1823 / 129 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

1213

ehnhausen, welcher von Vagabonden geboren, das ißte Jahr ,, ohne je Schul- und Religions- Unterricht genossen zu haben, und sich ohne alle Bestinmung in der Welt umher trjeö, wurde im Jul. v. J. nach Benninghausen abgefuͤhrt und am 30. Aug. «. entlassen. Er hat in der Ansialt den nöthigen Schul- und Religions- unterricht genossen, ist daselbst konfirmirt und hat das Leinweber-Handwerk sehr gut erlernt. Mit Thraͤnen dankt er jetzt fuͤr die ihm erwiesene Wohlthat, und ar— beitet, als fleißiger und ordentlicher Mensch, bei einem Leinweber zu Reiste. So bewaͤhrt die Anstalt zu Benninghausen ihre Vor⸗ trefflichkeit. ö

Breslau, 19. Okt. Heut wurde hier durch große Militgir⸗ Parade und feierlichen Gottesdienst auf dem Exercierplatz vor dem Koͤnigl. Palast, das Andenken der Voͤlkerschlaͤcht bei Leipzig er⸗ neuert. Breslaus Bewohner nahmen an dieser Feier den Antheil, den die große Wichtigkeit jenes erkaͤmpften Sieges fuͤr das Wohl von ganz Europa erfodert. Das schoͤnste Wetter begunstigte das Fest. Se. Excellenz der kemmandirende General, Graf v. Zieten, gab darauf ein großes Mittagsmahl. . .

Der Leinwand⸗Verkehr hat sich bei der bisherigen Lebhaftig⸗ keit nicht nur erhalten, sondern die Preise sind auch etwas hoher gegangen. Der Absatz von Zink hat ebenfalls mehr Festigkeit ge⸗ wonnen, und es sind neue Lieferungs-Kontrakte abgeschlossen worden.

Du sseldorf, 18. Okt. Gestern wurde hier von der evan⸗ gelisch⸗lutherischen Gemeinde, das Sojaͤhrige Jubelfest ihres Predi⸗ gers, des Konsistorial⸗- Raths Hartmann, auf würdige Weise ge⸗ feiert. Nach Tages Anbruch zogen die Kinder der Elementar⸗ Schule dieser Kirche, vor die Wohnung des Jubltlars, und begruͤß⸗ ten den Feier⸗Morgen mit dem alten frommen Liede: Nun danket alle Gott. Gegen 9 Uhr versammelten sich in derselben die Militair⸗ und Civil⸗Behoͤrden, die Pfarrer der Synode, mehrere quswaͤrtige Bekannte des Jubel⸗Greises und dle Deputirten der Gemeinde. Bei den hier ihm dargebrachten Gluͤckwuͤnschen uͤberraschte der Fegierungs⸗Chef-Praͤsident von Pestel denselben, mit einem Aller⸗ höchsten huldvollen Kabinets⸗Schreiben, welchem zur Anerkennung der BVerdienste des Jubilars der Rothe Adler-Orden dritter Klasse beige⸗ fügt war; desgleichen wurde der Jubel- Greis mit Gluͤckwunsch⸗ Schreiben von Sr. K. H. dem Prinzen Friedrich und von Sr. Excellenz dem Minister der Geistlichen Angelegenheiten beehrt. Als der Zug sich jetzt nach der Kirche begeben sollte, erschienen 128 weißgeklei⸗ dete, und mit gruͤnen Baͤndern geschmuͤckte Jungfrauen aus den gebildeten Staͤnden der Gemeinde; eine derselben hiclt eine kurze Anrede, eine zweite uͤberreichte ein Gedicht, und eine dritte einen Oelzweig. Hierauf eroͤffneten die Jungfrauen den Zug nach der Kirche, und bestreuten den Weg bis zum Altar mit Blumen; ihnen folgte der wuͤrdige Jubilar, gefüͤhrt vom General von Tippels⸗ kirch und vom Regierungs-Chef-Praͤsidenten von Pestel. Beim Eintritt in die mit Blumen⸗-Gewinden verzierte Kirche, wurde der Jubel-Grets mit Pauken und Trompeten⸗Schall empfangen. Der Konsistorial-Rath Pithan hielt eine gehaltvolle Rede, und der Superintendent Engels aus Muͤhlheim an der Ruhr schloß mit einem Gebet. Die Predigt selbst hielt der Konsistorial⸗ Rath Hartmann mit einer Weihe und Kraft, welche die all⸗

emeine Ruͤhrung auf das hoͤchste steigerte. Eine vom Pripat⸗ geh. Wilhelmi gedichtete, und vom Musik⸗Direktor Burgmuͤller in Musik gesetzte Kantate sprach die bewegten Herzen wohlthuend an. Nach Beendigung des Kirchen-Festes ging der Zug, wie er gekommen, in die Wohnung des Jubilars zuruͤck. Das hierauf folgende, am dritten Orte veranstaltete Mittagsmahl, wuͤrzten Helterkeit und Frohsinn. Der erste Toast, vom Jubel⸗ Greise ausgebracht, galt seinem hochverehrten Koͤnige. Unter den Gaͤ⸗ sten befand sich der katholische Pfarrer Krahe aus Derendorf. Im vergangenen Jahr hatte dieser sein Jubel ⸗-Fest gefeiert, und der Konsistorigl⸗Rath Hartmann demselben beigewohntz Jetzt stattete der Erstere seinen Gegenbesuch ab, und kaum erblickte ihn der Letztere, als er auf ihn zueilte, und beide Jubel⸗Greise sich mit bruͤderlicher Eintracht umarmten. ;

Potsdam. Zu Wittenberge wurden im September 158 be⸗ ladene Kaͤhne, worunter 20 Saͤchsische Ladungen, stromaufwaͤrts, und 129 theils beladene, theils unbeladene Fahrzeuge, mit Ein⸗ schluß von 120 Saͤchsischen Ladungen, stromabwaͤrts abgefertigt.

Ueber Wittstock gingen 65 Frachten ein, welche mit 1040 Ctnrn. beladen waren. Davon kamen 624 CEtnr., meistens Butter, Kaͤse, Haͤringe und Indigo, in Wittstock zur vollen Versteuerung; H5o Ctnr., meistens Baumwoll und Woll⸗Wagaren, wurden nach Srten im Inlande ahgelassen, und 3666 Ctnr., hauptsaͤchlich Wolle, Felle und Salz transitirten direkt ins Ausland.

Ueber Wittstock und dessen saͤmmtliche Neben⸗Aemter gingen i e fl Getreide und 4040 Stuͤck Vieh aller Art, vom Aus⸗ ande ein.

Stralsund, 21. Okt. Am ißten gingen der K. Schwedische Minister v. Brandel, der Oberst von Gyllenstorm und der Gene⸗ ral⸗Konsul Zacharison, mit der Preuß. Post-Jacht, nach Ystad ab.

„Alle kau stischen Alkalien haben,“ sagt die Prager Zeitung“ nach den viel— fältigen wiederholten Erfahrungen von Redi, Fontana, Mederer von Wuth— wehr ꝛc. die Eigenschaft, das Hunds⸗Gift unschädlich zu machen. Die Lauge, mit welcher man die vergiftete Wunde eines tollen Hundsbisses auswaschen muß, darf nicht stärker seyn, als man sie im Munde halten kann; wenn man sie stärker anwendet, zieht sie, durch den Schmerz, den sie an den Wund-Rän⸗ dern erregt, dieselben zusammen, und hindert die Lauge, zwischen dieselben und in die Tiefe der Wunde einzudringen, und dort das Gift zu neutralisiren und u zerstören. Es ist unglaublich, daß die herrlichen Versuche des Freiburger ofessors Mederer von Wutßwehr, durch welche es erwiesen ist, daß das chnelle, wo möglich augenblickliche Auswaschen der, von einem tollen Hunde er— haltenen Wunde mit gemeiner Lauge, so wie man sie bei jedem Seifensieder und auf den meisten Heerden immer vorräthig findet, in oben angegebener Stärke, das einzige sichere Mittel ist, diesen gefahrvollen Biß gänzlich unschädlich zu machen, so wenig bekannt und benutzt bleiben konnten. Bürde man diefes Mittel gegen den tollen Hundsbiß überall öffentlich empfehlen, und in den Schulen zur allgemeinen Kenntniß bringen, so würde manches Todes⸗Opfer dem Grabe entrissen.

Wech sel⸗, Geld⸗ und Fonds⸗Kourse.

Hamburg, 21. Okt. Amsterdam k. S. 1053 vCt., 2 Mon. 1055. vt, mit J über notirten Kours Briefe und Geld. Lon⸗ don k S 37 Schill. 3 Den 42 Mon. 37 Schill. Den., Briefe. Paris 2 Mon. 253 Schill, mit . Schill. besser zu lassen.

m e, , ene, de ee, , r mee de

24. Okt.

Bordeaur 2 Mon. 26 Schill. Kopenhagen k. S. 248 pt.

Breslau 6 W. oz Schill., Wien in effectiv 6 W. 146 pe

ö. Allgemeine

Prag in essectir 5 W. 147 pCt., 2 Mon, zum not. Kourz

lassen. Augsburg 6 W. 146 pCt., Frankfurt 6 W. 149 pe 2 Mon.

2 Mon. zum not. Kours begehrt. St. Petersburg Schill,, zu lassen. Diskonto 33 pCt., Geld.

*

Loutsd'or 11 Mrk. 33 Schill,, zu lassen. Gold al marco .

Schill, zu haben. Daͤn. Grob Kour. 12 pCt. Hamb. G6 Kour. 123 pCt. Neue 3 Stuͤcke fuͤr vol 297 pCt. 1 Sg ling⸗Stuͤcke 257 und 26 pCt. Piaster 25 Mrk. 1 Schill, Soptzs 13 Loth 5 Gran à 14 Loth 9 Gran 2, Mrk. 103 Schill, zu 3

lassen. Fein Silber 7 Mark 107 Schill.,, Silber in

Preuß. Münze 2 Mrk. 6 Schill, zu lassen.

Preuß. Engl. Anleihe von 1g13 pr. kont. 857 . 857 . Engl. Anleihe von 1822 pr. kontant 833 Iq pet aben.

Preuß. Praͤmien⸗Scheine pr. kont. 2163 Mrk. Bko., zu sig

Norweg. Anleihe 215 pCt. bei Gebrüder Benecke 88 ,

!

pet,

.

/

reußische Staats-Zeitung.

.

begehrt Desgl. à 6 pCt. bei Hambro und Sohn 2 95.

pCt., ohne Umsatz.

Daͤn. Anl. erste Abth. 2 6 pCt. Zinsen g5 . 96 pCt, det .

5 ö. 877 . 88 pCt., zweite desgl. 2 5 pCt. 87. 897 pCt. minell.

Oesterr. Loose à 100 Fl. auf z Mon. 1235. minell; desgl. à 230 Fl. pr. kont. 1033. 10535 pCt., auf 3 10.453 . 1044 pCt., Etwas umgesetzt; Metalliques pr. kont. g, pCt., auf 3 Mon. 8az5 . Sas pCt., geringer Umsatz. W Banko⸗Aktien pr. kont. 927. 928 pCt., auf 3 Mon. 952. 9351 angeboten. ;

Russisch Engl. Anleihe von 12822 in Pfd. Sterl. à 37 Et

4 Den. pr. kont. à 935. 833 pCt., Stille.

Berlin, 24. Okt. London 3 Mon. 2 7 Rthlr. 33 Gr., Mh und Geld. Hamburg 2 Mon. à 153535 pCt., zu lassen; kurze e 2 1643 pCt., zu haben. Amsterdam 2 Mon. à 1461 pt, Paris 2 Mon. à 84 pCt., Augsburg 2 Mon. à2 1043 pg Frankfurt a. M. 2 Mon. à 1033 pCt., Wien in 20 Fr. 2] e n hs, vom ten Ulanen-Regimente, das Allgemeine Ehren—

2 1055 pCt., St. Petersburg 3 W. à 281 pCt., Trassente Diskonto à 4 pCt., Geber und Nehmer. Staats⸗Schuldsch 274 pCt. Briefe,

en.

1397

Obligationen bis incl. Lit. H. à 843 pCt. Briefe, 8 pCt. Gel Kurmaͤrksche Obligationen mit lauf. Koupons à 723 pCt. Brief pCt. Geld. Neumaͤrksche Int. Scheine Koup. à 72 pCt. B 15 pCt, Geld. Berliner Stadt⸗Obligationen à 1201 pCt. Elbinger Stadt- Obligationen fr. aller Zins. 2 105 pCt. Danziger Stadt⸗ Obligationen in Thl. 3. v. 2. Jul. 10.

pCt. Briefe. Desgl. in Gl. Z. v. 2. Jul. 10. à 30 pCt. Bin Westpreußische Pfandbriefe à 763 pCt. Briefe. Westpt

.

( pCt. Geld. Praͤmien⸗Staats⸗Sch y,. pCt. . . Englische Anleihe von w à 63 Rthlr. à gi pCt. Briefe, gi pCt. Geld. Preuß. 6 83 . ,, lische Anleihe von 1822 à 6 Rithln . . pCt. Briefe teu fair und Geheimen-Regierungsrathe zu ernennen.

* . 6

1245 pCt.,

.

, 8

Seine Majestaͤt der Koͤnig haben dem Koͤniglich Nea— tanischen Rathe, Doctor Med., von Schönberg zu pel, den Rothen Adler-Orden dritter Klasse zu ver— en geruhet. 4

Seine Majestaͤt der Koͤnig haben dem Unter-Officier

ag es.

hen ter Klasse zu verleihen geruhet. . Des Koͤniges Majestaͤt haben Allergnaͤdigst geruhet, den gierungsrath Mau ve zu Potsdam zum Elbschiffahrts⸗-Kom—

Angekommen: Der General-Major und Inspekteur der Ingenieur-Inspektion, Pullet, von Torgau.

vorm. Poln. Anth. Pfandbriefe 2 75 pCt. Briefe. Gren Zeitung s⸗Na ch 6 chM .

Posensche Pfandbriefe a 825 pCt. Briefe. Ostpreußische Pfn briefe 2 7863 pCt. Briefe. Pommersche Pfandbriefe à2 9771

Briefe. Kur- und Neumaͤrksche Pfandbriefe 2 933 pCt. In Schlesische Pfandbriefe à 1091 pCt. Briefe, 1007 p Et. Gen

Pommersche Domain. Pfandbriefe 2 1005 pCt. Geld. Maͤr

Domain. Pfandbriefe à 1007 pCt. Geld. Ostpreußische Dom

Pfandbriefe à 983 pCt. Briefe. Ruͤckst. Koupons der Kurn

Deb] pCt. Briefe. Desgl. der Neumark à 253 pCt. Brief Zins-Scheine der Kur⸗ und Neumark à Zo pCt. Briefe. h Bij à 1566 pt, Geld. Norwegische Anleihe der Hamb. Avista⸗Kq e150 FKCt. apt, zu haben, à o. n Ct. Geld. Oestert , n,. pCt. Verkaͤufer. Or reichsche Anleihe in Loosen 2 100 Fl. p. Cassa à 150 pCt. um er der Hauptpforte des Rathhauses erblickte man z. B. Ludwig III, wie er Ferdinand VII. in dem Augenblicke umarmt, wo hier das freie Üfer von Sta. Maria betritt; ein andres Bild fellte den Köͤnig von Frankreich vor, wie er Ferdinand VII. wie⸗ Dir, wie der auf den Thron seiner Vaͤter setzt; im Hintergrunde erblickt Die Galen A ]

Melodram ht weit davon den Tempel des Ruhmes.

Dukaten alte à 20 pCt. Briefe. Friedrichsd'or à 163 pCt.

sche 5oCtige Obligationen 893 2 4 December à2 132 pCt. zu haben.

K ni g liche Schanuspiel e.

Sonnabend, 25. Okt. Im Schauspielhause: Lustsp. in 1 Aufzuge von Sonnleithner. Hierauf: Sklaven, oder die Muͤhle von Saint-Alderon; 3 Ahtheil ungen, nach dem Franzoͤsischen bearbeitet von Th. h Musik von Schubert, Ballets von Telle.

Sonntag, 26. Okt. Im Opernhause: Das unterbrihg

Opferfest; heroische Oper in 2 Abtheilunge it T nh ̃ . . T fers f ger gisch . beklungen, mit Tanz, vo sollen, sobald hinlaͤngliche Lebensmittel an Bord der Flotte ge⸗

ber. Musik von Winter. (Hr. Fischer: Mafferu.)

Im Schauspielhause: Nein! Lustspiel in 1 Aufzuge, von Barnekow. Hierguf; Die Liebe zu Abentheuern, oder Abentht

aus Liebe; Lustspiel in 4 Abtheilungen, von W. Vogel.

Montag, 27. Okt. Im Schauspielhause, zum erstenmale

derholt: Kindliche Liebe, laͤndliche Scene in 1 Aufzuge, von laͤnder. Hierauf: Violin Konzert von L. Maurer, gespielt! Koöͤnigl, Kammermusikus Herrn Boͤhmer. Und zum erstem wiederholt: Herrman und Dorothea, idyllisches Familiengemä

in 4 Abtheilungen, nach Goͤthe's Gedicht, vom Dr. K. Th

(Hr. Beschort: den Richter.) Dienstag, 28. Okt. Im Schauspielhause: Stella, Trauet in 5 Abtheilungen, von Goͤthe. Hierauf: Der Fluͤchtling, Lu in r Aufzuge, von W. Bondi. In Potsdam: Der Empfehlungsbrief, Lustspiel in 4 Athel gen, von Dr. K. Toͤpfer. Hierauf Tanz.

Meteorologische Beobachtungen. Barometer Therm. Hygr. Wind. Witterung.

A. 289 ** 45* N. W. sternklar, frisch F. 85 * 12 N. W.

22. Okt. 23. Okt. M. 287 4 * 97 N. W. hel, Wolken. A. Ee 4. * 4 N. W. Sternblicke, frisch. F. 287 4! trüb, nebelicht. M. 289 5

It ö N. * 9315521

O. Sonne, Wolken.

S. 1202, Z. 4, st. Dekret, J. dire kt. Redakteur Hen

Nebel, starker Nachtftt

.

Paris, 19. Okt. Das Hauptquartier des Herzogs von An⸗ leme war am Eten in eres, am 7ten in Lebrija, am ten in serg, am gten in Alcalg de Guadaira, am 10ten in Sevilla und ten in Carmona. Des Koͤniges von Spanien Maj. sind be⸗ s am sten Mittags in Sevillg eingetroffen; am Thore wurden Pferde abgespannt, und der Wagen Sr. Maj. von den Natio⸗ Gardisten bis zum Palast gezogen. Abends war die Stadt chtvoll erleuchtet, die offentlichen Gebaͤude waren mit Inschrif⸗ und Sinnbildern verziert, die sich groͤßtentheils auf die, von nkreich der Spanischen Halbinsel geleisteten Dienste bezogen.

den Herzog von Angouleme an der Spitze seines Heeres, und Musik⸗Choͤre waren in Ischiedenen Stadtvierteln aufgestellt, und unterhielten den allge⸗

inen Jubel bis tief in die Nacht hinein. k Der Graf von Ambrugeac ist an der Spitze der Königlichen

rden, die sich, wie bereits fruͤher gemeldet, nach Brest einschif⸗

zt seyn werden, in Kadix angelangt. ; Der General Larochejacquelin ist nach dem glaͤnzenden Ge⸗

te, das er bei Navalmoral bestanden hat, am ten d. M. mit

er Division nach Toledo aufgebrochen, das nur 15 Lieues von

drid entfernt ist. Vor dieser Hauptstadt wird er gleichzeitig

dem Korps des General Bourcke und mit den im Westen niens stehenden Franzoͤsischen Regimentern eintreffen, an de⸗

Spitze sodann der Herzog von Angouleme, jedoch erst einige he nach dem Einzuge des Koͤniges, in Madrid einruͤcken wird.

Man spricht dabon, daß der Konig von Spanien dem Gene⸗

Ballasteros habe anbefehlen lassen, sich nach Granada zu bege⸗ und dort seine weiteren Befehle zu erwarten.“ Sein ganzes ps, das an der Graͤnze des Königreichs Granada kantonirt, soll assen werden, zu welchem Behufe dasselbe bereits von den Ge⸗ alen Latour-Foissac und Bonnemains, auf Befehl des Marschal blitor, eingeschloffen worden ist. Offieiere und Soldaten wer⸗

nach ihrer Heimath zuruͤckgeschickt, ohne daß jedoch erstere ihre gen behalten durfen. Der General Morillo ist dagegen, wie

Etoile behauptet, vom Koͤnige in dem ihm von der Regentschaft ertrzuten Kommando bestaͤtiget worden. (Man vergleiche mit en Nachrichten den Artikel Madrid vom azten d. M.)

Der General-Liteutenant Graf Guilleminot hat vom Herzoge Angouleme das Großkreuz der Ehrenlegion erhalten, nnd der kon von Albignae, der Vicomte Toussaint und der Fuͤrst von ignan, sind zu Groß⸗-Officieren dieses Ordens ernannt worden.

In der Kapelle der Koneiergerte, deren unteres Gemach der e Aufenthaltsort der Königin Marie Antoinette war, besindet

eine Grabsäͤule von weißem Marmor, mit einer Lateinischen chrift, welche die Leiden und die Art des Todes dieser unglück⸗ en Fuͤrstin bezeichnet. Auf dem Fußgestelle defindet sich in Fran⸗

W baandern Nachrichten soll Ballasteros nach einer kleinen Stadt bei

ö .

. 29 es Berlin, Dien stag den 28sten Oktober 1823.

zoͤsischer Sprache folgender, von Sr. Maj. dei Koͤnige am 21. Febr.

1gitz beiden Kammern mitgetheilter Auszug des Schreibens der

k Marie Antoinette an die Prinzessin Elisabeth von Frank⸗

reich: .

„Moͤge mein Sohn nie die letzten Worte seines Vaters, die „ich ihm hier ausdruͤcklich wiederhole, vergessen: „„er trachte „nimmer darnach, unsern Tod zu raͤchen; ich vergebe allen mei⸗ „nen Feinden das Boöͤse, das sie mir zugefuͤgt haben.““

Im gestrigen Kegulateur liest man folgenden Artikel: „Einige Journale beunruhigt noch immer der angebliche Plan, die Depu⸗ tirten⸗Kammer aufzuldsen, und an ihre Stelle, eine andere auf 6 Jahre zu ernennen; wir muͤssen sie in dieser Hinsicht beruhi⸗ gen. Die besser Unterrichteten wissen jetzt, daß es nicht die Ab⸗ sicht des Ministeriums ist, Herrn Decazes nachzuahmen, und einen zweiten 5. Sept. herbetzufuuͤhren. Die Erneuerung der Kammer wird daher, wie sonst, durch ein Fuͤnftheil derselben vor sich ge⸗ hen; da die Minister aber der Majoritaͤt gewiß sind, so werden sie in der naͤchsten Sitzung den Entwurf zu einer Wahl auf Sieben Jahre vorlegen. Man versichert, daß dieser Entwurf, und die zu dessen Durchfuͤhrung geeigneten Reden schon bereit liegen. Die Frage ist sehr zarter Natur, denn sie beabsichtigt eine Aenderung in der Charte; und wer weiß, was in einem Lande, wo die Ideen so veraͤnderlich sind, wie der Wind, nach sieben Jahren die gaͤnzliche Erneuerung der Kammer herbeifuͤhren konnte?“

20. Okt. Des Koͤniges Majestaͤt haben durch eine Verord⸗ nung vom gestrigen Tage, den Pair von Frankreich, General⸗ Lieutenant Baron von Damas, an die Stelle des Marschal, Her⸗ zogs von Belluno, zum Kriegsminister ernannt, und diesem Letz⸗ teren den durch Entlassung des Marquis von Caraman erle⸗ digten Botschafter⸗Posten am Wiener Hofe, zu uͤbertragen geruhet. Fuͤr die Dauer der Abwesenheit des Barons von Damas, hat der General⸗Lieutenant, Graf du Coslosquet, interimistisch das Porte⸗ feuille des Kriegsministeriums erhalten. Der Herzog von Belluno ist vorgestern nach seinem Gute Mengrs abgereist. ̃

Aus dem Hauptquartiere Saragossa vom zaten d. M., ist jetzt der ausfuͤhrliche Bericht des Marschal Lauriston uͤber die (bereits S. 1196 d. 3. erwaͤhnte) Niederlage der Konstitutionellen zwischen Huesca und Barbastro eingegangen. Es erhellt daraus, daß in diesem Kavalerie⸗-Gefechte, der Feind seine ganze Bagage, 80 Ge⸗ fangene und 50 Todte, worunter 2 Generale, eingebuͤßt hat. Spaͤ⸗ ter sind noch 209 Fluͤchtlinge eingebracht worden, so daß von der 00 Mann starken feindlichen Kavalerie, nur Wenige uͤber die Cinea zuruͤckgekommen sind. Unter den Verwundeten besindet sich (wie bereits fruͤher gemeldet) der Er⸗Minister San⸗Miguel, der mit den ubrigen Gefangenen nach Saragossa gefuͤhrt worden ist. . auf unserer Seite besteht in 2 Todten und 7 Ver⸗ wundeten. . —ͤ

Der Gouverneur und die vornehmsten Bewohner der Stadt Los Infantes, haben, wie aus Manganares unterm 3ten d. M. gemeldet wird, dem Obersten der Berryschen Kuirassiere, Marquis von Rochedragon, einen reich verzterten Ehren⸗Saͤbel, mit folgen⸗ der Inschrift uͤberreicht: „Die Stadt und der Adel von Infants dem Befreier ihres Gebietes, am 19gten August 1823. Wegen des Wohlverhaltens jenes Regimentes in den Tagen vom igten und 22sten August, haben in demselben mehrere Avancements und Or⸗ dens-Vertheilungen stattgefunden. Der Oberst des Regimentes selbst, ist zum Maréchal- de- camp befdrdert worden. Als bei Riego's Reise durch Manganares, ein konstitutionelles Regiment aus Estremadurg anruͤckte, dem man die Absicht zutraute, den Gefangenen befreien zu wollen, saß das Berrysche Kuirassier⸗ Regiment sogleich auf, um dem Feinde entgegenzugehen; es erwies sich indessen bald, daß es das schoͤne Regiment Lusitanien, Po Mann stark, war, und sich bloß in der Absicht genaͤhert hatte, eine ehrenvolle Kapitulation zu Stande zu bringen, die der Marquis von Rochedragon ihm auch bewilligt hat.

Bei einem von der Hundswuth befallenen Manne, der bereits von allen Aerzten aufgegeben worden war, und dem Tode nahe schien, hat der Doktor Magendie im Hötel-Dieu, am 15ten d. M., das bekannte Mittel, dem Patienten eine Ader am Arme zu oͤffnen, und etwa eine Maaß blutwarmen Wassers einzuspruͤtzen, mit Er⸗ folg angewandt. Nach einer halben Stunde ließen bereits die hef⸗ tigen Koönvulsionen nach, die Beißwuth verschwand, die Vernunft kehrte zuruck, und der Patient konnte schon ein Getraͤnk zu sich nehmen. Es laͤßt sich zwar nicht mit Gewißheit behaupten, ob derselbe von dem Uebel gaͤnzlich werde geheilt werden, gestern aber, also am fuͤnften Tage nach der Operation, befand er sich noch in fortwaͤhrender Besserung.

Der vor einigen Jahren mit Tode abgegangene Chef im Mt⸗ nisterium des Inneren, Hr. Telmon, hatte in seinem Testamente, unter anderen; eine Mitgift von Goos Fr. fuͤr die würdig ste Tochter eines Beamten in gedachtem Ministerium, bei ihrer Ver⸗ hetrathung ausgesetzt. Nach einer mehrjaͤhrigen gerichtlichen Un⸗ tersuchung der auf die Nachlassenschaft des Verstorbenen Bezug habenden Papiere, sind nunmehr am 1hten d. M. alle heiraths faͤ⸗