1193 auftrage ich Sie, als meinen Ersten Staats⸗ Sekretatt, mit der Leitung aller, die Verwaltung des Landes betreffenden Angelegen⸗ beiten. Sie werden Sich dieserhalb mit den übrigen Staats⸗Se⸗ jretairen vernehmen, bis daß Ich, der Koͤnig, selbst nach Madrid zurückgekehrt seyn werde. Gott erhalte Sie c.“ Don V. Saez beauftragt demzufolge Don L. Salazar, die Regentschaft zu bengch= richtigen, daß der König die Zuͤgel der Regierung wieder ergriffen habe, und daß er mit dem Eifer, der Weisheit ünd Gerechtigkeit, womit die Regentschaft, Namens Sr. Maj, das Land regiert habe, hoͤchst zufrieden sey. .
J Die u g f ft hat hierauf nachstehende Proklamation an die Spanische Nation erlassen: . . ;
„Spanier, unsere heißesten Wuͤnsche sind erfuͤllt: Der, Konig ist frei! Unser geliebter Mongrch und seine Koͤnigl. Familie, sind endlich der Unterdrückung und der haͤrtesten Sklaverei entrissen! Der ersehnte, der angebetete Ferdinand lebt! Unsere Koͤnigin, sie, die uns durch ein Wünder erhalten worden, lebt! Beide kommen, um den Thron Karls III, Philipp V. und seines heiligen Vorfah⸗ ren, mit neuem Glanze zu schmuͤcken! Ewiger Ruhm dem gro— ßen Fürsten und seinem Befreiungs-Heere, die Ihr mit Begeiste⸗ rung empfinget und die Ihr heut mit Rührung segnen werdet, denn sie haben Euren Konig der Freiheit zurückgegeben. Ferdingnd ist frei! Dies, Spanier, ist der große Gegenstand und das gluͤck⸗ liche Ziel so vieler Unterhandlungen, so vieler Anstrengungen, so vieler Schlachten, so vieler Siege, so vieler Angst. und Noth! Sie sind nicht vergeblich gewesen, weder die Bemuͤhungen der großen Europaͤischen Monarchen, noch die vaͤterliche Sorgfalt des ehrwürdigen und erlauchten Hauptes der Bourbonschen Familie, noch die edlen Anstrengungen des durchlauchtigen Prinzen, seines angenom⸗ menen Sohnes, noch die heldenmuͤthigen Opfer seiner hochherzigen Nation, die heut unwiderruflich unsere Freundin und Schwester ist! Das vergossene Blut der Spanischen Royglisten ist nicht umson vergossen, die Leiden, die diese erduldet, sie sind nicht vergeblich ertragen worden; die uͤbermenschlichen Wunder, die zur Befreiung unsers Koͤniges so wesentlich beigetragen, sie haben ihren Zweck nicht verfehlt. — Ferdinand ist frei! Dies, Ihr Monarchen, Ihr Nationen Europas, und Ihr Spanier alle, ist der Dank und die Belohnung fuͤr Eure Bemühungen, dies das denkwürdige Exreig⸗ niß, von dem eine neue Zeitrechnung der Ordnung und des Friedens, der Ruhe der Volker wie der Sicherheit der Throne anhebt, durch das der Geist des Aufruhres unterdruͤckt worden, und aus dem fuͤr das loyale katholische Spanien, Freiheit und neues Gluͤck er⸗ bluͤhen. Spanier, dankt vor allem dem allmaͤchtigen Gotte, der die Herzen der Koͤnige lenkt, daß er sie ein so glorreiches Unter⸗ nehmen, von dem es kein Beispiel in den Jahrbüchern der Geschichte
iebt, so gluͤcklich hat zu Stande bringen lassen. Lobpreisen und
egnen wir die Monarchen und bezeigen wir unsere Erkenntlich—⸗ keit den Fuͤrsten, Feldherren, so wie allen Soldaten und Waffen⸗ Gefaͤhrten der royalistisch gesinnten Heere beider Nationen, die sich im großen Kampfe der Treue gegen den Aufruhr unsterblich gemacht haben. Auf der ganzen Halb-Insel, und in den weiten Regionen des anderen Spanischen Welttheils hoͤre man nichts, als Lobgesaͤnge auf die Wiederkehr des Friedens und auf die allge⸗ meine Versͤhnung. Wenn unser gemeinsamer Vater unter seine Kinder zuruͤckkehrt, so hoͤre er im vaͤterlichen Hause nur die Stimme der Versßhnung und des Friedens; lassen wir allen Haß, alle Vorurtheile fahren, und reihen wir uns bruͤderlich um den Kö⸗ niglichen Thron, und Niemand wage es, dieses Siegesfest durch irgend einen Todesruf, der das Herz unsers guten Koͤniges nur betruͤben konnte, zu fioͤren! Christen und hochherzige Spanier! die Mitglieder der Regentschaft, die Euch in bitteren Tagen regiert haben, und denen Ihr mit so vieler Redlichkeit gehorsam gewesen seyd, sie sprechen heut zum letztenmale mit Euch; sie ste⸗ . in Begriff, das ihnen anvertraute Pfand in die geheiligten Hände des Königes niederzulegen und sich als treue Unterthanen nter Euch zu * stellen, um ihrem Monarchen zu huldigen; sie wurden sich ganz gluͤcklich füͤolen, wenn sie die unzaͤhligen Beweise Eurer Treue mit einem allgemeinen Versoͤhnungs⸗Akte, müßten sie ihn auch mit ihrem Blute besiegeln, begleitet saͤhen; wenn ihre verirrten Bruͤder sich reuig unter die treuen Anhaͤnger des Koͤniges mischten und die Schwachen, durch das Beispiel der Staͤrkern aufgemuntert, sich zu den Fuͤßen des Monarchen nieder⸗ wuͤrfen! Der gottesfuͤrchtige, der huldreiche Ferdinand wird, die Regentschaft ist deffen uͤberzeugt, mit Freuden alle seine Leiden vergesffen, wenn er dagegen alle feine Kinder ausgesoͤhnt, und sich von ihnen mit den Gesinnungen einer unerschuͤtterlichen Treue als Bater und Herrn der großen Spanischen Familie be⸗ grüßt sieht. Sein großmuͤthiges Herz wird diesen Freudenruf dadurch erwiedern, daß er Euch alle seine geliebten Kinder nennt, und dann wird fuͤr das wiederhergestellte Spanien, eine neue und gluͤckliche Zeit beginnen.“
Das Gerücht, welches sich hier verbreitet hatte, daß der Oberst lmor mit 1000 Pferden kapitulirt habe, hat sich nicht hestaͤtigt; er atte im Gegentheil Dispositionen getroffen, um Riego aufzuheben,
erschien aber zu spaͤt.
Der General Mina hat, wie man sagt, den Behoͤrden von Madrid anzeigen lassen, daß, wenn dem General Riego das min— deste Leid zugefuͤgt wuͤrde, ihm dafuͤr ein Franzoͤsischer General⸗ Lieutenant und 1095 Ober⸗Officiere, die er als Gefangene bewahre, haften sollten. ;
Die Regentschaft hat die Herstellung des alten Gebrauches ver⸗ ordnet, wonach die Studenten auf den Universitaͤten nur in lan⸗ gen Roben zugelassen werden sollen.
Als General Riego eingebracht wurde, riefen viele Stim⸗ men dem Volke zu: „denkt daran, daß euer Koͤnig eben befreit worden! befleckt diesen schoͤnen Tag nicht!“ Das Volk fuͤhlte das Gewicht dieses Zurufs, und die befuͤrchteten Wuth⸗Sce⸗ nen traten nicht ein. Als der Zug durch die Aleala⸗Straße kam, schrien Einige: vira Riego! Diese Unsinnigen wurden sogleich von 20 Franz Gensd'armen umringt, die sie der Wuth des Volkes ent⸗ . en. Der Tag ing leidlich hin, und erst gegen Abend ereignete ich theilweise einiger Laͤrm. Im Prado wurde der Poͤbel so auf— erat, daß der Marschal seine Truppen in Schlachtlinie aufziehen ließ, und sich selbst an deren Spitze stellen wollte, allein die Nach⸗ richt von des Koͤniges Befretung besaͤnftigte den Sturm.
Vor gs, Gefaͤngniß haͤuft sich wohl zuweilen das Volk in Masse, es sind aber starke Franzoͤsische Abtheilungen zur Bezaͤhmung desselben aufgestellt. Spanischer Seits ist die Bewachung des Ge⸗
11 fangenen dem jungen Grafen von Torrealta anvertraut, demselb der die K. Gardisten im Prado im Anfange July 1822 komm'
dirte, als sie sich wieder die damalige Regierung empoͤrt hatten
Allgemein
Viele wollen an der allgemeinen und unbedingten Amn
mithin auch fuͤr Riego, gar nicht zweifeln, zumal da Admiral des, der in Kadix alles geleitet, die Unterhandlungen betrieben! vollendet, und Se, Maj. zuletzt noch persönlich nach Sta. M heruͤbergefuͤhrt hat, Riegos Schwiegervater ist.
Lissabon, 12. Sept. Se. Maj. der König und die Mini sind fortwaͤhrend mit Anfertigung der Konstitution beschaͤftigt, Wunsch aber, den Ausgang der Dinge in Spanien abzuwat soll Ursache seyn, daß dieselbe bis jetzt noch nicht erschienen is
Die Unterhandlung uͤber die Anleihe wird fortgesetzt; ben hat das Haus Rothschild eine Summe von 27 Million Franken
Piastern, zur Verfugung des Hrn. David Parish hieher gesch
der beauftragt ist, mit dem Finanzminister uͤber die Anleihe;
handeln.
Handels⸗ Am sterdam, 14. Okt.
Berichte.
1298pf. weißbunter Poln. W
steußtsche St
aats⸗-⸗Zeitung.
stes
—
127
215 Fl., sehr schoͤner 119pf. alter Preuß. Roggen vom Spy
116 Fl., 121 pf. dito auf dem Wasser 114 Fl., 124 pf.
Pom
scher 12 Fl., 110 pf. Gerste 85 Fl, Hafer 70 Fl.; 18 pf. neuer
Weitzen 132 Fl.
3
Brieg. Am verflossenen, den 2. Oktober hieselbst abge nen Herbst⸗-Wollmarkte, wurden 285 Centner 90 Pfd. gewoͤhn Land⸗Wolle abgewogen. Verkauft wurde dieselbe, der Centnet, beste, fuͤr a Nthlr. 7 Sgr. 6 Pf. und 38 Rthlr. 28 Sgr.) die mittlere, fuͤr 36 Rthlr. 29 Sgr. und 54 Rthlr. 1 Sgr. ) und die geringere fuͤr 32 Rthlr. - Sgr. 6 Pf, mithin im Di schnitt der Centner fuͤr 36 Rthlr. 20 Sgr.
Wech sel⸗, Geld⸗ und Fonds⸗Kourse.
Ham burg, 17. Okt. Amsterdam k. S. 1055 pCt., 2 1067 pCt., nicht sehr begehrt. — London k. S. 37 Schill. 33 D 2 Mon. 37 Schill. Den., Ende der Boͤrse mit Den. beset lassen. — Paris 2 Mon. 2533 Schill., Geld und Briefe. — deaut 2 Mon. 26 Schill. — Kopenhagen k. S. 8 pCt. — M lau 6 W. os Schill, — Wien in eflectir 6 W. 146 pCt., Prag in effectiv 6 W. 147 pCt., — Augsburg 5 W. 148 pCt, Frankfurt 6 W. 149 pCt., 2 Mon. zum not. Kours züu lasse Leipzig z. M. 148 pCt., Geld. — St. Petersburg 2 Mo Schill, gefragt. — Diskonto 35 pCt., Geld.
Louisd'or 11 Mrk. 4 Schill., zu haben. — Gold al marco Schill., zu haben und zu lassen — Daͤn. Grob Kour. 125
— Hamb. Grob Kour. a3 pCt. — Reue . Stuͤcke für nl
pCt. — 2 Schilling⸗Stuͤcke 237 und 263 pCt. — Piaster 2s 1 Schill,, ohne Umsatz. — Fein Silber 2, Mark 11 . 10) 6 zu haben und zu lassen. — 4 id Loth 9 Gran 2, Mrk. 107 Sch Schi, zu lassen. ᷓ
Preuß. Engl. Anleihe von 1818 pr. kont. 857. 86 pCt. M
3 Mon. Zeit 853. 66 pCt., — Preuß. Engl. Anleihe von 184
kontant 8475. 85 pCt., ohne ÜUmsatz. Preuß. Praͤmien⸗-Scheine pr. kont. 217 Mrk. Bko., ohne un Norweg. Anleihe à 5 pCt. bei Gebruͤder Benecke g pCt., ohne Umsatz. — Besgl. 2 6 pCt. bei Hambro und Sh 9g5t . 96 pCt., 9g5 vergebens geboten. !. ö 8 , . 3 , Zinsen 95 . 96 pCt, den
5 vCt. 877 . 88 pCt., zweite desgl. 2 5 pCt. 873. 5 was abgeschlossen. ; ̃ x 5) yt . 9 pet Oesterr. Loose à2 100 Fl. pr. kont. 123 1237 pCt., Mon. 1245 . 125 pCt., begehrt; desgl. à 2560 Fl. pr. kont. 1 109573 pCt., auf 3 Mon. 104. 1044 pCt.; Metalliques pr. kont, n , , 3 3. . n . .
H ⸗ 6. 164 g350 pCt., auf 35 932 0
gen umfeh 927 . 950 pCt., auf 3 Mon. 9g52. 955 Russisch Engl. Anleihe von 1822 in Pfd. Sterl. à
4 Den. pr. kont. a 835 . 853 pCt., ohne Umsatz. 4 24
König liche Schau spiele.
Dienstag, 21. Okt. Im Opernhause, zum erstenmale nh holt: Dido, dramatisches Gedicht in 3 n, von 1 Rellstab. Musik von Bernhard Klein. Ballets von Telle.
Mittwoch, 22. Okt. I‚n Opernhause; Der Wassertraͤger, in 2 Abtheilungen. Musik von Cherubini. (Hr. Fischer, K lich Baierscher Kammersaͤnger: Micheli.) ;
Die freien Entreen sind heute nicht guͤltig. 9
Donnerstag, 23. Okt. Im Schauspielhause, zum erstenn Kindliche Liebe, laͤndliche Scene in 1 Aufzug. Hierauf der Bu meister von Saardam, oder die zwei Peter, Lustspiel in 3 Abthc 1 nn n g stell bleib
u dieser Vorstellung bleiben die bereits gekauften mit woch bezeichneten Schauspielhaus⸗ irn en, . und den die noch zu verkaufenden Billets mit Mittwoch bezel
seyn.
Meteorologische Beobachtungen. Barometer Therm. Hygr. Wind? Witterung.
A. 2 11 4 720 S. strüß, kuh.
F. 27 10 4 630 wolkig, Thau, Nebel.
Me7* I“ 105 Sonnenschein, lauer
A. 27 11 4 50 heiter, kühl. J
F. 27211 4 215 dun stig, Reif.
Meß? o 1 hell, lauer Wind.
A. 2679 1 * 65 hell, kühl.
20. Okt. F. 897 o 4 3777
Meg 9 410
17. Okt. 18. Okt.
19. Okt.
SS sS6S65
S865
Sonnensch, Wolken,
Redakteur Hen
Gedruckt hei Hayn.
verwitwete Fuͤrstin
llt worden.
ö in Sarten 13 Loth 5 Grin
Ü., — Preuß. Münze 2, Mig ᷣ 3 — . . 24 n 1) die Vorlesungen uͤber Statik und Hydrostatik, dem
Es wird dies als chtrag zur ; Königl. Akademie der Kuͤnste waͤhrend des Winter-Se—
Borcken;
Amtliche Nachrichten. . ,
Se. Majestaͤt der Koͤnig haben Allergnaͤdigst geruhet, den ig. Garten-Inspektor Otto, und den Koͤnigl. Garten⸗ cnieur Lenné, zu Garten-Direktoren zu ernennen, Er— nan der Gaͤrtner-Lehr-Anstalt zu Schoͤneberg bei Ber—
Letzteren bei der Gaͤrtner⸗Lehr-Anstalt und Landes⸗Baum— wule zu Potsdam.
Der Koͤnigl. Hof legt uͤbermorgen den 2zsten dieses, die ner auf 3 Tage an, fuͤr Se. Durchl. den Prinzen Main—
von Hohenzollern-Hechingen, und fuͤr J. Durchl. Juliane zu Bentheim, geb. Her⸗ n zu Schleswig⸗-Holstein⸗-Gluͤckstadt.
Der bisherige Landgerichts-Rath Eduard Boy zu Frau—
ist zum Justiz-Kommissarius beim Landgerichte zu Po⸗ nd zum Notarius publicus im Großherzogthume Posen
sit Genehmigung des Koͤnigl. Hohen Ministeriums Geistlichen, Unterrichts- und Medieinal-Angelegenheiten, der Unterricht in der gesammten Mechanik bei der Koͤ— Bau⸗Akademie die erneuerte Einrichtung erhalten, daß
entlichen offentlichen Lehrer Berghaus, . I) die Vorlesungen uͤber Mechanik und Hydrodynamik, ie
3) der Unterricht in der Maschinen-Lehre, dem Bau⸗In⸗
ftor Markendorf uͤbertragen worden sind. Nachtrag zum Verzeichnisse der, bei
sters 1333 zu haltenden Vorlesungen ꝛc., hiedurch bekannt acht. Berlin, den 18ten Oktober 1923.
Schadow, Direktor.
m Bezirke des K. Konsistoriums zu Koͤnigsberg i. Pr. er Kandidat Suhr aus Tilsit zum evangel. Prediger und er am Collegio Fridericiano zu Koͤnigsberg; der Rektor und
6 Yrediger Felskau aus Muͤhlhausen, zum evangel. Pfarrer
der Kand. Skupch aus Königsberg, zum evangel. ter in Locken und Langguth; der Pfarrer Thomasezik aus
adaunen zum evangel. Pfarrer in Schwarzstein; der Benefi⸗ Steffen aus Mehlsack, zum kathol. Pfarrer in Frauendorf;
Kand, Ha sse in Memel, zum vierten Lehrer an der Loͤbenicht⸗
En hoͤhern Stadtschule in Koͤnigsberg; und der Unter- Lehrer
2 zum Ober-Lehrer des Gymnasiums in Lyck befoͤrdert en.
Im Bezirk der Koͤnigl. Regierung ju Breslau ist der evang. Pastor Kauer in Gaulau, zum trer in Tuͤrpitz; .
zu Liegnitz, der Divisions- und Garnison⸗Prediger Koͤh⸗ in Glogau, zum Pastor an der evangel. Kirche;
zu Parchwitz, der Kandidat Schneider zum zweiten Mi⸗ ir⸗Prediger bei der gten Division in Glogau;
zu Mag deburg, der Prediger Muüllllr zu Wallstawe, zum ngel. Prediger der Parochle Rohrberg, der Prediger Köthe in unersleben zum evangel. Prediger zu Osterode; und
zu Stettin der Amtmann Wegely in Treptow a. d. Rega,
nn Ober⸗Amtmann ernannt worden.
Zeitungs⸗Nachrichten.
. .
Paris, 14. Okt. Im Journal des Debats vom 12Zten d. M., man Folgendes: „In der Rede, womit der König die letzten
düñ bewölkter Himmel ssitzungen beider Kammern eroͤffnete, . Se. Maj.: „„Ist der leg ünvermeldlich, so werde Ich A
üg und die Dauer desselben zu beschraͤnken. Er soll nur unter⸗ mmen werden, um den Frieden, den der Zustand Spaniens un⸗
les anwenden, um den Um⸗
Stück. Berlin, Donnerstag den 23sten Oktober 1823.
moͤglich macht, zu bewirken. Sobald Ferdinand VM. freie Macht haben wird, seinen Voͤlkern diejenige Stagts⸗-Verwaltung zu ver⸗ leihen, die sie von ihm allein empfangen koͤnnen, und dle, waͤh⸗ rend sie ihre eigene Ruhe sichert, zügleich die gerechten n. nisse Frankreichs entfernt: von diesem Augenblicke an sollen alle Feindseligkeiten aufhören; Ich verpflichte Mich hiezu aufs heiligste gegen Sie, Meine Herren.“““ Diese Koͤniglichen Worte sind in Erfüllung gegangen, und ungeachtet der von Uebelwollenden ver⸗ breiteten falschen Gerüchte, hat man sich doch nie von jenem, vom Koͤnige aufgestellten Prinzipe entfernt; selbst dann nicht, als man, vermöge einiger Verwilligungen, ein, fuͤr das Heil Frankreichs und Europas so wichtiges Unternehmen haͤtte beendigen konnen. Die erste feindliche Fahne, der die Soldaten der Legitimitaͤt begegne⸗ ten, war die dreifarbige; die Spanische Revolution hatte sie als Zeichen und Schutzwehr gewaͤhlt; die Grundsaͤtze und Siege, an die sie erinnern sollte, waren aber laͤngst verjaͤhrt. Ein einziger Kanonen⸗Schuß machte der Gaukelei ein Ende, und dreißig Jahre der Verblendung schwanden. Hierauf begann der Feldzug, des⸗ sen Plan, vom Herzoge von Angouleme entworfen, die Bewunde⸗ rung aller Derer, die sich mit der Kriegskunst beschaͤftigen, erregt hat. Katalonien hatte seine besondere ÄArmee, bei welcher die Ge⸗ nerale Damas, Dongdieun, Curial, und von Eroles, unter dem Ober⸗Befehle eines im Kriege grau gewordenen verdienten Mar= schals, bewiesen haben, was Thaͤtigkeit, Muth und Beharrlichkeit vermoͤgen. Gleichzeitig wurden die festen Plaͤtze Navarras und Biskayas, durch die Generale Hohenlohe, Canuel und von Es⸗ pagne maskirt. Nachdem die Provinzen diesseit des Ebro solcher⸗ gestalt besetzt worden, brachen zwei Kolonnen, unter den Genera⸗ len Molitor und Bourcke, duch dem Inneren Spantens auf; die eine begann ihre Waffen Thaten mit dem Gefechte bei Logronno, und, nachdem sie, das Koͤnigreich Katalonien und die Koͤnigreiche Valencia und Mureia, von dem Revolutions⸗Joche befreit, zwang sie Ballasteros, vor Granada zu kapituliren; die andere verjagte die Rebellen aus Asturien und Galizien, und fuͤhrte die Unter⸗ werfung Moxillos herbei. Das Centrum dieser beiden Heere, welche die West- und Ost⸗Kuͤste Spaniens zu saͤubern, und sich unter den Mauern von Kadixz zu vereinigen bestimmt waren, bildete die⸗ jenige Kolonne, die unter den Befehlen des Prinzen Generalissi⸗ mus selbst, auf einem geraderen Wege, den letzten Wall der Re⸗ volution erreichen sollte. Der Prinz verweilt einen Augenblick in Madrid, organisirt die Spanische Regentschaft, die von den gro⸗ ßen Maͤchten des Festlandes anerkannt wird, schickt die Generale Bourmont und Bordessoulle voraus, leitet die Bewegungen der Divisionen Bourcke und Molitor, und, als sie auf die bhestimmte Hoͤhe angekommen, bricht er selbst von Madrid auf, erstuͤrmt den Trocgdero, beschießt Kadir, und zwingt diese, fuͤr uneinnehmbar gehaltene Stadt, ihm ihre Thore zu offnen, und den Königlichen Gefangenen auszuliefern. Mittlerweile war ein neues Reserve⸗ Korps, unter den Befehlen des Marschal Lauriston, in Spanten eingerückt, um Pampelona einzunehmen, sich sodann nach Lerida zu begeben, und die Unterwerfung Kataloniens, wo Figueras durch die glaͤnzenden Gefechte bei Llers und Llade, bereits , . war, zu beschleunigen. Figueras, ampelong, San⸗Sebastign, und Santona kapitulirten, und verlaͤngerten die Linie, auf welcher wir in Spanien eingeruͤckt waren; gleichzeitig wurden dadurch 20 bis 25,000 Mann disponible, die sich uberall hinbegeben konnten, wo ihre , nuͤtzlich gewesen waͤre. Die Franzoͤsische Armee ist sonach, in weniger als 6 Monaten, von den Ufern der Bidas⸗ soa, bis zur Bai von Kadir vorgeruͤckt, und hat dabei alle Pro⸗ vinzen Spaniens beruͤhrt. In diesem kurzen Zeitrgume hat sie uͤber 1000 Lieues zurückgelegt, Gefechte bestanden, Belagerungen vorgenommen, und Festüngen mit Sturm erobert, um die Spani⸗ sche Revolution an dem Orte selbst, wo sie zuerst ans Licht getre⸗ ten, auf jener Insel, die der ganzen Macht Buonapartes wider⸗ standen, zu ersticken. Einer der letzten Namen, den wir fuͤr die Sache der Spanischen Bourbons auf dem Schlachtfelde glaͤnzen sehen, ist der Name Laroche⸗-Jacquelin; das Vendeéeer Gebluͤt hat in den Ebenen Estremadüras an Tugend nichts verloren. Es waͤre ungerecht, wenn wir des Antheiles nicht erwahnten, den unsere neu aufblühende Marine an diesem gluͤcklichen Erfolge ge⸗ habt hat; durch ihre Blokaden zur See, durch den 32 auf Algestras, hat sie die Uebergabe wichtiger Plaͤtze herbeigeführt; durch die Einnahme des Fort von Santo⸗Pedro, hat sie uns den Eingang zur Insel Leon geöffnet, wo sie in Begriff stand, unsere Truppen guszuschiffen. Alles, was zur Befreiung Spaniens ge⸗ schehen, ist groß, edel, ritterlich gewesen. Dem legitimen Frank- reich gebührt auf ewige Zeiten der Ruhm, die Kaperet untersagt und das bei allen Landkriegen unter eivilisirten Nationen respek⸗ tirte Eigenthums⸗Recht, dessen Verletzung zur See nur als ein Ueberrest der Seeraͤuberei aus den Zeiten der Barbarei zu betrach⸗ ten ist, zuerst wiederhergestellt zu haben. Vor unserem Einruͤcken in Spanien kam es darauf an, zu wissen, ob wir 2162 oder nicht; ob wir eine Armee haͤtten, oder keine; ob diese Armee auch treu bleiben würde, waͤhrend man Alles anwendete, um sie zu ver⸗
fuhren; ob wir ohne Gefahr das Heer um einige Bataillone ver⸗