1823 / 99 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 19 Aug 1823 18:00:01 GMT) scan diff

945 ugreichen Rheinwein⸗Liedes, auf dem hiesigen Kirchplatze, eine 6. mit Blumen⸗Gewinden geschmuͤckte Königs ⸗-Linde gepflanzt. Als sie stand, und uͤber die versammelte Menge hoch emporragte, hielt ein Lehrer des hiesigen Gymngsiums eine gehaltvolle Rede; nach deren Beendigung brachte der Bürgermeister, Sr. Maj. dem Könige ein lautes Hoch aus, und der Jubel des einstimmenden Volkes, und der Donner des Geschuͤtzes hallten wieder in den deut⸗ schen Bergen und in allen deutschen Herzen. Ein freies Vogel⸗ schießen und ein vergnugter Ball beschlossen den glücklichen Festiag. Du sseldorf. Im vor. J. sind auf die Gemeinde⸗Kasse des hiesigen Verwaltungs Bezirks 9a„„o3 Rthlr., uͤbernommen, und der weit großere Theil dieses Betrages (75,636 Rthlr.) auf Schulen verwandt worden, und zwar 29. 393 Rthlr. auf Schulbauten, 36/429 Rihlr. als Besoldungs- Zulage für die Lehrer und das Uchrige andern Schulbedürfnissen. Auf Kirchen und Kirchendiener ist mit⸗ tels gemeinsamer Beitraͤge wohl mehr noch, als auf Schulen ver⸗ wendet worden, allein da dieses in den Kirchen⸗Gemeinden mittels Umlage auf die Pfarrgenossen, oder mittels freiwilliger Gaben auf⸗ gebracht worden ist: so kann es in den Gemeinde⸗Rechnungen nicht vorkommen. Doch auch auf die Schulen ist mittels gemeinsamer Opfer noch viel verwandt worden, was die Gemeinde ⸗Rechnun⸗

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1. ö 2. ( Betrag der darauf Von igiß bis 1822 einschließlich sind hierauf abgelegt oder hezahlt naͤmlich a) zinsbare, b) un⸗ a) zinsbare, b) un⸗ 63 zinsbare Schulden, zinsbare Schulden,

vor 1916 geleisteten und seirerkf⸗ festge⸗ setzten Schulden,

naͤmlich

en nicht nachweisen. So haben unter andern viele Gemen ie ihnen angewiesenen Vergütungen fuͤr Truppen⸗Verpflegun, aus den Kriegs-Jahren, zu Schul⸗Bauten bestimmt. Das M ist in den aͤlteren am rechten Rhein Ufer gelegenen Kreisen des Verwaltungs Bezirkes, in welchen der Sinn fuͤr Schulverh. rung schon langere Zeit angeregt war, geschehen. Mit Gn steht jedoch zu hoffen, daß die am linken Rhein-Ufer gelegn und die vom ehemal. Klevischen Regierungs⸗-Bezirke der hie Regierung uͤberwiesenen Kreise, nicht lange nachstehen werden. In den aͤlteren Kreisen des hiesigen Reg. Bez. sind Jahre 12816 bis 2921, fuͤr die Schulen, auf die Gemeinde⸗a 315,945 Rthlr. übernommen worden. Fast in allen Schulen

der Unterricht zweckmaͤßiger geworden, die oͤffentliche Erzieh

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Allgemeine

srenßische Staats ⸗-Zeitung.

.

hat eine bessere Richtung genommen, die religieuse Bildung

nicht mehr unbegchtet, und das, unter der Fremd⸗Herrschaft ges

Verhaͤltniß zwischen Pfarrer und Lehrer ist uͤberall wieder r gestellt, so daß Beide zwar zu einem Zwecke, jedoch der Eint Andern untergeordnet, wirken.

Um den Fortgang des Tilgungs⸗Geschaͤftes der Gem

Schulden beurtheilen zu konnen, dient nachstehende Uehersich⸗

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Durch Vergleiche mit den Glaͤubigern ; , . hat sich nach 2 und . s uͤberhaupt ver⸗ 1822 noch w

a) an Kapital, . an Zinsen, mindert un Schuld

chruckstaͤn dige3insen 9 ruͤckstaͤndige3zinsen

Rthlr. Sgr. Pf. Rthlr. Sgr. Pf.

36,8352

20,800 26, 087 13,060 2 360* 22,693 21/974 21,754 . 28, 184 28, 050

2 do

123,576 77,659 Sch J48 74/255

464,274

244 / 63 45,9090

177,648

522, 223

45 1.11 8

701,100

4155, 305

62,64

* 2 Summa J 3,949,512 24 1a ] 5,762

Duͤsseldorf Elberfeld Lennep Solingen Essen Neuß. Krefeld. Gladbach . Grevenbroich Dinslaken Rees. . Geldern Kempen... Rheinberg

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Es ergiebt sich daraus, daß auf die, im J. 181ß, von der K. Regierung vorgefundene Schuldenmasse von beinahe 4 Millionen Rthlr., am Ende d. J. 1822, bereits 566,755 Rthlr. abgetragen waren. Die in Folge des Gesetzes vom 7. Maͤrz ernannten Schulden⸗Tilgungs⸗Kommissionen auf der linken Rheinseite sind erst seit a gaz in voller Thaͤtigkeit, und am Schlusse d. J. wird vie Schuldenmasse bis auf 3 Millionen heruntergebracht seyn; von den 195 Buͤrgermeistereien des hies. Verwalt. Bezirkes sind nur 21 ganz schuldenfrei. Am Schlusse d. J. werden indessen mehrere Gemeinden als schuldenfrei aufgefuͤhrt werden konnen.

Königsberg in Pr. Zu Allenburg erhielten am 3ten Aug., go Arme, die lange im Heere gedient hatten, und beduͤrftige Sol⸗ daten⸗Witwen, eine durch freiwillige Spenden zusammengebrachte Unterstuͤtzung. Zu Sensburg ward am naͤmlichen Tage das Schulhaus eingeweiht, zu dem am 3. Aug. v. J. der Grundstein gelegt worden war. .

Zu Insterburg feierte der Kriminal⸗Direktor, Justiz⸗Kommis⸗ sions⸗Rath Flottwell, am 24. Jul. sein §ojaͤhriges Amts-Jubilaͤum. Unter vielen Anerkenntnissen seiner Berufstreue und langjaͤhrigen redlichen Amtsführung, war ihm der Rothe Adler⸗ Orden zter Klasse, mit den ihn Se. Maj. beehrt hatten, das belohnendste.

Im verflossenen Winter⸗Semester hatten auf hiesiger Akade⸗ mie, die Studiosen Friedr. Reinhard Heinel aus West⸗Preußen, und Kaufmann Lehrs aus Ost-⸗Preußen, Ersterer im Novemher pr. und Letzterer im Maͤrz e, von der philosophischen Fakultaͤt den Doktor⸗Grad erlangt.

13822

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Wech sel⸗ Geld⸗ und Fonds⸗Kourse.

Hamburg, 12. Aug. Amsterdam k. S. 1055 pCt., 2 Mon. 106 pCt., mit z besser zu lassen. London k. S. 37 Schill. 6 Den 2 Mon. 37 Schill. 3 Den., Briefe. Paris 2 Mon. 2533 Schill,, begehrt und 25 Schill. zu machen. Bordeaux 2 Mon. 2613 Schill. Kopenhagen k. S. 243 pCt. Breslau 6 W. or Schill,, 2 Mon. zu 40. Schill. begehrt. Wien in effectir 6 W. a6 pCt., Briefe. Prag in effectiv 6 W. 1483 pCt. Augs⸗ burg 5 W. 14833 pCt., 2 Mon. zum not. Kours begehrt. Frank⸗ furt 6 W. 1495 pCt., 2 Mon. zum notirten Kours zu lassen. St. Petersburg 2 Mon. 833 Schill., Briefe. Diskonto 4 pCt.

Louisd'or 1 Mrk. 43 Schill., zu lassen. Holl. Dukaten, neue fehlen. Gold al inareo 1035. 5 Schill,, zu lassen. Daͤn. Grob Kour, 145 pCt. Hamb. Grob Kour. 1353 pCt. Neue

tuͤcke fuͤr voll zot pCt. 2 Schilling⸗Stuͤcke 23 u. 263 pCt. Piaster ⸗3 Mrk. 3 Schill,, wenig Umsatz. Fein Silber 27 Mark 11 Schill, Silber in Sorten 13 Loth 5 Gran à 14 Loth . Mark 21 Schill., Preuß. Muͤnze 7 Mark 6 Schill,

Preuß. Engl. Anleihe von 1g18 pr. kont. 85 851 pCt. ug . 33 65 ir gn g 86 . Erb nn!

1822 pr., kont. 8345 843 pCt., au on. 843 pCt., Etwas gemacht. . 6 83 8st

Preuß. Praͤmien⸗Scheine kont. 210 Mrk. Bko, nominell.

Norweg. Anleihe 2 6 pCt. bei Gebruͤder Benecke 8, 7 pCt.,

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Rthlr.

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R Q 56, 835 29,08 55/595 bꝛ /o 51, 899 Ho es!; 191,433

15.259 149/086 477955 385/720

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Amtliche Nachrichten.

Rr on ik des Tage g.

Seine Majestaͤt der Koͤnig haben dem Kriminal-Direktor twell zu Insterburg, den Rothen Adler-Orden dritter e, und dem Stadtrichter Peter zu Rosenberg in West— ßen, das Allgemeine Ehrenzeichen erster Klasse zu ver— n geruhet. Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Karl von Preußen

n Dobberan, und e ö Se. Durchlaucht der General-Major, Prinz Friedrich

Ende Decemh .

Hessen-Kassel, von Leipzig hier eingetroffen.

Der ꝛc. Isaak Preston zu JYarmouth ist, mit Beilegung Titels als Vice-Konsul, zum Preußischen Handels-Agen⸗

fir jenen Ort und dessen Umgebungen. ernannt worden.

Angekommen: Se Excellenz der General-Lieutenant, Kom⸗

dant hiesiger Residenz und Chef der Gensd'armerie, von

3 zrguchitsch, von Frankfurt a. d. D.

Se. Excellenz der General-Lieutenant und Chef des General⸗

wenig zu haben. Desgl. à 6 pCt. bei Hambro und Sohn Hagbes der Armee, Freiherr von ff ling, von Ecardtsberge.

937 pCt., ohne Umsatz.

Daͤn. Anl. erste Abth. B 6 pCt. Zinsen 993. 95 pCt., dl

5 vCt. g6 pCt., nominell. Oesterr. Loose à 100 Fl. pr. kont. 119.

Fl. pr. kont. 1013 . 1013 pCt., auf 3 Mon. 102. 1023 pCt.

talliues pr. kont. 8. 815 pCt., auf 3 Mon. 81 . 831 955 1

nominell. Wiener Banko⸗Aktten pr. kont. go nominell.

Russisch Engl. Anleihe von 1822 in Pfd. Sterl. 2 3, S

4 Den. pr. kont. à az. 634 pCt, nominell. ; Berlin, 15. Aug. London 3 Mon. à2 7 Rthlr. 4 Gr,

Hamburg 2 Mon. à 1632 pCt., kurz à 153 pCt., Ainsterde Augsbm

Mon. X 1043 pCt., Frankfurt 4. M. 2 Mon. à 1033 pCt,

Wien in 20 Rr. 2 Mon. 105 pCt., Verkaͤufer. St. Veter 3 W. à 28 pCt. und auf 3 Mon. Zeit à 283 pCt., zu haber Diskonto à 33 pCt. Brief, à 4 pCt. Geld. Rorwegischh leihe der Hamb. Avista⸗Kours à 150 pCt. à 89 pCt. zu habe 365 pCt. gefragt Desterreichsche pCtige Sbligationen p.; 87 pCt. Geber. Oesterreichsche Anleihe in Loosen 2 100 J C. à 22 pCt. und pr. December à 130 pCt. Verkaͤufer.

Königliche Schau spiele.

Sonnabend, 256. Aug. Im Schauspielhause: Das Tast

n , gente n, 1 Kotzebue. nh o

enhüte im Theater, Lokal⸗Posse in 1 Aufzuge, na M von J. v. Voß bearbeitet. post n,

In Potsdam: Er ist mein Mann, Szene aus dem Ven Kriege in 2 Aufzuge von K. Meißl. Dann: Die Liebe zu A theuern, oder Abentheuer aus Liebe, Lustspiel in 4 2btheilun Hierguf: Tanz, ausgefuͤhrt von den Damen Lemisre, Hog Vestris und Herrn Höguet.

Sonntag, 27 Aug. Im Opernhause: ͤ Singsp. in 3 Abth., mit Ballets von Telle. Musik von Gr ö Charlottenhurg, zum erstenmale wiederholt: Die ju Tante, Lustspiel in 1 Äufzuge, von Castelli. Hierauf: Das

hat sich gewendet, Original-Lustspiel in 5 Abth. von Scht) Montag, 13. Aug. Im Schauspielhause: Die Pagen des h

ßogs von Vendome, Oper in 2 Abtheilungen, mit Ballet; dem Franzoͤsischen des Diculafoi bearbeitet von G. v. Hoffm Musik von K. Blum.

Meteorologische Seobachtungen. Barometer Therm. Hygr. Wind. Witterung. A. 287 1 1610 -. . sternklar, warm. F. 267 o * 14 hell, starker Than. M. 27 11 20 Wind, heiß, heu. A. 2721 150 F. 277 117 41230 M. eß' 111161

13. Aug. 14. Aug.

Wind, trüb.

15. Aug.

Nedaktenr He

Gedruckt hei Hayn.

120 pCt., desgl. .

Richard Löwen

Gewitter, Reg., trüb, wa

Wind, Sonnenb licke, we

23 .

13eitungs-Nachrichten. k

DParis, 9g. Aug. Der General-Lieutenant, Baron von mbarlhac, ist hieselbst, 55 Jahr alt, mit Tode abgegan— sein Name schließt sich ehrenvoll an eine Reihe großer fenthaten vom Jahre 1792 bis 1813. Das 5este Linien-Infanterie⸗Regiment ist von Rochelle Bayonne abgegangen. 10. Aug. Telegraphische Depesche Sr. K. H. des Herzogs Angouleme an den Praͤsidenten des Minister-Rathes, d. d. spt⸗Quartier Carolina 6. Aug., von Bayonne abgefertigt 9. Aug. Abends: „Ballasteros hat sich unterworfen und Regentschaft anerkannt.“ Ein Schreiben des Grand-Prév5t der Armee von Kata— len, d. d. Mataro 20. Jul., sagt wortlich: „Die Manns— t der Truppen ist so vortrefflich, daß ich noch nirgend be— worden bin, Verbrechen Franzoͤsischer Soldaten gegen Rmische Inwohner zu bestrafen. Vertrauen, Eintracht und ndschaft herrschen zwischen diesen und unserer Armee, he sich auf eine wirklich bewundernswerthe Weise be— t, und vom besten Geiste beseelt ist.“ In Nantes wird das nunmehr vollendete Standbild digs XVI. aufgerichtet werden. In Marseille verließen die dort in Arbeit stehenden Baͤk— Besellen ihre Baͤckereien, um eine Erhoͤhung ihres Ar— Lohnes von den Meistern zu erzwingen. Die militai— e Gewalt hob jedoch ihre gesetzwidrige Versammlung auf, fuͤhrte die Hauptanstifter derselben ins Gefaͤngniß, wo— h die alte Ordnung wieder hergestellt ward. Die eigene tigkeit der Meister und der ihrer Pflicht getreu gebliebe— Gehuͤlfen, ließ es uͤbrigens keinen Augenblick an Brot en

Am 3o. Jul. ist der Unter-Direktor des Feld-Parkes, aillons- Chef de Barres du Molard, mit einem Artille— Parke von Bayonne nach Burgos abgegangen, wo er Kommando einer Division des Haupt-Parks der Armee nehmen wird. x 11. Aug. Das Armee-⸗Bulletin des Major -géengral, fen v. Guilleminot, d. d. Hauptquartier Manzanares den lug., lautet im Auszuge, wie folgt: „Der General-Lieu— nt Graf Molitor, Ober-Befehlshaber des ten Armee— s, hat Sr. K. H. dem Herzoge von Angouleme, durch von Grenada am 1. Aug. abgefertigten Kourier, uͤber Verfolg seiner Operationen seit der Einnahme von Lorea

s Stück. Berlin, Dienstag den igten August 1823.

(S. 9896), Bericht erstattet. Der General Vincent, der mit einer Infanterie- und einer Dragoner-Brigade in Murcia zuruͤckgelassen war, und daselbst die Nachricht erhalten hatte, daß eine feindliche Kolonne von 1500 Mann am 18. Julius aus Karthagena ausgeruͤckt sey, um Lebensmittel und andere Ge— genstaͤnde zu requiriren, setzte sich sofort gegen sie in Marsch, traf bei dem Dorfe Roda auf deren Arriere⸗Garde, und ließ solche, so wie sie war, 3 Officiere und 100 Mann stark, zu Gefangenen machen. Am 2ästen mit der Avant-Garde zu Guadix angekommen, vernahm der General Molitor, daß der Feind endlich eine Stellung eingenommen habe, um ihn zu erwarten. General Zayas, der ein besonderes Korps befeh⸗ ligte, war in Grenada; Ballasteros und Balanzar waren mit dem Gros und der Elite der Armee, so geheim als moͤglich, aus der Gegend von Grenada und Jaen, nach Guadalhuer— tung, zur Rechten der von Guadix nach Grenada fuͤhrenden Landstraße, vorgeruͤckt, in der Hoffnung, daß das 2te Armee— Korps, von dieser Bewegung nicht unterrichtet, durch ein unvorsichtiges Vorgehen auf letztgenannten Ort, sich eine Bloͤße geben werde. General Molitor traf aber sofort seine Dispositionen zum Angriffe auf den folgenden Tag. Er be— gab sich am 25sten mit der ganzen Division Loverdo von Gua— dir auf Moreda, ließ die vom General Pelleport befehligte 6te Division von Gor auf Guelago vorruͤcken, und gebot dem von Baza angekommenen General Domon, auf Almias zu marschiren. Der Feind, welcher auf seine Kavalerie rechnete, beeilte sich, reo Mann derselben uͤber Guadalhuertuna hin— aus zu schicken; wir konnten ihr auf diesem Punkte nur 400 Mann entgegenstellen, die bereits 12 Stunden marschirt wa— ren. Der General Bonnemains, der diese Avant-Garde be— fehligte, saͤumte jedoch nicht, den Angriff zu beginnen. Die vor und in der Stadt aufgestellten Spanischen Eskadrons wurden geworfen, und demnaͤchst drei regelmaͤßige Angriffe auf 1000 Pferde ausgefuͤhrt, die, nach beharrlicher Gegen⸗ wehr, geworfen, in voͤllige Unordnung gebracht, und zwei Stunden Weges hinter Guadalhuertung von den Jaͤgern des 10oten und 19ten Regimentes, und von einer im Trabe herbei gekommenen Voltigeur⸗Kompagnie des 4ten leichten Infanterie⸗ Regimentes verfolgt wurden. Nie war der Ruf: „Es lebe der Koͤnig!“ von groͤßerem Nachdrucke. Der Feind bedeckte das Schlachtfeld mit seinen Todten und Verwundeten und mit seinen Waffen; wir nahmen ihm eine Standarte und aoo Gefangene, worunter 3 Oberst-Lieutenants und 8 Offi— ciere. Von unserer Seite blieben - Mann; 2 Offieiere und 8 Mann wurden verwundet. Dem General Bonnemains ward ein Pferd unter dem Leibe erschossen.“

„Nach diesem siegreichen Gefechte zog sich Ballasteros, der etwa noch 12,00 Mann hatte, in mehreren Hin- und Hermaäͤrschen auf Huelma zuruͤck. Der General Molitor folgte allen seinen Bewegungen, und faßte am æ9sten, auf die Nach— richt, daß jener eine vertheidigende Stellung in den versteck— ten Gebirgen von Campillo und Aronas angenommen, den Entschluß, gegen ihn anzuruͤcken; da aber die noͤthigen Lebens— mittel nur aus dem, von Zayas besetzten Grenada bezogen werden konnten, so sandte er am 27sten den General Ordon— neau mit 5“ Infanterie⸗Bataillonen und 1 Kavalerie⸗Regiment dahin ab. Zayas zog sich, bei der Annaͤherung des General Ordonneau zuruͤck, und hinterließ nur 1 Bataillon zur Auf⸗— rechthaltung der Ordnung, bis zur Ankunft unserer Truppen; sobald diese aber erfolgte, ging dieses Bataillon, unter dem Rufe: „es lebe der Konig!“ zu uns uͤber; die Bewohner von Grenada, entschiedene Royalisten, gaben bei dem Einruͤcken der Franzoͤsischen Bataillone die lebhafteste Freude zu erken⸗ nen. Dle Aufstellung verschiedener Detaschements auf der Kommunikatlons-Linie, und auf dem Wege nach Grenada, hatten die Streitkräfte des General Molitor bis 6 Ba⸗ taillon verringert. Der Feind hatte mehr denn das Doppelte, und unter seinen Truppen befanden sich viele alte gediente Soldaten; General Molitor aber, voll Vertrauen auf die Tapferkeit der Seinigen, sammelte sie am 26sten in der Fruͤhe bei Montelegicar, nachdem er Tages zuvor schon seinen gan⸗ zen Angriffs-Plan gemacht hatte; er dirigirte die Division Loverdo rechts ab, um von den Anhoͤhen, welche Campillo beherrschen, Besitz zu nehmen, setzte sich an die Spitze der vom General Peilleport befehligten 6ten Division, der die Truppen des General Domon in einiger Entfernung folgten,