1823 / 130 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Madrid, 13. Okt. Die Geruͤchte, die hier uͤber die Gene⸗ rale Ballasteros und Morillo verbreitet worden, sind sehr uͤbertrte⸗ ben. Der Widerwille, den der Koͤnig empfand, den Gen. steros zu sehen, hatte diesen Gerüchten anfangs einige Wahrschein lichkeit gegeben; es ist

der Kortes zu proklamiren, bei St. Maj. ein unangenehmes Ge

fuͤhl hinterlassen mußte: auch mochte der Monarch sich wohl er⸗

innern, daß die Unschluͤssigkeit Morillos am 7. Jul, manches Un⸗ heil angestiftet, und dazu beigetragen hat, den Triumph der gu ten Sache um so viele Monate zu verzögern. eht zu hossen, daß das kuͤnftige Betragen dieser beiden Officiere, ihr ünrecht wieder gut machen werde. Es heißt, daß dem Ballasteros von mehreren Franzbsischen Staabs⸗- Offizieren der Rath ertheilt wor— den sey, die Audienz, um die er beim Koͤnige angehalten, noch guszu—⸗

setzen; aber die Ungeduld, die er empfand, seine Reue zu bethaͤtigen,

hat den guͤnstigen Gesinnungen, die Se. Maj. ihm ohne Zweifel be⸗ zeigt haben wurden, wenn die Audienz nicht mit Uebereilung nach⸗ gesucht worden waͤre, geschadet. Es ist zu befuͤrchten, daß die aus Tordova eingegangenen Nachrichten, wonach die 3 Ballasteros in Andalusien die revolutionairsten Gesinnungen be zeigen, und sich, namentlich in Cabra, die groͤbsten Ausschweifun⸗ gen erlaubt haben, die Versoͤhnung des Koͤniges noch mehr verzs gern werden. .

Zwischen den Franzosen und den Inwohnern dieser Haupt— stadt herrscht fortwaͤhrend das beste Einverstaͤndniß. Wie man vernimmt, wird der Herzog von Angouleme zwei oder dret Tage nach dem Könige, hier seinen Einzug halten.

Se. Maj. haben am 6ten d. M. aus Lebrija, das nachstehende

Dekret erlassen: „Wenn ich Meine Blicke auf die Barmherzigkeit

des Allmaͤchtigen werfe, die Mich aus so vielen Gefahren errettet und Mich gleichsam an der Hand in den Kreis Meiner getreuen Unterthanen zurückgeführt hat: so bemaͤchtigt sich Meiner ein Ge⸗ fuͤhl des Entsetzens bei dem Gedanken, wie viele Sünden und Verbrechen sich die Gottlosen gegen den obersten Schoͤpfer der Welt haben zu Schulden kommen lassen. Die, welche Gottes Wort

verkuͤnden, sind verfolgt und geopfert, der ehrwuͤrdige Nachfolger

des heiligen Petrus ist beschimpft, die Tempel des Herrn sind entheiligt und zerstoͤrt, und das heilige Evangelium sowohl, als die geweihten Hostien, das unschaͤtzbare Erbtheil, das Jesus Chri⸗ stus uns als ein Zeichen seiner LZiebe und unserer ewigen, Selig⸗ keit, am Abende seines letzten Mahles hinterlassen hat, sie sind mit Füßen getreten worden. Meine Seele wird dann erst Ruhe empfinden, wenn Ich, mit Meinen vtelgeliebten Unterthanen ver⸗ eint, dem Allmaͤchtigen gottesfuͤrchtige Opfer werde bringen kön⸗ nen, damit Er durch Seine unerschoͤpfliche Gnade, den Spanischen Boden von so vielen Schandflecken retnige. dieses wichtigen Zweckes habe Ich beschlossen, daß in allen, Meiner

Herrschaft untergebenen Staaten, die Gerichtshoͤfe, Junten, so,

wie alle Staats⸗Koͤrper, Gottes Gnade fuͤr die Nation anflehen, und daß die Erzbischoͤfe, Stifts⸗-Verweser, Vikare, die Or⸗ dens ⸗Prioren und Alle, denen die geistliche Gerichtsbarkeit ob⸗ liegt, Missionen veranstalten, um die irrigen, verderblichen und ketzerischen Leyren zu bekaͤmpfen, und diejenigen Geistlichen, welche die Agenten einer gottlosen Partei gewesen sind, in die Kloöster der strengsten Obserbanz einzusperren. Von Meiner Königlichen Hand besiegelt. . .

Philadelyh ia, 18. Sept. Der K. Preuß. Minister⸗Resi⸗ dent bei den Vereinigten Staaten, Hr. Geheime Legagtions⸗Rath Greuhm, ist nebst Familie, am zasten vor. M. mit dem Schiffe Hibernia, von Hamburg hier angekommen.

Der neue Mexikanische Kongreß wird am 31. Okt. zusammen⸗ treten und Privat Briefen nach, haben sich viele Provinzen für eine Bundes⸗Republik, wie die unsrige, erklaͤrt. .

Nach einer amtlichen Zahlung belief sich im letzten Jun, die Bevoͤlkerung der Stadt Mexiko auf 76,9086 Personen maͤnnlichen, und 92, 833 weiblichen Geschlechts.

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Hamburg, 23. Okt. Magdeburger Weitzen 81, Roggen 4i, Gerste 44, Hafer 27, Pommersches Malz 37 Rthlr. .

Warschau. Am 15 Oktober galt hier der Korzec Weitzen 16, Roggen 10, Gerste 73, und Hafer 51 Fl.

.

Arnsberg. ungeachtet die Fruͤchte so aͤußerst niedrig im Preise stehen, wird das Brot an vielen Orten doch noch fuͤr den⸗ selben Preis verkauft, wofuͤr es in den theueren Fahren gebacken wurde. In mehreren Städten des hiesigen Reg Bez., haben die Poltzei⸗Behdrden daher die Polizei⸗Taxen wieder eingefuͤhrt, da— durch das Mißverhaͤltniß aufgehoben, und das Publikum der Ue— bertheurung entzogen worden ist. ;

Königsberg in Pr. Ein hiesiger achtbarer Burger hat fuͤr

ausgezeichnete Dienstboten, einen Fond letztwillig gestiftet, aus dem die Verdienstlichsten aus dieser Klasse, Pramien erhalten; diesesmal ward die Gyjaͤhrige Christiane Lehmann hieselbst damit betheiligt, welche 33 Jahre lang ununterbrochen bei einer und derselben Fa⸗ milie, treue Dienste geleistet. Dieses lange ungestoͤrte Beisammen⸗ seyn giebt fuͤr die Familie, wie fͤr die Lehmann, ein gleich em⸗ pfehlendes Zeugniß; und wenn die Vertheilung solcher Praͤmien, mit angemessener Feierlichkeit geschieht, so sind in vielfaͤltiger Hinsicht , . Folgen davon zu erwarten; denn einmal wird mancher Nienstbote darin eine Aufmunterung zur Treue und zum rechtli⸗ chen Wandel finden, um dereinst sich eine gleiche Auszeichnung zu ver— dienen; auf der andern Seite wird aber auch mancher Vermbgende sich vielleicht aufgefodert fuͤhlen, sich durch aͤhnliche Stiftungen bei seinen Mitbürgern auf ewige Zeiten in dankbarem Andenken u erhalten; und endlich wird der gute Geist, der dadurch in der ienenden Klasse im Allgemeinen geweckt werden kann, auf ihr ei⸗ enes, und auf der Brotherrschaften Bestes, nur vortheilhaft wir⸗ en. Im Ganzen indessen wird menschenfreundliche Behandlung, gutes Beispiel und strenge Ordnung von Seiten der Herrschaf— ten, zur Besserung des Gesindes mehr, oder wenigstens eben fo viel herne n als Praͤmien.

Zwei hiesige Diensimaͤdchen, Louise Liedtke und Eltsabeth Neu⸗

Balla⸗ wohl natürlich, daß die Gewalththatigkeit,

womit dieser General den König gezwungen hat, die Konstitution d Anstalt in Kranz zu keinen großen Erwartungen: dessenungeach

Es steht indessen

Truppen des

io5 pCt., mit

Zur Erreichung

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mann, retteten vor Kurzem, nicht ohne eigene Gefahr, eine . den Pregel gefallene Frauensperson. 1 Der öffentliche Karakter, den in diesem Jahre die Kuͤsten⸗ O.. ter Zappot und Bruͤsen bei Danzig, als Seehade⸗Anstalten ang nommen hatten, und die Ankuͤndigungen, mit welchen dem Pusss kum diese Anstalten empfohlen wurden, berechtigten die Seeba

aber, und obgleich die Bade⸗Anstalt in Kranz, wegen Mangel g Unterstuͤtzung und an einem eigenen Fond, zu der Vollkommenhe deren sie bedarf, noch nicht hat gebracht werden koͤnnen, ist sie n zahlreicher als in diesem Jahre besucht gewesen. Die Anzahl

wirklichen Bade⸗ und Kur⸗Gaͤste belief sich, ohne die Ab- und z reisenden, nahe an 2090 Personen, und es wurden 3535 warme nn 1667 Wagen ⸗Baͤder in offener See von diesen genommen.

Die Gemeinde zu Rheinswein bei Ortelsburg hat unlaͤngs n;

n.

reußische Staats-Zeitung.

einem Kosten⸗Aufwande von 490 Rthlrn, eine neue Orgel in ö Kirche, deren Neubau jetzt vollendet worden, aufstellen lassen;;. Gutsbesitzer von Lenski auf Erben und der Pfarrer Nikolaisk Rheinswein haben zur Ausführung der guten Sache thaͤtig mitz wirkt.

Kreuznach, 18. Okt. Der Staats⸗Prokurator Stanisl. Schy hat einen Fond gestiftet, um aus dessen Ertrage, jaͤhrlich,

Leipziger Schlachttage, unter saͤmmtliche hiesige Schulkinder, R

Kuchen austheilen zu lassen. Diese Vertheilung fand heut unn lautem Jubel und Danke der kleinen Empfaͤnger statt. Zug. erhalten die Schullehrer, aus gedachter milden Stiftung, ein rendes Anerkenntniß ihres muͤhsamen Amtes, in baarem Gelde

Amtliche Nachrichten. Posen. Am 138. Okt. ehrte das hiesige Koͤnigl. Gymnast

das Ändenken seines ehemaligen Rektors, des suͤngst verstorbn re e 8 Tage g.

Domherrn von Gorczyezewski, durch einen feierlichen Trauer⸗4 . 16 66 Qusti tesdienst in derselben Kirche, in welcher, ein halbes Jahrhum Seine Majestaͤt der Koͤnig haben den bisherigen Justiz⸗ früher, der Verewigte feine erste priesierliche Weihe empfangen h itmann Kähler zu Tilsit, zum Stadt-TJustiz-RKathe beim Der Buͤrgermeister Przybylski zu Kroͤben, hat den sehr berü Kadtgerichte zu Koͤnigsberg in Preußen zu ernennen geruhet. 3 5 . . und so lange rastlos verfolgt, Seine Majestaͤt der Koͤnig haben den bisherigen gand— . g richts-⸗Assessor Friedrich Wilhe Ro er um Land—⸗ Der Plan zum Retablissement der abgebrannten Stadt Re , ö ö ö 3, sen ist beendigt, und von den Bewohnern ohne allen Widerspn richts⸗Na he be Landgerichte zu ? ; angenommen worden. n geruhet. . ö. . Se. Koͤnigl. Majestät haben Allergnaͤdigst geruhet, dem Bech bber⸗Torf⸗Inspektor, Regierungs-A ssessor Siehe, den a⸗ d akter als Kommissions-Rath beizulegen, und das daruͤber Hamburg, 24. Okt. Amsterdam H. S. 1093 pCt., 2 Mrechende Patent Allerhoͤchst Selbst zu vollziehen. besser begehrt. London k. S. 37 Schi Den, 2 Mon. 37 Schill, Briefe und Geld. Paris M 2533 Schill., zu lassen. Bordeaux 2 Mon. 26 Schill., Geld.

25 Die Journaliere, welche jetzt aus Berlin, Sonntag,

Kopenhagen k S. 243 pCt. Breslau 5 W. oz Schill,, Montag, Mittwoch und Freitag, fruͤh um 5 Uhr n ach zum not. Kours zu haben. Wien in etfectiv 6 W. 146 pét, otsdam abgeht, wird vom asten November d. J. an, nach Prag in ellectiv 6 W. id, pCt., 2 Mon. zum not. Kours zu n Wuͤnschen des Publikums, erst um 6 Uhr fruͤh abgefer— sen. Augsburg 6 W. i363 pCt., Frankfurt 6 W. 49 pltsst werden. An den Zeitungs-Tagen verbleibt es bei der, 2 Mon. zum not. Kours begehrt. St. Petersburg 2 Mon. auf 5 Uhr fruͤh festgesetzten Abgang⸗Zeit.

Loutisd'or 1 Mrk. 4 Schill,, zu haben. Gold al marco m General ⸗Post⸗Amt. Schill. ohne Begehr Dan. Grob Kour. 1243 pCt. Hum —; Nagler Grob Kour. 125 pCt. Neue 3 Stuͤcke fuͤr voll 29 pe . 1 Schilling⸗-Stuͤcke 255 und 26 pEt. Piaster 28 ö 1 9 4 ohne Umsatz. Fein Silber R, Mark 107 a 10 Schill,, Sil ; k 8 a m ,, , . . ss⸗ ? 5 * 8 . ? d ö . 4 ö. k 46 . und zu lassen. Preuß. Muͤnze 29 Mit i: Minister um. hiestaen Hofe, v. Wah do rff, von Dresden. Schill. ah en; . Der Groß- Herzoͤglich Hessen-Darmstäͤdtsche Wirkliche Ge⸗

ö .. e, ,, ö . Et, mie Rath, außerordentliche Gesandte und bevollmaͤchtigte Mini⸗ . eihe von 1822 pr. kont. sj 644 pCt., am hiesigen' Hofe, Baron Schüler v. Send en, von Frank⸗

; ,, , nn,. z 9. X . rt ld. d. . F zmien⸗Sche 16 MrE 9 rin * = J 36. g .

., Praͤmien⸗Scheine pr. kont. 2163 Mrk. Bko., gerin Köodedeist Der General-Major und Inspekteur der aten

1. ; rw j r 8

göorweg. Anleihe à 3 pCt. bei Gebruͤder Benecke, 2 8s NKöenteür-Inspektion, Pullett, nach Breslau. zu haben. Desgl. à 6 pCt. bei Hambro und Sohn à 955

pCt., geringer Um satz. ö ö . Daͤn. Anl. erste Abth. 2 6 pCt. Zinsen g5 . 96 pCt, des 88 pCt., zweite desgl. a 5 pCt. 86 . 87 pCt., gi N e t ger Um saß. Il. Na 6 e n. Oesterr. Loose à 100 Fl. pr. kont. 1217 . 122 pCt., auf 3 M 3 K g 8 ch ch 123 pCt., geringer Umsatz; desgl. à 250 Fl. pr. kont. 103 . 1 pot, af 3 Mon, 1935. 333 pCt, guigeboten; Metlich., ö kont. 8313 . 31z pCt., auf z Mon. 8a . 813 pCt., geringer Unt ; ? ; ; Wiener Bänko- Aktien vr. kont. iz? gas pt, aüf 3j Paris, 2. Okt. Der Herzog von Dino ist zum Gen eras= UHutenant befoͤrdert, und im Kommando der Koͤnigl. Garde-Kui⸗ sier⸗- Brigade, durch den Maréchal- de- camp, Grafen von La—⸗

922 . 925 pCt., er n. Umsatz. g Russtsch Engl. Anleihe von 18922 in Pfd. Sterl. à 37 Stier ; sussisch z . 8 vst ; 57 ejacquelin, ersetzt worden. Das Journal des Dehbats enthaͤlt, in Bezug auf die Ernennung

4 Den. pr. kont. à 8a . 82z pCt., Etwas abgeschlossen. Varons von Damas zum Kriegs Minister, Folgendes: „Schon Königliche Schausptele. elt einigen Tagen sprach man 6 ,,,, , ö . . bio t e eidenschaften rege. er⸗ Dienstag, 286. Olt. Im- Schauspielhause; Stella, Traut , , , . . 6 in 3 zlbtheilungen, von Söthe. Hierauf: Der Fluͤchtling, Lu sieme, andererseits fürchtete man sie. Alle diefe Hoffnungen in 1 Aufzuge, von W. Vondi. 6. 3 [ Besorgnisse sind jetzt verschwunden. Niemand wird behaup⸗ In Potsdam: Der Empfehlungsbrief, Lustspiel in 4 Athell daß der Nachfolger des Herzoges von Belluno, daß der Be⸗ gen, von Or K Töpfer. Hictauf. Tanz, „tter des Herzoges von Angouleme in den 100 Tagen, daß der Mittwoch, 2g. Okt. Im Opernhause: Der Kalif von Bag ron von Bamas nicht rohalistisch gesinnt sey. Nichts hat sich Singspiel in 1 Aufzuge. Musik von Boyeldieu. Hierauf: hin im Gange der Regierung verandert. Es hat (was im laͤndliche Morgen, oder der sorgfaͤltige Pachter, kom. pantom. glischen Ministerium taͤglich vorfaͤllt) eine bloße Versetzung von let in Aufzuge, von Lauchery. Namten, aber keine Veraͤnderung in den Grundsaͤtzen stattgefun⸗ Wegen ingetre ener Hindernisse kann die Oper: Oedip Der Marschal, Herzog von Belluno, wird in einer andern Kolonos, an diesem Tage nicht gegeben werden. ellung zeigen, was Rechtlichkeit des Karakters, Aufrichtigkeit der sinnungen und Treue feiner Pflichten, zum Wohle des Stgates mögen. Aller Orten wird ihm die Achtung wohlgesinnter Maͤn⸗ die Erkenntlichkeit des Vaterlandes, das Vertrauen des Köͤni— und der Ruhm nachfolgen, ein treues Heer gebildet zu haben, ,, des Thrones, der Stolz Frankreichs und das Heil

Fropas ist.“

Folgendes sind die Haupt- Punkte der am 7. d. M. zwischen . 38 . n General- Kapitain Don Carlos O'Donnel, und dem Komman⸗ Stern blicke ten der Festung Ciudad⸗Rodrigo, Don Joseph Maria Jacon, . W. gebrochner Himmel eschlossenen Konvention: Die Feindseligkeiten werden sogleich trüb, Wind. beiden Seiten eingestellt. Die Haupt-Bedingung, sine qua W. trüb, Regen. é dieses Waffenstillstandes ist, daß der Kommandant und die Be⸗ W. rü. ung sich bereit erklaͤren, diejenigen Befehle zu erfuͤllen, die Fer⸗ . nd Ii. ihnen zu ertheilen füͤr gut finden wird. Die Stel⸗ n, 9 des Blokade⸗Korps ist dergestalt festgesetzt, daß das ganze

5 vCt. 87.

Meteorologische Beobachtungen. r. Witterung.

645 N. O. swwoltig

785 S. 9. Nachtfrost.

56 W. Sonne, Wolken.

24. Okt. 25. Okt. F. 285 Meg? 4 A. 299 31 469 77 26. Okt. F. 295 4 47 6935 Meß* 702 A. 285 856 27. Okt. F. 8* 970 Mes? 94*

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Redakteur Heu, rain, das innerhalb der Kansnenschußweite vom Platze liegt, z m ( ‚—

130146 Stück. Berlin, Donnerstag den 3osten Oktober 1823.

ist eingestellt, so daß sich die Festung nach Belieben mit jedem an⸗ dern Platze in Verbindung setzen kann; auch duͤrfen die Besatzungs⸗ Truppen mit dem Blokade⸗Korps frei umgehen, jedoch nur in so fern sie dazu die Erlaubniß ihrer resp. Chefs erhalten haben. Vom Tage der Ratifikation der Konvention an, durfen weder die Fe⸗ stung, noch das Blokade⸗ Korps in irgend einer Art ihre Verthei⸗ digungs= und Angriffs⸗Mittel vermehren. Bedarf die Festung ei⸗ ner Beihuͤlfe von außerhalb, so muß der Kommandant beim Chef des Blokade-Korps darum anhalten, der ihm solche sodann ange⸗ deihen lassen wird; eben so soll es umgekehrt gehalten werden, falls die Blokade⸗ Truppen einer Huͤlfe beduͤrfen sollten, welche die Festung ihnen gewaͤhren koͤnnte. Die Konvention bleibt so lange in Kraft, bis die Befehle des Koͤniges eingehen. Sollten sich inzwischen uͤber die Vollziehung derselben Schwierigkeiten oder weifen erheben, so sollen sie untersucht und guͤtlich beigelegt werden.

(Die Festung hat am 11ten d. M, nachdem dem Komman⸗ danten derselben durch den General- KKapitain C. O Donnel vom Inhalte des Köoͤnigl. Dekrets vom sten d. M., wonach alle an⸗ noch in den Haͤnden der Konstitutionellen befindlichen Plaͤtze, den zunachststehenden Franzoöͤsischen oder Spanisch-Royalistischen Divi⸗ sionen eingeraͤumt werden sollen, Gewißheit geworden dem Blokade⸗ Korps ihre Thore geoͤffnet. Der General O' Donnel wollte noch an demselben Tage von dem Platze Besitz nehmen, den Obersten Don Me Novoa zum Kommandanten desselben bestellen, und, nachdem er Alles, was auf die Besetzung der Festung Bezug hat, angeord⸗ net haben wuͤrde, sich mit dem Regimente Ferdinands Vll, nach Salamanka oder Zamora begeben.)

Das große Haupt⸗-Quartier des Herzogs von Angouleme, war . in Ecija. Der Koͤnig hatte am 12ten Sevilla noch nicht ver lassen.

In Betreff der im Kriegs⸗Ministerium stattgefundenen Veraͤn⸗ derung liest man im heutigen Journal des Debats noch folgenden Artikel: „Einige Journale haben die Bemerkung gemacht, daß der neue Kriegs- Minister ein junger Mann, und ein junger General-Lieutenant sey; auch bemerken sie noch, daß er der erste Kriegs⸗-Minister sey, der nicht aus den Reihen der Revolutions und der Buonapartischen Armee gewahlt worden sey. Wir erwiedern diesen Journalen, daß sie, bei der Vertheidigung ihrer Sache, un⸗ terlassen haben, einen Unterschied zwischen König und Bater⸗ land zu machen, indem sie behaupten, daß man diesem habe die⸗ nen koͤnnen, ohne jenen zu verrathen. Wenn nun dieser Unterschted richtig ist, so sagen wir, daß, wenn die Mili⸗ tairs, die fruͤher dem Vaterlande gedient, im jetzigen Spanischen Kriege gezeigt haben, daß sie auch dem Koͤnige ruͤhmlich dienen koͤnnen, auch diejenigen Militairs, die fruͤher dem Koͤnige gedient, in demselben Kriege bewiesen haben, daß sie dem Vaterlände zu dienen wissen. Der Baron von Damas hat in Katalonien ge⸗ zeigt, was er vermag. „Er ist ein Emigrant!“ wird man ausru⸗ fen. Ja! aber mit wem ist er ausgewandert? Mit dem Könige und der Koͤniglichen Familie. Als Hr. de Serre ein System zu befolgen schien, das den Oppositions-Blaͤttern gefiel, warfen . ihm seine Auswanderung nicht vor. Es ist wohl Zeit, daß dieje⸗ nigen, die dem Könige gedient, wenigstens Ehren und Aemter mit denjenigen theilen, die dem Vaterlande gedient haben; beide stehen heut unter Einem Zelte, auf einem und demselben Schlacht⸗ felde. Wenn alle Kriegs⸗Minister bisher unter den Soldaten des Vaterlandes gewaͤhlt worden sind, so ist dies ein Grund mehr, um einmal Einen unter den Soldaten des Koͤniges zu waͤhlen. Gleichheit verlangen, heißt das eine Foderung übertreiben? Was das Alter des neuen Ministers und seine Dienstzeit anbetrifft, so haben wir noch nie gehort, daß man mit 36 Jahren zu jung sey, um einen hohen Posten zu bekleiden, und daß die Zahl der Dien st⸗ Jahre gleichsam ein Patent fuͤr die Faͤhigkeiten eines Ministers abgebe. Ohne des Muthes und der Tugenden des Barons von Damas, die niemand ihm absprechen wird, zu erwaͤhnen, versichert man, daß er in den Geschaͤften sehr bewandert sey, und sich den⸗ selben mit der Unverdrossenheit eines Mannes hingebe, der nach Pflicht und Gewissen handelt. Buonaparte sah niemals auf das Alter seiner Minister; er hatte deren, die in der Erfahrung nicht weiter reichten, als sie Jahre zaͤhlten. In England wuͤrde man uͤber einen solchen Einwand lachen. Pitt war schon in seinem 21 sten Jahre Minister; der heutige Minister des Inneren, Hr. Peel, ist ein ganz junger Mann; und als Lord Palmerston vor einigen Jahren das Portefeuille des Kriegs-Ministeriums übernahm, zwei⸗ feln wir, daß er so alt war als der Baron Damas.“ .

Der Graf von Torreno ist hier eingetroffen.

In einem Privat-Schreiben aus Martinique vom 8. August d. J. liest man Folgendes: „Nachdem die Fregatte ‚Jeanne d Are,“ an deren Bord sich der Spanische Schiffslieutenant Chacon besin⸗ det, vom Gouverneur der Insel Portorico das Versprechen erlangt hat, diese Kolonie so lange Seiner Katholischen Majestaͤt zu er⸗ halten, bis daß er durch einen, nach Spanien zu schickenden Ofsi⸗ cier uͤber die dortige Lage der Dinge genau unterrichtet seyn werde,