1823 / 100 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 21 Aug 1823 18:00:01 GMT) scan diff

Da rmstadt, 13. Aug. Am 6ten d. M. fand die feier⸗ liche Eroͤffnung des neu-kreirten Staatsrathes, in dem dazu bestimmten, aͤußerst geschmackvoll dekorirten sogenannten Konferenz-Saale des Kollegien-Hauses, unter dem Vorsitze des Erbprinzen Hoheit statt.

Die Eroͤffnung des Landtags durch des Großherzogs Koͤn. Hoh., wird Freitags den 15ten d. M., im sogenannten Kaiser⸗-Saale des Großherzogl. Schlosses, vor sich gehen.

Die Sitzungen der ersten Kammer werden in dem, der hiesigen Freimaurer-Loge zugehorigen Gebaͤude, die der zwei— ten Kammer in dem großen Gesellschaftshause gehalten werden.

Des Prinzen Emil Hoh. sind am 5ten Abends von ei— ner mehrwoͤchentlichen Reise in der suͤdlichen Schweiz und einem Theile der Lombardey, zuruͤckgekommen. J

Der Großherzogin K. Hoh. haben Ihren bisherigen Aufenthalt zu Auerbach auf einige Zeit eingestellt, und be— wohnen nun das Hoͤchstderselben eigenthuͤmlich zugehoͤrige, in der Residenz gelegene geschmackvolle Sommer-Palais.

Die verwitwete Frau Markgräfin von Baden Durchl. sind am 10ten d., am Hofe Ihres Schwieger-Sohnes des Erbprinzen Hoh. zum Besuch eingetroffen, und werden bis nach erfolgter Taufe Ih es neugebornen Enkels hier verweilen.

Eisenach, 10. Aug. Wegen des Attentats auf die Per— son des Kurfuͤrsten von Hessen K. H., sin! 3 Personen in Untersuchung gerathen: ein Unter-Officier, ein Advokat und ein Bedienter. Sie sollen aber meist wieder entlassen seyn, weil nichts, als die Schriftzuͤge und einige andere vielleicht nur zufaͤllige Umstaͤnde sie scheinbar kompromittirten. Aus dem ganzen Lande sind Adressen der Treue und Ergebenheit bei dieser Gelegenheit eingelaufen. Vor wenig Tagen ist der Landes⸗-Universitaͤt Marburg eine Verordnung zugegangen, daß kuͤnftig die Theologie-Studirenden, Landwirthschaft hoͤ— ren muͤssen, und von Ostern 1824 an, auch darin examinirt werden sollen.

Frankfurt, 14. Aug. Der zu Nuͤrnberg herauskom— mende Korrespondent von und fuͤr Deutschland hat, wie das hiesige Journal de Francsort behauptet, vor Kurzem gemel— det: „daß des Kaisers von Oesterreich Majestaͤt, diesen Win— ter in Mailand zubringen, und mit den Italienischen Fuͤrsten, zur Berathschlagung uͤber die Spanischen und Roͤmischen An— gelegenheiten, einen Kongreß abhalten wuͤrden.“ Diese Mel— dung begleitet gedachtes Journal mit folgenden Glossen: „Man traͤumt jetzt von nichts als von Kongressen. Die Pa— riser liberalen Blaͤtter haben einen solchen schon zu Wien fuͤr kommenden Monat Oktober angekuͤndigt; doch treiben sie die Abgeschmacktheit nicht so weit, den Italienischen Fuͤrsten die Spanischen Angelegenheiten zur Berathung vorlegen zu wollen. Indessen auch von Roͤmischen kennen wir keine, die sich zu einer Kongreß-Verhandlung eigneten.

15. Aug. Vorgestern traf der Herzog de Cazes aus Dänemark hier ein.

Die diesjährige Liste der Gaͤste zu Baden unweit Karls— ruh, zaͤhlt bereits 97 Personen; in Wiesbaden befanden sich deren bis zum 2. d. M. mehr denn Good.

Gera, 7. Aug. Se. Durchl. der Fuͤrst Reuß, Hein⸗ rich XV., K. Oesterr. Feldzeugmeister und Kommandirender in Galicien, welcher vor einigen Wochen, auf der Reise in das Gasteiner⸗-Bad im Salzburgischen, von einem Schlag— flusse betroffen wurde, ist zu Graiz angekommen, und erholt sich taglich mehr von seiner Krankheit.

Gotha, 15. Aug. Seit Kurzem ist der Versuch ge— macht worden, bedeutende Summen fremder Scheide-Muͤnze in das hiesige Land einzufuͤhren, um solche gegen groͤbere Geld-⸗Sorten umzusetzen, und die Letzteren sodann aus dem Lande herauszuziehen; gegen diese verderblichen Bestrebungen sind die erfoderlichen Maßregeln getroffen worden.

Stuttgart, 14. Aug. In Beziehung auf die Pruͤ— fung der Reisepaͤsse der ins Koͤnigreich kommenden Frem— den, sind heut mehrere Vorschriften bekannt gemacht worden. Nach diesen haben unter anderen Reisende, welche mit Extra— Post oder mit dem Postwagen ankommen, ihre Paͤsse dem Graͤnz⸗Postamte vorzuzeigen; befindet sich das Letztere im Sitz eines Oberamtes, so hat es diesem die Paͤsse zur Visirung zu— zusenden; im entgegengesetzten Falle hat der Postbeamte dem Reisenden das naͤchste, auf seiner Reiseroute gelegene Ober— Amt, welchem er den Paß zur Visirung vorzulegen hat, zu bezeichnen, und, wie solches geschehen, im Reisepasse zu bemer— ken. Fuͤr die Befolgung dieser Anweisung ist das Postamt, bei welchem der Reisende die Pferde wechselt, verantwortlich. Andere (nicht mit der Post ankommende) Fremde sind bei ihrem Eintritt in das Koͤnigreich, durch die Graͤnzzoller, Orts— Vorsteher, Landjaͤger und Gastwirthe, mit welchen sie in Be— ruͤhrung kommen, uͤber ihre desfallsigen Obliegenheiten zu be— lehren. Uebrigens ist den hiebei konkurrirenden Beamten und Dienern besonders eingeschärft, die Reisenden nicht unnoͤthi— gerweise aufzuhalten oder zu belaͤstigen, vielmehr jede, mit der Vollziehung . Dienstvorschriften vereinbare Diskretion zu beobachten. Zur Nachtzeit, oder bei sonstiger Verhinderung des Gränz-Oberamtes, ist der Fremde seine Reise ohne Auf— enthalt bis zum naͤchsten Oberamtssitze fortzusetzen berechtigt.

Würzburg, 10. Aug. Nach uraltem Verfahren der Franken, wurden am 7. und 8g. d. M. weiße und blaue Trau⸗ ben an den Haupt⸗-Stadtthoren hier aufgehaͤngt. Auch in der Cyriakus⸗-Kapelle auf dem Markte, und in der Dom-Kirche wurden die Altäre heut mit reifen Muskaten-Trauben ge— schmuͤckt. Im hiesigen Hof⸗Garten zählt man an zwei Spa— lier⸗Reben beinahe 1000 große Trauben. Auf hiesiger

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sophie, 163 Theologie, 158 Staats- und Kameral⸗ Wi schaft, und 22s Mediein, Chirurgie und Pharmaeie. Zurich. Von den sich schon seit langer Zeit in der Sch aufhaltenden Griechen, besinden sich noch immer einige; zig hier, die recht fleißig durch einen eigenen Exercirm in den Waffen geuͤbt werden. Im Schießen nach dem haben sie schon einige Fertigkeit erlangt. Am liebsten mit Leidenschaft uͤben sie das Fechten. Kleine Unein ten unter sich selbst, die juͤngsthin ohne die entschlo Dazwischenkunft ihres Exercirmeisters blutig haͤtten absz koͤnnen, abgerechnet, ist man im Ganzen mit ihrem Benn zufrieden. Wien, 11. Aug. Von den hiesigen Israelitischen wohnern sind fuͤr die, durch Feuer verunglückten Ifras Gemeinden zu Groß-Meseritsch und Boskowitz in M und zu Polna in Böhmen, 14,160 Guld. W. W. an ft ligen Beitraͤgen eingegangen. Lemberg, 6. Aug. Am 29. v. M. traf Se. der Erzherzog Franz Karl, in Zloezow ein, machte am einen kleinen Ausflug nach Brody, kehrte am zosten Zloczow zuruͤck, und ging von da nach Tarnopol, und Zisten nach Struszow. An allen diesen Tagen beschaͤf

sich Se. K. H. mit der Besichtigung der in jedem dieser!

befindlichen, so lcher Beachtung wuͤrdigen Anstalten, Geha Anlagen und Gegenden.

Bei der zu Iloczow stattgefundenen Vertheilung von der Regierung, zur Emporbringung der Pferde-] Viehzucht, ausgesetzten Preise, erhielten zwei deutsche Anf ler, Ruppenthal und Kauer, die Praͤmien fuͤr die Auf der schoͤnsten Hengst-Fohlen, jede à 20 Dukaten.

Nizza.

Substitut hieselbst, nebst seiner Gattin das Mittagsmahl genommen; gegen 2 Uhr tritt ein Freund ins Zimmer sie zu besuchen, und findet Hrn. Gandolfi leblos auf

Bette mit einem Buche in der Hand; Signora Annette,) Gattin, mit der Nadel in der Hand am Stickrahmen, in Attitude des Stickens, ebenfalls todt; die Magd in der auf einen Tisch gelehnt, und leblos; den Kanarien-Vogl Kaͤfig todt, den Hund und die Katze auf den Boden hi streckt. Die Ursachen dieses schrecklichen Vorfalles waren!

unbekannt, das Gericht war mit Untersuchung desselben

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schaͤftigt. Livorno, 4. Aug. t Schiff Rawlins aus Veracruz hier ein, welches den Exkh

von Mexiko, Iturbide, mit einem Gefolge von ein Das Schiff ist unter Quan Ftuͤck Hornvieh mit zu Asche. Li egn itz. —ĩ

itet, ein furchtbarer Orkan durch mehrere Gegenden des

30 Personen an Bord hatte. taine gesetzt. Dem Vernehmen nach hat der Exkaiser an sers Großherzogs K. Hoh. schriftlich die Bitte gericht, Toskana wohnen zu duͤrfen, welche sogleich guͤnstig beanth

tet worden. Des Koͤniges von Wuͤrtemberg Maj, Hin

welche die Seebaͤder hier gebrauchen, wohnen in einem

Des Papstes Gesundheits-Zustand!

Rom, 2. Aug. Er konnte gestern, als an

sert sich mit jedem Tage.

Kettenfeier, seine Andacht verrichten, und während, win ĩ gi. ; ö i,. . cht. Im Jul. fanden im hiesigen Reg. Bez. an verschiede⸗

woͤhnlich, in seinem Zimmer die Messe gelesen wurde,

heilige Abendmahl empfangen. Hier wie in Florenz, werden alle fremde von welcher Gattung und Partei sie immer seyn mo Einschränkung zugelassen und oͤffentlich gelesen. Kabinet in Florenz zeichnet sich durch eine gewisse Ele so wie durch die Menge der daselbst gehaltenen periodit und Flugschriften besonders aus. Es ist ganz nach Pan Weise und sehr zweckmaͤßig eingerichtet. Das hiesige ist wem zierlich, das Lokal klein, dunkel und unbequem, und des So und Festtages verschlossen. Indessen findet man die mei Italienischen, und die vorzuͤglichsten Franzoͤsischen und de schen Zeitungen darin.

w Berlin. Ueber die Wendung, welche der bekannte Folf

Kriminal⸗Prozeß genommen, sind in mehreren oͤffentlichen tern, verschiedene ganz falsche Nachrichten verbreitet worden;

beste Berichtigung derselben wird nachstehende Allerhoöͤchste Kabi

Ordre geben.

tragen lassen, und entnommen:

1) daß der Thatbestand der Ermordung des, am ig. Decen 1816, bei Krefeld, im Rhein aufgefundenen Wilhelm E nicht ungezweifelt feststeht;

2) daß der Widerruf der Russage des Kuͤfermeisters Ham die seine eigne und die Anschuldigung des Kaufmanns; de e,. 46 mehr begruͤndet ist, als die beschuldigende age, un

3) . 99 Alibi des Kaufmanns Fonk hinreichend nachge

ist/ und Ich kann daher weder den Fonk noch den Hamacher s faͤllig finden, den Ausspruch der Afsisen also nicht bestaͤtigen,! eine geringere, als die erkannte Strafe, eintreten lassen. Hier folgt die Freilassung der Angeklagten, auf welche Sie auch 4h tragen haben, von selbst, und Ich beauftrage Sie, das Erfoderl dieserhalb unverzüglich zu verfügen. Bei der ganz besonderen merksamkeit auf jeden noch so geringfügigen ümstand, mit w diese Sache behandelt ist, laͤßt es sich nicht erwarten, daß sich Anzeigen sinden sollten, die eine neue Untersuchung gegen und Hamacher, oder gegen Einen von Beiden begründen k tenz sollte aber den noch über kurz oder lang dieser Fall eintte

able

kehren.

ö hoch vor Ende des Jahres hier zu erwarten. Am 2. Jul. hatte (erzählt die Gazette de mm noch Ende des Jahres hier z nova, vorgeblich aus glaubwuͤrdiger Quelle) Sigr. Gand

„An den Stagts- und Justlz⸗Minister v. Kircheisen Ich habe Mir den Fonkschen Kriminal-Fall ausfuͤhrlich s

icht ausgeschlossen seyn, sie soll aber nicht eher verhaͤngt geen . * desfallsiger, von der Behorde zu machender g/ von Ihnen genehmigt ist. In Absicht des Koͤsten⸗Punktes ate Ich Mich aller unmittelbaren Bestim mung, und lasse Ih⸗ hie sämmtlichen Anlagen Ihres Berichtes vom zten d. M. ischicken. .. Teplitz, den 238 Jul. 1823.4 (gez Friedrich Wilhelm.“

Die in Aegypten reisenden Preußischen Naturforscher, Dr. end erg und Dr. Hemprich, werden nicht, wie in den oͤf⸗ ichen Blaͤttern von ihnen gesagt worden, jetzt nach Europa Vielmehr sind sie eben in Begriff, die ihnen aufs

durch die Gnade Sr. Majestaͤt zu Theil gewordene unter⸗ ing zu einem abermaligen Unternehmen zu benutzen. In ei— Schreiben aus Suez vom 8. Jun. geben sie folgenden Plan zunaͤchst wollen sie die Kuüͤsten des Rothen Meeres bereisen, in Tor und Akaba am laͤngsten verweilen. Sodann wer⸗ i sich nach Mokkha einschiffen und von dort aus, mit gerin⸗ schepäck, Streifzüge an die Abyssinische Kuͤste ünd auf die ln bei Bab el Mandeb machen. Demnaͤchst gehen sie nach iim, und lassen es die Umstande zu, so werden sie von dort wieder nach Nubien und Sennagr durchzudringen versuchen, hie fruchtbaren Gegenden, die sie dort auf ihrer ersten Reise en lernten und zum Theil nur an den Graͤnzen beruͤhrten, kennen zu lernen. Den Ruͤckweg denken sie dann uͤber

y und Gineh nach Kairo zu nehmen.

Eine ungemein reiche Sendung, welche die Ausbeute ihrer schen Reise, in 30 großen Kisten enthielt, langte vor einigen aten hier an, und liefert die interessantesten Aufschluͤsse uber Natur jener bis jetzt so wenig bekannten Gegenden. Was sie em wieder gesammelt haben, ist eben nach Triest eingeschifft, ; Von den Be⸗ ungen so unterrichteter und unermuͤdlich eifriger Maͤnner sind bichtigsten Erfolge fuͤr das Studium der Naturgeschichte, so wie nder und Völkerkunde auf das zuversichtlichste zu erwarten. Breslau. Der Geh. Ober Medieinal-Rath Dr. Kohlrausch hat,

Karlsbad aus, eine Bereisung der wichtigeren Schlesischen Er unternommen, und ist gegenwaͤrtig auf dem Heimwege nach

Un begriffen. (Derselbe ist bereits hier eingetroffen.)

Brieg. (Reg. Bez. Breslau.) Zur zweckmaͤßigen Erweiterung

Echr⸗Stuben in der hiesigen Elementar-Knaben-Schule sind der Kommunal-Behoͤrde 390 Rthlr. bewilligt worden. Elberfeld, 10. Aug. In das vom Korn Vereine gestiftete sken⸗Haus ward gestern der erste Kranke aufgenommen.

Erfurt. Die hiesigen Baumwollen Zeug⸗ und Wollenband— kikanten haben in der neueren Zeit, durch Kunstfleiß und Thaͤ⸗

it immer mehr an Umfang zugenommen und streben dahin,

Am Sonnabend traf das Engl . 1 ; af bas n h Absatz auszubreiten und mit fremden Fabriken aͤhnlicher Gat⸗

g Konkurrenz zu halten. . Koͤslin. Sieben Feuersbruͤnste brachen, waͤhrend des Mo⸗

Jul., im hiesigen Reg. Bez. aus; in Schlawe brannten Am a4ten wuͤthete, von schweren Gewitterschlaͤgen

hen Reg. Bez, vorzuͤglich aber ließ er den Gruͤneberger Kr. unbezaͤhmbare Macht fuͤhlen; dort hob er von Haͤusern und

unen die Daͤcher, entwurzelte die staͤrksten Baͤume und warf

Hause vor der Stadt, und leben sehr einfac n . ö n sehr einfach. 1f er Läandstraße mehrere Wagen um. Der Landgraf Victor

eus zu Hessen⸗Rothenburg hat die, dem Hrn. von, Gersdorff Ligen, im Laubaner Kr. gelegenen Messersdorfer Guͤter, deren ih fast Million Thaler betraͤgt, vor Kurzem kaͤuflich an sich

Orten g Feuersbruͤnste statt; zu Tentschel wurde dabei Mensch

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„Pferden der Flammen Raub.

uskau, (Reg. Bez. Liegnitz ) 18. Aug. Hier ist seit drei en eine neue Bade-Anstalt etablirt, die ausgezeichneten Fort⸗ verspricht. Die Quellen, deren umstaͤndliche Analyse naͤch⸗ in einer eigenen Schrift, durch den hiesigen Kreis-Physikus Kleemann bekannt gemacht werden wird, waren schon hals heilbringend bekannt, aber wegen gaͤnzlichen Mangels ei⸗ bokals wenig benutzt. Der jetzige Standes-Herr hat nun auf Kosten ein geraͤumiges Bade⸗Haus erbauen, mit Promena— umgeben, und ein altes Schloß-Gebaͤude zu einem eleganten Saale mit den noͤthigen Zimmern einrichten lassen, welche Bequemlichkeit darbieten. Auch ist die Zahl der Bade-⸗Gaͤste öremden bereits so zahlreich, daß am Geburts-Fest unsres ge⸗ n Koͤniges, zur Feier desselben, eine Tafel von 300 Gedecken in

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dem etwaͤhnten Lokal stattfinden konnte. Das schmack angeordnet, und wahrhaft erhebend i Ge gr n nur h hier Inheimische und Fremde in die, vom Fürsten Paͤckler ausge⸗ brachte Gesundheit des Königes einstimmten, waͤhrend die Muͤsik den Worten Melodie gab, welche in diesem Augenblicke gewiß Jeder zum Himmel sandte; Gott erhalte unsern Konig! Nach der Tafel begann das Königs⸗Schießen der zahlreichen hiesigen Schuͤʒz⸗ sen⸗Gilde, und ein fuͤr die Gegend glaͤnzender Ball beschloß den freudigen Tag. Da die Erfolge des Gehrauches, sowohl der zum Baden als zum Trinken bestimmten Quellen, schon in diesem Jahre ganz uͤber alle Erwartung guͤnstige Resultate geliefert haben, na? mentlich die ersten fuͤr Nerven- und Gicht⸗Kranke, die letzten ge⸗ gen Stein⸗Uebel und Schwache der Verdauungs Werkzeuge: so kann die Anstalt bald eine bedeutende Wichtigkeit fuͤr die Provinz erlangen. Die romantischen Umgebungen Muskaus, der weitläͤuftige Park, mancherlei interessante Fabriken und die guten Wohnung?n in dem freundlichen Staͤdtchen, sind angenehme Zugaben zu 'i. Heilkraͤften der Quellen. Bemerkenswerth sind noch die natuͤrli⸗ chen Eisen⸗Schlamm⸗Baͤder, welche jetzt zugaͤnglich gemacht wer⸗ den sollen, und gleichfalls von der Natur gebildete Bampf-Baͤder in den Schachten des Allaun⸗Werkes, die einem schon seit Men⸗ schen⸗ Gedenken dort befindlichen Erd-Brande ihr Daseyn verdan⸗ len. Wer jedoch die kuͤnstlichen Russischen Dampf⸗Baͤder vorzieht, sindet auch solche im Bade⸗Hause nebst Dusch⸗ und andern kuͤnst⸗ lichen Baͤdern nach Vorschrift des Arztes. ; Posen. Auch bei uns macht sich das, was die St. 3. im Anfange dieses Sommers, von ungewöhnlich vielen bevorstehenden Hagelschaͤden vorhersagte, von Zeit zu Zeit wahr. Auf den Feld⸗ marken Raeendowo, Twardowo und. Wileza vernichtete im Jul. ein Hagelschlag die diesjaͤhrige Aerndte. Der Hagel fiel in Stuͤk⸗ ken von der Groͤße einer Wallnuß, auch einer geballten Faust. Ueber die Fluren von Krotoszyn, Brzoza, Borzacin und Lissa zog ein schweres Gewitter, begleitet von starkem Hagel in sehr ver schiedenen Gestalten und von der Schwere bis Kber ein' halbes Pfund. An mehreren Orten, besonders in Lissa, zerschlug der Hagel Fenster und Schindel-Daͤcher, und richtete auf den Feldern vielen Schaden an. Mancher Wirth hat seine ganze Aerndte ver— loren. Die Feldmark Gogolewo ward von einem fürchterlichen, mit Hagel außerordentlicher Größe begleiteten Orkan heimgesucht; die Getreide Felder sind verwuͤstet, Döst⸗Baͤnme und Scheunen liegen in Truͤmmern, und zerschlagen sind alle Fenster im Dorfe. Zu Bauchwitz (Meseritzer Kr.) wurden die herrschaftlichen Wohn⸗ und Wirthschafts⸗ Gebäude, die Schaͤferei, 7 Bauer ⸗„ 4 Gaͤrtner⸗ und 7 Haͤusler⸗Wohnungen, ein Raub der Flammen. Der Gutsbesitzer von Gersdorff hat alle. Effekten, Mobilien und Geraͤthschaften verloren, auch sind 15 Familien, welche um den herrschaftltchen Hof wohnten, fast um alle ihre Habe gekommen. Das Feuer griff bei einem heftigen Winde so schnell um sich, daß nur mit Muͤhe die Familie des Grundherrn, aus den Flammen gerettet werden konnte. Sein Jaͤger, ein Bedienter, die Ausgeberin ,,,, Hrn. 39 Gersdorff angenommenes verwaistes 13jah⸗ es Maͤdchen werden vermißt, und' sin t schuͤt⸗ tet 6. , . fin ane n,, Der Wehrmann Noak, der schon im Okt. v. J, den Bur Rißmann aus der Warte rettete, erwarb sich kurz sich ein a r, neues Verdienst, durch die mit dem Fischer Leutke gemeinschaftlich

unternommene, und mit gluͤcklichem Erfolge gekroͤnte Rettung des im genannten Flusse verungluͤckten Schlosers Zeim zu 6

Stettin. Das Seebad in Swinemuͤnde sst in diesem . 1 fer . und außer den i . . einige Tage bleibenden Fremden, waren J Augusts . Badegaͤste va fell j k

Wittenberg. Der General Rapp erzaͤhlt in seiner Denk— schrift, daß er am 25. Okt. 1806, mit ,, r: wren ff heftigen Regen auszuweichen, in ein Haus vor Wittenberg gefluͤch⸗ tet sey, wo eine junge Frau aus Acgypten den Kaifer erkannt habe, und von der Verehrung, welche alle Araber vor ihm gehegt, noch ganz durchdrungen gewesen, vor Freuden aufgesprungen und ihm entgegen geeilt sey. Diese Geschichte ist nur halb wahr. Die junge Frau war nicht aus Aegypten, sondern aus der Schweiz ;; sie war die Witwe des Franz. Kapitains de Ceregol, der Bonaparte nach Aegypten begleitet hatte, und lebte als Erzieherin in dem, vor dem Wittenberger Schloß⸗Thore liegenden Haufe einer achtharen Familie. Der Kaiser sicherte ihr eine Penston von 1200 Fr. zu, und übernahm die Erziehung ihres Sohnes, worauf sie wenige Zeit ihr sehr fruchtbaren Regen, nach Frankreich zuräck—= ehrte.

. Seit Ostern sind 2000 Stein Wolle zum Ve ie⸗ sigen Markt gebracht worden. n Tin,

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Dodegetik traͤgt Herr Professor Dr. Wach!ler vor. heologie. A Evangelische Fakultat. Theolo⸗ Encyklopäͤdie lehrt Hr. Prof Dr. Scheibel. Dieselbe,

hrof. Dr. Schirm er. Kritik und Hermeneutik des Neuen nents, Hr. Prof. Dr. Schulz. Historisch⸗kritische Einlei⸗ in das Alte und Neue Testament, Hr. Prof. Dr. Mid del⸗

f. Einleitung in die Apokryphen des Alten Testaments,

brof. Dr. Schirmer. Die Erklaͤrung des Pentateuch setzt

Hr. Prof. Dr. Scheibel. Das Buch Koheleth und die

n Propheten, Hosea, Amos und Zacharia ausgenommen, er⸗

Hr. Prof. Dr. Bernst ein. Das Buch der Weisheit, Hr. Dr. Schulz. Die Briefe Pauli an die Roͤmer, Epheser,

r, an Philemon, an die Philipper u. den aten an Timotheus, nebst riefe an die Hebraͤer, Der elbe. Die katholischen Briefe,

of. Dr, Middeldorpf. Den Brief an die Hebraͤer, Hr.

Dr. Scheibel. Den letzten Theil der chrisilichen Kirchen⸗

schte erzaͤhlt Hr. Prof. Dr. von Ch6ölln. Die Dogmen⸗

ichte nach Mu nscher, Der s. Die Patristi? traͤgt Ders. Einleitung in die symbolischen Bucher, Hr. Prof. Br. Gaß. hmbolisch⸗ komparative Dogmatik, Hr. Prof. Dr. Middei⸗

if. Die kirchliche Dogmatik, nach Augusti's System der

chen Dogmatik, Leipzig 1309. 8, Hr. Prof. Pr. Sch eibel. risiliche Sitten lehre, Hr. Prof. Dr. Gafl. Ein Examina⸗ und Disputatortum Über theologische Gegenslände, haͤlt in

1 auf der Universitaͤt zu Breslau, im Winter-Semester vom 2osten Oktober 19823 an, zu haltenden Vorlesungen.

und historischen Uebungen im theologischen Seminar, leiten die Herren Professoren Dr. Br. Schulz, Middeldorpf und v. Eb n.

B. Katholische Fakultaͤt. Theologische Eneyklopädie und Methodologie, Hr. Prof. Dr. Dereser. Archäologie der He⸗ braͤer, Hr. Prof. Dr. Scholz. Einleitung in das Alte Testa= ment, Hr. Prof. Dr. Dereser. Einleitung in das Neue Testa⸗ ment, Hr, Prof. Dr. Scholz. ueber die Authentie, Unverfaͤlscht⸗ heit, goͤttliche Eingebung ünd Schreibart der Bucher des Neuen Bundes, Hr. Prof. Dr. d hler. Hermeneutik des Neuen Te⸗ staments, Hr. Prof. Dr. Sch olz. Erklaͤrung der Buͤcher Tobias, Judith und Esther, Hr. Prof. Dr. Dereser. Erklaͤrung der Psalmen Davids, Hr. Prof. Hr. Kdhler. Erklarung des Bu⸗ ches der Weisheit, Hr. Prof. Dr. Herber. Erklaͤrung des Evan⸗ geliums Matthaͤi nach vorgusgeschickter kritischen Einleitung, S ers. W Erklaͤrung der Paulinischen Briefe, Hr. Prof Dr. Schofz. Den ersten Theil der Kirchengeschichte nach eigenen Heften, Hr. Prof. Dr. Herber. Geschichte der Ketzereien, Ders. Den zweiten Theil der Patrologie von dem Gebrauche und Ansehen der heil Vaͤter, Hr. Prof. Dr. Pelka. Des heil. Gregor von Nyssa große katechetische Rede, Hr. Prof. Dr. Herber. Den alige⸗ meinen Theil der Dognigtik, nach Kluͤpfel, Hr. Prof. Rr. Dere⸗ ser. Christliche Sittenlehre, nach Wanker, Hr. zee Dr. Haa se. Einleitung in die Pastoral-Theologie, Der s. Wöchentliches Kolloquium über die abgebandelten Gegenstande, Ders Ueber