1905
Berichte des Marschal Moncey, aus Manresa vom igten, meldet derselbe, daß der Feind, allem Anscheine nach, uͤber Solsona und Montblanch nach Tarragona zu gehen beabsich⸗ tige, daß er — Marschal Moncey — den Kommandanten dieser letzteren Festung zur Uebergabe habe auffodern lassen, und daß die Officiere der Garnison in einem Kriegs⸗Rathe die Abfertigung eines Parlementairs nach dem Franzoͤsischen Hauptquartier, zu Ermittelunz der eigentlichen Lage der Dinge, beschlossen haben. Marschal Moncey erwartete dem— zufolge unverzuͤglich den Kommandeur des Regimentes Ma— jorka, der zu diesem Geschaͤfte ausersehen worden war.
Gestern, als am Namens-Tage des Koöͤniges, empfingen Se. Maj. die Gluͤckwuͤnsche der Koͤniglichen, und der Herzogl. Orleansschen Familie, so wie saͤmmtlicher Militair⸗- und Ci— vil-Behörden, und des diplomatischen Korps. Dem Praͤ⸗ fekten, Grafen von Chabrol, der gleichfalls an der Spitze des Munieipal⸗Rathes die Huldigungen der Hauptstadt darbrachte, erwiederten Se. Maj.: „Mit vielem Vergnuͤgen empfange Ich den Ausdruck der Gesinnungen Meiner guten Stadt Pa⸗ ris; Ich war fest uͤberzeugt, daß sie an dem, was der heutige Tag Ruhmvolles darbietet, Theil nehmen wurde. Gott allein hat Alles gethan; Ihm und nur Ihm haben wir Alles zu verdanken. Wir sind nur schwache Werkzeuge in seinen Haäͤn— den; danken wir Ihm, daß er uns zu dem Werkzeuge seiner Guͤte auserkohren hat.“ Der Municipal-Rath begab sich, von Sr. Maj. entlassen, hierauf nach der Straße St. La— zare, um daselbst den ersten Grundstein zu der, auf Kosten der Stadt zu erbauenden neuen Kirche zu Unserer Lieben Frauen von Loretto zu legen. Um g Uhr war große Parade im Hofe der Tuilerien, wobei unter anderen auch 200 Zoͤg⸗ linge der Koͤniglichen Militair-Schule von St. Cyr, unter Anfuͤhrung des Marschal, Herzogs von Tarent, verschiedene Evolutionen ausfuͤhrten, demnaͤchst vor Sr. Maj. dem Koͤ— nige und dem Herzoge von Bordeaux vorbei defilirten, und hierauf ein ihnen bereitetes Mittag-Mahl im Orangerie— Saale einnahmen. Am Schlusse desselben erschienen unver— hofft Se. K. H. Monsieur und wurden von der Versamm— lung mit den lebhaftesten Freudenbezeigungen empfangen. Um 2 Uhr begannen die gewoͤhnlichen Volks-Vergnuͤgungen in den Elysaͤsschen Feldern. Abends waren die Haupt-Gebaͤude der Stadt prachtvoll erleuchtet und im Mittelpunkte der Ely— saͤischen Felder ward ein großes Feuerwerk abgebrannt. Die Freude des Tages wurde durch keinen Unfall getruͤbt, und die groͤßte Ordnung herrschte in allen Theilen der Stadt.
— 27. Aug. Den neusten Nachrichten aus Madrid vom 21sten d. M. zufolge, herrschte daselbst die tiefste Ruhe. Die beiden Dekrete des Herzogs von Angouleme und der Regent— schaft, wurden in Uebereinstimmung und mit einer Maͤßigung in Ausfuͤhrung gebracht, die alle Parteien befriedigte. Der Herzog von Infantado und der Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten, Hr. Saez, waren am igten nach dem Ha⸗
en von Sta. Maria abgereist, und das Portefeuille dieses e,. interimistisch mit dem der Marine, das sich in den Haͤnden eines sehr gemaͤßigten und allgemein geachteten Man⸗ nes befindet, vereinigt worden. Nach Briefen aus Sta. Ma— ria vom 17ten, waren Se. K. H. der Herzog von Angouleme, Tages zuvor fruͤh um 10 Uhr wohlbehalten daselbst ein— getroffen und hatten sogleich die Truppen, die vor Begierde brennen, sich mit dem Feinde zu messen, gemustert. Alles war zur Beschießung von Kadix fuͤr den Fall bereit, daß die Kortes noch ferner ihre Unterwerfung verweigern sollten.
Bei Gelegenheit des St. Ludwig-Festes haben Se. Maj. der Koͤnig, den General-Inspektor der Marine-Artillerie, Gen. Lieutenant Thirion, zum Groß⸗-Officier, und den Admi— nistrator der Insel Bourbon, Saulces de Freycinet, zum Kommandeur des Ordens der Ehren-Legion ernannt.
Am izten fand in der weiblichen Erziehungs-Anstalt zu St. Denis die feierliche Einweihung des Bildnisses statt, welches die Herzogin von Berry diesem Institute zum Ge— schenke gemacht hat, und das die beiden Kinder J. K. H. vorstellt. Die Herzogin ließ sich bei dieser Gelegenheit, durch die Herzogin von Reggio und den Herzog von Levis ver— treten. Bei der Preis-Vertheilung, die gleichzeitig stattfand, praͤsidirte der Marschall Herzog von Tarent. Gegen Ende der Feierlichkeit erschienen J. K. H. Mademoiselle, vertheil— ten unter die wuͤrdigsten der Zoͤglinge, Ehren-Kronen, und nahmen hierauf an einem festlichen Mahle Theil, das den Kindern mittlerweile bereitet worden war.
Gestern beschaͤftigte sich das Zucht-Polizei-Gericht mit dem Prozesse eines, durch die Flucht entkommenen Unbekann— ten, der sich den Namen Julien gegeben, und in dessen Woh— nung die Polizei eine heimliche Druckerei, so wie mehrere aufruͤhrerische Proklamationen gefunden hat. Das Urtheil wird im Monate Okt. erfolgen.
Die hiesigen Haar-Kraͤusler haben, wie der Monitenr meldet, gestern in der Kirche zu St. Germain- [ ' Auxerrois, eine musikalische Messe zu Ehren des Namens-Tages Sr. Maj. des Königes und Sr. K. H. des Herzogs von Angou— leme abhalten lassen. ‚
London, 22. Aug. Die Morning - Chronicle berechnet sehr genau die noch in Spanien, fuͤr die Konstitution fech— tende Militair⸗Macht auf 180,650 Mann, wovon sich 75, 550 Mann in den Festungen befinden, und 55, 100 M. die Waf— fen in freiem Feld fuͤhren sollen.
Unter den nach Neu, Suͤd-Wales verwiesenen Verbre— chern sind 7556, deren Strafzeit zu Ende ist; diese haben 5659 Kinder. Die denselben geschenkten Laͤndereien nehmen einen Flaͤchenraum von 241,000 Acres ein, wovon bereits
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sen, eine prächtige Halle fuͤr die Gesellschaft zu erh
2östen d. M, von Livorno in bestem Wohlseyn in F rie
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2g, ooo urbar gemacht sind. Sie haben in der Stadt! Jaeson 1200, und auf dem Lande 2400 Haäͤuser erbaut besitzen 415 Pferde, 48,900 Stuͤck Hornvieh und Schaafe. Zu ihrem Handel gebrauchen sie 215 Schl die dazu angelegten Kapitale betragen 150,000 Pfd. Ei
Die Häupter der Orange⸗Logen in Irland haben be
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Der Kostenbetrag soll sich auf 40, o0o00 Pfd. Sterl. be
und das Werk unverzuͤglich begonnen werden.
Die gesammte Anzahl der Methodisten wird, nach? Amerikansschen Bläaͤttern, auf 523,600 angegeben, n 264, 100 unter der Amerikanischen und 242,400 unter den tischen Konferenz stehen. Die ganze Anzahl ihrer Pf ist 1931, nämlich: in Großbritannien 700, Irland ig. auswärtigen Stationen 1286, in der Amerikanischen . renz 977. Im Jahre 1773 zaͤhlte die Amerikanische renz nur 1160 Mitglieder und 10 Prediger.
Bruͤssel, 26. Aug. Der Paͤpstliche Nuntius gulirung der geistlichen Angelegenheiten zwischen dem h Stuhle und unserer Regierung beauftragt, ist hier ange
Der Herzog von Wellington ist heute fruͤh um; nach Charleroi abgereist.
Amsterdam, 24. Aug. Seit 8 Jahren ist va Osmanischen Regierung, das Vermoͤgen mehrerer e naer Tuchhändler sequestrirt worden; diese sind verschi Niederlaͤndischen Kaufleuten, fuͤr uͤbersandte Tuͤcher, tende Summen schuldig; saͤmmtliche Foderungen der An die Pforte gegenwaͤrtig ausgleichen, und die Betheiligu Koͤnigreiche sind daher in der hiesigen Courant aufg worden, sich bei der Direktion des Levantischen Handel der Mittelmeer-Schiffahrt hieselbst, mit ihren Anspruͤch
1 — angelangt, bis wohin Hoͤchstdenselben X. M. die Köoͤ— n entgegen gekommen war. An demselben Tage bega— Sich JJ. M. M. noch nach Altshausen, und trafen gestern chmittags wieder au dem Schlosse zu Bellevue ein. Würzburg, 26. Aug. Zur Feier des gestrigen Geburts RNamens-Festes Sr. K. H. des Kronprinzen, ward vom saen Hofe, eine Landpartie nach der, etwa 5 Stunden hier entfernten, so schoͤn gelegenen Vogelburg (bei Vol— am Maine) veranstaltet, bei welcher die ausgezeichnete sterkeit Sr. K. H. die begluͤckende Buͤrgschaft der frohen ilnahme am Feste, und insbesondere Hoͤchstihres Wohlbe— ens gewährte. , Schwatz, 21. Aug. Am igzten in Hall angekommen, chtigte der Erzherzog Kronprinz . H., unter andern, auch den szberg, das Sudwerk, und mehrere Fabriken, und langte ends, von den Zillerthalern jubelnd begruͤßt, in Fuͤgen an.
; i den entferntesten Gruͤnden und Felsschluchten, waren m
Bewohner herbeigeeilt, um den Erstgebornen ihres Kai⸗ „ju sehen, und einige auserwaͤhlte Paare fuͤhrten in ih— reitzenden Nationaltracht mehrere anmuthige Taͤnze vor m aus. Den folgenden Tag ging die Reise uͤber Soͤll in ' schoͤne Leuckenthal, in dessen Mitte St. Johann liegt. jn allen Bergen kamen die Schuͤtzen gezogen, und von den Rtten die Landleute, und aus den Tiefen der Erde, die tgKnappen, und Alles begruͤßte den Hohen Reisenden mit berer Herzlichkeit, und als der Abend herauf gedammert sr, und es im Kessel des Thales dunkel geworden, ward Erzherzog in eine lange hell beleuchtete Allee geführt, die glanter Bergleuten bestand, welche mit ihren Gruben— ter aufgestellt waren; und als er das Ende dieser Dop— elhe erreicht hatte, schimmerte Ihm, von dem benachbar—
melden. Hoch-Gebirge, Sein Namen-Zug, von weitstrahlenden
Luͤttich, 16. Aug. Gestern in der Nacht ist die des H. Vincentius mehrerer Kostbarkeiten beraubt m Die Diebe, welche sich nach dem Abend-Gottesdiensp Kirche hatten einschließen lassen, nahmen ein silbern goldetes Ciborium, 4 Gefaͤße zum h. Oel, Krone umz ter der Mutter Gottes, Kinde Jesu, einen silbernen Globus, ein goldenes Krehß silberne Krone der H. Genoveva, den silbernen Staß Hut des heiligen Rochus, so wie auch das im Opff der heil. Sakraments-Bruderschaft befindliche Geld. konsekrirten Hostien lagen auf der Erde hingestreuet. Polizei spuͤret den Dieben nach.
Darm stadt, 26. Aug. Se. K. H. der Großhetz ben Se. Hoheit den Prinzen Emil von Hessen, nag Derselbe von seiner Reise gluͤcklich zuruͤckgekehrt, zum oh lichen Mitgliede Hoͤchstdero Staatsrathes ernannt.— 15. Aug. ist der Hofrath Freiherr von und zu Bre stein, zum Mitgliede der ersten Kammer der Stände Großherzogthumes, auf Lebzeiten ernannt worden.
Am 21. Aug. fand im Palais des Groß- und Erh
zen Hoh. die Taufe des, am 15ten v. M. gebornen
Prinzen Sr. Hoh. statt, bei welcher diesem die Namen der Ludwig Georg Emil beigelegt wurden. Der Anfang der Jagd in der Provinz Rheinhes
fuͤr dieses Jahr, auf den 1., in denjenigen Gemeinden
wo durch die besondere Naͤsse des Bodens, die Aerndh bedeutend verspaͤtet hat, auf den 10. Sept. festgesetzt. Dresden. Der Oberst-Lieutenant von Sichart Kommandanten der hiesigen Kasernen ernannt wort— Am 26sten Aug. hielten Se. Maj., in Begleitung der Prinzen, uͤber das Artillerie-Korps Revue, und aͤußch
dessen Zustand, uͤber den bewerkstelligten Bau einer!
Batterie, so wie uͤber das vorzuͤglich richtige Zielschieß Manoeuvrir-Faͤhigkeit der sechs Batterien Feld⸗Geschuͤtz, n Vervollkommnung der Brand⸗-Raqueten, die gnaͤdigste; denheit.
Frankfurt, 27. Aug. Gestern ging der Russ. außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minish Deutschen Bundestage, Freiherr von Anstett, nach St ab, um den Heiraths-Kontrakt zwischen Sr. Kaiserl. h Großfuͤrsten Michael, und der Prinzessin Charlotte von temberg K. H., zu unterzeichnen.
Nach neuerlichen Ermittelungen hat sich ergeben, d Rheinbaiern jaͤhrlich uͤber 5.00 Stuͤcke Wein, (das enthaͤlt 1300 Bouteillen Frankf. Maß) nach Hessen setzt worden sind.
Muͤnchen. Am 4. Aug. durchschlug, bei einem sch Gewitter, ein Blitzstrahl die Kuppel des Thurmes der Kreuz⸗Kirche zu Augsburg, fuhr zweimal durch das dicke Gl des Thurmes, schleuderte eine Stein- und Schuttmas wenigstens 100 Centnern herab, erschuͤtterte den Glock so sehr, daß keine Glocke mehr gelaäͤutet werden kann, einen Kanonier im Gange neben dem Thurme beta Boden, und schleuderte ihm die Muskete aus der Hand, ihm jedoch sonst Schaden zuzufuͤgen.
— Der Oberst-Ceremonienmeister Graf von Riß , , n. ist zum Wirklichen Geheimen Rath er worden.
„Die Extra, Post-Taxe in den 7 Kreisen diessil Rheines, ist auf 1 Fl. 15 Kr. vom Pferde fuͤr die ein Post, im Rhein⸗-Kreise aber, Nurnberg und Wuͤrzburg auf 1 Fl. 30 Kr., dagegen Taxe fuͤr Estaffetten allg'mein auf 1 Fl. 50 Kr. festz
worden. Stuttgart, 2g. Aug. Se. Koͤnigl. Maj. sind
8 silberne Herzen, die Kron
hte dann
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und zu Augsburg, Min
unden-Feuern gestaltet, in kolossaler Groͤße entgegen; und Tausende riefen Ihm ein Lebehoch, und weit druͤben in ) stillen schwarzen Bergen hallte er wieder, der Jubelruf treuen Tiroler, und das Echo pflanzte ihn, drei, viermal Ut, dann leise und leiser angebend, fort, bis er verhallte den fernsten Wäldern und Kluͤften. — Am Abschiedsmor— aus Tirol, verweilte Se. K. H. noch eine Weile in der, den Kirchdorfer Gemeinden, an der Straße eigens erbau— Sennhuͤtte, um sich in derselben das Ganze der Alpen— stchschaft auf eine gefällige Weise zu versinnlichen, und er— bald darauf den Graͤnzpaß Strus. (Am L2osten Se. K. H. in Salzburg ein.)
Wien, 26. Aug. Die Direktion der privil. Oesterreichi—
n National-Bank hat in Hermannstadt eine Bank-Ver—
Echslungs-Anstalt gegruͤndet, und mit derselben auch die Ein—
ung des Papier-Geldes verbunden. . Da es den, zwischen dem Kaiserl. Oesterr. und dem Her— lich Parmesanischen Hofe bestehenden freundschaftlichen Ver⸗ knissen, so wie dem Geiste der Oesterr. Gesetzgebung ent— ht, daß die Unterthanen des einen Staates, zum Ge— E der buͤrgerlichen Rechte in dem andern zugelassen wer— B so ist durch die Gubernien des Lombardisch-Venetiani— n Koͤnigreiches, die allgemeine Bekanntmachung veranlaßt den, daß den Unterthanen der Herzogthuͤmer Parma, Leenza und Guastalla, der Erwerb und Besitz unbewegli— Guͤter in den K. K. Staaten, wenn sie die gesetzlichen
mffodernisse hiezu haben, nicht nur aus dem Titel der Erb—
He, sondern auch aus dem Titel eines Vertrages unter Le— den gestattet werde. K . Die naͤmliche Kundmachung ist gleichzeitig in den Her—
shuͤmern Parma, Piacenza und Guastalla, von der dor—
h souverainen Regierung eingeleitet worden.
Die oͤkonomischen Schriften des Ritters von Heintl, na— tlich dessen Unterricht uͤber die Obstbaumzucht fuͤr Land— ke, ist von der Russisch Kaiserl. freien oͤkonomischen Ge—
schaft zu St. Petersburg so zweckdienlich befunden wor— daß deren Uebersetzung in das Russische angeordnet, und
Verfasser mit einem werthvollen Brillant-Ringe, von Sr. dem Kaiser von Rußland beehrt worden ist.
Einen Beweis, in welchem Grade sich, heutiges Tages,
lin allen Faͤchern, die Spekulation uͤberbietet, liefert der
h Danieli im „Koͤnigl. Gasthof“ zu Venedig, welcher er hiesigen Zeitung bekannt macht, daß er, um seinen Gaͤ— den Aufenthalt in seinem Hause noch angenehmer zu sen, in allen Zimmern gute Klaviere zur beliebigen Dis— sion der Herren und Damen, die sich mit Musik unter— n wollen, aufgestellt habe. . Prag, zu. Aug. In dem, vom Professor Dr. Fischer, duͤrftige blinde Kinder und Augen-Kranke, gestifteten kat-Institute, sind seit dessen Entstehung, bis jetzt seg de sehend geworden. Lemberg, 20. Aug. Am Sten ging Se. K. H. der erzog Franz Karl, von Czernowitz ab, besah auf dem se nach Illie das Dragomirnaer Kallugier-Kloster, und in bka die Ansiedelung der Lipowaner Kolonie, nahm die, Brot und Salz bestehende Bewirthung dieser, in ihrer llenden Nationaltracht vor dem Sohne ihres Kaisers lenenen, ganz eigenen Glaubensverwandten, huldvoll an, unterrichtete sich von ihrer Abkunft und ihren Religions— äuchen mit vieler Leutseligkeit. Am Fsten nahm der Erz— zg die oͤffentlichen Anstalten zu Suczawa, das Rastellge— zu Bajatschestie, und die Eisenhaͤmmer zu Eisenau in Inschein, empfing einige Bojaren aus der Moldau, die nen waren, um Sr. K. H ihre Ehrfurcht zu bezeigen,
berngchtete in Kimpolung. Von da ab bis zum 13ten
digte Se. K. H. die Kupferhammerwerke in Poszovita,
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6 en in F 2 die 6 . Sun dul Meldawny, das Mineralbad in Watra— dorna, die Hüttenwerke in Jakobeny und Valescher, das Steinsalzwerk in Kaczycka, das Kallugier Kloster 3 Sur wien, und die Gestuͤte in Radauze und Wikow Ocmcs * suches und erreichte dann die Kreisstadt Kolomea am rurß St. Petersburg. Colson u. Komp. haben von 2 Regierung 100 Deßaͤtinen Land und ein ausschließliches Pri⸗ vilegium auf die Anlegung der sogenannten Fosses mobile et imnodores hier in St. Petersburg erhalten. Die Kom— pagnie beschäftigt sich, auf Befehl des Fuͤrsten Volkonski, mit der Einrichtung ihres Apparats in den Preobrashenski⸗ schen Kasernen, und wird bald dem Publikum eine Uebersicht des Nutzens vorlegen, welchen man aus dieser neuen Erfin⸗ dung fuͤr die Gesundheit der Bewohner und fuͤr den Acker— bau ziehen kann; auch in Moskau, und dann im ganzen Reiche werden aͤhnliche Anstalten eingerichtet werden.
Cordova, 12. Aug. Man kann sich keine Vorstellung machen, mit welcher Liebe unsere Tapferen an dem einer so graͤnzenlosen Ergebenheit wuͤrdigen Prinzen hangen. „Ich habe,“ schreibt ein Augenzeuge, „ruͤhrende Auftritte gesehen, die ich nie vergessen werde. Als der Prinz sein weniges Stroh mit seinen Soldaten theilte, blieben diese, um ihm nicht zu mißfallen, an seiner Seite liegen; aber kaum hatten sie bemerkt, daß der Schlummer sich desselben bemäͤchtigt hatte, so stand das ganze Bataillon, in dessen Mitte er sich befand, auf, und schloß, Gewehr im Arm, einen dreifachen Kreis um den erlauchten Enkel Heinrichs IV.“
. Valparaiso, 2. April. Der General Freires hat die hoͤchste Gewalt, unter dem Titel eines obersten Direktors von Chili, angenommen.
In Sanjago soll beschlossen worden seyn, den Unab— haͤngigen in Peru, ein Huͤlfskorps von ooo Mann zuzuschik— ken; der neue Direktor will diese Expedition anfuͤhren, und fuͤr die Dauer seiner Abwesenheit einen Stellvertreter waͤhlen. . Gestern kam aus Lima ein Schiff mit einem Bevollmaͤch⸗ tigten an, der Chili um Beistand ansprechen sollte. Die Re— gierung von Lima sist in der mißlichsten Lage: die Span. Armee macht bedeutende Fortschritte und man ist fuͤr die Stadt besorgt, weil die darin befindlichen ooo Mann Truppen durch die letzte Niederlage entmuthigt sind, und an Geid und Kriegs⸗ Geraͤthen Mangel leiden. In dieser aͤußersten Noth ist die hoͤchste Gewalt einem Direktor anvertraut worden. Man hat dazu einen vormaligen Intendanten von Lima, Namens Ri— babuera, erwaͤhlt.
„Auf diese Weise sind Chili und Peru, fuͤr den Augen— blick, zu monarchischen Formen in ihrer Verfassnng zuruck, gekehrt.
Mexiko, 4. Jun. So eben ist eine Verschwoͤrung ge— gen die jetzige Regierung entdeckt, und verschiedene der Räͤ— dels-Fuͤhrer sind arretirt worden, unter denen sich mehrere Officiere befinden. Ihre Absicht war, alle Auslaͤnder, beson⸗ ders die Alt-Spanier, von denen Mehrere, Mitglieder im Koöngresse sind, zu verbannen. Da die Regierung nur pro⸗ visorisch ist, so wuͤnschen viele Provinzen, ihre Lokal-Unab— haͤngigkeit zu erhalten, und nur so viel aus den Haͤnden zu geben, als noͤthig ist, um eine Union zu bilden, welche der der Vereinigten Staaten gleich sey.
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Aachen, 29g. Aug. Der Herzog von Wellington ist ge⸗ stern hier angelangt und hat nach einem kurzen Aufenthalte seine Reise zu Besichtigung der Bundes- Festungen, uͤber Koͤln nach Mainz fortgesetzt.
Der ehemalige Konig von Schweden, Graf von Gottorp, hat sich einige Zeit hier aufgehalten und ist vor einigen Ta— gen wieder abgereist.
Halle. Auch in hiesiger Stadt bestehet seit dem Jahre 1619 eine Spar-Kasse. Sie wurde damals, nachdem zuvor im hiesigen „Patriotischen Wochenblatte,“ uͤber den Zweck und die Einrichtung einer solchen Anstalt, Mehreres verhandelt war, durch den Verein hiesiger patriotischer und zu verlaͤssi er Maͤnner, nach dem Vorbilde der, zu Berlin bestehenden 9 = lichen Anstalt, jedoch mit einigen, der hiesigen Lokalitaͤt ange— messenen Abänderungen errichtet, und mit dem 1. Jul. ge— dachten Jahres eroͤffnet, nachdem die Mitglieder der Spar— Kassen-Gesellschaft, wie sie sich nennt, deren damals 17 wa— ren und jetzt 21 sind, gewisse Statuten fuͤr die Anstalt ent— worfen, diese, nebst einer Verbuͤrgungs- Urkunde vollzogen, erstere dem Publikum bekannt gemacht und letztere auf hiesigem Rathhause niedergelegt hatten. — Die Einrichtung der Anstalt ist im Wesentlichen folgende. Die Spar-Kasse, deren wohl— thaͤtiger Zweck auf hiesige unbemittelte Bewohner besonders aus der arbeitenden und dienenden Klasse gerichtet ist, welche ihre kleinen Ersparnisse fuͤr den vorkommenden Fall eines nuͤtzlichen Gebrauches sicher und zugleich nutzbar unterzubrin— gen wuͤnschen, nimmt von diesen Geldern, Posten von Einem bis zu Zehn, dann von 20 bis 25 und 50 Rthlrn. zu jeder Zeit gegen Ertheilung eines, von den Vorstehern und dem Rendanten unterschriebenen Scheines an, und verzinset solche, von Einem bis zu Zwanzig Rthlrn. einschließlich, mit 45 pCt., oder mit Einem guten Groschen vom Rthlr., von 25 Rthlrn. an, aber mit 4 pCt jahrlich. Die Zinsen werden
in der Regel halbjährlich, den 1. Jul. und 2. Jan., die Ein— lagen selbst aber den Inhabern der Spar-Kassen⸗ Scheine, auf Verlangen zu jeder Zeit, nebst den zeitmaäͤßigen Zinsen, zuruͤckgezahlt, jedoch so, daß letztere nur fuͤr volle Monate
gerechner werden. Wer die Zinsen stehen und zum Kapital