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1237 J. 1617, wogegen die der, halb woll-, halb seidenen Shawls um die Hälfte geringer war. Was am meisten gelitten hat, ist die Ausfuhr der Tuche, die sich im J. 1819 noch auf 2, zoo, oo Fr. belief, im J. 2g aber nur noch 330, 00 Fr. betrug; die Ausfuhr an ihren, Bijouterie- und feinen Kraͤ— mer⸗Waaren hat sich ebenfalls um mehr, als ein Drittheil vermindert. Im Ganzen genommen betragt die Ausfuhr von agen, 2 Mill. weniger, als die von 1919. Ueber die, der Hauptstadt zu Gebote stehende Verbindungs-Mittel zu Wasser mit den Provinzen, enthalt die statistische Uebersicht Folgendes: Die Schiffahrt auf der Obern Seine geschieht mittels verschiedener Fahrzeuge, die unter dem Namen Margottas, bateaux marnois und barquettes bekannt sind, und wovon die erstern 5500, die zweiten 250, 000 und die dritten 125,000 Kilogramme laden. Im Jahre aer sind auf der Obern Seine in Paris angelangt: 2134 Floͤße und 5562 Fahrzeuge, und auf der Niedern 466 Fahrzeuge aller Art; unter diesen letztern waren 413 aus der Normandie, die in der Regel 5oo, ooo Kilogramme laden, 14 aus der Pikardie, zu 400, ooo oder 225,000 Kilogramme, je nachdem sie zur 1sten oder 2ten Klasse gehoͤren, ꝝx Dampf- und 10 Markt-⸗Schiffe. Die auf der Obern Seine nach Paris gefuͤhrten Artikel waren Fruͤchte, 2 Mehl, Wein, Branntwein, Dachziegel, Mauersteine, Eisen, hölzernes Wirthschafts-Geraͤth, Hanf, Tauwerk, Pfla— ster-⸗Steine und Brennholz. Auf der Niedern Seine kamen an: Kolonial⸗Waaren, Spezerei- und Glas-Waaren, Salz, Cider, Wein, Branntwein und auslaͤndisches Getreide. — Die uͤbrigen kleinern Fluͤsse, die sich in die Obere Seine er— gießen und wodurch Paris ebenfalls noch mit Handels-Arti— keln aller Art versehen wird, sind: die Aube, die Yonne, der Orleans⸗, Ourcy⸗, Briare⸗ und Loing⸗Kanal, und die Marne. Die ganze Lange des Laufes der Aube betraͤgt 160 Kilometres; der floͤßrare Theil des Flusses ist 12 Kilometres, und der schiffßbare (von Arcis an) 4353 Kilometres lang. Auf diesem Flusse sind im Jahre 1821, 461 Fahrzeuge und 20h Floͤße, mit Bauholz, Kohlen, Getreide, Wein, Eisen, Muͤhlsteinen und hoͤlzernes Wirthschafts-Geraͤth nach Paris spedirt wor— den. Der Lauf der Yonne zaͤhlt 225 Kilometres, wovon 65 floͤß- und 93 schiffbare sind. Es sind darauf 972 Fahrzeuge verschiedener Groͤße, und 64,823 Floͤße, mit Wein, Bau— und Brennholz, Kohlen, Mauersteine, Dachziegeln und Fi— schen beladen, nach Paris gesendet worden. Auf dem Briare⸗, Orleans- und Loing-Kanal, sind 2353 Fahrzeuge mit Wein, Weinessig, Olivenol, Salz. Kolonial-Waaren, Fayence, Glas— Waaren, Eisen, Stahl, Schiefer, Fruͤchten, Holz- und Stein— Kohlen, Bau- und Brennholz nach Paris abgegangen. Die sogenannten tones, eine Art platter Fahrzeuge, laden gewoͤhn— iich 100, 000 Kilogramme. Die Marne ist 460 Kilometres lang; auf dem schiffbaren Theile des Flusses, der 342 Kilo— metres mißt, sind 369 Fahrzeuge mit Kohlen, Holz, Getreide, Tehl, Fourage, Eisen, Wein, Flaschen, Dachziegel, Fliesen, Muͤhlstelnen und Fischen nach der Hauptstadt befoͤrdert wor— den. Auf dem Ourey⸗-Kanal sind im Jahre 1821, 769 Fahr— zeuge mit Holz, Holzkohlen, Mehl und Pflaster-Steinen, und 2r67 Floͤße in Paris angekommen. — Die Niedere Seine nimmt in sich auf: die Oise, die Aisne und die Eure, Die⸗ ser letztere Fluß steht jedoch mit der Hauptstadt in fast gar keiner direkten Verbindung. Der Lauf der Oise zaͤhlt 225 Kilometres, wovon 121 (von Chauny an) schiffbar sind; der der Aisne 240 Kilometres, wovon 125 schiffbar sind. Auf beiden Fluͤssen sind im Jahre 1821, 342 Fahrzeuge mit Brenn— holz, Holz- und Steinkohlen, Heu, Getreide, Mehl, Bohnen, Steine u. s. w. nach Paris beladen worden. — Die Ge— sammt⸗Zahl aller im Laufe des Jahres 1821 in Paris ange— iangten Fahrzeuge betraͤgt 11,34, wovon 10226 auf der Obern, und goß auf der Niedern Seine. In demselben Jahre sind gos beladene Fahrzeuge von Paris abgegangen. Das Wasser der Seine ist leicht und gesund; das der Marne 1 zwar auch gesund, aber nicht so rein als jenes. Das asser der Bievre, das an der Quelle trinkbar ist, hoͤrt an deren Muͤndung auf, es zu seyn; der Fluß muß alljaͤhrig ge— reinigt werden, um den Lauf desselben zu unterhalten; es be— finden sich darauf 102 verschiedene Etablissements, wovon 12 außerhalb und go innerhalb Paris. Die Waschbanken und Trockenplaͤtze der Waͤscherinnen sind hier nicht mit inbegriffen. — Das an die Bewohner der Hauptstadt alle 24 Stunden verabfolgte und zu ihren Beduͤrfnissen erfoderliche Wasser, schätzt man anf 195,196 Hektolitres 76 Litres. Die Zahl der Feuersbruͤnste betrug i. J. 1818 133. 1819 148. 1820 170. Die der bloßen Schornstein-Braͤnde im Jahre 1818 544. 18619 524. 1820 631. Der Werth aller, bei der großen Feuer-Versicherungs— Anstalt assekurirten Gebaͤude belaͤuft sich auf 860 Millionen; es giebt indessen außerdem noch 5 andere Kompagnien. Das Korps der Spruͤtzenleute ist 568 Mann stark, soll aber noch verstärkt werden. Die Feuerschäden verhalten sich in jenen 3 Jahren im Durchschnitte wie 33338 zu dem Werthe der Häuser. — Hinsichtlich der Konsumtion ist zu bemerken, daß, obwohl dieselbe, in dem Maaße wie die Bewohner⸗Zahl waͤchst, nothwendig zunehmen muß, der Verbrauch des Brannt-
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weines doch abgenommen hat. — Es giebt in Paris Backer, 355 Fleischer, 265 Speck- und Wurstkraͤmer Restaurateurs, Gastwirthe, Traiteurs und Garkoͤche, 396“ steten⸗Baͤcker 2333 Weinhändler en détail, 1466 Gent mer, 2767 Fruchthaͤndler (wovon mehrere zugleich Ga sind), 2g Saamen-Haͤndler, 767 Limonadiers, 416 Da wein⸗Haͤndler, 52 Cräme⸗Händler u. s. w., im Ganzen Krämer, die Nahrungsmittel aller Art feil haben. Ann zählt man 1749 Milchmädchen. Die Zahl der Buden, in den Hallen oder auf oͤffentlichen Plaͤtzen betragt etwa ; — 24. Okt. Es heißt, daß der Herzog von Angon K. H., vor seiner Ruͤckkehr nach Frankreich, sich nach 9 lonien begeben werde. . . in dieser Provinz stehenden Armee-Korps versichern au ) das ganze, unter den Befehlen des Marschals Molln hende 2te Armee-Korps die Königreiche Granada und cia raͤumen und in Katalonien einrücken werde. Es indessen zu hoffen, sagt das Journal des Debats, daß vor dem Einruͤcken dieses maͤchtigen Verstaͤrkungs⸗Heere noch in den Händen der Konstitutionellen befindlichen ‚ Plaͤtze Kataloniens ihre Thore geoͤffnet haben werden. Die Kapitulation des Forts San-Fernando de Fig ist, wie der General-Lieutenant von Rottemburg aus pignan meldet, auch dem Kommandanten von Ürgel ! schlagen, von diesem aber nicht angenommen worden. hat seitdem die Belagerungs-Anstalsten mit verdoppelter tigkeit betrieben, und das Geschuͤtz hat alle Hindernisse lich besiegt. In der Nacht vom 11ten auf den 121en ungeachtet eines sehr schlechten Wetters, die Batterien tet worden. Als der Feind diese Anstalten am folgenden erblickte, ließ er oo Mann ausruͤcken, um unsere Wer der zu zerstoͤren; diese wurden aber in das Fort zuruͤch fen, und die gegen dasselbe aufgerichteten Batterien st am 14ten das Feuer eroͤffnen. Der Kommandant Vigo,
kurzlich schwer verwundet worden, und duͤrfte dieser um
Briefe aus dem Hauptquartier, be
39 chte. Der große Zweck, die Nord⸗Graͤnze des Amerikani⸗ Kontinents zu bestimmen, schien also erfuͤllt; Kapitain ry drang zwei Grade weiter westlich vor, und hegte große nuno, seinen Zweck zu erreichen; allein, als er in den sten Theil des Kanals gelangte, fand er Eis, welches alle nzeichen des ewigen an sich trug, und die Expedition mußte Erdem 69 Grad 20 Min. der Breite, und dem 81 Grad Min. der Lange uͤberwintern. Da er im Sommer dieses res, das Eis noch so fest zusammenhangend fand, daß e Durchfahrt zu hoffen war, so hielt er es fuͤr zweckdien— der Unternehmung zu entsagen und nach England zuruͤck⸗ hren. Von der Mannschaft sind nur fuͤnf Personen ge—
6 General⸗-Lieut., Sir L. Cole ist zum Civil-⸗ und Mi— ir- Gouverneur der Ost-Afrikanischen Insel Mauritius de France) ernannt.
— General Downie, der lange in Kadix gefangen saß, ts Brown und andere Englaͤnder, sind in die Dienste des sges von Spanien getreten. . . — Einer der Unter-Staatssekretaire ist nach Spanien indt, um Sr. Maj. dem Koͤnige eine Erklaͤrung unserer gierung, in Betreff der Foderungen Englands an Spanien uhaͤndigen. .
— Die Beetsjuanas nennen das weiße Raͤuber-Volk, ches von Norden her, gegen die Kapstadt in Anzug ist, ntatis, und verstehen darunter Abkoͤmmlinge der Portu— en, welche ihre Niederlassungen auf der Ostkuͤste haben. hrscheinlicher sind es Ueberreste und Nachkommen der nnschaft des, vor 40 Jahren gescheiterten Englischen Ost— dien⸗Fahrers Grosvenor, die sich mit den Ingebornen zu em räthselhaften Heeres-Zuge verbuͤndet haben.
— Die Behauptung des Traveller, daß der Bank, in
em Freibriefe, das Darleihen auf Hypothek untersagt sey,
set sich als unrichtig aus. ᷣ . Gestern war ein so großes Schwanken in den Spani—
die Uebergabe des Platzes vielleicht noch beschleunigen. en Stocks, daß eine halbe Stunde lang gar kein Preis
zinem Schreiben aus dem Lager vor Barceleng vom Jsegeben werden konnte, heißt es; „Unsere Artillerie⸗Salven und das Glocken G 8
in Gracia und Sarria, uͤber die Befreiung Ferdinands! hat man in Barcelona deutlich vernehmen koͤnnen, um durch Parlementairs nach der Festung geschickte König!
kret hat dem Kammandanten noch jeden etwanigen
uͤber dieses gluͤckliche Ereigniß benehmen muͤssen. Was ten und seine Anhaͤnger jetzt thun werden, ist noch un Den Befehlen des Koniges wird er sich schwerlich en koͤnnen. Seit dem Ausfalle vom 12ten September, da eine so glanzende Weise abgeschlagen wurde, hat die zung keinen zweiten gewagt. Rotten laͤßt taglich Kriegs“ Mund-⸗Vorraͤthe nach dem Fort Montjouy fuͤhren, wo man fast glauben moͤchte, daß es seine Absicht sey, sich selbst einzuschließen. Lange wuͤrde er sich indessen in k Falle dort halten koͤnnen. Die Nachricht von der Beft des Koͤniges hat uͤbrigens alle Katalonier mit Freude erf
. — Die Handels-Kammer von Marseille hat dem S Lieutenant Perrey, der die Korvette „die Hindin“ s ihre Erkenntlichkeit dafuͤr bezeigt, daß er fuͤr die Franzoͤs Handel⸗-Schiffe, waͤhrend des Krieges in Spanien, das! benfreie Einlaufen in die Hafen von Civita-Vecchla, Lin Genua, Villafranca und Nizza ausgewirkt hat.
Der Kaiserlich Russische Botschafter, General P Borgo, der sich zu Sr. Katholischen Majestaͤt begiebt, i 16ten mit einem zahlreichen Gefolge in Bordeaux eingetn
Des Koͤniges Majestaͤt haben zu befehlen geruhet, wegen des gluͤcklichen Ausganges des Feldzuges in Sym
im ganzen Umfange des Königreiches Dankgebete vergnn Der RKapt. Parry eilte, nachdem er im Admiralitaͤts—
werden sollen.
— Dem Herzoge von Fitz-James ist gestern ah Jagd durch das Zerspringen eines ee er. Gew die halbe linke Hand weggerissen worden. Die Wunde s gefaͤhrlich. ;
Nachdem die Ausstellung vaterlaͤndischer Produkt geschlossen worden, haben des Koͤniges Maj. unter die, zientesten Kuͤnstler und Fabrikanten, 14 Kreuze der G Legion, 72 goldene, 153 silberne und 2J0 eherne Meda in Ihrer Gegenwart, durch den Herzog von Blacas va len lassen.
London 16. Okt. Kapitain Parry, den man fa verloren hielt, ist diesen Morgen bei der Admiralitaͤt troffen. Er ist in Whitby ans Land gestiegen, wahrend beiden Schiffe Fury und Hekla, ihre Reise nach der A fortsetzten. J. J. 1622 erforschte er mit seinen Schiffej Nepulse⸗Bucht, die Einfahrten von Sir Thomas-Roch
diddleton und alle Ankergruͤnde; da er aber keine Durch weder in Norden noch in Westen fand, so uͤberwintern in der suͤdlichen Bucht einer Insel, die er Winter) nannte, und die unter dem 66 Brad 11 Minuten der und 83 Grad der Lange liegt. J. J. 1822 setzte er Untersuchungen gegen Norden fort, geleitet und aufgemmn durch die Nachweisungen, die er waͤhrend des Winters eine Abtheilung Eskimos, mit denen er in freundschaft Verbindung stand, erhalten hatte. Er erforschte alle But
Kuͤste von der Insel-Gruppe trennt, welche sich nordu bis zu dem Punkte ausdehnt, den er auf seiner ersten
im Westen, bis er eine Meerenge fand, die Amerikas N
Im Allgemeinen standen sie fast
Et. niedriger als am Sonnabend. . In New-PYork erbietet sich eine Feuer-Versicherungs⸗-An— t, auch gegen Diebstahl, Haus-Einbruch u. s. w. versichern wollen.
Das alte Projekt, die beiden großen Oceane, die den
jhmus von Darien bespuͤlen, mit einander durch einen Ka—
zu verbinden, ist neuerdings durch einen Fremden wie— n Anregung gebracht. Er will das ganze Unternehmen, n Kosten man nur auf 200,000 Dollar anschlaͤgt, auf
e Rechnung unternehmen, jedoch nur unter der Bedin— ag, die Kanal-Gelder der durchsegelnden Schiffe 25 Jahre gallein zu erheben. Nur zu einem maͤßigen Maßstabe enommen, kann diese Einnahme, im gedachten Zeitraume, jrere Millionen betragen. Der Praͤsident der Kolumbi— n Regierung beabsichtigt, eine Reise dahin zu machen, um Sache an Ort und Stelle zu untersuchen.
— Briefe aus Demerara vom 1. Sept. melden, daß t die Neger wieder an ihre Arbeit gegangen, und alle sorgnisse wegen ihrer Widersetzlichkeit vollkommen beseitigt in. Drei der Anstifter waren am 30. Aug. hingerichtet und Weiße verhaftet worden. . .
— 24. Okt. Aus Malaga wird gemeldet, daß mit dem n System auch die Freiheit der Weitzen Einfuhr wieder getreten sey, jedoch auch mit den fruͤheren Abgaben.
Aus Marauhao wird vom 0. Aug. berichtet, daß Lord hrane am 6. Jul. dort eingelaufen und am 26sten die dt und Provinz zur Brasilischen Sache uͤbergegangen
In Para wurde der Kaiser am 11ten proklamirt. —
t gewesen, zu einem liebenswerthen Frauenzimmer, mit
er versprochen war, mußte aber zu seinem Schmerz er— ten, daß es, wahrscheinlich die Hoffnung auf seine Ruͤckkunft gebend, anderweitig versorgt worden; diese unerwartete chricht wirkte so auf ihn, daß er plotzlich sehr bedeutend ankte. Die Fury und der Hecla sind nun auf der Themse ekommen.
Den Zustand unsrer Angelegenheiten haͤlt die Regierung Westindien fuͤr so dringlich, daß sie beschlossen hat, Ver— n n in Kriegsschiffen, statt in Transportschiffen, hin— hicken.
In Liverpool sind vorgestern drei Kornspeicher der Herren Booth und Komp. abgebrannt, mit eq, o00 Bushels, ßtentheils fremdem, unter Schloß liegenden Getreide. Dres den, 27. Okt Den 23sten trafen Se. Durchl. regierende Herzog Karl von Braunschweig-Luͤneburg, un— dem Namen eines Grafen von Oberstein, von Wien
ein, speisten am 24sten mit Ihro Koͤnigl. Majestaͤten
den Koͤnigl. Prinzen und Prinzessinnen Kaiserl. und nigl. Hoheiten an einer Familien-Tafel, wohnten dem zert in den Koͤnigl. Zimmern bei, speisten am s6sten bei
Prinzen Johann Koͤnigl. Hoheit, besuchten Abends die lienische Oper, fanden sich am 26sten bei der Koͤnigl. Fa— en-Tafel ein, besuchten Abends das deutsche Schauspiel, reisten heut wieder von hier ab.
Frankfurt, 24. Okt. Der ehemalige K. Preußische
chaͤftstrager am Madrider Hofe, Oberst und Legations⸗ sch Fretair v. Schepeler, ist gestern hier angekommen.
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Die durch den Schwaäͤbischen Merkur verbreitete Nach⸗ richt, daß der Exigenz-Status (oder das Ausgabe-Budget) der Freien Stadt Frankfurt, dieses Jahr, die Einnahme um 180, 9000 Fl. uͤbersteige, ist durchaus unwahr. Die Einnahme uͤbersteigt vielmehr sährlich die Ausgabe um die Summe, welche jedes Jahr, und auch im gegenwaͤrtigen, von der Staatsschuld abgetragen wird, und die sich abwechselnd auf o bis go, ooo Fl. belaäͤuft. Von einem Defieit ist keine Rede, und erhellt dies schon daraus, daß seit mehreren Jahren keine neue Auflagen gemacht worden sind.
— 26. Okt. Gestern traf der Prinz Wilhelm von Braun⸗ schweig Durchl., von seiner Reise nach England und Frank— reich, hier ein.
Hannover. Das vom Mechanikus Friederici zu Hil— des heim erfundene Organon -Pan- Harmonicon, ist aus 280 Floͤten, 92 Violinen, 27 Fagotts, 27 Piccoli⸗Floͤten und 27 Kla—⸗ rinetten und Oboen zusammengesetzt. Das Ganze wird durch ein Uhrwerk getrieben und spielt von selbst; doch kann auch Jeder nach eigenem Belieben darauf spielen.
Karlsruhe, 24. Okt. Gestern sind Se. K. H. unser gnaͤdigster Großherzog, in hoͤchstem Wohlseyn, von den Trup— pen⸗Uebungen bei Waghaͤusel zuruͤckgekehrt.
Lubeck, 26. Okt. Zur Befoͤrderung der Schutzblattern, und uͤber das Verfahren beim Ausbruche der Menschen-Blat— tern, ist neuerdings eine strenge Verordnung erlassen, in wel— cher groͤßtentheils die, im Preußischen geltenden, und mit dem gluͤcklichsten Erfolge gekroͤnten desfallsigen Vorschriften aufgenommen sind.
Stuttgart, 25. Okt. Nach der neuen Bezirks⸗-Einthei— lung, welche mit dem 1. Januar k. J. in Wirksamkeit tritt, ist das Koͤnigreich in 6 Generalate eingetheilt, deren jedes unter einen General-Superintendenten gestellt, in mehrere Dekanate zerfallt; der Dekanate sind 49.
Neapel, 4. Okt. Die Finanzen des Koͤnigreiches Bei— der Sicilien sind gegenwartig im bluͤhendsten Zustande, wenn gleich solche durch die Revolution bedroht waren. Die An— leihe, welche die rechtmaͤßige Regierung machen zu muͤssen glaubte, sind nur Folge der Veruntreuüngen, welche letztere aber bei Wiederherstellung der alten Ordnung der Dinge sogleich aufhoͤrten; und wenn die vermeinte konstitutionelle Verfassung, ein Deficit von 25 Mill. Dukati (æ8 Millionen Rthlr. Preuß.) kontrahirt hatte, indem die Staats-Einkuͤnfte und andere Huͤlfs-Quellen, welche damals noch im Koͤnig— reiche existirten, anticipando verpfaͤndet waren, die Großmuth und Milde des Koͤniges Ferdinand, diese Verbindlichkeiten aus der damaligen Zeit aber uͤbernehmen und berichtigen wollte, auch die extraordinairen Ausgaben als eine Folge je— ner Ereignisse zu bestreiten hatte: so war eine Anleihe das einzige Mittel, um seine geliebten Unterthanen nicht mit neuen Auflagen zu belasten. Die Finanzen des Reiches wer⸗ den jetzt eben so gut verwaltet als sonst, und haben so viel Huͤlfs Quellen in sich selbst, daß, sobald die Umstaͤnde eine freie Disposition daruͤber, wie vor der ungluͤcklichen Epoche im Jul. 1620, erlauben werden, keine Anleihe mehr statt haben wird. Der Kredit, welchen die Neapolitanischen Fi⸗ nanzen sonst genossen, der aber durch den revolutionairen Einfluß etwas gesunken war, ist jetzt wieder in seine ganze Kraft getreten, wie es der guͤnstige Kours der Staats-Obli— gationen, die Handels-Verhaͤltnisse, und die mit jedem Jahre zunehmende Bevoͤlkerung des Reiches deutlich genug bewei— sen. Der gediegene Werth des Bodens, und der immer mehr zunehmende Wohlstand der Unterthanen, sichern mehr als je— mals Huͤlfs-Quellen fuͤr die Zukunft, und sind ein Beweis des Vertrauens, welches man in die weisen Absichten des Koͤniges und Seiner Minister hegt, deren einziges Bestreben ist, die tiefen Wunden baldigst vernarben zu laffen, die eine Revolution schlug, deren einziger Zweck Umwaͤlzung der Ordnung und Zerstoͤrung des offentlichen Wohles war.
Kopenhagen, 25. Okt. Durch ein Plakat vom 14ten d. M. ist eine Abgabe von saͤmmtlichen Marsch-Laͤndereien Holsteins und Schleswigs zur Bestreitung der Deichkosten ausgeschrieben worden.
Gattschina, 12. Okt. Gestern kam Se. K. H. der Großfuͤrst Michail Pawlowitsch in Narwa an, und etwa eine halbe Stunde spaͤter J. K. H. die Prinzessin Charlotte von Wuͤrtemberg, begleitet von den Staatsdamen Graͤfinnen YIx—⸗ kuͤll und Fuͤrstin Wolkonskji und Ihrem ganzen Gefoige. 51 Kanonenschuͤsse von der Festung verkuͤndeten die Ankunft Ihrer K. K. Hoheiten in Narwa. Um den Uebergang der erhabenen Reisenden uͤber die Luga, dem einzigen Graͤnz— Flusse des uralten Zaren-Landes, zu feiern, hatte der Oberst— Lieutenant v. Pott, die dortige Schiffbruͤcke, der erfreulichen Begebenheit wuͤrdig, dekorirt. In einem 700 Fuß langen, breiten, doppelten Spalier erhoben sich zwei Reihen ritterli⸗ cher Lanzen, deutend, der Form und Farbe nach, auf den be⸗ ruͤhmten Ahnherrn Wuͤrtembergs, dem tapfern Eberhard, „des Landes Stern“, und auf den Russisch-Großfuͤrstlichen Gruͤn—⸗ der jener einst sehr festen Burg, laͤngs deren steilem Abgrunde die Prinzessin von Wuͤrtemberg nun einzog in das neue Va— terland. Ihre Faͤhnlein und Baͤnder trugen Eine der drei Farben Rußlands, die mit jedesmaliger Abwechselung in ih⸗ rer Mitte die Farbe Wuͤrtembergs umschlossen. och im oͤnsten Gruͤn prangende Festons von feinem Wachholder schlaͤngelten sich durch die Reihen, und vereinigten ,