1823 / 118 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

1117 Regentschaft anerkennen, gleich den Art. 8 ea in e Personen behandelt; sie erhalten Paͤsse, , . 29 shrem Wohnorte zurüͤckzubegeben, wo sie ö z . ö. gentschaft abwarten sollen, und wo ihnen . un n. stand zugesichert wird. Art. 25. Diejenigen [ . e ohne zum Militair, den Milizen oder den . gehoren, sich nach Santona gefluͤchtet . n. ö. um sich nach Hause zu begeben, wo sie e . 46 werden sollen. Art. 16. Kein Spanier, weh tan . auch seyn moͤge, darf politischer Meinungen oder k auf Bezug habender Thatsachen wegen, die . bis zur Ue— bergabe des Platzes gehegt und ausgeuͤbt hat, beunruhigt oder verfolgt werden. Art. 17. Die gegenwaͤrtige Kapitulation wird als null und nichtig betrachtet, wenn der Platz vor dem festgesetzten Termine Succurs erhalt. Art. 16. Die in der Festung befindlichen gefangenen Spanier, sollen sogleich in Freiheit gesetzt, und morgen fruͤh den. Franzdͤsischen Vorpo⸗ sten ausgeliefert werden. Art,. 19. Diese Kapitulation tritt in volle Kraft, sobald sie der Fuͤrst von Hohenlohe, der auch die Stadt bezeichnen wird, wohin diejenigen Militairs, welche die Regentschaft anerkennen, sich begeben sollen, ratificirt ha⸗ ben wird. Dlese Militairs werden aus Spanischen Fonds besoldet, und in deren Mangel, erhalten sie die ihnen zu— kommenden Rationen. Zu jenem Endzwecke wird der die Blokade kommandirende General die Kapitulation sogleich nach Burgos schicken, und sie soll in Ausfuͤhrung kommen, selbst wenn der in Art. 2 erwaͤhnte Spanische Officier am 26sten noch nicht nach Santona zuruͤckgekehrt seyn sollte. Argonas, 11. Sept. 1823. . * . (gez) Der Oberst Don Domingo de Iglesias, in Auftrag des Festungs-Kommandanten Don Ra— hael de Hors. (eh Der derm andirende General des Blokade— Korps Baron Schoͤffer, in Auftrag des Ober⸗ Befehlshabers des Zten Armee-Korps, Fuͤlsten von Hohenlohe.“ . . Ueber die Beschießung Pampelonas ist jetzt der ausfuͤhr— liche Bericht des Marquis von Lauriston eingegangen. Die Kanonade begann am itzten mit Tages Anbruch. Die Ueber— legenheit des Feuers der Belagerer uͤber das der Festung zeigte sich bald. Gegen 9 Uhr war die Brustwehr der Citadelle be— reits uͤberall mehr oder weniger beschaͤdigt; die Werke der Koͤnigs-Bastei stuͤrzten in einander, und jede Kugel, die das Mauerwerk traf, glich, durch die Masse von Steinen, die sie mit sich nahm, einem Kartaͤtschen-⸗Regen. In den Laufgraͤ— ben dagegen widerstanden die Schulterwehren hartnäckig den feindlichen Kugeln, von denen zwar viele trafen, die Mehr— heit sich jedoch in den Sand vergrub, ohne Schaden anzu⸗ richten. Allmaͤhlig wurde das Feuer der Eitadelle schwaͤcher, bis es endlich ganz aufhoͤrte. Um 2 Uhr wurde die Spani⸗ sche Fahne auf den Wällen aufgepflanzt, und bald nachher sah man an dessen Stelle, die weiße Fahne wehen. Der Franzoͤsische kommandirende General ließ sogleich das Feuer auf der ganzen Linie einstellen. Gegen Abend traf ein Schrei⸗ ben des Festungs-Kommandanten ein, worin er zu kapituliren wuͤnschte, und als man sich diesseits hiezu bereitwillig fand, langten um Mitternacht die Spanischen Parlementairs im Franzoͤsischen Hauptquartier an. Am folgenden Tage kam die Kapitulation zu Stande, die unseren Lesern bereits be— kannt ist. In einem Schreiben des Marquis von Lauriston an den Kriegsminister, vom igten d. M., heißt es jetzt: „Die Garnison von Pampelona hat heut früh um 5 Uhr die Stadt und Festung verlassen. Bis Saint-Jean-Pied— de-Port habe ich ihr zur Bedeckung zwei Bataillone und eine Schwadron mitgegeben, um sie vor den Koͤniglichen Freiwil⸗ ligen und den aͤußerst erbitterten Bewohnern zu schuͤtzen; denn im Verlaufe der letzten drei Jahre, sind in Pampe— lona viel Greuel veruͤbt worden. Die ganze Besatzung be— teht aus 3300 Mann, wovon 3133, nebst Zoo Officieren, ereits nach Frankreich abgegangen sind. Viele von ihnen haben ihre Frauen mit sich genommen. Die Verwundeten, die sich stark genug fuͤhlten, die Reise mitzumachen, haben der Besatzung folgen wollen. In den Spitaͤlern sind noch 170 Kranke und Verwundete zuruͤckgeblieben. Auf wie hoch sich die Zahl der Todten waͤhrend der Belagerung belaufe, ist mir noch unbekannt. Etwa 200 Mann, die zur Königl. Garde gehoͤren, und die man zum Dienste gezwungen hatte, sind entlassen worden; ich werde sie nach Madrid schicken. In den Stadt-Gefangnissen hat man 7 Offieiere und 50 Ge— meine, die zu der Glaubens-Armee gehoͤrt haben, gefunden. Unter den Besatzungs-Truppen befanden sich auch 150 Ka— noniere, so wie etwa 100 sehr gut eingeuͤbte Stadt-Milizen, und 2 bis 3o0 Infanteristen, die schon seit geraumer Zeit zur Bedienung des Geschuͤtzes gebraucht wurden. Als aber unser Feuer begann, war es so wohl geleitet und moͤrderisch, daß es die feindlichen Kanoniere bald in Unordnung brachte. Sie erschracken vor der Ausdehnung unserer Laufgraͤben, und das Feuer unserer Artillerie war so heftig, daß es in Zeit von 4 Stunden, die Besatzung der Citadelle und alle Kano— niere zwang, das geladene Geschuͤtz zu verlassen und sich in die Stadt zu fluͤchten. Sieben Kugeln sind auf das Pulver— Magazin geflogen, das gluͤcklicherweise bombenfest war; alle andere Gebaͤude sind aber bedeutend beschaͤdigt worden.“ Ueber die Gefangennehmung der bei Mongat gelandeten 20 Mann, die zur Besatzung von Bareelong gehöͤrten, ist jetzt ebenfalls der umstaͤndliche Bericht des Marschals Mon— cey eingegangen. „Am 16ten,“ heißt es darin, „begegnete 6 . chicktes Ketys von 400 Man

111 1Dtogntoß 1 aus

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nach Nantes fortgesetzt. Vorher haben J. K. H dem Pi n eber ; nisse, deren Aufsicht dem Minister der

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dem Feinde bei Besalu. Es kam sogleich zu einem heftig Gefechte. Der Feind, der sich auf unseren linken Fluͤgel wa wurde bald durch eine treffliche Kavalerie-Charge, Baron Damas anordnete, zum Stehen gebracht. Am genden Morgen standen die Konstitutionellen bei San-Marh de Sasseras, und es schien, als wollten sie einige Stund

Zeit gewinnen, um Figueras zu erreichen. In der That bi chen sie am 16ten in aller Fruͤhe nach Stela und Teraz. auf. Der Baron Damas setzte sich um 4 Uhr in Bewegun und nahm eine Stellung bei Sistelo, wo zwei Wege s kreuzen. Um 11 Uhr langte er in Llers an. Der Fen zeigte sich gegen 2 Uhr, und warf sich mit vielem Ungestuy in einen Weg, der nach dem Fort San-Fernando fuͤhrt. H. wurde er aber von einem Bataillon des gten Linien-Re mentes chargirt, und gleichzeitig von dem General Mar gons, der mit einem zweiten Bataillon eine Haupt⸗Stellu fruͤher als er gewann und besetzte, umgangen, so daß ihn der uͤberdies im Ruͤcken noch von dem General Nicolase 9 draͤngt ward, nur uͤbrig blieb zu kapituliren. 16 Schwierigkeit bot die Gegenwart von Fluͤchtlingen bei dem feindlichen Korps dar. Damas indessen, um neues Blutvergießen zu ersparen, ve sprach ihnen das Leben, weiter aber auch nichts. Uhr streckte hierauf die feindliche Kolonne von 2000 Mar

Der Bar

wundet worden ist, auf dem Plateau von Llers und fast Angesichte der Besatzung von San-Fernando, das Gew Der Verlust des Feindes am 1i5ten und 16ten besteht in ; Todten und Verwundeten, der unsrige in 15 bis 80 Ton

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gefuͤhrt

Die einz 2 Te oͤsis⸗ ; ö e . 120 Franzoͤsisch. ahn Wink der Vorsehung, daß die Revolution, deren erster An—

,. ö dem unter Anfuͤhrung des Brigadiers Fernandez, der leicht * '

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j 1119 pat⸗Briefe aus Madrid vom i1gten Folgendes ); 1 Reisegefaͤhrten, wovon zwei, wie man versichert, Englische Offieiere

„Mit vier

aren, im kleinen Dorfe Arquillos bei Carolina (das nür eimg 15 euerstaͤtten zaͤhlt, und von Abkommlingen deutscher Kolonisten,

f er, die vaͤterliche Verwaltung Karls UL. die Sterra⸗Morena

zu bevoͤlkern suchte, bewohnt wird,) angelangt, war Riego, der sich, als zur Armee des Ballasteros gehoͤrig, angekuͤndigt hatte, eben beim Abendessen begriffen, als die Anrede eines seiner Gefaͤhrten, der ihn „General“ nannte, ihn den Bauern verrieth. In jedem andern Spanischen Dorfe waͤre er vielleicht sogleich ums Leben ebracht worden; die Deutschen aber begnuͤgten sich, ihn festzuneh⸗

3 und er kam mit einigen Mißhandlungen davon. In la Ca⸗ rolina, von wo aus er unter Franzoͤsischer Bedeckung nach Madrid

werden wird, hielt es schwerer, ihn der Volkswuth zu ent⸗ siehen. Es ist dies dieselbe Zeit, um welche vor zwei Jahren ein revolutionairer und schwaͤrmerischer Poͤbel, im Stadthause sein Bild⸗ niß an die Stelle des Bildnisses des Koͤniges, dessen Thron einige exaltirte Köpfe ihm sogar zugedacht hatten, feierlichst einweihen wollte. Jetzt ist er bereits in effigie auf dem Plaza-Mayor hinge⸗ richtet worden. Das hiesige, sehr religteuse Volk fuͤhlt sich von der Verhaftung Riegos, der sich selbst seinen Feinden in die Arme eworfen hat, wunderbar ergriffen; es sieht in diesem Ereignisse

fifter jener Rebellen Chef gewesen ist, sich ihrem Ende nahe. Der Franzoͤsische Botschafter bei der Regentschaft, Marquis von

Um d Falark, ist nicht am 14ten, sondern erst am 16ten von hier nach

großen Haupt-⸗Quartiere abgegangen. ö —ͤ Hr. Prof. von der Hagen aus Breslau, hat auf seiner,

nit Koͤnigl. Unterstuͤtzung unternommenen wissenschaftlichen Reise,

den in Paris zuruͤckgebliebenen einzigen Koder der „Manessischen Sammlung der 140 altdeutschen lyrischen Dichter“ mit Bodmers

und Breitingers ungemein verworrenem und (mehr als um ein

Siebentel) mangelhaftem Abdrucke, nochmals genau verglichen,

und 150 bis 199 Verwundeten. Unter jenen befinden sich! ind alles aus der Ürschrift benutzt, was zu einer neuen vollstandt—

Kapitains von Eyragues und Riviere-du-Hérent.“ D

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General-Lieutenant Baron von Rottemburg meldet aus .

gen, und dem gegenwartigen Stande der altdeutschen Philologie

gemäßen Ausgabe dieser altdeutschen Anthologie gehoͤrt. Diese

pignan unterm 19ten, daß er jene Gefangenen in 4 Koh usgabe wird demnaͤchst wuͤrdig ausgestattet in Deutschland er⸗

nen erwarte; die letzte, die aus den oben erwaͤhnten Fluͤchtlingen besteht, bleibt in Perpignan, die uͤbrigen d aber werden auf Montpellier dirigirt.

Die Herzogin von Angouleme ist am 17ten zu Mittag Bourbon-Vendée eingetroffen und hat am 19ten Ihre Res

fekten zu Unterstuͤtzung der verwundeten Vendser, so'n der beduͤrftigsten Witwen und Waisen des Departements Vendée, die Summe von 20, ooo Fr. zustellen lassen.

Der Bayonner Telegraph zeigt unterm 2rsten d. M. daß an diesem Tage sich nur noch 15 Kranke, worunter gefaͤhrlich danieder liegen, in Passages befunden haben. D Schiff, welches die Krankheit mitgebracht hat, ist auf Beft der Regierung verbrannt worden.

„Wenn man dem Consstitutionnel Glauben beimesse darf,“ sagt der Drapeau blanc, „so liegt der Befehl zur )

sammenberufung der Wahl-Kollegien schon bereit, und m wartet zu ihrer Eroͤffnung nur die Entwickelung der Sy; nischen Angelegenheiten ab. Diese Entwickelung, sagt ma werde der Probirstein seyn fuͤr die Wahl der Präͤsident⸗ dieser Kollegien und fuͤr den Einfluß, den die Minister a die ganze Wahl-Angelegenheit haben werden. Der Conslite lionnel hofft noch immer

Veraͤnderung. ten mit, und nennt als solche einen Sebastiani, Foy, d Lameths, einen Girardin, Cabanon, Laroche und Le Seignen Es muͤsse, sagt er, eine unuͤbersteigliche Vormauer gegen d Bemuͤhungen einer fanatischen Partei gezogen werden. D arme Constitütionnel: hat doch der Spanische Krieg fa st gan Frankreich fanatisch gemacht!“

„Wenn man einem unserer liberalen Blatter glaub

darf,“ meint die Orillamme, „so hat Mina den Kortes

offnet, daß seine Armee und die Mllizen von Katalonien en schlossen waren, die Konstitution bis aufs aͤußerste zu vet fechten, und daß sie keinen mit Frankreich abgeschlossene Traktat anerkennen wuͤrden; doch auch der Gouverneur un

die Garnison von Pampelona hatten sich verschworen, sit

unter dem Schutte des

Platzes begraben zu lassen.“ Die Oritlamme,

ein entschieden royalistisches Blatt,

vom ehemaligen Großvikar von Frankreich, dem Abbé Sal

gues redigirt wird, enthalt unterm 10. Sept., gegen das Tit

kische, von einem Franzosen zu Smyrna, redigirte Blatt, de

Z3bectatenr drienfai, einen, mit dem Vorwurse der Stüpld taͤt und blinden Parteilichkeit beschwerten, so heftigen Aus fall, daß, wenn es dem Smyrnaer Redakteur nicht gelingt sich vor dem Publikum zu rechtfertigen, andere Euroöpaͤisch Blaͤtter sich nicht veranlaßt finden duͤrften, seine Mitthes lungen weiter zu verbreiten.

Am Lesten empfing Se.

Mouzon, Angecourt und la Moncelle. Die

reien in Neuflize, enthält unter anderen 96 Wasserrader, und

ses Etablissement

eine Dampfmaschine, die 76 Walken in Bewegung setzt, fer

ner 43 Spinn-Maschinen u. s. w., und kann taͤglich 2oo0ο Pfd. gesponnene Wolle, und jahrlich 6000 Stuͤcke andere Stoffe liefern.

Herr Achill von Bernardisre hat die Ehre gehabt, dem

Koͤnige ein zierliches Blumen-Koͤrbchen von Fischbein zu über,

reichen. Se. Maj. haben dasselbe mit Dank angenommen, und dem Geber Ihr findung zu erkennen gegeben.

eh die Gefgane nehmung R gos en j ö Q Q

l ier auf eine, fuͤr seine Partei gluͤcklit Er theilt uns schon die Listen seiner Kandid.

hier ein.

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feines Tuch und

Wohlgefallen uͤber diese sinnreiche Er—

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scheinen, und wenigstens auf solche Weise ein wichtiges National— Werk dem Vaterlande wieder vollstaͤndig zugeeignet werden.

Bruͤssel, 23. Sept. Hoͤchster Verfuͤgung gemaͤß sind bei einigen ministeriellen Departements, Administratoren an⸗ gestellt worden. Dem Ministerium des Inneren und des Waterstaat sollen vier beigegeben werden. Die Gefaͤng— Justiz zufiel, werden dem Ministerium des Inneren zugeschlagen, und mit der Ar— men-Verwaltung zugleich einem dazu angeordneten Administra— tor untergeben. Einem Zweiten wird die Verwaltung des Inneren uͤbertragen. Der dritte Administrator wird die Ge⸗ schaͤfte des Waterstaat leiten, und ein Vierter an der Spitze der Miliz-Verwaltung stehen.

Gestern ward zu Antwerpen ein ueuerbautes, dem rei— chen Hause de Cock gehoͤriges, dreimastiges Schiff, der Vasco de Gama, von Stapel gelassen. J

Hannover, 26. Sept. Da der letzte strenge Winter den Obst- und namentlich den Pfirsich- und Aprikosen⸗ Baͤumen in der hiesigen Gegend so nachtheilig gewesen ist, so haben der Koͤnigl. Gartenmeister Hinkelthey und der Han— dels-Gaͤrtner Landvoigt, eine große Quantitat der letzterwaͤhn— ten Baͤume und zwar aus Gegenden kommen lassen, welche zu der Erwartung berechtigen, daß die daselbst gezogenen Baume, im hiesigen Klima gedeihen werden. Die Stamme ollen ehestens meistbietend veräußert werden. Auch auf der Obstbaum-Plantage im Koͤnigl. Garten zu Herrnhausen, sind, in Folge des harten Frostes im vorigen Winter, und der waͤhrend des ganzen Sommers anhaltenden Duͤrre, uͤber ooo veredelte Obstbaume, und von denen, die aus der Plan⸗ tage zur Bepflanzung der Chausseen in den letzten Jahren ab— gegeben waren, 1579 Staͤmme ausgegangen. ö Lausanne, 25. Sept. Gestern traf die Königin Frie— derike von Schweden, mit ihrem Sohne, dem Prinzen Gustav, Und ihren Toͤchtern, den Prinzessinnen Amalie und Caͤcilie,

Kopenhagen, 13. Sept. Laut Briefen aus Christia— kia haben acht Schwedische Gouverneurs, dem General und Reichsstatthalter Grafen Sandels, in Norwegen, Ausfode— kungs-Schreiben zu Duellen zugesandt, weil derselbe sich in iner Weise über sie ausgelassen, durch welche sie ihre Ehre Peeintraͤchtigt gefunden. Die Antwort des Grafen ist noch nicht er ole 6. . . 21. Sept. Die Fuͤrstin Theophile Radzi⸗ win ist von hier nach Nieswie? abgegangen. . Unter den Produkten unserer Fabriken und Manufaktu— Jen bemerkt man auf der gegenwartigen Ausstellung vorzugs⸗ eise mehrere Pianoforte von Leszezynski und Buchholz, far— lige Papiere, Schreib- und Druck-Papier aus Sole, Fayence us der Fabrik von Trzmielow, astronomische und Spiel-Uh— en von Kranz, Teppiche aus der hiesigen Fabrik, Leinwand kus dem Armen-Hause von Kujavisch Brzesc, einen mit gro— er Kunst und Muͤhe vom Fräulein Mariana. Dabrowska arbeiteten Teppich, vorzuͤglich gegerbtes Leder, Eisengeraͤth 1s Suchedniow u. s. w. ö Aus London sind uͤber Paris, Berlin und Posen, noch bei Missionaire der Englischen Gesellschaft zu Beförderung s Christenthums unter den Juden, der Presbyter Mar aul und der Kandidat O Neil, angekommen. Warschau ist ne Hauptstation der Londoner Gesellschaft, auf der sie nun Missionaire unterhalt. 6. In Druck ist ein neuer Roman „Hedwig, Koͤnigin on Polen“ in zwei Theilen erschienen, der eine vornehme ame zur Verfasserin haben soll.

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Majestaͤt aus den Haͤnden den Barons von Neuflize, Chef des Handels Hauses A. Poupar von Neuflize und Sohn in Sedan, sechs Abbildungen seinet beiden Tuchfabriken in Sedan und Louviers und der Spinne

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In diesen Tagen wird eine Versteigerung von Oel-Ge— maͤlden gehalten. Es befindet sich unter diesen ein Original— Gemaͤlde von Raphael, das 00 Dukaten geschaͤtzt ist.

St. Petersburg. Der Kapitain-Liencenant Stto von Kotzebue, der zum drittenmale eine Entdeckung s⸗Reise um die Welt unternommen hat, soll, seinen Instrüktionen gemaͤß, von Brasilien aus um das Kap Horn herum gegen Norden hinauf durch die Behringstraße, entweder von der Kuͤste von Amerika oder von der Kuüste von Sibrien aus, bis zum Nord— Pol vorzudringen suchen, und zwar nicht durch den von ihm entdeckten und nach ihm benannten Kotzebuse,; Meerbusen, sondern um das Eis-Kap herum.

Smyrna, e. Aug. Die großen Spaltungen, welche auf Morena herrschten, scheinen beseitigt zu seyn. Sie ent— standen vorzuͤglich daher, daß die alten Arch onten auf ihr vorgebliches Vorrecht der ausschließlichen Herr schaft bestanden, wahrend die hoͤheren Militair⸗Behörden diesem widersprachen, und Theil an der Regierung haben wollten. Man hat diesem Verlangen am Ende nachgeben muͤssen, und so sind Koloko— troni, Petro Bey und Maurokordato, Mitglieder der Archon— ten geworden. Der Senat des gesetzgebendern Korps, welcher aus den Deputirten der verschiedenen Provinzen besteht, halt seine Sitzungen in Tripolizza.

Psara, 29. Jul. Der Sohn des Kolokotroni hat sich mit der Tochter des Petro Bey von Maina vermaͤhlt; diese Verbindung hat hauptsaͤchlich beigetragen, die auf Morea statt— findenden Spaltungen auszugleichen. Das zu Megara befind— liche Gouvernement, hat 1600 Mann der vorznglichsten Trup— pen, zur Besetzung der Paässe und der Landzunge von Ko— rinth detaschirt; die Agraphioten sind aus ihren Gebirgen herabgekommen und bis Trigunt vorgeruͤckt, uin zu den da— selbst befindlichen Griechen zu stoßen; die Montenegriner ha— ben von neuem die Waffen ergriffen, und alle diese Aufge— standenen, vereinigt, duͤrften dem Pascha von Scxtar! in Kur⸗ zem sehr viel zu schaffen machen. Die drei Sriechischen In— seln Hydra, Sprzzia und Psara erhielten von ihren Gouver— nements den Befehl, ihre Flotten den 24. Aug. segelfertig zu halten; denn um diese Zeit wird der Kapudan⸗Pascha, Morea verlassen, um sein Geschwader nach den Dardanellen zuruͤck zu fuͤhren, wo denn jene vereinigten Flotten ihn angreifen sollen. Nach Salonichi, in den Meerbusen von Volo, nach Lemnos und Troas, sind kleine Korsaren⸗Seschwader gesandt; außer diesen ruͤsten sich 150 mit Landung s⸗Truppen bewaff⸗ nete Fahrzeuge zur Abfahrt. Der Zweck dieser von den Griechen mit großer Kraft-Anstrengung betriebenen Anstal⸗ ten, ist noch unbekannt. Cassan⸗4 ascha, welcher die Aegyp⸗ tische Flotte kommandirte und von Mehemet Ali ausge⸗ schickt war, um auf Kandia Truppen auszusetz em, soll daselbst, bald nach seiner Ankunft, an der Pest gestorben seyn.

Madrid, 28. Sept. Nach dem hier erscheinen den Restaurador sind zur Beschießung von Kadir, in Sevilla allein, 117 Kanonier⸗ und Bombardier⸗Schaluppen ausgeruͤstet worden. Sinige von ih⸗ nen sind mit Zughruͤcken versehen, die man zur Srleichterung der Landung niederlassen kann.

„In der heutigen Zeitung liest man folgenden Artikel aus Se⸗ villa vom 11ten: „Riego hat auf setnem Marsche von Malaga nach koa an 200 Gefangene, worunter 400 Officte re, eingebuͤßt. Von Koig aus wandte er sich plotzlich mit etwa 2006 Marrn nach Alcala la Real, worauf Ballasteros seine Truppen von Cabra nach Cara— buey, und von Luseng nach Montilla aufbrechen lte ß. Unter die⸗ sen Truppen, vorzuͤglich in der Infanterie, ist übrig ens starke De— sertion eingerissen, doch scheint es nicht, daß die Deserteurs die Absicht haben, die Operationen Riego's zu unterstuͤtz en.“

Ein Extrablgtt von demselben Tage enthält das amtliche Schreiben des provtsorischen Intendanten von la Sarolina, J. J. Caballero, an den Kriegs-Minister vom 15ten d. M.: „So eben (um 3 Uhr Abends) wird der Rebellen⸗Chef Rafael del Riego und mit ihm drei seiner Offieiere, gefangen hier eingebracht; man hat sie in das Stadt- Gefaͤngniß gesetzt. Ich kann die naͤheren Details Ew. cr heute noch nicht melden. Der Alka de des Dorfes Arquillos hat sich dieses Verdlenst erworben, mit Huͤlfe einiger Bauern und ohne einen einzigen Soldaten die se Verhaftung zu bewerkstelligen.“

Das Madrider Volk ist uͤber die Gefangenneh mung Riegos, der, zwar unfaͤhig große Unternehmungen zu Leiten, von der anar— chischen Partei zum Chef gewählt worden war, hoch entzuͤckt. „Doch“ fuͤgt die hiesige Zeitung hinzu, „ehren wir die Lage eines unter dem Schperte des Gesetzes befindlichen Delin⸗ guent en, und leiten wir die Aufmerksamkeit un serer Lefer nur auf die sichtbare Dazwischenkun ft der BVorsehung, die den beruͤch⸗ tigten Riego, in die Hande eines einfachen und echt fchafenen Vol. kes geliefert hat, bet welchem das Wortgepränge und die Ver— sprechungen dieses Luͤgen⸗ und Meineids? Predigers niemals Zu⸗ gang finden konnten.“

Es heißt hier, daß General Alava an die Stelle des Generals Valdez, zum Militgir⸗Gouverneur von Kadi ernannt worden sey. Quirogg befindet sich in Kadix, hat jedoch nicht den mindesten Ein⸗ fluß. Dem Handelsstande diefer Stadt foll eine übermaͤßige Kon⸗ tribution aufgelegt worden seyn; auch sagt man, daß alle Maͤnner von a6 bis zum bosten Jahre zum Eintritt in den aktiven Mils—

tai⸗Dienst gejwungen worden seyen.

Die hiesige Zeitung enthalt eine sehr specielle Vachweisung der saͤmmtlichen, uͤber Jrun in Spanien eingerüctten Franzdsischen Truppen. Hier folgt ein Resume derselben:

Infanterie 75,274 Mann

Kavalerie 124,456 Fuß⸗Artillerie 1,817 Reitende Artillerie 765 Train 5 473

Hievon sind n 93 n , 64 Gesunde und evon sind nach Frankreich zurückgekehrt: 1 esunde un bbb Krane. Die Artillerie zahlt 109 Kanonen 5 2aubitzer