤnden, das Bilöniß Sr. Kathol. Maj. und das Großkreuz des ausgezeichneten Königl. Ordens Karls III. zu empfangen, wodurch dieselbe Sie mit Vergnuͤgen gewissermaßen der Spanischen Nation einverleibt sieht.“ ;

Eine telegraphische Depesche aus Brest vom 8. Jul. berichtet: „Ein am 20. Mai von Martinique abgegangenes Geschwader von 57 Segeln, unter Eskorte der Fregatte Rercide, der Korvette 1E Färie und der Brigg le Caricus, ist in den Hafen von Brest einge⸗ faufen.“ Eine anderweite telegraphische Depesche meldet, daß die Fregatte la Cybele, am 7ten, die Span. Brigg 1. Neptune, in den Hafen von Brest aufgebracht, und durch den Contre⸗Admiral Ha⸗ melin am 22. Jun. die Nachricht erhalten habe, daß die Spani⸗ schen Minister den Kortes ihre Dimissionen eingereicht haͤtten, der Finanz⸗Minister aber fluͤchtig geworden sey.

Se. K. H. der Herzog von Glocester ist unter dem Namen ei⸗ nes Grafen von Cannaught, am 5. Jul. in Calais gelandet, um sich nach den Niederlanden zu begeben.

21. Jul. Gestern überreichte der außerordentliche Gesandte und bevollmaͤchtigte Minister Sr. Maj. des Koͤniges von Portugal und Algarbien, sein Kreditiv in öffentlicher Audienz

Armee⸗Bulletin des Major -geéndral Grafen v. Guilleminot, d. d. Madrid, den 5. Jul.: „Der Marschal de camp, Hubert meldet Sr. K. H. dem Herzoge von Augouleme, seinen am 27. Jun. er⸗ folgten Einzug in Oviedo, und berichtet uber ein, am 25sten jenseit Aviles stattgehabtes Gefecht. Der Eskadron⸗Chef Beaumetz, vom Iten Husaren⸗-Regimente, welcher unmittelbar nach der Ankunft des Generals Hubert in Gijon, mit 90 Mann Kavalerie und zwei Kompagnien Infanterie, den Weg nach Aviles genommen, kain daselbst in dem Augenblicke an, als die Arriere⸗Garde Campillo's so eben die Stadt verlassen hatte, um auf Mures sich zuruͤckzuzie⸗ hen. Er erreichte sie bei dem Fort Saint-Jean; der Feind bildete sich en carrè, und suchte sich unter den Schutz des Forts hin zu manoeuvriren; der lebhafte Angriff unserer Truppen durchbrach je⸗ doch seine Reihen, und jagte ihn nach allen Richtungen in die Flucht. Der Eskadron⸗Chef Beaumetz detaschirte sofort einen Theil seiner Kavalerie nach Saint-Jean, wo dieselbe mit den Fluͤchtlin⸗ gen zugleich eintraf; die 5o Mann starke Garnison stuͤrzte sich in eine Barke, und suchte das Weite; ein auf dieselbe gerichtetes Feuer setzte sie aber auf den Strand, so daß nur 10 Mann sich zu retten vermochten. Das Resultat dieses Gefechtes sind 70 Ge⸗ fangene, viele Getodtete, vier Kanonen, eine Menge Gewehre und Bagage⸗Wagen, und die Vollendung der Niederlage des Campillo⸗ schen Korps, das bei der Ankunft hinter Nallon kaum noch 200 Mann zahlte. Der Spanische General Longa ließ nach seiner Ankunft zu Insiesto, zu gleicher Zeit am 25sten zwei revolutionaire Banden angreifen, wovon die eine in der Gegend von Campo de Caso, die andere gegen Oviedo hin Posto gefaßt hatte; beide wur⸗ den vernichtet und der Anfuͤhrer der einen, Bernard Alvares, er⸗ gab sich. Ein Theil der Truppen des Generals Hubert war am Itzsten in Oviedo; er selbst verweilte an diesem Tage zu Gijon, um die in den Gebirgen zerstreute feindliche Mannschaft zu ver—⸗ folgen, und die in großer Anzahl sich stellenden Campilloschen Sol⸗ daten zu sammeln; derselbe bemaͤchtigte sich überdies mehrerer, mit Waffen und Lebensmitteln beladener Schiffe, die fuͤr die vom Feinde besetzten Plaͤtze bestimmt waren und in den Asturischen Haͤfen sich gefunden hatten. Am 27 sten ward der General bei seinem Ein⸗ zuge in Oviedo, von der ihm entgegen gegangenen ganzen Beyvdl= kerung der Stadt, mit lautem Jubel empfangen. Der Graf Molitor hat Sr. K. H. angezeigt, daß die Spitze des Lten Armee⸗ Korps am zosten zu Monfoͤrte, vor Alteante, und zu Elche, an⸗ derthalb Tage-Maͤrsche von Murcia, sich befunden, wohin der Graf, zur Verfolgung der Ballasterosschen Truppen, seine Rich⸗ tung nimmt.“

Der Moniteur enthaͤlt das Protokoll über den, am 10. Jul, von Seiten des Königlichen Finanz⸗Ministeriums, in der vorge⸗ schriebenen Form erfölgten Zuschlag, der im großen Buche der Staatsschulden eingeträgenen 5 pet, konsolidtrten dem Königl. Schatze gehörigen 5,1445616 Fr. Renten an die Gebruͤder Roth⸗ schild, fuͤr die Plus⸗Submission von 89 Fr. 55 Cent.

Der Et-⸗Minister der Spanischen Kortes, Martinez de la Rosa, ist am Ften in Bordeaur eingetroffen und begiebt sich nach Italien.

Ein am 1. Ful. aus St. Sebasttan entkommener Beamter des

Mi fegt aus, daß die Haͤuser und Magazine daselbst taglich von der Garnison geplündert werden, u. daß diese den Befehlen des Gouverneurs und der ubrigen Chefs nicht langer nachkommen, fondern nur lediglich ibren ünter Offickeren gebor= chen will. Bie in der Stadt zuruͤckgebliebenen Bewohner und die Soldaten werden uber den Stand der Dinge in Spanien in der groͤßten Unkunde erhalten.

Die Kanonier Schaluppe „la Bresanne,“ hat ein Spanisches

dortigen Militair⸗Hospitals